Donnerstag, 12. Dezember 2024
Krankenhausgesellschaft sieht ohne Syrer Betrieb von Kliniken gefährdet
che2001, 12:23h
Im Gesundheitswesent weckt die Vorstellung von Heimkehr der SyrerInnen im großen Stil Ängste vor Unterversorgung. Rund 5.000 syrische Medizinerinnen und Mediziner arbeiten in Deutschland. Gerade in den Krankenhäusern kleinerer Städte könnte es ohne diese Ärzte sowie Schwestern und Pfleger aus Syrien schwierig werden, den Betrieb aufrechtzuerhalten, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, dem "Spiegel". Ähnlich schätzt der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands die Lage ein. "Diese Menschen leisteten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in Deutschland, und ihr Weggang hätte sicherlich spürbare Konsequenzen im deutschen Gesundheitssystem", so ein Sprecher gegenüber dem Magazin.
Isabell Halletz, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege, betonte im Gespräch mit dem "Tagesspiegel", dass der Weggang syrischstämmiger Pflegekräfte in kleineren Seniorenheimen oder bei ambulanten Diensten dazu führen könnte, dass die erforderliche Personalquote unterschritten würde. Die Folge wären Aufnahmestopps für Pflegebedürftige. Die häufig gut integrierten Kräfte zu verlieren, wäre aus ihrer Sicht außerdem "nicht nur ein fachlicher, sondern auch ein emotionaler Verlust".
Ähnlich sieht es Verdi-Chef Frank Werneke. Rückführungen im großen Stil seien "gegen die Interessen der Menschen und übrigens auch gegen die Interessen der Arbeitswelt, zumindest in Teilen in Deutschlands", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Viele sind hier auf dem Arbeitsmarkt integriert und etabliert und auch wichtig für uns." Viele seien Verdi-Mitglieder geworden. Die Gewerkschaft vertritt auch die Interessen von Arbeitnehmern im Bereich Verkehr, Logistik und Sicherheit. In dieser Berufsgruppe sind die meisten Einwanderer aus Syrien beschäftigt. Hier liegt ihr Anteil bei 1,4 Prozent.
Expertin befürchtet Verzögerungen bei der Energiewende
Auch das Handwerk setzt seit Jahren viel Hoffnung auf syrische Migranten, gerade in der Ausbildung: Fast die Hälfte all derjenigen mit Fluchthintergrund, die bundesweit eine berufliche Ausbildung machen, machen diese im Handwerk, erklärt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf Anfrage unserer Redaktion. 2023 waren das knapp 8.400 Menschen – etwa 2,5 Prozent aller Azubis im Handwerk. "Die Arbeitgeber im Handwerk erwarten, dass sie ihre syrischen Beschäftigten dauerhaft und verlässlich als wichtige Fachkräfte weiterbeschäftigen können", so der ZDH. Sie leisteten "einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung dringender gesellschaftlicher Aufgaben" wie dem Wohnungsbau oder der Energiewende.
Rund 2.000 Syrer arbeiten Lydia Malin vom Institut der Deutschen Wirtschaft zufolge in Deutschland als Bauelektrik-Fachkraft – ein absoluter Mangelberuf. Schon heute könnten in diesem Bereich acht von zehn Stellen nicht besetzt werden, gibt sie gegenüber dem "Tagesspiegel" an. Ein "Nadelöhr für die Klimawende", wie sie sagt.
Das ohnehin von Personalnot geplagte Gastgewerbe beschäftigt aktuell rund 18.500 syrische Staatsangehörige sozialversicherungspflichtig. Sandra Warden, Geschäftsführerin im DEHOGA-Bundesverband, sagt auf Anfrage: "Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass Mitarbeitende, die in Deutschland ihren Lebensunterhalt verdienen und gut integriert sind, vor einer Rückkehr-Entscheidung zunächst die tatsächlichen Entwicklungen in Syrien genau beobachten und bewerten werden." Sollten sich viele für eine Rückkehr entscheiden – oder dazu gezwungen werden – könnte sich nicht nur die Frage stellen, wer uns operiert und die Solaranlage installiert, sondern auch, wer uns den Cappuccino serviert.
Isabell Halletz, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege, betonte im Gespräch mit dem "Tagesspiegel", dass der Weggang syrischstämmiger Pflegekräfte in kleineren Seniorenheimen oder bei ambulanten Diensten dazu führen könnte, dass die erforderliche Personalquote unterschritten würde. Die Folge wären Aufnahmestopps für Pflegebedürftige. Die häufig gut integrierten Kräfte zu verlieren, wäre aus ihrer Sicht außerdem "nicht nur ein fachlicher, sondern auch ein emotionaler Verlust".
