Sonntag, 12. Januar 2025
Broder zu Musk und Weidel
https://www.youtube.com/watch?v=tHfAqNZQs1w

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Der CDU Sender WELT beläßt es in seiner Filterblase bei den allernötigsten Informationen. Zur Hälfte alles Käse und die andere Hälfte muss man nicht kennen.
Broder sollte bei seinen Kommentaren Pfirsiche essen und mit vollem Mund reden. Dann klingt es noch süffisanter.

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Ich weiß nicht, ob man die WELT überhaupt noch als CDU-Medium bezeichnen kann. Seit fast 30 Jahren werden dort Redakteure/innen beschäftigt, die früher mit den Axel-Springer-Redaktionsstatuten unvereinbar gewesen wären, wie etwa der frühere KPD/A0er Alan Posener.

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Broder in seiner satirisch-süffisanten Analyse und Art mal wieder großartig und pointiert. Absurd dagegen der Medienhype, der da um dieses steindumme Gequatsche von Musk und Weidel gemacht wird. Streisand-Effekt halt. Das beste Mittel gegen die AfD ist immer noch: Diese einfach sprechen zu lassen. Selbst in der eigenen Blase kam das Gespräch nur bedingt an.

Ansonsten zur WELT: Wenn es sie nicht gäbe, müßte man sie, auch gegen eine rotgrüne Unwucht und einen woken Zeitgeist in den Medien, insbesondere bei den öffentlich-rechtlich-gebührenfinanzierten, erfinden.

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Weidel steckt jetzt also mit Trump UND Putin unter einer Decke?

OT Die Villa Aurora steht noch, das olympische Dorf und die Smart City noch nicht.

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Ich habe mir das Gespräch tatsächlich in voller Länge angehört. 75 Minuten verlorene Lebenszeit. Kiloweise Unsinn in Schulenglisch auf Niveau einer achten Klasse.

Elon Musk ist politisch unbedarft, aber wohl kein Faschist. Er möchte einfach weltweit Regierungen, die seinem Drang, der erste Billionär der Welt zu werden, nicht im Weg stehen. Warum er dabei ignoriert, dass ausgerechnet die AfD in Brandenburg heftig gegen den Bau der Tesla-Fabrik agitiert hat, weiß ich auch nicht.

Ansonsten sehe ich ein zunehmendes Versagen des seriösen Journalismus. Wir brauchen nicht über den Blödsinn zu diskutieren, ob Hitler Kommunist war.

Aber warum fragt niemand Weidel, welche Konsequenzen der Abriss aller Windkraftwerke hätte? Windenergie macht derzeit 31% der Stromerzeugung aus. Wie soll das ersetzt werden? Mit welcher - im wahrsten Sinne quijotesken - Rechtsgrundlage reißt man genehmigte Windkraftwerke ab, welche Unsummen an Entschädigungen würden fällig?

Atomkraftwerke wieder ans Netz? Wie soll das gehen, und wieviel Prozent der Stromversorgung macht das aus?

Alle Gender Studies schließen und die Professoren feuern? Man muss Gender Studies nicht mögen, aber was war da noch mit Freiheit der Lehre, vom Beamtenrecht ganz zu schweigen.

Deutschlands Grenzen "schließen"? Was heißt das? Schengen abschaffen und Selbstschussanlagen?

"Wenn wir am Ruder sind, dann..."

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Merz ist auch hässlich.
Kann weg. Fusionskraftwerke gibt's allerfrühestens in 30 Jahren. Da reißen wir doch schon mal die Windräder ab.

https://www.ipp.mpg.de/4492890/deutschland

https://www.tab-beim-bundestag.de/projekte_auf-dem-weg-zu-einem-moeglichen-kernfusionskraftwerk-wissensluecken-und-forschungsbedarfe-aus-sicht-der-technikfolgenabschaetzung.php

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@Startups bei Kernfusion: Da braucht es private Tüftler. Studenten, die in der Hinterhofgarage aus alten Heizlüftern, Toilettenrohren, Modellbahntrafos, Laserpointern und Zündspulen Teilchenbeschleuniger bauen;-)

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Zündspulen bringen nichts, aber eine Warpspule könnte unser Klima retten.

