Montag, 28. November 2016
Türkei gilt weiterhin als sicherer Drittstaat
http://www.ulla-jelpke.de/2016/11/bundesregierung-brueskiert-den-unhcr-und-ignoriert-verletzung-von-fluechtlingsrechten-in-der-tuerkei/


Frage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (Die Linke): „Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den Aussagen des UNHCR-Direktors Vincent Cochetal (https://euobserver.com/migration/135279), dass im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens in die Türkei zurückverbrachte syrische Flüchtlinge dort keinerlei temporären Schutz erhalten hätten und dem UNHCR seit dem Putschversuch der Zugang zu Unterbringungen von Flüchtlingen in der Türkei verwehrt worden sei, insbesondere hinsichtlich der menschenrechtlichen Verantwortung für die zurückverbrachten Flüchtlinge und angesichts der beim EU-Türkei-Abkommen abgegebenen Zusicherungen, und inwiefern kann die Türkei vor diesem Hintergrund und angesichts der massiven Verletzung rechtsstaatlicher Prinzipien nach dem gescheiterten Putschversuch nach Auffassung der Bundesregierung (noch) als sicherer Drittstaat angesehen werden (bitte begründen)?

Antwort der Bundesregierung vom 22.11.2016: In der EU-Türkei-Erklärung vom 18.3.2016 ist festgehalten, dass in die Türkei zurückgeführte Migratnen nach den einschlägigen internationalen Standards und in Bezug auf den Grundsatz der Nicht-Zurückweisung geschützt werden.
Der Bundesregierung liegen keine Hinweise vor, welche die in der Fragestellung zitierte Aussage des UNHCR-Europa-Direktors Cochetel bestätigen. Konsequenzen des gescheiterten Putschversuchs spezifisch für die Lage von Flüchtlingen und Migranten in der Türkei sind der Bundesregierung nicht bekannt. Bezüglich der Haltung der Bundesregierung zur möglichen Einstufung der Türkei als sicherer Drittstaat wird auf die Antwort der Bundesregierung vom 29.08.2016 (BT-Drs. 18/9506) auf die Frage 15a bis 15f und 15h der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE verwiesen. Schriftliche Fragen für den Monat November 2016. Frage Nummer 11-107

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Samstag, 26. November 2016
Keine Atempause - Geschichte wird gemacht!
Nun ist er tot, der Fidel. Eine historische Epoche in Kuba geht zu Ende. Ob es nun eine friedliche transicion gibt oder eine dramatische Umwälzung, ob und was sich vom kubanischen Sozialismus erhalten lässt wird die nahe Zukunft zeigen.

Etwas Anderes jährt sich heute zum vierzigsten Mal: Die Single "Anarchy in the UK" von den Sex Pistols, die Initialzündung des Punk. Bis heute verbreitet ist ja die Vorstellung, Punk sei eine autochthone Bewegung englischer Unterschicht-Kids, wie zuvor schon Skinheads, Rocker, Ska oder Mods. Pustekuchen. Punk ist ein Label, geschaffen von Londoner Modemachern, vom Outfit her abgekupfert am damaligen Look des New York Underground (daher der Irokesenhaarschnitt), und zugleich ein ganz bewusst gesetztes politisches Zeichen, die Gegenbewegung gegen Stagflation, Massenarbeitslosigkeit und Energiekrise, "No future" als wütender Protest, Anarchy in the UK halt, eine popkulturelle Bewegung, vor deren Hintergrund auch noch ein Billy Bragg operierte.

http://www.dailymotion.com/video/x42en_sex-pistols-anarchy-in-the-uk_music

http://www.dailymotion.com/video/x161vc_sex-pistols-god-save-the-queen_music

http://www.dailymotion.com/video/x16o53_the-clash-london-calling_music

Ach ja, rein rechnerisch könnte Clinton noch gewonnen haben. Stay tuned.

