Dienstag, 16. Juni 2009
The next revolution will be blogged!
Das war das Motto meines alten Freundes Medvech, der mein ursprüngliches Che-Blog noch von Hand codete.Ich weiß nicht, ob man die Situation im Iran vorrevolutionär nennen kann, aber meine tiefe Solidarität gilt den Leuten, die da dort jetzt auf die Straße gehen. Also, ji kerema we, hier eine paar meines Erachtens wichtige Links:

http://en.wordpress.com/tag/islamische-republik-iran/


http://www.thenation.com/blogs/edcut/2947

http://de.indymedia.org/2009/06/253344.shtml

http://euskalherria.indymedia.org/eu/2009/06/61097.shtml

http://www.komala.org/


http://www.komala-germany.com/komala/html/Deutsch/07-2008-deutsch/komala-was-sie-wil-und-was-sie-ist.htm

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Krasse Bilder aus Teheran
http://www.boston.com/bigpicture/2009/06/irans_disputed_election.html

Der Solidarität kann man sich nur anschließen, wenn man die Prügelperserhorden da sieht.
Die gute alte Motorrad-Prügelnummer hat man sich anscheinend auch schön von den Franzosen abgeschaut.
Dem ein oder anderen Alt-Autonomen sollte der Name Malik Oussekine noch bekannt sein. 86.

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Die Motorrad-Prügelnummer stammt von 78 in Teheran. Malik ist natürlich in meinem Herzen (wir gingen damals empört auf die Straße, als das passierte).


Und erinnert sei noch an Marzia Ahmadi Ozkoii

http://che2001.blogger.de/stories/430410/

Aber lieben Dank für die Bilder!

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Das die das 78 schon praktizierten war mir entgangen, siehste mal.
Das mit Frankreich war mir präsenter. Diese Bilder von dort ein paar Monate nach dem Mord an Günter Sare haben hier in F auch zu heftigen Reaktionen geführt.

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Die da auf die Straße gehen sind nicht unbedingt Mussawi-Sympathisanten. Mussawi gilt vielleicht als "Reformer" (<- das steht nun absichtlich in Anführungszeichen), das heißt aber nun nicht gleichzeitig, dass er einen epochalen Wandel einleiten würde. Für diese Leute ist er eher was die die kleinstmögliche Hoffnung auf irgendwas anderes als SchwurbelAhmadinedschad. Ich glaube ja -nach Kenntnis eines Teils des iranischen Opposition (Schahbefürworter, Demokraten)- diese Menschen wünschen sich Freiheit und Demokratie. Das aber können sie aus jetziger Sicht nicht sofort erreichen und deshalb nimmt man den kleinsten Hoffnungsschimmer.

Ich befürchte, es wird nicht mehr lange dauern, bis es einen Schießbefehl geben wird und das wäre dann in der Tat eine Art Analogie zu ehemals vergangenen Revolutionen (gleichzeitig aber bitte ich zu bedenken, dass die Revolution von 79 nur der Schlusspunkt einer jahrelangen sehr blutigen Entwicklung war). Die Geschichte Irans ist aber eine sehr blutige und ich glaube, es hängt nicht so sehr an Ahmadinedschad als viel eher an Chamenei.
Sowas wie Umsturz sehe ich noch nicht. Noch nicht. Es ist aber m. E. eine Frage der Zeit (oder der Repression): Der Iran hat eine der jüngsten Gesellschaften des Planeten und die wollen was erreichen und haben. Weil sie nämlich gut ausgebildet sind (bisher hat das der Iran dadurch kompensiert, indem die klugen Köpfe ausgewandert sind). Und ich frage mich auch ob selbst das repressive Regime Iran es sich leisten kann und will, mit zighunderten Toten in Verbindung gebracht zu werden, mitsamt Fotos und Augenzeugenberichten.

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@"-nach Kenntnis eines Teils des iranischen Opposition (Schahbefürworter, Demokraten)- " Ich kenne ja auch iranische Oppositionelle, aber das sind wieder ganz Andere. Demokraten, ja, aber Nationalfront-Anhänger, die die Straßenseite wechseln, wenn sie Schahanhänger sehen, und ansonsten Anhänger der Guerrillaorganisation Volksfedayin. Aber die Exiliraner hierzulande und die Leute im Iran, das ist eh ein gewaltiger Unterschied - bei der Revolution 78/79 hatte die deutsche Linke, weil sie ihre iranischen GenossInnen hier kannte, im Iran einen linken Umsturz erwartet, die deutschen Exil-Iraner glaubten das auch, und dann kam es halt ganz ganz anders.

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....wobei: 78/79 waren es bei weitem nicht allein die klerikalen Kräfte, die den Schah stürzten. Da waren breite Gesellschaftsschichten dran beteiligt (unter anderem eben auch beispielsweise die Modjahedin-e Khalq ("Volksmudschahedin") oder auch die Tudeh-Partei (Kommunisten) und viele andere. Ich glaube, 78/79 hatten sich die Iraner, ganz egal ob in Iran oder im Exil, etwas ganz anderes erwartet, als dann tatsächlich 2 oder 3 Jahre später dabei rumkam. Das äußerte sich dann auch in einigen Bombenattentaten gegen prominente Politiker.

Wo ich gestern zufällig eine Doku über Farah Diba sah: Deren Buch ist nachhaltig zu empfehlen, wenn man erfahren möchte, wie jemand tickt, die nichts, absolut nichts, verstanden hat...

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Also sprach Zarathustra
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

Best wishes to the revolving people of Iran.

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