... link (0 Kommentare) ... comment
Brüssel, 5. Oktober- Wenn man in Lembeek bei Brüssel, von Dr. Roger Vandroogenbroeck sprach, war nicht von dem ?Herrn Doktor? die Rede, sondern von ?Roger?. Fast jeder in dem 7000 Einwohner-Dorf kannte ihn. Der Allgemeinmediziner verstarb am 30. September 2021 im Alter von 70 Jahren nachdem er Kontakt zu einer an COVID-19 erkrankten Patientin hatte. Medscape sprach mit Dominique De Poot, der Ehefrau von Dr. Roger Vandroogenbroeck. Hier ihr Bericht:
Erste Untersuchungen ergaben, dass nur etwa 15% seiner Lunge durch die Infektion mit dem Virus beeinträchtigt waren, was ihn zunächst zuversichtlich stimmte. Als sein Zustand sich aber weiterhin verschlechterte, wurde mein Mann stationär aufgenommen.
?Ich war überfordert?
Mitte September 2021, waren die meisten Patienten, die auf der Intensivstation lagen, ungeimpft. Obwohl es nur noch wenig Kapazitäten gab, konnte mein Mann im Krankenhaus gut versorgt werden. Zu diesem Zeitpunkt äußerte Roger deutlich den Wunsch, dass er nicht intubiert werden wolle. Ich selbst war überfordert, es ging alles so schnell. Ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass ich meinen Mann nie wiedersehen würde.
Wir verabredeten uns fast täglich zum Telefonieren. Anfangs konnte er noch selbst den Hörer abnehmen, um mit mir zu sprechen. Ich telefonierte auch regelmäßig mit den Ärzten und Pflegern, die ihn behandelten. Sie waren meine Hände, meine Augen und mein Herz. Ich bin unglaublich dankbar, dass sie sich so gut kümmerten und so sehr um das Leben meines Mannes kämpften.
Trotz Intubation keine Besserung
Mein Mann und ich telefonierten gerade, als ein Arzt der Intensivstation zu ihm kam, um ihm mitzuteilen, dass sich sein gesundheitlicher Zustand weiter verschlechtert hatte. Es blieb keine andere Wahl, als ihn zu intubieren. Das war am 16. September 2021.
Trotz Intubation trat keine Besserung ein. Einige Tage später wurden wir angerufen, um uns von Roger zu verabschieden. Am 30. September verstarb er im Beisein seiner Angehörigen an der Delta-Variante des Coronavirus.
Großer Rückhalt aus der Gemeinde
Am Freitag, den 8. Oktober fand die Beisetzung in der Kirche von Sint-Veroon in Lembeek statt. In dem Ort, in dem mein Mann sein Leben lang als Allgemeinarzt tätig war.
Ich nahm and der Zeremonie nicht teil, da ich die Situation mit den vielen Menschen immer noch für zu gefährlich hielt. Mein Mann und ich wurden beide Ende Februar mit dem Impfstoff von BioNtech-Pfizer geimpft, trotzdem hatten wir uns beide angesteckt. Meiner Meinung nach kommt die allgemeine Entspannung zu früh und ich fürchte, dass uns eine 4. Welle bevorsteht.
Roger war ein Dorfarzt, der sich aktiv am Leben der Gemeinde beteiligte, unter anderem bei der berühmten Osterprozession und als Musiker bei den ?Brass Friends Lembeek?. Seine Patienten und Patientinnen reagierten mit Trauer und großer Anteilnahme auf seinen Tod. Vor seiner Praxis wurden Blumen abgelegt und die Leute sprachen über ihn als einen Menschen, der immer allen helfen wollte.
Er wurde nur 70 Jahre alt und hätte eigentlich schon vor 5 Jahren aufhören können, zu arbeiten. Wer weiß, vielleicht wäre er dann noch am Leben. Die Patientin, die meinen Mann infiziert hatte, hat mich kürzlich besucht. Sie fühlt sich sehr schlecht. Mein Mann hätte sie nicht behandeln dürfen und doch musste er es, um seinem Anspruch, immer für seine Patienten da zu sein, gerecht zu werden?
Die Redaktion spricht der Familie, den Freunden und Kollegen von Dr. Roger Vandroogenbroeck ihr tiefstes Beileid aus.
Dieser Beitrag wurde von Johanna Gottschling und Loic Lemonnier aus mediQuality from Medscape übersetzt und adaptiert.
Rogers Arbeit war sein Leben. Am Ende seiner Karriere hatte er immer noch 2000 Patienten und Patientinnen, die regelmäßig in seine Praxis kamen. Sein Arbeitstag begann um 6:30, oft noch früher. Ich kenne wenige Ärzte und Ärztinnen, die so engagiert sind, wie mein Mann es war. Aber vielleicht ist das auch vernünftiger.
Dr. Roger Vandroogenbroeck
Quelle: privat
Die Infektion
Ende Juli wurde mein Mann am Hals operiert. Die OP verlief gut, aber er war geschwächt und konnte nicht sofort zur Arbeit zurückkehren. Es war schwierig, eine Vertretung zu finden, da es in unserer Region bereits einen Mangel an Hausärzten gibt und die meisten von ihnen keine neuen Patienten mehr annehmen.
Roger wollte trotz seines geschwächten Zustands für seine Patienten da sein und verhindern, dass seine Abwesenheit zu Lasten der Kollegen ging. Deshalb beschloss er, wieder Telekonsultationen anzubieten und einige persönliche Sprechstunden pro Tag abzuhalten. Und so wurde der 10. September 2021 zum Schicksalstag meines Mannes.
An diesem Tag kam eine Patientin in seine Praxis, um einen COVID-19-Abstrich machen zu lassen. Nach dem Abstrich verlor die Patientin das Bewusstsein und hatte Schwierigkeiten zu atmen. Wie sich später herausstellte, war der Grund wohl eine schwere COVID-19-Erkrankung.
Die Patientin lag am Boden. Mein Mann nahm ihr die Maske ab, damit sie besser atmen konnte. Er benetzte ihr Gesicht mit frischem Wasser und hob ihre Beine an. Wenige Augenblicke später kam sie wieder zu Bewusstsein. In diesem kurzen Zeitraum muss die Infektion stattgefunden haben.
Heute denke ich, er hätte sie nicht annehmen dürfen und sich stattdessen von seiner Operation erholen sollen. Er hätte einfach nicht arbeiten sollen.
Erste Symptome und Hospitatlisierung
Am 13. September, einige Tage nach dem Kontakt zu der infizierten Patientin, traten bei Roger die ersten Symptome auf. 2 Tage danach wurde er positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Er hatte Kopfschmerzen und fühlte sich fiebrig. Wenig später war auch mein Test positiv.
