
Kommt ein Hase und trinkt es aus.
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"Alle Heten sind natürlich negativ auf Schwule bezogen, was denn sonst? Das meint doch Heteronormativität.
Und Du wirst keine noch so homofreundliche Hete treffen, die nicht bei der Vorstellung der passiven Rolle – ich meine nicht Oralverkehr – das ganze Repertoire von Ekel, Angst usw. abspult. Weil “Mann” halt “Penetrierer” heißt" ------ Habe noch niemals in der Hinsicht überhaupt Ekel, Angst oder irgendwas in der Art empfunden. Unter "Heterosexualität" würde ich zunächst einfach mal die Tatsache verstehen, dass jemand sich sexuell zum anderen und nicht zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt. Und das kam zumindest in meiner Sozialisation nicht durch Abgrenzung zum Schwulsein zustande, abgesehen davon, dass die meisten heterosexuellen Männer, ich auch, in der Pubertät mal eine schwule oder zumindest latent homophile Phase durchlebt haben. Da setzt jemand traumatische Erfahrungen, die längst nicht alle gemacht haben als allgemeingültig voraus.
Also gut, Earendil, hier ist der Link:
http://metalust.wordpress.com/2012/10/19/katrin-ronicke-und-der-wohlfuhlantirassismu
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Eines Abends schaut auch Matthias im Haus vorbei. Er scheint sich wieder etwas gefangen zu haben; zumindest wirkt er nüchtern und weder ängstlich noch aggressiv. Alfie und auch Heike empfangen ihn ausgesprochen freundlich, und es entwickelt sich ein lustiges, allgemein gehaltenes Klön-Gespräch. Doch plötzlich geht eine Veränderung durch sein Gesicht, seinen ganzen Körper. Ruckartig scheinen bei ihm alle Zeichen auf Rotalarm zu gehen. Panik im Blick, starrt er auf Rock. Entsetzen macht sich auch in dessen Ausdruck breit. "Was ist?" fragt Alfie erstaunt. "Ich glaube, ich muß gehen." meint Matthias tonlos, steht auf und verläßt den Raum, vorbei an Rock, der dasteht wie eine Salzsäule. Alfie will hinterher, doch Heike hält ihn zurück. "Was wird hier gespielt?" fragt sie Rock. "Ihr kennt euch?" Rock nickt schwer. "Von früher, aus Amsterdam. Der Typ war mal auf H. Ich dachte, er wäre seit langem tot. Mir hat man erzählt, er hätte sich den goldenen Schuß gegeben. Ich habe mir damals Vorwürfe gemacht, weil mich Leute gebeten hatten, mich um ihn zu kümmern und ich es nicht getan habe." "Nun, zumindest lebt er noch. Vielleicht erleichtet das ja dein Gewissen, hm ?" entgegnet Heike und legt ihm den Arm um die Schulter. Er scheint etwas Aufmunterung zu brauchen. Noch immer ist er kreidebleich.
Am nächsten Tag fahren Rock und Britt zusammen mit Alfies Wagen nach Hamburg. Sie muß wieder arbeiten, und Rock meint, er hätte dringend etwas zu erledigen.
Während der Fahrt ist Rock sehr aufgekratzt, redet über alles Mögliche. Es scheint, er müsse irgend etwas überspielen. Britt, die am Steuer sitzt und sich bei regennasser Fahrbahn aufs Fahren konzentrieren muß, ist etwas genervt. Völlig aus den Socken haut es sie aber, als Rock sie plötzlich ohne Umschweife fragt, ob er Franco mal kennenlernen könne, er würde mit ihm gerne einen guten Deal machen. Herrgottarschlochverdammt, woher weiß der davon, wer Franco ist und was der macht? Sie hatte Henning um absolute Diskretion gebeten. "Wer hat dir denn von Franco erzählt?" fragt sie mühsam beherrscht zurück. "Na, Alfie!" versetzt Rock unschuldig. "Sind das nicht gute Kumpels?" "Nein, die kennen sich gar nicht. Und Franco schätzt keine zufälligen Besucher!" "Oh, das habe ich nicht gewußt! Tschuldige!" "Ist schon in Ordnung. Kannst du ja nichts für!" entgegnet Britt versöhnlich, aber innerlich kocht sie. Männer! Sicherlich hat Henning weitergetratscht, und Alfie hat daraus dann in Alkohollaune irgend eine falsche story gemacht. Na warte, der kriegt nen Einlauf!
Mittlerweile ist Matthias nochmal im Haus vorbeigekommen. Er will Alfie sprechen - unter vier Augen.
