Dienstag, 5. Mai 2015
Schräges im Nachgang der German-Wings-Katastrophe
che2001, 17:05h
An verschiedenen Orten der Bloggosphäre war zu lesen, die Tatsache, dass der Copilot und Attentäter unter Depressionen litt, woraus sich seine Motivation erkläre hätte nun die Folge, dass die Medien eine Hetzkampagne gegen Menschen mit Depressionen betreiben würden, die analog zu Hetze gegen Schwule, Lesben, PoC, wen auch immer zu sehen sei. Abgesehen davon, dass hier weniger die Katastrophe selber als entsetzlich betrachtet wird, sondern ein unterstellter "Ableismus" der Medien wird hier ein Teilaspekt gründlich unterschlagen. Wird die ganze Welt nur noch aus dem Blickwinkel betrachtet, wer am meisten und multipelsten marginalisiert und diskriminiert wird so muss festgehalten werden, dass die Selbstmordattentäter und Massenmörder nun allerdings eine ganz exquisite Minderheit darstellen. Hinsichtlich der gesellschaftlichen Verfemtheit wie auch der Marginalisierung nicht mehr zu toppen.
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futuretwin,
Mittwoch, 6. Mai 2015, 17:52
Vermutlich ein satirischer Beitrag. Trotzdem:
Das sind doch drei paar Schuhe:
Das die Katrastrophe als solche entsetzlich ist, wird kaum jemand bestreiten.
Die Boulevard-Berichterstattung ist jedoch ebenfalls entsetzlich, zunächstmal ganz unabhängig von Ablismus, nämlich in ihrer Penetranz. So wurden Kindern und Jugendlichen in Haltern Geld für bestimmte Interviewaussagen angeboten und derlei Unapettitliches mehr. Das ist natürlich nichts Neues.
Das Beackern von Depressionen im Nachgang ist ein Drittes. Dieses erfolgt jetzt bis der Gaul Flugzeugabsturz komplett zu Tode geritten wurde. Und das kann auch kolossal nerven. Und diese Genervtheit kann dann auch kommuniziert werden. Aber das hat mit einer Relativierung des Absturzes doch nichts zu tun.
Das sind doch drei paar Schuhe:
Das die Katrastrophe als solche entsetzlich ist, wird kaum jemand bestreiten.
Die Boulevard-Berichterstattung ist jedoch ebenfalls entsetzlich, zunächstmal ganz unabhängig von Ablismus, nämlich in ihrer Penetranz. So wurden Kindern und Jugendlichen in Haltern Geld für bestimmte Interviewaussagen angeboten und derlei Unapettitliches mehr. Das ist natürlich nichts Neues.
Das Beackern von Depressionen im Nachgang ist ein Drittes. Dieses erfolgt jetzt bis der Gaul Flugzeugabsturz komplett zu Tode geritten wurde. Und das kann auch kolossal nerven. Und diese Genervtheit kann dann auch kommuniziert werden. Aber das hat mit einer Relativierung des Absturzes doch nichts zu tun.
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che2001,
Donnerstag, 7. Mai 2015, 02:11
Nö, hat es nicht. Aber gewisse Blogbeiträge lesen sich wie eine Verschwörungstheorie in die Richtung, dass eine koordinierte und abgestimmte Medienhetze gegen die Minderheit "Depressive" stattfände, so, wie Kritik an bestimmten queerfeministischen oder Radikal-CW-Positionen Teil eines nichtexistenten großen Diskriminierungsbündnisses sei, das von Altlinken über die Flüchtlingsräte bis hin zu etablierten Zeitungsredaktionen und Ausländerbeiräten reiche. Und alles stehe miteinander im Zusammenhang. By the way, gib mir mal Deine Mailadresse.