Der Allgemeinzustand meines Mannes verschlechterte sich. Als auch seine Sauerstoffsättigung abnahm, begab er sich in die Notaufnahme das nahegelegenen Krankenhauses, mit dem er sein ganzes Leben lang eng zusammengearbeitet hatte.
... link (0 Kommentare) ... comment
Im Medscape-Corona-Newsblog finden Sie regelmäßig die aktuellen Trends zu Neuinfektionen und Belegung von Intensivstationen sowie eine Auswahl von klinisch relevanten Kurzmeldungen zur Pandemie.
Corona-Newsblog, Update vom 14. Oktober 2021
Die 7-Tage-Inzidenz hat sich in den letzten Tagen nur unwesentlich verändert. Aktuell liegt der Wert bei 67,0 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Am Vortag nannte das RKI 65,4, und vor einer Woche 62,6. Innerhalb der letzten 24 Stunden haben Gesundheitsämter 12.382 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Vorwoche: 11.644 weitere Fälle). Und 72 COVID-19-Patienten sind während des letzten Tages gestorben (Vorwoche: 68 Todesfälle).
Aktuell befinden sich 1.400 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung (18 mehr als am Vortag). Davon werden 774 (55%) invasiv beatmet. Noch sind 765 Betten im Low-Care- und 2.48 Betten im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 380 ECMO-Behandlungsplätze. ?Im Moment sind wir in einer Plateau-Phase (?) die Lage ist unter Kontrolle?, so Prof. Dr. Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Die meisten Intensivpatienten seien nicht oder nicht vollständig geimpft.
Die Impfkampagne kommt nur zögerlich voran. 65,4% der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft und 68,6% haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Die Zahlen standen zuletzt in der Kritik; vermutlich liegt die Quote bei Personen ab 18 Jahren um 5% höher als angegeben. ?Das RKI kann nur die Impfdaten veröffentlichen, die ihm entsprechend übermittelt worden sind?, erklärt RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler. Eine zu niedrige Erfassung stelle ?keinen Fehler und kein Versäumnis des RKI dar?, sondern gehe auf unterbliebene Meldungen impfender Stellen zurück.
Impfungen für Kleinkinder starten in 1. EU-Land
Prophylaxe-Pille: Notfallzulassung für Molnupiravir in den USA beantragt
Antikörper-Cocktail verringert Risiko von schwerem COVID-19 oder Tod
Jeder Zweite: Metaanalyse zu Long-COVID-19
Umfrage in Nature: Hass und Morddrohungen gegen Wissenschaftler
COVID-19-Vakzin: CureVac zieht die Reißleine
Impfungen für Kleinkinder starten im 1. EU-Land
Die Slowakei will laut einer Ministeriumssprecherin als erstes EU-Land noch in dieser Woche Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren impfen: zuerst kleine Patienten mit Vorerkrankungen, die zu höheren Risiken für schweres COVID-19 führen. Zwar gibt es keine entsprechende EMA-Zulassung. Doch das slowakische Gesundheitsministerium hatte eine Ausnahmegenehmigung erteilt.
Kuba impft seit September sogar 2- bis 11-Jährige.
Deutschland hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut Mitte August nach umfangreichen Nutzen-Risiko-Analysen eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche abgegeben. Alle Heranwachsenden zwischen 12 und 17 Jahren können sich mit einem der zugelassenen mRNA-Impfstoffe impfen lassen.
Prophylaxe-Pille: Notfallzulassung für Molnupiravir in den USA beantragt
Wie Medscape berichtet hat, verringert das Virostatikum Molnupiravir das Risiko einer Krankenhauseinweisung und/oder eines Todesfalls. Der Wirkstoff wurde ursprünglich zur Influenza-Therapie entwickelt. Jetzt gab der Hersteller bekannt, eine Notfallzulassung bei der US Foo fand Drug and Drug Administration (FDA) einzureichen.
Der Antrag basiert auf folgenden Daten: Bei der Zwischenanalyse reduzierte Molnupiravir das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls um etwa 50%. 7,3% aller Patienten, die Molnupiravir erhielten, wurden entweder hospitalisiert oder starben bis Tag 29 nach der Randomisierung (28/385), verglichen mit 14,1% aller mit Placebo behandelten Patienten (53/377); p = 0,0012.
Bis Tag 29 wurden bei Patienten, die Molnupiravir erhielten, keine Todesfälle gemeldet, im Vergleich zu 8 Todesfällen bei Patienten unter Placebo erhielten. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse war in der Molnupiravir- und der Placebo-Gruppe vergleichbar (35% bzw. 40%). Das galt auch für Nebenwirkungen (12% bzw. 11%).
Antikörper-Cocktail verringert Risiko von schwerem COVID-19 oder Tod
AstraZeneca hat Ergebnisse der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten, multizentrische Phase-III-Studie TACKLE veröffentlicht. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt: 600 mg AZD7442, verabreicht als einmalige intramuskuläre Injektion, verringerten das Risiko für schweres COVID-19 oder Tod um 50 % im Vergleich zu Placebo. Das galt für ambulante Patienten, die seit maximal 7 Tagen Beschwerden aufgrund einer SARS-CoV-2-Infektion hatten. Es kam zu 18 Ereignissen des Endpunkts im AZD7442-Arm (18/407) und 37 im Placebo-Arm (37/415).
Bei Patienten, die innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn behandelt wurden, verringerte AZD7442 das Risiko für schweres COVID-19 oder Tod um 67% im Vergleich zu Placebo, mit 9 Ereignissen im AZD7442-Arm (9/253) und 27 im Placebo-Arm (27/251).
AZD7442 ist eine Kombination von Tixagevimab (AZD8895) und Cilgavimab (AZD1061). Die Antikörper wurden aus B-Zellen rekonvaleszenter COVID-19-Patienten gewonnen und biochemisch optimiert. Durch die Verlängerung der Halbwertszeit wird die Dauer der Wirkung im Vergleich zu herkömmlichen Antikörpern mehr als verdreifacht. Und die reduzierte Fc-Rezeptorbindung soll das Risiko einer antikörperabhängigen Verstärkung von COVID-19 verringern.
Jeder Zweite: Metaanalyse zu Long-COVID-19
Wer an COVID-19 erkrankt, hat oft weit nach der Genesung aus virologischer Sicht mit Beschwerden zu kämpfen. Details liefert eine kürzlich veröffentlichte Metaanalyse. Die Forscher haben 57 Studien mit 250.351 COVID-19-Überlebenden ausgewertet.
Ehemalige Patienten waren im Median 54,4 Jahre alt, und 56% waren Männer und hatten eher einen schweren Verlauf. Insgesamt mussten 79% aufgrund von COVID-19 stationär behandelt werden.
Kurzfristige Beschwerden (bis 1 Monat nach der Rekonvaleszenz) hatten 54,0%, mittelfristig (2-5 Monate nach der Genesung) waren 55,0% betroffen, und an langfristigen Folgen litten (nach 6 oder mehr Monaten) litten 54,0%.