"Was ist los, Alter?" will dieser wissen. "Du wirkst so gehetzt?" "Ja, weißt du denn nicht, wer das ist?" "Wer, Rock?" "Ich weiß nicht, wie er sich jetzt nennt - wenn das der Typ von gestern ist." "Vor dem du weggerannt bist..." "Ja, ganz recht. Was hat er euch denn erzählt, wer er wäre?" "Er sagte, daß er dich von früher kennen würde." "Das hat er sogar zugegeben?!" fragt Matthias empört. "Ja," erwidert Alfie ruhig, "und er hat gesagt, daß du mal Heroin genommen hast und er glaubte, du wärest längst tot." "Das ist ja wohl unglaublich!" faucht Matthias. "Hätte er wohl gern. Ich wär imstande, ihn umzubringen!" "Was ist denn nun los?" fragt Alfie, noch immer ruhig und freundlich. "Also, dieser Typ hat mir eine Ladung Heroin in die Klamotten geschmuggelt und dann bei den Bullen verpfiffen. Hätte mich um ein Haar mein Jura-Studium gekostet. Nur ein aufwendiges medizinisches Gutachten, das bewies, daß ich nie harte Drogen genommen habe, und die unsaubere Vorgeschichte von dem Typen haben mich gerettet. Ist ein alter Ganove, der schon seit längerer Zeit als V-Mann fürs RD arbeitete. Ist dann abgetaucht. Eigentlich heißt er Roland Hansen, stellte sich mir aber als Peter Schmiedt vor - Schmiedt mit ie und dt." In Alfie arbeitet es. Zwei Geschichten, die sich gegenseitig ausschließen. Matthias soll aus einer medizinischen Untersuchung als clean hervorgegangen sein - ein schlechter Witz, wenn mensch sich den Zustand ansieht, in dem er ihn kennenlernte. Andererseits - damit wäre klar, wer der Spitzel ist.
Es hilft nichts, er muß Heike und Henning hinzuziehen. Obwohl er sich erst heftig sträubt, stimmt Matthias schließlich zu.
Henning ist erstmal sauer, daß er von der Spitzel-Geschichte nicht unterrichtet wurde. Typisch! Dem kleinen Henning traut wohl niemand zu, die härteren Komponenten des Lebens aushalten zu können. "Ich denke, ich bin einer eurer engsten Freunde?" protestiert er. "Warum habt ihr mich nicht eingeweiht?" "Auch Azad und Kalle wissen nichts." antwortet Heike. "Wir hielten es für besser. Nun spiel nicht beleidigte Leberwurst!"
"Wir müssen Britt warnen!" sagt Alfie mit finsterem Blick. Mittlerweile ist ihm klar, daß Matthias die Wahrheit sagt. Auf seine Intuitionen ist Verlaß, Logik hin oder her. "Sie sitzt mit diesem Schwein in einem Auto und hat ihre Wumme dabei. Wenn die sie hoppsnehmen, ist sie geliefert!" "Ich rufe sie an!" meint Henning spontan. "Besser, wenn ich das tue." antwortet Alfie bedächtig. "Schließlich habe ich die ganze Geschichte etwas näher mitgekriegt. Ist authentischer!" "Macker!" denkt Henning."Will wohl den Retter spielen und ist neidisch, weil er sie nicht abgekriegt hat.", sagt aber nichts. Wie immer bei Konflikten mit Alfie oder Kalle fügt er sich.
Am frühen Abend, nach mehreren vergeblichen Anrufen, erreicht Alfie Britt. Die ist geladen wie ne Haubitze. "Was bildest du dir ein, Rock Geschichten über Franco zu erzählen?!" schreit sie ihn an. "Wer ist Franco?" fragt Alfie zurück. "Hör zu, es ist etwas im Busche.." "Das glaube ich allerdings auch!"wütet Britt zurück "Du Arsch!" "Was ist los?" fragt Alfie verblüfft. Sein Tonfall macht sie stutzig. Besorgt, erregt, aber nicht im Allermindesten schuldbewußt. "Also," antwortet sie etwas gefaßter, "Rock hat mich nach Franco gefragt und gesagt, du hättest ihn als deinen Kumpel bezeichnet." "Kenne keinen Franco." gibt Alfie knapp zurück. "Können wir offen sprechen? Ich meine, bist du allein?" "Ja." entgegnet Britt. "Gut. Also, Rock ist offensichtlich ein Bullenspitzel. Matthias, der gestern abend da war, kennt ihn von früher. Es wurde ein Funkspruch abgefangen, nach dem die Bullen einen Informanten bei uns haben." "Dieses Schwein!" braust Britt auf. "Natürlich! Deshalb wollte er zu Franco! Er sagte, du hättest mir von ihm erzählt, weil ihm niemand von euch was gesagt hat.Du bist einer der tonangebenden Leute, also konnte er nichts falsch machen. Er ist hinter Franco her. Wie sicher ist das Telefon, von dem du sprichst?" "Überhaupt nicht."erwidert Alfie. "Es ist das von meiner WG. Wenn die Gegenseite es abhört, wird sie gezwungen sein, zu reagieren," "Gut."meint Britt. "Ich weiß, was ich zu tun habe."
