Freitag, 23. August 2024
Begegnungen in der Bergwelt
In alpinen Gefilden ist ja buntes Volk unterwegs. Auf einem ungesicherten Klettergrat, der auf 3085 m Höhe führt trafen wir drei fesche Mädels in den Zwanzigern, alle in Hotpants, tätowiert und gepierct. Eine hatte die Bordüre eines Reizstrumpfes ringförmig um den Oberschenkel tätowiert. Aber alle drei zünftig mit Helm, Klettergurt und Seil ausgerüster, alle drei sehr nett. Sehnsucht....

Später, beim Abendessen unter freiem Himmel lernte ich dann auch noch die alpine Rockerszene kennen, teils Tiroler Gastropersonal (von denen einer im Andreas-Gabalier-Look nicht nur im Berggasthof bedient, sondern auch als Steward auf einer Heavy-Metal-Kreuzfahrt engagiert ist), teils deutsche Afghanistan-Veteranen im Feldwebel- bis Leutnantsdienstgrad.Nach dem ich deren Tischgespräch lauschte weiß ich jetzt, welcher frühere Wachoffizier vom Dienst bei welcher Sicherheitsfirma arbeitet, welches die angesagtesten Clubs auf Cuba snd und dass man eine Cohiba mit einem Zedernspan anzünden muss, wo man am Besten seine Harley frisieren lässt, worin die Unterschiede zwischen Breitling und Rolex bestehen, wie man eine Waffe durch die Röntgenkontrolle beim Flughafen bringt und wer mit der Tochter vom Oberst rumgemacht hat.

Die wirklich wichtigen Dinge im Leben also.

Später probte die Trachten-Blaskapelle, und das war nicht nur Volkstümliches, sondern auch Wickie, Pipi Langstrumpf, Falco, Vangelis und Strawinsky.

Ich erinnere mich da an einen überkorrekten Junglinken, der mich auf diesem Blog mal vor langen Jahren dafür kritisierte, dass ich zu solchem Volk Kontakte pflege.

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Eine amüsante Geschichte über die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Besonders angetan bin ich natürlich von den drei tätowierten Schönheiten im Bergsteiger-Look. Jetzt glaube ich zu verstehen, wieso der 96jährige Luis Trenker noch zeugungsfähig war.

Die allwissenden Afghanistan-Veteranen sähe ich lieber auf den Bergen des Hindukusch als in einem alpinen Gasthof, da fehlt mir einfach der Humor. Nicht aber bei der Heavy-Metal-Kreuzfahrt. In die Jahre gekommene Rocker, von Rückenproblemen und Demenz geplagt, strecken am Nordkap im Metal-Rausch die teuflische Pommesgabel in die Luft.

Pippi Langstrumpf und Falco spielen "Out of the dark" mit der Trachten-Blaskapelle, ein Junglinker fühlt sich übel verarscht - die köstlichen Bilder wandeln sich, kommen und gehen. 😄

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Der Junglinke fühlte sich nicht verarscht, sondern empfand es als Zumutung, dass ich mich mit trachtentragenden Dörflern gemein mache bzw. mit denen zusammen feiere, weil die die "gesellschaftlichen Normen bis in die Haarspitzen affirmieren" würden. Ich würde dazu sagen: Eigene Sozialphobie und Menschenangst ideologisch, politisch korrekt, woke begründet und zur Tugend erhoben. So kommt man nie den Massen nahe.


u.a. hier: https://che2001.blogger.de/stories/2508016/#2509584

https://che2001.blogger.de/stories/2734439/

Aber Dein eigenes Assoziationsszenario hat schon was;-)

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