Montag, 1. Dezember 2025
Thomas Gottschalks Krebserkrankung: Was Onkologen über das epitheloide Angiosarkom wissen
Michael van den Heuvel, Medscape
01. Dezember 2025

Ende November hat Thomas Gottschalk in einem Interview in der Bild-Zeitung öffentlich gemacht, dass er an einer seltenen und aggressiven Krebserkrankung leidet. Der 75-jährige Entertainer erklärte, dass ein epitheloides Angiosarkom bei ihm diagnostiziert worden sei. Diese Krebsform entsteht aus den Zellen der Blutgefäße und zählt zu den seltensten und zugleich aggressiven Tumoren. Was bedeutet diese Diagnose? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Spekulationen über seine fahrigen Auftritte
Bereits Wochen vor der offiziellen Bekanntmachung hatten Journalisten seinen Gesundheitszustand hinterfragt. Bei öffentlichen Auftritten, darunter der Bambi-Verleihung, wirkte Gottschalk ungewohnt erschöpft, fahrig und angespannt. Dies nährte Spekulationen um eine mögliche Demenz. Gottschalk wies alle Spekulationen klar zurück. Nicht eine neurologische Erkrankung, sondern Krebs und die belastende Behandlung seien der Grund für sein verändertes Auftreten gewesen.

Er sprach offen über starke Medikamente, Schmerzen und Nebenwirkungen, die seinen Alltag erheblich beeinträchtigen. Rückblickend erkannte er, dass die Bambi-Show für ihn ein Wendepunkt war – dort sei ihm klar geworden: „Ich kann nicht mehr auftreten.“


Bereits im Juli dieses Jahres erhielt Gottschalk die Diagnose eines epitheloiden Angiosarkoms. Bald darauf hatten Ärzte Teile seiner Harnleiter und seiner Blase entfernt. Doch der Tumor erwies sich laut Medienberichten als weiter fortgeschritten als erwartet. Eine 2. Operation wurde notwendig.

Genaueres über Gottschalks Tumor sowie seine Therapie ist nicht bekannt und ist Privatsache. Viele zollen ihm jedoch großen Respekt für seine Offenheit im Umgang mit seiner Krankheit.

Bei den folgenden Informationen handelt es sich ausdrückliche um eine allgemeine wissenschaftliche Übersicht zu dieser Tumorart, die vielen Ärzten nicht so geläufig sein wird, weil sie nur extrem selten auftritt.


Epidemiologie und Häufigkeit des epithelioiden Angiosarkoms
Das epithelioide Angiosarkom ist eine aggressive Form des Angiosarkoms. Typisch ist ein rascher, invasiver Verlauf, der häufig frühzeitige Metastasierungen und damit eine insgesamt ungünstige Prognose mit sich bringt.

Angiosarkome gehören insgesamt zu den seltenen Tumoren: Sie machen lediglich rund 1 bis 2% aller Weichteilsarkome aus. Das epithelioide Angiosarkom bildet innerhalb dieser Gruppe widerum nur einen sehr kleinen Subtyp. Fallserien und Übersichtsarbeiten gehen von einem Anteil deutlich unter 1% aller Weichteilsarkome aus.

Betroffen sind meist ältere Erwachsene, wobei viele Studien Diagnosegipfel zwischen dem 6. und 8. Lebensjahrzehnt beschreiben. Zudem findet sich häufig eine leichte bis ausgeprägte Häufung bei Männern.


Lokalisationen und klinische Präsentation
Epithelioide Angiosarkome treten bevorzugt im tiefen Weichgewebe auf, können jedoch praktisch jedes Organ betreffen. Beschrieben sind Fälle in Haut und Subkutis, in Knochen – etwa der Tibia oder der Wirbelsäule – sowie im Gastrointestinaltrakt, in Lunge, Leber, Niere, Nebennieren und Herz. Auch im Mediastinum oder in der Schilddrüse wurde dieser Tumortyp nachgewiesen.

Kutane Formen präsentieren sich meist als rasch wachsende, teils multifokale Läsionen. Sie erscheinen häufig als livide oder rötliche Makulae, Plaques oder Knoten und können auch ulzerieren. Besonders oft sind die Kopfhaut und das Gesicht älterer Menschen betroffen, können aber auch Extremitäten und den Rumpf befallen. Typisch sind Spannungsgefühle oder Druckschmerz.


Viszerale und ossäre epithelioide Angiosarkome verursachen überwiegend unspezifische Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen, Blutungen, Anämie, Gewichtsverlust oder Dyspnoe – abhängig vom betroffenen Organ. Das erklärt, warum die Tumoren nicht selten zunächst fehldiag­nos­ti­ziert werden, etwa als entzündliche Veränderungen, Hämangiome oder als Metastasen eines Karzinoms. Dadurch verzögert sich die korrekte Diagnose teils erheblich.

Pathogenese
Das epitheloide Angiosarkom entsteht aus entarteten Zellen der Blutgefäße, die ihre normalen Kontrollmechanismen verlieren und ungebremst wachsen. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig verstanden, doch wissen Forscher, dass chronische Entzündungen, Gewebeschäden und bestimmte Umweltfaktoren eine wichtige Rolle spielen können. Häufig entsteht der Tumor in Bereichen, die zuvor belastet oder verändert waren – etwa nach langbestehendem Lymphödem, einer vorangegangenen Strahlentherapie oder dem Kontakt mit chemischen Stoffen wie Vinylchlorid.

In solchen Geweben kommt es zu anhaltendem Stress für die Zellen, wodurch genetische Schäden entstehen können. Diese Veränderungen führen dazu, dass Endothelzellen sich atypisch verhalten und ein aggressives Wachstum entwickeln. Auch die lokale Mikroumgebung trägt dazu bei: Sauerstoffmangel, entzündliche Botenstoffe und Wachstumsfaktoren fördern die Neubildung von Gefäßen und begünstigen so die Entstehung des Tumors. Insgesamt handelt es sich um einen komplexen Prozess, bei dem genetische Faktoren und Umweltfaktoren zusammenspielen, sodass sich aus ursprünglich normalen Gefäßzellen hochaggressive Tumorzellen entwickeln.


Diagnostik und Staging
Die bildgebende Diagnostik beim epithelioiden Angiosarkom orientiert sich an etablierten Verfahren für Weichteilsarkome. Bei kutanen und im Weichgewebe gelegenen Tumoren stehen die Sonografie und die Magnetresonanztomografie im Vordergrund, da sie eine präzise Beurteilung der lokalen Ausdehnung sowie möglicher Faszien- und Muskelinfiltration ermöglichen.

Für die Erfassung viszeraler Primärtumoren sowie zur Detektion typischer Metastasierungsorte – insbesondere Lunge und Leber – kommt meist die Computertomografie von Thorax und Abdomen zum Einsatz. Ergänzend kann ein PET-CT sinnvoll sein, vor allem wenn der Verdacht auf multifokale Manifestationen besteht, wie sie bei kutanen oder ossären Befunden häufiger vorkommen. Zudem lässt sich damit das metabolische Ansprechen auf systemische Therapien beurteilen.

Das Staging erfolgt in der Regel nach der TNM-Klassifikation (Tumor, Node [Lymphknoten], Metastasen) für Weichteilsarkome oder anhand organspezifischer Stadieneinteilungen. Für kutane Angiosarkome wurden darüber hinaus spezielle TNM-Systeme vorgeschlagen, die neben der Tumorgröße auch die Tiefeninfiltration und den Metastasenstatus berücksichtigen.

Therapie
Bei lokal begrenzten Tumoren steht den Leitlinien zufolge die vollständige chirurgische Entfernung mit Sicherheitsabstand im Mittelpunkt. Aufgrund der stark infiltrativen Ausbreitung sind teils ausgedehnte Resektionen nötig, da mikroskopisch positive Ränder das Risiko lokaler Rezidive deutlich erhöhen. Ergänzend wird in Hochrisikosituationen eine postoperative Strahlentherapie empfohlen, um die lokale Tumorkontrolle zu verbessern.

Bei fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung kommen vor allem systemische Therapien zum Einsatz. Bewährt haben sich Paclitaxel – insbesondere bei kutanen und viszeralen Angiosarkomen – sowie Anthrazyklin-basierte Regimes wie Doxorubicin mit oder ohne Ifosfamid. In neueren Linien werden oft Gemcitabin-basierte Kombinationen empfohlen. Zielgerichtete Therapien wie Pazopanib können bei vorbehandelten Patienten zur Krankheitskontrollen führen. Einzelne Fallberichte sprechen dafür, dass mTOR-Inhibitoren wie Everolimus bei manchen EAS-Tumoren wirksam sein könnten.


