Dienstag, 28. Januar 2025
Royal Navy zeigt Flagge
che2001, 18:41h
Da fährt ein russisches Spionageschiff, das ausgerüstet ist, Telefon- und Nachrichtenkabel in bis zu 5000 m Tiefe anzuzapfen, quer durch die gesamte Nordsee bis in den Ärmelkanal, um sich dort direkt über einem wichtigen Datenkabel zwischen Frankreich und England zu postionieren. Dann schiebt sich ein britisches Atom-Uboot zwischen Kabel und Spionageschiff und beginnt unter diesem aufzusteigen, um direkt neben ihm aufzutauchen. Gleichzeitig erscheint am Himmel ein Helikopter mit einem Boarding-Team an Bord. Das Spionageschiff "Yantar" war während seiner gesamten Fahrt durch die Nordsee von der Fregatte "HMS Somerset" verfolgt worden, die stets hinter der Kímm geblieben war, die "Yantar" aber die ganze Zeit auf dem Radar gehabt hatte.
https://www.navalnews.com/naval-news/2025/01/uk-shadows-russian-ship-yantar-in-demonstration-of-surveillance-role-in-deterring-cui-threats/
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Sonntag, 19. Januar 2025
Waffenstillstand in Gaza
che2001, 23:37h
Dazu könnte man ein Lied spielen.
"Ein bißchen Frieden
für ein paar Wochen
gemütlich laden
dann geht es weiter"
"Ein bißchen Frieden
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Montag, 9. Dezember 2024
Vorläufiges zum Charakter der Hayat Tahrir al Sham
che2001, 17:17h
Der in den letzten drei Jahren aus dem Radar der Weltöffentlichkeit verschwundene Bürgerkrieg (oder Stellvertreterkrieg) in Syrien hat in dieser Zeit Woche für Woche unzählige zivile Opfer nach sich gezogen. Die aktuelle Offensive war die Reaktion auf den Dauerbeschuss/das Dauerbombardement durch russische und syrische Luftwaffe, syrische Heeresflieger (hauptächlich Hubschrauber mit Fassbomben) sowie syrische Artillerie und Artillerie der Hizbollah und der iranischen Pasdaran (Revolutionsgarden).
Diese Offensive wird von mehreren Rebellengruppen getragen, vorrangig aber von HTS, und nutzt die Schwäche der Verbündeten Assads. Russland ist in der Ukraine gebunden und die Hisbollah aufgrund der israelischen Schläge neutralisiert.
HTS ist eine autoritäre und islamistische Organisation, die man nicht mit Al Kaida oder gar dem Islamischen Staat gleichsetzen kann - mit denen steht sie im Konflikt. Im Ursprung geht sie zurück auf die Al Nusrah Front, eine Abspaltung von Al Kaida sowie Überläufer des IS. Entscheidend ist die Tatsache, dass diese Milizionäre sich vom Djihadismus abgewandt haben, 2019 haben sie endgültig mit ihm gebrochen.
Djihadismus bedeutet, einen "Heiligen Krieg" bis zum Endsieg gegen die Ungläubigen führen zu wollen. Der Hayat Tahrir al Sham ist hingegen integristisch ausgerichtet, d.h. für eine nach den Prinzipien des Islam ausgerichtete Gesellschaft mit starker Bindung an volkstümliche regional verwurzelte religiöse Sitten und Bräuche ohne Missionsanspruch nach außen. Bislang setzt der HTS auf ein inklusives Narrativ.
Allerdings handelt es sich um ein heterogenes Bündnis aus ideologischen Islamisten, regional verwurzelten Stammeskriegern, Veteranen der früheren syrischen Opposition die Rache nehmen wollen und kriegsmüden desertierten Soldaten.
In der offiziellen Kommunikation setzte HTS bislang auf ein inklusives Narrativ, das den respektvollen Umgang mit religiösen Minderheiten postuliert.
Ob das ehrlich gemeint und glaubwürdig ist muss sich zeigen. Selbst wenn sie nur das kleinere Übel sind, sind sie ein wirklich kleineres Übel sowohl gegenüber dem Menschenschlächter Assad als auch gegenüber den ein Armageddon anstrebenden Djihadisten.
