

Weil ich es kann. Ich bin durchtrainiert und in der Hinsicht richtig stolz auf mich; am Sonntag hatte ich nach dem Kampfsport noch 35 Klimmzüge hingelegt, das mit einer linken Schulter, die mal einen 4-Segment-Trümmerbruch erlebt hatte.
Auf der anderen Seite ist mir das Lebensgefühl und der Lebensstil meiner Gleichaltrigen fremd. Kinder und Eigenheime pflanzen war nie mein Ziel, es gab auch nie eine Frau, die so etwas mit mir geplant hätte. Und heute erscheint mir das fremdartiger als die Idee, an einer Marsexpedition teilzunehmen.
Im Großen und Ganzen bin ich mit zweimal 30 Jahren und Unternehmertätigkeit innerlich so etwas wie ein ewiger Student, der sein Leben als Experiment betrachtet. Und da ich einmal dem Autounfalltod und einmal dem Krebs von der Schippe gesprungen bin, einmal aus einer Gletscherspalte gerettet wurde, ein Gewitter in der Felswand und diverse Stürze am Berg überlebt habe habe ich keine Angst vor gar nichts.
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Am 7. Oktober 2023 zerstören Hamas-Terroristen den Grenzzaun zu Israel. Rund 3000 Kämpfer dringen über den Land-, See- und Luftweg in das Land ein. Die Terroristen schießen wahllos auf Passanten, sie plündern, morden und vergewaltigen in 22 Ortschaften an der Grenze.
Bei Re’im findet gerade ein Musikfestival statt. Die Terroristen stürmen das Gelände und feuern in die Menge. Sie ermorden 364 Festivalbesucher, viele wurden zuvor noch gefoltert und vergewaltigt.
Die „New York Times“ recherchierte sehr umfangreich über die sexuelle Gewalt gegen Frauen. Danach berichten Zeugen von Frauen- und Mädchenleichen mit gespreizten Beinen, abgerissener Kleidung und deutlichen Anzeichen von Missbrauch im Genitalbereich. Videos zeigen zwei tote israelische Soldatinnen, denen offenbar direkt in die Vagina geschossen wurde. Auf einem Foto ist eine Frauenleiche zu sehen, der Nägel in die Oberschenkel und die Leistengegend gehämmert wurden. Eine Festivalbesucherin sagt aus, sie habe sich während des Massakers unter einem Baum versteckt und mit Gras bedeckt, weil ihr in den Rücken geschossen wurde. Sie habe gesehen, wie einer Frau die Hose bis zum Knie heruntergezogen worden sei. Ein Mann habe hinter ihr gestanden und sie vergewaltigt. Jedes Mal, wenn sie zurückgewichen sei, habe er ihr mit einem Messer in den Rücken gestochen. Eine andere Frau, so die Zeugin, sei von einem Terroristen vergewaltigt worden, während ein weiterer Mann mit einem Cuttermesser ihre Brüste abgeschnitten habe. In Be’eri und Kfar Aza wurden in sechs Häusern Leichen von Frauen und Mädchen gefunden. Sie waren nackt, verstümmelt und gefesselt.
An diesem Tag werden 1139 Menschen ermordet. Darunter sind 695 Zivilisten, einschließlich 36 Jugendliche und Kinder. Ein Ersthelfer sagt vor der Knesset aus, er habe abgetrennte Schädel von drei Kindern gesehen.
Vor 75 Jahren erschien George Orwells Roman „1984“. Heute denken die meisten Menschen bei dem Titel an den Überwachungsstaat, an „Big Brother is watching you“, „Der Große Bruder sieht dich“. Aber eine andere Idee des Romans reicht weiter.