Auch die Immuncheckpoint-Inhibition gewinnt an Bedeutung. PD-1-Blocker wie Pembrolizumab oder Nivolumab zeigen in Fallserien teils bemerkenswerte, gelegentlich lang anhaltende Remissionen, insbesondere bei Tumoren mit hoher PD-L1-Expression oder UV-induzierten Mutationsmustern. Insgesamt bleibt die Prognose im fortgeschrittenen Stadium ungünstig, und die Therapie erfordert häufig multimodale, individuell angepasste Konzepte.


https://deutsch.medscape.com/viewarticle/thomas-gottschalks-krebserkrankung-seltener-tumor-und-offene-2025a1000xht?ecd=WNL_mdplsfeat_251201_mscpedit_de_etid7917132&uac=389796AZ&impID=7917132

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Verena Bentele beklagt mangelnde Barrierefreiheit der Weihnachtsmärkte
Wer hätte das gedacht: Da besteht tatsächlich eine partielle Interessenidentität mit den Djihadisten.

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Freitag, 28. November 2025
Ich bin ein alter 81er
68er sind noch nicht einmal mehr meine großen Schwestern. Das ist definitiv eine andere Generation. Zwar hatte ich 1968 aus der Perspektive des Vierjährigen im Fernsehen mitbekommen, vor allem den Vietnamkrieg und den Einmarsch der Panzer in Prag und als drittes Hauptevent die Apolloflüge, und das alles prägte mich nachhaltig. Meine Mutter musste mir ein Schild "Frieden in Vietnam" malen und wir spielten Demo. Natürlich konnte ich politische Dinge damals noch nicht begreifen, aber so eine Art rudimentäres politisches Bewusstsein hatte ich ehe ich lesen und schreiben konnte, und als Teenager lebte ich, obwohl wir Endsiebziger hatten in einem 68er-Horizont.

Meinen politischen Kickoff brachte dann das Jahr 1981: Brokdorf, Häuserkämpfe in Hamburg, Bremen, Berlin und Göttingen und ja, auch Braunschweig und Hannover, die Friedensbewegung. Ich sah das damals alles als einen großen Zusammenhang und hoffte, dass aus all diesen Teilbereichskämpfen eine große revolutionäre oder zumindest staats- und gesellschaftsreformerische Bewegung werden würde.


https://www.youtube.com/watch?v=lbPBaO4AcbI&list=RDlbPBaO4AcbI&start_radio=1

In Äquidistanz zu NATO und Ostblock hofften wir gar, dass es im Zusammenhang mit der Bewegung für ein atomwaffenfreies Europa und der krisenhaften Entwicklung in der DDR, die der Kreis dem ich mich bewegte im Gegensatz zur großen Mehrheit der westdeutschen Gesellschaft und auch im Gegensatz zur westdeutschen Linken damals sah eine deutsche Wiedervereinigung unter neutralistischen Vorzeichen geben könnte. Eine Art Synthese aus dem Besten beider Welten. An den 68ern kritisierten wir ihre Inkonsquenz, ihren Frieden mit dem System. Wir waren nicht cool, distanziert und ironisch wie andere Teile der Boomer-Generation angeblich waren, aber auch nicht gefühlsüberschwänglich, soft und naiv wie die Gleichaltrigen im Mainstream der Friedensbewegung - Friedenswichser, wie wir die nannten - sondern dachten strategisch und vernetzten uns mit anderen Systemgegnern der Antikriegsbewegung von der DDR bis Kanada sowie mit linksradikalen Gruooen im Ausland, der türkischen Devrimci Yol, der kurdischen PKK und PUK, später der mexikanischen EZLN, was einem von uns eine Stasiakte einbrachte die bis heute in der Lubjanka verwahrt wird. Hafenstraße, Wackersdorf, Startbahn West und Antifaarbeit vor Ort, das waren unsere Kampffelder. Die legalistische Linke war uns zu brav, die RAF zu unmenschlich, wir hatten aber Sympathien für die Revolutionären Zellen.

https://www.google.com/search?q=youtube+ton+steine+scherben+der+traum+ist+aus&sca_esv=97489801d6bab3ce&sxsrf=AE3TifOl9QN9pW9lzFaYLud-4vIZL1CmXg%3A1764352032054&source=hp&ei=IOApabWdAZqMxc8PvMLi6A8&iflsig=AOw8s4IAAAAAaSnuMEVAIX0dRyzypYRw1uw-zipoQ3V1&oq=Yotube+Ton+Steine+&gs_lp=Egdnd3Mtd2l6IhJZb3R1YmUgVG9uIFN0ZWluZSAqAggEMgcQABiABBgNMgcQABiABBgNMgYQABgWGB4yBhAAGBYYHjIGEAAYFhgeMgYQABgWGB5Ig6oBUABY4npwAHgAkAEAmAF6oAG4CqoBBDE3LjG4AQHIAQD4AQGYAhKgAoILwgIKEC4YgAQYJxiKBcICChAjGIAEGCcYigXCAgsQABiABBixAxiDAcICERAuGIAEGLEDGNEDGIMBGMcBwgIIEAAYgAQYsQPCAg4QABiABBixAxiDARiKBcICBBAjGCfCAgUQABiABMICCxAuGIAEGMcBGK8BwgIHECMYsQIYJ8ICDxAuGIAEGLEDGIMBGAoYC8ICBRAuGIAEwgIIEC4YgAQY1ALCAg8QABiABBixAxiDARgKGAvCAgwQABiABBixAxgKGAvCAgkQABiABBgKGAvCAggQABgIGA0YHpgDAJIHBDE3LjGgB4KyAbIHBDE3LjG4B4ILwgcIMC4xNC4zLjHIBzE&sclient=gws-wiz#fpstate=ive&vld=cid:d34fc786,vid:GuH8ueJe6jI,st:0
Popkulturell irgendwo zwischen Hippies, Punks und Rockern, das waren für uns keine Gegensätze sondern Synthesen. Dass Rechte uns Anarchorocker nannten traf es gut.

Theoretisch waren unsere Diskurse auf hohem Niveau und brachten es zu akademischen Weihen, waren aber genau deswegen für die Massen der linken Szene viel zu abstrakt, um nachvollziehbar zu sein. Eine Mischung aus Dependenztheorie, Antiimperialismus, der sogenannten Anderen Arbeitergeschichte englischer Provinienz, italienischem Operaiismus, Adorno, Foucault und Bourdieu. Einer von uns ist damit Professor geworden - in Tel Aviv.

Ein jäher Schock war der Tod von Conny,

https://che2001.blogger.de/stories/2908060/

der uns dazu brachte, breite antifaschistische Bündnisse mit dem DGB zu suchen, und in der Folge antirassistische Arbeit, die eher den Charakter ehrenamtlicher aufsuchender Sozialarbeit hatte als den militanter Kämpfe. Doch jederzeit auf der Straße wenn es Ausschreitungen von rechts gab, auch bewaffnet, das waren wir immer.

https://www.youtube.com/watch?v=W0RXIVO4GyM

Erst nach 2000 verließ ich diese Szene allmählich, auch wenn einige Verbindungen auch heute noch halten.
Still wild at heart after all these years.


https://www.youtube.com/watch?v=g8iI7ZI0xwo&list=RDMM&start_radio=1&rv=W0RXIVO4GyM

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Keine Zusammenarbeit mit dem Terrorregime in Kabul!
Die Taliban ist in Deutschland – mit Erlaubnis der Bundesregierung. Denn Taliban-Vertreter sollen in die afghanische Botschaft in Berlin einziehen. Sie haben dadurch Zugang zu den persönlichen Daten Tausender geflüchteter Afghan*innen. Die Kabul Luftbrücke hat dagegen eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Schließ Dich ihnen an und fordere gemeinsam mit ihnen: Keine Zusammenarbeit mit dem Terrorregime in Kabul!


https://weact.campact.de/petitions/keine-zusammenarbeit-mit-dem-terrorregime-in-kabul

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Mittwoch, 26. November 2025
Flüchtlingsrat kritisiert Innenministerin: Haft auf Vorrat ist verfassungswidrig
Nach dem Motto: "Mehr Lager, mehr Haft, mehr Abschiebungen" konkurrieren SPD und CDU in Niedersachsen unter dem Beifall der AFD um die härtesten Maßnahmen zur Beendigung des Aufenthalts von abgelehnten Schutzsuchenden. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen kritisiert dies scharf.