Who Are the Rebels Leading the Offensive in Syria? - The New York Times
https://www.nytimes.com/2024/12/02/world/middleeast/syria-rebels-hts-who-what.html
Diese Offensive wird von mehreren Rebellengruppen getragen, vorrangig aber von HTS, und nutzt die Schwäche der Verbündeten Assads. Russland ist in der Ukraine gebunden und die Hisbollah aufgrund der israelischen Schläge neutralisiert.
HTS ist eine autoritäre und islamistische Organisation, die man nicht mit Al Kaida oder gar dem Islamischen Staat gleichsetzen kann - mit denen steht sie im Konflikt. Im Ursprung geht sie zurück auf die Al Nusrah Front, eine Abspaltung von Al Kaida sowie Überläufer des IS. Entscheidend ist die Tatsache, dass diese Milizionäre sich vom Djihadismus abgewandt haben, 2019 haben sie endgültig mit ihm gebrochen.
Djihadismus bedeutet, einen "Heiligen Krieg" bis zum Endsieg gegen die Ungläubigen führen zu wollen. Der Hayat Tahrir al Sham ist hingegen integristisch ausgerichtet, d.h. für eine nach den Prinzipien des Islam ausgerichtete Gesellschaft mit starker Bindung an volkstümliche regional verwurzelte religiöse Sitten und Bräuche ohne Missionsanspruch nach außen. Bislang setzt der HTS auf ein inklusives Narrativ.
Allerdings handelt es sich um ein heterogenes Bündnis aus ideologischen Islamisten, regional verwurzelten Stammeskriegern, Veteranen der früheren syrischen Opposition die Rache nehmen wollen und kriegsmüden desertierten Soldaten.
In der offiziellen Kommunikation setzte HTS bislang auf ein inklusives Narrativ, das den respektvollen Umgang mit religiösen Minderheiten postuliert.
Ob das ehrlich gemeint und glaubwürdig ist muss sich zeigen. Selbst wenn sie nur das kleinere Übel sind, sind sie ein wirklich kleineres Übel sowohl gegenüber dem Menschenschlächter Assad als auch gegenüber den ein Armageddon anstrebenden Djihadisten.
Who Are the Rebels Leading the Offensive in Syria? - The New York Times
https://www.nytimes.com/2024/12/02/world/middleeast/syria-rebels-hts-who-what.html
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Dienstag, 17. September 2024
Langstreckenraketen
che2001, 18:15h
Der Pedant und Empiriker in mir ist genervt, wenn in Bezug auf die Ukraine ständig von Langstreckenraketen die Rede ist. Qua definitionem sind Langstreckenraketen Raketen mit Reichweiten ab 7000 km. Noch in der Anti-Atomraketen-Friedensbewegung wusste man, dass 2000-4000 km Mittelstreckenraketen heißen.
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Donnerstag, 29. August 2024
che2001, 16:31h
Wahrscheinlich wieder so ein kleiner Präventivvergeltungsschlag gegen die Hamas.
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Dienstag, 2. Juli 2024
Gespräch mit einem Major
che2001, 11:07h
Ich hatte eine aufschlussreiche Unterhaltung mit einem Major der Bundeswehr. Der sagte, dass es völlig richtig sei dass die BRD keine Taurus an die Ukraine liefern würde, da es nicht auszuschließen sei, dass die auch auf zivile Ziele in Russland abgefeuert würden. Die Tatsache, dass die Ukraine die angegriffene Seite ist und die russische Aggression nicht nur völkerrechtswidrig, sondern auch mit furchtbaren Grausamkeiten verbunden sei mache die Kriegsführung der Ukraine noch zu keiner ethischen Angelegenheit. In dieser Hinsicht blenden die westliche Politik und die westlichen Medien regelmäßig etwas aus. Zum Beispiel würden die ukrainischen Streitkräfte Flakstellungen direkt neben Kinderhorten aufstellen, einkalkulierend, dass diese zum Ziel russischer Lenkwaffen werden, weil man die entsprechenden Fernsehbilder gut gebrauchen kann.