Besonders häufig traten pulmonale, neurologische, psychische Störungen oder funktionelle Mobilitätseinschränkungen auf (62,2%). Dann folgten Konzentrationsschwierigkeiten (23,8%), generalisierte Angststörungen (29,6%), allgemeine Funktionsbeeinträchtigungen (44,0%), Müdigkeit bzw. Muskelschwäche (37,5%).
Laien haben Schwierigkeiten, die Symptome einzuordnen und Hilfe zu suchen. Seit rund 1 Woche gibt eine spezielle Patientenleitlinie Antworten auf die häufigsten Fragen.
Umfrage in Nature: Hass und Morddrohungen gegen Wissenschaftler
Für ein News Feature in Nature haben die Autoren 321 Wissenschaftler befragt ? größtenteils aus dem Vereinigten Königreich (123), aus Deutschland (62) und aus den USA (53). Die Studie ist nicht repräsentativ und auch keine Veröffentlichung mit statistischer Methodik. Dennoch zeigt sie klare Trends in COVID-19-Zeiten.
22% der interviewten Forscher haben Androhungen von Gewalt erlebt, und 15% sogar Morddrohungen. Mehr als 80% waren in Social Media persönlichen Angriffen oder Troll-Kommentaren ausgesetzt waren; 25% sogar bei fast jedem oder bei jedem Posting. Das führte bei 42% zu einer emotionalen oder psychologischen Belastung. Die gesamte Situation wurde zwiespältig bewertet. 84% berichteten von auch von positiven Erfahrungen mit Medien. Aber 60% sagten, die Bereitschaft dazu sei stark gesunken ? bei 15% sogar sehr stark.
?Die Umfrage ist methodisch sauber durchgeführt und ausgewertet?, kommentiert Prof. Dr. Fabian Prochazka, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Erfurt, gegenüber dem Science Media Center Germany. ?Allerdings ist die Stichprobe nicht repräsentativ und die Rekrutierung war rein selbstselektiv.? Diese Problematik werde zwar transparent gemacht, dennoch sind die Zahlen im Artikel prominent genannt, obwohl sie keine Aussagen über eine Grundgesamtheit zuließen. ?Dass etwa 15% der befragten Wissenschaftler*innen Morddrohungen bekommen haben, bezieht sich nur auf die kleine, medial sehr aktive Gruppe, die hier befragt wurde?, so die Einschätzung von Prochazka.
Seine Interpretation: ?Online-Hass kommt in Deutschland überwiegend von rechts, daher sind Wissenschaftler*innen besonders gefährdet, die sich zu Themen wie Migration oder Populismus äußern.? Hier habe die Corona-Pandemie für eine deutliche Verschärfung gesorgt: ?Wissenschaftler*innen werden teilweise massiv aus dem Impfgegner- und Querdenker-Spektrum angefeindet und bedroht.? Mögliche Folgen seien Stress und psychische Belastung, was zu Rückzug und Selbstzensur führen könne.
COVID-19-Vakzin: CureVac zieht die Reißleine
Mittlerweile stehen in Europa und in den USA Vakzine in großer Menge zur Verfügung. Das hat Folgen für pharmazeutische Hersteller. CureVac gab bekannt, das europäische Zulassungsverfahren für CVnCoV als mRNA-Impfstoffkandidaten der 1. Generation nicht weiter zu verfolgen.
Das Vakzin zeigte eine Wirksamkeit von 48% gegen eine COVID-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades. Speziell in der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahren lag die Effektivität, COVID-19 jeder Schwere zu verhindern, bei 53%. Und gegen einen moderaten oder schwerem Krankheitsverlauf wurden 77% angegeben. In dieser Altersgruppe bot CVnCoV zudem eine hundertprozentige Schutzwirkung vor einem Krankenhausaufenthalt oder Tod.
BioNTech/Pfizer und Moderna kommen in Zulassungsstudien auf rund 95%. Allerdings wurden die Untersuchungen zu einem Zeitpunkt durchgeführt, als noch kaum SARS-CoV-2-Varianten zirkuliert sind: eine mögliche Erklärung für den Unterschied.
Curevac selbst will sich jetzt auf die Entwicklung eines mRNA-Impfstoffkandidaten der 2. Generation in Zusammenarbeit mit GlaxoSmithKline (GSK) konzentrieren. Dieser habe laut Pressemeldung ?in Tiermodellen eine bis zu 10-fach höhere Immunogenität?.
... link (0 Kommentare) ... comment
Michael van den Heuvel, Medscape
Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, eine 7-Tage-Inzidenz von 66,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Am Vortag lag der Wert noch bei 66,1, und vor 1 Woche bei 64,7. Weitere 3.111 Menschen haben sich mit SARS-CoV-2 infiziert (Vorwoche: 3.088). Weitere 7 Menschen sind durch COVID-19 gestorben (Vorwoche: 7).
Laut DIVI-Intensivregister waren am 10. Oktober 1.344 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Veränderungen zum Vortag gab es nicht. Aktuell sind 928 Betten im Low-Care- und 2.502 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 401 freie ECMO-Behandlungsplätze.
Mittlerweile sind laut offizieller Statistik 65,1% der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft worden, und 68,4 % haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Doch die Zweifel an der offiziellen Meldestatistik häufen sich. Es sei anzunehmen, dass unter Erwachsenen bis zu 84 % mindestens 1-mal und bis zu 80% vollständig geimpft sind, erklärte das RKI. Grundlage der Schätzung sind Bürgerbefragungen und Meldedaten.
Ende der kostenlosen Bürgertests
STIKO: Wer sollte eine Booster-Impfung bekommen?
Long-COVID: Patienten suchen zu selten Hilfe
Schwangerschaft: SARS-CoV-2-Erstimpfung und Influenza-Impfung zum gleichen Zeitpunkt
Myokarditis nach Impfungen: Neue Daten
So beurteilen Virologen den Schutz von Genesenen
Long-COVID: Patienten suchen zu selten Hilfe
Ende der kostenlosen Bürgertests
Seit heute gibt es keine kostenlosen Antigen-Schnelltests mehr für alle Bürger; eine Änderung der Coronavirus-Testverordnung trat in Kraft.
Personen mit medizinischer Kontraindikation erhalten laut Bundesgesundheitsministerium weiterhin kostenlose Testangebote beim Arzt, beim Apotheker oder in sonstigen Testzentren. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche, die zum Zeitpunkt der Testung noch jünger als 12 Jahre alt sind oder erst in den letzten 3 Monaten vor der Testung 12 Jahre alt geworden sind. Bis zum 31. Dezember 2021 können sich alle, die zum Zeitpunkt der Testung noch minderjährig sind, kostenlos testen lassen. Das triff auf Schwangere ebenfalls zu, unabhängig vom Trimenon, in dem sie sich befinden.