In dem Roman verändert das „Wahrheitsministerium“ die Sprache der Menschen und damit die Wahrheit. Dieses Ministerium „war ein riesiger pyramidenartiger, weiß schimmernder Betonbau, der sich terrassenförmig dreihundert Meter hoch in die Luft reckte. Von der Stelle, wo Winston stand, konnte man gerade noch die in schönen Lettern in seine weiße Front gemeißelten drei Wahlsprüche der Partei entziffern: ,Krieg bedeutet Frieden / Freiheit ist Sklaverei / Unwissenheit ist Stärke‘.“
Das Gegenteil der Wahrheit wird geglaubt, wenn sie nur oft genug behauptet wird. Vergangenheit lässt sich verändern, Tatsachen gelten nichts. George Orwell hatte recht. Am Anfang waren es nur alberne Verschwörungstheorien: Die Mondlandung sei von Stanley Kubrick im Auftrag der US-Regierung inszeniert worden. Die Welt würde von Reptiloiden regiert, die sich als Menschen tarnen, wie zum Beispiel Barack Obama, die Queen oder Angela Merkel. Die Erde sei eine Scheibe. Paul McCartney sei schon lange tot, Walt Disney nur eingefroren, und Elvis lebe noch. Dann wurde es ernster. Die Terroranschläge am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York seien von der US-Regierung selbst durchgeführt worden. Der Bevölkerung wären über den Corona-Impfstoff heimlich Mikrochips implantiert worden. Globale Eliten würden Zuwanderungsströme steuern. Putin erklärt, die Ukraine sei ein von Nazis unterwanderter Staat, der Genozid an der eigenen Bevölkerung verüben wolle. Und Donald Trump verkündet noch immer, er habe die Wahl gewonnen.
Opfer werden zu Tätern, Täter zu Opfern
Die sozialen Medien sind weitaus mächtiger, als es ein „Wahrheitsministerium“ je sein könnte. Mit einem Tastenklick werden dort Opfer zu Tätern und Täter zu Opfern gemacht. Wahrheit ist heute nur noch eine Meinung – und man darf ja wohl auch anderer Meinung sein. Die Wirklichkeit scheint nicht mehr zu existieren, selbst bei den schrecklichsten Verbrechen.
Zu den Massakern am 7. Oktober 2023 in Israel gibt es über 1500 Zeugenaussagen, über 60.000 Videos – unter anderem aus den beschlagnahmten Körperkameras der Terroristen – und zahllose Fotos der Morde, Folterungen und Vergewaltigungen. Trotzdem glauben über 90 Prozent der Palästinenser im Gazastreifen und Westjordanland, die Hamas habe in Israel keine Gräueltaten verübt. Twitter, TikTok und Telegram werden mit Terrorpropaganda, Falschinformationen und Antisemitismus überschwemmt. Und das funktioniert: Auf der Sonnenallee in Berlin feiert am Abend des 7. Oktober das palästinensische Netzwerk Samidoun den Angriff der Hamas. Süßgebäck wird dabei an Passanten verschenkt. In London, Stockholm, Barcelona, Washington, New York, Chicago, Sydney und anderen Städten jubeln Menschen über den Terroranschlag auf Israel. Schon zwei Wochen nach den Morden gehen in London 100.000 Demonstranten für die Palästinenser auf die Straße. Die Terroristen nahmen am 7. Oktober 2023 in Israel 251 Geiseln. An dem Tag, an dem ich diesen Text schreibe, sind nach Zählung der Zeitung „Haaretz“ noch immer 66 Menschen in der Gewalt der Hamas, 35 Entführte wurden bereits für tot erklärt. Die jüngste Geisel ist ein Baby. Der Junge war achteinhalb Monate alt, als er entführt wurde.
In Orwells „1984“ heißt es: „Wenn Sie sich ein Bild von der Zukunft machen wollen, dann stellen sie sich einen Stiefel vor, der ein menschliches Gesicht zertrampelt – unaufhörlich.“
Diese Stiefel sind heute die sozialen Medien."
Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren, studierte Jura in Bonn und arbeitete als Rechtsanwalt in Berlin. Mit Kurzgeschichten, Theaterstücken und Drehbüchern wurde er als Schriftsteller bekannt. Heute ist von Schirach ein vielfach ausgezeichneter Bestsellerautor und gilt als einer der außergewöhnlichsten Stilisten.
Dieser Text darf auf ausdrücklichen Wunsch des Autors unentgeltlich nachgedruckt werden.
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Wolfgang Paik, Medscape/Univadis
Von Mohammeds Barthaaren über Adolf Hitlers Hoden bis hin zu Buddhas Zähnen – diese Artikelreihe bietet einen Überblick über die berühmtesten Körperteile der Menschheitsgeschichte. Teil 2 beschäftigt sich mit der Männlichkeit von Napoleon Bonaparte.
