Sonntag, 18. Januar 2015
Neues aus der Bizarrologie: Wenn progressive Theorie sich selber frisst
Es gibt Menschen, die wirken einem Regieskript von Monty Python entsprungen. Wenn es sich bei dem, was diese Gestalt betreibt um ein Counterintelligence-Projekt handelt das dazu dient, kritische Genderforschung derart lächerlich zu machen dass niemand mehr ein Stück Brot von ihr nimmt könnte ich das nachvollziehen, leider nimmt die sich aber sehr sehr ernst.

http://www.kritisch-lesen.de/rezension/sprachpolitik-als-klassenprivileg


Hier werden wichtige Ansätze linker Theorie umgebürstet in eine Richtung, die zwischen Kindergarten, Dada und narzisstischer Selbstinszenierung liegt, während tatsächlich klassenkämpferische, gesellschaftskritische Ansätze die an ökonomischen Verhältnissen ansetzen praktisch nicht mehr stattfinden. Zumindest wird erkennbar wo solche peinlichen Schmachgestalten wie die StörerInnen des Nobordercamps gezüchtet werden, diese akademische Variante von Orkhorden;-)

Diejenigen die sich daran abarbeiten allerdings tendieren in eine noch weitaus schlimmere Richtung: Biologistische, antifeministische, maskulinistische Privilegienverteidiger der übelsten Sorte, die den medialen Mainstream hinter sich wissen.

http://www.zeit.de/kultur/2014-11/lann-hornscheidt-feminismus-gender-maenner-polemik

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rechtes gesocks
Warum mußt du dafür auf ein rechtes Maskulinistenblog verlinken, oder stehst du hinter diesem Michael Klein?
Wenn man nicht weiß auf welchen Seiten man sich gerade herumtreibt schaut man sich zumindest mal die Blogrol an, und wenn man nach 30 Libertarian und "Männerrechtlern" dort immer noch nicht weiß wo der Hase läuft fehlt es doch an Medienkompetenz

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Ich stehe weder hinter Michael Klein, noch finde ich irgendwas von dem gut, was er schreibt. Allenfalls die Diskussion mit Frau Diefenbach ist begrenzt interessant. Aber auch nur sehr begrenzt, denn den Objektivismus den diese vertritt, dieser rein naturwissenschaftlich-empiristisch reduzierte Ansatz schließt eine wechselseitige Dialektik von gesellschaftlichen Emanzipationsprozessen und Sprachentwicklung aus. Als ich den Beitrag verlinkt hatte war mir tatsächlich nicht klar, wer dieses Blog betzreibt, ich hatte es in Anbetracht des Namens und der sehr unverdächtigen Quelle die mir den Link geschickt hatte tatsächlich für ein seriöses Wissenschaftsblog gehalten. Aus diesem Grunde habe ich den Link rausgenommen und andere Blickweisen auf dieses Thema oben verlinkt.

Btw

Dass Hornscheid für die eigene eher im Transgenderbereich liegende Verortung eigene Spachformen sucht finde ich völlig OK. Ebenso wie inkludierende Sprache. Aber diese kryptische Sprache mit ihren Unterstrichen und Asteriden entzieht sich bereits der Lesbarkeit (es könnte ja auch als klassistisch und ableistisch angehen werden, dass nur eine winzige Bildungselite den Diskurs überhaupt verfolgen KANN), und in Anbetracht von dem, was sexualisierte Gewalt im real life bedeutet oder im Vergleich zu Forderungen wie gleicher Lohn für gleiche Arbeit (nicht an den Unis, sondern in der Produktion und Dienstleistung) mutet mir das was Hornscheid da treibt wie ein Kindergarten an. Wenn ich in diesem einen Punkt mit Maskus und ähnlichen Dumpfnicks auf einer Linie liege verbindet mich mit denen dennoch sonst nichts. In Zeiten, in denen noch "raus aus der NATO" ein linkes Kampagnenziel war kam es auch vor, dass mensch in bestimmten Punkten mit Hardcore Antiimps oder sogar Nationalbolschewisten Berührung hatte. Das waren trotzdem keine Verbündeten, wenn aber selbst die ab und an mal Recht haben lässt sich das auch nicht abstreiten.

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Für mich heißt die Weitergabe eines solchen Links nicht zwingend, dass man sich das alles zu eigen gemacht hat und vorbehaltlos unterschreibt. Ich finde zum Beispiel auch den Danisch nicht unbedingt satisfaktionsfähig, muss aber leider sagen, dass er ab und an doch einen Punkt macht. Und auf der anderen Seite ist leider nicht mehr zu ignorieren, dass von der an sich völlig richtigen Grundannahme eines sozialen Geschlechts in nicht zwingender Übereinstimmung mit dem biologischen Geschlecht zu völlig abseitigen und absurden Schlussfolgerungen nicht mehr allzuviele Zwischenschritte liegen. Die verquaste Sprache ist schon mal ein Beispiel, und der naive Glaube, dass sich mit dem Rumdoktern an der Sprache an den gesellschaftlichen Verhältnissen etwas verbessern würde, ein anderes. Das muss kritisiert werden, auch auf die Gefahr hin, in dem einen Punkt auch mal Schnittmengen mit Maskus und sonstigen rückwärtsgewandten Kräften in Kauf zu nehmen.