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Donnerstag, 24. November 2016
"Sicherer Drittstaat" Türkei
Brief von Hannovers Ex-OB Herbert Schmalstieg:


"Liebe Freundinnen und Freunde,



täglich gibt es neue schreckliche Meldungen aus der Türkei. Erdogan und sein Regime kennt keine Grenzen. Täglich neue Verhaftungen und Schließungen von Vereinen und Einrichtungen.



Gestern und heute hatte ich direkten Kontakt zu Freunden in Diyarbakir und Mardin. Die Lage ist bedrückend.

In Diyarbakir ist die Stadtverwaltung total ausgewechselt. Die Mitarbeiter haben Arbeitsstelle und Beamtenstatus verloren. Die Co- Bürgermeister weiter in Haft. Wir sollten Ihnen Halt und Kraft geben und an sie schreiben. Selbst, wenn sie die Briefe nicht erhalten, wird es dort registriert. Es sollten auch Anträge auf Besuchserlaubnis gestellt werden.



Die Regierung verweigert das bisher, aber es muss öffentlich Druck gemacht werden. Gestern zum Beispiel Abgeordneten, die den HDP Vorsitzenden Demirtas besuchen wollten. Die sozialdemokratischen Abgeordneten des EU Parlaments aus fünf verschiedenen Ländern wurden daran gehindert, sich dem Gefängnis in Edirne zu nähern.



In Mardin wurden gestern der BM Ahmet Türk, die Co Bürgermeisterin und weiter 30 Personen festgenommen, die Verwaltung wird zurzeit durch Polizei und Militär "gesäubert". Heute wurden weitere 420 Mitarbeiter der Stadtverwaltung entlassen, weitere Verhaftungen fanden statt, dem BM werden Medikamente verweigert, Familienangehörige, die ihren inhaftierten Verwandten Kleidung bringen wollen, werden beschimpft, beleidigt und bedroht.



Außerdem hören wir, dass heute wieder 100.000 Verwaltungsangehörige entlassen, über 350 Vereine und Einrichtungen und weitere Regionalzeitungen geschlossen worden sind.



Wir sollten weiter die Verantwortlichen in Stadt, Region, Land und Bund auffordern, gegen diese antidemokratischen Verhaltensweisen schärfstens zu protestieren. Wir werden auch dem Generalkonsul schreiben, das sollten auch einzelne tun, damit er merkt, dass der Hildesheimer Nordstadt Bürgermeister nicht alleine steht (siehe Anlage).



Gern nutze ich die Gelegenheit, all denen zu danken, die sich am 18.11. an der Mahnwache auf dem Steintorplatz beteiligt haben, besonderen Dank sage ich dem DGB, dem Flüchtlingsrat, den Mitstreitern Steffen Holz, Werner Preissner und Jürgen Wessling, den Landtags- und Bundestagsabgeordneten, die ich gesehen habe, Maaret Westphely, Marc Brunotte, Michael Höntsch und Sven-Christian Kindler von SPD und Bündnis 90/Die Grünen und all den Organisationen, die den Aufruf unterstützt haben. Den Bericht aus der NP vom 19.11.2016 liefere ich nach.



Gern erinnere ich noch einmal an die Veranstaltung am 25.11.2016 im FZH Linden.



Mit herzlichen Grüßen

Herbert Schmalstieg



Hier die Anschriften:



Gültan Kisanak



Kandira 1Nolu F Tipi Yüksek Güvenlikli Kapali Cezaevi

Kandira/Kocaeli



Firat Anli

Kandira 2 Nolu F Tipi Yüksek Güvenlikli Kapali Cezaevi A 11/31

Kandira/Kocaeli"

