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Sonntag, 5. Januar 2025
Anekdoten 2
che2001, 23:50h
Bernd war mit zwei Freunden Paris-Dakar gefahren und hatte sich am Zielort mit drei Senegalesen angefreundet, mit denen er Adressen tauschte. "Wenn wir in Europa sind treffen wir uns" sagten sie. Bernd und Co hielten das für einen Witz, aber neun Monate später meldeten die sich und sagten dass sie jetzt in Marseille leben würden. Bernd besuchte sie dort auch. Sie wohnten nicht in Marseille selber, sondern in der Banlieu, in einem Viertel wo es nur Schwarze und Araber gab.
Als Bernd mit den Freunden in eine Kneipe ging war er der einzige Weiße da. Dann kamen zwei Flics die wohl nach irgendwem fahndeten. Sie zeigten den Gästen in der Kneipe ein Foto, aber niemand beachtete sie, sie wurden wie Luft behandelt. Als sie die Kneipe verließen fehlten ihrem Streifenwagen die Räder.
Als ich diese Geschichte in der autonomen Szene erzählte fanden meine Zuhörer sie megacool. Richtig geil wie man die Bullen vorgeführt hatte. Ein Problem sahen die in dem Ereignis nicht.
Als Bernd mit den Freunden in eine Kneipe ging war er der einzige Weiße da. Dann kamen zwei Flics die wohl nach irgendwem fahndeten. Sie zeigten den Gästen in der Kneipe ein Foto, aber niemand beachtete sie, sie wurden wie Luft behandelt. Als sie die Kneipe verließen fehlten ihrem Streifenwagen die Räder.
Als ich diese Geschichte in der autonomen Szene erzählte fanden meine Zuhörer sie megacool. Richtig geil wie man die Bullen vorgeführt hatte. Ein Problem sahen die in dem Ereignis nicht.
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Anekdoten 1
che2001, 23:42h
1990 reiste ich mit Tina und Gerhard per Zug von Luxor nach Kairo, um dort zusammen mit den Hameds Bayram zu feiern. Wir waren vorher krank gewesen, Durchfall, und zwar etwas anderes als Montezumas Rache. Zum Durchfall kamen Erbrechen, Fieber, Schüttelfrost und Krämpfe. Tina und ich erholten uns selbst wieder, Gerhard nicht. Die Karims besorgten ihm einen ägyptischen Arzt, und der spritzte ihm 3 Antibiotika, auf deren Beipackzetteln von Blasenentzündung bis Pest alles stand. Sehr schnell war er wieder gesund. Viel später erfuhren wir, dass es sich um Cholera gehandelt hatte (wir hatten auf dem Sinai Wasser aus einem Brunnen abgefüllt und später getrunken). Achmed, seine schwarze Frau, die er im Sudan auf einem Markt gekauft hatte und der Sohn des Hotelbesitzers fuhren uns zum Bahnhof, wo wir auf dem Bahnsteig noch eine Shisha mit Haschisch durchzogen und stiegen dann in den Zug. Dort saß neben uns eine Familie von Schwarzen, gehüllt in Kleidung die sehr selbstgewebt aussah, mit rituellen Narben auf den Wangen. Einer von denen fragte Gerhard: "Wie lange sitzt Du schon in diesem Zug, Bruder?" Dann mussten wir denen erstmal erklären, was Fahrpläne sind. Sie waren Flüchtlinge aus dem Darfur, hatten auf dem Bahnhof von Khartum einen Monat im Zelt gewohnt und saßen seit 2 Wochen in diesem Abteil. Im Sudan wird nachts öfter mal was von der Schiene abgeflext, dann wartet man auf den Bautrupp, und das kann dauern. Sie fragten, wieviele Wochen es noch bis Kairo dauere und konnten es kaum fassen, als wir antworteten: "Morgen sind wir da."
Kairo war für die Sudanesen die bestorganisierte und sauberste Stadt die sie je gesehen hatten, für mich die chaotischste und dreckigste. Da muss man halt afrikanische Maßstäbe anlegen.
Damals kamen solche Flüchtlinge nicht weiter als bis nach Kairo.
Kairo war für die Sudanesen die bestorganisierte und sauberste Stadt die sie je gesehen hatten, für mich die chaotischste und dreckigste. Da muss man halt afrikanische Maßstäbe anlegen.
Damals kamen solche Flüchtlinge nicht weiter als bis nach Kairo.
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