Es gäbe auch Bombenanschläge von ukrainischen Geheimagenten auf Supermärkte in Russland. Auch die Ukraine führe einen hybriden Krieg, wenn auch viel viel zahmer als Russland. Solche schmutzigen Details gehörten einfach zur Realität des Krieges dazu.
Es gäbe auch Bombenanschläge von ukrainischen Geheimagenten auf Supermärkte in Russland. Auch die Ukraine führe einen hybriden Krieg, wenn auch viel viel zahmer als Russland. Solche schmutzigen Details gehörten einfach zur Realität des Krieges dazu.
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Mittwoch, 21. Februar 2024
The return of Gollum
che2001, 23:46h
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Dienstag, 20. Februar 2024
Die Sprachlosigkeit der Linken zur Ukraine und die Abhilfe
che2001, 15:59h
Zum Ukrainekrieg schweigt die westliche Linke in Schock- oder auch Duldungsstarre, ergeht sich in unpolitischem Psazifismus, in einer gewissen Russlandnähe aus einem falsch verstandenen Traditionsantiimperialismus heraus oder übt sich im Schulterschluss mit dem Establishment. Eigene Antworten hat sie keine.
Nun hat sich die westliche Linke angesichts internationaler Konflikte in der Vergangenheit immer selbst Wissen angeeignet.
Zum Vietnamkrieg gab es den Vietnamkongress des SDS, zum Thema Atomkraftwerke unzählige Reader und unabhängige Studien sowie die Zeitschrift "Atom-Express".
Der Sturz des Schah und die revolutionären Kämpfe in Nicaragua und El Salvador sowie die IWF-Brotpreisaufstände der 70er und 80er Jahre schlugen sich in der Schriftenreihe "Autonomie. Neue Folge" nieder und wurden auf den Internationalismustagen Tübingen verarbeitet. Der Erste und Zweite Golfkrieg, der Zusammenbruch der Sowjetunion sowie Jugoslawiens kulminierten in der Schriftenreihe "Materialien für einen neuen Antiimperialismus". Zum aktuellen Konflikt und dem heutigen Russland an sich ist dagegen bisher wenig Diskussionsstoff im Umlauf.
Daher habe ich hier ein paar Leseempfehlungen fürs Osternest:
Sabine Adler
"Was wird aus Russland?"
Aufbau Verlag
https://www.aufbau-verlage.de/ch-links-verlag/was-wird-aus-russland/978-3-96289-209-8
Julian Hans
"Kinder der Gewalt.
Russland in 5 Verbrechen."
CH Beck Verlag
https://www.chbeck.de/hans-killer-krasnodar/product/35581219
Giuliano da Empoli
"Der Magier im Kreml"
Über die Rolle von Wladislaw Surkow
C. H. Beck
und diesen Beitrag aus der Neuen Zürcher
https://www.nzz.ch/meinung/etwas-archaisch-boeses-russland-und-seine-gewaltkultur-ld.1688815
Nun hat sich die westliche Linke angesichts internationaler Konflikte in der Vergangenheit immer selbst Wissen angeeignet.
Zum Vietnamkrieg gab es den Vietnamkongress des SDS, zum Thema Atomkraftwerke unzählige Reader und unabhängige Studien sowie die Zeitschrift "Atom-Express".
Der Sturz des Schah und die revolutionären Kämpfe in Nicaragua und El Salvador sowie die IWF-Brotpreisaufstände der 70er und 80er Jahre schlugen sich in der Schriftenreihe "Autonomie. Neue Folge" nieder und wurden auf den Internationalismustagen Tübingen verarbeitet. Der Erste und Zweite Golfkrieg, der Zusammenbruch der Sowjetunion sowie Jugoslawiens kulminierten in der Schriftenreihe "Materialien für einen neuen Antiimperialismus". Zum aktuellen Konflikt und dem heutigen Russland an sich ist dagegen bisher wenig Diskussionsstoff im Umlauf.
Daher habe ich hier ein paar Leseempfehlungen fürs Osternest:
Sabine Adler
"Was wird aus Russland?"
Aufbau Verlag
https://www.aufbau-verlage.de/ch-links-verlag/was-wird-aus-russland/978-3-96289-209-8
Julian Hans
"Kinder der Gewalt.
