Donnerstag, 1. Oktober 2015
Einfach nur gut
Ebenso witziger wie wahrer Beitrag, das hier:

https://flussfaenger.wordpress.com/2013/11/12/vorauseilender-gehorsam/comment-page-1/#comment-448


Eines haben ja die Bissigen Liberalen, PI und die Mädchenmannschaft gemeinsam: Viele meiner FreundInnen, die ich auf diese Blogs geleitet habe, können sich gar nicht vorstellen, dass die sich selber ernstnehmen und dass das keine Satire sei.

Ach ja, und dann auch noch das:

https://heroinefor1day.wordpress.com/2013/11/13/in-your-head-in-your-head-theyre-still-fighting/#comments

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Wehret den Anfängen!
Futurologen prognostizieren für 2050, daß mehr Menschen Sex mit Robotern haben werden, als mit Menschen. Robotern, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sein werden, zumal. Die damit einhergehende zunehmende Robophobie sowie deren Ursachen müssen identifiziert und benannt werden (latente Robosexualität usw.).

http://www.telegraph.co.uk/technology/news/11898241/By-2050-human-on-robot-sex-will-be-more-common-than-human-on-human-sex-says-report.html

https://youtu.be/Z_DtjwCsmq0

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Stanislaw Lem hatte schon in den Siebzigern geschildert, wo das enden wird: In extremen SM-Formen, bei denen das Zu-Tode-Quälen oder Hinrichten und anschließende Reanimieren im Mittelpunkt steht, sog. Agonanie bzw. beilige Sodomie.

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wer hier lacht, bestimme ich!
Flussfänger hat vergessen, seiner Triggerwarnung "Warnung: aleatorische Kommasetzung!" hinzuzufügen.

Dazu habe ich allerdings etwas gebraucht - dass "ostentative Heterosexualität" satirisch (Selbstironie) gemeint sei muss.

Ohne es mir allerdings wirklich klargemacht zu haben, ist es mein Sinn für Humor, weshalb ich den Satz, alle Weißen seien Rassisten, immer unterstützt habe:

Nichtweiße Opfer von Rassismus verstehen* einfach nicht, was Rassismus ist, will heißen, wie es sich anfühlt, Träger von rassistischen Einstellungen zu sein, weil gesellschaftliche Machtverhältnisse etc. usw. blablabla ...

*Sie haben gar nicht die Möglichkeit, qua Rassismus Macht auszuüben. Rassistisch ausgedrückt: dazu zu dumm. Es fehlt das grundlegende und notwendige Verständnis.

Seltsamerweise sind es immer Weiße, die großartig von Rassismus schwadronieren. Logisch, die müssen es ja wissen.

Also ist die Folgerung, alle Weißen seien rassistisch, schlüssig (oder jedenfalls logisch zulässig), gerade dann, wenn diese Behauptung von jemandem stammt, der oder die gar nicht versteht, was Rassismus intensional (nicht intentional) ist.

Das Interessanteste an diesem Argument ist, dass es nicht impliziert, dass alle Rassisten Weiße sind. Dies ist aber, siehe oben ("weil gesellschaftliche Machtverhältnisse etc. usw. blablabla ..."), die Prämisse in den antirasssistischen Diskussionen.

Also nicht mehr:

Alle Rassisten sind Weiße, aber nicht alle Weiße Rassisten. - So spricht der Weiße. Er kann sich gegen weißen Rassismus wenden, aber zugleich selber vom Rassismus ausnehmen. Das ist echt praktisch, um sich über solche Diskurse zu profilieren.

Sondern:

Alle Weißen sind Rassisten, aber nicht alle Rassisten sind Weiße! - Es ist natürlich die Provokation. Einfach mal die Richtung des Zeigefingers umkehren! So spricht natürlich nur, auf wen mindestens eines von beiden zutrifft: 1. ist Rassist 2. es fehlt fundamentales Verständnis dafür, was es heißt, Rassist zu sein. (bekanntlich schließen 1. & 2. einander nicht aus.)

same applies for ostentative heterosexulität: schwul/hetero hier austauschbar: igitt, die küssen sich sogar! eklig! können die das nicht wenigstens in der Öffentlichkeit lassen?

als hetereo ist es einfach sehr komisch, sich solche Verhältnisse mal umgedreht vorzustellen. Dazu ist natürlich eine gewisse Portion Humor und über sich selbst lachen zu können Voraussetzung.

Auch verstehe ich den Appell an Männchen, bei einem Treffen im Sommer sich nicht "ostentativ" oben frei zu machen, als Appell über ihr möglicherweise vorhandenes putinhaftes Machoselbstbild einmal selbstironisch zu lachen oder zumindest zu schmunzeln. (Mein salafistischer ehem. Kollege fand es überhaupt nicht lustig, als ich ihn auf den Sexismus seiner kurzärmligen Oberhemden und Unterarmfell aufmerksam machte. Ich selber kann versichern, dass sowas bei mir nur in absoluten Ausnahmefällen vorkommt!)

Zu guter Letzt: Nur (radikal) Linke dürfen (radikal) Linken einen Aufenthalt im "stalinistischen Umerziehungslager" nahelegen. Sonst ist das gar nicht lustig! Dann ist, wie wir erlebt haben, aber wirklich was los!

Wann also Nichtweiße oder Nichtheteros usw. über sich selber lachen dürfen, bestimme immer noch ich!

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Das ist aber nun jetzt die nicht mehr zu toppende Steilvorlage
Solche Denksportaufgaben sind mir sehr sympathisch, wenn auch aus völlig anderen Gründen und Zusammenhängen. Das erinnert mich nämlich an die "Proletarische Front", die ich mit einigen Genossen mal gegründet hatte. Die war sozusagen ein komplizierter Witz, der sich selber erzählt. Wir nannten unsere Gruppe Proletarische Front aus 3 Gründen.


Erstens wollten wir in einer radikalen Linken, in der sich alles um Antifa dreht (also den mehr oder weniger direkten Kampf gegen Neonazis und deren Aktivitäten bzw. Aufklärungsarbeit darüber z.B. an Schulen), Feminismus/Antisexismus/Antipatriarchalismus (in meinen Kontexten gibt es keine feministischen Männer, Feminismus wird an weibliche Körper gebunden betrachtet, männliche "Feministen" gelten als paternalistisch, Patriarchatskritik von Männern somit als Antipat) und um Antirassismus die Perspektive des Klassenkampfs und der unmittelbaren Kapitalismuskritik wieder in den Vordergrund rücken.
Wobei feministische und antirassistische Ansätze für uns immens wichtig waren/sind, aber eben als Bestandteil einer Kapitalismuskritik.

Zweitens nannten wir uns Proletarische Front, weil wir anknüpften an eine Denktradition, die von einer sich so nennenden Gruppe aus den 1970er Jahren, der u.a. Karl-Heinz Roth, Detlef Hartmann, Angelika Ebbinghaus und ich glaube auch Joschka Fischer mal angehörten begründet wurde und auf der sowohl die Materialien für einen neuen Antiimperialismus als auch die Wildcat fußen - letztlich der Ansatz, Marxsche Analyse mit libertären, eher im anarchistischen Umfeld wurzelnden Ansätzen und Systemanalyse im Hier und Jetzt zu verbinden.