Am gleichen Abend düst sie zu Franco und informiert ihn. Knarren einsteckend, fahren sie nach Altona zu Rocks Addresse. Er hat nie da gewohnt.
Morgens, vier Uhr dreißig. Ein dröhnendes Krachen weckt Alfie. Er schreckt auf und sieht aus dem Fenster. Mehrere Bullenwannen und überall Blaulicht.
Dann fliegt die Zimmertür auf. Behelmte Cops im Kampfanzug. Scheiße! Nichts zu machen.
"Leisten sie keinen Widerstand! Wir haben hier einen Durchsuchungsbefehl, eine Räumnungsklage und einen Haftbefehl. Nehmen sie die Hände hoch! Sie sind vorläufig festgenommen."
Alfie ist wie betäubt. Schwerfällig steht er auf und nimmt die Hände über den Kopf. "Haftbefehl?" fragt er zurück. "Gegen wen?" "Wir stellen hier die Fragen. Wenn sie schön ruhig bleiben, passiert ihnen nichts."
Die Bullen durchwühlen das ganze Haus. Offensichtlich suchen sie nach etwas ganz Bestimmtem. Zwar finden sie dummerweise auch ein paar Gramm Dope, das scheint sie aber nicht weiter zu interessieren. Von den HausbewohnerInnen wehrt sich niemand. Zu massiv und zu überraschend kam der Überfall. Die Leute werden zur erkennungsdienstlichen Behandlung in eine Bullenwanne verfrachtet, einzeln nacheinander. Währenddessen räumen die Beamten die Zimmer leer und schmeißen Mobiliar und persönliche Sachen der BesetzerInnen auf die Straße, wobei so Manches zu Bruch geht. Nach erfolgter ED-Behandlung werden die Festgenommenen freigelassen und sammeln sich vor dem Bus auf der Straße. Nervös blicken sie sich an, fragen einander, wie es war, muntern sich auf, nehmen einander in die Arme. Dorit kommt als Letzte aus dem ED-Bus. Nun, während die Bullen bisher kaum ein überflüssiges Wort von sich gegeben gegeben haben, wendet sich der Einsatzleiter an die Geräumten. "Wir suchen Herrn Azad Sadir." erklärt er. "Wo ist er?" "Der ist nicht hier!" erwidert Dorit spontan. Alfie könnte sie erwürgen. Sanft und unauffällig gibt er ihr einen Rippenstoß. "Wer ist das?" schaltet er sich ein. "Ich habe diesen Namen noch nie gehört." "Leute, ich lasse mich nicht verscheissern!" antwortet der Oberbulle. "Ich weiß, daß der zu Ihnen gehört. Wir haben einen Haftbefehl gegen den Herrn und außerdem einen Durchsuchungsbefehl wegen Gefahr im Verzuge. Wir wissen, daß sich in diesem Haus eine scharfe Schußwaffe befindet. Sie können uns helfen oder uns Schwierigkeiten machen, das liegt bei ihnen. Wir haben ihre Daten. Gehen sie nach Hause und denken sie ein bißchen nach. Wir werden hier alles auf den Kopf stellen. Gegen sie liegt nichts vor, außer Hausfriedensbruch. Und auch für Herrn Sadir wäre es das Beste, wenn er sich selber stellt."
"Viel Spaß beim Suchen." verabschiedet sich Alfie salopp und geht 'rüber zum Haus, um seine Habseligkeiten zusammenzuklauben. Die Übrigen schließen sich an, und überraschenderweise lassen die Bullen sie gewähren.
Azad hat Glück, daß er weder in der Kohnstraße noch in seiner WG anzutreffen ist. Elke hat eine neue Wohnung und ist dort gestern eingezogen. Er hat ihr beim Umzug geholfen, und nachdem die Einräumerei sehr lange dauerte, dort auch gepennt. Dummerweise hat niemand Elkes neue Addresse. Früh am Morgen düst Ines zu dem Laden, wo Elke arbeitet, um sie so früh wie möglich abzufangen. Es klappt. Laut Elkes Auskunft knackt Azad noch. "Und wenn er nicht schnellstens abtaucht, wird er nicht nur knacken, sondern auch brummen!" versetzt Ines sarkastisch. "Was werfen die ihm denn vor?" "Das weiß von uns niemand. Ibrahim meint, es müßte was mit der Polisario zu tun haben. Wir müssen ihn wegschaffen, ehe die Bullen erfahren, wo er ist."
