Aber vom Schadstoffausstoss sind solche Holzkraftwerke afaik mit die Schlimmsten (während Erdgas da am harmlosesten ist). Die "Nachhaltigkeit" ist natürlich wieder ein anderes Thema.

Ich muss ja gestehen, dass ich die Nachhaltigkeitslogik nicht wirklich verstehe. OK, Holz ist nachwachsender Rohstoff, fossile Brennstoffe nähern sichdem Peak oder haben ihn überschritten, das ist klar. Wiederholt las oder hörte ich aber Argumentationsmuster, denen zufolge CO² aus nachwachsenden Rohstoffen neutral für den Treibhausfaktor der Athmosphäre sei, was mir schwer fällt vorzustellen. Weiß da jemand Näheres?

Ich meine das so verstanden zu haben, dass beim Nachwachsen pflanzlicher Brennstoffe qua Photosynthese Sauerstoff erzeugt wird und das gewissermaßen die CO2-Bilanz des Verbrennungsprozesses ausgleicht. Bin aber nicht sicher, ob das tatsächlich die offizielle Argumentationslinie ist.

Geisteswissenschaftler...

Bei der Photosynthese wird Kohlendioxid aus der Luft aufgenommen und zerlegt. Ein Teil des Sauerstoffs wird freigesetzt, der Kohlenstoff und ein Teil des Sauerstoffs wird in organische Kohlenwasserstoffe umgesetzt. Pflanzen binden also in ihrem Lebenszyklus Kohlendioxid aus der Luft.

Wenn man diese dann verbrennt, wird wieder Sauerstoff aus der Luft aufgenommen und der gebundene Kohlenstoff erneut als CO2 freigesetzt. Das CO2, das also beim Verbrennen von Holzschnitzeln freigesetzt wird entspricht dem CO2, das der Baum bei seinem Wachstum gebunden hat.

Beim Verbrennen von fossilen Energieträgern passiert im Grunde das selbe - nur ist der Kohlenstoff, der in Öl, Erdgas und Kohle gebunden ist, vor Jahrmillionen aus der Atmosphäre gezogen worden, als die Kohlendioxidkonzentration um einiges höher war. Wenn wir das jetzt alles wieder in die Luft blasen, dann bekommen wir eben die Kohlendioxidkonzentration, die damals geherrscht hat und die uns heute nicht gerade zuträglich ist.