Russland in 5 Verbrechen."
CH Beck Verlag
https://www.chbeck.de/hans-killer-krasnodar/product/35581219
Giuliano da Empoli
"Der Magier im Kreml"
Über die Rolle von Wladislaw Surkow
C. H. Beck
und diesen Beitrag aus der Neuen Zürcher
https://www.nzz.ch/meinung/etwas-archaisch-boeses-russland-und-seine-gewaltkultur-ld.1688815
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Dienstag, 9. Januar 2024
Die programmierte Katastrophe - das doppelte Dilemma des Bibi Netanjahu
che2001, 16:52h
Der israelische Premierminister hat zwei Direktiven im Kampf gegen die Hamas verkündet: Die Hamas vollständig zu zerschlagen und die Geiseln zu befreien.
Beides zusammen geht nicht so ohne weiteres, geht vielleicht gar nicht. Schon jetzt ist der Gazastreifen ungefähr so zerstört wie Dresden im Frühjahr 1945. Die militärischen Strukturen der Hamas sind zwar stark geschwächt, von vollständig zerschlagen kann aber nicht die Rede sein. Und will man sie restlos zerschlagen muss man zu Mitteln greifen, die sich für einen ethisch handelnden Staat verbieten: Etwa Aerosolbomben in die Tunnel, alles mit einer Druck- und Hitzwelle durchblasen dass da niemand mehr lebt. Das heisst dann auch zum Teufel mit den Geiseln.
Und auf der anderen Seite bedeutet alle Geiseln frei zu bekommen verhandeln. Eine Hamas, der die völlige Vernichtung angedroht wird wird ihr Faustpfand nicht aus den Händen geben wollen. Beide Ziele gleichzeitig erreichen zu wollen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das weiß Netanjahu, und er weiß auch um die Tatsache, dass seine politische Karriere beendet sein wird, wenn es zu einem Ende der Kampfhandlungen kommt.
Israel wird ihn verantwortlich machen für die Lücken im Sicherheitssystem, die den Überfall der Hamas möglich gemacht haben. Golda Meir hatte der Yom-Kippur-Krieg ihre politische Karriere gekostet. Netanjahu aber wird sich für größere Fehler verantworten müssen als sie. Das weiß er, und so hat er ein Interesse daran, dass der aktuelle Krieg möglichst lange dauert. Etwas anderes als zwischen zwei in voller Konsequenz nicht zu verwirklichenden Lösungen herumzuwursteln bleibt ihm ohnehin nicht.
Beides zusammen geht nicht so ohne weiteres, geht vielleicht gar nicht. Schon jetzt ist der Gazastreifen ungefähr so zerstört wie Dresden im Frühjahr 1945. Die militärischen Strukturen der Hamas sind zwar stark geschwächt, von vollständig zerschlagen kann aber nicht die Rede sein. Und will man sie restlos zerschlagen muss man zu Mitteln greifen, die sich für einen ethisch handelnden Staat verbieten: Etwa Aerosolbomben in die Tunnel, alles mit einer Druck- und Hitzwelle durchblasen dass da niemand mehr lebt. Das heisst dann auch zum Teufel mit den Geiseln.
Und auf der anderen Seite bedeutet alle Geiseln frei zu bekommen verhandeln. Eine Hamas, der die völlige Vernichtung angedroht wird wird ihr Faustpfand nicht aus den Händen geben wollen. Beide Ziele gleichzeitig erreichen zu wollen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das weiß Netanjahu, und er weiß auch um die Tatsache, dass seine politische Karriere beendet sein wird, wenn es zu einem Ende der Kampfhandlungen kommt.
Israel wird ihn verantwortlich machen für die Lücken im Sicherheitssystem, die den Überfall der Hamas möglich gemacht haben. Golda Meir hatte der Yom-Kippur-Krieg ihre politische Karriere gekostet. Netanjahu aber wird sich für größere Fehler verantworten müssen als sie. Das weiß er, und so hat er ein Interesse daran, dass der aktuelle Krieg möglichst lange dauert. Etwas anderes als zwischen zwei in voller Konsequenz nicht zu verwirklichenden Lösungen herumzuwursteln bleibt ihm ohnehin nicht.
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