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Sonntag, 20. November 2016
Combat!
Habe heute zum ersten Mal am Tae-Bo-Combat-Kurs teilgenommen. Das ist eine Mischung aus Karate, Taekwon-Do, Tai Chi und Boxen, allerdings ohne Körperkontakt. Kein echter Kampfsport, sondern eine Art Extrem,-Aerobic mit Kampfsporttechniken. Die Frau, wegen der ich unter anderem diesen Kurs gewählt hatte war leider nicht im Dojo, obwohl sie im Club weilte, dafür eine andere gute alte Bekannte, die mich freundlich begrüßte, aber auch fragte, ob ich mir sicher sei dass ich dieses Training wirklich wolle. Und tatsächlich, das hatte es in sich. Hinterher war ich völlig fertig. Und dann erklärte sie mir, dass die KursteilnehmerInnen schon seit Jahren boxen würden und die Hälfte selber TrainerInnen sind. Ja, das hatte ich gemerkt.

Trotzdem: Dranbleiben!

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Freitag, 18. November 2016
Zum Tod von Conny Wessmann am 17.11.1989
Heute vor 27 Jahren wurde meine Kommilitonin und Genossin Conny von der Göttinger Polizei in den Tod gejagt, weil sie gegen Nazis auf die Straße ging. Abgesehen von Trauer und Wut sagt das auch immer noch etwas aus darüber, was ich über diesen Staat denke. Feindesland trifft es eher als ein Staatswesen, mit dem ich mich identifiziere. Beamtete Mörder laufen weiterhin herum und werden bezahlt. Insofern finde ich es völlig lächerlich, wenn sich gesellschaftskritisch fühlende Leute moralisch-appellativ für sich Stellen und Arbeitsplätze vom System einfordern. Den Lantzschis und Co sei nur gesagt: Gegen Feinde wird gekämpft.

https://che2001.blogger.de/stories/2452934/

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Mittwoch, 16. November 2016
Integrier mich am Arsch
Veranstaltung des Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Hannover:

„Integrier mich am Arsch“
Lesung mit Tunay Önder und Imad Mustafa (migrantenstadl)
22.11.2016, 19 Uhr, Kulturzentrum Faust Warenannahme (Zur
Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover)

Sie sind die Stimme mitten aus der Peripherie! Das migrantenstadl geht
auf eine Initiative von Tunay Önder und Imad Mustafa zurück.
Gesellschaftliche Vorgänge betrachten und interpretieren sie – als
Angehörige des akademischen Lumpenproletariats und selbst Sprösslinge
arbeitender Gäste – aus einem alternativen Blickwinkel, mit einem
alternativen Erfahrungshintergrund. Über fünf Jahre als Blog
erfolgreich, versammeln die Autor_innen in dem im Frühjahr 2016
erschienenen Buch „migrantenstadl“ ausgewählte Texte und Collagen sowie
bisher unveröffentlichtes Material. Provokative Überschriften, ehrliche
Reflektionen, politische Lyrik und Dada: migrantenstadl mischt Politik,
Kultur und Migration; es bietet denjenigen ein Forum, die sonst keines
haben: Migrant_innen, Gastarbeiter_innen und anderen Marginalisierten.
Deren Lebenswelten sind für die Autor_innen Hauptsache, kein Beiwerk.
(aus dem Verlagstext)
Wir freuen uns auf eine Lesung voller politisch unkorrekter Worte,
steiler Thesen und jeder Menge postmigrantischer Einsichten.


Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Hannover – wer wir sind
Im Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit (AKS) Hannover engagieren sich
Studierende, Lehrende und Praktiker*innen gemeinsam für eine Alternative
zum Mainstream der Sozialen Arbeit in Theorie und Praxis. Wir
beschäftigen uns aus kritischen Perspektiven mit aktuellen
gesellschaftlichen Entwicklungen hinsichtlich rassistischen
Verhältnissen, Geschlechterverhältnissen, Neoliberalismus und lokalen
Bedingungen Sozialer Arbeit.
Dabei nehmen wir kommunale Strategien, aktuelle Situationen und Praxen
in den Blick, setzen uns selbstreflexiv mit der Rolle Sozialer Arbeit
auseinander und suchen nach Interventionsmöglichkeiten in der
beruflichen Praxis und Wissensproduktion.
Kontakt: aks-hannover@posteo.de