Ansonsten werden Bürger zur Kasse gebeten. PCR-Tests bei Patienten mit Beschwerden und Verdacht auf COVID-19 werden generell weiter erstattet; PCR-Tests vor einem Urlaub bleiben wie bisher eine Selbstzahler-Leistung.
?Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests ist richtig?, erklärte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. ?Es wäre falsch, denjenigen, die sich selbst der Solidarität des Impfens verweigern, unbegrenzt solidarisch die Tests zu bezahlen.? Berufsverbände plädieren künftig für das sogenannte ?Hamburger Modell?: ?Die Tests und Testzertifikate sollte es zukünftig nur noch in Gesundheitseinrichtungen, also vornehmlich in der Apotheke oder Arztpraxis, geben?, erklärt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. ?Erstens werden sie dort qualitätsgesichert durchgeführt. Zweitens würde die Konzentration auf diese Einrichtungen verhindern, dass viele von ihnen die Tests einstellen oder Selbstzahlern nur noch sehr teuer anbieten können.? Overwiening bezieht sich auf Antigen-Schnelltests, unabhängig von der Art der Kostenübernahme.
STIKO: Wer sollte eine Booster-Impfung bekommen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass Vakzine gegen Infektionen mit SARS-CoV-2 ? und vor allem gegen einen schweren Verlauf von COVID-19 mit Hospitalisierung ? wirksam sind.
?Allerdings zeigt sich, dass der Impfschutz mit der Zeit insbesondere in Bezug auf die Verhinderung asymptomatischer Infektionen und milder Krankheitsverläufe nachlässt?, heißt es in einer Pressemeldung. Und: ?Im höheren Alter fällt die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus und Impfdurchbrüche können häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen.?
Die STIKO nennt als Zielgruppen für Booster-Impfungen:
Personen ab 70 Jahren
Bewohner und Betreuter in Altenpflegeeinrichtungen (auch Bewohner unter 70 Jahren)
Pflegepersonal und sonstige Angestellte mit direktem Kontakt zu Patienten ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen der Pflege für alte Menschen oder für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schweres COVID-19
Angestellte in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt
Damit nicht genug. Die STIKO weist auch darauf hin, dass ?im Verhältnis zur Anzahl der verabreichten Impfstoffdosen in Deutschland die meisten COVID-19-Impfdurchbruchserkrankungen bei Personen beobachtet werden, die mit der COVID-19 Vaccine Janssen geimpft wurden?. Außerdem gebe es eine ?vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit gegenüber der Delta-Variante?. Deshalb lautet der Rat, eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis ab 4 Wochen nach der Janssen-Impfung zu verabreichen.
Schwangerschaft: SARS-CoV-2-Erstimpfung und Influenza-Impfung zum gleichen Zeitpunkt
Der Winter naht, und Experten befürchten, dass eine heftige Grippewelle kommen könnte. In der Saison 2020/2021 spielte dieses Virus praktisch keine Rolle. Bekanntlich kann Influenza in der Schwangerschaft zu stärkeren Komplikationen führen als bei gleichaltrigen Frauen ohne Gravidität. ?Frauen, die schwanger sind, sollten sich unbedingt ab der 14. Schwangerschaftswoche gegen Influenza impfen lassen?, sagt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte.
Die STIKO hat sich auch uneingeschränkt dafür ausgesprochen, Schwangere ab dem 2. Trimenon mit einem mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 zu schützen. ?Schwangere, die sich bei ihrer Frauenärztin gegen Grippe impfen lassen wollen, können also am gleichen Tag auch eine Corona-Impfung bekommen?, so Albring weiter. Die 2. Impfung gegen Corona würde nach 4 bis 6 Wochen erfolgen.
Myokarditis nach Impfungen: Neue Daten
Noch ein Blick auf unerwünschte Effekte. Der Sicherheitsausschuss der EMA ist bereits im Juli zu dem Schluss gekommen, dass nach einer Impfung mit den mRNA-Vakzinen Comirnaty® oder Spikevax® in sehr seltenen Fällen eine Myokarditis oder Perikarditis auftreten kann.
Neue Daten kommen aus Israel. Forscher durchsuchten die Datenbank von Clalit Health Services, der größten Gesundheitsorganisation des Landes, nach Myokarditis-Diagnosen bei Patienten, die mindestens 1 Dosis BNT162b2 erhalten hatten.
Unter mehr als 2,5 Millionen geimpften Versicherten, die 16 Jahre oder älter waren, erfüllten 54 Fälle Kriterien einer Myokarditis. Die geschätzte Inzidenz pro 100.000 Personen, die mindestens 1 Impfstoffdosis erhalten hatten, betrug 2,13 Fälle (95%-Konfidenzintervall [KI] 1,56 bis 2,70).
Die höchste Inzidenz von Myokarditis (10,69 Fälle pro 100.000 Personen; 95 %-KI 6,93 bis 14,46) wurde bei Männern im Alter zwischen 16 und 29 Jahren festgestellt. Insgesamt 76% der Myokarditis-Fälle wurden als leicht und 22% als mittelschwer beschrieben; 1 Fall war mit einem kardiogenen Schock verbunden.
Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 83 Tagen nach Auftreten der Myokarditis wurde 1 Patient erneut ins Krankenhaus eingewiesen, und 1 Patient starb nach der Entlassung aus unbekannter Ursache.
Von 14 Patienten, die bei der Aufnahme eine linksventrikuläre Funktionsstörung in der Echokardiographie aufwiesen, hatten 10 zum Zeitpunkt der Entlassung aus dem Krankenhaus immer noch eine solche Funktionsstörung. Von diesen Patienten unterzogen sich 5 einer weiteren Untersuchung, die eine normale Herzfunktion ergab. Das Risiko einer Myokarditis sei damit gering, resümieren die Autoren.
Im Rahmen einer weiteren Analyse gingen Forscher der Frage nach, ob es Unterschiede in der Häufigkeit nach der 1. und der 2. Dosis des mRNA-Vakzins von BioNTech/Pfizer gegeben hat.
Sie überprüften retrospektiv alle vom 20. Dezember 2020 bis zum 31. Mai 2021 erhaltenen Daten zuMyokarditiden. Der Gesamtrisikounterschied zwischen der 1. und der 2 Dosis betrug 1,76 pro 100.000 Personen (95 %-KI 1,33 bis 2,19). Den größten Unterschied fanden die Autoren bei Männern im Alter von 16 bis 19 Jahren (13,73 pro 100.000 Personen; 95%-KI 8,11 bis 19,46). ?Die Inzidenz einer Myokarditis, obwohl gering, nahm nach Erhalt des BNT162b2-Impfstoffs zu, insbesondere nach der 2. Dosis bei jungen männlichen Empfängern?, lautet das Fazit.
