Donnerstag, 8. Januar 2015
Was Sie schon immer über Filterblasen wissen wollten
che2001, 11:31h
aber nie so zu denken wagten findet sich hier:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/2466008/#comments
Btw. letztlich lassen sich gewisse Konflikte die es hier so gab auch damit erklären, dass ich nie bereit war, hier eine Filterblase entstehen zu lassen und immer darauf aus bin, eine breite und pluralistische, multiperspektivische und multifaktorielle Diskussion zu führen. Informationen werden einem harten empirischen Faktencheck unterworfen. Wer schreibt, er sei schon seit 25 Jahren diskutierend im Internet unterwegs (und tatsächlich gibt es die Möglichkeit von Blogdiskussionen seit ca. 15 Jahren) bekommt hier ebenso sein Fett weg wie die, die angibt, zwischen Homophobie bzw. ihrem Gegenteil und der Fußballfankultur gäbe es keinen Zusammenhang, alle Linken insgesamt hätten einen bestimmte Mentalität oder Charakterstruktur, die wesentlich anders wäre als der Kollektivcharakter der Liberalen oder bestimmte Blogdiskutanten wären gekaufte Agenten von irgendwem. Oder die Diskriminierungserfahrungen anderer seien ein Mythos wie die Spinne in der Yuccapalme.
Umgekehrt, übertragen wir die Inhalte so mancher Filterblase auf die Realität, so wäre dieses Land bzw. die deutsche Normalbevölkerung in einem Ausmaße rassistisch, das einen Vergleich mit Apartheid-Südafrika zuließe, seien deutsche Fußgängerzonen permanent so eine Art sexuelle-Belästigungs-Spießrutenlauf für ALLE Frauen und wären ökolinks orientierte Leute allesamt zwanghaft autoritäre Menschen mit Blockwartsmentalität.
Und irgendwo glaubt sicher auch jemand an die bevorstehende Invasion der Teletubbies. Alles das und noch viel mehr wär wahr, wenn die Filterbubble König von Deutschland wär;-)
Fakt ist, dass Rassismus, Sexismus, soziale Kälte und diverse Formen politischer Schäbigkeit wichtige Themen sind, die hier und anderswo problematisiert werden, aber nie in der Form Realität sind, die die Filterblasen gerne haben würden. Ich kenne die Erfahrungen mit behördlichem Rassismus oder deutschem Alltagsrassismus, die Geflüchtete oder auch Afrodeutsche gemacht haben aus deren Erzählungen und zum großen Teil auch aus eigenem Miterleben und halte diesen Komplex für ein viel dominanteres Thema als den offenen Rassismus der Biedermänner und Brandstifter. Zugleich will ich jedoch nicht verschweigen, dass viele Bekannte von mir mit Herkunft aus arabischen Ländern, Lateinamerika, China, Japan oder Indien Deutschland für ein verdammt cooles Land halten, in dem sie sich oft freier und ungezwungener bewegen können als in der eigenen Ursprungsheimat. Der deutsche way of life ist für Zuwanderer attraktiv - so lange sie nicht arm sind. Wie dieses Land Arme entmündigt ist nicht lustig.
Es ist erschreckend und deprimierend, wie wenig 45 Jahre Neue Frauenbewegung im heutigen Sinne an sexualisierter Gewalt in diesem Lande geändert haben, ja, dass dieser Bereich zum großen Teil feministischer Diskussion gar nicht mehr zugänglich ist. Die Debatten der Blogfeministinnen und das, was in Frauenhäusern, auf der Straße und in den Betten passiert haben aber, sage ich mal vorsichtig, weitaus weniger miteinander zu tun als zu der Zeit, als der STERN mit "Wir haben abgetrieben" titelte und auch noch als Droste sich über "Mißbrauch mit dem Mißbrauch" lustig machte. Und so weiter und so fort, es lässt sich ins Unendliche weiterspinnen.