Napoléon: Sinnbild der Männlichkeit
Wie männlich war Napoleon Bonaparte (1769 – 1821)? Die Antwort auf diese Frage mag entscheidend von der implizierten Männlichkeitsdefinition abhängen. Ausreichend biografische Informationen existieren jedoch, um auf einige der möglichen Spielarten dieser pauschalisierenden Frage konkret zu antworten.
Während der Französischen Revolution erwies sich der junge Soldat Bonaparte als militärisches Talent ersten Ranges. Später wurde er General der Ersten Französischen Republik, Erster Konsul Frankreichs und schließlich Kaiser der Franzosen, König von Italien und Protektor des Rheinbundes.
Über die Persönlichkeit, die Bonapartes steile militärische und politische Karriere ermöglichte, schreibt der niederländische Historiker Pieter Geyl: „It is impossible that two historians, especially two historians living in different periods, should see [Bonaparte’s] personality in the same light.“ (dt.: „Es ist unmöglich, dass zwei Historiker, insbesondere zwei Historiker, die zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben, [Bonapartes] Persönlichkeit in gleicher Weise beurteilen.“)
Unumstritten sei, dass Bonaparte „ehrgeizig“, „hoch intelligent“, „außergewöhnlich gut organisiert“ gewesen sei und über „ein exzellentes Gedächtnis“ verfügt habe. Letzteres habe es ihm erlaubt, während kritischer Schlachten „schnell eine Folge komplexer Befehle zu erteilen“, ohne die Übersicht über die Stellung sich bewegender Truppen zu verlieren.
Arthur Wellesley (1769 – 1852), Erster Duke von Wellington, schrieb zu seiner Zeit, Bonaparte besäße die Fähigkeit, „seinen Mitmenschen zu schmeicheln“, wenn es ihm dient, sie aber „öffentlich zu demütigen“, wenn sie seine Ansprüche zu verfehlen drohen. Dies mache Bonapartes Anwesenheit auf dem Schlachtfeld „40.000 Soldaten wert“.
Wer Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen als entscheidende männliche Eigenschaften erachtet, dürfte Bonaparte daher als besonders männlich ansehen.
Napoléon war „schmächtig“ und „abgemagert“
Einen noch stereotypischeren Maßstab für die Männlichkeit stellt die körperliche Stärke dar. Der Schweizer Offizier Johann Ludwig Wurstemberger (1783 – 1862), der Bonaparte zwischen 1797 und 1798 begleitete, notierte sich zu dessen Gestalt: „Bonaparte [at 29 years old] was rather slight and emaciated-looking“ (dt.: „Bonaparte sah [mit 29 Jahren] eher schmächtig und abgemagert aus.“)
Von seinen Soldaten wurde Bonaparte oft le petit corporal (dt.: der kleine Unteroffizier) gerufen. In späteren Gemälden erscheint der Kaiser Napoléon neben seinen Offizieren oft winzig.
Den österreichischen Arzt und Psychiater Alfred Adler (1870 – 1937) inspirierte dieser scheinbare Widerspruch zwischen Persönlichkeit und Physis dazu, Bonaparte retrospektiv einen Minderwertigkeitskomplex zu attestieren, der wesentlich durch dessen geringe Körpergröße und eine sexuelle Dysfunktion bedingt gewesen sei. Aus dieser These entwickelte sich später das Konzept des Napoleon-Komplexes.
Mittlerweile wissen Historiker, dass Bonaparte nicht unterdurchschnittlich groß war. Mit 1,686 Metern war er mehr als 8 Zentimeter größer als der durchschnittliche Franzose seiner Zeit. Junge Soldaten maßen meist zwischen 1,65 und 1,69 Metern. Dass Bonaparte in Gemälden dennoch klein erscheint, liegt wahrscheinlich daran, dass er sich gern von besonders hochgewachsenen Soldaten bewachen ließ. Bisher bekannten Daten zufolge war keiner seiner Leibwächter kleiner als 1,76 Meter.
Napoléons Sexleben war wild, aber widersprüchlich
Als belastbarer erweist sich da Adlers zweite Teilthese. Obgleich Belege für eine sexuelle Dysfunktion des jungen, aufsteigenden Bonaparte fehlen, deutet einiges darauf hin, dass Sexualität eine überproportional wichtige Rolle in dessen Leben spielte.