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Windräder eher nicht.
Spiegel-TV zum Waldumbau.
https://www.agrarheute.com/energie/strom/kettensaegenmassaker-fuer-klimaschutz-windraeder-statt-baeume-609726

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Jetzt seid ihr alle solche Englischkoniferen und dann krebst ihr auf blogger.de herum anstatt Bundeskanzler oder zumindest Außenminister werden zu wollen. Ganz zu schweigen davon, dem seriösen Journalismus auf die Sprünge zu helfen.
Erinnert sich noch jemand an die von Frau Dobler ausgelöste Aufgeregtheit?
https://www.derstandard.at/story/2000132872894/die-nationalsozialisten-waren-eindeutig-keine-linken
Hie Strobl, da Fest.
https://www.theeuropean.de/wissenschaft/zitelmann-hitler-selbst-sah-sich-als-weder-links-noch-rechts
(Apropos "Gemeinnutz vor Eigennutz"
https://www.youtube.com/watch?v=NuHQfvLav8c
https://edition.cnn.com/2024/08/27/business/mark-zuckerberg-meta-biden-censor-covid-2021/index.html)
Zeitreise zur Feindestaz 2003
"Eine wie tiefe und anhaltende Sehnsucht der Deutschen er damit ansprach, geht nicht zuletzt daraus hervor, dass die Öffentlichkeit des Landes sich noch immer im Konsens am besten aufgehoben fühlt. Der nach festen Spielregeln ausgetragene Konflikt, der zu den elementaren Voraussetzungen demokratischer Ordnungen zählt, steht bei uns in keinem hohen Ansehen."
https://taz.de/Aus-dem-Archiv/!6061494/

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Am besten erklären wir jetzt noch römische Kaiser wie Nero und Caligula zu Sozialisten. Brot und Spiele.

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"Heute noch würden wir ihn zur Avantgarde zählen, er wäre seiner Zeit voraus.“
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/nero-monster-oder-genie
„Er nahm von den reichen Senatoren und gab den Armen. Er war der erste Sozialist!“

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Das ist natürlich Dummfug. Nero nahm das meiste Geld für sich selbst und stellte die Armen mit einigen Brosamen zufrieden. Mit Sozialismus (avant la lettre) hat das gar nichts zu tun. Das macht jeder populistische Tyrann so, um an der Macht zu bleiben.

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Rainer Zitelmann ist in der Geschichtswissenschaft hoch umstritten, gilt selbst als NS-Relativierer und manchen als Neuer Rechter, und eigentlich hat Hannah Arendt in "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Totalitarismus, Imperialismus" zu den Ähnlichkeiten und Unvereinbarkeiten von NS und Stalinismus bereits 1951 das Wesentlichste gesagt.

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Und in der Dummfug-Reihung wäre Dschingis Khan der erste Faschist. Immerhin bezeichnete Ernst Nolte die Shoah als "Asiatische Tat".

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Dass Nero nicht das Monster war für das ihn die Nachwelt lange hielt ist in der Geschichtswissenschaft inzwischen weitgehend anerkannt. Man kann ihn eher als victim of circumstances beschreiben, und als exzentrischen Künstler außerdem, der eigentlich nicht auf einen Thron gehörte. In mancher Beziehung sogar dem höchstwahrscheinlich nur ausgewiesenen Historikern bekannten Ajubidensultan Turanschah ähnlich, der allerdings überhaupt keine Grausamkeiten beging, da er sie nicht nötig hatte. Vergleiche mit heutigen politischen Philosophien oder Ideologien sind aber unsinnig. Ebenso könnte man die Pharaonen mit totalitären Diktatoren vergleichen oder Ägypter mit Majas, weil beide Priesterkönigtum und Pyramiden kannten.


Da wäre selbst der Vergleich Hitler=Sauron passender.

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Nero victim of circumstances?
Das erkläre mal. Der war doch ein Täter an und für sich.

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Nero war nicht Peter Ustinov :-)
Worum es mir eigentlich geht ist, dass populistische Maßnahmen, die dem Machterhalt dienen, nichts mit "Sozialismus" zu tun haben, auch wenn das "niedere" Volk davon profitiert.