US-amerikanische Daten liefern ein ähnliches Bild. Forscher werteten Patientenakten von Kaiser Permanente Southern California aus. Sie wählten Personen im Alter von 18 Jahren oder älter, die mindestens 1 Dosis des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 (Pfizer) oder mRNA-1273 (Moderna) zwischen dem 14. Dezember 2020 und dem 20. Juli 2021 erhalten hatten.
In der geimpften Gruppe traten 15 Fälle von bestätigter Myokarditis auf (2 nach der ersten und 13 nach der zweiten Dosis), was einer beobachteten Inzidenz von 0,8 Fällen pro 1 Million erster Dosen und 5,8 Fällen pro 1 Million zweiter Dosen in einem 10-tägigen Beobachtungsfenster entspricht. Alle Patienten waren Männer mit einem mittleren Alter von 25 (20-32) Jahren. Auch hier bewerten die Autoren solche Risiken als gering.
So beurteilen Virologen den Schutz von Genesenen
Nicht nur Impfungen, sondern auch überstandenes COVID-19, sollen vor Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 schützen. Zu Genesenen gab es seit Beginn der Pandemie viele Fragen. Jetzt hat die Gesellschaft für Virologie (GfV) eine Stellungnahme veröffentlicht. Grundlage waren Literaturrecherchen.
?In den ersten Monaten der Pandemie wurde davon ausgegangen, dass eine durchgemachte Infektion mit SARS-CoV2 nur eine kurzlebige schützende Immunität nach sich zieht?, heißt es in der Erklärung. ?Diese Einschätzung ist jedoch überholt.? Mittlerweile konnte gezeigt werden, dass eine SARS-CoV-2 Infektion zur Bildung von Gedächtniszellen führt. Sie bilden bei erneutem Kontakt mit dem Virus rasch neutralisierende Antikörper ? auch mit Wirksamkeit gegen Varianten von SARS-CoV-2.
Das bestätigen Daten aus Beobachtungsstudien. ?In den ersten 6 Monaten nach durchgemachter Infektion ist der Schutz vor erneuter SARS-CoV-2 Infektion mindestens so gut ausgeprägt wie der Schutz von vollständig Geimpften?, so die GfV. ?Darüber hinaus zeigen die Untersuchungen, dass eine durchgemachte SARS-CoV-2 Infektion auch nach einem Jahr noch sehr gut vor Reinfektionen und schweren COVID-19 Krankheitsverläufen schützt.?
Daraus leitet die GfV 3 Ratschläge ab:
Eine SARS-CoV-2-Infektion schützt für mindestens 12 Monate, wahrscheinlich deutlich länger, vor weiteren Infektionen.
Genesene sollten ? etwa bei Testpflichten ? Geimpften gleichgestellt werden.
Es wird empfohlen, den Zeitpunkt einer Impfung zu überprüfen, etwa durch immunologische Untersuchungen.
Long-COVID: Patienten suchen zu selten Hilfe
Doch COVID-19 zeigt langfristig auch oft negative Folgen. Die IKK Südwest hat Versicherte mit COVID-19 in der Vorgeschichte zu ihren Erfahrungen mit Long-COVID angeschrieben. 1.469 Männer und Frauen haben an der Befragung teilgenommen. Bei 80% liegt die Erkrankung mehr als ein halbes Jahr zurück.
2 von 3 Interviewten gaben an, immer noch Beschwerden zu haben. Meist handelte es sich um Müdigkeit und Erschöpfung (80%), gefolgt von Konzentrations- und Gedächtnisproblemen (57%) und Kurzatmigkeit (41%).
Trotzdem waren 60% aller Studienteilnehmer mit Beschwerden nicht beim Arzt. Wer medizinische Hilfe in Anspruch genommen hat, war damit oft nicht zufrieden ? weil sich die Beschwerden nicht gebessert hätten oder weil der Arzt nicht richtig darauf eingegangen sei, gaben die Patienten an. Hier ist noch Luft nach oben.
... link (0 Kommentare) ... comment
Diese Erfahrung müssen viele Schutzsuchende in besonderem Maße machen.
Wir schildern hier den Fall von Ahmed Abdi Ali und Abdinasir Hamdi, die sich nun seit 30 Monaten in der Warteschleife ihres Dublinverfahrens wieder finden:
Die beiden jungen Leute mussten aufgrund akuter Lebensbedrohung aus Somalia fliehen. Im November 2018 stellten sie in Deutschland einen Antrag auf Asyl und stellen nun einen Stillstand ihres Verfahrens fest, der sie unter dem Vorwand coronabedingter Prozesshemmnisse in andauernder Abschiebebedrohung hält.
Zwar wurde die Abschiebeandrohung für Frau Hamdi nach 18 Monaten ausgesetzt. Für Herrn Abdi Ali hält das BAMF aber trotz Ablauf der sogenannten Dublinfrist, in der Menschen innerhalb Europas im Laufe von "regulär" maximal 18 Monaten abgeschoben werden dürfen, nun schon seit 30 Monaten an der Absicht fest, ihn nach Norwegen zurück zu schieben. In Norwegen aber droht ihm eine umgehende sogenannte Kettenabschiebung nach Somalia. Da er dort sowohl von den islamistischen Milizen, sowie der Teilregierung verfolgt wird, wartet dort der sichere Tod auf ihn.
Hier werden Coronaschutzmaßnahmen ohne rechtliche Grundlage als Begründung vorgeschoben, um einen rechtsfreien Raum für die willkürliche Verlängerung der Abschiebeandrohung zu schaffen. Es gibt inzwischen Gerichtsurteile, die eine Verlängerung der Dublinfrist wegen Corona-Maßnahmen nicht zulassen, denn die Asylgesetzgebung untersagt eine Verlängerung der Dublinfrist über 18 Monate hinaus.
Zudem würde die Abschiebung Herrn Abdi Ali von seiner Frau, die er 2018 in Norwegen religiös heiratete, und seinen 2 kleinen Kindern trennen. Die bestehende Vaterschaftsanerkennung und notarielle Sorgerechtserklärung wird vom BAMF nicht akzeptiert.
Auch hier missachtet das BAMF das geltende Recht, dass Familien nicht auseinandergerissen werden dürfen. Seine Frau ist zudem krank und braucht ihren Mann dringend zur Versorgung der Kinder an ihrer Seite. Zu alledem kommt hinzu, dass Frau Hamdi gezwungen werden soll, alleine mit ihrem inzwischen 4 monatigen Säugling und dem 1 ½ jährigen Kleinkind in einer Flüchtlingssammelunterkunft zu leben, wo sie aufgrund starker Schmerzen mit der Versorgung der Kinder überfordert sein würde.
