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Samstag, 11. April 2015
Spackentum und Spackeria
che2001, 21:09h
Seit einigen Jahren ist das Schimpfwort "Spacko" offiziell in den Duden aufgenommen worden. Es wird dort erklärt als zusammengesetzt aus Spasst und Lackel. Ein Spasst ist so etwas wie ein Blödmann und ein Lackel ein überheblicher Schnösel und Angeber, ein Spacko mithin also ein eingebildeter, schnöseliger Blödmann.
Zu dieser Definition sind einige Bemerkungen angebracht. Aus meiner Kindheit, die sich in den 60er und 70er Jahren abspielte, kannte ich die Beschimpfung "Spasti" als sehr unschöne Beleidigung: Ein Spasstiker war jemand, der in der NS-Zeit unter die "Euthanasie" gefallen wäre, und das war damals noch sehr präsent. Die eigenen Eltern und Lehrer gehörten ja noch zur NS-Mitläufer- und Tätergeneration. Es war damals auch noch gängige Redewendung, wenn jemand sich ergebnislos abmühte zu sagen "der tut das bis zur Vergasung", und ein Kameradenschinder unter den Mitschülern erzählte grinsend, wer alles auf den LKW käme wenn er am Ruder wäre. Insofern bekomme ich ein gewisses Grummeln bei der Verwendung speziell dieses Schinpfworts. Den Begriff Spacke (nicht Spacko, sondern die Spacke, was Männlein und Weiblein meinen kann oder der Spacken, was immer Männer bezeichnet) kenne ich aber in einem anderen Entstehungszusammenhang und mit einer etwas anderen Wortbedeutung als der Duden. Erstmals vernahm ich den Ausdruck 1992, als ein Bremer Genosse sagte: "Göttingen? Alles Spacken!". Der Ausdruck wäre damals wohl eher mit Mitgliedern des MSB Spartakus (der Studierendenorganisation der moskautreuen DKP) in Verbindung gebracht worden als mit dem in der linken Szene tunlichst vermiedenen Schimpfwort Spassti. Eine Spacke war auch kein überheblicher Dummkopf, sondern bezeichnete einen sozial inkompetenten, wenig hilfsbereiten, unempathischen Menschen, der gleichzeitig hochmoralisch war - im Sinne der politisch hyperkorrekten Szenemoral. Heute würde mensch vielleicht "PC Nerd" sagen. So prangte denn auch auf der Tür unserer alten WG jahrelang ein Aufkleber "Restrictet Area. No entrance for Spacks!".
Nebenan, bei FreundInnen übrigens so richtig politisch unkorrekt ein Schild von einem Truppenübungsplatz mit der Aufschrift "Swine feaver. No dismounting!", darauf eine Damenbinde, auf die mit Edding "So ordinär!" geschrieben war, darunter ein Aufkleber vom Installateur "Halt Dein Rohr sauber!". Antispack-Aktion halt.
Zu dieser Definition sind einige Bemerkungen angebracht. Aus meiner Kindheit, die sich in den 60er und 70er Jahren abspielte, kannte ich die Beschimpfung "Spasti" als sehr unschöne Beleidigung: Ein Spasstiker war jemand, der in der NS-Zeit unter die "Euthanasie" gefallen wäre, und das war damals noch sehr präsent. Die eigenen Eltern und Lehrer gehörten ja noch zur NS-Mitläufer- und Tätergeneration. Es war damals auch noch gängige Redewendung, wenn jemand sich ergebnislos abmühte zu sagen "der tut das bis zur Vergasung", und ein Kameradenschinder unter den Mitschülern erzählte grinsend, wer alles auf den LKW käme wenn er am Ruder wäre. Insofern bekomme ich ein gewisses Grummeln bei der Verwendung speziell dieses Schinpfworts. Den Begriff Spacke (nicht Spacko, sondern die Spacke, was Männlein und Weiblein meinen kann oder der Spacken, was immer Männer bezeichnet) kenne ich aber in einem anderen Entstehungszusammenhang und mit einer etwas anderen Wortbedeutung als der Duden. Erstmals vernahm ich den Ausdruck 1992, als ein Bremer Genosse sagte: "Göttingen? Alles Spacken!". Der Ausdruck wäre damals wohl eher mit Mitgliedern des MSB Spartakus (der Studierendenorganisation der moskautreuen DKP) in Verbindung gebracht worden als mit dem in der linken Szene tunlichst vermiedenen Schimpfwort Spassti. Eine Spacke war auch kein überheblicher Dummkopf, sondern bezeichnete einen sozial inkompetenten, wenig hilfsbereiten, unempathischen Menschen, der gleichzeitig hochmoralisch war - im Sinne der politisch hyperkorrekten Szenemoral. Heute würde mensch vielleicht "PC Nerd" sagen. So prangte denn auch auf der Tür unserer alten WG jahrelang ein Aufkleber "Restrictet Area. No entrance for Spacks!".
Nebenan, bei FreundInnen übrigens so richtig politisch unkorrekt ein Schild von einem Truppenübungsplatz mit der Aufschrift "Swine feaver. No dismounting!", darauf eine Damenbinde, auf die mit Edding "So ordinär!" geschrieben war, darunter ein Aufkleber vom Installateur "Halt Dein Rohr sauber!". Antispack-Aktion halt.
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Vor 70 Jahren: Befreiung des größten KZs auf Reichgebiet
che2001, 20:45h
Und dazu ein zentrales Dokument des Antifaschismus: Der Schwur von Buchenwald.
http://ajb.blogsport.de/stuff/historisches/der-schwur-von-buchenwald/
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