Dienstag, 16. September 2025
Zum Thema Ausladung von Lahav Shani
Bzw. der von ihm dirigierten Münchner Kapelle. Ich finde es großartig, dass das Musikfest Berlin die Münchner Philharmoniker sofort eingeladen hat, so als Solidaritätsbekundung und als Ausgleich. Und ich finde es schreiend ungerecht, ausgerechnet ihn, der nun sicher kein Anhänger Netanjahus und vielmehr Schüler Barenboims ist mit dem Vorgehen der Zahal in Gaza zusammenzubringen bzw. seinen Auftritt in Gent von einer Distanzierung hiervon abhängig zu machen. Ich stimme auch jenen zu, die diese Haltung als Antisemitismus bezeichnen. Wenn jemand wie Fleischhhauer aber die Antisemitismus-Keule derart kreisen lässt dass in einem Atemzug die Sanktionsdrohung der EU gegen Israel ebenfalls als Antisemitismus bezeichnet wird nervt mich das Schwarz-Weiß-Denken und die Ticketmentalität gewaltig. Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Ist es Antisemitismus, Flächenbombardements gegen eine Zivilbevölkerung die noch dazu ausgehungert wird und permanent fortgesetzte Brüche des Völkerrechts zu kritisieren?

Ich bin in der Tat der Auffassung, dass das israelische Militär in Gaza einen Völkermord begeht. Und auch, dass Netanjahu aus rein persönlichen Motiven die Eskalation vorantreibt, um nämlich selber nicht aus ganz anderen Gründen vor Gericht gestellt zu werden, selbst das Timing der Air Strikes gegen Iran und Katar steht damit im Zusammenhang.

Und nochmal: Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Die Kritik, die ich an Netanjahu und am israelischen Militär habe teile ich mit relevanten Teilen der israelischen Opposition.
Sind das alles Antisemiten?

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