"Meine Wohnung kennt niemand." erwidert Elke unerwartet cool. "Ich glaube, er kann eine Weile hierbleiben, ehe jemand etwas merkt. Inzwischen überlegen sich alle, wo ein auf Dauer sicheres Versteck ist. Ist zu der Räumung was geplant?" "Ja, heute nachmittag machen wir eine kleine Kundgebung am Markt." "Gut. Ich werde dort also nicht auftauchen. Niemand von euch geht von da aus direkt zu mir!" "Schon in Ordnung, aber wo und wann sollen wir uns treffen?" Elke zuckt die Schultern. "Weiß ich das? Schickt vielleicht jemanden vorbei, der am Schluß nicht im Haus gewesen ist, zum Beispiel Herbert. Oder irgendwer von euch geht nach der Kundgebung in eine Kneipe, in zwei, drei andere, und kommt spät abends hier vorbei. Irgendwas fällt uns schon ein." Jetzt, wo es wirklich ums Ganze geht, ist Elke absolut straight. Die Tatsache, daß sie keine Szenefrau ist, macht sie nicht zur harmlosen Bürgerin; und vor allem steht sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität.
Am Nachmittag ist die Kundgebung. Es haben sich etwa 300 Leute versammelt. Von den Bullen sieht mensch nur ein Sixpack mit vier Bepos, die in ihrem Wagen bleiben, und zwei Streifenwagen mit je zwei Schirmmützenträgern, darunter auch ein grauhaariger Polizeirat. Die Mützenträger steigen aus, halten sich aber zurück. Lediglich der Graumelierte fragt kurz, wer denn hier "der Veranstalter" sei, gibt sich aber mit der Erklärung, dies sei eine spontane Kundgebung, zufrieden. In einiger Entfernung ist noch ein Ziviwagen zu sehen. Insgesamt wirkt es so, als sei die Staatsgewalt sehr auf Deeskalation bedacht, hielte aber für den Fall des Falles etwas in der Hinterhand. Bitte.
Können sie haben. Alfies Rede wird perfide genug sein. Während Heike und Jörg vom ASTA ihm ihre Megas hinhalten, fängt er an.
"Heute morgen um vier Uhr dreißig ist das von uns seit einunddreißig Tagen besetzte Haus Kohnstraße 14 von den Bullen geräumt worden. Es geschah unter dem Vorwand, wir würden eine scharfe Schußwaffe im Haus verborgen halten und einen Menschen verstecken, der per Haftbefehl gesucht wird. Natürlich sind solche Vorwürfe absurd. Sie haben Tradition als Mittel der staatlichen Propaganda gegen Hausbesetzungen. Wir kennen dies von der Hamburger Hafenstraße und der Düsseldorfer Kiefernstraße, wo regelmäßig das abgesckmackte Märchen von der RAF im besetzten Haus ausgekramt wurde.
Der wirkliche Hintergrund für die Räumung ist der, daß die Polizei einen Spitzel im Haus eingeschleust hatte und es uns gelungen war, ihn zu enttarnen."
Lächelnd macht Alfie eine Kunstpause. Natürlich entspricht das, was er sagt, so nicht ganz der Wahrheit, aber das interessiert ihn nicht. Auf die Wirkung kommt es an. Der Beitrag ist nur mit Heike, Henning und Kalle abgesprochen. Die Moralischen wurden sicherheitshalber gar nicht gefragt.