Ich zitiere ja nur selten den Spiegel, doch hier passt es:

"Nationaler Sozialismus" nannten Ende des 19. Jahrhunderts liberale Politiker den Versuch, die Arbeiterschaft zu spalten, ihr die gefährlichen marxistischen Flausen auszutreiben. Das ging gründlich schief: Ohne Marx und das humanistische Erbe mutierte der "deutsche" Sozialismus zu einer radikalen antiliberalen, antikapitalistischen, antisemitischen, völkischen Bewegung. Heute muss man Antisemitismus durch Anti-Muslimismus ersetzen und sieht das Gesicht der AfD.

Die Nazis haben damals zwar gemeinsame Sache mit der Industrie und den Konzernen gemacht. Aber erst einmal kauften sie sich die Gunst des Volkes. "Wer von den Vorteilen für die Millionen einfacher Deutscher nicht reden will, der sollte vom Nationalsozialismus und vom Holocaust schweigen", hat der Historiker Götz Aly geschrieben.


Knackig formuliert: Wenn die AfD Hitler zum Sozialisten oder gar Kommunisten erklärt, kann sie das ebensogut mit der eigenen Partei tun.

Wenn das der Führer wüsste!

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@netbitch: Nero war, nachdem Claudius an einer Pilzvergiftung gestorben war (neuerer Forschung nach nicht durch Agrippina vergiftet, sondern eher aus Versehen, da wohl ein Grüner Knollenblätterpilz unter die Champignons gemischt war) von seiner Mutter auf den Thron gehievt worden, die wohl auch seinen Halbbruder Britannicus ermorden ließ. Aber nicht Nero sollte herrschen, sondern Agrippina durch ihn. Er stand stets unter massivem Druck seiner Mutter, ehe er sie meuchlings beseitigen ließ. Er war lebenslang eingesponnen in ein Netz aus Intrigen, die er selbst nicht alle durchschaute und intrigierte mit um zu überleben. Die sogenannte Christenverfolgung hing damit zusammen, dass beim Brand Roms, den er nicht zu verantworten hatte und auch nicht auf der Kithara begleitete ziemlich viele Christen mitzündelten. Die waren damals eine Weltuntergangssekte, und viele von ihnen glaubten, dass mit dem Brand das Weltgericht näherrücke, was sie durch Verbreitung der Brände unterstützen wollten. Die wurden also als Brandstifter hingerichtet, und die Strafe dafür war nun einmal Verbrennen bei lebendigem Leibe bzw. Kreuzigung über dem brennenden Scheiterhaufen. Petrus und Paulus wurden durch Kreuzigung bzw. Enthauptung hingerichtet weil sie als oberste Christen für mitverantwortlich angesehen wurden. Das hatte nichts mit Cäsarenwahn und nichts mit religiöser Christenverfolgung zu tun.

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"ziemlich viele Christen mitzündelten. Die waren damals eine Weltuntergangssekte, und viele von ihnen glaubten, dass mit dem Brand das Weltgericht näherrücke, was sie durch Verbreitung der Brände unterstützen wollten."

Gibt es dafür belastbare Belege? (Durch Folter zerzwungene Geständnisse zählen nicht.) Bei den geschilderten Vorgängen nach Ausbruch der Feuersbrunst handelte es sich wohl eher um ein von Feuerwehrleuten (Vigiles) durchgeführtes kontrolliertes Abbrennen von Gebäuden (Brandschneisen). Das wurde wohl von der Bevölkerung missverstanden.

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Ja, es gibt dafür Belege, aber die kann ich nicht einfach so aus der Tasche ziehen. Es ist schon eine Weile her dass ich mich mit der Materie beschäftigt habe.


Ein Vertreter dieser These ist Gerhard Baudy, es gibt aber noch viele andere, deren Namen und Texte ich nicht so auf der Platte habe.

Gerhard Baudy, Die Brände Roms

https://www.jstor.org/stable/27691549

Die Sache mit den Brandschneisen der Vigiles lieferte die Grundlage für die Unterstellung, dass Nero der Brandstifter gewesen sei, aber nicht für die Beschuldigung der Christen.