Muzaffer Öztürkyilmaz von der Geschäftsführung des Flüchtlingsrats Niedersachsen:

"Die Vorschläge von Innenministerin Behrens sind nicht nur unnötig, sondern auch verfassungs- und europarechtswidrig. Behörden können schon heute per Vorführhaftbefehl eine Festnahme zwecks gerichtlicher Anhörung veranlassen - auch wenn die Betroffenen (vermeintlich) untergetaucht sind. Wenn die Behörden wissen, dass Haftanordnungen auch ohne vorherige Anhörung möglich sind, wächst die Versuchung, Haftanträge vorsorglich zu stellen, um sich die Arbeit zu erleichtern. Haftanordnungen ohne Anhörung würden das Freiheitsgrundrecht aushöhlen und absehbar noch mehr rechtswidrigen Abschiebungshaftanordnungen produzieren.“

Jüngster Vorschlag der Innenministerin: Abschiebungshaft soll bei Nichtantreffen der Betroffenen gewissermaßen auf Vorrat verhängt werden können. Die CDU fordert gar Fußfesseln. Derweil klagen Rechtsanwält*innen und Menschenrechtsorganisationen ungehört über systematische Rechtsbrüche bei der Verhängung von Abschiebungshaft. "Hundert Jahre eingesperrt" überschreibt Rechtsanwalt Peter Fahlbusch in Anspielung an den Roman von Gabriel García Márquez seine Statistik vom gestrigen Tage über massenhafte rechtswidrige Festnahmen und Inhaftierungen von Geflüchteten in Deutschland und führt aus:

"Seit 2021 habe ich (Stand heute) 2.814 Inhaftierte vertreten. 1.430, dh die Hälfte meiner Mandant*innen befanden sich -jedenfalls teilweise- zu Unrecht in Haft. Manche „nur“ einen Tag, manche eine Woche, manche mehrere Monate, durchschnittlich jede Person knapp 26 Tage. „Hundert Jahre eingesperrt“ – zusammengezählt kommen alle rechtswidrig Inhaftierten auf 37.066 rechtswidrige Hafttage. Ein Jahrhundert Unrecht. All dies geschieht nicht in Macondo, sondern hier - und stößt irritierenderweise auf keine erkennbare Resonanz."

Die Vorschläge der niedersächsischen Innenministerin sind unverhältnismäßig und verfassungswidrig: Abschiebungshaft darf nur nach persönlicher Anhörung angeordnet werden. Die Rechtsprechung ist eindeutig: Haftbeschlüsse gegen abwesende Menschen sind unzulässig, weil jede Haftanordnung einen massiven Eingriff in die Freiheitsrechte darstellt. Menschen sollen die Gründe, die gegen Ihre Inhaftierung sprechen, vorbringen und sich gegen ihre Inhaftierung verteidigen können.

Aber: Behörden können bereits jetzt eine Person zur Fahndung ausschreiben und beim Gericht beantragen, eine Festnahme anzuordnen, um die Personen bei Gericht vorzuführen. Anschließend kann dann der Haftrichter nach persönlicher Anhörung des/der Betroffenen ordnungsgemäß über den Antrag auf Abschiebungshaft entscheiden. Das ist kein Haftbefehl, sondern ein Vorführbefehl. Dieser dient nur dazu, sicherzustellen, dass die Anhörung zur Abschiebungshaft durchgeführt werden kann. Erst nach einer Anhörung kann Abschiebungshaft überhaupt angeordnet werden.

Eine Inhaftierung ist der stärkste Eingriff in das Freiheitsgrundrecht. Deshalb erfordern Freiheitsentziehungen stets eine unmittelbare richterliche Anordnung nach persönlicher Anhörung der/des Betroffenen. Das Bundesverfassungsgericht ist hier seit Jahrzehnten strikt. Haftanordnungen ohne Anhörung verstoßen gegen das verfassungsrechtlich gewährleistete Recht auf Anhörung von einer Inhaftierung. Die Abschiebungshaft als Sonderhaft ist die schwerste Maßnahme im Ausländerrecht, daher ist ein sensibler und sorgsamer Umgang mit diesem Instrument erforderlich. Es muss auch weiterhin dabei bleiben, dass Menschen grundsätzlich angehört werden, bevor ein Haftbeschluss getroffen wird. Auch die EU-Rückführungsrichtlinie sieht eine richterliche Anhörung und eine richterliche Anordnung der Abschiebungshaft vor.



Muzaffer Öztürkyilmaz
Geschäftsführung
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.,

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Dienstag, 25. November 2025
Pressemitteilung zur 17. Bundesfachkonferenz gegen Zwangsverheiratung
Das Schwerste ist, meine kleine Schwester nicht mehr zu sehen…

K. hat sich entschieden, ihre Familie zu verlassen. Sie möchte selbst über ihr Leben entscheiden, ihren Beruf frei wählen, ihre Freund*innen treffen und nicht den Mann heiraten, der für sie ausgesucht wurde. K. ist gerade 17 geworden, der Schritt ihre Familie zu verlassen, ist mutig und schwer.

So wie K. geht es vielen jungen Menschen in Deutschland. Sie sind von drohender Zwangsverheiratung betroffen und erleben familiäre Gewalt sowie Kontrolle. Sie benötigen eine gute Beratung und Unterstützung sowie Orte, an denen sie sicher leben können. Die hohe Gefährdung kann betroffene Menschen dazu zwingen, ihr Bundesland zu verlassen und in eine anonyme Schutzeinrichtung zu gehen.

Diese Herausforderungen erfordern in besonderem Maße eine bundesweite Vernetzung der spezifischen Fachkräfte.

Am 14. und 15. November 2025 fand die 17. Bundesfachkonferenz Zwangsverheiratung in Niedersachsen statt. Ausrichtende Einrichtungen waren in diesem Jahr die Schutzeinrichtungen ADA und Hayat unterstützt vom Nds. Krisentelefon gegen Zwangsheirat. Expert*innen aus dem ganzen Bundesgebiet haben an zwei aufeinander folgenden Tagen ihre Erfahrungen zum Thema Zwangsverheiratung und patriarchaler Gewalt ausgetauscht und sich mit aktuellen Fragestellungen und Bedarfen auseinandergesetzt. Insgesamt nahmen 25 Schutzeinrichtungen und Fachberatungsstellen aus dem Bundesgebiet teil.

Die Begrüßungsrede von Katja Taranczewski, Referatsleitung vom Ministerium Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung bestärkte die Teilnehmenden in der Bedeutung ihrer Arbeit und würdigte ihr Engagement für Frauen- und Menschenrechte.

Zentrale Forderungen der Konferenzteilnehmenden sind die Sensibilisierung und Etablierung des Themas Zwangsverheiratung und anderen Formen patriarchaler Gewalt bei Fachkräften, Behörden, Institutionen, der Justiz und im gesamten Hilfesystem. Ohne Zuschreibungen und Kulturalisierungen müssen Betroffene niedrigschwellig Zugang zu Beratung, Unterstützung, Schutz und rechtlichem Beistand erhalten.

Ihre prekäre Lage erfordert schnelle und unbürokratische Lösungen u. a. im Aufenthaltsrecht, in der Jugendhilfe, in der Grundsicherung und im Bildungsbereich. Um potentiell Betroffene zu erreichen, ist der Ausbau von Präventionsangeboten und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit von Bedeutung. Die ausreichende Finanzierung dieser Maßnahmen fordert auch die Istanbul-Konvention - ein Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt.

Der Schutz Betroffener muss priorisiert werden, u. a. durch eine vereinfachte und konsequente Durchsetzung des persönlichen Datenschutzes (Meldebehörden, Banken, Krankenkassen, etc.). Die Möglichkeit einer eigenständigen, kostenfreien Krankenversicherung und der Leistungsbezug nach dem SGB II/ BAföG unabhängig von der Familie zu gewährleisten.



Die Expert*innen der Bundesfachkonferenz gegen Zwangsverheiratung verstehen ihre sozialpädagogische Arbeit auch als politische und gesellschaftliche Aufgabe, da die Betroffenen keine eigene Lobby haben und Zwangsverheiratung in patriarchalen Strukturen begründet liegt. Krisen- bzw. Schutzeinrichtungen sowie Fachberatungsstellen benötigen eine dauerhafte, adäquate und abgesicherte Finanzierung, um für von Zwangsverheiratung Bedrohte und Betroffene in ihrer selbstständigen Lebensgestaltung zu unterstützen und damit die Umsetzung der Menschenrechte für sie zu ermöglichen.



Die Teilnehmenden der diesjährigen Bundesfachkonferenz gegen Zwangsverheiratung erlebten das Treffen als einen inspirierenden Raum für Vernetzung und professionellen Austausch, um den Herausforderungen ihrer täglichen Arbeit gestärkt zu begegnen.







Freundliche Grüße



___

Team Krisentelefon gegen Zwangsheirat

kargah e.V.
Niedersächsisches Krisentelefon gegen Zwangsheirat
Zur Bettfedernfabrik 1

30451 Hannover
Tel.: 0511 12 60 78 26

Krisentelefon: 0800 - 066 7 888

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Immer wieder schön: Blauspitz-Ostgrat
Die Blauspitze bei Kals ist ein eher kleiner Berg - 2575 m - mit unterschiedlichen Anstiegswegen. Da ist der Normalweg, einfaches Gehgelände für das man allerdings wegen der Ausgesetztheit schwindelfrei und trittsicher sein muss. Der Westgrat, der über 5 Einzelgipfel führt, drahtseilversichert und mit Hühnerleitern, Schwierigkeitsgrad I+ , schön und sehr abwechslungsreich, meine alljährliche Eingehtour zum Konditionstesten.