Mit der Veranstaltungsreihe „Wer eigentlich? Warum, wie und wohin?
Kritische Perspektiven auf Soziale Arbeit im Kontext des
Integrationsregimes“ wollen wir gemeinsam mit Akteur*innen der Sozialen
Arbeit die Rolle und Bedeutung der Profession analysieren, diskutieren
und Standards für die Praxis formulieren.
Die Veranstaltungen richten sich an Praktiker*innen, Adressat*innen
sowie Studierende und Lehrende der Sozialen Arbeit, ehrenamtliche
Unterstützer*innen und andere Interessierte.
In loser Reihenfolge finden von Oktober 2016 bis Februar 2017 vier
Veranstaltungen in unterschiedlichen Formaten und an unterschiedlichen
Orten statt.

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Das beste Hotel Europas auf Tour!
Nach sechs Monaten City Plaza in Athen berichten UnterstützerInnen und ehemalige BewohnerInnen auf Veranstaltungen in Deutschland und der Schweiz von ihren Erfahrungen




Das City Plaza liegt mitten in der Innenstadt von Athen, im April 2016 wurde das leerstehende Hotel von einer AktivistInnengruppe besetzt. Seitdem wird der alltägliche Betrieb von solidarischern UnterstützerInnen gemeinsam mit den dort wohnenden Geflüchteten organisiert. Die 400 neuen Gäste, darunter 180 Kinder, kommen aus aller Welt: aus Syrien, Rojava, Irak, Pakistan, Iran und Afghanistan. Im City Plaza finden sie einen Platz, der ihnen Privatsphäre, ein Wohnen in Sicherheit und Würde ermöglicht. "Wir leben zusammen, wir kämpfen zusammen, Solidarität wird gewinnen" lautet ihr Motto. Das Hotel demonstriert jeden Tag aufs Neue, dass es selbst in Zeiten von Krise und Armut möglich ist, Menschen willkommen zu heißen und würdige Lebensbedingungen für Alle zu schaffen. City Plaza ist ein politisches Beispiel: es ist ein Ort der Gleichheit und Solidarität, das gelebte Gegenteil zur Festung Europa und ihren schändlichen Grenzen. Das City Plaza Hotel ist ein Symbol der Hoffnung.




Auf den Veranstaltungen wollen wir zuhören und diskutieren:

— Was können wir lernen aus den alltäglichen Herausforderungen eines Rasthauses, das 400 Frauen, Männern und Kindern Zuflucht bietet, einer Notgemeinschaft in einem besetzten Gebäude?

— Wie entwickeln sich Selbstorganisierungsprozesse im Transit und darüber hinaus, und wie können diese aus den transnationalen Netzwerken der Solidarität unterstützt werden?

— Wie können Räume wie das City Plaza genutzt werden, um Verbindungen zu anderen sozialen Kämpfen für gleiche Rechte herzustellen? Und Zugang zu Wohnung, Bildung, Gesundheit fordern?

— Haben wir bereits begonnen, eine "Underground Railroad“ für Bewegungsfreiheit aufzubauen? Brauchen wir mehr Zufluchtsräume und perspektivisch Zufluchtsstädte („Sanctuary Cities“) entlang der Migrationsrouten als praktische Gegenpole zum rassistisch repressiven Mainstream?




Die Gäste:

Zwei bis drei FreundInnen aus Athen werden zur Tour kommen. Sie gehören zum Komitee des City Plaza, das seit sechs Monaten dort den Alltag organisiert.

Es werden sich FreundInnen an den verschiedenen Veranstaltungen beteiligen, die zunächst Zuflucht im City Plaza und mittlerweile ihren Weg nach Deutschland oder in die Schweiz gefunden haben.