Ein solcher Aufenthalt führte zudem zu einer Retraumatisierung, die von Gewalterfahrungen in einem berüchtigten unterirdischen Gefängnis in Äthiopien herrühren. Sie ist eine von wenigen Überlebenden dieses Martyriums.
Mögliche Umzüge in Privatwohnungen wurden ihr schon zweimal verwehrt. Ein Antrag auf Änderung der Wohnsitzauflage wird von der zuständigen Sozialbehörde Eschwege nicht bearbeitet.
Wir können nicht akzeptieren, dass Behörden einen Stopp der Bearbeitung dieses Vorgangs einlegen und dabei das Recht brechen und das tatsächliche Leben von Menschen außer Acht lassen!
Das Leben geht nämlich weiter und damit alle Bedürfnisse, die zum Leben notwendig sind. Dazu gehören Wohnen, Essen, Trinken, Gesundheitsversorgung sowie Sicherheit, Perspektive, Bildung, Sprache-Lernen, Arbeiten. All dies wird seit nunmehr 30 Monaten, das sind 2 1/2 Jahre (!) der Familie Abdi Ali/Hamdi verwehrt.
Diese unerträgliche Situation muss dringend beendet werden!
Die Abschiebeandrohung für Ahmed Abdi Ali muss sofort aufgehoben werden!
Der Familie muss eine dezentrale Unterbringung, die sich besonders nach den gesundheitlichen Erfordernissen richtet, erlaubt werden!
Göttinger Initiative Bürger*Asyl ? Jetzt!
Die Göttinger Initiative Bürger*Asyl ? Jetzt! Ist dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Spenden bitte an: Arbeitskreis Asyl Göttingen e.V., Sparkasse Göttingen, IBAN: DE03 2605 0001 0001 0775 02. Stichwort: Spende Bürger*Asyl. Die Spenden an den Ak Asyl sind ab 50 Euro/Jahr steuerlich absetzbar. Gebt deshalb Namen und Anschrift auf der Überweisung an
und ihr erhaltet eine Spendenbescheinigung. Kontakt für direkte Unterstützung (Wohnraum, Meldeadresse, Geld, Unterstützung,... ) via Briefkasten (Bürger*Asyl, c/o AK Asyl, Geismar Landstr. , 37083 Göttingen), mail (pgp available) und homepage (http://buerger-innen-asyl-goettingen.info/) und am liebsten über direkte Ansprache. Wir setzen uns dann, falls gewünscht, umgehend zu einem Beratungsgespräch mit Ihnen in Verbindung.
... link (0 Kommentare) ... comment
Die Migrationsberatungsstellen in Niedersachsen drohen dem Rotstift der Landesregierung zum Opfer zu fallen. Bis zum Jahr 2023 sind Kürzungen der Landesmittel um 48 Prozent für diesen Bereich geplant.
Um ein Zeichen zu setzen und diesen Schritt zu verhindern, plant die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW)
für Donnerstag, 14. Oktober, ab 11:00 Uhr,
eine Kundgebung vor dem Landtag in Hannover, zu der wir Sie herzlich für eine Berichterstattung einladen.
Beschreibung der Aktion:
"Lassen Sie Menschen nicht durchs Netz fallen!"
Auf dem Vorplatz des Landtags wird ein Netz gespannt, das das Netzwerk der 200 Migrationsberatungsstellen symbolisieren soll. Dieses Netz leistet gute Arbeit für die Integration von Menschen. Sollten die Kürzungen wie geplant kommen, wird dieses Netz zusammenfallen und damit würde eine entscheidende Hilfe zur Integration von Migrant:innen wegbrechen.
Ab 11:00 Uhr wird es die Möglichkeit geben, Statements von Marco Brunotte, stellvertretender Vorsitzender der LAG FW und Vorsitzender AWO-Bezirksverband Hannover sowie von Berater*innen der Migrationsberatungsstellen zur aktuellen Lage zu erhalten.
Ab 12:00 Uhr haben die beiden Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Dirk Toepffer und Johanne Modder sowie weitere Abgeordnete ihr Kommen zugesagt
... link (0 Kommentare) ... comment
https://www.facebook.com/watchthemed.alarmphone/posts/3057323791208510
Twitter: https://twitter.com/alarm_phone/status/1447518820659343360?s=21
Find the statement in ENGL/FR/ITAL/ESP/GERM/ARAB below
Seit 2014 kämpfen wir für Bewegungsfreiheit: Das Alarmphone wird 7 Jahre alt
Heute gedenken wir der Toten und Vermissten des Schiffsunglücks, das
sich am 11. Oktober 2013 ereignete. An diesem Tag starben 268 Menschen
im zentralen Mittelmeer, innerhalb der maltesischen Such- und Rettungszone.
https://watchthemed.net/reports/view/32
Ein großes Fischerboot mit über 400 Menschen an Bord, hauptsächlich aus
Syrien, war von Zuwara/Libyen aus aufgebrochen. Sie fuhren nach Norden -
doch das Boot sank, nachdem es von einem libyschen Schiff aus beschossen
worden war. Viele Stunden vor dem Kentern des Bootes hatten die Menschen
an Bord die italienischen und maltesischen Behörden angerufen und über
ihre verzweifelte Situation informiert. Dennoch verzögerten sich die
Rettungsmaßnahmen um mehrere Stunden und die Patrouillenboote trafen
erst eine Stunde nach Sinken des Bootes ein. 212 Menschen wurden
gerettet, aber 268 Menschen starben. Ohne diese bewusste Verzögerung
hätten alle gerettet werden können.
Dies geschah nur 8 Tage nach einem anderen Schiffsunglück, das sich am
3. Oktober 2013 ereignete, als 368 Menschen in der Nähe von Lampedusa
starben.
Trotz des öffentlichen Aufschreis nach diesen Schiffsunglücken existiert
das gewalttätige Grenzregime, das diese Todesfälle verursacht hat, immer
noch; Tausende von Menschen sind seitdem im Mittelmeer ums Leben
gekommen. Wenn das für diese Toten verantwortliche Grenzregime
abgeschafft worden wäre, hätten viele Todesfälle verhindert werden können.
Die Schiffsunglücke vom Oktober 2013 waren für uns ein Wendepunkt. Wir
fragten uns: "Was wäre passiert, wenn das Nichtstun der Behörden in
Echtzeit beobachtet und überwacht worden wäre? Was wäre passiert, wenn
die Menschen auf dem Schiff einen zweiten Notruf an eine unabhängige
Telefon-Hotline hätten absetzen können, über die ein Team von
Mitgliedern der Zivilgesellschaft Alarm schlägt und sofort Druck auf die
Behörden ausübt, damit diese retten?"
https://alarmphone.org/wp-content/uploads/2015/10/Alarmphone-Aufruf-deutsch.pdf
Ein Jahr später, am 11. Oktober 2014, starteten wir dann unsere Arbeit
als Watch The Med Alarm Phone: eine selbstorganisierte Hotline in
Solidarität mit Menschen, die auf dem Meer unterwegs und in Not sind.