Die Wirkung im Publikum läßt sich deutlich spüren. Aufgeregtes Geraune, wütende Gesichter, allgemeines Entsetzen. Wahrscheinlich werden die Bullen hinten schon unruhig. Bei denen müßte das Gesagte noch ganz anders 'reinknallen. "Leider hat sich der Spion nach Hamburg-Altona abgeseilt, ehe wir mit ihm Tacheles reden konnten. Um ihren V-Mann zu decken und um uns von der Verfolgung abzuhalten, haben sie das Haus heute nacht geräumt und uns dabei erkennungsdienstlich behandelt. Damit wird weder am Wohnungsproblem in dieser Stadt was geändert, noch uns unser Mut und unsere Entschlossenheit genommen. Um zu zeigen, daß wir uns nicht einschüchtern lassen, geben wir hier nun Name und Beschreibung des Spitzels durch. Wir wollen ihn innerhalb unserer eigenen Kreise gewissermnaßen zur Fahndung ausschreiben, denn ich denke, er hat noch viel zu erzählen - nicht nur den Bullen, sondern auch uns." Jetzt regt sich was bei der Staatsgewalt. Der Polizeirat versucht hektisch, sich einen Weg durch die Menge zum Redner zu bahnen. Umsonst. Die Leute stoßen ihn weg, ein Typ droht ihm Prügel an. Er weicht zurück, doch schon sind seine Bepos neben ihm, Helm auf, doch noch ohne Knüppel in der Hand. "Also, der Typ heißt Roland Hansen und läuft auch als Peter Schmiedt und als Rock herum. Unter dem Namen Rock war er in dieser Stadt bekannt." Es folgt eine genaue Beschreibung seines Aussehens und die Aufforderung, ihn zu erwischen und, notfalls unter Gewaltandrohung, zur Rede zu stellen. Der Polizeihäuptling ist außer sich. Er greift seinerseits zum Megaphon, erklärt die Versammlung für aufgelöst und fordert Alfie auf, zu einem Gespräch zu ihm zu kommen. "Ein solches Gespräch hatte ich bereits letzte Nacht mit einem ihrer Kollegen. Vielen Dank auch. Wir machen jetzt eh Schluß." Darauf stimmt die Menschenmenge den Chor an: "Stasi Ost und Stasi West, überall dieselbe Pest!" Dann fliegt die erste volle Bierdose an den Helm eines der Bepos. Auch gezückte Schlagstöcke machen bei dem Zahlenverhältnis keinen Eindruck. "Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform!" hallt es über den Platz, ein Pflasterstein landet in der Windschutzscheibe von dem Sixpack. Die Bullen müssen ziemlich schlagartig die Beine in die Hand nehmen. Als ein mit Tonfas und Knüppelschutzwesten ausgerüsteter Zug SEK aus einer Seitenstraße auftaucht und vorrückt, beginnt die Menge sich aufzulösen, nicht ohne ein fröhliches "Bürger, macht euch keine Sorgen, plündern tun wir morgen!". Zu weiteren Zusammenstößen kommt es nicht. Scheinbar sind die Bullen zu überrumpelt, um gezielt Leute abzugreifen.
Während Alfie sich bei der Nachbereitung der Aktion im Jugendzentrum einiges an Tadel für sein "verantwortungslos eskalierendes Verhalten" anhören muß, verdrücken sich Heike und Kalle auf Schleichwegen in Elkes Wohnung.
Nach etwa zwei Stunden Besprechung ist klar, was zu geschehen hat. Azad wird vorerst nach Hamburg verschwinden, Alfie und Henning sollen ihn mit dem unverdächtigen Wagen von Elkes Bruder Manfred dorthin bringen und bei der Gelegenheit Alfies Auto zurückholen. Heike hatte erst was gegen Hamburg, weil sie dabei in erster Linie an Britt dachte und daran, daß die Bullen sie wegen der Knarre auf dem Schirm haben könnten. Azad hat diese Bedenken zerstreut. Er muß sich nicht bei Britt oder deren unmittelbaren Kumpeln verstecken. Ibrahim hat auch Bekannte in Hamburg, und generell ist die Stadt wunderschön groß und unübersichtlich, vor allem, was St.Pauli und St.Georg angeht.
Zwei Tage später dübeln die Jungs los. Manfreds Wagen ist praktischerweise ein Bulli mit fensterlosem Fond, so daß Azad von außen nicht zu sehen ist. Auch Alfie und Henning werden einige Zeit in Hamburg bleiben; Alfie, um sich der vermutlich gesteigerten Aufmerksamkeit der heimischen Bullei nach seinem Redebeitrag zu entziehen, Henning aus Herzensgründen. Wie weit die Reise für Azad und Alfie tatsächlich werden soll, ahnt noch niemand.
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Zu dem Thema "Eisenbahnromantik" hatte ich keinerlei Berührung, jetzt aber kann ich es nachvollziehen.







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Dauerproblem in der politischen Bloggosphäre.
via Kadda:
http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1520
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Einer organisiert vom Regierungspräsidium Karlsruhe, ab Flughafen
Stuttgart und einer ab Flughafen Düsseldorf, organisiert von der ZAB
Bielefeld. In Düsseldorf und auch in Stuttgart finden die Abschiebungen
Mitte November statt. Genügend Zeit also, dass sich die Info weit
verbreiten kann...
Verbreitet die Information - Widerstand ist nötig!
Keine Abschiebung nirgendwohin!
Di 13.11.2012 Sammelabschiebung ab Flughafen Düsseldorf nach Belgrad
Sehr wahrscheinlich ein von FRONTEX koordinierter Flug.