FreundInnen der Netzwerke Welcome to Europe und/oder Welcome2Stay, die das City Plaza bei Besuchen und von ausserhalb unterstützt haben, werden sie bei der Tour begleiten.




http://solidarity2refugees.gr/

http://europas-bestes-hotel.eu




Das Beste Hotel Europas auf Tour im November 2016

Dienstag, 22.11.: Frankfurt/Main, um 19.00 im Cafe Exzeß, Leipziger Strasse 91, Theaterhalle;

Mittwoch, 23.11.: Freiburg, um 20.00 im Theater, Bertholdstrasse 46, Winterer Foyer;

Donnerstag, 24.11.: Bern, um 19.30 im Casa dÌtalia, Bühlstrasse 57;

Freitag, 25.11.: Zürich, um 19.30 in der Autonomen Schule, Sihlquai 125;

Samstag, 26.11.: Augsburg, um 18.00 im Grandhotel Cosmopolis, Springergässchen 5;

Sonntag 27.11.: München, um18.00 im Bellevue di Monaco, Müllerstraße 2.




Die Geflüchteten im Besten Hotel Europas benötigen weitere Spenden.

Spendenkonto bei medico international, Stichwort: City Plaza!

IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00, BIC: HELADEF1822, Frankfurter Sparkasse

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Dienstag, 15. November 2016
Demonstration gegen die Nazitreffen in Eschede am 17.12.2016
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

anliegend findet Ihr eine Pressemitteilung des Celler Forums gegen Gewalt und Rechtsextremismus zur Demonstration / Kundgebung am 17.12.2016 in Eschede.

Wir würden uns freuen, wenn Ihr auf Euren Internetseiten etc. auf diese Veranstaltung hinweist - danke!
Und wir würden uns freuen, wenn Ihr uns an dem Tag vor Ort in Eschede unterstützt, daher laden wir Euch herzlich ein.

Am 17.12.2016 findet eine Demonstration in Eschede statt, die sich gegen die ständig wiederkehrenden als Brauchtumsfeiern getarnten Nazitreffen wendet.

Treffpunkt: Kreuzung Am Dornbusch / Zum Finkenberg
Beginn: 14.00 Uhr, Ende ca. 16.00 Uhr

Bereits im Jahr 2000, also vor inzwischen 16 Jahren, hatte sich die Politik und Verwaltung aus Eschede anlässlich zweier Sonnwendfeiern auf dem Hof Nahtz an Joachim Nahtz gewendet mit den Worten: "... Spätesten seit der Sonnenwendfeier vom 24. Juni und den Ereignissen am letzten Sonnabend sind die Veranstaltungen auf Ihrem Hof nicht mehr Ihre Privatangelegenheit

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Sonntag, 13. November 2016
Wellness-Wochenende
Gestern Schwimmen und Sauna, anschließend Rotwein. Heute Joggen, Gewichtheben und Rudern. Ab nächster Woche kommt noch Kickboxen hinzu. Mit Power in den Winter!

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Der Mythos vom Naturvolk
Über wenige Menschen ist, von den Vulgärmythen bis in die Ethnologie hinein, mehr romantischer Unsinn verbreitet als über die Prärieindianer. Sie seien ökologisch besonders bewusste Menschen, die im Einklang mit der Natur gelebt hätten, heißt es. Ihre im Wesentlichen auf der organisierten Bisonjagd plus Fallenstellen plus Erntesammeln basierende Subsistenzwirtschaft sei besonders nachhaltig gewesen, heißt es. Ihre schamanistischen Kulte wurden von Psychologen, Parapsychologen und Ethnologen erforscht und der Schamanismus unserer eiszeitlichen Vorfahren teilweise anhand der aus den Indianerstudien gewonnenen Erkenntnisse rekonstruiert. Europäische Sinnsuchende entdeckten die angeblich tiefe Weisheit der Medizinmänner für sich. Was für die europäische Wahrnehmung der PräriebewohnerInnen gilt ist im linken Spektrum und im grün-alternativ-ökopazifistischen Lager noch stärker ausgeprägt. Indianermystik ist dort seit Jahrzehnten schwer angesagt, geht bis hin zur Begeisterung für den Schamanismus im queeren Lager.

