Montag, 4. August 2025
COVID-19: Impfungen haben Millionen Leben und Lebensjahre weltweit gerettet
Eine Analyse im JAMA Health Forum zeigt, wie groß der gesundheitliche Nutzen von COVID-19-Impfungen seit deren Beginn bis zum 1. Oktober 2024 war.

Weltweit konnten durch Vakzine mehr als 2,5 Millionen Todesfälle verhindert werden. Rechnerisch wurde etwa 1 Todesfall pro 5.400 verabreichter Impfdosen vermieden. Der größte Nutzen zeigte sich bei über 60-Jährigen (90% der vermiedenen Todesfälle). Auch in der Omikron-Phase ab Ende des Jahres 2021 war die Wirkung erheblich: 57% der geretteten Leben fielen in diesem Zeitraum.


Insgesamt wurden 14,8 Millionen Lebensjahre gerettet, im Schnitt 1 Lebensjahr pro 900 verabreichten Impfdosen. Auch hier profitierten vor allem ältere Menschen: 3 Viertel der geretteten Lebensjahre entfielen auf Personen ab 60 Jahren. Der Beitrag von Menschen in Pflegeeinrichtungen lag bei lediglich 2%.

Nur 0,01% der geretteten Leben und 0,1% der geretteten Lebensjahre führen die Autoren auf Kinder und Jugendliche zurück. Bei den 20- bis 29-Jährigen waren es 0,07% bzw. 0,3%.

Aluminium in Impfstoffen: Keine Hinweise auf Gesundheitsrisiken bei Kindern
Aluminium, das in vielen Impfstoffen für Kinder als Wirkverstärker (Adjuvans) verwendet wird, steht seit Jahren in Verdacht, chronische Krankheiten auszulösen. Hinweise kamen vor allem aus tierexperimentellen Studien. Eine große, in den Annals of Internal Medicine veröffentlichte Kohortenstudie mit über 1,2 Millionen Kindern gibt jetzt Entwarnung. Die Forschenden fanden keinen Zusammenhang zwischen Aluminium aus Impfstoffen und einem erhöhten Risiko für Autoimmunerkrankungen, Allergien oder neurologische Entwicklungsstörungen.


Sie haben Daten von Kindern, die zwischen den Jahren 1997 und 2018 in Dänemark geboren worden waren, ausgewertet. Basierend auf nationalen Gesundheitsregistern ermittelten sie, wie viel Aluminium jedes Kind durch Impfungen aufgenommen hatte. Je nach Jahrgang waren es zwischen 0 und 4,5 mg. Anschließend suchten sie nach Assoziationen mit insgesamt 50 Erkrankungen.

Besonders bemerkenswert ist das Studiendesign: Die Forschenden nutzten Veränderungen im dänischen Impfplan, etwa durch die Einführung neuer Impfstoffe oder durch Lieferengpässe, als Grundlage für eine Art „natürliches Experiment“. Solche Effekte haben zu unterschiedlichen Expositionen mit Aluminium geführt: eine Möglichkeit, den Effekt von Störgrößen zu minimieren.

Bei keiner der 50 untersuchten Krankheiten fanden die Autoren signifikant höhere Risiken durch Aluminium. Ihr Fazit: Dieses Adjuvans in Kinderimpfstoffen sei nach aktuellem Wissensstand sicher – die Studie liefere starke Evidenz gegen einen Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen im Kindesalter.

Bakterielle Infektionen: Weniger Antibiotika dank Schnelltest
Ein einfacher, leicht durchführbarer Schnelltest direkt in der Arztpraxis kann dazu beitragen, den unnötigen Einsatz von Antibiotika bei Halsschmerzen deutlich zu verringern. Das zeigt eine Metaanalyse aus Deutschland, über die Forschende im Open Forum Infectious Diseases berichten. Ausgewertet wurden 8 randomisierte Studien mit insgesamt 4.249 Kindern und Erwachsenen.

Forscher haben die Wirksamkeit eines Point-of-Care-Tests (POCT) auf β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A – Bakterien, die häufig für eine bakterielle Pharyngitis verantwortlich sind. Ihr Ergebnis: Wenn Ärzte den Schnelltest eingesetzt haben, sank die Zahl der Antibiotika-Verschreibungen im Vergleich zur Standardversorgung um 38%. Wurde der Test als alleinige diagnostische Methode genutzt, waren es sogar 41% weniger Verordnungen.