Ähnlich sieht es Verdi-Chef Frank Werneke. Rückführungen im großen Stil seien "gegen die Interessen der Menschen und übrigens auch gegen die Interessen der Arbeitswelt, zumindest in Teilen in Deutschlands", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Viele sind hier auf dem Arbeitsmarkt integriert und etabliert und auch wichtig für uns." Viele seien Verdi-Mitglieder geworden. Die Gewerkschaft vertritt auch die Interessen von Arbeitnehmern im Bereich Verkehr, Logistik und Sicherheit. In dieser Berufsgruppe sind die meisten Einwanderer aus Syrien beschäftigt. Hier liegt ihr Anteil bei 1,4 Prozent.
Expertin befürchtet Verzögerungen bei der Energiewende
Auch das Handwerk setzt seit Jahren viel Hoffnung auf syrische Migranten, gerade in der Ausbildung: Fast die Hälfte all derjenigen mit Fluchthintergrund, die bundesweit eine berufliche Ausbildung machen, machen diese im Handwerk, erklärt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf Anfrage unserer Redaktion. 2023 waren das knapp 8.400 Menschen – etwa 2,5 Prozent aller Azubis im Handwerk. "Die Arbeitgeber im Handwerk erwarten, dass sie ihre syrischen Beschäftigten dauerhaft und verlässlich als wichtige Fachkräfte weiterbeschäftigen können", so der ZDH. Sie leisteten "einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung dringender gesellschaftlicher Aufgaben" wie dem Wohnungsbau oder der Energiewende.
Rund 2.000 Syrer arbeiten Lydia Malin vom Institut der Deutschen Wirtschaft zufolge in Deutschland als Bauelektrik-Fachkraft – ein absoluter Mangelberuf. Schon heute könnten in diesem Bereich acht von zehn Stellen nicht besetzt werden, gibt sie gegenüber dem "Tagesspiegel" an. Ein "Nadelöhr für die Klimawende", wie sie sagt.
Das ohnehin von Personalnot geplagte Gastgewerbe beschäftigt aktuell rund 18.500 syrische Staatsangehörige sozialversicherungspflichtig. Sandra Warden, Geschäftsführerin im DEHOGA-Bundesverband, sagt auf Anfrage: "Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass Mitarbeitende, die in Deutschland ihren Lebensunterhalt verdienen und gut integriert sind, vor einer Rückkehr-Entscheidung zunächst die tatsächlichen Entwicklungen in Syrien genau beobachten und bewerten werden." Sollten sich viele für eine Rückkehr entscheiden – oder dazu gezwungen werden – könnte sich nicht nur die Frage stellen, wer uns operiert und die Solaranlage installiert, sondern auch, wer uns den Cappuccino serviert.
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willy56,
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 13:49
Sogar die unverdächtige Tagesschau schreibt: "Fast eine Million Syrer leben in Deutschland, rund 30 Prozent von ihnen arbeiten hierzulande."
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitskraefte-syrien-deutschland-100.html
Also gut 700.000 Syrer leben in Deutschland ohne zu arbeiten, also vom Steuergeld der Deutschen. Was machen wir mit denen? Haben wir irgendeine Verpflichtung, sie bis zu ihrem Lebensende weiter zu versorgen (inkl. u.U. mehrere Ehefrauen und zahrleiche Kinder)?
Laut Tagesschau gibt es in Deutschland 5800 syrische Ärzte, also ca. 6% der hier lebenden Syrer. So wahnsinnig viel ist das nicht.
Und nur gut, dass man in Syrien keine Ärzte oder Ingenieure braucht, können alle nach Deutschland kommen und helfen, Lohnerhähungen zu verhindern.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitskraefte-syrien-deutschland-100.html
Also gut 700.000 Syrer leben in Deutschland ohne zu arbeiten, also vom Steuergeld der Deutschen. Was machen wir mit denen? Haben wir irgendeine Verpflichtung, sie bis zu ihrem Lebensende weiter zu versorgen (inkl. u.U. mehrere Ehefrauen und zahrleiche Kinder)?
Laut Tagesschau gibt es in Deutschland 5800 syrische Ärzte, also ca. 6% der hier lebenden Syrer. So wahnsinnig viel ist das nicht.
Und nur gut, dass man in Syrien keine Ärzte oder Ingenieure braucht, können alle nach Deutschland kommen und helfen, Lohnerhähungen zu verhindern.
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che2001,
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 15:49
Nach dem Ende des jugoslawischen Bürgerkriegs ist der weit überwiegende Teil der Geflüchteten von dort in ihre Heimat zurückgekehrt, und es ist zu hoffen und wohl auch zu erwarten dass dies, wenn in Syrien jetzt tatsächlich Frieden und Stabilität einkehren sollten, das weiß man ja noch nicht ob das so ist, auch hier der Fall sein wird. Btw ich wüsste nicht, dass syrische Ärzte oder Ingenieure sich als Lohndrücker betätigen, sie werden auch in den gleichen Tarifen beschäftigt wie deutsche. Es gibt hier, anders als in Italien, keinen schwarzen Medizinmarkt.
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