Mittwoch, 12. November 2025
Verbot von Prostitution? Das schwedische Modell
che2001, 17:46h
Es gibt tatsächlich das Problem dass Prostitution in Deutschland seit der vollständigen Legalisierung extrem verbreitet ist und dass sich dies auch sehr stark auf Zwangsprostitution von wie oder besser als Sklavinnen beschäftigten Frauen bezieht. Man spricht von Deutschland als dem Bordell Europas. Hier besteht Handlungsbedarf.
Ob allerdings die Idee von Julia Klöckner und Nina Warken Sexkauf auf Freierseite unter Strafe zu stellen sinnvoll ist erscheint mir zweifelhaft.
https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/prostitution-warken-kloeckner-verbot-nordisches-modell-100.html
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich hierdurch die Nachfrage unterbinden lässt. Das hatte ja schon bei der Prohibition gut geklappt, und bekanntlich gibt es keinen Markt für Kokain und Heroin da der Handel mit diesen Stoffen verboten ist. Eine strafrechtliche Verfolgung von Freiern dürfte also eher die Prostitution weiter ins Dunkel treiben und daher die klandestinen Ausbeutungsstrukturen weiter verschlimmern.
Zudem: So, wie nicht jede Sexarbeiterin eine Zwangsprostituierte ist so ist auch Freier nicht immer gleich Freier. Dass Sexkauf bei Männern, die wissend oder billigend in Kauf nehmend mit Zwangsprostituierten vögeln als eine Art mildere Form von Vergewaltigung strafrechtlich verfolgt wird halte ich für angemessen - aber was ist mit freiwillig angebotenen sexuellen Dienstleistungen von einer Escortlady oder einer Hobbyhure ?
https://www.annabelle.ch/leben/schweden-werden-freier-bestraft-eine-gute-sache-50499/
Dass es überhaupt käuflichen Sex gibt offenbart ein gesellschaftliches Bedürfnis das existiert, und zwar solange es Zivilisation gibt. Und ich glaube auch dass es sich hier um ein notwendiges sozial-psychohygienisches Ventil handelt. Zuhälterei und Menschenhandel gehören zweifelsohne hart bestraft und systematisch verfolgt. Die generelle Verfolgung sämtlicher Freier erscheint mir hier aber als der falsche Weg. Und die Vorstellung, es dürfte überhaupt keinen käuflichen Sex geben wirklichkeitsfremd und aber sowas von Vorstellungen romantischer Liebe verhaftet.
Ob allerdings die Idee von Julia Klöckner und Nina Warken Sexkauf auf Freierseite unter Strafe zu stellen sinnvoll ist erscheint mir zweifelhaft.
https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/prostitution-warken-kloeckner-verbot-nordisches-modell-100.html
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich hierdurch die Nachfrage unterbinden lässt. Das hatte ja schon bei der Prohibition gut geklappt, und bekanntlich gibt es keinen Markt für Kokain und Heroin da der Handel mit diesen Stoffen verboten ist. Eine strafrechtliche Verfolgung von Freiern dürfte also eher die Prostitution weiter ins Dunkel treiben und daher die klandestinen Ausbeutungsstrukturen weiter verschlimmern.
Zudem: So, wie nicht jede Sexarbeiterin eine Zwangsprostituierte ist so ist auch Freier nicht immer gleich Freier. Dass Sexkauf bei Männern, die wissend oder billigend in Kauf nehmend mit Zwangsprostituierten vögeln als eine Art mildere Form von Vergewaltigung strafrechtlich verfolgt wird halte ich für angemessen - aber was ist mit freiwillig angebotenen sexuellen Dienstleistungen von einer Escortlady oder einer Hobbyhure ?
https://www.annabelle.ch/leben/schweden-werden-freier-bestraft-eine-gute-sache-50499/
Dass es überhaupt käuflichen Sex gibt offenbart ein gesellschaftliches Bedürfnis das existiert, und zwar solange es Zivilisation gibt. Und ich glaube auch dass es sich hier um ein notwendiges sozial-psychohygienisches Ventil handelt. Zuhälterei und Menschenhandel gehören zweifelsohne hart bestraft und systematisch verfolgt. Die generelle Verfolgung sämtlicher Freier erscheint mir hier aber als der falsche Weg. Und die Vorstellung, es dürfte überhaupt keinen käuflichen Sex geben wirklichkeitsfremd und aber sowas von Vorstellungen romantischer Liebe verhaftet.
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netbitch,
Donnerstag, 13. November 2025, 16:33
Da haben wir sie wieder, die Denkwelten der Normalos
Jetzt bezogen auf Deinen letzten Satz. Romantische Zweierbeziehung, möglichst mit Treuezwang das einzig Wahre und Sex keine Ware. Wirklichkeitsfremd, Du sagst es.