Und Drittens nahmen wir damit aber den gesamten linken Jargon gehörig auf die Schippe. Als bei einer Diskussion über die Ziele unserer Gruppe jemand meinte, ein Proletariat gäbe es hierzulande ja gar nicht mehr erwiderte ein Genosse: "Was proletarisch ist bestimmen wir! Genau das meint ja die berühmte Selbstbestimmung des Proletariats." Als ihm nicht widersprochen wurde ergänzte er: "Das habe ich von Hermann Göring - Wer Jude ist, bestimme ich."

Für ihn, für mich, für Netbitch und andere Leute aus unserem Kontext ist es immer ein Hauptvergnügen, politisch korrekten oder moralischen Menschen die entsetzte Kinnlade herunterfallen zu lassen - und hoffentlich Denkprozesse anzuschieben.

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"Was proletarisch ist bestimmen wir!"

Selbstdefinition,Fremddefinition.....

Merkste selbst, ne?

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Allein die Bemerkung deutet darauf hin, dass Du die Ironie nicht verstehst.

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Ich nix verstehen Ironie. Klar. Hättste gerne.

Teile bloß nicht euren Humor, that's all.

Immer geil, was ihr aus einer Bemerkung so alles rauslest.

Wenn wir mal beim Nichtverstehen sind, aus dem verlinkten Text lese ICH jedenfalls heraus, dass die Autorin die Crux des "alle Weißen sind Rassisten" nicht checkt.
Kann natürlich an der Art liegen, wie es ihr nahe gebracht wurde. Es geht ja eher um unbewußte Strukturen hier. Ich bin da jedenfalls tendenziell bei ziggev.

Den Text finde ich aber trotzdem ganz lustig.

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Ich würde sagen: Typischer fall von Kafka Trapping.


"Your refusal to acknowledge that you are guilty of (sin, racism, sexism, homophobia, oppression...) confirms that you are guilty of (sin, racism, sexism, homophobia, oppression...)."

http://www.thedailybell.com/editorials/35550/Wendy-McElroy-Beware-of-Kafkatrapping/

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die Struktur solcher Trapping-Argumente ist doch sonnenklar: wer sich als Weißer gegen das Alle-Weißen-sind-Rassisten wehrt, ist bereits in die Falle gegangen. Denn für einen Satz wahrheitsnotwendige Kriterien zu verlangen, ist bereits chauvinistisch/rassistisch: Es ist bereits rassistisch, von meinem Gegenüber zu verlangen, wahrheitsnotwendige Kriterien bei seinen Assertionen zu berücksichtigen. Das ist ein durch und durch weißes, rassistisches Konzept. Beweis hierfür: Wer sich dem entzieht, ist kein Weißer. Logisches, rationales Denken und Schließen ist ein weißes Konzept, Schwarze können einfach nicht denken. Da kannst Du als Schwarzer machen, was Du willst: Denken kannste eben nicht, mitreden sowieso nicht, kapiert? Nein? Na, da haben wir es wieder. Das Alle-Weißen-sind-Rassisten-Argument dreht diesen Mechanismus einfach um, denn damit, dass alle Weißen Rassisten sind, ist ja noch lange nicht gesagt, dass einige Nichtweiße keine Rassisten sind. Menschen weißer Hautfarbe sollen auf das Glatteis geführt werden, sich auf chauvinistisch-rassistischer Weise mit der Farbe ihrer Hautf zu identifizieren (die eher rosa ist), die Falle des identifizierenden Denkens.

Als einziges Wahrheitskriterium gilt hier die Hautfarbe, was ohne Zweifel rassistisch ist. Wenn aber nicht nur nicht einige Weiße nicht Rassisten sind, sondern alle Weiße Rassisten, dann kann dieses Argument nicht von einer/m schwarten Rassisten/in stammen. Es muss von einem rassistischen Weißen stammen. Dessen Rassismus aber auf seine Hautfarbe zurückzuführen, wäre rassistisch. Der weiße Rassist tut dies aber natürlich nicht, denn er würde sich ja seinen eigenen Rassismus eingestehen, welcher ihm nichtsdestoweniger notwendigerweise eignet.

Daraus folgt: Alle Rassisten sind Weiße und alle Weißen sind Rassisten. Mit anderen Worten: Rassismus wird mit Weißsein und Weißsein mit Rassismus identifiziert. Schauen wir uns aber einmal all jene Konzepte wie CW usw. an, dann ist offenbar mit Weißsein nicht die Universalie der Weiße (die Farbe (der Haut)) gemeint, sondern eine andere Wesenheit. Diese ist aber nun mit Rassismus gemeint.

Weiße sollen ja nicht ihr Weißsein in dem Sinne hinterfragen, dass sie sich vor den Spiegel stellen und sich fragen: diese absurde Hautfarbe, ist das wirklich Weiß, und wenn ja wieviele? Vielleicht nicht doch eher rötlich, so eine Art Schweinchen-Rosa?

Das ist der ganze Witz daran. Das Alle-Weißen-sind-Rassisten-Argument (AWSRA) formuliert lediglich das Prinzip des Kafkatrapping, treibt solches Vorgehen lediglich auf die Spitze, indem es - aber nur scheinbar - die Logik und die Wahrheit verbiegt. Das Ergebnis ist eine - zugegebenerweise nicht leicht zu erkennende - Selbst-Parodie. The Daly Bell: "Kafkatrapping twists reason and truth into self-parodies [meine Hervorh.] that serve victimhood ideologues who wish to avoid the evidence and reasoned arguments upon which truth rests." Eric S. Raymond, von dem der Ausdruck thedailybell zufolge wohl stammt, wird wie folgt zitiert: "he notes, '[g]ood causes sometimes have bad consequences." One such consequence is that tactics used to raise consciousness can veer "into the creepy and pathological, borrowing the least sane features of religious evangelism'." [meine Hervorh.]

Wer nicht über sich selber lachen kann, versteht oft seine eigenen Argumente nicht.

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Vielleicht ist das so einer spezieller Humor, den nur Norddeutsche verstehen, der bei den verlinkten Blogs abgeht.

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und das Lachen ist bloß eine Emanation der Wahrheit (aber nicht jede Erkenntnis ist eine Selbsterkenntnis, aufpassen!).

@ lacommune, Norddeutsche? Norddeutsche waren schon immer eigentlich Katholiken.

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@futuretwin: "Immer geil, was ihr aus einer Bemerkung so alles rauslest.

Wenn wir mal beim Nichtverstehen sind, aus dem verlinkten Text lese ICH jedenfalls heraus, dass die Autorin die Crux des "alle Weißen sind Rassisten" nicht checkt." ---- Also erstens ist die Formulierung "Was proletarisch ist bestimmen wir! Genau das meint ja die berühmte Selbstbestimmung des Proletariats." natürlich eine Persiflage auf das Verhältnis Selbstdefinition - Fremddefinition, übrigens in dem Fall vorgebracht von einem Menschen, der traumatisiert war dadurch, als Arbeitersohn unter lauter Bildungsbürgern aufgewachsen zu sein und der überwiegend mittelschichtigen linken Szene in der wir uns bewegten sein rotziges "not agree" entgegenstellte. Und so rein semantisch verstand ich Deine Entgegnung so, dass Du das (also die Persiflage) nicht nachvollzogen hattest. Das ist keine Unterstellung, sondern eine aus dem Wortlaut "Selbstdefinition,Fremddefinition.....