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kritik-und-kunst,
Freitag, 8. Mai 2015, 10:02
Nun ja. Auch ich bin zusammen gezuckt - aus reichlich persönlichen Gründen -, als der eine oder andere Politiker psychisch Kranke auf einmal quasi unter Kuratel stellen wollte. Einen witzigen Beitrag las ich im SpON-Forum: Auf den Vorschlag, diverse Berufsgruppen psychologisch zu untersuchen und ggfls Berufsverbote auszusprechen, notierte ein SpON-Leser: So also stellten sich arbeitslose Psychologen den Himmel vor...LoLoL
In der Substanz hat che allerdings recht. Diese Antisemiten/Homophoben/Rassisten/___________erwünschtes bitte eintragen-Riecherei ist einfach nur noch zum Kotzen und hat dinglich nichts mehr mit Aufklärung zu tun. Das sind nur noch Machtdiskurse, mit denen Menschen aus dem Diskurs ausgesperrt werden sollen ("Du bist ein Rassist, halt die Klappe!"). Gegen diesen neopietistischen Zerknirschungsdiskurs trommel ich seit Jahrzehnten.
In der Substanz hat che allerdings recht. Diese Antisemiten/Homophoben/Rassisten/___________erwünschtes bitte eintragen-Riecherei ist einfach nur noch zum Kotzen und hat dinglich nichts mehr mit Aufklärung zu tun. Das sind nur noch Machtdiskurse, mit denen Menschen aus dem Diskurs ausgesperrt werden sollen ("Du bist ein Rassist, halt die Klappe!"). Gegen diesen neopietistischen Zerknirschungsdiskurs trommel ich seit Jahrzehnten.
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ziggev logged in,
Freitag, 8. Mai 2015, 23:22
that´s me: 'allerdings eine ganz exquisite Minderheit'
seit bei mir wieder eine Depression aufgeflammt ist - und ich ernsthaft nur sehr wenig dagegen unternehme -, rechne ich mich durchaus der Mehrheitsgesellschaft zu. Denn die meisten geben sich damit zufrieden, einen Job zu haben, im grauen Tagesbeginn aufzustehen, zusammen mit graugesichtigen Lohnsklaven die Anfahrt zu betreffenden Arbeitsorten in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbringen, irgendeiner unproduktiven Tätigkeit nachzugehen, die dem einzigen Zweck zu dienen scheint, bestehende Macht- und Hierarchiestrukturen qua Unterwerfung zu stabilisieren, sich also bei jeder Gelegenheit anscheißen oder anders demütigen zu lassen, und abends, wenn das Grau des Tages zur endgültigen Schwärze der Nacht geworden ist, ohne jede Hoffnung die Nachttischlampe ausdrücken und die Decke übern Kopf ziehen.
Denn davon, dass, wie ich bei Genesung von der letzten Episode es erlebte, das Leben ohne große Ansprüche einfach nur ein Fest sein kann, wollte dann plötzlich keiner wissen. Aus dem Gröbsten heraus kann nämlich, so meine Erfahrung, die Zufriedenheit in Richtung Glück als Fest des Lebens, zur Dauerparty ohne Drogen, nur mit Meditation und etwas Sport, noch weiter gesteigert werden, wohin mir erste Experimente mit Meditation den Weg wiesen. Solche glücklichen Menschen sind aber gar nicht gefragt!
Anstatt sich aus lauter langer Weile, die ein gewisser Wohlstand ermöglicht, in Küchenpsycholigie und Symptomen der eigenen Depression zu ergehen, worüber sich beim Thema Don Alphonso mockierte (sowas scheint es in Sachen "Modekrankheit Depression" wirklich zu geben), wäre es angezeigt, jene lange Weile spirituell zu nutzen.
Das würde aber das Eingefahren-Sein in die eigene lange Weile und gewohnheitsmäßiges Langweilertum gefährden. Natürlich ist mit der scheinheiligen Diagnostik der Marginalisierung der Depressiven wie auch deren Dämonisierung niemandem geholfen. Denn, wie gesagt, aus der Sicht von jemandem, der die Genesung von ´ner depressiven Episode einfach weitergetrieben hat zum ekstatischen Fest des Lebens (das waren nicht nur ein paar Monate, sondern Jahre), sind all dies Vorzeichen für eine Depression: ein verfehltes, "uneigentliches" Leben; am eigenen Leben vorbeizuleben: das ist der - gewollte - Normalzustand.