Seine ersten sexuellen Erfahrungen sammelte Bonaparte als 18-jähriger Unterleutnant mit Pariser Straßendirnen des Palais Royals. Seiner ersten Frau Joséphine de Beauharnais (1763 – 1814) blieb er 2 Jahre lang treu. Auf dem Feldzug nach Ägypten traf er auf die frisch vermählte Marguérite Pauline Fourés (1778 – 1869). Nachdem er Fourés Ehemann, einen Leutnant, mit einem wichtigen Brief nach Frankreich fortgeschickt hatte, begann er eine Affäre mit Fourés.
2 Jahre später ließ sich Bonaparte mit der berühmten Mailänder Opernsängerin Giuseppina Grassini (1873 – 1850) ein. Später hatte Bonaparte unter anderem Affären mit den Schauspielerinnen Marguerite-Joséphine Georges (1787 – 1867) und Catherine-Joséphine Duchesnois (1777 – 1835) sowie mit der Frau eines älteren Staatsrats, Adèle Duchâtel (1782 – 1860).
Die junge genuesische Tänzerin Carlotta Gazzani (1789 – 1827) ernannte Napoleon zur Vorleserin für de Beauharnais, um Gazzani leichter beischlafen zu können. Frauen seiner Offiziere verführte Bonaparte ebenso wie jene anderer Politiker.
Zu Bonapartes sexueller Leistungsfähigkeit schreibt der Politiker und Schriftsteller Marie Henri-Bheyl (1783 – 1842), der einen Akt Bonapartes beobachtet hatte, jedoch: „Der Kaiser, der, den Degen an der Seite, an einem kleinen Tisch saß, unterzeichnete Erlasse. Die Dame trat ein; ohne sich stören zu lassen, bat er sie, sich aufs Bett zu setzen. […] Die Hauptsache der Zusammenkunft dauerte nicht drei Minuten. Oft stand sein Mameluck hinter einem Wandschirm.“
Der Chirurg und Schriftsteller Robert McNair Wilson vermutet, spätestens ab seinen Fünfzigerjahren müsse Bonaparte unter einer testikulären Atrophie und Impotenz gelitten haben. Selbst als die Gräfin von Ornano, Maria Walewska (1786 – 1817), mit der er bereits ein außereheliches Kind gezeugt hatte, ihn im Jahr 1814 heimlich im Exil besuchte, habe er ein separates Gemach für sie herrichten lassen.
Einen letzten Denkanstoß zum Thema Männlichkeit liefert Bonapartes Penis, der durch eine Autopsie im Jahr 1821 gewonnen worden und bis heute erhalten geblieben sein soll. Für eine Dokumentation des britischen Fernsehsenders Channel 4 wurde der Penis, damals im Besitz des Urologen John Kingsley Lattimer, ohne Kamerabegleitung vermessen. Das Ergebnis: 1,0 inch (2,54 cm) ist das Glied des französischen Monarchen lang. Zu Lebzeiten könnten es 3 bis 4 cm gewesen sein.
Fazit
Der Penis gilt vielen als Sinnbild männlicher Schaffenskraft und Herrschaft. Der Fund des Penis‘ eines der einflussreichsten und am häufigsten idealisierten Männer der Weltgeschichte, Monarch Napoléon I., bietet jedoch ‚Anlass, Peniskult und alte Stereotypen zu überdenken.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de
https://deutsch.medscape.com/s/artikelansicht/4915352
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Die NOZ berichtete zuerst: https://www.presseportal.de/pm/58964/6124789
aber z.B. auch der SPIEGEL: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/schutzquote-asyl-zahl-bewilligter-antraege-sinkt-deutlich-a-cfda5fac-faec-44f1-ba8f-be9d40750852
und MiGAZIN: https://www.migazin.de/2025/09/25/zahl-positiver-asylbescheide-eingebrochen/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_source_platform=mailpoet&utm_campaign=migletter-free_2042
Im angehangenen Vermerk habe ich mich insbesondere mit der drastisch gesunkenen Schutzquote auseinandergesetzt, die m.E. nicht nur mit dem Entscheidungsstopp zu syrischen Geflüchteten erklärt werden kann (worauf die Bundesregierung, zu Recht, hinweist).