Die neue Strategie beeinträchtigte weder den Krankheitsverlauf noch die Lebensqualität der Patienten. Auch die Dauer der Halsschmerzen und die Zahl der versäumten Schul- oder Arbeitstage unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Auch der Bedarf an Schmerzmitteln oder weiteren Untersuchungen blieb gleich.

Die Sensitivität des Tests lag je nach Studie zwischen 65% und 94%, die Spezifität zwischen 85% und 94% – also in einem Bereich, der eine zuverlässige Diagnose in der Praxis erlaubt. Damit liefert die Metaanalyse ein klares Argument für den routinemäßigen Einsatz solcher Schnelltests zur rationaleren Antibiotikatherapie bei Halsschmerzen.

Arboviren: WHO veröffentlicht Leitlinien zur Diagnostik und zur Therapie
Lange Zeit galten Arboviren wie Dengue, Zika, Chikungunya und Gelbfieber als typische Erkrankungen tropischer und subtropischer Regionen. Doch der Klimawandel, die zunehmende Urbanisierung, das Bevölkerungswachstum und das steigende Reiseaufkommen sorgen dafür, dass sich solche Infektionen weltweit ausbreiten. Darüber hat Medscape kürzlich berichtet.

Aufgrund dieser Risiken hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals globale Leitlinien zur Versorgung von Patienten mit Arbovirus-Infektionen veröffentlicht. Ihre Empfehlungen sollen Ärzten helfen, die 4 wichtigsten Arbovirosen frühzeitig zu erkennen und evidenzbasiert zu behandeln – auch unter schwierigen Bedingungen bzw. ohne Zugang zu moderner Labordiagnostik.

So spricht anhaltender Gelenkschmerz eher für Chikungunya, während Juckreiz häufiger bei Zika beobachtet wird. Bei Dengue wiederum sind ein fortschreitender Anstieg des Hämatokrit-Werts, eine Thrombozytopenie und eine Leukopenie wichtige Anzeichen.

Bei milder Symptomatik empfiehlt die WHO, viel zu trinken und Paracetamol oder Metamizol zur Linderung von Fieber und Schmerzen einzunehmen. Auf Kortikosteroide oder auf nichtsteroidale Antirheumatika sollte verzichtet werden. Letztere gelten unabhängig vom Schweregrad als kontraindiziert.

Für schwerer erkrankte, hospitalisierte Patienten gibt die WHO Ärzten detaillierte Vorschläge zur Rehydratation. Ärzte sollten kristalloide Infusionslösungen einsetzen. Wichtige Kriterien bei unklarem Volumenbedarf sind die Kapillarfüllungszeit, der Laktatwert und der passive Beinhebeversuch (Passive Leg Raise).

Systemische Kortikosteroide und Immunglobuline sollen ebenso vermieden werden wie prophylaktische Thrombozyten-Transfusionen bei Werten unter 50.000/µl – es sei denn, es liegt eine Blutung vor.


Quelle: Medscape

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Freitag, 1. August 2025
Zum Verständnis des Israel-Palästina-Konflikts
Uralt, aber immer noch grundlegend, dieser Text:


https://zeitgeschichte-online.de/themen/nach-dem-7-oktober


Und die Konsequenzen daraus für uns Heutige:

"Auch heute gibt es derartige Stimmen innerarabischer und innerpalästinensischer Selbstkritik, deren entschiedene Verurteilung der Verbrechen des 7. Oktober sich mit der Suche nach Sicherheit und Frieden für beide Kollektive vor Ort verbindet: Sie reichen von vereinzelten palästinensischen, arabischen und muslimischen Publizisten – etwa dem Aufruf des britisch-palästinensischen Schriftstellers und Musikers John Aziz gegen den Terror der Hamas und für einen ebenso friedlichen wie pragmatischen Weg zu einer Zweistaatenregelung, den Erklärungen des Global Imams Council oder der Warnung des britisch-indischen Schriftstellers und Aufklärers Salman Rushdie vor einem palästinensischen Hamas-Staat – über Standing Together innerhalb der jüdisch-arabischen israelischen Zivilgesellschaft bis zum Auftreten des Parlamentariers Ayman Odeh innerhalb der israelischen Knesset. Dessen unzweideutige Verurteilung der Verbrechen der Hamas, ebenso wie dem Beharren auf der unverrückbaren Faktizität, dass weder die 7 Millionen jüdischen Israelis noch die 7 Millionen palästinensischen Araber das Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer zukünftig verlassen werden, sondern deren jeweilige Existenz den Ausgangspunkt für alle politischen Zukunftsentwürfe im Rahmen einer Zweistaatenregelung und der Garantie jüdischer wie palästinensischer Kollektivrechte bildet, war indes weniger ein Fingerzeig in Richtung der arabischen Israelis und der palästinensischen Bevölkerung in Westbank, Gaza und der Diaspora. Gerichtet waren sie vor allem gegen die rechtsradikalen Stimmen in der gegenwärtigen israelischen Regierung, von denen vereinzelt Fantasien einer kollektiven Umsiedlung aus dem Gazastreifen vorgebracht wurden (die sich später gar zu Bezalel Smotrichs Imagination einer Aushungerung der Bevölkerung des Küstenstreifens zuspitzten), aber auch gegen die eskalierende Siedlergewalt in der besetzten Westbank. Auch das gehört zur Eskalation der Gegenwart. Gerade angesichts aller politischen und militärischen Dynamiken, die mit dem 7. Oktober ihren Ausgang genommen haben, bleiben die Stimmen von gegenseitiger Anerkennung und gemeinsamer Zukunftsperspektiven dringend notwendig. Nur auf dieser Grundlage wird es möglich sein, Wege zu einer politischen Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts zu finden; nur so werden aber auch gemeinsame Formen des Umgangs und des Sprechens über die neuen kollektiven Traumata auszubilden sein, die mit den Terrormassakern der Hamas einerseits und der dramatischen Anzahl ziviler Kriegstoter und neuen Flucht- und Umsiedlungserfahrungen innerhalb des Gazastreifens andererseits verbunden sind. Von Positionierungen wiederum, die vor der Perspektive einer gegenseitigen Anerkennung ausweichen, sie nicht zur Voraussetzung ihres eigenen Denkens und Handels machen, bleibt nichts – jedenfalls nichts Gutes – zu erwarten."

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Mittwoch, 30. Juli 2025
Trauer für Laura Dahlmeier
Sie gehörte zu meinen alpinistischen Vorbildern.

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Nackt im Wind
Das war mal 1985 der deutsche Life-Aid-Beitrag, der mir sehr viel besser gefiel als das rührselig-harmonieaffirmierende "We are the world" von Michael Jackson. Heute finde ich es sehr passend zur Situation in Gaza.

Und, ja auch im Sudan oder Somalia.

https://www.youtube.com/watch?v=q6JEg6LEp-Y

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Dienstag, 29. Juli 2025
Harter Brocken
Die Bergsaison nähert sich unaufhaltsam, daher bin ich am Trainieren. Am Freitag eine Stunde Lower Body Workout Fortgeschrittene, am Samstag dann nach der Uhr im Schnellmarsch auf unseren höchsten Berg in Norddeutschland, den Brocken. Wunderschöne Tour bei wunderbarer Sicht.







Am nächsten Tag miaute dann ganzkörperlich mein Muskelkater. Wieder einen Tag später machte ich dann Strength Intensive Training, Zirkeltraining aus Liegestützen, Kniebeugen, Gewichtheben, Klimmzügen und Sprüngen. Heute miauen bei mir Muskeln von denen ich nicht mal wusste dass ich sie habe.

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Mittwoch, 23. Juli 2025
5 Tipps: Menschen ohne Krankenversicherung behandeln – darauf sollten Ärzte achten
Michael van den Heuvel, Medscape

Interessenkonflikte 23. Juli 2025

Zwar gilt in Deutschland seit dem Jahr 2009 eine allgemeine Krankenversicherungspflicht. Dennoch gibt es laut Schätzungen von Ärzteorganisationen und Hilfswerken weiterhin Hunderttausende Menschen ohne Versicherungsschutz: EU-Bürger ohne Anspruch auf Sozialleistungen, Menschen mit prekärem Aufenthaltsstatus oder ehemals privat Versicherte mit Beitragsschulden. Hinzu kommen wohnungslose Menschen, Geflüchtete oder Menschen mit aufenthaltsrechtlichen Problemen.