So sind, wie die Dinge stehen, diejenigen "am meisten marginalisiert", die wirklich so unverschämt sind, noch wirklich etwas vom Leben zu wollen, die sich erdreisten, alles dafür zu tun, glücklich zu sein.
Ich würde also ches letzten Satz wie folgt umformulieren:
"Wird die ganze Welt nur noch aus dem Blickwinkel betrachtet, wer am meisten und multipelsten marginalisiert und diskriminiert wird, [ich erlaube mir, darauf hinzuweisen, dass hier ein Komma hinmuss] so muss festgehalten werden, dass die wahrhaftigen Glückssucher, die wirklich der Verbiegung und Unterwerfung der Individuen durch die Gesellschaft etwas entgegensetzen wollen und dies, mit sich selbst beginnend, auch tun [kursiv & fett meine Alteration] nun allerdings eine ganz exquisite Minderheit darstellen. Hinsichtlich der gesellschaftlichen Verfemtheit wie auch der Marginalisierung nicht mehr zu toppen."
Denn davon, dass, wie ich bei Genesung von der letzten Episode es erlebte, das Leben ohne große Ansprüche einfach nur ein Fest sein kann, wollte dann plötzlich keiner wissen. Aus dem Gröbsten heraus kann nämlich, so meine Erfahrung, die Zufriedenheit in Richtung Glück als Fest des Lebens, zur Dauerparty ohne Drogen, nur mit Meditation und etwas Sport, noch weiter gesteigert werden, wohin mir erste Experimente mit Meditation den Weg wiesen. Solche glücklichen Menschen sind aber gar nicht gefragt!
Anstatt sich aus lauter langer Weile, die ein gewisser Wohlstand ermöglicht, in Küchenpsycholigie und Symptomen der eigenen Depression zu ergehen, worüber sich beim Thema Don Alphonso mockierte (sowas scheint es in Sachen "Modekrankheit Depression" wirklich zu geben), wäre es angezeigt, jene lange Weile spirituell zu nutzen.
Das würde aber das Eingefahren-Sein in die eigene lange Weile und gewohnheitsmäßiges Langweilertum gefährden. Natürlich ist mit der scheinheiligen Diagnostik der Marginalisierung der Depressiven wie auch deren Dämonisierung niemandem geholfen. Denn, wie gesagt, aus der Sicht von jemandem, der die Genesung von ´ner depressiven Episode einfach weitergetrieben hat zum ekstatischen Fest des Lebens (das waren nicht nur ein paar Monate, sondern Jahre), sind all dies Vorzeichen für eine Depression: ein verfehltes, "uneigentliches" Leben; am eigenen Leben vorbeizuleben: das ist der - gewollte - Normalzustand.
So sind, wie die Dinge stehen, diejenigen "am meisten marginalisiert", die wirklich so unverschämt sind, noch wirklich etwas vom Leben zu wollen, die sich erdreisten, alles dafür zu tun, glücklich zu sein.
Ich würde also ches letzten Satz wie folgt umformulieren:
"Wird die ganze Welt nur noch aus dem Blickwinkel betrachtet, wer am meisten und multipelsten marginalisiert und diskriminiert wird, [ich erlaube mir, darauf hinzuweisen, dass hier ein Komma hinmuss] so muss festgehalten werden, dass die wahrhaftigen Glückssucher, die wirklich der Verbiegung und Unterwerfung der Individuen durch die Gesellschaft etwas entgegensetzen wollen und dies, mit sich selbst beginnend, auch tun [kursiv & fett meine Alteration] nun allerdings eine ganz exquisite Minderheit darstellen. Hinsichtlich der gesellschaftlichen Verfemtheit wie auch der Marginalisierung nicht mehr zu toppen."