Interessant sind in diesem Kontext auch die erstmalig erhobenen Daten im Vergleich der Schutzquoten zu in Deutschland als sichere Herkunftsstaaten eingestuften Ländern mit den EU-weiten Schutzquoten zu diesen Ländern. Spoiler: Die Schutzquoten bei den eingestuften Ländern sind in Deutschland drastisch niedriger als im EU-Durchschnitt - das ist zumindest ein Indiz für unzureichende Asylprüfungen nach einer Einstufung von Herkunftsländern als (angeblich) "sicher".
Weitere spannende Infos können dem Vermerk entnommen werden. Für die aktuelle politische Debatten ist vielleicht der Umstand von Bedeutung, dass Asylsuchende ohne Papiere im ersten Halbjahr 2025 vom BAMF in höherem Maße als schutzbedürftig anerkannt wurden (zu 29,6%) als solche mit Identitätsnachweisen (26,5%, Frage 14)!
Interessant ist auch die Antwort zu Frage 15: Datenschutzrechtlich hoch problematische Handy-Auslesungen bei Asylsuchenden wurden ja mal ganz groß als angeblich wirksames Mittel zur Herkunfts- oder Identitätsklärung politisch verkauft. Bereits die zuvor hierzu bekannt gewordenen Zahlen bestätigten das nicht. Jetzt räumt die Bundesregierung auf Nachfrage ein, dass es kaum noch zu Auslesungen von Handys Asylsuchender kommt und die "ressourcenaufwändige" Auswertung der Geräte im Jahr 2024 im Zuge von Beschleunigungsmaßnahmen im BAMF sogar gänzlich ausgesetzt war.
Hierzu berichtete Anna Biselli auf Netzpolitik.org: https://netzpolitik.org/2025/bundesamt-fuer-migration-und-fluechtlinge-asylbehoerde-liest-kaum-noch-datentraeger-aus/
2) Am Montag ab 14 Uhr findet eine Sachverständigen-Anhörung zum Gesetzentwurf "zur Bestimmung sicherer Herkunftsstaaten durch Rechtsverordnung und Abschaffung des anwaltlichen Vertreters bei Abschiebungshaft und Ausreisegewahrsam" (BT-Drs. 21/780) statt. Interessierte können sich mit Namen und Geburtsdatum beim Ausschuss anmelden (innenausschuss@bundestag.de).
Die Stellungnahmen sowie die aktuelle Liste der Sachverständigen sind auf der Homepage des Innenausschusses abrufbar: https://www.bundestag.de/ausschuesse/inneres/anhoerungen/1110364-1110364.
In den Stellungnahmen von Pro Asyl, dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst, aber auch von Richter Dr. Wittmann lassen sich viele gute Argumente finden, die gegen diesen, vom zwanghaften ideologischen Motiv einer "Asylwende" getriebenen Gesetzentwurf sprechen.
3) Debatten im Parlament:
In der nächsten Sitzungswoche soll am kommenden Mittwoch ab ca. 16:30 Uhr das geänderte Staatsangehörigkeitsgesetz verabschiedet werden (dabei geht es vor allem um die Rücknahme der beschleunigten Einbürgerungsmöglichkeit bereits nach drei Jahren).
Am Donnerstag, den 9.9.2025 soll dann zur Kernzeit ab 9 Uhr morgens das GEAS-Umsetzungsgesetz erstmalig im Bundestag gelesen werden.
GEAS-Anpassungsgesetz: https://dserver.bundestag.de/btd/21/018/2101848.pdf
GEAS-Anpassungsfolgegesetz: https://dserver.bundestag.de/btd/21/018/2101850.pdf
Die Koalition plant eine über die zwingenden Vorgaben des EU-Rechts hinausgehende, besonders strenge Umsetzung der GEAS-Reform, die insbesondere zu einer drastischen Ausweitung der Inhaftierung und Freiheitsbeschränkung von Schutzsuchenden führen könnte.