Der Klettersteig, ein hochalpiner, sehr schwieriger Klettersteig, C/D, dessen touristischer Erstbegeher zu sein ich die Ehre hatte.

Und dann die schwierigsten Anstiege, Ostgrat (III - IV) und der unmarkierte Südostanstieg (IV), den ich noch nicht gegangen bin.

Der Ostgrat bietet wunderbare steile Genusskletterei.

Die Bilder sind vom Sommer, im November würde ich das nie machen.






Den Klettergurt anlegen und anseilen.


Der Einstieg in den eigentlichen Grat.


Hier sieht man, was Genussklettern bedeutet.




















Es liegt noch ein kleines Stückerl vor uns


Auf dem Grat sind mehrere Türme zu überwinden, insofern ist es keine reine Gratkletterei.


Geschafft! Darauf ein Red Bull.





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Montag, 24. November 2025
Sport als Jungbrunnen
Ich habe nun die 60 überschritten, bin aber dank unentwegtem Training fitter, als ich es in meinen Zwanzigern war. Beim Mixed Martial Arts Training halte ich immer noch mit den Mittzwanzigern tempo- und konditionsmäßig mit. Auch einen Spagat kriege ich noch hin, und gestern habe ich 45 Klimmzüge geschafft - ohne davon einen Muskelkater zu bekommen. Ich fühle mich nicht so wie ein Mann meines Alters sondern eher wie in den Dreißigern, und ich sehe auch nicht so aus wie jemand in meinen Jahren.

Aber das hat auch seinen Preis: Von einem Online-Kontaktforum wurde mir mitgeteilt, ich sollte meine alten Profilbilder durch aktuelle ersetzen, die mich realistisch so zeigen, wie ich heute aussehe. Die fraglichen Bilder zeigen mich genau so;-)

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Musks aufklärender Bug oder MAGA ist aus Südostasien
Elon Musk schaltete vom 21. auf den 22. 11.2025 für ein paar Stunden die Standort-Anzeige auf X frei. Dabei wurde offenbar: Die radikalsten, wütendsten "America-First Accounts sind nicht aus Amerika. Sie sind from:

Pakistan
Indien
Nigeria
Russland
Bangladesh



Der patriotische Texaner, der in Islamabad wohnt. Der konservative Rentner aus Florida mit Pick-Up-Truck im Profilbild aus Nigeria. Die Ultra-MAGA-Influenzerin mit Bilbelversen und 80. 000 Followern aus Indien. Der Typ, der "America First" im Namen trägt und täglich gegen Migranten hetzt sitzt in Russland.

Die Bewegung, die ständig vor ausländischer Einflussnahme auf die USA warnt IST die ausländische Einflussnahme. 50-90% der aktiven MAGA-Accounts sind nicht amerikanisch. Sondern es handelt sich um billigst bezahlte Trollfarmen und Botnetzwerke im Aualand.

Die einzigen, die Profit aus MAGA schlagen, arbeiten nicht in Amerika, sondern sie lagern MAGA aus.
MAGA ist nicht die Stimme des Volkes.

Sondern es ist eine Exportware, eine Dienstleistung, ein globaler Wut-Hybrid aus wirtschaftlichem Elend, politischem Fanatismus und einer exponentiellen Aufladung aus Algorithmen. Die echten MAGA-Anhänger, die ihre Stars&Stripes (oder manchmal auch Konföderiertenfahnen) raushängen lassen müssen feststellen, dass sie jahrelang mit indischen Nachtschichtarbeitern, nigerianischen Scriptkiddies, russischen Agenten und thailändischen Robotern diskutieren.

Der Kaiser hat keine Kleider. Und wir haben dasselbe Problem. Auffallend viele AfD- nahe Accounts sind nach demselben Muster gestrickt, beispielsweise "Zypriotinnen 4 AfD", "Croatia 4 AfD" oder "Finland 4 AfD".

https://ca.news.yahoo.com/top-maga-influencers-accidentally-unmasked-080635757.html

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Sonntag, 23. November 2025
Am Tag, als Conny Wessmann starb
Am Abend des 17. November 1989 wurde meine Kommilitonin Conny Wessmann bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet. Und nachdem Conny auf dem Straßenpflaster aufgeschlagen war meinte ein Hundeführer der Bullei zu meinen GenossInnen, darunter dem hier kommentierenden tuc, der hinter Conny gestanden hatte, bevor sie getötet wurde "Ihr könnt euch gleich danebenlegen", während ich wenige Hundert Meter entfernt in einer Kneipe saß und nichts mitbekam.

Am nächsten Tag waren Fadenkreuze auf Unigebäude gesprüht und der Spruch "Tote Conny=gute Conny, wir danken unserer Polizei!", einen weiteren Tag später sagte mir, als ich Flugblätter zu Connys Tod verteilte ein späterer NPD-Abgeordneter "Jetzt habt ihr euern Horst Wessel!", und noch einen Tag später wurde ein Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem GenossInnen von mir wohnten. Es verwundert da nicht, dass kurze Zeit später die Parole "Was wir brauchen, Genossen, sind Gewehre" auftauchte und bei einer späteren Nazi-Randale gegen Schwarze, bei der Bullen gemütlich kommentierend ohne einzugreifen danebensaßen ("Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er wieder rauskommt. ... Es wurde ein Notarztwagen verständigt") .




Fazit: Mich wundert an dem engen Verhältnis zwischen "Diensten" und Nazis gar nichts. Das ist Beides dasselbe Pack.

Der Öffentlichkeit gänzlich unbekannt ist die Tatsache, dass bei der letztgenannten Aktion jemand einen Karabiner auf einen Nazi anlegte, glücklicherweise aber gestoppt wurde.

Sic! Dies war kein Autonomer, sondern ein Leutnant der Bundeswehr und Einzelkampfausbilder. Das hätte ein Gemetzel gegeben, wenn der in Gegenwart der ZSK-Beamten losgeballert hätte.



Schnell bildeten sich Mythen um die Person Conny, die zur heroischen Antifafighterin zurechtstilisiert wurde. Dabei war sie überhaupt keine Autonome. Geschichtsstudentin, Minicarfahrerin und Bewohnerin des HC. Das HC, Abkürzung steht für Historisches Colloqium, war im Ursprung ein von einem Verein getragenes Wohnheim für Studierende der Geschichtswissenschaften, gegründet unter anderem von Rudolph von Thadden, damals eine Koryphäe (Konifere, wie wir sagten) am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, ein linksliberales Gegenmodell zu den Verbindungshäusern.

Aufgrunddessen war das HC frühzeitig zum Angriffsziel von Neonaziattacken geworden, und es hatte sich, quasi als Selbstschutztruppe, eine Art Haus-Antifa des HC gebildet, die parallel zur Autonomen Antifa aktiv war. Vermummt und mit Schlagstöcken ausgerüstet zogen diese Leute los, wenn die Telefonkette mal wieder gegen Naziübergriffe und sonstige rechtsextreme Vorkomnisse mobilisierte, was damals mindestens einmal die Woche passierte. Sie war also eher aufgrund unmittelbarer persönlicher Betroffenheit ins antifaschistische Handlungsfeld getreten als eine typische Autonome.


Die Trauer- und Wut-Demo am 25. 11. selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben ("Am Schweinsgraben") zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI (Jugendzentrum Innenstadt) zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.

Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole "Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!" einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten.


http://goest.de/conny.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Conny_Wessmann

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Dienstag, 18. November 2025
Schiebt die AfD zurück ins Rektum der Geschichte!
Aktuell fragt man sich in der Partei: "Russland wird von einem Idioten regiert. Die USA werden von einer Clique von Idioten regiert. Wir haben noch mehr Idioten in unseren Reihen. Wir regieren aber nicht. Was machen wir falsch?"

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Freitag, 14. November 2025
Streifzüge durch die Nacht
Ich war wieder in dem Haus in dem die Frau gewohnt hatte mit der ich mal den besten Sex meines Lebens gehabt hatte. Ihr Name war nicht mehr auf dem Klingelschild, auch auf keinem Briefkasten. Wo die wohl hin war? Mädchen wie sie kommen überall hin.

Kennengelernt hatte ich sie bei einem Saunaflirt.

Die Stimmung in der schwedischen Sauna war nicht nach schweigsamer Entspannung, sondern eher wie
in einer Kneipe: Alles redete laut und fröhlich miteinander. Dabei war eine sehr schöne Frau mit einem absoluten Traumkörper, Playmate of the Year KLasse, lange schwarze Haare, die sehr munter mitparlierte, dem Wortschatz nach ziemlich gebildet, 27 Jahre alt wie sie sagte.

Ich unterhielt mich small talk mäßig mit ihr und muss gestehen dass ich sie sehr intensiv anschaute,
geradezu mit Blicken ableckte.