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willy56,
Samstag, 9. Mai 2015, 14:36
Meine Mutter hat die letzten Jahre ihres Lebens in einer schweren Depression verbracht. Die wäre mit Sicherheit nicht mehr in der Lage gewesen, ein Flugzeug zu fliegen oder auch nur sonst irgendeine etwas kompliziertere Tätigkeit auszuüben. Einer ihrer Ärzte erklärte mir, die Depression sei eine Stoffwechselstörung im Gehirn, weshalb sie auch überwiegend mit Psychopharmaka behandelt wird. Und klar, solange sie ihre Medikamente nahm, ging es meiner Mutter besser, aber eine Heilung war nicht zu erreichen.
Man sollte sowas nicht zu leicht nehmen. Wenn sich jemand mal eine zeit lang schlecht fühlt und keine Lust zu nichts hat, ist das keine Depression. Ich kenne nun die Details dieses Piloten nicht, aber wenn er noch ein Flugzeug fliegen konnte, kann die Depression wohl so schlimm nicht gewesen sein.
Man sollte sowas nicht zu leicht nehmen. Wenn sich jemand mal eine zeit lang schlecht fühlt und keine Lust zu nichts hat, ist das keine Depression. Ich kenne nun die Details dieses Piloten nicht, aber wenn er noch ein Flugzeug fliegen konnte, kann die Depression wohl so schlimm nicht gewesen sein.
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che2001,
Samstag, 9. Mai 2015, 21:12
Es gibt den Unterschied zwischen depressiv und manisch-depressiv, heute klinisch meist bipolar genannt. Diese Leute haben abwechselnde, meist Monate anhaltende Phasen mit einer depressiven Störung und ebensolange Phasen, in denen sie hyperaktiv, im Allgemeinen euphorisch gut gelaunt und zumeist sehr überdreht sind. Hatte da einen Freund, der in der Phase einer Hure, deren käuflichen Sex er für Liebe hielt einen Zobelfellmantel schenkte und alle möglichen Freaks in sein Haus einlud, die es kaputtwohnten. Es gibt auch solche, die dann nicht lustig werden, sondern extrem gewalttätig bis zum Amoklauf (manisch-aggressiv). Am gefährlichsten sind die Übergänge, wenn eine Phase in die andere kippt.
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ziggev logged in,
Sonntag, 10. Mai 2015, 00:12
Nerven behalten !
@ willy & che
sicher übt ihr euch jetzt nicht in ferndiagnostischer Küchenpsychologie, aber bestimmt versteht ihr, dass ich das nunmal so lese ... also, den Ärzten, die die Diagnosen stellten, vertraue ich schon. wenn es so aussieht, dass ich mit der Diagnose kokettiere, dann deshalb, weil die erste Heilung so phänomenal war. nach dem ersten Versuch Meditation sah ich auf einmal einen Lichtstreif am Horizont: für einen Bruchteil einer Sekunde merkte ich, dass es mir tatsächlich wesentlich besser gehen könnte. was für ein Erlebnis ! also machte ich weiter. und es half. daher rede ich überhaupt davon - sodass es scheinen könnte, ich würde mit irgendetwas anderem kokettieren, als damit, dass mein fester Entschluss, diese Chance der Selbstheilung - ich nannte es immer Selbstmedikation - zu nutzen, tatsächlich half. kein Arzt, kein Therapeut hat mir je von osho abgeraten.
beim schweren Depri klingt das vielleicht etwas verhohnepipelnd, wie ich z.z. es möglicherweise ebenfalls empfinden würde, würde ich die Erfahrung nicht kennen. es ist übrigens bereits seit ü 40 Jahren empirisch erhärtet, dass Meditation ungesunde Angstzustände vermindern kann.