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Aber ich vermisse die Berge schon. Eine Kameradin ist gerade den Ortler hoch über den Hintergrad um mit dem Paraglider abzuspringen.
https://www.bergsteigen.com/touren/klettern/ortler-hintergrat/
https://www.alpinist.it/de/service/alle-touren/ortler-hintergrat/
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Ute Eppinger, medscape
22. September 2025
Wien – Mit den GLP-1-basierten „Abnehmspritzen“ begann eine neue Ära der Adipositas-Therapie. Nun rücken orale Präparate und duale Agonisten in den Fokus. Auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) 2025 haben Forscher aktuelle Studiendaten präsentiert.
Orforglipron – ein oraler GLP-1-Rezeptor-Agonist
Bei Orforglipron handelt es sich um einen oral verfügbaren GLP-1-Rezeptoragonisten, der in einer Dosis von 25 mg bei Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas zu einem signifikant stärkeren Gewichtsverlust führt als Placebo (Medscape hat berichtet).
Bereits im August hatte der Hersteller Ergebnisse einer Phase-3-Studie veröffentlicht: Teilnehmende verloren unter Orforglipron im Durchschnitt 12,4% ihres Körpergewichts – ein Effekt, der nahe an die Resultate mit injizierbarem Semaglutid heranreicht (Medscape hat berichtet).
Bekannt ist, dass höhere Semaglutid-Dosen zwar mit einem stärkeren Gewichtsverlust, aber auch mit einer höheren Rate gastrointestinaler Nebenwirkungen einhergehen. Vor diesem Hintergrund richtet sich die Forschung zunehmend auf neue Wirkstoffgenerationen und auf Kombinationstherapien, die Effektivität und Verträglichkeit besser in Einklang bringen sollen.
Cagrilintid und Semaglutid: Gewichtsverlust von über 22%
Cagrilintid, ein Analogon des Peptidhormons Amylin, verzögert die Magenentleerung und verstärkt das Sättigungsgefühl. In der REDEFINE-1-Studie untersuchen Forscher die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination aus 2,4 mg Semaglutid (Sema) und 2,4 mg Cagrilintid (Cagri) zur Behandlung von Übergewicht bzw. Adipositas.
Sie hoffen nicht nur, dass Cagri/Sema, das wie Semaglutid 1-mal wöchentlich subkutan gespritzt wird, noch besser wirkt, sondern auch, dass die Kombination mit dem Amylinanalogon eine „gesündere“ Gewichtsreduktion herbeiführen könnte, indem mehr Muskelmasse erhalten bleibt als bei einem Inkretinmimetikum als Monotherapie. Darüber hat Prof. Dr. W. Timothy Garvey, University of Alabama at Birmingham, USA, berichtet.
An der REDEFINE-1-Studie nahmen insgesamt 3.417 Erwachsene mit Übergewicht oder Adipositas, jedoch ohne Diabetes, teil. Die Mehrheit der Probanden war weiblich (66,4%) und weiß (70,8%). Das Durchschnittsalter lag bei 47 Jahren, das mittlere Körpergewicht bei 106,6 kg. Der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) betrug 37,9 kg/m², der Taillenumfang 114,1 cm. Eingeschlossen wurden Personen mit einem BMI von mindestens 30 kg/m² – oder ab 27 kg/m², wenn zusätzlich mindestens eine Adipositas-assoziierte Begleiterkrankung vorlag.
Über einen Zeitraum von 68 Wochen erhielten die Teilnehmenden wöchentlich entweder die Kombination aus Cagrilintid und Semaglutid (je 2,4 mg), 2,4 mg Semaglutid allein, 2,4 mg Cagrilintid allein oder ein Placebo. Alle Gruppen nahmen zusätzlich an Lebensstilinterventionen teil.
Die Ergebnisse fielen deutlich zugunsten der Kombinationstherapie aus: Unter Cagri/Sema kam es zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von -20,4%. Zum Vergleich: Unter Semaglutid allein betrug die Reduktion -14,9%, unter Cagrilintid allein -11,5%, unter Placebo lediglich -3 %. Wurden ausschließlich therapietreue Patienten berücksichtigt, lag der mittlere Gewichtsverlust unter Cagri/Sema sogar bei -22,7%.
Am häufigsten traten gastrointestinale Beschwerden auf: 54% der Patienten in der Cagri-Gruppe waren betroffen, gegenüber 39,9% unter Placebo. Zu den typischen gastrointestinalen Nebenwirkungen gehörten Übelkeit (23,8% vs. 12,6%), Verstopfung (20,5% vs. 11,6%), Durchfall (15,2% vs. 12,1%) und Erbrechen (7% vs. 4,1%).