Do 15.11.20112 Sammelabschiebung ab Stuttgart in den Kosovo
Sehr wahrscheinlich ein von FRONTEX koordinierter Flug.
Achtet auf weitere Hinweise.
Stopp aller Abschiebungen!
Kontakt: abschiebestop [at] riseup.net
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Was gibt es nur für blöde Sackgesichter!
http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1495
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Stattdessen halt eine Ebene tiefer - lange Wanderungen und Klettern an Talleitwänden und Klippen. Aber das war eine ganz neue Erfahrung - wunderbare Herbstwälder in den Farben des Indian Summer.



Und kleine Klettertouren müssen ja nicht wirklich klein sein. 8 Klippen am Tag in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sind wie eine große Wand.



Ein "logischer Riss", eine winzige Verschneidung in einer ansonsten glatten und senkrechten Wand aus verkieseltem Sandstein (sonst hat die Gegend eher Granit) bildet die einzige Möglichkeit, raufzukommen.

Niemand, der mich sichert. Kein Seil, nur meine eigenen Hände und Füße und drei Klemmkeile an Schlingen zur Selbstsicherung, sonst habe ich nichts. Trip aus eigener Hand, voll und ganz.


Ach, ja, die herbstliche Kälte: teilweise hatte ich das Hemd ausgezogen und war im Netzshirt unterwegs, so sehr kam ich ins Schwitzen, und die Sonne knallte auf den Fels. Goldener Oktober...
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Diejenige, die das sagte war natürlich sehr der Meinung, "deitsch" zu sprechen.
Grünkohl mit Gyros, auch was Neues.
Kartoffelpuffer "Heilige Dreifaltigkeit": 1 Hawaiipuffer (Puffer mit Ananas, Schinken und Käse überbacken), einer mit Sourcream und einer mit Lachs. Ist das jetzt neue Küche oder der Norddeutschland-Skandinavien-Alpen-Balkanrap?
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Zwischenspruch: In den frühen 80ern war das definitiv anders, da wurde quergevögelt was das Zeug hielt. Zwischenspruch Schluss. Das ist einerseits verständlich: Es ist nicht einfach, Alternativen zu den Lebensentwürfen der Normalos zu entwickeln, und anders leben kann sehr anstrengend werden. Andererseits greifen dann auch allzuhäufig, wenn Auseinandersetzungen um Sexismus, Homophobie oder Grenzverletzungen geführt werden Mechanismen, die eher mit religiösen Praktiken und eben auch einer puritanischen oder katholischen Moral zu tun haben als mit rationalen linksemanzipatorischen Kriterien. Dabei muss ich allerdings sagen, dass ich nicht so sehr viele sehr junge Linke kenne. Die meisten Linken mit denen ich zu tun habe sind so 35 bis 50, und da haben sich mit moralischem Rigorismus geführte Genderdebatten im Allgemeinen herausgewachsen, und die Jungantifas um 20 die ich so kenne erlebe ich auf Demos oder aktionsbezogenen Plena, weiß aber nicht, was bei denen intern so abgeht. Oder es sind Leute aus der Kletterszene, und die sind weder moralisch noch prüde. Und auch ganz allgemein viel sozialkompetenter als so manche Diskursnervensägen, was sich aus dem auf Leben und Tod aufeinander angewiesen sein zwangsläufig ergibt.
Ich mache jetzt ein Fass auf: Da ich nicht weiß wie das in linken Zusammenhängen heute aussieht erzähle ich mal wieder von früher, beschreibe erlebte Strukturen und bitte dann mal das kommentarfreudige Publikum, Stellung zu nehmen, ob es Ähnliches heute noch gibt oder ob die eigenen Erfahrungen von dunnemals oder dazwischen ähnlich oder völlig anders sind.
In den linken Lebenswelten die mal meine Heimat waren gestaltete sich so im Zeitraum 1988-2000 zumindest bei den Heteros/ras der szeneöffentliche Umgang mit Körperlichkeit schwierig. Aus dem Anspruch, feministische, antipatriarchale, egalitäre Prinzipien zu leben wurde ein Rigorismus, der teilweise stark selbstrepressive Züge annahm. Da sich die Szene anders kleidete als der bürgerliche Geschmack es vorsah, so eine bunte Mischung aus Hippie-Punk- Rasta- Biker- und Survivaloutfit, war zugleich klar, was gar nicht ging. Linke Frauen hatten keinen Chic zu tragen, höchstens etwas, das "Kampfchic" genannt wurde, z.B. Schweizer Armeejacke oder Lederjacke, Minirock, Strumpfhosen und High-Heel-Dr. Martens. Riotgirls wie die junge Netbitch setzten da vielleicht noch einen drauf, indem sie das sommers mit Strapsteilen und nabelfreiem Top kombinierten, aber die ihren Feminismus durch Kleidung zum Ausdruck bringende Durchschnittslinke trug eher Schlabber-Kapuzi (die Dinger heißen heute Hooddies, der Begriff war uns damals aber unbekannt), und schulter- und nabelfrei ins JUZI zu gehen wurde schon als Provokation angesehen, die eindeutig gegen die Szenemoral verstieß.