Merkste selbst, ne?" abgeleitete Annahme.

Zu "Wenn wir mal beim Nichtverstehen sind, aus dem verlinkten Text lese ICH jedenfalls heraus, dass die Autorin die Crux des "alle Weißen sind Rassisten" nicht checkt." sage ich mal, dass sie das vielleicht nicht checkt, vielleicht aber nur einfach anderer Meinung ist.

Ich habe damit auch meine Probleme. "Alle Weißen sind Rassisten" ist im CW-Kontext gut als Grundpositionierung, um eigene Verhaltensweisen zu hinterfragen. Also, um auf die Feststellung, selber rassistisch reagiert zu haben nicht individuell mit "Ich bin doch kein Rassist!" zu reagieren, sondern um den Aspekt, dass weiße Europäerinnen mehr oder weniger alle rassistisch sozialisiert wurden herum die eigene Rolle kritisch zu hinterfragen.


Heuristisch taugt dieser Satz aber so viel oder so wenig wie "Alle Männer sind potenzielle Vergewaltiger", "Alle Menschen sind potenzielle Mörder" oder "Alle Abiturienten sind potenzielle Chirurgen".

Im aktuellen Kontext werden diese CW-Positionen aber als eine Art neue Religion mit Bußritualen gebraucht, nach dem Motto "Checke Deine Privelgien!", was ich aus früheren linken Kontexten als "Rechtfertige Dich!", "Wie ist Dein Verhältnis zu den Gefangenen der RAF", "Wie ökologisch ernährst Du Dich?" usw. kenne. Alle paar Jahre ändert sich der Inhalt, der Moralismus bleibt der Gleiche. Und ich mache mich halt einerseits über den Moralismus der Bürgerkinder lustig und fordere andererseits Klassenkampfperspektive ein.

Die CW-Ideologie fusst zum Teil auf der US-Bürgerrechtsbewegung, die zwar antirassistisch orientiert ist, aber hochgradig protenstantistisch bis evangelikal ausgerichtet ist und sich weniger in klassentheoretischen als in religiös begründeten moralischen Konzepten bewegt und zum Teil auf Vorstellungen, die auf ein Bullenprogramm zurückgehen:

http://www.wildcat-www.de/material/m001siva.htm


Wohlgemerkt eines aus den frühen Achtzigern. Der dernier crie der kinderkra- äh kritisch-feministisch-antirassistischen Junglinken ist nämlich neuer Wein in alten Schläuchen.

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@Ziggev: Laut Futuretwin gibt es katholische Linke und protestantische Linke ..

heroinefor1day hat auch das verfasst - http://www.ruhrbarone.de/keine-widerrede/88937
Ganz lustig aber vor allem Ressitementgeschreibsel.

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auch ich kenne es nicht anders, selbst die hochintelligente, ansonsten wegen schlechter Adelvererbung behindert geborene (der sog. "Adelsausschuss") ehem. Freundin, morphinabhängig, hätte es nicht anders gesagt. (Denn sie hat ebenfalls als Lektorin gearbeitet.) Toller Link, keine Frage; die Autorin kann schreiben. Aber warum - und dazu noch in so jungen Jahen? - über so langewilige Themen? Und die Autorin ist so schön! Ich aber ziehe meine aus verarmten Adel stammende, verkrüppelte, morphinabhängige Ex-Freundin diesem Geschwafel vor.

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Sorry, ziggev
aber Du selbst schreibst hier gerade und auch sonst viel Geschwafel, während der Che, stilistisch allerdings auch rumschwafelnd, zumindest zentrale Themen von dem, was in linken Szenezusammenhängen als relevant betrachtet wird zu Recht beißend geißelt. Und bei dem, was in seinen Texten so drinsteckt echt Perlen vor die Säue.

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Beißende Perlen.

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"Ganz lustig aber vor allem Ressitementgeschreibsel."

Tja, leider gibt es nach Marc-Uwe Kling in der Postmoderne nur noch zwei Kategorien: witzig und nicht witzig.

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Muss mensch nicht so sehen. Die inhaltliche Dimension bleibt ja doch diskutierenswert. Und ist die Postmoderne nicht schon ewig her? Das war 1970er/80er.

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Die Postmoderne ist heute ein geflügeltes Wort.

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Ja es ist diskutierenswert, wieso sich Leute als Papakinder verstehen oder als heterosexuell, woher das Bedürfnis kommt, Barbie auf Facebook zu liken. Sind sie Roboter? Es gäb eine bessere Welt zu gewinnen. Als Liberale ist ihnen doch Freiheit wichtig? Aber ja, Liberale verteidigen nur die ohnmächtige Freiheit des Angepassten und das lässt sie in der Volksgemeinschaft aufgehen.

Da geht es nicht um einen Ausdruck von realen, sich veränderbaren Verhältnissen, was ein Moment von Reflexion ermöglicht, ohne die Verhältnisse im Reich der Ideologie verschwinden zu lassen, sondern um Identifikation mit den Verhältnissen, die stillschweigende Naturalisierung dieser.

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Richtig, und es geht auch darum, "tertium non datur" zu überwinden. Die Frage, warum Leute sich verhalten wie sie sich verhalten, die neugierige Suche nach anderen möglichen Lebens- und Verhaltensweise darf nicht zu neuer Ideologie und neuem Dogmatismus führen, Kritik an feministischem Dogmatismus darf nicht zur Naturalisierung der bestehenden Verhältnisse führen. Beides passiert ja leider in der Praxis allzuoft. Und ich sitze da regelmäßig zwischen allen Stühlen.

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Unter "Postmoderne" verstehe ich einerseits eine bestimmte Phase in der politischen Philosophie, in die vor allem der Französische Strukturalismus und Poststrukturalismus, in einem sehr weiten Sinne auch noch der Kommunitarismus hineingehört, andererseits einen Baustil in der Architektur des 20. Jahrhunderts, so die Betonbauten mit roten Backsteinfassaden und falschen Giebeln. Und drittens dann vielleicht noch eine Bezeichnung für die Anything-Goes-Phase in der Popkultur, die um 1980 mit der new wave begann und seit dem mit 0911 und HartzIV postulierten "Ende der Spaßgesellschaft" als beendet gilt.

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das Marc-Uwe Kling Zitat war ein Witz. Aber wie es so ist mit Witzen. ;-) Aber ich glaube jetzt ist es meta genug. ;-)

Aber die Postmoderne könnte dennoch ein passender Begriff sein, um weiterzudiskutieren. Ist damit doch auch "das Ende der großen Erzählungen" gemeint. Das sollte mensch als SozilistIn ja eigentlich verneinen bzw. als Ideologie brandmarken.

Insofern würde die Postmoderne noch andauern. (Ich wüsste auch nicht inwiefern 911 ein Ende einer popkulturellen Phase einläuten sollte.)