Für Ärztinnen und Ärzte wirft dies zentrale Fragen auf: Wie können Behandlungen erfolgen? Wer trägt die Kosten? Und wie gelingt es, Hilfsangebote zu vermitteln, ohne Patienten zu gefährden?

1. Behandlungspflicht bei medizinischen Notfällen
Ärztinnen und Ärzte sind in akuten Notfällen zur Hilfe verpflichtet – unabhängig davon, ob die betroffene Person versichert ist oder nicht. Diese Pflicht ergibt sich nicht nur aus dem ärztlichen Berufsrecht (§ 1 Abs. 2 MBO-Ä), sondern auch aus dem Strafrecht (§ 323c StGB, unterlassene Hilfeleistung).


Als Notfälle gelten dabei nicht nur lebensbedrohliche Situationen, sondern auch akute Schmerzen, Infektionen oder psychische Krisen. In solchen Fällen darf die Behandlung nicht von der Vorlage eines Versicherungsnachweises abhängig gemacht werden. Wichtig ist jedoch, dass die medizinische Versorgung sorgfältig dokumentiert wird.

Auch wenn keine akute Lebensgefahr besteht, kann ein dringender Behandlungsbedarf vorliegen. Ärztinnen und Ärzte sollten dann stets individuell entscheiden – im Zweifel im Sinne der Patientensicherheit.

Können Patientinnen und Patienten ohne Krankenversicherung die Behandlungskosten nicht selbst tragen, bleibt häufig nur der Weg über sogenannte Clearingstellen. Das finanzielle Risiko tragen in solchen Fällen meist die Behandler.

2. Patienten den Kontakt zu Clearingstellen vermitteln
Clearingstellen beraten Menschen, die keinen oder einen ungeklärten Versicherungsstatus haben – unabhängig von Herkunft, Aufenthaltsstatus oder Lebenslage. Die Mitarbeitenden prüfen, ob ein Anspruch auf gesetzliche oder private Krankenversicherung besteht, unterstützen bei der Antragstellung und begleiten den gesamten Klärungsprozess. Ist eine Rückkehr ins reguläre System nicht möglich, vermitteln sie medizinische Hilfe über humanitäre Angebote.


Finanziert werden die Clearingstellen u.a. aus städtischen Zuschüssen, kirchlicher oder privater Trägerschaft und Spenden. In einigen Bundesländern – etwa in Berlin, Hamburg oder Rheinland-Pfalz – werden sie mittlerweile durch Landesprogramme unterstützt.

Beispiele:

Condrobs Clearingstelle Gesundheit (München)

Clearingstelle Krankenversicherung RLP (Rheinland-Pfalz)

Clearingstelle für nicht krankenversicherte Menschen (Berlin)

Übersicht der BACK (Bundesarbeitsgemeinschaft Anonyme-Behandlungsschein- und Clearingstellen für Menschen ohne Krankenversicherung)

Clearingstelle Gesundheitsamt Frankfurt

Clearingstelle Migration & Gesundheit Köln

Caritas/Diakonie Clearingstelle Hannover

3. Anonymen Krankenscheine garantieren die Kostenübernahme
Das Konzept des anonymen Krankenscheins wurde entwickelt, um Menschen ohne Krankenversicherung oder mit unsicherem Versicherungsstatus in Deutschland schnell, unkompliziert und vertraulich den Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen.


Zwar schreibt das Asylbewerberleistungsgesetz in akuten Fällen eine medizinische Minimalversorgung vor, doch die Abrechnung läuft über Sozialämter, die gesetzlich zur Meldung an Ausländerbehörden verpflichtet sind. Das führt zu Angst, Verzögerungen oder zum Verzicht auf dringend benötigte Hilfe.

Wie gehen Patienten dabei vor? Am Beginn steht die vertrauliche Beratung in einer Clearingstelle (siehe oben). Dort wird geklärt, ob ein regulärer Versicherungsanspruch besteht oder wie gegebenenfalls der Weg zurück in die Regelversorgung gestaltet werden kann. Liegt keine Versicherung vor, erhält die Person einen anonymen Krankenschein. Der Schein ersetzt Überweisung oder Rezept und kann in teilnehmenden Praxen oder Krankenhäusern genutzt werden. Die Kosten tragen kommunale Fonds oder Partnerorganisationen.