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/2466008/#comments
Btw. letztlich lassen sich gewisse Konflikte die es hier so gab auch damit erklären, dass ich nie bereit war, hier eine Filterblase entstehen zu lassen und immer darauf aus bin, eine breite und pluralistische, multiperspektivische und multifaktorielle Diskussion zu führen. Informationen werden einem harten empirischen Faktencheck unterworfen. Wer schreibt, er sei schon seit 25 Jahren diskutierend im Internet unterwegs (und tatsächlich gibt es die Möglichkeit von Blogdiskussionen seit ca. 15 Jahren) bekommt hier ebenso sein Fett weg wie die, die angibt, zwischen Homophobie bzw. ihrem Gegenteil und der Fußballfankultur gäbe es keinen Zusammenhang, alle Linken insgesamt hätten einen bestimmte Mentalität oder Charakterstruktur, die wesentlich anders wäre als der Kollektivcharakter der Liberalen oder bestimmte Blogdiskutanten wären gekaufte Agenten von irgendwem. Oder die Diskriminierungserfahrungen anderer seien ein Mythos wie die Spinne in der Yuccapalme.
Umgekehrt, übertragen wir die Inhalte so mancher Filterblase auf die Realität, so wäre dieses Land bzw. die deutsche Normalbevölkerung in einem Ausmaße rassistisch, das einen Vergleich mit Apartheid-Südafrika zuließe, seien deutsche Fußgängerzonen permanent so eine Art sexuelle-Belästigungs-Spießrutenlauf für ALLE Frauen und wären ökolinks orientierte Leute allesamt zwanghaft autoritäre Menschen mit Blockwartsmentalität.
Und irgendwo glaubt sicher auch jemand an die bevorstehende Invasion der Teletubbies. Alles das und noch viel mehr wär wahr, wenn die Filterbubble König von Deutschland wär;-)
Fakt ist, dass Rassismus, Sexismus, soziale Kälte und diverse Formen politischer Schäbigkeit wichtige Themen sind, die hier und anderswo problematisiert werden, aber nie in der Form Realität sind, die die Filterblasen gerne haben würden. Ich kenne die Erfahrungen mit behördlichem Rassismus oder deutschem Alltagsrassismus, die Geflüchtete oder auch Afrodeutsche gemacht haben aus deren Erzählungen und zum großen Teil auch aus eigenem Miterleben und halte diesen Komplex für ein viel dominanteres Thema als den offenen Rassismus der Biedermänner und Brandstifter. Zugleich will ich jedoch nicht verschweigen, dass viele Bekannte von mir mit Herkunft aus arabischen Ländern, Lateinamerika, China, Japan oder Indien Deutschland für ein verdammt cooles Land halten, in dem sie sich oft freier und ungezwungener bewegen können als in der eigenen Ursprungsheimat. Der deutsche way of life ist für Zuwanderer attraktiv - so lange sie nicht arm sind. Wie dieses Land Arme entmündigt ist nicht lustig.
Es ist erschreckend und deprimierend, wie wenig 45 Jahre Neue Frauenbewegung im heutigen Sinne an sexualisierter Gewalt in diesem Lande geändert haben, ja, dass dieser Bereich zum großen Teil feministischer Diskussion gar nicht mehr zugänglich ist. Die Debatten der Blogfeministinnen und das, was in Frauenhäusern, auf der Straße und in den Betten passiert haben aber, sage ich mal vorsichtig, weitaus weniger miteinander zu tun als zu der Zeit, als der STERN mit "Wir haben abgetrieben" titelte und auch noch als Droste sich über "Mißbrauch mit dem Mißbrauch" lustig machte. Und so weiter und so fort, es lässt sich ins Unendliche weiterspinnen.
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avantgarde,
Donnerstag, 8. Januar 2015, 22:51
"Wer schreibt, er sei schon seit 25 Jahren diskutierend im Internet unterwegs (und tatsächlich gibt es die Möglichkeit von Blogdiskussionen seit ca. 15 Jahren)"
Usenet gibt's wesentlich länger.
Usenet gibt's wesentlich länger.
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che2001,
Freitag, 9. Januar 2015, 01:36
Ja, aber das wurde nicht von aktuellen Bloggern genutzt, die vor der Verfügbarkeit von Blogs ohne eigene PHP-Kenntnisse eher IT-fern waren und "gefühlte Zeiträume" daherfabulieren. In DOS-Zeiten waren es sehr überschaubare Kreise, die Usenet oder die damals so genannten Mailboxen nutzten, bei denen es sich um thematisch eingegrenzte Emailaccounts handelte, in die NutzerInnen eigene Statements einschickten, die dann, moderiert oder ungeschnitten allen Usern zur Verfügung gestellt wurden. Das waren andere Kommunikationsformen.
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