Sonntag, 17. Mai 2015
Mehr Sex - Emanzipation im Bett
Diesem SPIEGEl-Beitrag zufolge haben deutsche Frauen im Durchschnitt und statistisch gesehen besseren und variantenreicheren Sex als je zuvor, besonders augenfällig verglichen mit den 70er und 90er Jahren, Tendenz lineare Weiterentwicklung. Dabei steigt zwar die Bandbreite an gelebten Sexpraktiken wie auch die Häufigkeit des Partnerwechsels ("serielle Monogamie"), die Romantische Zweierbeziehung bleibt aber das Grundmuster. Bei Neuanbahnung sexueller Kontakte geht alles schnell und unkompliziert vonstatten, die Initiative muss aber immer noch vom Mann ausgehen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/sex-frauen-sind-experimentierfreudiger-als-frueher-a-1033918.html


Hmm. Den Befunden liegt eine empirische Studie zugrunde, trotzdem sind meine Erfahrungen da entschieden andere. Zugebenerweise beziehe ich mich da nur auf spezielle Milieus, eben die, die ich selber von innen her kenne: Linke Szene, IT-affine Yettie-Kreise, Kampfsport- und Kletterszene. Wahrscheinlich nicht sehr repräsentativ. Ich würde ja sagen, dass vielleicht die Rede davon sein kann, dass es seit den 90ern Jahren eine Entwicklung weg vom Blümchensex als normative Vorgabe gegeben hat, aber zumindest in der mir zugänglichen Welt waren die Vorstellungen von Beziehungen und Treue früher weitaus unkonventioneller und wilder als heutzutage. Die offene Zweierbeziehung mit erlaubten Seitensprüngen, das war in der links/alternativen Szene mal das role model, quasi offizielles Beziehungsideal. Was die Häufigkeit von Partnerwechsel angeht, so sind die in dem Beitrag angegebenen 7-9 mal auch nicht gerade viel. Meine ältere Schwester dürfte sich nicht mehr daran erinnern können, wieviele Partner sie in den 70er und 80er Jahren gehabt hatte, das wechselte phasenweise wöchentlich, 30 verschiedene Sexualkontakte in einem Jahr kann gut sein, und damit galt sie nicht als Schlampe. Sondern als emanzipierte, selbstbewusste feministische Frau, die ihren Weg geht.


Und auch die Tatsache, dass es nicht ungewöhnlich war dass Frauen von sich aus Männer aufrissen war mal ziemlich verbreitet, ich verdanke dem Umstand fast alle meine sexuellen Erlebnisse in der Studienzeit, da ich selber ein in dieser Hinsicht passiver Mann bin und auf das angebaggert werden angewiesen. Lediglich die Tatsache, dass BDSM heute salonfähig ist würde ich als gravierende Veränderung in Sachen Liberalität ansehen, ansonsten erlebte ich schon den Verlauf der 80er Jahre als ein gravierendes Umkippen der hedonistischen Sodom- und Gonorrha-Welt in ein Revival spießiger Kleinbürgerliebe, die sich als role model erneut durchsetzte. Aber wie gesagt: Ich weiß nicht, wie repräsentativ die eigene Erlebniswelt da ist.

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Nicht repräsentativ...

P.S.
Blümchensex ist wieder sehr im kommen!

Ja, okay, das ist als Wortwitz etwas grobschlächtig, aber ich konnte mich an dieser Stelle nun einmal nicht zurück halten. ;-)

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Na ja, und Blümchensex ist für mich einfach schnarch...

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