Dienstag, 11. September 2012
WAZ: Arbeitgeber halten Vorrangprüfung für Asylbewerber für nicht mehr nötig
Essen (ots) - Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW)
fordert einen leichteren Zugang von Asylbewerbern zum Arbeitsmarkt.
Begründet wird dieser Vorstoß mit "der wachsenden Fachkräftelücke im
ländlichen Raum". Besonders die "Vorrangprüfung" ist den Mittelständlern
ein Dorn im Auge. Sie bedeutet, dass Asylbewerber nur dann eine Arbeit
annehmen dürfen, wenn sich kein deutscher Bewerber dafür findet.

Der NRW-Geschäftsführer des BVMW, Herbert Schulte, nennt die
Vorrangprüfung in einer Mitteilung, die den Titeln der WAZ-Mediengruppe
(Dienstagausgaben) vorliegt, "unfair". Sie trage den "Charakter des ewig
Gestrigen". Schulte weiter: "In der Zeit, in der Unternehmen und
Arbeitsagenturen die ärgerlichen Formalitäten der Vorrangprüfung
abarbeiten, könnten Menschen, die in Deutschland Asyl gefunden haben,
auf ihre Qualifikationen hin geprüft und mit lokalen Unternehmern in
Kontakt gebracht werden. Bislang finden gerade einmal knapp vier Prozent
der Asylbewerber in Deutschland einen Job."

Nach Einschätzung des Verbandes gehöre auch die Residenzpflicht für
Asylbewerber ausgesetzt.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe:
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Wundert dich das? Mich njcht, ist doch klar, dass die Kapitalisten möglichst viele billige Arbeitskräfte im land haben wollen, und die Asylbewerber wären sicher am billigsten.

Hier: http://www.migrationpolicy.org/pubs/Hanson-Dec09.pdf findet sich eine Interessante Arbeit eines amerikanischen Ökonomen zu den Vor- und Nachteilen illegaler Einwanderung in die USA, und er sieht mehr Vorteile. Für das kapital natürlich.

“From a purely economic perspective, the optimal immigration policy would admit individuals whose skills are in shortest supply and whose tax contributions, net of the cost of public services they receive, are as large as possible. Admitting immigrants in scarce occupations would yield the greatest increase in U.S. incomes, regardless of the skill level of those immigrants. In the United States, scarce workers would include not only highly educated individuals, such as the software programmers and engineers employed by rapidly expanding technology industries, but also low-skilled workers in construction, food preparation, and cleaning services, for which the supply of U.S. native labor has been falling.”

Man braucht eben nicht nur Ärzte und Ingenieure aus dem Ausland (wie etwa die Bundesregierung meint), sondern auch Bauarbeiter und Reinemachefrauen, was Amerikaner immer weniger zu machen bereit sind.

“illegal immigration responds to market forces in ways that legal immigration does not. Illegal migrants tend to arrive in larger numbers when the U.S. economy is booming (relative to Mexico and the Central American countries that are the source of most illegal immigration to the United States) and move to regions where job growth is strong. Legal immigration, in contrast, is subject to arbitrary selection criteria and bureaucratic delays, which tend to disassociate legal inflows from U.S. labor-market conditions. …illegal immigration has a clear economic logic: It provides U.S. businesses with the types of workers they want, when they want them, and where they want them.”

Weiterer Vorteil der Illegalen sind Felxibilität und Mobilität, die bei legalen Einwanderern durch die Staatsbürokratie mit ihrer Krankenversicherung usw. nur beeinträchtigt werden.

Und nicht zu vergessen tragen sie dazu bei, die Löhne zu senken, besonders bei Geringverdienern:

“Labor inflows from abroad redistribute income away from workers who compete with immigrants in the labor market. … Since immigration is concentrated among the low-skilled, low-skilled natives are the workers most likely to be hurt. Over the 1980 to 2000 period, wages of native workers without a high school degree fell by 9 percent as a result of immigration.”

“If immigration reform has the effect of replacing flexible and mobile illegal workers with inflexible and immobile guest workers, it would be likely to diminish the immigration surplus that foreign labor generates for the U.S. economy.”

Man sieht: “Bleiberecht für alle” ist durchaus ein Projekt, mit dem sich Neoliberale anfreunden können.

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