Ich wohnte zu der Zeit in einer WG mit einer jungen Dolmetscherin zusammen, schön wie ein Model und auch entsprechend aufgemacht. Die ging mit High Heels und Lippenstift auf ein Plenum, und voll finsterer Verachtung sagte ein Genosse: "So, wie die aussieht, kriegt die nichts auf die Reihe!". Wenn linke Frauen stark an Männern hingen, stärker, als es den eigenen feministische Wertvorstellung entsprach, so wurde damit von vielen Genossinnen nicht etwa mit Verständnis, sondern mit Verachtung reagiert "wer sich selbst über Männer definiert ist keine Feministin". Ansprüche, die über die Familienblümchensexstandardmentalität hinausgingen wurden nicht einfach als anzustrebende Ideale gesetzt, sondern als Zwänge, denen Genüge getan werden musste, es stand auch ein Leistungsanspruch dahinter. Insgesamt ergab diese Denke informelle Hierarchien, in denen diejenigen oben standen, die nach szenemäßigem Wertverständnis "am Weitesten" waren. Gute Karten hatte da, wer sexuelle Praktiken hatte, die möglichst weit vom Missionarsstellungssex abwichen (aber bei Heten bitte kein BDSM, die galten dann gleich als zu therapierende Perverse). Als eine Frau, die bis dahin als Lesbe gelebt hatte, plötzlich mit einem Mann zusammen war, sogar einem ziemlichen Macho, wurde dies als Rückschritt in ihrer Entwicklung angesehen. Und viele linke Heteromänner, ich auch, suchten sich ihre sexuellen Kontakte vorsichtshalber außerhalb der Szene.
Ich hatte Anfang der 90er das Heidenglück, nach meinem Bruch mit zwei früheren Bezugsgruppen in ganz neue Zusammenhänge hineinzugeraten in denen diese rigiden Maßstäbe keine Gültigkeit hatten oder doch nur eingeschränkt, z.T. ironisiert wurden. Und insbesondere die von Flüchtlingen geprägten waren da dann für mich geradezu heilsam. Nun, so aus zeitlicherDistanz betrachtet frage ich, ob es so etwas wie geschildert immer noch oder schon wieder gibt.
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http://www.georgiaencyclopedia.org/nge/ArticlePrintable.jsp?id=h-3482
können jetzt nicht mal einfach so Dutzende verhaftet werden, weil sie gegen Gesetze verstoßen haben. Wenn doch: Run Riot!
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts37274.html
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"Das Unbehagen an Authentizismus wurde im Pop-Musik-Diskurs zuerst durch die erwähnte Rockism-Debatte in den späten 70ern in Großbritannien handhabbar. Hier standen sich zum ersten Mal di...e Gegensätze direkt und expressis verbis gegenüber: Hier der authentizistische Blues-Rocker, dessen Publikum die Qualität einer Performance nach dem echt geflossenen Schweiß bemaß, dort der Transformist und Anti-Rockist, der sich freute, wenn Rollen und Stereotype durch frei erfundene Identitäten und neue Formen der Lust und der Sozialität gekontert wurden."
Diese zwei Weisen haben sogar schon zu Zerwürfnissen in Gruppenblogs geführt.
Also, nicht über den Text insgesamt, sondern nur über den letzten Satz. Es geht da nicht um Zerwürfnisse in Gruppenblogs, sondern um ein Zerwürfnis in einem Gruppenblog, der Autor pluralisiert ständig singuläre intersubjektive Einzelerlebnisse, wohl um denen eine gesellschaftliche Bedeutung zuzusprechen die sie nicht haben. Und das "Zerwürfnis" bestand mehr so daraus, dass er das obige Problem auf einen Text übertrug, der etwas mit Wandlungsprozessen in der Arbeitswelt und widerständigem Verhalten zu tun hatte und 0,0 % Berührung mit irgendeinem Authentizitätsthema.Nachdem er zu der Ansicht gelangt war, es bestünden unüberwindliche Gegensätze zu einer Fragestellung die gar nicht da war verließ er das Gruppenblog.