ach, und noch etwas: nichts hassen Therapeuten mehr, als Patienten, die eine genaue Diagnose mitgeteilt bekommen haben wollen. das liegt natürlich daran, dass die meisten Quacksalber sind, die sich nicht in die Karten schauen lassen wollen, Karten, die sämtlich blank sind, leer, inhaltslos, bloße Staffage. - aber eben nicht alle aus diesem Personenkreis. aus Feigheit bevorzugen viele die "konfrontative Methode", wie ich sie nenne; die meisten tun das aber auf eine für mich zu durchschaubare Weise. das sind Leute, die sowas für ihr Ego brauchen, was für Meditierenden nun mal mit viel zu großer Leichtigkeit zu durchschauen ist. osho sagt, frech, wie immer, es komme gar nicht darauf an, ob dein "Meister" oder "Guru" "erleuchtet" ist. entscheidend sei das Vertrauen, die "Unterwerfung" ("surrender"). desh., BTW, empfinde ich die postpostmoderne Kritik am lauwarmen Eso- und z.B. Yoga- usw.-Hype immer als etwas mühsam aufgewärmt und lauwarm. die ganzen "herabgesunkenen" Neo-Eso-Moden samt deren Kritik: all das lässt sich bereits beim guten alten weihnachtsmannbärtigen Inder nachlesen.
hier begegnen wir wieder einmal dem Prinzip der Dummheit nach Schopenhauer: Verwechslung von Ursache und Wirkung. wer wirklich therapeutische Hilfe sucht oder benötigt, sucht jemanden, dem er vertrauen kann, absolut vertrauen kann: "ich bin Therapeut, also kann ich mir jede Frechheit gegenüber jedem Patienten erlauben". Daraus folgt, dass ich so etwas wie ein "Meister" oder "Guru" bin. es klingt unwahrscheinlich, aber ich bin einer menge solcher "Therapeuten" begegnet.
nichts ist geiler, als Therapeut zu sein: sich einmal als Guru zu fühlen: als ich mit meinem Stationsarzt bei meiner stationären Therapie fertig war, kam am nächsten Tag die blondäugige und blauhaarige Psychologie-Praktikantin, die dabei gewesen war, im Flur auf mich ekstatisch zu: Herr Ziggev !! er hatte keinen Stich gesehen, so groß war meine Wut gewesen ...
realistischer ist natürlich die Befürchtung, dass nun die Patienten Küchenpsychologie in eigener Sache anfangen zu betrieben. diese Befürchtung ist aber unbegründet für Meditierende, denn Meditation ist Wissenschaft des Geistes durch Introspektion: weil hier nichts anderes als die reine Empirie von irgendeiner Relevanz ist.
diese Schwachmaten haben gelernt, was ja auch plausibel ist für Leute, die wissenschaftskritisch unwissend sind und eben die Erfahrung der Wissenschaft der Meditation nicht kennen:
ad hoc-Selbstdiagnosen, sprich Küchenpsychologie, würden nichts verändern: ach so, ich bin ja depressiv: überhaupt, stimmt ja: ich bin depressiv, wie schlimm, zieht mich total runter, man, bin ich depressiv ! damit hat sich natürlich rein gar nichts verändert. z.B. wenn ich morgens aufwache, dann ...
wir, die wir wissenschaftlich geschult sind, lachen darüber nur. aber Therapeuten, meta- und wissenschaftstheoretisch eher unwissend, machen sich ernstlich Sorgen! oh, wie sind diese Krodilstränen nicht gut fürs Ego! - Und durch die Gewissheit, dass mir diese Leute nicht helfen können würden, welche ich durch Meditation erlangt hatte, wusste ich zu unterscheiden, wer dazu befähigt sein würde. und ich fand. - solche, die die empathische Methode anwendeten, die intellektuell wie menschlich so viel aufrichtiger ist ! wen ich fand, war kein Guru, es war eine Anfängerin im Fach! natürlich war es ein Konfliktsituation, die den Knoten löste: aber ich konnte dankbar sein, und sie war lange und bedächtig vorbereitet.
nein, ich fühlte mich nicht nur mal "ein bisschen schlecht". durch Meditation entdeckte ich, dass mich eine depressive Stimmung seit meiner Kindheit verfolgt hatte. meiner Psychiaterin, die ich regelmäßig besuchte, berichtete ich lediglich von diesen Selbsterkenntnissen.
jetzt schrecke ich vor der Erfahrung der Meditation zurück. zum Beweis, dass es mir wirklich besser gehen könnte, gilt für mich, dass Antidepressiva tatsächlich helfen.