Seitdem ist unser Netzwerk aus Aktivist*innen von beiden Seiten des
Mittelmeers aus rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche im
Einsatz. Wir haben Menschen auf über 4.000 Booten in allen Regionen des
Mittelmeers, der Ägäis und des Atlantiks in Seenot geholfen.
Jeden Tag werden wir als transnationales Netzwerk Zeug*innen der Gewalt
des EU-Grenzregimes, der zahllosen Situationen unterlassener
Hilfeleistung durch staatliche Akteure und der Politik des
Ertrinkenlassens seitens der EU-Mitgliedsstaaten. Jeden Tag trauern wir
mit verzweifelten Familien und Freund*innen, die ihre Angehörigen
verloren haben. Wir versuchen, diejenigen zu unterstützen, die auf der
Suche nach ihren vermissten Freund*innen und Familienmitgliedern sind,
nachdem diese eine gefährliche Reise angetreten haben und verschwunden
sind.
Gleichzeitig erleben wir die Stärke der Menschen, die das Mittelmeer
überqueren und sich dem EU-Grenzregime widersetzen. Wir hören ihre
tapferen Stimmen am Telefon, wenn sie uns von der Mitte des Meeres aus
anrufen. Auch erhalten wir Nachrichten von Menschen, die es aus eigener
Kraft an die europäischen Küsten geschafft haben. Ihre Anrufe, ihre
Stimmen und ihre Kraft stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Sie
motivieren uns, diesen Kampf an ihrer Seite fortzusetzen.
Alle Erfahrungen, die wir in den letzten sieben Jahren gemacht haben,
bestärken uns in unserer Überzeugung, dass wir weitermachen müssen, und
zwar gemeinsam. Wir versprechen, dass wir weiter kämpfen werden: jeden
Tag und jede Stunde, gegen Europas rassistische Grenzen und für die
Bewegungsfreiheit aller.
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
In Dänemark sind sämtliche Corona-Maßnahmen mit dem 10. September aufgehoben worden. Trotz des Schritts zurück zur Normalität seien die Infektionszahlen im Land nicht gestiegen, schreibt die "Bild" weiter.
Richtig ist das allerdings nicht: Nach einem vorläufigen Rückgang mit Tiefpunkt Mitte/Ende September sind die Neuinfektionen zuletzt leicht gestiegen.
"Die Ausgangslage in Deutschland ist heute dieselbe. Wenn nicht sogar besser. Dank der vermutlich deutlich höheren Impfzahlen, die das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet hat", so Gassen.
Die Impfquote in Deutschland liegt wohl höher als angenommen, wie das RKI kürzlich mitteilte. Laut Gassens Vermutung sogar über dem Dänemarks zum Zeitpunkt derer Maßnahmen-Beendigung.
Gassen meint: "Natürlich ist jedem freigestellt, sich weiter mit Maske und Abstand zu schützen - die Pflicht muss aber weg.
... link (0 Kommentare) ... comment
Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, eine 7-Tage-Inzidenz von 66,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Am Vortag lag der Wert noch bei 66,1, und vor 1 Woche bei 64,7. Weitere 3.111 Menschen haben sich mit SARS-CoV-2 infiziert (Vorwoche: 3.088). Weitere 7 Menschen sind durch COVID-19 gestorben (Vorwoche: 7).
Laut DIVI-Intensivregister waren am 10. Oktober 1.344 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Veränderungen zum Vortag gab es nicht. Aktuell sind 928 Betten im Low-Care- und 2.502 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 401 freie ECMO-Behandlungsplätze.
Mittlerweile sind laut offizieller Statistik 65,1% der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft worden, und 68,4 % haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Doch die Zweifel an der offiziellen Meldestatistik häufen sich. Es sei anzunehmen, dass unter Erwachsenen bis zu 84 % mindestens 1-mal und bis zu 80% vollständig geimpft sind, erklärte das RKI. Grundlage der Schätzung sind Bürgerbefragungen und Meldedaten.
Ende der kostenlosen Bürgertests
STIKO: Wer sollte eine Booster-Impfung bekommen?
Long-COVID: Patienten suchen zu selten Hilfe
Schwangerschaft: SARS-CoV-2-Erstimpfung und Influenza-Impfung zum gleichen Zeitpunkt
Myokarditis nach Impfungen: Neue Daten
So beurteilen Virologen den Schutz von Genesenen
Long-COVID: Patienten suchen zu selten Hilfe
Ende der kostenlosen Bürgertests
Seit heute gibt es keine kostenlosen Antigen-Schnelltests mehr für alle Bürger; eine Änderung der Coronavirus-Testverordnung trat in Kraft.
Personen mit medizinischer Kontraindikation erhalten laut Bundesgesundheitsministerium weiterhin kostenlose Testangebote beim Arzt, beim Apotheker oder in sonstigen Testzentren. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche, die zum Zeitpunkt der Testung noch jünger als 12 Jahre alt sind oder erst in den letzten 3 Monaten vor der Testung 12 Jahre alt geworden sind. Bis zum 31. Dezember 2021 können sich alle, die zum Zeitpunkt der Testung noch minderjährig sind, kostenlos testen lassen. Das triff auf Schwangere ebenfalls zu, unabhängig vom Trimenon, in dem sie sich befinden.
Ansonsten werden Bürger zur Kasse gebeten. PCR-Tests bei Patienten mit Beschwerden und Verdacht auf COVID-19 werden generell weiter erstattet; PCR-Tests vor einem Urlaub bleiben ? wie bisher ? eine Selbstzahler-Leistung.
?Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests ist richtig?, erklärte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. ?Es wäre falsch, denjenigen, die sich selbst der Solidarität des Impfens verweigern, unbegrenzt solidarisch die Tests zu bezahlen.? Berufsverbände plädieren künftig für das sogenannte ?Hamburger Modell?: ?Die Tests und Testzertifikate sollte es zukünftig nur noch in Gesundheitseinrichtungen, also vornehmlich in der Apotheke oder Arztpraxis, geben?, erklärt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. ?Erstens werden sie dort qualitätsgesichert durchgeführt. Zweitens würde die Konzentration auf diese Einrichtungen verhindern, dass viele von ihnen die Tests einstellen oder Selbstzahlern nur noch sehr teuer anbieten können.? Overwiening bezieht sich auf Antigen-Schnelltests, unabhängig von der Art der Kostenübernahme.
STIKO: Wer sollte eine Booster-Impfung bekommen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass Vakzine gegen Infektionen mit SARS-CoV-2 ? und vor allem gegen einen schweren Verlauf von COVID-19 mit Hospitalisierung ? wirksam sind.