4. Patienten auf ehrenamtlich tätige Vereine oder Verbände hinweisen
In vielen Städten gibt es darüber hinaus ehrenamtlich getragene medizinische Angebote, etwa Sprechstunden für Menschen ohne Versicherung oder mobile Praxen für Wohnungslose, beispielsweise das Medibüro Berlin.

Organisationen wie Ärzte der Welt, Armut und Gesundheit in Deutschland e. V. oder die Malteser koordinieren solche Angebote. Sie stellen auch Infomaterial, Dolmetscher und rechtliche Beratung bereit.


5. Rechtssichere Behandlung als Selbstzahler mit Honorarvereinbarung
Unabhängig davon haben Ärzte immer die Möglichkeit, Patienten als Selbstzahler zu behandeln. Sie sollten mit Erkrankten eine schriftliche Honorarvereinbarung nach § 2 GOÄ abschließen, am besten vor der Behandlung.

Die Vereinbarung sollte enthalten:

den voraussichtlichen Umfang der Behandlung,

die abgerechneten Ziffern (ggf. mit reduziertem Steigerungssatz),

die ungefähren Gesamtkosten,

die Zustimmung des Patienten.

Besonders bei einkommensschwachen Menschen empfiehlt es sich, moderate Gebührensätze anzusetzen. Ärztliche Leistungen können bei Bedarf auch teilweise unentgeltlich erbracht werden – rechtlich ist das zulässig.

Verantwortungsvoll handeln – mit rechtlicher Sicherheit
Bleibt als Fazit: Menschen ohne Krankenversicherung sind Teil des ärztlichen Alltags. Die Herausforderung besteht darin, medizinisch verantwortlich zu handeln, ohne sich rechtlich oder wirtschaftlich zu gefährden. Mit Honorarvereinbarungen, Netzwerken und lokalen Hilfsangebote lässt sich diese Aufgabe oft meistern.

Ärztinnen und Ärzte sind nicht verpflichtet, langfristige oder kostspielige Behandlungen unentgeltlich durchzuführen. Aber sie sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten helfen – und Betroffene in das Versorgungssystem zurückführen, indem sie ihnen wichtige Kontakte vermitteln.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4915178#vp_3

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Donnerstag, 17. Juli 2025
Ein paar Plaudereien zum Thema Handys
Es gibt den Mythos, das Wort Handy existiere im Englischen nicht. Das ist grundfalsch, es bedeutet nur etwas Anderes als der neudeutsche Begriff. Ein Funktelefon im Taschenformat heißt im Englischen mobile oder cellphone. Handy ist erstens ein Adjektiv und bedeutet praktisch, kann auch umgänglich bedeuten (Yankee Doodle, "with the girls be handy"), zum anderen ein selten gebräuchliches Substantiv mit der Bedeutung Papiertaschentuch, Kurzform von handkerchive.


Hinsichtlich der Technikgeschichte der Handyphonie gibt es interessante Details, die sich zumindest im Internet nicht finden lassen. Wenn mensch zum Bleistift bei Wikipedia die Geschichte des EPlusnetzes nachliest findet sich dort nur Langeweile, nicht aber der technisch sehr faszinierende Hintergrund.


