Donnerstag, 1. September 2016
Ach, was waren das für Zeiten!
Kulturnacht in meiner Stadt. Ich mit der Nikon unterwegs, um Fotos von den schönsten Events zu machen. Praktisch überall fotografierte neben mir eine Frau, die komplett meinem Beuteschema entsprach: Lange schwarze Haare, zierlich, schlank, aufreizend angezogen. Als ich sie frug, für wen sie fotografiere answertete sie, für den Kurier, und DU? Ich entgegnete, für die Stadtzeitung und für mein eigenes Blog und fragtete, ob wir uns anschließend austauschen könnten. "Was sollten wir den austauschen?" rückfragte sie und ich erwiderte, alles Mögliche, Eindrücke, Bilder, Informationen, Tipps, Ideen, Gedanken und Körpersäfte. Sie fand mich ultradreist, und ich bekannte mich zu meiner Dreistigkeit. Wir tauschten in jener Nacht tatsächlich dies alles aus. Selige Erinnerung, ich bräuchte das heute.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Die Rassismusdebatte folgt einer Mode
Sie wird in Analogie zur Feminismusdebatte geführt, hat aber im Gegensatz zu dieser keine soziale Basis. Eine Analyse des Rassismus muss in Deutschland von der Kontinuität und Verschränkung des Kolonial-Rassismus, der Rassenhygiene und des Antisemitismus ausgehen. Dem weißen Subjekt in der Massengesellschaft ist der Rassismus zur zweiten Natur geworden. Der aktuelle Rassismus in den Unterklassen entspringt der Angst der Verlierer bei der postkeynesianischen Rekonstruktion der Gesellschaft. Der Fluchtpunkt des Rassismus von oben allerdings ist nach wie vor die Bevölkerungspolitik, der es um die Eindämmung der trikontinentalen "Überschussbevölkerung" geht und um die Regulation des illegalen Arbeitsmarkts in den Metropolen. Demgegenüber betreibt die Linke in ihrer Debatte eine unproduktive Selbstethnisierung.

... link (6 Kommentare)   ... comment