Mittwoch, 21. März 2012
Abschiebungen in den Kosovo und sonstwohin
http://www.die-linke-thl.de/themen/themen_a_z/a_d/abschiebung/

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Der neueste Trend: Überraschungsabschiebung einer Suizidgefährdeten
In der Nacht vom 12. auf den 13.
März ist es im Braunschweiger Lager zu einem unverantwortlichen Versuch der Abschiebung einer Roma-Familie gekommen, obwohl die Ehefrau chronisch psychisch schwer krank ist und sich deshalb seit langem in ärztlicher Behandlung
befindet. Der behandelnde Arzt, der zweimal in der Woche das Aufnahmelager in Braunschweig besucht und dort die Krankenbehandlungen durchführt, hielt die Ehefrau für reiseunfähig. Die Ausländerbehörde in der LAB ließ die Ehefrau die Roma daraufhin von einem Psychiater des Braunschweiger Gesundheitsamts untersuchen, der die Betroffene (im Unterschied zu dem behandelnden Arzt) für reisefähig erklärte, allerdings den Rat gab, die Abschiebung unangekündigt durchzuführen, "um
der Familie und insbesondere der Frau Stress zu ersparen".

Wieso eine unangekündigte Abschiebung nachts um drei geeignet sein
sollte, Stress zu ersparen, wird das Geheimnis des Gesundheitsamts der
Stadt Braunschweig sowie der verantwortlichen Mitarbeiter in der
Ausländerbehörde bleiben. In unseren Augen zeugt das Verhalten der
Behörden von einem leichtfertigen und fahrlässigen Umgang mit einer
psychisch kranken Patientin, deren suizidale Neigung vorher bekannt war
und die durch das nächtliche Eindringen von Beamten in Panik geriet.
Statt eine Behandlung der Kranken zu ermöglichen, wurde versucht, das
Problem durch Abschiebung zu entsorgen. Auch wenn die LAB die
Abschiebung aufgrund des drohenden Suizides sofort abbrach und eine
Überweisung in die Psychiatrie nach Königslutter ermöglichte, macht der
Fall deutlich, dass die Prioritäten durch die Landesbehörde offenkundig
nach wie vor falsch gesetzt werden.

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