Mittwoch, 10. September 2014
Die feministische Feuerwehr
So zustimmenswert dieser Beitrag hier ist


http://maedchenmannschaft.net/die-feministische-feuerwehr/


so desillusionierend ist das Thema auch: Das hätte so auch 1990 oder 1984 veröffentlicht werden können, verändert hat sich nichts. Mein persönliches Drama mit den Genderdebatten: Es geht nicht voran, höchstens im Rahmen individueller Prozesse, nicht aber auf breiter gesellschaftlicher Ebene.

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Das dürfte nicht zuletzt an der einschüchternden Rhetorik liegen, die die Autorin dieses Textes und ihresgleichen an den Tag legen. Ob ein bestimmter Vorfall nun wirklich rassistisch oder sexistisch usw. ist, darüber herrscht ja nicht immer Einigkeit, aber die eigenen Auffassungen dazu werden grundsätzlich als über jeder Kritik stehend hingestellt, und wer mit denen nicht bis ins Detail übereinstimmt, wird dann im besten Fall als unwissend hingestellt, und im schlechteren Fall als ideologischer Feind identifiziert und vernichtet (= gelöscht oder blockiert).

Ob die Gesellschaft durch Diskriminierungen strukturiert wird, wieweit Rassismus und Sexismus gesellschaftlich verankert sind (und was das genau bedeuten soll), darüber kann man ja diskutieren, aber das einfach so per Ordre de Mufti zu verkünden und keine Diskussion zuzulassen, ist eine andere Sache.

Da wird sich dann mancher, der sich an einem Vorfall stört, sagen: Wenn ich jetzt selbst was dazu schreibe, mache ich vielleicht Fehler, und accalmie macht mich dann zur Schnecke oder weist auf irgendein wichtiges Buch hin, dass ich eigentlich gelesen haben müsste und nicht kenne.
Die soll sich mal an die eigene Nase fassen.

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Da ist was Wahres dran.
Mir ist auch aufgefallen, dass bestimmte Definitionen einfach vorausgesetzt werden.
Auf Schizoanalyse stand auch mal, dass sich bei bestimmten Begriffsverwendungen auch immer die durchsetzen, die die meiste Diskursmacht haben. Ob zum Beispiel Fremdbezeichnungen als pejorativ aufgefasst werden, noch OK sind oder als Selbstbezeichnung "reclaimt" werden sollen. Darüber besteht ja kein Konsens.....

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Als Freund der härteren Komponenten des Lebens geht mir schon eine Weltsicht auf den Zeiger, die letztlich aus einer Welt aus Sprache besteht, in der Formulierungen gewalthaltig sind. Wenn dann noch eine Aktivistin Triggerwarnungen vor gewalthaltigen Bildern bloggt, die mir gegenüber im persönlichen Gespräch meinte, von Neonazis verprügelt zu werden sei für antirassistische Linke eine zumutbare Härte, zwei Wochen Krankenhaus, und alles ist wieder gut dann stimmt da irgendwas grundsätzlich nicht. Ich glaube, da geht es oft darum, dem Affen Zucker zu geben und sich selbst möglichst distinktionstechnisch aufzuwerten. Trotzdem gehe ich mit der Kernaussage von Accalmies Text durchaus konform.

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