Ist ja auch nicht so zentral. Mich interessieren halt durchaus große Erzählungen, mich interessieren Alternativen zu einer kapitalistischen gesellschaftlichen Verfasstheit. Und ich möchte dies auch gern mit Feminismus zusammendenken.
Deshalb auch mal mein Hinweis auf Federici, irgendwann mal hier....
Roswitha Scholz ist eine weitere spannende Theoretikerin, mir aber in ihrer Wertkritik auch wiederum zu dogmatisch.
Und so bin ich auf Tove Soiland gestoßen. Sie beschäftigt sich vor allem mit Irigaray und Lacan. Ihre Kritik am Queerfeminismus ist dessen Anschlussfähigkeit an den Neoliberalismus (kriminell verkürzt jetzt).
Der Punkt ist, dass dies nun eher Differenzfeminismus ist. Und was bei den IntersektionalistInnen die ablebodied normschönen weißen Cisheteromänner, sind bei Soiland einfach wieder Männer.
Das diese auch unter den aktuellen Bedingungen leiden (können) wird eher negiert. Das finde ich schade.

Trotzdem finde ich diesen Theoriestrang sehr spannend und versuche, das zusammen zu denken mit etwa Holloway, Bloch und ganz abstrakt mit dem Materie-Form-Dualismus des Abendlandes. Hier ist Materie ja weiblich konnotiert (ähnlich wie Natur) und Butler, Irigaray und etwa Zizek gehen mit dieser Problematik ganz unterschiedlich um.

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Das klingt alles sehr interessant und ist zum Teil für mich Neuland. Ich komme ja aus einer aus dieser Sicht geradezu traditionssozialistischen Ecke, wobei in meiner Jugendzeit (die in die Hochzeit der Postmoderne fällt) unter diesem Begriff etwas völlig anderes verstanden wurde.

Ich arbeite mich eher an Detlef Hartmann, Karl-Heinz Roth, Mike Davis und solchen ab. Meine Kritik an IntersektionalistInnen a la Mädchenmannschaft und ihrem Verständnis von Körperlichkeit/Biopolitik hat völlig andere Hintergründe und etwas mit meiner eigenen Lebenserfahrung zu tun. In den linken Szenen wie ich sie kenne hat ja die Kritik an den bürgerlichen und heteronormativen Verhaltensweisen dazu geführt, dass Gegennormen errichtet wurden die oftmals so dogmatisch vertreten werden wie die Ordensregeln eines Klosters. Da muss man sich dann moralisch dafür rechtfertigen ins Fitnessstudio zu gehen oder Fertiggerichte zu essen oder Hochglanzmagazine zu lesen (da geht's jetzt nicht um Inhalt, sondern um die Papiersorte). Frauen, die kurze Röcke, High Heels und Lippenstift tragen werden als sozusagen zum Feind gehörig betrachtet und fangen sich aufgrund ihres Erscheinungsbilds schon mal Anmerkungen ein wie "So wie die rumläuft kriegt die nichts auf die Reihe" bzw. "hat die nichts begriffen", und es haben Genossinnen es schon als provokativen Akt gebracht, nabelfrei in ein linkes Szenezentrum zu gehen. Die Uniform sind Schlabberhoodie und je nach Altersgruppe und Subszene Chucks, Clogs, Danske Loppen, Birkenstocksandalen, Dr.Martens oder Springerstiefel. Wer von dieser Bekleidungsnorm sehr stark abweicht erregt Verdacht. Die Diskussionsrunden zu Rollenspezifika und Heteronormativität haben etwas von Bußritualen.

Drei Genossinnen (TM: Akademikerinnen aus Akademikerfamilien, Upper Middleclass bis Upperclass) trafen nachts in der Fußgängerzone einen besoffenen Mann (TM Proletarier, wahrscheinlich eher Subproletarier), der lauthals "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" grölte mit einem gewissen Grundlallen in der Stimme. Zwei der Ladies schnappten ihn bei den Armen, die Dritte trat ihm in die Eier bis er sich wimmernd am Boden krümmte. Am nächsten Tag rühmten sie sich in der Szene ihrer feministischen Heldinnentat. Sie hatten einen Vertreter des Patriarchats, einen Sexisten, der ein Prostitution verherrlichendes Lied sang erfolgreich bekämpft. Das ist so die Lebenswelt, die ich kenne und an der ich innerlinke Kritik übe.

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Danke für die ausführliche Antwort.
Allerdings sind das alles Dinge, die ich hier schon gelesen habe.

Postmoderne bedeutet für dich also nicht "Ende der großen Erzählungen"?

Soviel ich weiss wurde der Begriff von Lyotard geprägt, mit genau dieser Prämisse. Fukuyamas "Ende der Geschichte" war dann nochmal die Steigerung. Architektur und Kunst meine ich jetzt nicht. ;-)

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Hier mal zwei Links zu Soiland:

https://www.akweb.de/ak_s/ak558/27.htm

http://www.theoriekritik.ch/?p=1445

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Ich halte das Ende der großen Erzählungen für eine geistige Nebelwurfmaschine. Und bei der Lektüre Lyotards hätte ich am Liebsten gekotzt. Ausführliche Antwort kommt später.

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Das Fitnessstudio braucht in Zeiten wo sieben von zehn junge Erwachsene (natürlich ganz selbstbestimmt) dahinrennen (das war vor 10 Jahren noch anders) keine Rückendeckung.

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@ netbitch,

du hast recht, mein blog heißst wortanfall, extra, damit sowas nicht in Kommentaren unterläuft. ist aber hier passiert, weiß nicht gernau, wie mehr.

sorry also.

nach dem tag vor dem 3. 1o. jedenfalls passierte mir ein Fahrradstirtz, ich knallte mit dem Hintekopf hin, genaues weiß ich nicht mehr, was ich geschrieben huabe, habe ich aber wohl geschrieben.

Jedenfalls waren es die maedchenmsannschaften etc. usw. die angefangen hatten mit Triggerwarnungen vor Triggerwarnungen in mit Triggerwarnugen beginnendenden Beiträgen, vor denen gewarnt wurde wg. Triggerwarnungen ohne Triggerwarnungen vor Triggerwarnungen, zu warnen.

Nur diejenigen Leute, die sich absolut selbst nicht ernst nehmen können, tauchen, in meiner bescheidenen Perspektive, im entfernten Horizont derjenigen Läute auf, die ich ernst nehme.

Vor Maedchenmannschft, Noa Sow habe ich den allergrößten Respekt!

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"Das Fitnessstudio braucht in Zeiten wo sieben von zehn junge Erwachsene (natürlich ganz selbstbestimmt) dahinrennen (das war vor 10 Jahren noch anders) keine Rückendeckung."

Zum Thema Fitnessstudio gabs doch hier mal ne interessante Diskussion:

https://schneeschweigistan.wordpress.com/2013/06/14/der-double-bind-mannlicher-homosozialitat/

Am Ende kommt auch wieder der Dreh zu der Ungezwungenheit in gemischten Umkleiden und damit in die Nähe vom letzten Beitrag auf Shifting Reality....