Eine der nach Ton-Steine-Scherben beliebtesten linken Bands nannte sich nach einem Apachenhäuptling Cochise, und ich kann mich noch daran erinnern dass es unter fundamentalistischeren Grün-Alternativen kurze Zeit sogar Mode wurde, eine Sprache wie Lakota zu lernen. Prärieindianer, die besseren Menschen.

Nur ist das alles Unsinn. Neuere Studien haben ergeben, dass die Prärieindianer die Bisons langfristig auch ausgerottet hätten, es hätte nur Jahrhunderte länger gedauert. Sie waren auch keine ursprünglichen Jäger und Sammler, sondern mit Gewehren bewaffnete Reiternomaden, die sich für diese Lebensweise aus einem bestimmten Grund entschieden hatten: Der wachsende Bevölkerungsdruck der Weißen, nachdem Seuchen und Raubbau sowie eine Klimaverschlechterung schon vorher ihre bisherige Wirtschaftsweise deutlich geschwächt hatten . Ursprünglich hatten die später als Sioux, Blackfeet, Crow, Arapaho usw. bezeichneten Stämme als Bauern gelebt, die Kartoffeln, Kürbisse, Melonen, Karotten, Bohnen und teilweise Mais anbauten, in Städten siedelten und Pyramiden erbauten. Den Schamanismus entwickelten sie erst, als sie schon als Wildbeuter lebten. Hier zeigt sich schlagend, wie das Sein das
Bewusstsein prägt, oder auch form follows function: Von einer kupferzeitlichen Bauernkultur fielen sie in das Stadium einer nicht weit über das Jäger- und Sammlertum hinausentwickelten Jägernomadenkultur zurück, wenn auch mit Pferden und Gewehren besser ausgerüstet als eine autochthone Kultur dieser Stufe, und prompt nahmen sie die Religion dieser Kulturstufe an: Den Schamanismus. Vorher, als Bauern hatten sie an Fruchtbarkeitsgötter geglaubt,
denen zum Teil Menschen geopfert wurden.

Denn, auch das folgt dem gleichen Prinzip, zu der Kulturstufe hochorganisierter Bauern der Kupfer- oder späten Jungsteinzeit gehören scheinbar auch zwingend Fruchtbarkeitskult, Menschenopfer, Priesterkönige und Pyramiden bzw. Megalithanlagen. Alles ganz unromantisch und ohne Zauber. Friedrich Engels "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats" sagt mehr und Kompetenteres darüber als all die empathievollen poststrukturalistischen ethnologischen Studien.

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Die Welcome-App
Weitergeleitete Nachricht:

"Sehr geehrte Damen und Herren,



wir möchten Ihnen kurz die kostenlose Welcome App Germany vorstellen, die es bereits seit einiger Zeit mit zahlreiche Adressen und Ansprechpartnern u.a. für die Landkreise Peine, Göttingen und die Stadt Göttingen gibt (weitere Kommunen sind in Vorbereitung): Sie erleichtert Flüchtlingen und Migranten die Orientierung, hilft bei der Integration und wendet sich auch an ehrenamtliche Helfer und Behörden, sowie Städte, Kommunen und Veranstalter von Sprach- und Integrationskursen.



Wir erweitern die App stetig:



Frisch ergänzt ist das Feld „Migration & Einwanderung“, da unsere Lösung nicht nur Asylsuchende fokussiert
Geplante Erweiterungen zu den Themen Arbeitsmarkt, Einbindung lokaler Unternehmen, Deutschphrasen zum schnellen Spracherwerb sowie Barrierefreiheit



Vielleicht möchten Sie sich die kostenlose App auf Ihr Smartphone herunterladen, so dass Sie einen ersten Eindruck bekommen? Bislang wurden insgesamt mehr als 25 Städte und Landkreise mit lokalen Informationen und Ansprechpartnern integriert und wir würden uns über Ihre Unterstüzung hinsichtlich der Bekanntmachung und Verbreitung der App in Niedersachsen sehr freuen – ebenso über Hinweise, für welche Stadt oder welchen Landkreis die App interessant wäre.



Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.



Herzliche Grüße aus dem kalten Dresden,



Simone Weißkopf-Krebs vom Welcome App Team
Vertrieb und Beratung"



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Das Orientierungs- und Integrationshilfe-System für Asylsuchende und Migranten in Deutschland

HeiReS ist Mitinitiator und Betreiber der „Welcome App Germany“ – www.welcome-app-concept.de
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Heinrich & Reuter Solutions GmbH
Design | Development | Training

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Anarchy in USA
Die US-Linke geht massiv auf die Straße gegen das Wahlergebnis, es gibt riots, Mollies fliegen, die Bullerei antwortet mit Gummigeschossen, der Protest ist so militant wie seit dem Parteitag der Demokraten 1968 nicht mehr. Der Wahlsieg von Trump löst eine Mobilisierung der Linken aus, die im Extremfall auf Bürgerkrieg hinausläuft. Nur zu, die Welt ist ohnehin an einem historischen Wendepunkt angekommen.

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Mittwoch, 9. November 2016
Was für ein Hammer
Nun ist also eingetroffen, was stets zu befürchten war, ich aber bis zuletzt nicht geglaubt hatte: Der Oberspinner hat die Pepsodentschaftswahlen in den USA gewonnen. Im Allgemeinen ist ja nun so, dass, wenn die Lächerlichen siegen, die Massen nichts mehr zu lachen haben (siehe Hitler), auch wenn Trump sicherlich eine Konjunkturprogramm für die Satire bedeuten wird. Was aber ist jetzt zu erwarten? Steuerfreiheit für US-Unternehmen und erhöhte Unternehmenssteuern für ausländische Investoren? Schutzzölle? Kein TTIP? Bodentruppen in Syrien? Evangelikale und Teaparty-Leute in allen Ämtern, die Trump neu besetzen kann? Wie verlässlich wirken die checks and balances in der US-amerikanischen Politik?

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Samstag, 5. November 2016
Yasasin Cumhuriyet!
Yasasin Hadep!

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Montag, 31. Oktober 2016
Far beyond the filter bubble
Vor einiger Zeit habe ich mich mal im Kollegenkreis über die Diskurse unterhalten die in Kleinbloggersdorf so die Runde machen. Als ich erzählte, dass ich in Blogs (Diese Leute bloggen nicht) Menschen begegnet bin, die davon ausgehen, dass Schwule und Lesben heute und in Deutschland diskriminierten Minderheiten angehören, die ähnlich verfolgt und bedroht sind wie Schwarze, Flüchtlinge und Juden und dass die davon ausgehen würden, dass alle diese Gruppen eine Art Interessengemeinschaft hätten und gemeinsam mit Feministinnen auch einen gemeinsamen Gegner, nämlich männliche heterosexuelle Weiße und dass das ein Widerspruch parallel zum Klassenwiderspruch wäre - so weit kam ich noch, dann wurde ich mit der Frage unterbrochen: "In welcher psychiatrischen Klinik wurde das formuliert?".

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Samstag, 29. Oktober 2016
Zum Postfaktischen
Und damit zu Trump, Pegida, AFD, Berlusconi, Vergewaltigern die keine sind und dem ganzen Fucked Rest, da stehts:

https://summacumlaudeblog.wordpress.com/2016/10/03/postfaktisch/comment-page-1/#comment-304

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Sonntag, 23. Oktober 2016
Noch einmal die ganze Brenta
Was wir da letzten Sommer gemacht haben war immerhin das größte zusammenhängende Klettersteiggelände der Alpen. Also versuche ich es nochmal, dem Gegenstand angemessen, mit einer größeren Bildserie, einer Totale. Wenn die Datenmengen das denn zulassen.













































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Kennt jemand den Aztec?
Unter dieser Bezeichnung kenne ich nur ein technisch einwandfreies, aber geflopptes SUV von Pontiac, das an seiner selbst für US-Verhältnisse zu großen Klobigkeit scheiterte. Ich weiß aber aus meiner Erinnerung, dass es unter diesem Namen mal einen offenen Roadster gab mit einer Formgebung zwischen Lotus und Königsegg. Kennt den jemand?