Anfang der Neunziger Jahre war die mobile Digitaltelefonie Satellitentelefonie. Nicht in dem Sinne wie die Satellitendirekthandys wie Iridium oder Inmarsat, sondern indirekt. Das heutige dichte Netz an Funkzellen mit Sendeantennen auf Dächern, die oftmals nicht größer sind als frühere analoge Fernsehantennen existierte noch nicht. Die Distribution des Mobilfunks erfolgte über Sendemasten in Fernsehturmgröße, die in weiter Streuung oft hundert Kilometer weit funkten. Oft waren das frühere Funk- oder Fernsehtürme oder es fand Dual Use statt. Ein Exemplar davon befindet sich im Osten von Hannover in der Nähe der MHH und ist noch immer im Betrieb. Die Handykommunikation über weite Entfernungen hingegen erfolgte zwischen den Großfunktürmen via Satellit. Anfang der 90er, das muss so 1992 - 94 gewesen sein, wurde einer davon beschädigt und musste gewartet werden. Das geschah vom Spaceshuttle aus, der Satellit wurde mit dem Manipulatorarm in eine Ladebucht geholt und von Nutzlastexperten repariert. Hinterher war er sehr viel leistungsfähiger als zuvor und es wurden zusätzliche Handyfrequenzen frei, die Grundlage des E-Plus-Netzes. Die Dichte der Kommunikation mit immer kleineren Funkzellen und rein terrestrischen Frequenzen erfolgte vor dem Hintergrund der Massenverbreitung der Handys, bis Mitte der Neunziger waren es hauptsächlich Journalisten, Bauleiter, Unternehmer, Wertpapierhändler und schnöselige Yuppies, die die Dinger nutzten. Zur Bundestagsblockade von 1993 gegen die Abschaffung des Asylrechts verwendeten wir BlockiererInnen noch analoge Funktelefone in Ghettoblastergröße mit Wählscheibe, ich gehörte zu einem der Vorauskommandos die die Dinger nach Bonn brachten - mit Escorte, um eine Beschlagnahme durch die Bullen zu verhindern.

Vor dem Hintergrund der Spaceshuttleoperation und der damaligen Rolle von Übertragungssatelliten erscheinen die aktuellen Kommunikationssatellitenunternehmungen von Musk &Co gar nicht sooo innovativ, sondern eher wie ein "Zurück in die Zukunft".

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Dienstag, 15. Juli 2025
Gestern war' s die Marseillaise
heute spielen die Kanadier auf:

https://www.youtube.com/watch?v=kEz6Mcmsj9o&list=RDkEz6Mcmsj9o&start_radio=1

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Montag, 14. Juli 2025
Zur Ehre des Tages
https://www.youtube.com/watch?v=7MQ-SC9bmp4&list=RD7MQ-SC9bmp4&start_radio=1

https://www.youtube.com/watch?v=L9VoRmjxvPs&list=RDL9VoRmjxvPs&start_radio=1

https://www.youtube.com/watch?v=5ghrDufHtoA&list=RD5ghrDufHtoA&start_radio=1

https://www.youtube.com/watch?v=e17cyuy8bMk&list=RD5ghrDufHtoA&index=29

https://www.youtube.com/watch?v=L0QzF9gJpec&list=RDL0QzF9gJpec&start_radio=1

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Der Garten im Juli














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Samstag, 5. Juli 2025
Alternative US National Anthem
Aus gegebenem Anlass:


https://www.youtube.com/watch?v=2wX7Z1KZsCE&list=RD2wX7Z1KZsCE&start_radio=1

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Dienstag, 1. Juli 2025
Aphorismen rund ums Buch
Ein Zimmer ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele (Marcus Tullius Cicero)

Bücher sind wie ein guter Wein, sie schmecken am besten, wenn man sie langsam genießt.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Der Trend zum Zweitbuch hat sich durchgesetzt.

Die Kunst des Lesens besteht darin, aus einem Buch das herauszuziehen, was man selber hineinlegt.

Wer Bücher kopiert kopiert auch Menschen.

Klowände neu streichen ist wie Bücher verbrennen.

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Montag, 30. Juni 2025
0 Grad-Grenze in den Alpen auf 4800 m.
Wenn das so weiter geht wird es Zeit, sich für den sommerlichen Bergurlaub außeralpine Ziele zu suchen. Vielleicht Hohe Tatra, Jotunheimen, Naara Fjell oder Laxnäss...

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Dienstag, 24. Juni 2025
Sommerstart in unserem Traumgarten

























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Bombing just for the gallery and fucking international law
Bombentreffer auf unterirdische Atomfabriken bei denen keine Radioaktivität freigesetzt wird? Tatsache, Propagandalüge oder schlicht der Hintergrund, dass das iranische Regime das brisante Material längst woanders hin geschafft hat?

Ein iranischer Gegenschlag mit genauer Ansage, was angegriffen wird damit die Raketen erfolgreich abgewehrt werden können. Das ist, um es mit den Situationisten zu sagen, die Weltpolitik des Spektakels.