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lacommune, es geht mir nicht um "Rückendeckung" für Fitnessstudios, sondern um die Anwendung richtiger Kritiken in völlig falschen Zusammenhängen. Es gibt eine letzlich auf Foucault fußende linke Kritik am Fitnesskult, wie er von Fit for Fun, Men´s Health usw. zelebriert und vor allem von Menschen, die zumindest früher mal als Yuppies bezeichnet wurden gelebt wird. Da geht es darum, den eigenen Körper als ständige Baustelle zu betrachten, als etwas für die Anforderungen der Arbeitswelt und des Beziehungsmarkts normschön zu Formendes. Diese Kritik ist äußerst berechtigt und entlarvt, inweieweit in einer entfremdeten Dingwelt sich Menschen einen entfremdeten Umgang mit dem eigenen Körper auch noch als Lifestyle zu eigen machen. Daraus machen linke Kreise in denen ich mich bewege (und zwar seit den 1980ern bis heute praktisch unverändert und generationenübergreifend bzw. sich mit jeder Generation wiederholend) aber eine Generalkritik an Fitnesscentern und ihren Besucherinnen an sich, völlig ungeachtet der Tatsache, dass die vielleicht aus gesundheitlichen Gründen dort trainieren, etwa zum Wiederaufbau nach einem Unfall, oder aus rein sportlichen Gründen und dass Fitnesscenter heute Orte sind, wo vielfach Therapie im Vordergrund steht und mensch die klassischen BodybuilderInnen mit der Lupe suchen kann. Abgesehen davon, dass für viele, mich auch, das Fitnesscenter, der Kampfsportdojo und die Sauna Orte der Geselligkeit sind, wo sich mit anderen getroffen und ausgetauscht wird, nicht anders als die Kneipe oder Bar. Tut nichts, der Jude wird verbrannt, um Lessing zu zitieren: In dieser verhärteten linksdogmatischen Weltsicht wird gar nicht mehr empirisch überprüft, aus welcher Motivation Leute ins Fitnesscenter gehen und was sich dort abspielt, alle FitnesscenteruserInnen werden pauschal als Menschen mit falschem Bewusstsein abgetan.

Fitnessstudiouser = unemanzipierter, nichtaufgeklärter, nicht rollenkritischer Mensch = schlechter als die eigene peergroup

Ich schätze die Foucaultsche Kritik sehr und verdanke selber seinem Biomachtansatz viel. Aber in vielen Fällen wie dem hier dargestellten wird daraus eine neue orthodoxe Ideologie gezimmert, die sich in ihren Strukturen (und daraus entstehen dann Gruppenstrukturen mit sozialer Auf-und Abwertung der zugehörigen Menschen) nicht von denen von Evangelikalen, Islamisten, Stalinisten usw. unterscheidet. Unter den Vorzeichen eines eigentlich radikal emanzipatorischen Analysemodells neue Bibeln und neue Bußrituale, das alles abgestimmt auf die Distinktionsbedürfnisse einer intellektuellen Mittelschicht. Um die Kritik daran geht es mir, nicht um Fitnesscenter.

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Der Kontext müsste der aktuelle Fitnesskult mit seinen Implikationen sein und nicht der Moralismus einer linken Szene, der so krass nicht mehr herrscht oder sich in andere Themen verlagert hat. Bspw. Zionismus über alles.

So bist du einfach der Depp (verzeih mir meine Ausdrucksweise), der die herrschenden Ideologien stützt. Wie der Schnitzelesser, der in einem Land mit einem ungeheuren Fleischkonsum darüber schwadroniert, dass die Vegetarier ihm das Essen verbieten wollen.

"und mensch die klassischen BodybuilderInnen mit der Lupe suchen kann."

Junge Leute gehen nun mal vor allem wegen ihrer Optik dort hin. Also doch wieder klassische Bodybuilder.

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Puuuh, einerseits bin ich bei dem ursprünglichen Thema Triggerwarnungen ziemlich bei Mark. Sprich: ich kann nicht alles nachvollziehen, was bei der MäMa steht, enthalte mich aber einer Kritik weitestgehend, weil das Wasser auf die Mühlen der Masku-Fraktion ist.

Aber zu behaupten, man solle hier im lauschigen Blog das Fitnessstudio nicht gegen unreflektierte Kritik "in Schutz nehmen", geht mir dann doch etwas weit.
Weil sonst?
Applaudiert hier die Fitnessfraktion?

Ich denke mal der Kontext ist immer die Lebenssituation. Und in der ist halt Che vielleicht der einzige in seinem Umfeld der trainieren geht und lacommune und ich sind eher genervt von unserem fitnesswahnsinnigen Umfeld. ;-)

"Junge Leute gehen nun mal vor allem wegen ihrer Optik dort hin. Also doch wieder klassische Bodybuilder." Hier machst du nun wieder den Punkt. Seh ich auch so.

btw, Zionismus? Ich dachte die aktuelle Sau, die durchs linke Dorf getrieben wird sei eher so Critical Whiteness o.ä.?
Das Antideutschtum hat sich doch auch schon wieder gelegt, oder?

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@futuretwin: Ne es applaudiert nicht, aber es ist halt im Gleichklang des problematischen Mainstreams und der Blog hier öffentlicher Ort mit emanzipatorischen Anstrich, der ebenso unsere Wirklichkeit prägt. Wieso sollte ich den vom Rest der Gesellschaft trennen?!

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Um das Vegetarierbeispiel aufzugreifen: Ich bin Fleischesser, reflektiere das aber durchaus als problematisch. Ich kann trotzdem allzu dogmatische Veganer für ihr missionarisches Verhalten kritisieren, zumal wenn es so einen Antispeziezismuseinschlag bekommt. Meine Freundin meinte neulich, es ginge ihr in ihrem Veganismus eher um Tiere in kapitalistischen Produktionszusammenhängen. AntispeziezistInnen findet sie etwa genauso scheisse (Legebatterien mit KZs vergleichen und so).

Da gibt es doch Unterschiede. Und die hat Che beim Thema Fitnessstudio klar herausgearbeitet.

mensch kann sich doch der Problematik der Sebtsverbesserung und des Lookisms etc bewußt sein und trotzdem trainieren gehen.

Und die besagten Linksdogmatiker gehen wahrscheinlich zum Krav Maga stattdessen. Natürlich nur, um gegen Nazis und Bullen besser gewappnet zu sein, der gestählte Körper ist nur ein Nebeneffekt. ;-)
Genau wie Veganismus auch eine prima Diätstrategie ist. Ist er jetzt damit vom Tisch?

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@Futuretwin: Menschlein muss halt sowas wie Veggieday oder Veganismus kritisieren und gleichzeitig den Konsum und Umgang mit Tieren. So ein Spagat wird bei Che und seinen Kollegen oft nicht geschafft, bei verschiedenen Themen und du scheinst das ja mitzubekommen.

Aber was ist schon meine lustige Meinung.

Würde das böse Spektrum sich über Fitnesskult äußern, dabei eher schlecht als recht, dann ginge hier eine Emphase des Fitnesskult ab, ungeachtet des herrschenden Fitnesskults in unserer Gesellschaft und falls dann jemand was sagt wird von Che relativiert (Wissen hat er ja enorm) und von anderen kommt "der Gegensatz von Produktion und Arbeit ist zentral und der Rest nur moralisches Gewäsch". :)

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Ich glaube im Spagat ist Che ganz gut.

;-)

Meístens.

Ich verabschiede mich jetzt erstmal ins Wochenende!

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"mensch kann sich doch der Problematik der Sebtsverbesserung und des Lookisms etc bewußt sein und trotzdem trainieren gehen."