Das fand sie aber nicht belästigend, sondern baute sich nach der Sauna in der gemischtgeschlechtlichen Umkleide in Pin up Pose vor mir auf, Hände an die Hüften gelegt. Ich sagte: "So ein cooler Blick und so ein schöner Körper-meine Verehrung!" Da lachte sie und meinte, es würde noch viel schöner, wenn ich heute abend mit ihr käme.

Das tat ich dann auch, sie wohnte in einem kleinen Appartment in der unmittelbaren Umgebung, und wir fielen sofort übereinander her sobald wir in der Wohnung waren. Besseren Sex hatte ich wohl nie. Ich hatte ihr auf dem Hinweg erzählt was ich machte - ich war damals Lehrer auf einer befristeten Stelle, die Selbstständigkeit kam später - und nachdem wir mit dem Vögeln fertig waren fragte ich sie, was ihr
Job wäre.

Und dann sagte sie "Das, was wir gerade gemacht haben." Sie war Escort-Lady, Edelhure der teuersten Kategorie.

Eigentlich hatte sie bei einer großen Bank im Firmenkundenbereich gearbeitet, da hatten öfter Vorgesetzte und Geschäftspartner, Manager und solche sie angebaggert und abgeschleppt, und sie war schnell dazu gekommen, sich dafür bezahlen zu lassen. Inzwischen machte sie das nur noch, weil es sich wirklich lohnte.

Ob sie mit mir angebandelt hatte um mich als Freier zu gewinnen oder einfach nur so weiß ich bis heute nicht, jedenfalls blieb es bei diesem Onenightstand.

Allerdings sah ich sie noch einmal wieder, im Straßenverkehr. Am Steuer eines Carrera Cabrio. Ihr Geschäft schien echt zu laufen.

Ja, das war lange her, ich musste nur daran denken als ich in dem Haus zu tun hatte wo sie damals gewohnt hatte. Szenenwechsel, die Kneipe mit dem härtestenDraußensitz-Publikum der Stadt, studentisches Publikum. Als ich in deren Alter war erzählte man Illegales nie in mithörbarer Öffentlichkeit. Eher traf man sich privat bei wem zu Hause, stöpselte das Telefon aus und stellte es in den Kühlschrank, bevor man anfing über nächtlich-vermummte Aktionen oder Dopedeals zu reden.

Nicht so die jungen Leute von heute. O-Ton eines Mittzwanzigers: "Happy Candy May ist das geilste überhaupt, aber der Downturn ist sehr unangenehm."

Alles klar, Herr Kommissar?

https://www.youtube.com/watch?v=dPCu8mQZWqU

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Interkulturelle Streifzüge
Da war dieser Deutschkurs für arabische Frauen. Die Frauen standen alle vor dem Seminarraum, aber die Dozentin war noch nicht da. Die meisten der Frauen waren ziemlich jung, viele lasziv-chic, mit langen schwarzen Haarmähnen, schwarz geschminkten Lippen, schwarz lackierten Fingernägeln, Reizstrümpfen und hohen Stiefeln. Und zwei in schwarzer Ganzkörperburka.

Die wurden von einigen der Lasziven an den Armen festgehalten, gestoßen und getreten. Da ging die VHS-Leiterin - die Dozentin war immer noch nicht da - dazwischen und rief: "Ihr wollt doch in Deutschland geachtet respektiert werden! Dann akzeptiert auch diese Frauen!" Die Antwort, vielstimmig, war: "Hizbollah, Hizbollah, Hizbollah!" Die sind der Grund, dass wir unsere Heimat verlassen mussten!".

Und die VHS-Leiterin mit ihrem naiv-harmonieidyllischen Multikultiverständnis war völlig überfordert und nicht handlungsfähig in dieser Situation.


Und da war Bernd. Der war bis Dakar gefahren und hatte dort mit drei Senegalesen Freundschaft geschlossen. Die baten ihn, als er zurückfuhr um seine Adresse, sie wollten ihn kontakten, wenn sie nach Europa kämen. Er hielt das für einen utopischen Wunsch, doch neun Monate später meldeten sie sich bei ihm telefonisch und sagten, dass sie jetzt in der Banlieue von Marseille wohnten und er bei ihnen eingeladen sei. Gesagt, getan. Als er sie besuchte schien er der einzige Weiße im Viertel zu sein, sonst zur Hälfte Araber und zur Hälfte Schwarze.

So war auch der Kreis der Leute in dem Bistro zusammengesetzt das sie gemeinsam besuchten. Dann aber kamen zwei weiße Flics in Uniform, mit Fotos von irgendwelchen Leuten die sie suchten. Niemand antwortete ihnen, für die Migranten in der Kneipe waren sie Luft. Als sie das Bistro wieder verließen waren ihrem Streifenwagen die Räder abmontiert. Als das Fahrzeug abgeschleppt wurde stand die Besatzung des zweiten Streifenwagens mit Sturmgewehr im Anschlag.

Die Leute in Deutschland denen Bernd diese Strory erzählte, hauptsächlich Punks, fanden das nur absolut cool. Daran irgendein Problem zu sehen, auf die Idee wäre niemand gekommen, sie fanden es nur geil, wie die Bullen vorgeführt wurden.

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Mittwoch, 12. November 2025
Das Bündnis Sarah Wagenknecht will seinen Namen wechseln
Und die Chefin erwägt, den Vorsitz abzugeben. Lasst uns raten; neuer Aspirant ist ein Wladimir P. aus M.

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Verbot von Prostitution? Das schwedische Modell
Es gibt tatsächlich das Problem dass Prostitution in Deutschland seit der vollständigen Legalisierung extrem verbreitet ist und dass sich dies auch sehr stark auf Zwangsprostitution von wie oder besser als Sklavinnen beschäftigten Frauen bezieht. Man spricht von Deutschland als dem Bordell Europas. Hier besteht Handlungsbedarf.

Ob allerdings die Idee von Julia Klöckner und Nina Warken Sexkauf auf Freierseite unter Strafe zu stellen sinnvoll ist erscheint mir zweifelhaft.

https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/prostitution-warken-kloeckner-verbot-nordisches-modell-100.html

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich hierdurch die Nachfrage unterbinden lässt. Das hatte ja schon bei der Prohibition gut geklappt, und bekanntlich gibt es keinen Markt für Kokain und Heroin da der Handel mit diesen Stoffen verboten ist. Eine strafrechtliche Verfolgung von Freiern dürfte also eher die Prostitution weiter ins Dunkel treiben und daher die klandestinen Ausbeutungsstrukturen weiter verschlimmern.

Zudem: So, wie nicht jede Sexarbeiterin eine Zwangsprostituierte ist so ist auch Freier nicht immer gleich Freier. Dass Sexkauf bei Männern, die wissend oder billigend in Kauf nehmend mit Zwangsprostituierten vögeln als eine Art mildere Form von Vergewaltigung strafrechtlich verfolgt wird halte ich für angemessen - aber was ist mit freiwillig angebotenen sexuellen Dienstleistungen von einer Escortlady oder einer Hobbyhure ?

https://www.annabelle.ch/leben/schweden-werden-freier-bestraft-eine-gute-sache-50499/

Dass es überhaupt käuflichen Sex gibt offenbart ein gesellschaftliches Bedürfnis das existiert, und zwar solange es Zivilisation gibt. Und ich glaube auch dass es sich hier um ein notwendiges sozial-psychohygienisches Ventil handelt. Zuhälterei und Menschenhandel gehören zweifelsohne hart bestraft und systematisch verfolgt. Die generelle Verfolgung sämtlicher Freier erscheint mir hier aber als der falsche Weg. Und die Vorstellung, es dürfte überhaupt keinen käuflichen Sex geben wirklichkeitsfremd und aber sowas von Vorstellungen romantischer Liebe verhaftet.

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Über die Gefährlichkeit von Melatonin
Riskante Einschlafhilfe? Langzeit-Anwendung von Melatonin könnte Risiko für Herzinsuffizienz erhöhen
Dawn Attride, Medscape

10. November 2025


New Orleans – Melatonin gilt als sanfte Einschlafhilfe und wird millionenfach ohne Rezept eingenommen. Doch eine neue Beobachtungsstudie aus den USA legt nahe, dass die langfristige Einnahme dieser vermeintlich harmlosen Substanz alles andere als harmlos ist: Wer über ein Jahr hinweg regelmäßig Melatonin einnimmt, hat ein deutlich höheres Risiko, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln – und häufiger ins Krankenhaus zu müssen oder sogar zu sterben. Darüber berichten Forscher bei den Scientific Sessions der American Heart Association (AHA) 2025.

Widerspruch zu bisherigen Annahmen
Bislang galt Melatonin als eher nützlich für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Studien hatten darauf hingedeutet, dass der körpereigene Botenstoff dank seiner antioxidativen Eigenschaften blutdrucksenkend und gefäßschützend wirken könnte.

