Freitag, 28. November 2025
Ich bin ein alter 81er
che2001, 18:46h
68er waren noch nicht einmal mehr meine großen Schwestern. Zwar hatte ich 1968 aus der Perspektive des Vierjährigen im Fernsehen mitbekommen, vor allem den Vietnamkrieg und den Einmarsch der Panzer in Prag und als drittes Hauptevent die Apolloflüge, und das alles prägte mich nachhaltig. Meine Mutter musste mir ein Schild "Frieden in Vietnam" malen und wir spielten Demo. Natürlich konnte ich politische Dinge damals noch nicht begreifen, aber so eine Art rudimentäres politisches Bewusstsein hatte ich ehe ich lesen und schreiben konnte, und als Teenager lebte ich, obwohl wir Endsiebziger hatten in einem 68er-Horizont.
Meinen politischen Kickoff brachte dann das Jahr 1981: Brokdorf, Häuserkämpfe in Hamburg, Bremen, Berlin und Göttingen und ja, auch Braunschweig und Hannover, die Friedensbewegung. Ich sah das damals alles als einen großen Zusammenhang und hoffte, dass aus all diesen Teilbereichskämpfen eine große revolutionäre oder zumindest staats- und gesellschaftsreformerische Bewegung werden würde. In Äquidistanz zu NATO und Ostblock hofften wir gar, dass es im Zusammenhang mit der Bewegung für ein atomwaffenfreies Europa und der krisenhaften Entwicklung in der DDR, die der Kreis dem ich mich bewegte im Gegensatz zur großen Mehrheit der westdeutschen Gesellschaft und auch im Gegensatz zur westdeutschen Linken damals sah eine deutsche Wiedervereinigung unter neutralistischen Vorzeichen geben könnte. Eine Art Synthese aus dem Besten beider Welten. An den 68ern kritisierten wir ihre Inkonsquenz, ihren Frieden mit dem System. Wir waren nicht cool, distanziert und ironisch wie andere Teile der Boomer-Generation angeblich waren, aber auch nicht gefühlsüberschwänglich, soft und naiv wie die Gleichaltrigen im Mainstream der Friedensbewegung - Friedenswichser, wie wir die nannten - sondern dachten strategisch und vernetzten uns mit anderen Systemgegnern der Antikriegsbewegung von der DDR bis Kanada, was einem von uns eine Stasiakte einbrachte die bis heute in der Lubjanka verwahrt wird. Hafenstraße, Wackersdorf, Startbahn West und Antifaarbeit vor Ort, das waren unsere Kampffelder. Die legalistische Linke war uns zu brav, die RAF zu unmenschlich, wir hatten aber Sympathien für die Revolutionären Zellen.
https://www.google.com/search?q=youtube+ton+steine+scherben+der+traum+ist+aus&sca_esv=97489801d6bab3ce&sxsrf=AE3TifOl9QN9pW9lzFaYLud-4vIZL1CmXg%3A1764352032054&source=hp&ei=IOApabWdAZqMxc8PvMLi6A8&iflsig=AOw8s4IAAAAAaSnuMEVAIX0dRyzypYRw1uw-zipoQ3V1&oq=Yotube+Ton+Steine+&gs_lp=Egdnd3Mtd2l6IhJZb3R1YmUgVG9uIFN0ZWluZSAqAggEMgcQABiABBgNMgcQABiABBgNMgYQABgWGB4yBhAAGBYYHjIGEAAYFhgeMgYQABgWGB5Ig6oBUABY4npwAHgAkAEAmAF6oAG4CqoBBDE3LjG4AQHIAQD4AQGYAhKgAoILwgIKEC4YgAQYJxiKBcICChAjGIAEGCcYigXCAgsQABiABBixAxiDAcICERAuGIAEGLEDGNEDGIMBGMcBwgIIEAAYgAQYsQPCAg4QABiABBixAxiDARiKBcICBBAjGCfCAgUQABiABMICCxAuGIAEGMcBGK8BwgIHECMYsQIYJ8ICDxAuGIAEGLEDGIMBGAoYC8ICBRAuGIAEwgIIEC4YgAQY1ALCAg8QABiABBixAxiDARgKGAvCAgwQABiABBixAxgKGAvCAgkQABiABBgKGAvCAggQABgIGA0YHpgDAJIHBDE3LjGgB4KyAbIHBDE3LjG4B4ILwgcIMC4xNC4zLjHIBzE&sclient=gws-wiz#fpstate=ive&vld=cid:d34fc786,vid:GuH8ueJe6jI,st:0
Popkulturell irgendwo zwischen Hippies, Punks und Rockern, das waren für uns keine Gegensätze sondern Synthesen. Dass Rechte uns Anarchorocker nannten traf es gut.
Theoretisch waren unsere Diskurse auf hohem Niveau und brachten es zu akademischen Weihen, waren für die Massen der linken Szene viel zu abstrakt, um nachvollziebar zu sein. Eine Mischung aus Dependenztheorie, Antiimperialismus, der sogenannten Anderen Arbeitergeschichte englischer Provinienz, italienischem Operaiismus, Adorno, Foucault und Bourdieu. Einer von uns ist damit Professor geworden - in Tel Aviv.
Ein jäher Schock war der Tod von Conny,
https://che2001.blogger.de/stories/2908060/
der uns dazu brachte, breite antifaschistische Bündnisse mit dem DGB zu suchen, und in der Folge antirassistische Arbeit, die eher den Charakter ehrenamtlicher aufsuchender Sozialarbeit hatte als den militanter Kämpfe. Doch jederzeit auf der Straße wenn es Ausschreitungen von rechts gab, auch bewaffnet, das waren wir immer.
https://www.youtube.com/watch?v=W0RXIVO4GyM
Erst nach 2000 verließ ich diese Szene allmählich, auch wenn einige Verbindungen auch heute noch halten.
