Mittwoch, 5. September 2018
Sexismus revisited
Drei Positionen die ich alle durchaus diskutierenswert finde ohne ihnen zuzustimmen, dazu später mehr, Meinungen sind aber schon jetzt erwünscht.

http://www.taz.de/!5166706/



https://www.zeit.de/2016/17/sexismus-werbung-verbot-heiko-maas-pinkstinks



https://wienerin.at/der-zwang-zur-nacktheit-wird-uns-als-freiheit-verkauft

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FESTIVAL DER SOLIDARITÄT
8. SEPTEMBER 2018 – WUPPERTAL Otto-Böhne Platz

20 Jahre Zusammenhalt gegen Abschiebung, Ausschluss, und Kriege
20 Jahre Kampf für Leben und Menschlichkeit

P R O G R A M M

16:00 Uhr - Eröffnung und Begrüßung
16:15 Uhr - Kämpfe gegen Deportation in NRW und bundesweit, was haben wir gelernt?
16:45 Uhr - Solidarität und Entschlossenheit als Mittel gegen Isolationslager
17:15 Uhr - Wir erkämpfen die Menschenrechte - der Kampf für Bewegungsfreiheit
18:00 Uhr - gemeinsames Abendessen auf dem Schusterplatz
19:00 Uhr - Möglichkeit des Austausches mit Aktivisten über Möglichkeiten des Widerstandes gegen Abschiebung, Residenzpflicht, Isolationslager, …
20:00 Uhr - Konzert mit Jamal's Rheinorchester
22:00 Uhr - Ende

Filmvorführungen und Diskussionen in unserem KARAWANE-lokal in der Marienstraße 52
18:30 Uhr „residenzpflicht“ ein Film von Denise Garcia Bergt über die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und die selbstorganisierten Kämpfe von Flüchtlingen - 22:00 Uhr Überraschungsfilm

Aufruf auf Türkisch: http://thecaravan.org/node/4664
Aufruf auf Französisch: http://thecaravan.org/node/4667

Liebe Schwester und Bruder, Freudinnen und Freunde,
die KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen wird im September diesen Jahres 20 Jahre. Dieses 20-jährige Bestehen wollen wir gemeinsam mit euch in Wuppertal feiern. Denn 20 Jahre KARAWANE bedeutet vor allem 20 Jahre Solidarität, Freundschaft und Zusammenhalt.

Im Sommer 1998, als wieder vor den Bundestagswahlen im Wahlkampf rassistische Hetze betrieben wurde und die Flüchtlinge zum Sündenbock der gesellschaftlichen Probleme gemacht wurden, begann die Geschichte der KARAWANE. Da kamen wir Flüchtlinge aus verschiedenen Kontinenten zusammen, um für uns selbst zu sprechen. Wir sagten: „Asylrecht ist ein Menschenrecht und kein Privileg!“ und „Wir sind hier, weil ihr dort seid!“ und wiesen so auf den kolonialen Charakter der heutigen wirtschaftlichen Aufteilung der Welt in reiche und arme Länder. Während auf dieser Erde sich das Kapital, die Investoren und die Produktionsstätte und die Waren frei bewegen können, werden die Menschen gefangen gehalten in von Kolonialmächten gezeichneten Grenzen und sollen dort in Armut und Elend sterben oder gehorchen den Diktaturen, die für die großen Konzerne die Rohstoffe oder die billigen Arbeitskräfte sichern. Die zweite Parole konkretisierten wir auf Aktionen gegen das Treffen der Regierungschefs der sogenannten G8 unter dem Vorsitz von Gerhard Schröder und sagten fortan: „Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört!“

Als wir begannen uns gegen Abschiebungen zur Wehr zu setzen, hinderte uns die Residenzpflicht daran, uns zu treffen und zu organisieren. Sie beschränkte unsere Bewegungsfreiheit, also organisierten wir den zivilen Widerstand dagegen. Seit dem bestehen die Mitglieder der KARAWANE auf ihr universelles Recht der Bewegungsfreiheit.

Ein weiterer zentraler Punkt der Kämpfe richtete sich gegen die Isolationslager für Flüchtlinge. Diese Orte der Zermürbung sind dafür konzipiert, um uns gefügig zu machen, damit wir ohne Widerstand und fern der Gesellschaft im Dämmerlicht des Morgengrauens leicht abgeschoben werden können. Sie sind da, um uns zu kontrollieren und gehorsam einzupferchen. In diesen einsamen Orten wollen sie unsere Menschlichkeit brechen. Doch viele von uns wehrten sich gerade in diesen Lagern an verschiedenen Orten der Republik und viele Lager wurden geschlossen. Diese Kämpfe waren teilweise sehr hart und zäh, aber sie formten uns. Sie zeigten uns im Einzelnen wie Zermürbung und Bürokratie in einem rassistischen System der Ausgrenzung funktionieren und viele zum Täter machen. Aber sie lehrten uns vor allem auch, dass wir durch Solidarität vieles bewegen und erreichen können. Nämlich dann, wenn wir die Masken und die Vorurteile abwerfen und miteinander als Nachbarn, als Ausgeschlossene oder als Unterdrückte überlegen, was für unser Leben zurzeit das Wichtigste ist und uns dann gemeinsam dafür einsetzen.

In den letzten 20 haben wir viele Freundinnen und Freunde gewonnen, viele Menschen und Kulturen und ihre Geschichten kennengelernt. Wir haben gesehen, wie die Talente jedes Menschen in einem System, das Menschen rein nach Verwertung in einem kapitalistischen Produktionssystem in Gruppen und Kategorien klassifiziert, zerstört werden. Wir haben viele Freundinnen und Freunde bei rassistischen Übergriffen von Polizei oder durch Verweigerung der Gesundheitsversorgung verloren. Viele nahmen sich selbst das Leben. Viele wurden abgeschoben. Doch die meisten von uns, die die unterschiedlichsten Kämpfe geführt haben, leben noch und sind verbunden miteinander durch die gegenseitige Solidarität. Die Solidarität ermöglichte uns, Räume zu schaffen für uns selbst, Öffentlichkeit zu organisieren für unsere Themen. Sie verschaffte uns Unabhängigkeit, damit wir unsere Schmerzen und Anliegen unzensiert aussprechen können. Vor allem ist diese Solidarität aber die zwischenmenschliche Liebe und Zärtlichkeit und daher das schönste, was wir je erfuhren. Deshalb wollen wir anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Netzwerks mit euch gemeinsam feiern… und einige Erfahrungen mit euch teilen.

Falls ihr von weit her kommt und in Wuppertal übernachten wollt, so meldet euch bei uns, damit wir im Vorfeld Schlafplätze organisieren können.

Mit solidarischen Grüßen
eure Wuppertaler Gruppe
der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

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