„Bei Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas ohne Diabetes führte die Behandlung mit Cagri 2,4 mg im Vergleich zu Placebo zu einer klinisch bedeutsamen Verringerung des Körpergewichts und des Taillenumfangs bei einem günstigen Sicherheitsprofil“, fasst Garvey die Ergebnisse zusammen.
Oraler GLP-1-Rezeptoragonist HRS-7535 senkt HbA1c bei Typ-2-Diabetes
Weiter ging es beim Kongress mit dem neuartigen, oral verfügbaren, niedermolekularen GLP-1-Rezeptoragonist HRS-7535. Er zeigt bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eine signifikante Verbesserung der Blutzuckerkontrolle.
Untersucht wurde die Substanz bei Personen, die trotz einer Therapie mit Metformin und einem SGLT2-Hemmer nicht ausreichend eingestellt waren. „HRS-7535 weist ein Sicherheitsprofil auf, das mit anderen GLP-1-Rezeptoragonisten übereinstimmt“, erklärte Prof. Dr. Meng Ren vom Sun Yat-sen Memorial Hospital in China.
HRS-7535 befindet sich in der Entwicklung zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas. In einer randomisierten, doppelblinden, multizentrischen Phase-2-Studie wurden 155 chinesische Teilnehmer untersucht. Das Durchschnittsalter lag bei 54 Jahren, 64,5% waren männlich. Das mittlere Körpergewicht betrug 69,9 kg, der durchschnittliche BMI 25,7 kg/m² und der mittlere HbA1c-Ausgangswert 8,5%.
Vor Beginn der Behandlung erhielten die Probanden 2 Wochen lang HRS-7535-Placebos sowie Henagliflozin-Metformin-Retardtabletten. Anschließend erfolgte die Randomisierung im Verhältnis 1:1:1 auf 3 Gruppen: 30 mg HRS-7535, 60 mg HRS-7535 oder Placebo. Primärer Endpunkt war die Veränderung des HbA1c-Wertes nach 16 Wochen.
Nach 16 Wochen zeigte sich eine mittlere HbA1c-Reduktion von -1,5% in der 30-mg-Gruppe und -1,8% in der 60-mg-Gruppe, während der Rückgang unter Placebo lediglich -0,4% betrug (p < 0,0001 für beide HRS-7535-Dosierungen gegenüber Placebo). Besonders deutlich fiel der Effekt bei Patienten mit einem HbA1c-Ausgangswert von über 8,5% aus: Hier sank der Wert um -1,6% (30 mg) bzw. -2,6% (60 mg), verglichen mit -0,7% unter Placebo.
Auch das Körpergewicht veränderte sich leicht: In der 30-mg-Gruppe betrug die Reduktion -1,6%, in der 60-mg-Gruppe -2,4%, während die Placebo-Gruppe -0,7% erreichte.
Nebenwirkungen traten erwartungsgemäß häufig auf: 74,5% der Probanden in der 30-mg-Gruppe und 75% in der 60-mg-Gruppe berichteten über mindestens ein unerwünschtes Ereignis, gegenüber 56,9% unter Placebo.
Die meisten Ereignisse waren leicht bis mittelschwer. Am häufigsten genannt wurden Übelkeit (13%), Erbrechen (11,7%), erhöhte Lipasewerte (11,0%) und verminderter Appetit (5,8 %). Hypoglykämien wurden bei 5 Patienten (5,8 %) in den HRS-7535-Gruppen sowie bei 1 Patient (2%) unter Placebo dokumentiert; alle Fälle waren mild (Grad 1).
„Unsere Daten unterstützen die weitere klinische Entwicklung von HRS-7535 zur Behandlung von Typ-2-Diabetes“, so Ren.
Frauen profitieren stärker von GLP-1-Analoga als Männer
Patientinnen sprechen offenbar besser auf eine Therapie mit GLP-1-Rezeptoragonisten an als Patienten. Darauf weist eine multizentrische, retrospektive Längsschnittstudie hin, die Dr. Marella Marassi von der University of Padua vorgestellt hat.