Doch die neuen Daten stellen diese Annahme infrage. Nur gab es bislang keine hochwertigen Studien zu langfristigen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Diese Lücke schließt eine neue Arbeit


Deutlich erhöhtes Risiko bei Langzeitanwendung
Die Forscher haben Daten der TriNetX Global Research Network-Datenbank analysiert. Ihre Studie umfasste 130.828 Erwachsene mit diagnostizierter Insomnie (Durchschnittsalter 55,7 Jahre; 61 % Frauen). Etwa die Hälfte der Probanden nahm für mindestens 12 Monate regelmäßig Melatonin ein.

Personen mit bestehender Herzinsuffizienz haben die Forscher ausgeschlossen. Das galt auch für Menschen, die andere Schlafmittel als Melatonin eingesetzt haben.

Beide Gruppen – Melatonin-Nutzer und Nichtnutzer – wurden anhand von mehr als 40 Faktoren (darunter Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen, Blutdruck, BMI und Medikation) gematcht.


Im Beobachtungszeitraum von 5 Jahren zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang:

4,6% der Melatonin-Nutzer entwickelten eine Herzinsuffizienz – gegenüber 2,7% in der Kontrollgruppe. Das entspricht einem um 89% erhöhten Risiko (Hazard Ratio [HR] 1,89; 95%-Konfidenzintervall [KI] 1,78-2,00).
Die Wahrscheinlichkeit, wegen Herzinsuffizienz hospitalisiert zu werden, war in der Melatonin-Gruppe 3,5-mal höher (19% vs. 6,6%; HR 3,44; 95 %-KI 3,32-3,56).
Auch die Gesamtsterblichkeit verdoppelte sich bei Probanden der Melatonin-Gruppe innerhalb von 5 Jahren (7,8% vs. 4,3%; HR 2,09; 95%-KI 1,99-2,18).
Studienleiter Dr. Ekenedilichukwu Nnadi, leitender Assistenzarzt für Innere Medizin am SUNY Downstate/Kings County Primary Care in Brooklyn (New York), betonte gegenüber Medscape: „Alle Teilnehmenden litten an Insomnie, das heißt: Das erhöhte Risiko lag nicht an der Schlaflosigkeit selbst“, betonte Nnadi. „Entscheidend war offenbar die Melatonin-Einnahme.“

Die langfristige Anwendung von Melatonin ist möglicherweise nicht so risikofrei, wie wir dachten.

Dr. Ekenedilichukwu Nnadi

Sein Fazit: „Die langfristige Anwendung von Melatonin ist möglicherweise nicht so risikofrei, wie wir dachten. Wenn es Menschen es dauerhaft einnehmen, insbesondere bei bestehenden Herzproblemen oder Risikofaktoren, sollten sie ihren Arzt um Rat fragen.“


Keine eindeutige Ursache – aber klare Warnsignale
Wie genau Melatonin die Entstehung einer Herzinsuffizienz begünstigen könnte, ist offen. Ein direkter ursächlicher Zusammenhang wurde nicht nachgewiesen – die Studie ist beobachtend, nicht experimentell. Dennoch sprechen die Ergebnisse eine deutliche Sprache.

Auch wenn wir den Mechanismus nicht kennen, sollten wir diese Daten nicht ignorieren.

Dr. Logan Schneider

Der Schlafmediziner Dr. Logan Schneider von der Stanford University, der an der Arbeit nicht beteiligt war, hält die Resultate für relevant: „Bei der Größe der Stichprobe ist es unwahrscheinlich, dass schlechter Schlaf allein die Unterschiede erklärt. Auch wenn wir den Mechanismus nicht kennen, sollten wir diese Daten nicht ignorieren.“


Schneider weist allerdings auf methodische Einschränkungen hin. So könnten Personen in der Kontrollgruppe Melatonin ohne ärztliche Verschreibung eingenommen haben, was das Ergebnis verzerren würde. Zudem fehlten Informationen über die Schwere der Insomnie oder über mögliche psychiatrische Begleiterkrankungen.

Forderung nach weiteren Studien
In der Fachwelt sorgt die Untersuchung für Diskussionen, da sie bisherigen Erkenntnissen widerspricht. Noch im Jahr 2024 hatte eine systematische Übersichtsarbeit Melatonin als vielversprechende Zusatztherapie bei Herzinsuffizienz, auch in der Palliativmedizin, bezeichnet.

Carlos Egea, Präsident der Spanischen Föderation der Schlafmedizin-Gesellschaften und Koordinator der Sleep Alliance, rät deshalb auch, die Ergebnisse vorsichtig zu interpretieren: „Wenn neue Daten unser Wissen infrage stellen, sollten wir weder vorschnell reagieren noch die Augen davor verschließen. Es geht darum, Nutzen und Risiken neu zu bewerten.“


Auch Nnadi will die Thematik weiter untersuchen. Er plant, die Daten nach Risikofaktoren zu stratifizieren und in einer anderen Datenbank zu prüfen, ob sich die Befunde wiederholen.

Fazit: Kein harmloses Schlafmittel
Melatonin wird häufig als sanfter Wirkstoff gegen Schlafprobleme beworben. Die neue Arbeit deutet jedoch auf erhöhte Risiken für Herzinsuffizienz, Krankenhausaufenthalte und Sterblichkeit bei langfristiger Einnahme hin.

Bis weitere randomisierte Studien vorliegen, gilt: Wer Melatonin über längere Zeit einnimmt – insbesondere ältere Menschen oder Patienten mit Herz-Kreislauf-Risiken – sollte das unbedingt mit seinem Arzt besprechen.

„Melatonin ist kein harmloses Medikament für guten Schlaf,“ so Nnadi. „Es ist Zeit, seine Langzeitsicherheit kritisch zu hinterfragen.“

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Kargah (persisch "Die Werkstatt") meldet Erfolg mit Präventionsprojekt gegen Zwangsheirat und sexualisierte Gewalt gegen Geflüchtete
Im März 2025 ging das dreijährige Projekt Präventionsprojekt zur Förderung des Opferschutzes und der Bewältigung von Gewalterfahrungen für von patriarchaler Gewalt und Zwangsheirat bedrohter und betroffener Paaren1 zu Ende. Nun möchten wir Ihnen nicht nur einen Einblick in unsere Arbeit und die erreichten Projektziele geben, sondern auch Nützliches Handlungswissen für Ihre Praxisarbeit vorstellen.



HINTERGRUND DES PROJEKTS

In der langjährigen Beratungspraxis des Krisentelefons zeichnete sich vermehrt ein Defizit an adäquaten Gewaltschutzstrukturen für von Zwangsheirat betroffene (hetero) Paare ab. Gemeint sind Ratsuchende die sich in einer (geheimen) Beziehung mit einer Person ihrer Wahl befinden und gleichzeitig von ihrer Familie zu einer Ehe mit einer anderen Person gedrängt werden. In manchen Fällen sind beide von einer Zwangsheirat bedroht, somit erhöht sich die Anzahl der zu schützenden Personen. Leider gibt es bundesweit kaum anonyme Schutzräume für hetero Paare – umso wichtiger war es alternative Schutzkonzepte zu entwickeln, um den Menschen ein gewaltfreies Leben zu ermöglichen.

Über die Projektjahre wurden die Bedarfe der Zielgruppe ermittelt, Handlungswissen angeeignet und verstetigt, das Beratungsangebot angepasst und wir haben uns mit neuen Akteur*innen im Hilfesystem vernetzt.



ZIEL

In den letzten Jahren machte es sich das Krisentelefon zur Aufgabe, das verstetigte Fachwissen und die etablierte Praxiserfahrung umfangreich an Fachkräfte weiterzugeben. Durch diese Präventionsmaßnahme soll die Handlungssicherheit im Kontext Zwangsheirat und Familiäre Gewalt gestärkt werden und somit der Gewaltschutz für Paare langfristig verbessert werden. Fachkräfte und Multiplikator*innen werden themenspezifisch und bereichsübergreifend geschult, sensibilisiert und informiert.

PRAKTISCHES

An dem neuen Schulungsformat „Webinar“ nahmen bereits hunderte Fachkräfte aus unterschiedlichsten Arbeitsbereichen teil (z. B. Jugendhilfe, Polizei, Ausländerbehörde, Gleichstellungsbeauftragte, Migrationsberatung, etc.). Sollten auch Sie Interesse haben, schicken Sie ihre Anfrage jederzeit per Mail an das Krisentelefon. Die neu konzipierten Arbeitshilfen und Flyer sind auf unserer Homepage

https://kargah.de/beratung/kt.html

oder auf Anfrage zu erhalten:

· Flyer Ich entscheide, ob und wen ich heirate! für Ratsuchende in 10 verschiedenen Sprachen

· Datenschutzbroschüre ➡ Worauf ist im Kontext Zwangsheirat im Besonderen zu achten

· Leitfaden Paare im Kontext Zwangsheirat für im Themenfeld tätige Fachkräfte

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Donnerstag, 6. November 2025
Einen Trip schmeißen als Therapie - Deutschland folgt dem Schweizer Vorbild
Es geht da weiter wo Albert Hofmann vor 65 Jahren gestoppt wurde, nur nicht mit LSD.