Nur bleiben die "Verzückungsspitzen" aus. dass das Proletariat der institutionellen Psychoszene mir ne bipolare Störung "diagnostizierte", ist natürlich nur ein Beweis f. deren Küchenpsychologie und Unbildung. wenn du nun mal fast ne Woche außer Sekunden- oder Minutenschlaf fast keinen gefunden hast, wirkst du schon mal etwas hyper ... ach, fast vergessen: dieses "hyper-Sein" war nicht Folge einer bipolaren Störung, sondern die Ursache der "Diagnosen" von armseligen, ... ach mich verlassen sie Worte, ich habe nie wieder armseligere Menschen getroffen ...
Meditation ruft aber - im Normalfall ! - alles andere als manische Phasen hervor. so ist es nicht gewesen und war es nie.
Die Sache ist nur die: die Sahnehäubchen der Existenz, in deren Genuss du kommen kannst durch Meditation oder Kreatives Schaffen, im musikalischen, bildnerischen, schriftstellerischen oder wissenschaftlichen Bereich bleiben beim Depri aus. durch Medikamente kannst du wieder schlafen, und - wieder, das Einzige, was interessiert - arbeiten.
von diesen Sahnehäubchen gekostet zu haben, bedeutet aber nicht, dass du ´ne bipolare Störung hast. dies nicht mehr zu können, bedeutet, dass es sich um eine echte Durststrecke handelt, summacumlaude :: riet mir ja: Nerven behalten ! wenn du das nicht schaffst, dann haben sie dich da, wo sie dich haben wollen ...
nutzt also jede Gelegenheit, von den Sahnehäubchen der Existenz zu kosten !!! und hast du es einmal probiert, wirst du diesen Geschmack nicht mehr los, ich verspreche es dir !
sicher übt ihr euch jetzt nicht in ferndiagnostischer Küchenpsychologie, aber bestimmt versteht ihr, dass ich das nunmal so lese ... also, den Ärzten, die die Diagnosen stellten, vertraue ich schon. wenn es so aussieht, dass ich mit der Diagnose kokettiere, dann deshalb, weil die erste Heilung so phänomenal war. nach dem ersten Versuch Meditation sah ich auf einmal einen Lichtstreif am Horizont: für einen Bruchteil einer Sekunde merkte ich, dass es mir tatsächlich wesentlich besser gehen könnte. was für ein Erlebnis ! also machte ich weiter. und es half. daher rede ich überhaupt davon - sodass es scheinen könnte, ich würde mit irgendetwas anderem kokettieren, als damit, dass mein fester Entschluss, diese Chance der Selbstheilung - ich nannte es immer Selbstmedikation - zu nutzen, tatsächlich half. kein Arzt, kein Therapeut hat mir je von osho abgeraten.
beim schweren Depri klingt das vielleicht etwas verhohnepipelnd, wie ich z.z. es möglicherweise ebenfalls empfinden würde, würde ich die Erfahrung nicht kennen. es ist übrigens bereits seit ü 40 Jahren empirisch erhärtet, dass Meditation ungesunde Angstzustände vermindern kann.
ach, und noch etwas: nichts hassen Therapeuten mehr, als Patienten, die eine genaue Diagnose mitgeteilt bekommen haben wollen. das liegt natürlich daran, dass die meisten Quacksalber sind, die sich nicht in die Karten schauen lassen wollen, Karten, die sämtlich blank sind, leer, inhaltslos, bloße Staffage. - aber eben nicht alle aus diesem Personenkreis. aus Feigheit bevorzugen viele die "konfrontative Methode", wie ich sie nenne; die meisten tun das aber auf eine für mich zu durchschaubare Weise. das sind Leute, die sowas für ihr Ego brauchen, was für Meditierenden nun mal mit viel zu großer Leichtigkeit zu durchschauen ist. osho sagt, frech, wie immer, es komme gar nicht darauf an, ob dein "Meister" oder "Guru" "erleuchtet" ist. entscheidend sei das Vertrauen, die "Unterwerfung" ("surrender"). desh., BTW, empfinde ich die postpostmoderne Kritik am lauwarmen Eso- und z.B. Yoga- usw.-Hype immer als etwas mühsam aufgewärmt und lauwarm. die ganzen "herabgesunkenen" Neo-Eso-Moden samt deren Kritik: all das lässt sich bereits beim guten alten weihnachtsmannbärtigen Inder nachlesen.