In die Untersuchung wurden 7.847 Patienten mit Typ-2-Diabetes einbezogen, die in 18 italienischen Diabeteszentren eine GLP-1-RA-Therapie begonnen hatten. Die Teilnehmenden wurden nach ihrem selbst angegebenen Geschlecht stratifiziert; 4.705 (60%) waren Männer.
Beide Gruppen waren hinsichtlich Alter, Diabetesdauer und mittlerem HbA1c-Ausgangswert (8,0%) vergleichbar. Unterschiede zeigten sich jedoch beim Ausgangs-BMI – dieser war bei Frauen höher – sowie bei Begleiterkrankungen: Frauen hatten weniger mikro- und makrovaskuläre Komplikationen.
Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4 Jahren nahmen Frauen im Schnitt signifikant stärker ab als Männer: Die durchschnittliche Differenz (in Klammern: ± Standardfehler) betrug -1,0 (0,2) kg (p < 0,001). Auch nach progressiver Anpassung für geschlechtsspezifische Unterschiede blieb dieser Effekt bestehen (vollständig angepasste mittlere Differenz: -1,1 (0,2) kg; p < 0,001). Der Befund war über alle untersuchten GLP-1-RA hinweg konsistent und blieb auch nach Berücksichtigung der gewichtsangepassten Dosierungen bestehen.
Am deutlichsten war der Unterschied bei injizierbarem Semaglutid: Frauen verloren im Schnitt 2,4 kg mehr als Männer. Zudem erreichten mehr Frauen als Männer eine klinisch relevante Gewichtsabnahme: ≥ 5% ihres Ausgangsgewichts reduzierten 66,5% der Frauen versus 58,0% der Männer (p < 0,001), eine Abnahme von ≥ 10 % erreichten 40,0% der Frauen gegenüber 30,7% der Männer (p < 0,001).
Bei den glykämischen Parametern zeigten sich dagegen keine Unterschiede: Die HbA1c-Reduktion unterschied sich zwischen den Geschlechtern nicht signifikant (mittlere Differenz: 0,4 mmol/mol; p = 0,21). Auch beim Rückgang der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) war kein Unterschied festzustellen (p = 0,78).
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Ist es Antisemitismus, Flächenbombardements gegen eine Zivilbevölkerung die noch dazu ausgehungert wird und permanent fortgesetzte Brüche des Völkerrechts zu kritisieren?
Ich bin in der Tat der Auffassung, dass das israelische Militär in Gaza einen Völkermord begeht. Und auch, dass Netanjahu aus rein persönlichen Motiven die Eskalation vorantreibt, um nämlich selber nicht aus ganz anderen Gründen vor Gericht gestellt zu werden, selbst das Timing der Air Strikes gegen Iran und Katar steht damit im Zusammenhang.
Und nochmal: Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Die Kritik, die ich an Netanjahu und am israelischen Militär habe teile ich mit relevanten Teilen der israelischen Opposition.
Sind das alles Antisemiten?
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Der syrische Späti in meiner Nachbarschaft mit seinen Tischen und Stühlen auf der Straße ist mir wesentlich angenehmer, da unterhalten sich auch Leute kultiviert, darunter eine meiner Trainerinnen. Nebenan gibt es dann noch ein Haus, in dessen Erdgeschoss sich Institute der Uni und eine Spezialfirma für Flugzeugnavigation befinden, im ersten OG Studentenappartments und darüber ein Puff bzw. Laufhaus, wo nachts Hochbetrieb ist.
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Die pakistanischen Kinder lachten und fanden es sehr witzig, dass wir Deutschen solche Anhöhen überhaupt als Berge bezeichnen.
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In Braunschweig wiederum befindet sich die Physikalische Bundesanstalt PTB. Sie wirbt für ihren bevorstehenden Tag der Offenen Tür mit einer grafischen Darstellung von Schrödingers Katze, die durch ein Schwarzes Loch springt.
Klasse!
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Doch der Puch Pinzgauer 6x6 schlägt sie alle, was die Steigfähigkeit am Berg angeht. Ich habe den mal einen weglosen Grashang mit 45% Gefälle hinauffahren sehen. Dennoch ist dieses Fahrzeug völlig unpopulär und außerhalb von Österreich und dem Balkan unbekannt.

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