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60 Jahre Ungarnaufstand
Das war die wahrscheinlichst größte linksradikale Revolte in Europa - und wohl auch die bislang letzte - der Versuch von Kräften links der Kommunistischen Partei eine zweite, antiautoritär-linke Revolution zu machen. Das Orban-Regime verdreht die Geschichte und feiert das heute als Aufstand der Rechsnationalisten.

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Für den Artenschutz vom Aussterben bedrohter Wörter und Redewendungen
Toff, dufte, töffte, knorke, masseltoff. Knülzen, Lodderbast, Kekhalsig, einen Nichtraucher auf dem Gepäcksattel vorbeibringen

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Samstag, 22. Oktober 2016
Von Reichsbürgern, gewalttätigen Clowns und anderen Schmachgestalten
Früher war der Rechtsextremismus ja eigenermaßen übersichtlich. Da gab es die NPD, eine mit LTI NS-Gedankengut kokettierende, aber eher nationalkonservative als stramm nationalsozialistische Partei, ein Sammelbecken alter Naziopas und deutschtümelnder Burschenschafter mit Schnittstelle zu den Jugendorganisationen der Vertriebenenverbände. Da gab es die rechtspopulistischen Parteien: Einmal die DVU, eine Art NPD light hinter der eigentlich nur der Herr Frey und sein Firmenimperium stand und einmal die Republikaner, eher eine Law-and-Order-Partei als offen faschistisch, allerdings in die bräunelnde Ecke bewusst politisch unkorrekt. Dann nur saisonale und regionale Rechtspopulisten wie Statt-Partei und Rechtsstaatliche Offensive. Rechts der NPD die Stiefelnazis, einmal in Kleinparteien wie FAP und Nationalistische Front organisiert und zum anderen auch in diffusen Cliquen, Freie Kameradschaften und Autonome Nationalisten genannt, am Rande noch rechte Skinheads ohne politisches Programm.
Erwähnenswert noch die Neue Rechte als rechtsintellektuelle Strömung, politisch gesehen einerseits sektiererisch abgeschottet, anderseits mit Publikationsorganen und Einflussagenten bis in CDU und FDP hineinwirkend.


Und heute? Da mischen Stiefelnazis in der NPD mit, es gibt einen rechtsterroristischen Untergrund, mit der AFD gibt es eine Partei, die bewusst mit LTI-Begriffen spielt und provoziert, aber eher elitär nationalliberal als faschistisch auftritt. Mit Pegida gibt es eine sowohl zur AFD als auch zur NPD hin anschlussfähige Basisbewegung, die auch das sonst durchaus auch nach links oder grün hin mobilisierbare Wutbürgertum aufsaugt und amalgimiert. Mit Reichsbürgern und Identitären haben sich die Neuen Rechten ihre eigenen, unmittelbar aktiven und nicht mehr unter fremden Fahnen segelnden Frontorganisationen geschaffen, mit HOGESA ist der Anschluss an die Rowdy- und Hooliganszene geschaffen. Eine hochbrisante, saugefährliche, zugleich erstaunlich ambivalente Mischung. Und alle eint der Hass auf Muslime (abgesehen von jenem scheinbar fast vernachlässigbaren Kreis von Hardcore-Nazis, die sich mit Islamisten gegen Juden verbünden).


Btw und die Horror-Clowns haben wohl zuviel Stephen King gelesen.

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