hier begegnen wir wieder einmal dem Prinzip der Dummheit nach Schopenhauer: Verwechslung von Ursache und Wirkung. wer wirklich therapeutische Hilfe sucht oder benötigt, sucht jemanden, dem er vertrauen kann, absolut vertrauen kann: "ich bin Therapeut, also kann ich mir jede Frechheit gegenüber jedem Patienten erlauben". Daraus folgt, dass ich so etwas wie ein "Meister" oder "Guru" bin. es klingt unwahrscheinlich, aber ich bin einer menge solcher "Therapeuten" begegnet.
nichts ist geiler, als Therapeut zu sein: sich einmal als Guru zu fühlen: als ich mit meinem Stationsarzt bei meiner stationären Therapie fertig war, kam am nächsten Tag die blondäugige und blauhaarige Psychologie-Praktikantin, die dabei gewesen war, im Flur auf mich ekstatisch zu: Herr Ziggev !! er hatte keinen Stich gesehen, so groß war meine Wut gewesen ...
realistischer ist natürlich die Befürchtung, dass nun die Patienten Küchenpsychologie in eigener Sache anfangen zu betrieben. diese Befürchtung ist aber unbegründet für Meditierende, denn Meditation ist Wissenschaft des Geistes durch Introspektion: weil hier nichts anderes als die reine Empirie von irgendeiner Relevanz ist.
diese Schwachmaten haben gelernt, was ja auch plausibel ist für Leute, die wissenschaftskritisch unwissend sind und eben die Erfahrung der Wissenschaft der Meditation nicht kennen:
ad hoc-Selbstdiagnosen, sprich Küchenpsychologie, würden nichts verändern: ach so, ich bin ja depressiv: überhaupt, stimmt ja: ich bin depressiv, wie schlimm, zieht mich total runter, man, bin ich depressiv ! damit hat sich natürlich rein gar nichts verändert. z.B. wenn ich morgens aufwache, dann ...
wir, die wir wissenschaftlich geschult sind, lachen darüber nur. aber Therapeuten, meta- und wissenschaftstheoretisch eher unwissend, machen sich ernstlich Sorgen! oh, wie sind diese Krodilstränen nicht gut fürs Ego! - Und durch die Gewissheit, dass mir diese Leute nicht helfen können würden, welche ich durch Meditation erlangt hatte, wusste ich zu unterscheiden, wer dazu befähigt sein würde. und ich fand. - solche, die die empathische Methode anwendeten, die intellektuell wie menschlich so viel aufrichtiger ist ! wen ich fand, war kein Guru, es war eine Anfängerin im Fach! natürlich war es ein Konfliktsituation, die den Knoten löste: aber ich konnte dankbar sein, und sie war lange und bedächtig vorbereitet.
nein, ich fühlte mich nicht nur mal "ein bisschen schlecht". durch Meditation entdeckte ich, dass mich eine depressive Stimmung seit meiner Kindheit verfolgt hatte. meiner Psychiaterin, die ich regelmäßig besuchte, berichtete ich lediglich von diesen Selbsterkenntnissen.
jetzt schrecke ich vor der Erfahrung der Meditation zurück. zum Beweis, dass es mir wirklich besser gehen könnte, gilt für mich, dass Antidepressiva tatsächlich helfen.