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Ich hatte diesen Link gelöscht, weil ich nicht unfreiwillig Werbung für Dumpfspacken machen möchte und stattdessen andere Links zur gleichen Thematik angeführt. Zu: "Für mich heißt die Weitergabe eines solchen Links nicht zwingend, dass man sich das alles zu eigen gemacht hat und vorbehaltlos unterschreibt." stimme ich allerdings zu und wehre mich energisch gegen diese Lösch- Umeditier- und Nichtfreischaltmentalität, die in der Bloggosphäre inzwischen dominiert und die auf Zensur hinausläuft. Mit meinem Verständnis von Meinungsfreiheit ist die nicht vereinbar. Und was dieses Verhältnis zur Meinungsfreiheit angeht: Ich finde es durchaus nicht richtig, dass die Texte der RAF und die Materialien der ETA nicht so ohne Weiteres im Buchhandel frei erhältlich sind. Und (Aufschrei, ich weiß), wenn alle historischen Materialien frei zugänglich sein sollen müsste das für Hitlers "Mein Kampf" eigentlich auch gelten.

Ich bin jederzeit bereit, gegen reaktionäres Pack offen und massivst vorzugehen, und bei Nazis heißt das "Schlagt die Faschisten wo ihr sie trefft", doch eine Meinung über sie anhand ihrer Erbrechnisse sollten sich alle bilden können.

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Welcher Wehrsportgruppe gehört denn dieser Michael Klein an, um mal wieder ein bisschen die Kurve zum Ausgangsthema zu kriegen?

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Latürnich keiner, einfach nur ein Positivist, vermutlich der Bright-Richtung oder verwandtes, und offensichtlich auch Maskulinist.

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"aynrandistisch" würde ich das nennen.

Also in der Art: 60% der Frauen wünschen sich ein Hausfrauendasein. Das hat eine Sowieso-Studie vom renommierten Sowieso-Institut ergeben. Damit ist erwiesen, daß Frauen überhaupt nichts anderes wollen... Daber diese Feministen wollen dagegen die Frauen zur Berufstätigkeit zwingen. Das ist Unfreiheit. etc. etc. etc. Freiheit, Freiheit, Freiheit etc. etc. etc.

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Frage: "Positivist" 1.) als theoretische Grundhaltung in der Soziologie - oder 2.) 'Positivist' im Sinne der Erkenntnistheorie bzw. Wissenschaftstheorie ?

AFAIK - ging es um 1.) im sog. Positivismusstreit, der, so mein bescheidener Eindruck, für alle Seiten recht ergebnislos ausfranste.

Jedenfalls hat diese Debatte meines Wissens bei Diskutierenden, die sich mit Positivismus i.S.v. 2.) beschäftigten, nicht einmal Schulterzucken ausgelöst.

Innerhalb Wissenschaftstheorie, darum in meinen Augen eine der ehrenhaftesten Disziplinen in der Philosophie, kommt man erst jüngst dagegen zu Ergebnissen, wenn es darum geht, z.B. Carnap zu widerlegen:

http://www.tabvlarasa.de/44/Jahn.php

(Die schärfsten Kritiker der Elche ...)

Als Folge des "Positivismusstreits" scheinen sich bis heute manche dazu berechtigt zu wähnen, "Positivist" wie ein Schimpfwort auszusprechen. Innerhalb der Philosophie ist das aber alles andere als statthaft.

"Soziologen" - das ist so ungefähr das entsprechende Schimpfwort, es aber auszusprechen, würde als unanständig empfunden.

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PS
jemanden als Positivisten zu bezeichnen, macht mich also eher neugierig darauf, wie es nun um die wissenschaftstheoretischen Grundlagen bei diesem "Positivismus" bestellt ist. Solche Polemiken treiben mich also immer wieder zurück in die Arme des Reduktionismus ... aber intendiert war das ja sicher nicht ---

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Sozi ohne Partei hat das eben schon sehr gut skizziert. Positivismus meinte ich im Sinne von 1), allerdings reduziert auf eine Richtung, die jede Art von Dekonstruktivismus radikal ablehnt, und zwar nicht aus erkenntnistheoretischen Gründen, sondern aus einer Art Glaubensbekenntnis heraus. Objektivismus trifft es besser.

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Warum mußt du dafür auf ein rechtes Maskulinistenblog verlinken, oder stehst du hinter diesem Michael Klein?
...weil sich das in Aufsätzen mit wissenschaftlichem Anspruch so gehört. Damit ist gleichzeitig gesagt, daß die permanente Distanziierung, Entschuldigung und der Ausschlußfeminismus wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt.