Ansonsten Sekundärquellen zu der Thematik:


https://press.princeton.edu/our-authors/barrett-anthony-a

Nero und der Brand von Rom: Wahrheit oder Mythos? - WDR ZeitZeichen - Podcasts und Audios - Mediathek - WDR



https://www.welt.de/kultur/article137308/Opfer-der-Legenden-Wie-der-roemische-Kaiser-Nero-zum-Suendenbock-der-Geschichte-wurde.html

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Baudys Thesen dazu sind allerdings hochspekulativ und echte Belege führt er nicht an.

Es ist eigentlich noch nicht mal belegt, ob die Christen spezifisch für den Brand verantwortlich gemacht wurden. Wie apokalyptisch die 64 n.Chr. drauf waren, und ob Baudy das Sirius-Datum nicht überschätzt, bleibt fraglich. Wenig glaubhaft scheint, dass Christen ein paar Marktbuden anzünden in der Hoffnung, das würde sich zum Weltenbrand entwickeln.

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Ich hatte dazu in Epoc, heute Spektrum Geschichte und anderen Magazinen noch sehr viele weitere Beiträge gelesen die mich sehr überzeugt hatten. Aber mehr als "in Papierausgaben in den Neunziger und Nullerjahren gelesen" und "hauptsächlich von einer damals jungen italienischen Geschichtsprofessorin" kann ich zu den Quellen da nicht sagen. Wohl aber, dass das in den historischen Kolloquien in denen ich damals diskutierte breite Zustimmung gefunden hatte.


Auf jeden Fall war die Darstellung die dass Rom schon großflächig lichterloh in Flammen stand, als Christen sich brennende Holzstücke von dem Großfeuer schnappten und damit andere, noch unbetroffene Gebäude anzündeten, weil sie meinten damit das Eschaton herbeizuführen. Unter dem Motto: "Die große Hure Babylon brennt."


Es geht nicht darum, dass "die Christen" als Gruppe für den Brand verantwortlich gemacht wurden, sondern, dass es einige Christen gab die so handelten.

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Die Idee von der "Hure Babylon" (Rom) ist vor der Offenbarung des Johannes m.E. nicht belegt. Und ich kenne auch keine zeitgenössischen Quellen, die das mit den brennenden Holzstücken beschreiben. Baudys These findet heute jedenfalls kaum noch Fürsprecher.

Anthony A. Barret kommt in seinem Buch "Rome is Burning" zum Schluss, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder Nero für den Brand verantwortlich ist, noch das Christen ihn im Endzeitwahn befeuert haben. Interessanter noch: Barret zeigt anhand neuester archäologischer Ergebnisse, dass der Brand längst nicht so verheerend war wie beschrieben, sondern maximal 15 bis 20% von Rom zerstörte (nicht zwei Drittel).

Die Propaganda gegen Nero speiste sich aus der Tatsache, dass der Brand nicht nur die Wohnungen armer Leute (Mietshäuser) zerstörte, sondern auch etwa 50 bis 70 Luxusvillen der führenden Adelsfamilien, die ohnehin schon einen Groll gegen Nero hegten. Neros Wiederaufbauprojekte trafen die Aristokratie hart: Er erhöhte die Steuern in den Provinzen, was die großen Ländereien der Aristokratie traf. Außerdem entwertete Nero die Silbermünzen. Das bedeutete, dass die plebejischen Pächter der Aristokraten ihre Mieten in entwertetem Münzgeld zahlten, während die aristokratischen Gutsbesitzer ihre Reichssteuern in reinem Silber entrichten mussten.

Die negative Propaganda gegen Nero wurde von der Aristokratie befeuert. Die paar Christen spielten da keine Rolle, die waren dem Adel herzlich egal.

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Was das Datum der Niederschrift der Apokalypse angeht ist dieses ja nicht genau bekannt, es gibt da Datierungen in die Zeit Neros, Galbas und Vespasians oder auch ins Jahr 97, also die Herrschaft Nervas. Bei einer Datierung in die Zeit Neros würde der Zusammenhang ja passen.

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