Und mit der Art und Weise, wie Trump die Europäer düpiert zeigt Trump, dass es "Den Westen" nicht mehr gibt. Da waren EU und Iran dabei, eine Verhandlungslösung zu entwickeln als Trump sagte, der Iran wolle nur mit ihm verhandeln. Um ihn daraufhin zu bombardieren. Und Leute wie Merz machen Männchen vor lauter Bündnistreue, kläffen fürs Herrchen.

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Mittwoch, 18. Juni 2025
Moderne Mythen und Urban Legends - heute: Die Atacama - Wüste
Im ländlichen Südniedersachsen ist der Handyempfang oft schlecht und das Internet etwas wacklig, ich habe schon erlebt dass Online-Vertragsabschlüsse auf dem Notebook nur möglich waren, wenn man das als WLAN-Hotspot eingesetzte Handy auf der Straße 2 m hoch in die Luft hält, während im Haus auf dem Display unterschrieben wird.

In solchen Situationen, aber auch zum Beispiel auf Bergtouren, wo die Gipfel zum Teil jeden Empfang blockieren ist immer wieder zu hören: Selbst in der Atacama-Wüste ist der Empfang um Längen besser. Gemeint ist mit diesem Vergleich, dass hierzulande oder auch in den Alpen (wo man aus geographischen Gründen schon Satellitendirekthandys bräuchte um die Funklücken oder besser gesagt - barrieren zu umgehen) das digitale Netz unter aller Sau sei.

Dazu taugt das Atacama-Beispiel aber nur sehr bedingt. Dass selbst in einer weitgehend menschenleeren Wüste der Empfang sehr gut ist hat nämlich einen speziellen Grund: Dort befindet sich die Europäische Südsternwarte als Zentrum eines der dichtesten Kommunikationsnetze der Welt.


Vielleicht sollte man zum Vergleich mit Südniedersachsen oder der Lüneburger Heide bezüglich Funklöcher und WLAN-Schwächen mal die Sahara, die Gobi, die Takla Makan oder die kasachische Hungersteppe heranziehen ;-)

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Dienstag, 17. Juni 2025
Servicewüste - ein Microsoft-Boo
Kürzlich konnte ich mein Dienstnotebook nicht starten, weil der Bitlocker es aufgrund irgendeiner Fehlfunktion blockiert hatte. Der Bitlocker wird bei Kompetenzverletzungen ausgelöst, etwa wenn ich im Adminmodus Useraufgaben ausführe oder bei unvollständiger Installation von Updates oder wenn beides zusammenkommt. Oder auch, wenn der Rechner während eines laufenden Geschäftsvorgangs, etwa einem Vertragsabschluss, überraschend abstürzt oder ohne Abschluss des Vorgangs heruntergefahren wird. In solchen Fällen wird der Zugang zur Festplatte komplett gesperrt. Selbst bei einer Beschlagnahme des Notebooks durch die Polizei ist bei einem Bitlock kein Fremdzugriff mehr möglich.

Ich rufe also beim User Help Desk meiner Firma an um mir helfen zu lassen, bekomme aber dort die Auskunft, dass man dort nur Firmensoftware supported aber nicht Windows, ich müsste mich an Microsoft wenden.

Bei Kleinstweich habe ich zunächst nur gebrochen deutsch sprechende MitarbeiterInnen an der Strippe die versuchen, das Problem an eine andere Abteilung zu delegieren. In einem Fall sagt man mir, ich solle einen Computershop konsultieren. Schließlich erwische ich doch einen Techniker der zunächst Bereitschaft äußert mir zu helfen, mich aber wegdrückt, als ich ihm das Problem schildere, was etwas länger dauert.

Schließlich mailt mir ein Freund einen Artikel aus der ct zu, in dem beschrieben wird, wie man das Problem löst. Hierzu muss ich mich auf meinem Microsoft-Konto auf dem Host von MS einloggen. Da ich Kummer gewohnt bin habe ich ein 1 zu 1 Double all meiner Systeme auf dem Notebook auf einem anderen Rechner installiert und schaffe es so tatsächlich, mein Windows wieder freizuschalten.

Tolle Wurst: Der größte Softwarekonzern der Welt ist weder bereit noch fähig, ein Routineproblem eines Lizenzgebühren zahlenden Users zu lösen und der erfährt die Lösungsmöglichkeit aus der Fachpresse.

Wofür haben die eigentlich einen Kundendienst?
Muss jeder User so viel drauf haben wie ein Systemtechniker?

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