Still wild at heart after all these years.
https://www.youtube.com/watch?v=g8iI7ZI0xwo&list=RDMM&start_radio=1&rv=W0RXIVO4GyM
Meinen politischen Kickoff brachte dann das Jahr 1981: Brokdorf, Häuserkämpfe in Hamburg, Bremen, Berlin und Göttingen und ja, auch Braunschweig und Hannover, die Friedensbewegung. Ich sah das damals alles als einen großen Zusammenhang und hoffte, dass aus all diesen Teilbereichskämpfen eine große revolutionäre oder zumindest staats- und gesellschaftsreformerische Bewegung werden würde. In Äquidistanz zu NATO und Ostblock hofften wir gar, dass es im Zusammenhang mit der Bewegung für ein atomwaffenfreies Europa und der krisenhaften Entwicklung in der DDR, die der Kreis dem ich mich bewegte im Gegensatz zur großen Mehrheit der westdeutschen Gesellschaft und auch im Gegensatz zur westdeutschen Linken damals sah eine deutsche Wiedervereinigung unter neutralistischen Vorzeichen geben könnte. Eine Art Synthese aus dem Besten beider Welten. An den 68ern kritisierten wir ihre Inkonsquenz, ihren Frieden mit dem System. Wir waren nicht cool, distanziert und ironisch wie andere Teile der Boomer-Generation angeblich waren, aber auch nicht gefühlsüberschwänglich, soft und naiv wie die Gleichaltrigen im Mainstream der Friedensbewegung - Friedenswichser, wie wir die nannten - sondern dachten strategisch und vernetzten uns mit anderen Systemgegnern der Antikriegsbewegung von der DDR bis Kanada, was einem von uns eine Stasiakte einbrachte die bis heute in der Lubjanka verwahrt wird. Hafenstraße, Wackersdorf, Startbahn West und Antifaarbeit vor Ort, das waren unsere Kampffelder. Die legalistische Linke war uns zu brav, die RAF zu unmenschlich, wir hatten aber Sympathien für die Revolutionären Zellen.
https://www.google.com/search?q=youtube+ton+steine+scherben+der+traum+ist+aus&sca_esv=97489801d6bab3ce&sxsrf=AE3TifOl9QN9pW9lzFaYLud-4vIZL1CmXg%3A1764352032054&source=hp&ei=IOApabWdAZqMxc8PvMLi6A8&iflsig=AOw8s4IAAAAAaSnuMEVAIX0dRyzypYRw1uw-zipoQ3V1&oq=Yotube+Ton+Steine+&gs_lp=Egdnd3Mtd2l6IhJZb3R1YmUgVG9uIFN0ZWluZSAqAggEMgcQABiABBgNMgcQABiABBgNMgYQABgWGB4yBhAAGBYYHjIGEAAYFhgeMgYQABgWGB5Ig6oBUABY4npwAHgAkAEAmAF6oAG4CqoBBDE3LjG4AQHIAQD4AQGYAhKgAoILwgIKEC4YgAQYJxiKBcICChAjGIAEGCcYigXCAgsQABiABBixAxiDAcICERAuGIAEGLEDGNEDGIMBGMcBwgIIEAAYgAQYsQPCAg4QABiABBixAxiDARiKBcICBBAjGCfCAgUQABiABMICCxAuGIAEGMcBGK8BwgIHECMYsQIYJ8ICDxAuGIAEGLEDGIMBGAoYC8ICBRAuGIAEwgIIEC4YgAQY1ALCAg8QABiABBixAxiDARgKGAvCAgwQABiABBixAxgKGAvCAgkQABiABBgKGAvCAggQABgIGA0YHpgDAJIHBDE3LjGgB4KyAbIHBDE3LjG4B4ILwgcIMC4xNC4zLjHIBzE&sclient=gws-wiz#fpstate=ive&vld=cid:d34fc786,vid:GuH8ueJe6jI,st:0
Popkulturell irgendwo zwischen Hippies, Punks und Rockern, das waren für uns keine Gegensätze sondern Synthesen. Dass Rechte uns Anarchorocker nannten traf es gut.
Theoretisch waren unsere Diskurse auf hohem Niveau und brachten es zu akademischen Weihen, waren für die Massen der linken Szene viel zu abstrakt, um nachvollziebar zu sein. Eine Mischung aus Dependenztheorie, Antiimperialismus, der sogenannten Anderen Arbeitergeschichte englischer Provinienz, italienischem Operaiismus, Adorno, Foucault und Bourdieu. Einer von uns ist damit Professor geworden - in Tel Aviv.
Ein jäher Schock war der Tod von Conny,
https://che2001.blogger.de/stories/2908060/
der uns dazu brachte, breite antifaschistische Bündnisse mit dem DGB zu suchen, und in der Folge antirassistische Arbeit, die eher den Charakter ehrenamtlicher aufsuchender Sozialarbeit hatte als den militanter Kämpfe. Doch jederzeit auf der Straße wenn es Ausschreitungen von rechts gab, auch bewaffnet, das waren wir immer.
https://www.youtube.com/watch?v=W0RXIVO4GyM
Erst nach 2000 verließ ich diese Szene allmählich, auch wenn einige Verbindungen auch heute noch halten.
Still wild at heart after all these years.
https://www.youtube.com/watch?v=g8iI7ZI0xwo&list=RDMM&start_radio=1&rv=W0RXIVO4GyM
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