Klar.

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@ziggev - Vor Maedchenmannschft, Noa Sow habe ich den allergrößten Respekt!

Ich nicht.

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@Futuretwin: Zum Rest, ja auch Critical Whiteness. Und das Antideutschtum hat sich eher verändert als weniger geworden. Einige der Themen wurden popularisiert, ehemalige Gegner wie Krisis (und Exit) haben sich angenähert und das was in der Propagandasprache von Robert Kurz die Hardcore-Antideutschen sind, wollen heute vom deutschen Sonderweg, Kritik des deutschen Nationalismus nur noch wenig reden. Das sind neokonservative Wertkritiker. Und dann gibt es noch ein paar Spaltungsprodukte, die auf Klasse und Situationismus machen, was ja nicht das Schlechteste ist.

Und dein Link zur Schneeschweigistan ist typisch.

"Habe da sehr ähnliche Erfahrungen gemacht. Bei mir sah das dann so aus, dass ein Psychosomatiker und Hypochonder mit Pollenallergie und chronischem Durchfall sich durch sehr harte Sportarten (Teilkontakt-Escrima, also Sich Verhauen mit Rattanstöcken und Tonfas), Karate und Bergsteigen sowie Bodybuilding selber in eine völlig andere körperliche Befindlichkeit hineingearbeitet und dauerhaft von seinen früheren Wehwehchen kuriert hat."

Die wahrgenomme Realität ist vom eigenen Bewusstsein codiert. Che gibt ganz offen seine Begeisterung für Körper und Extremsport zu. Vielleicht spielt ja die Begeisterung rein, wenn harte Tüchtigung (bisschen wie bei den Nazis und heute noch gesellschaftfähiges Bild) emanzipatorisch erklärt wird?

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Dafür Netbitch, like ich Dich. (Wild knutschen geht ja leider nicht. Schade!)

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Susan Sontag schrieb in ihrem Essay "Das Leiden anderer betrachten" in bezug auf die Empörung über Schockphotographien (etwa Bilder von Kriegstoten, aber ebenso zählen die ertrunkenen Kinder im Mittelmeer mit dazu) einen bemerkenswerten Satz: Er läßt sich auch auf viele der innerlinken Debatten der Gesinnungszerknirscher, die sich gerne in den simplen Wortklaubereien ergehen, abwandeln:

"Könnten wir gegen das, was diese Bilder [die Schockphotos] zeigen, tatsächlich etwas unternehmen, wären uns solche Fragen wahrscheinlich viel weniger wichtig."

So aber werden Stellvertreterkriege geführt, sei es über das Fitness-Studio, Mohrenlampen oder über fickende Murmeltiere: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Linkste im ganzen Land? Und wenn es darauf ankommt, stehen am Ende dann doch eher Leute wie che an ihrem Platz und tun was.

Ansonsten hat che es, was Fitness-Studio und andere Orte betrifft, gut auf den Punkt gebracht: Man sollte zunächst mal hinschauen, wo man sich bewegt und was da ist. Ganz phänomenologisch genommen.

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Die Frage nach der Postmoderne ist nicht zu beantworten. Es gibt eine ästhetische, die ist eher links, macht aber genauso Ausflüge zu Nietzsche und hat wenig mit einer BRD-Akademischen Linken zu tun. (Vor allem herrscht da viel Spaß und der Genußfaktor ist hoch angesetzt, was man von vielen der linken BRD-Evangelikalen, der Moralwächter wie auch der evangelischer Kirchentagslinken nicht sagen kann: Da wird dann lieber gesungen und vor allem gefragt: "Sag mir, wo du stehst!", während die genußlinke Frau fragt: "Zeig mir, ob er steht!". Oh man, ich bin so scheiße heteronormativ.) Dann eine politische Postmoderne, die ist eher neoliberal-konservativ. Eine in der Architektur, wo der Begriff ursprünglich herstammt: das ist nochmal was anderes.

Postmoderne ist ein unglücklicher Sammelbegriff für sehr heterogene Positionen in der Philosophie. Lyotard etwa kommt von einer extremlinken marxistischen Gruppierung her.

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Eben, und sein "Ende der großen Erzählungen" hängt mit dem Ende des Maoismus mit täglichen Selbstkritik-Ritualen auf dem heißen Stuhl ("erkläre uns allen, wie gut Du den Klassenstandpunkt verinnerlicht hast", was durchaus bis hin zur Körperlichkeit gemeint war) in Lyotards persönlichem Leben zusammen. Da hat jemand seinen eigenen persönlichen Orientierungswandel der Welt übergestülpt.

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@bersarin
Muhahaha, "Zeig mir, ob er steht!" Muhahaha!
Zeigs den Ungefickten!
Mal sehen wann du "Neger" schreibst, weils die ärgert, die du scheisse findest.

@lacommune
Der der Sport macht ist Nazi, geht's vielleicht noch n büschen bescheuerter?

Wäre ich doch meiner Ankündigung gemäß i
Einfach offline geblieben......

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Weshalb so negertiv, futuretwin?

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"@lacommune
Der der Sport macht ist Nazi, geht's vielleicht noch n büschen bescheuerter?"
Das hab ich nicht gesagt und nicht gemeint. :)

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@lacommune: "Che gibt ganz offen seine Begeisterung für Körper und Extremsport zu. Vielleicht spielt ja die Begeisterung rein, wenn harte Tüchtigung (bisschen wie bei den Nazis und heute noch gesellschaftfähiges Bild) emanzipatorisch erklärt wird?" ---- Ich bin heilfroh und stolz darauf, dass ich nicht mehr das Weichei und Muttersöhnchen bin das ich mal war. Ich habe mich da selbst neu erfunden. Da muss auch nichts "emanzipatorisch erklärt" werden, für mich war das Emanzipation. Ein nach gängigen heteronormativen Mustern "weiblich" gepolter Typ, der sich bei Schulhofschlägereien regelmäßig widerstandslos zusammenschlagen ließ hat es gelernt, sich wehrhaft zu verhalten, so wehrhaft, dass unterhalb einer Schusswaffe oder eines Schwerts mich keine Bedrohung durch einen Einzelgegner mehr schreckt - eine Messerattacke wehrte ich allein durch Einnahme einer Karate-Abwehrstellung erfolgreich ab - und durch Dinge wie Bergsteigen - Erfahrung unmittelbarer Lebensgefahr in vielen Fällen, Extremerfahrungen körperlicher Belastung und damit verbundene extatische Glückserfahrungen, auch Bergerlebnisse mit extremen Powerfrauen, bei denen sich übliche Mann-Frau-Gegensätze am gleichen Seil hängend gar nicht mehr stellen ("Du kannst nicht mehr? Gib mir Deinen Rucksack!" "Du willst mir tragen helfen? Sind doch nur 30 Kilo!") - haben aus mir einen neuen Menschen gemacht, der sehr einverstanden mit sich ist. Ich hatte mit queeren Freunden erlebt, dass die damit nicht gut klarkamen - ein androgyner, sich selbst "unmännlich" wahrnehmender Typ empfindet Härte lernen als Befreiung, das wurde als Entfernung von ihnen wahrgenommen. Aber für mich war das klasse. Wäre ich eine Frau würde der gleiche Vorgang völlig anders beurteilt werden, oder?