Nur bleiben die "Verzückungsspitzen" aus. dass das Proletariat der institutionellen Psychoszene mir ne bipolare Störung "diagnostizierte", ist natürlich nur ein Beweis f. deren Küchenpsychologie und Unbildung. wenn du nun mal fast ne Woche außer Sekunden- oder Minutenschlaf fast keinen gefunden hast, wirkst du schon mal etwas hyper ... ach, fast vergessen: dieses "hyper-Sein" war nicht Folge einer bipolaren Störung, sondern die Ursache der "Diagnosen" von armseligen, ... ach mich verlassen sie Worte, ich habe nie wieder armseligere Menschen getroffen ...
Meditation ruft aber - im Normalfall ! - alles andere als manische Phasen hervor. so ist es nicht gewesen und war es nie.
Die Sache ist nur die: die Sahnehäubchen der Existenz, in deren Genuss du kommen kannst durch Meditation oder Kreatives Schaffen, im musikalischen, bildnerischen, schriftstellerischen oder wissenschaftlichen Bereich bleiben beim Depri aus. durch Medikamente kannst du wieder schlafen, und - wieder, das Einzige, was interessiert - arbeiten.
von diesen Sahnehäubchen gekostet zu haben, bedeutet aber nicht, dass du ´ne bipolare Störung hast. dies nicht mehr zu können, bedeutet, dass es sich um eine echte Durststrecke handelt, summacumlaude :: riet mir ja: Nerven behalten ! wenn du das nicht schaffst, dann haben sie dich da, wo sie dich haben wollen ...
nutzt also jede Gelegenheit, von den Sahnehäubchen der Existenz zu kosten !!! und hast du es einmal probiert, wirst du diesen Geschmack nicht mehr los, ich verspreche es dir !
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ziggev logged in,
Sonntag, 10. Mai 2015, 01:44
etwas science fiction gefällig ?
... wer wird sich in - sagen wir - 20 Jahren darüber wundern, wenn Cyborg-Implantate unsere Gehirnströme kontrollieren? Natürlich niemand, denn unsere Gehirnströme werden von selbigen Implantaten kontrolliert werden werden. Außer: Wir haben es gelernt, unsere Alpha-Wellen in unseren Gehirnen, die da so rumwesen, durch Meditation selber zu kontrollieren. Meditation wird eine Cyber-Technologie sein, für das lachhafte Unterfangen, tatsächlich die Kontrolle über unsere Gehirnströne zu behalten.
Ist euch das wirklich nicht klar? Meditation wird eine der wichtigsten Waffen in den zukünftigen Cyber-Wars sein! Schlaft ruhig weiter!
Ist euch das wirklich nicht klar? Meditation wird eine der wichtigsten Waffen in den zukünftigen Cyber-Wars sein! Schlaft ruhig weiter!
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willy56,
Sonntag, 10. Mai 2015, 14:40
Dieter Wellershoff schreibt in seinem Buch über den Leukämietod seines Bruders ("Blick auf einen fernen Berg", sehr lesenwert), dass ihn heute, nach dem Tod des Bruders, manchmal spontan ein intensives Glücksgefühl überkommt, einfach weil er am Leben ist.
"Ich brauchte einige Zeit, um den Gedanken zu akzeptieren, dass sein Tod mich mit einer vertieften, vorbehaltlosen Zustimmung zum Leben beschenkt hatte und das es sinnwidrig und unmöglich sei, dieses Geschenk nicht dankbar anzunehmen. ... Alles Leben war kostbar und einzigartig, und man brauchte es nicht zu suchen. Es umgab einen überall, wenn man nur selbst lebendig war." (S. 207)
"Ich brauchte einige Zeit, um den Gedanken zu akzeptieren, dass sein Tod mich mit einer vertieften, vorbehaltlosen Zustimmung zum Leben beschenkt hatte und das es sinnwidrig und unmöglich sei, dieses Geschenk nicht dankbar anzunehmen. ... Alles Leben war kostbar und einzigartig, und man brauchte es nicht zu suchen. Es umgab einen überall, wenn man nur selbst lebendig war." (S. 207)
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