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@che, 17 Uhr 52:
Das weiß man doch, dass jedwede Dekonstruktion unweigerlich in den Kulturmarxismus führt. ;-)

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ich wehre mich aber immer noch dagegen, alle Leute, die sich einfach nicht benehmen können, mit ideengeschichtlichen Prädikaten zu belegen. hab die anfangs mal verlinke Seite kurz überflogen. -ging es dort nicht (u.A.) darum, daß Rousseau an Unis nicht mehr gelehrt bzw. gelesen werden sollte ? da wir aber keine Maschinen sind, dürfen wir annehmen, daß Überzeugungen ein voluntatives Moment beigemischt ist. d.h., daß von dieser Dummheit, sich selber Unwissenhaeit zu verordnen, wie von jeder Dummheit, der Wille, dumm zu bleiben, nicht zu trennen ist. und deshalb ist ein solches Ansinnen nicht bloß dumm, sondern auch moralisch verwerflich.

das mag ja eines jeden private Angelegenheit sein ... so könnte eins jedenfalls meinen. in Wahrheit widerspricht es den guten Sitten, ein in Wahrheit moralisch verwerfliches Ansinnen als sonstwie progressiv und anzustrebendes Ziel öffentlich hinauszuposaunen. es ist pennälerhafte Renitenz zum Prinzip erhoben, die sich, da diesem Alter entwachsen, nun fast willkürlich vermeintliche Gegner sucht, denen sich zu widersetzen gelte. mit anderen Worten: es ist einfach schlechtes Benehmen.

peinlich genug. ginge es um irgendeine Sache, wäre ein innerlinker Diskurs der Ort, wo sie zu klären wäre. auf der Seite, wie ich es auf die Schnelle überblickte, wird nun eine Marginalie aufgebauscht, auf eine Weise, die den Betreibern jede Legitimation, sich zu echauffieren, entzieht. schon allein anhand des Streitpunktes - oder ging es um eine Frau Professor, die sich fürderhin als Neutrum betrachten will, was generisch eine Sache ist? - ist von vorneherein klar, daß es um keine Sache gehen kann, die ernsthaft-sachlich diskutiert werden könnte. wenn sich jemand einen unaussprechlichen Namen geben will oder den eigenen Titel zu einem solchen umwidmen, dann ist das die Sache dieser Person und ggf. ihr Problem, damit konfrontiert zu sein, daß nun manche sprachlich verunglücken beim Versuch, sie anzusprechen. ein Problem dieser Person und derer, die sie ansprechen wollen oder sogar müssen. wen interessiert das überhaupt, den oder die das gar nicht betrifft ? es ist einfach ein Experiment in einer unbefriedigenden Situation, die darin besteht, daß Titel grammatikalisch maskulin sind.

in jedem Fall machen sich dort diese M. Kleins Probleme zueigen, die nicht die ihren sind oder spielen ein gewollt-dummes Spiel mit, ohne selber auch nur das Geringste dazu beizutragen zu haben, es sei denn eine präpubertäre Widerborstigkeit gegen eine zum Prinzip erhobene Renitenz. es ist nichts weiter als der Appell an niedere Instinkte des Denunzianten- und Verleumdertums. bei solchen, die Rousseau-Lektüre verhindern wollen, mag es sich um über ihre eigenen Motive unaufgeklärte Individuen handeln, unreife Menschen, Wichtigtuer, Leute ohne Erziehung - aber bei jenen, die sich jetzt unerzogen gegen solche Ungezogenheit wenden, handelt es sich um bösartige Dummheit.

Solche Irrationalismen nun aber mit wissenschaftlich-klassifikatorischen Begriffen auszuzeichnen, nimmt für sich in Anspruch, über eine allumfassende rationale politische Theorie zu verfügen, die es erlaubt, auch noch den größten Schwachsinn als Abweichung von der Erkenntnis, die diese Theorie bereitstellt, zu kennzeichnen. das ist aber viel zu viel der Ehre. es entspricht einem präpubertären Omnipotenzwahn, der die Neigung von Jugendlichen zu linker Theorie erklärt.

Ob nun "Positivist" oder "Objektivist" - ich bleibe dabei, es müsste geklärt werden, inwiefern diese M. Kleins einer solchen Bezeichnung gerecht werden, wenn diese Begriffe eine Bedeutung haben. Es handelt sich aber um nichts weiter als wichtigtuerische, ungezogene Sandkastenrocker, die etwas zu laut geworden sind.

Insofern ist es m.E. durchaus angezeigt, solche Seiten nicht zu verlinken. Es mag robustere Leute geben, die es aushalten, sich angemessen damit zu beschäftigen, ich gehöre nicht dazu. Gegen eine Triggerwarnung "grob Sitte und Anstand verletzende Dummheit" hätte ich nichts einzuwenden.

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Amen.

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