@Fitnesscenter: Also ich habe nicht bemerkt, dass sich da in den letzten 10 Jahren etwas Besonderes geändert hätte. Der große Boom der Fitnessstudios war 1998, hatte damals eine Reportage über Fitnesscenter als Wirtschaftsfaktor geschrieben für die ich lange recherchiert hatte, und in den linken Zusammenhängen die ich so kenne sind die unverändert seit 1980 igittebäh, während in dem Club in dem ich trainiere der Altersdurchschnitt bei 40 liegt und die jungen Leute leider weg bleiben.

@"Junge Leute gehen nun mal vor allem wegen ihrer Optik dort hin. Also doch wieder klassische Bodybuilder." --- Darunter verstehe ich Leute, die vor dem Spiegel posen und an Wettbewerben teilnehmen.


@Futuretwin (woher kommt der Name eigentlich? Hattest Du mal erzählt, habe ich aber vergessen) "Und die besagten Linksdogmatiker gehen wahrscheinlich zum Krav Maga stattdessen. Natürlich nur, um gegen Nazis und Bullen besser gewappnet zu sein, der gestählte Körper ist nur ein Nebeneffekt. ;-) --- Da komme ich ja selber her, Teilkontakt-Escrima war ein Kampftraining für Demos, von dem her ich zum ernsthaften Kampfsport kam. Da wir in unmittelbarer Nähe zu einer schlagenden Verbindung trainierten, mit denen Einige von uns sich auch geprügelt hatten nannten wir uns scherzhaft die "Turnerschaft Anarchia".

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@Che:

"...so wehrhaft, dass unterhalb einer Schusswaffe oder eines Schwerts mich keine Bedrohung durch einen Einzelgegner mehr schreckt - eine Messerattacke wehrte ich allein durch Einnahme einer Karate-Abwehrstellung erfolgreich ab.."

Und heute jagst in der Nacht böse Buben, wie Batman.

"Wäre ich eine Frau würde der gleiche Vorgang völlig anders beurteilt werden, oder?"

Von mir nicht.

Mancher würde deine Geschichte so interpretieren, du entsprachst nicht dem angesagten Bild und hast dich deswegen angepasst.

Vielleicht wären für Tove Soiland deine Powerfrauen einfach welche, die sich männliche Sozialisierung übergestülpt haben und daher nicht emanzipiert.

Mir gehen Menschen mit ostentativ weiblichen, männlichen, heterosexuellen, homosexuellen Auftreten auf die Nerven. Es wirkt künstlich und schränkt tendenziell die Individuen und ihre Umgebung ein. Ist das schon zwangsläufig, dieses Urteil über andere: unemanzipierter, nichtaufgeklärter, nicht rollenkritischer Mensch. Ich denke nicht.

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@ "Mancher würde deine Geschichte so interpretieren, du entsprachst nicht dem angesagten Bild und hast dich deswegen angepasst. " ---- Ich sage dazu: Ich litt unter meiner Rolle und habe sie deshalb geändert. Bin im Übrigen ein Anhänger von Wilsons Konzept der neurologischen Metaprogrammierung.

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Zum Thema Postmoderne und Dekonstruktivismus hier übrigens mal ein paar Basics
http://netbitch1.twoday.net/stories/11579187/#1022418027

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@bersarin
"Weshalb so negertiv, futuretwin?"

Hey, der war wenigstens ein bisschen lustig. Um dich über zeitgemäßen Humor am Rande der PC auf dem Laufenden zu halten empfehle ich das Neo-Magazin Royale.

@che "(woher kommt der Name eigentlich? Hattest Du mal erzählt, habe ich aber vergessen) "

Meines Wissens nicht. Ist auch nicht der Sinn eines Nicks. Nach meiner Emailaddresse hast du auch mal gefragt. Würd ich jetzt auch nicht hier posten. Aber schau auf Shifting Reality nach oder frag den Alten Bolschewik. Auf der Seite musste ich die ja eingeben zur Anmeldung.

Zu den "Basics": beim Überfliegen las es sich mehr nach adornitischem/wertkritischem/antideutschem Gebashe von allem was aus Frankreich kommt.

Bzw. alle, die sich auf Heidegger berufen.
Wobei, noch nichtmal das stimmt, denn auch Hannah Arendt tut das, sowie Marcuse, Amery und Levinas. Aber die finden solche Leute dann z.T. wieder gut. Letztlich gehts halt doch nur um Israel.

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Muss ich selbst mir erstmal genauer anschauen, gestehe, dass das ein Zufallsfund war wo ich erst mal "aha, interessant!" dachte, zumal der Kommentator meinte, eine viel umfassendere ältere Dekonstruktivismusvariante als die Postmodernen zu vertreten. Das lässt sich ja vielleicht nach genauerer Lektüre diskutieren.

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@lacommune: "Und heute jagst in der Nacht böse Buben, wie Batman." ---- Das habe ich tatsächlich mal gemacht, genauer gesagt Nazis. Allerdings in der Gruppe, und das war in meiner früheren Lebenswelt nicht Ungewöhnliches, sondern das, was alle taten. Das ging so weit, dass es bis hin zu jungen Lehrerinnen schick war, auf ner Demo Schlagstock und Armschützer dabei zu haben.

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Das Zeug von Stapelfeld kann ich empfehlen. Die Beiträge von Gruber, Lenhard kann man wohl komplett vergessen.

http://audioarchiv.blogsport.de/2010/11/10/stapelfeldt-zur-deutschen-ideologie/

http://audioarchiv.k23.in/Referate/Gerhard_Stapelfeldt/Gerhard_Stapelfeldt.Neoliberalismus_und_Antisemitismus.mp3

@Che: "Sondern das, was alle taten."

Also meine Eltern und ihre Freunde haben das nie gemacht.

Und die Gründe? Unser Land muss schöner werden? Sichere Zonen? Nazis mit Schläge bekehren? Der Kick? Gruppenzwang? Selbstverteidigung?

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Ich find stapelfeldt geht in "zur deutschen ideologie" viel zu weit. V.a. das Friedrich List-bashing.
Der Aufbau von Handelsbarrieren eines Staates zum Aufbau einer eigenen Industrie ist gegen Menschenrechte, Aufklärung und Vernunft?

Also ich bin hier derjenige, der vor fast 20 Jahren Ultraliberale wie Jagdish Bhagwati und Hernán Büchi hoch und runter gelesen habe. Selbst damals hätte ich Stapelfeldts Beitrag als echt schräg empfunden.
Natürlich war die Gedankenwelt Fichtes in gewisser Weise Vorläufer der von Göbbels und Hitler. Aber die von Thomas Carlisle eben auch. Im 19. Jhdt. wurde nicht nur in Deutschland höchstgefährlicher Unsinn publiziert und akademisch abgefeiert.

The Quest for the steilstmöglichste These... hilarious rumprangering...

Ich find das übrigens eine interessante Webseite. Für Freunde des anekdotischen und weniger der großen Theorien wie ich, z.B. das unter Punkt 2 von http://audioarchiv.blogsport.de/2015/08/16/beitraege-zum-raetekommunismus/
Paul Mattik ist 1 Jahr vor meinem Opa geboren. Aber das war so etwa seine Welt. Ich würde gerne einmal das komplette Interview hören. Mit der Stimme. Nicht nur die Ausschnitte.