Ansonsten ist es latürnich so, dass die Zwangsprostituierten mit Zuhälter der Normalfall und die freien Hetären, Escortladies, Hobbyhuren und Dominas die rühmlichen Ausnahmen sind. Dass die Maßnahme als solche falsch ist weil sie AUCH die Falschen trifft ist ja richtig. Nur stellt sich die Frage nach der praktischen Umsetzung. Würde eine polizeiliche Verfolgung denn überhaupt die Männer treffen die mit einer Escortlady abends ins Theater, dann ins Edelrestaurant und anschließend ficken gehen? Wahrscheinlich ist doch eher dass der Straßenstrich überwacht wird.
Oder die Laufhäuser bzw. AirBnB-Bordelle.
Ansonsten ist es latürnich so, dass die Zwangsprostituierten mit Zuhälter der Normalfall und die freien Hetären, Escortladies, Hobbyhuren und Dominas die rühmlichen Ausnahmen sind. Dass die Maßnahme als solche falsch ist weil sie AUCH die Falschen trifft ist ja richtig. Nur stellt sich die Frage nach der praktischen Umsetzung. Würde eine polizeiliche Verfolgung denn überhaupt die Männer treffen die mit einer Escortlady abends ins Theater, dann ins Edelrestaurant und anschließend ficken gehen? Wahrscheinlich ist doch eher dass der Straßenstrich überwacht wird.
Oder die Laufhäuser bzw. AirBnB-Bordelle.
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manhartsberg,
Mittwoch, 19. November 2025, 10:30
Romantische Zweierbeziehung mit Zwang ist aber nicht sehr romantisch.. Und oft haben die Denkwelten der Nicht-Normalos auch etwas spezifisch Verbittertes. Ich muss da immer an das Gehetze gegen die doofen Ehefrauen der ach so selfempowerten Salome B. denken.
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che2001,
Mittwoch, 19. November 2025, 17:14
Der Begriff Romantische Zweierbeziehung, abgekürzt RZB, ist ein feststehender Terminus in der Paarpsychologie und Geschlechtersoziologie und mit einem gewissen Zwang zur Treue normalerweise verbunden, nämlich in dem Sinne, dass die Beziehung zu Ende oder gefährdet oder in der Krise ist sobald sich jemand einen Seitensprung leistet. Ob Du persönlich das romantisch findest oder nicht spielt hierbei keine Rolle, es handelt sich um einen Kategorialbegriff.
Verbittertes habe ich in den Lebenswelten von dem was ich so unter freie Liebe fassen würde eigentlich nie erlebt.
Vielleicht interessant in dem Zusammenhang:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beziehungsanarchie
Verbittertes habe ich in den Lebenswelten von dem was ich so unter freie Liebe fassen würde eigentlich nie erlebt.
Vielleicht interessant in dem Zusammenhang:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beziehungsanarchie
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avantgarde,
Mittwoch, 19. November 2025, 11:32
Was Robert Musil dazu meinte
"Freilich, wenn man es durchaus Prostitution nennen will, wenn ein Mensch nicht, wie es üblich ist, seine ganze Person für Geld hergibt, sondern nur seinen Körper, so betrieb Leona gelegentlich Prostitution." (Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften)
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che2001,
Mittwoch, 19. November 2025, 12:54
In Frankreich hat man jedenfalls sehr schlechte Erfahrungen gemacht
Dort läuft es seit 2016 nach dem nordischen Modell, man hat also einen Zeitraum, den man auswerten kann. Die Zahl der Prostituierten hat zugenommen, ihre Situation sich verschlechtert. Sie berichten von mehr Gewalt, sozialem Abstieg und einem Rückgang der wechselseitigen Unterstützung unter Sexarbeiterinnen. Einige Sexarbeiterinnen haben vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) geklagt aufgrund von Einschränkungen ihrer Freiheit, Verlust der sexuellen Selbstbestimmung und negativen Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche Lage. Der EGMR hat jedoch entschieden, dass das Verbot mit der Europäischen Menschenrechtskommission vereinbar sei und die einzelnen Staaten hier einen rechtlichen Spielraum hätten.
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manhartsberg,
Freitag, 21. November 2025, 16:42
avantgarde, da ist dann schon wieder hochkomödiantisch, wo B's Verdienst landet. Aber nur, wenn man es weiß.
"Humor ist so schön, er schwebt frei von aller Begehrlichkeit über den Erscheinungen."
"Humor ist so schön, er schwebt frei von aller Begehrlichkeit über den Erscheinungen."
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