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- 02.10.: Rage against Abschiebung #11 - „I mog Di ned Abschiebn"
- 03.10.: Antinationale Demonstration "No Love for a Deutschland"
- 06.10.: Demonstration für Flüchtlingsrechte in Dachau
- Protestmarsch: Noch 100 Kilometer bis Berlin
29.09.: Nazi-Kundgebungen in München stören!
Die "Bürgerinitiative Ausländerstopp" hat für den morgigen Samstag, den 29.09., sieben Kundgebungen in München angemeldet. Neben den offen rechten und rassistischen Mottos der sind auch die Veranstaltungsorte, direkt vor linken und subkulturellen Einrichtungen und auch Flüchtlingsunterkünften, besonders provokativ: Der Auftakt wird vor der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Baierbrunner Str. 14 stattfinden.
Kommt deshalb morgen zu den antifaschistischen Gegenkundgebungen - ab 11 Uhr vor die Baierbrunner Straße 14 (U3 Obersendling) und vor das Kafe Marat in der Thalkirchnerstraße 102 (U3/U6 Goetheplatz) und zeigt den Nazis, dass wir sie nicht haben wollen - nicht vor Flüchtlingslagern und auch sonst nirgendwo!
02.10.: Rage against Abschiebung #11 - „I mog Di ned Abschiebn"
Am Dienstag, den 02.10., findet wie jedes Jahr das Soli-Festival "Rage against Abschiebung" im Münchner Feierwerk statt - dieses Jahr bereits zum 11. Mal und
unter dem Motto "I mog Di ned Abschiebn". Neben grandiosen Konzerten von Bands wie Microphone Mafia, Neonschwarz oder Mal Élevé, veranstalten wir dieses Jahr die FIESE WIESN, bei der an sechs Spielbuden direkt auf dem Festivalgelände z.B. mit dem Bobbycar gegen Frontex angetreten werden darf!
Der Preis ist dieses Jahr sogar günstiger als eine Wiesn-Maß - und der Gewinn geht direkt an den Bayerischen Flüchtlingsrat und in die Asylarbeit! Also, auf geht's - Einlass ist ab 19 Uhr.
Und wer sich schonmal warmtanzen will - um 17 Uhr beginnt am Sendliger Tor die Tanzdemo "Rave without Borders", die sich direkt zum Rage zappeln wird!
Mehr Informationen unter: www.rageagainstabschiebung.de
03.10.: Demonstration "No Love for a Deutschland"
Selbst der Kater vom Rage-Festival kann am Tag danach sinnvoll genutzt werden: Am Mittwoch, den 03.10., beginnt um 14.30 Uhr die antinationale Demonstration "No Love for a Deutschland" als Gegendemonstration zum schwarz-rot-goldenen Rausch der in München stattfindenden Einheitsfeierlichkeiten.
Mehr Informationen unter: 3oktober12.blogsport.de
06.10.: Demonstration für Flüchtlingsrechte in Dachau
Auch das Münchner Umland schläft nicht! Am Samstag, den 06.10., findet unter dem Motto "Grenzenlose Solidarität" in Dachau eine Demonstration für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen statt. Dachau betreibt seit mehr als 20 Jahren ein Flüchtlingslager, das selbst in Bayern mit seinen extrem miserablen Lebensbedingungen hervorsticht. Die Demonstration setzt sich für die Schließung solcher Lager und die Abschaffung der rassistischen Sondergesetze gegen Flüchtlinge ein. Sie beginnt um 13 Uhr am Sonnenwinkel, Ecke Wallbergstraße / Münchnerstraße.
Mehr Informationen unter: grenzenlos.blogsport.eu
Protestmarsch: Noch 100 Kilometer bis Berlin!
Der Protestmarsch der seit dem 19. März streikenden Flüchtlinge hat mittlerweile Wittenberg in Sachsen erreicht. Rund 20 Flüchtlinge und 30 UnterstützerInnen marschieren bereits seit Anfang September von Würzburg in Richtung Berlin, um gegen die Residenzpflicht, die schlechte Behandlung von Flüchtlingen und für ein bedingungsloses Bleiberecht zu protestieren. Trotz Wind, Wetter, Blasen an den Füßen und einem vollen Protest-Programm, haben sie nun "nur" noch rund 100 Kilometer Strecke bis zu ihrem Ziel, den Verantwortlichen in Berlin, vor sich. Die Ankunft ist für den 04./05. September geplant, in Berlin wird dann ein Protestcamp aufgeschlagen, und es werden verschiedene Aktionen stattfinden.
Mehr Information unter: www.refugeetentaction.net
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