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Dieser Trackback mal doppelt
http://netbitch1.twoday.net/stories/1022479773/

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Zweite Hälfte
@ziggev, die Mädchenmannschaft kommt mir wie eine Art unfreiwillige Parodie von dem vor, was ich selbst als Studentin in den 90ern in der Frauen-Lesben-Szene erlebt habe. Ein Aufguss älterer feministischer Positionen, mit neueren Theoriefragmenten hochgebruzzelt, aber überhaupt nicht mehr auf aktuelle Frauenkämpfe bezogen, sondern eher ein eitles Selbstprogramm um Publikationsmöglichkeiten zu erreichen. Meine Fresse, als in meiner wilden Zeit Frauentreffs von der Bullerei gerazzt wurden mussten wir mit Knast rechnen, keine hätte deswegen unter ihrem Realnamen publiziert - heute fordern Mädels wie Lantzsch ein, dass der Staat -für unsdamals der Feind - ihnen ein Recht auf eigene Institute einräumen müsste und bedauern in diesem Kontext ihre Marginalisierung. Oder platt gesagt: Jammer, Jammer, Jammer!

Zum Thema Noah Sow weiß sicherlich Che mehr, der die mal kennengelernt hat, aber mir kommt die ebenfalls vor wie eine sehr narzisstische Person, die sich quasi als Alleininterpretin für rassistische Selbsterfahrung aufspielt.

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"Stattdessen beschäftigen Bildungsbürgerkinder sich mit Bildungsbürgerkindereien. Ich kotze!"

Lol du klingst wie die empörten Gendermädels. Realsatire.

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Der Inhalt ist diametral entgegengesetzt. ;-)

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@Netbitch, Noah Sow habe ich in der Tat privat kennengelernt und mich mit der die zwei Mal wo wir miteinander zu tun hatten hervorragend verstanden. Das Problem ist, dass ich von ihr seither mehr über die Außenwahrnehmung durch Momorulez, der sie vergöttert mitbekommen habe als von ihr selbst. Und da halte ich mich lieber mit Aussagen zurück.

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@ igitt, die küssen sich sogar! eklig! können die das nicht wenigstens in der Öffentlichkeit lassen?

als hetereo ist es einfach sehr komisch, sich solche Verhältnisse mal umgedreht vorzustellen. Dazu ist natürlich eine gewisse Portion Humor und über sich selbst lachen zu können Voraussetzung.


Das ist alles eine Frage des kulturellen Backgrounds. Im Sudan oder bestimmten Gegenden Pakistans würde ein heterosexuelles Pärchen, das in einem öffentlichen Bus oder selbst Eisenbahnzug knutscht unter Prügeln an die Luft befördert. Schwule allerdings u.U. gleich gelyncht. Jedenfalls, öffentlich knutschen ist grundsätzlich nur auf einem Teil dieses Planeten selbstverständlich. Und hätte noch 1970 auch in Deutschland als Provokation bzw. pietätlos gegolten.

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Bei unseren ersten Schulhofknutschereien empörten sich ältere Lehrer, sprachen von der "Moral eines Viehstalls" und bedauerten, dass sie den Rohrstock nicht mehr anwenden dürften.

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@netbitch

Was wären für dich denn aktuelle Frauenkämpfe?

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Linksradikale Selbstverständlichkeiten von früher
@lacommune: "Also meine Eltern und ihre Freunde haben das nie gemacht.

Und die Gründe? Unser Land muss schöner werden? Sichere Zonen? Nazis mit Schläge bekehren? Der Kick? Gruppenzwang? Selbstverteidigung?"


Meine Eltern und deren Freunde auch nicht, die sind ins Pflichtjahr gegangen oder zum Reichsarbeitsdienst, mit U-Booten in den Atlantik gefahren oder mit Panzern nach Russland.

Für uns war das den Neonazis mit Knüppeln entgegentreten das Schaffen von sicheren Zonen - d.h. eine Großstadt frei von Naziattacken machen, Selbstverteidigung in dem Kontext auch und die Übernahme von Polizeiaufgaben, die von den Bullen nicht erfüllt wurden. Die standen ja grinsend daneben, wenn die Nazis, angeführt u.a. von Thorsten Heise, später NPD-Abgeordneter, Schwarze oder Linke verlaschten. Damals wurde die militante Antifa so weit von Normalos als legitime Bürgerwehr wahrgenommen, dass ein Genosse von einem Tankwart gefragt wurde, ob er "im Dienst" sei. Es wurde von radikalen Linken als ihre selbstverständliche Pflicht wahrgenommen, in dieser Weise gegen Neonazis vorzugehen.


Wie weit die Auseinandersetzungen damals eskaliert waren demonstriere ich an einem auf meinem Blog schon öfter erläuterten Beispiel:

Als in einer Disco eine African Music Night stattfand gingen Skinheads dort hin und verprügelten Schwarze. Das ZSK (Ziviles Streifenkommando) war vor Ort und beobachtete, ohne einzugreifen. Da zu dieser Zeit der Polizeifunk von uns mitgescannt und anschließend veröffentlicht wurde (z.B. in Form von Plakaten) kenne ich deren Funkprotokolle. Da hieß es: "Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er rauskommt." Eine halbe Stunde später: "Es wurde ein Notarztwagen verständigt. Ich glaube, unser Freund sieht gut aus."


Was die Polizeifunkveröffentlichung nicht wusste war, was gegenüber abging. Da sahen aus einer befreundeten WG die Mitbewohner zu, wie ein Schwarzer nach dem Anderen blutend aus der Disco heraustorkelte und Nazis "Sieg Heil!" brüllten und Hitlergrüße machten, während die Bullen tatenlos rumsaßen. Plötzlich bemerkten Sabine und Herbert (Namen geändert), dass Horst (Name auch geändert) nicht mehr da war. Herbert ging ins Zimmer von Horst und stellte fest, dass der im dunklen Zimmer, Fenster geöffnet, an der Fensterbank kauerte, Karabiner mit Zweibeinstativ und Zielfernrohr auf der Fensterbank und im Begriff war, auf den ersten Neonazi abzudrücken. Der war Leutnant und Einzelkampfausbilder und wusste genau, was er da vorhatte. Herbert nahm ihm das Gewehr ab. Vorher waren infolge von Naziaktivitäten zwei GenossInnen getötet wurden. Das war so die Eskalationsebene, die ich erlebt habe und die für mich aus biografischen Gründen Maßstab ist.

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@"Im Sudan oder bestimmten Gegenden Pakistans würde ein heterosexuelles Pärchen, das in einem öffentlichen Bus oder selbst Eisenbahnzug knutscht unter Prügeln an die Luft befördert" ----- Sofern es sich nicht um Touris sondern um Einheimische handelt reicht dazu Ägypten oder Ostanatolien.

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@lacommune, che: Nächtliche Antifa- oder auch Frauen-gegen-Vergewaltiger-Patrouillen waren tatsächlich in den 80er, 90er und 00erjahren Standadaktivitäten junger Linker, und zwar sogar mit ausgesprochenem Modeeffekt. Es gibt ja bis heute die einschlägigen Kampfsportzusammenhänge.

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