Die Schweiz hat das Regelwerk der psychedelischen Therapie etabliert – nun folgt die EU
Liz Scherer, medscape

"Steht die EU vor einem neuen goldenen Zeitalter für psychedelische Therapien? Deutschland und die Tschechische Republik haben kürzlich Schritte unternommen, um das Potenzial therapeutischer Psychedelika gesetzlich anzuerkennen, Estland könnte sich ihnen bald anschließen. Weitere EU-Staaten könnten folgen. Ärzte müssen sich möglicherweise auf einen Ansturm von Patienten vorbereiten.

Die Programme haben ein gemeinsames Ziel: eine sichere und wirksame Therapie für sonst schwer behandelbare, oft lebensbedrohliche Erkrankungen anzubieten.


Prof. Dr. Gerhard Gründer
„Ich glaube, allein in Deutschland gibt es wahrscheinlich mehrere Zehntausend Patienten, die die Kriterien für eine behandlungsresistente Depression erfüllen“, sagt der Gründer und Leiter des Psychedelika-Programms in Deutschland, Prof. Dr. Gerhard Gründer, Professor für Psychiatrie und Leiter der Abteilung für Molekulare Neurobildgebung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (CIMH) in Mannheim.


Das Programm erfordert erhebliche Ressourcen und ist sehr personalintensiv. „Ich denke, dass wir im ersten Jahr an jedem Standort wahrscheinlich 50 Patienten pro Jahr behandeln können“, so Gründer

5 bis 10 Standorte in einem Jahr in Deutschland
Deutschland ist das erste EU-Land, das ein Programm für den Einsatz von Psilocybin aus humanitären Gründen eingerichtet hat – einen regulierten erweiterten Zugangsweg, der es Patienten mit schweren Erkrankungen ermöglicht, das Medikament in einer medizinischen Einrichtung zu erhalten, obwohl es kein zugelassenes Arzneimittel ist.

2 Einrichtungen, das CIMH und die OVID Clinic Berlin, wurden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte für die stationäre Therapie von behandlungsresistenter Depression zugelassen. Eine Besonderheit ist, dass die Ärzte dieser Einrichtungen im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern die Eignung der Patienten selbst bestimmen können, ohne auf eine Einzelfallgenehmigung durch die Behörden warten zu müssen.


Gründer betonte, dass die Flexibilität des Programms wichtig ist. Die Ärzte haben die Möglichkeit, nach einer anfänglichen Dosis von 25 mg Psilocybin je nach Bedarf des Patienten eine Dosiserhöhung vorzunehmen, das Medikament nach einem Rückfall erneut zu verabreichen und die Therapie in Gruppensitzungen durchzuführen.

„Unser Programm ermöglicht auch die Einbeziehung weiterer Behandlungszentren”, sagt er. „Zunächst müssen wir eine Routine für die Zulassung anderer Zentren etablieren. Ich weiß, dass einige Universitätszentren bereits an den klinischen Studien teilnehmen. Sobald wir uns davon überzeugt haben, dass die Therapeuten dort wissen, was sie tun, könnten diese Standorte in das Compassionate-Use-Programm aufgenommen werden.“

„Nach einem Jahr werden wir wahrscheinlich fünf oder zehn verschiedene Standorte haben, wodurch sich die Zahl der Patienten, die wir behandeln können, erhöhen würde“, so Gründer.


Legale medizinische Psilocybin-Kategorie in Tschechien
Tschechien hat einen etwas anderen Ansatz gewählt. In Anlehnung an die Legalisierung von medizinischem Cannabis wurde eine legale medizinische Psilocybin-Kategorie geschaffen, die therapeutisches Psilocybin von illegalem Psilocybin der Klasse I unterscheidet.

Dr. Tomáš Páleniček, Leiter des Zentrums für psychedelische Forschung und translationales EEG am Nationalen Institut für psychische Gesundheit in Klecany, Tschechische Republik, erklärte gegenüber Medscape Europe News, dass das tschechische Recht die Verschreibung auf zugelassene Psychiater oder Kliniker beschränkt, die zusätzlich über eine Zweitzulassung in Psychotherapie verfügen. Diese Fachleute werden von Experten geschult, die bereits Erfahrung mit der Verabreichung von Ketamin im gleichen therapeutischen Rahmen haben.


Sie können Psilocybin bei Erkrankungen wie behandlungsresistenter Depression, existenzieller Not onkologischer Patienten und schweren psychiatrischen Störungen mit Suizidrisiko verschreiben, wenn Standardtherapien versagt haben, aber Hinweise auf einen potenziellen Nutzen von Psilocybin vorliegen. Weitere Indikationen sind Essstörungen, refraktäre Zwangsstörungen und posttraumatische Belastungsstörungen.

Die Tschechische Psychiatrische Vereinigung entwickelt derzeit klinische Leitlinien, in denen die Anwendung von Psilocybin beschrieben wird. Im Gegensatz zum deutschen Programm werden die Sitzungen individuell gestaltet sein, obwohl Gruppensitzungen in Zukunft in Betracht gezogen werden könnten, sobald mehr Ärzte geschult sind.

Eine zentrale Herausforderung, die den Start des tschechischen Programms verzögern könnte, liegt in der Arzneimittelformulierung. Krankenhausapotheken sind mit der Zubereitung von Psilocybin für Patienten beauftragt und die Vorschriften verlangen, dass es medizinischer Qualität entspricht und nach den Good Manufacturing Practice Standards hergestellt wird.


Mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Schweiz

Das erste eingeschränkte Psychedelika-Programm der Schweiz lief von 1988 bis 1993 und erlaubte 5 Psychiatern die Verwendung von Lysergsäurediethylamid (LSD) und 3,4-Methylendioxymethamphetamin (MDMA) zur Behandlung verschiedener psychiatrischer Störungen.

Auf dieser frühen Erfahrung aufbauend, betreibt das Land seit mehr als einem Jahrzehnt ein strukturiertes, begrenztes Programm zur medizinischen Verwendung von Psychedelika. Ärzte müssen eine Behandlungsgenehmigung vom Bundesamt für Gesundheit einholen, um Psilocybin, MDMA oder LSD in der Behandlung einsetzen zu dürfen.

„Es ist nicht der Wilde Westen, wie manche Leute vielleicht denken“, sagt Dr. Helena Aicher, Psychologin mit Spezialisierung auf psychedelische Forschung und psychedelisch unterstützte Therapie (PAT), Postdoktorandin an den Universitäten Zürich und Basel und Mitglied der Schweizerischen Medizinischen Vereinigung für Psychedelische Therapie, wo sie PAT-Therapeuten ausbildet.

Helena Aicher, PhD
Im Jahr 2024 erteilte das Schweizer Bundesamt für Gesundheit 723 Behandlungsgenehmigungen – 348 für Psilocybin, 245 für MDMA und 130 für LSD. Der Bereich ist jedoch nach wie vor klein: Nur etwa 100 zugelassene Ärzte bieten PAT in 80 Privatpraxen und 15 Einrichtungen, darunter 4 Universitätskliniken, an.

Laut Aicher können Ärzte bestimmte Aspekte der PAT an andere ausgebildete Fachkräfte wie Psychotherapeuten oder psychiatrische Krankenschwestern delegieren – ein Ansatz, der dazu beiträgt, die begrenzten Ressourcen zu entlasten.


Aicher merkt an, dass viele Patienten, die eine PAT in Anspruch nehmen möchten, bereits eine individuelle Psychotherapie absolvieren. Einige tun dies jedoch nicht und beantragen PAT direkt oder werden von anderen Klinikern überwiesen. Je nach Hintergrund und therapeutischem Bedarf des jeweiligen Patienten können die psychedelische Behandlung und die anschließenden Nachsorgetermine einzeln oder in einer Gruppe stattfinden.

„Das hängt vom Therapeuten und seiner Arbeitsweise sowie von der Infrastruktur ab. Es ist ein klinischer Ansatz im Gegensatz zu einem protokollierten, von oben nach unten gerichteten Ansatz“, sagte Aicher.

Erfahrungen eines deutschen Patienten
Das Schweizer Modell hat Patienten wie dem 49-jährigen Frank Ser geholfen, einem gebürtigen Deutschen, der heute zwischen Deutschland und der Schweiz pendelt. Bei Ser wurde eine Erschöpfungsdepression diagnostiziert, ein schwerer depressiver Zustand im Zusammenhang mit einem Burnout. Er wurde von einem der 5 Schweizer Psychiater, die im Rahmen des ersten Pilotprogramms des Landes Ende der 1980er Jahre zur Verwendung von Psychedelika berechtigt waren, an Aicher überwiesen.


Zwischen 2022 und 2024 unterzog sich Ser einer PAT-Behandlung, zunächst in einer Gruppe. „Ich war es gewohnt, alles alleine zu lösen“, berichtet er Medscape Europe News. „Es war eine Erleichterung, von anderen Menschen zu hören, zu erfahren, womit sie zu kämpfen hatten und ob sie ähnlich Probleme hatten wie ich. Das gab mir einen guten Rahmen.“

Wie viele PAT-Patienten begann Ser die Behandlung mit MDMA, das wie Psilocybin eine kürzere Wirkungsdauer als LSD hat. „Ich hatte drei oder vier Behandlungen mit MDMA, aber nach einer Weile wurde mir klar, dass ich etwas mit einer längeren Wirkungsdauer wollte, weil ich dann mehr nachdenken konnte. Also bat ich darum und wechselte zu LSD“, sagt er. Ser beendete die Therapie schließlich, als er das Gefühl hatte, dass sie ihren Zweck erfüllt hatte.

Heute arbeitet er Vollzeit, genießt ein besseres Familienleben mit seiner Frau und seinen 2 Kindern und bereut nichts. „Es gibt dir Perspektiven, Ideen, Orientierungen und Erkenntnisse, die du sonst nicht bekommen würdest ... wenn du offen herangehst und bereit bist, in die dunkleren Ecken, deine dunkelsten Anteile, zu schauen.“


Sowohl Ser als auch Aicher betonten, dass Psychedelika kein Allheilmittel sind. „Psychotherapie ist ein linearer Prozess. Für die meisten ist es ein langer Prozess“, sagte Aicher. „Diese Patienten sind aus einem bestimmten Grund behandlungsresistent und leben auch in einem sozialen Kontext; sie haben eine Lebensgeschichte.“

„Jede Therapie kann ein wenig riskant sein und Psychedelika sind da keine Ausnahme. Man muss ein neues Gleichgewicht oder eine neue Homöostase finden. Die Substanzsitzungen sind ein Anfang, aber die eigentliche Arbeit beginnt danach“, erläutert sie.

Wie geht es weiter?
Die ersten Erfahrungen aus der Schweiz machen deutlich, dass noch einige Fragen offen sind. Es seien noch mehr Daten erforderlich, um zu verstehen, wer auf diese Therapien anspricht, sagt Aicher. Außerdem könnten Struktur, Standardisierung und Protokolle hilfreich sein, insbesondere wenn Therapeuten zu Beginn noch nicht über viel Erfahrung verfügen.

Gleichzeitig betont sie, dass klinische Erfahrung, der Kontext der Patienten und ein offener fachlicher Austausch nach wie vor unerlässlich sind. „In der Medizin lernt man aus Erfahrung und Praxis und stützt sich auf klinisches Fachwissen“, betont sie. „Es ist noch früh, chaotisch und auch riskant ... Diese Standards in Bezug auf Intuition, Supervision und Netzwerk sind von unschätzbarem Wert.“


Wie andere europäische Länder diese Erkenntnisse umsetzen, wird darüber entscheiden, wie schnell – und sicher – psychedelische Therapien einen Platz in der routinemäßigen klinischen Praxis finden."



https://deutsch.medscape.com/viewarticle/psychedelische-therapie-europa-2025a1000uaw?ecd=WNL_mdplsfeat_251106_mscpedit_de_etid7855373&uac=389796AZ&impID=7855373

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Mittwoch, 29. Oktober 2025
Solidarität mit den Kämpfenden Irans - Frieden für Nahost
Die Schauspieler*innen Hanna Legatis und Martin-G. Kunze haben aktuelle Stimmen aus Iran und Israel gesammelt. Da ist die Sorge, dieser Krieg sei erst der Auftakt zu einem noch größeren Krieg gewesen. Aber da ist auch die Hoffnung auf den endgültigen Zusammenbruch des iranischen Gewaltregimes. Deutlich wird bei allen Iraner*innen die Überzeugung: Die Bewegung „Frau Leben Freiheit“ lässt sich nicht mehr zurückdrängen. Poet*innen haben neue Gedichte geschrieben, Musiker*innen neue Songs komponiert, Gefangene neue Berichte aus der Haft geschmuggelt. Und da sind starke Stimmen aus Israel: Gegen Netanjahus Politik und den Völkermord an den Palästinensern, Erzählungen über die lange wechselvolle Geschichte der Völker Irans und Israels.

Krieg ist keine Lösung, da sind sich alle einig. Wir brauchen Mut zum Frieden.
Wir müssen eine Stimme des Friedens sein.

Lesung mit iranischer Musik
Texte: Hanna Legatis und Martin-G. Kunze, Musik: Ehsan Ebrahimi

Donnerstag, 6. November 2025 um 18.30 Uhr/ Einlass ab 18.00 Uhr

Im Kargah-Haus
Zur Bettfedernfabrik 1
30451 Hannover


Die Veranstaltung ist in Kooperation mit Forum der iranischen Demokrat*innen und Sozialist*innen in Hannover.

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War´s das mit Gaza?
Ein bißchen Frieden, für ein paar Tage, gemütlich laden, dann geht es weiter.

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Freitag, 24. Oktober 2025
Wie sicher ist Deutschland 2025?
"Im Bereich der Kriminalität und der Straftaten sind wir an einem Punkt, wo Deutschland selten so sicher war wie es jetzt ist."

Der Kriminologe Thomas Feltes, zitiert nach tagesschau.de

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Donnerstag, 23. Oktober 2025
Die Unangebrachtheit des Stadtbildspruchs angesichts der deutschen Vergangenheit
"Das öffentliche Leben in Berlin muß schleunigst von ihnen gereinigt werden..... Es ist empörend und ein Skandal, daß in der Hauptstadt des Deutschen Reiches sich 76000 Juden, zum größten Teil als Parasiten, herumtreiben können. Sie verderben nicht nur das Straßenbild, sondern auch die Stimmung. Zwar wird das schon anders werden, wenn sie ein Abzeichen tragen, aber ganz abstellen kann man das erst dadurch, dass man sie beseitigt. Wir müssen an dies Problem ohne jede Sentimentalität herangehen."

Joseph Goebbels, Tagebucheintrag 20.08.1941

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Touristenberge

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Zur Abwechslung mal eine gute Nachricht: Long Covid tritt immer seltener auf
https://deutsch.medscape.com/viewarticle/long-covid-immer-seltener-antibiotika-kinder-2025a1000sba?ecd=WNL_mdplsfeat_251023_mscpedit_de_etid7819322&uac=389796AZ&impID=7819322

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Dienstag, 21. Oktober 2025
Save the date - IIK ruft zur Diskussionsveranstaltung über die Zukunft des Sozialstaats
Wir, die Initiative für Internationalen Kulturaustausch e.V. (IIK), laden euch herzlich ein, am 18. November 2025 an einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung zum Thema „Sozialstaat unter Druck: Perspektiven auf Landes- und Bundesebene“ teilzunehmen.

Im Zentrum der Diskussion stehen die spürbaren Kürzungen im Bereich sozialstaatlicher Leistungen – sowohl auf Landes-, Bundes- aber auch kommunaler Ebene – und die Frage, wie unter veränderten politischen Mehrheiten Handlungsspielräume erhalten oder neugestaltet werden können. Es soll dabei um die grundsätzliche sozialpolitische Ausrichtung, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten und Entwicklungen in Berlin und im Land, gehen. Die zunehmende Unruhe im Sozialbereich – etwa in der Bildungsarbeit, in der sozialen Beratung und in der Projektförderung – verdeutlicht den akuten Handlungsbedarf. Viele Träger, Fachkräfte und Vereine sehen sich angesichts der Unsicherheit über zukünftige Mittelzuweisungen in ihrer Arbeit stark eingeschränkt. Gerade Migrant*Innenselbstorganisationen als Sprachrohr und Verknüpfungspunkt von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte sehen sich von diesen Entwicklungen existenziell gefährdet. Wir organisieren diese Diskussion, um Raum für Austausch, Information und gemeinsame Positionierung zu schaffen. Ziel ist es, Perspektiven zu entwickeln, wie sozialstaatliche Strukturen trotz Spardruck gesichert und gestärkt werden können.

Die Diskussionsteilnehmer*innen stehen mittlerweile fest:

Timon Dzienus (MdB Bündnis 90/Die Grünen): Obmann & ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit & Soziales des Deutschen Bundestags.
Thomas Uhlen (MdL CDU): Mitglied im Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung im Niedersächsischen Landtag.
Eva Bender (SPD): Dezernentin Bildung und Kultur der Landeshauptstadt Hannover.
Kadir Özdemir: Autor, politischer Bildner.
Moderation durch Türkân Deniz-Roggenbuck: Journalistin, Diversity-Trainerin.
Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr (!) in der Warenannahme des Kulturzentrums Faust (Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover) und richtet sich an ein breites, interessiertes Publikum.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen könnten, und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Mahjabin Ahmed, Geschäftsleitung der IIK



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Initiative für Internationalen Kulturaustausch e.V.
Zur Bettfedernfabrik 1 | 30451 Hannover | Deutschland

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