?Allerdings zeigt sich, dass der Impfschutz mit der Zeit insbesondere in Bezug auf die Verhinderung asymptomatischer Infektionen und milder Krankheitsverläufe nachlässt?, heißt es in einer Pressemeldung. Und: ?Im höheren Alter fällt die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus und Impfdurchbrüche können häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen.?
Die STIKO nennt als Zielgruppen für Booster-Impfungen:
Personen ab 70 Jahren
Bewohner und Betreuter in Altenpflegeeinrichtungen (auch Bewohner unter 70 Jahren)
Pflegepersonal und sonstige Angestellte mit direktem Kontakt zu Patienten ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen der Pflege für alte Menschen oder für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schweres COVID-19
Angestellte in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt
Damit nicht genug. Die STIKO weist auch darauf hin, dass ?im Verhältnis zur Anzahl der verabreichten Impfstoffdosen in Deutschland die meisten COVID-19-Impfdurchbruchserkrankungen bei Personen beobachtet werden, die mit der COVID-19 Vaccine Janssen geimpft wurden?. Außerdem gebe es eine ?vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit gegenüber der Delta-Variante?. Deshalb lautet der Rat, eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis ab 4 Wochen nach der Janssen-Impfung zu verabreichen.
Schwangerschaft: SARS-CoV-2-Erstimpfung und Influenza-Impfung zum gleichen Zeitpunkt
Der Winter naht, und Experten befürchten, dass eine heftige Grippewelle kommen könnte. In der Saison 2020/2021 spielte dieses Virus praktisch keine Rolle. Bekanntlich kann Influenza in der Schwangerschaft zu stärkeren Komplikationen führen als bei gleichaltrigen Frauen ohne Gravidität. ?Frauen, die schwanger sind, sollten sich unbedingt ab der 14. Schwangerschaftswoche gegen Influenza impfen lassen?, sagt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte.
Die STIKO hat sich auch uneingeschränkt dafür ausgesprochen, Schwangere ab dem 2. Trimenon mit einem mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 zu schützen. ?Schwangere, die sich bei ihrer Frauenärztin gegen Grippe impfen lassen wollen, können also am gleichen Tag auch eine Corona-Impfung bekommen?, so Albring weiter. Die 2. Impfung gegen Corona würde nach 4 bis 6 Wochen erfolgen.
Myokarditis nach Impfungen: Neue Daten
Noch ein Blick auf unerwünschte Effekte. Der Sicherheitsausschuss der EMA ist bereits im Juli zu dem Schluss gekommen, dass nach einer Impfung mit den mRNA-Vakzinen Comirnaty® oder Spikevax® in sehr seltenen Fällen eine Myokarditis oder Perikarditis auftreten kann.
Neue Daten kommen aus Israel. Forscher durchsuchten die Datenbank von Clalit Health Services, der größten Gesundheitsorganisation des Landes, nach Myokarditis-Diagnosen bei Patienten, die mindestens 1 Dosis BNT162b2 erhalten hatten.
Unter mehr als 2,5 Millionen geimpften Versicherten, die 16 Jahre oder älter waren, erfüllten 54 Fälle Kriterien einer Myokarditis. Die geschätzte Inzidenz pro 100.000 Personen, die mindestens 1 Impfstoffdosis erhalten hatten, betrug 2,13 Fälle (95%-Konfidenzintervall [KI] 1,56 bis 2,70).
Die höchste Inzidenz von Myokarditis (10,69 Fälle pro 100.000 Personen; 95 %-KI 6,93 bis 14,46) wurde bei Männern im Alter zwischen 16 und 29 Jahren festgestellt. Insgesamt 76% der Myokarditis-Fälle wurden als leicht und 22% als mittelschwer beschrieben; 1 Fall war mit einem kardiogenen Schock verbunden.
Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 83 Tagen nach Auftreten der Myokarditis wurde 1 Patient erneut ins Krankenhaus eingewiesen, und 1 Patient starb nach der Entlassung aus unbekannter Ursache.
Von 14 Patienten, die bei der Aufnahme eine linksventrikuläre Funktionsstörung in der Echokardiographie aufwiesen, hatten 10 zum Zeitpunkt der Entlassung aus dem Krankenhaus immer noch eine solche Funktionsstörung. Von diesen Patienten unterzogen sich 5 einer weiteren Untersuchung, die eine normale Herzfunktion ergab. Das Risiko einer Myokarditis sei damit gering, resümieren die Autoren.
Im Rahmen einer weiteren Analyse gingen Forscher der Frage nach, ob es Unterschiede in der Häufigkeit nach der 1. und der 2. Dosis des mRNA-Vakzins von BioNTech/Pfizer gegeben hat.
Sie überprüften retrospektiv alle vom 20. Dezember 2020 bis zum 31. Mai 2021 erhaltenen Daten zuMyokarditiden. Der Gesamtrisikounterschied zwischen der 1. und der 2 Dosis betrug 1,76 pro 100.000 Personen (95 %-KI 1,33 bis 2,19). Den größten Unterschied fanden die Autoren bei Männern im Alter von 16 bis 19 Jahren (13,73 pro 100.000 Personen; 95%-KI 8,11 bis 19,46). ?Die Inzidenz einer Myokarditis, obwohl gering, nahm nach Erhalt des BNT162b2-Impfstoffs zu, insbesondere nach der 2. Dosis bei jungen männlichen Empfängern?, lautet das Fazit.
US-amerikanische Daten liefern ein ähnliches Bild. Forscher werteten Patientenakten von Kaiser Permanente Southern California aus. Sie wählten Personen im Alter von 18 Jahren oder älter, die mindestens 1 Dosis des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 (Pfizer) oder mRNA-1273 (Moderna) zwischen dem 14. Dezember 2020 und dem 20. Juli 2021 erhalten hatten.
In der geimpften Gruppe traten 15 Fälle von bestätigter Myokarditis auf (2 nach der ersten und 13 nach der zweiten Dosis), was einer beobachteten Inzidenz von 0,8 Fällen pro 1 Million erster Dosen und 5,8 Fällen pro 1 Million zweiter Dosen in einem 10-tägigen Beobachtungsfenster entspricht. Alle Patienten waren Männer mit einem mittleren Alter von 25 (20-32) Jahren. Auch hier bewerten die Autoren solche Risiken als gering.
So beurteilen Virologen den Schutz von Genesenen
Nicht nur Impfungen, sondern auch überstandenes COVID-19, sollen vor Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 schützen. Zu Genesenen gab es seit Beginn der Pandemie viele Fragen. Jetzt hat die Gesellschaft für Virologie (GfV) eine Stellungnahme veröffentlicht. Grundlage waren Literaturrecherchen.
?In den ersten Monaten der Pandemie wurde davon ausgegangen, dass eine durchgemachte Infektion mit SARS-CoV2 nur eine kurzlebige schützende Immunität nach sich zieht?, heißt es in der Erklärung. ?Diese Einschätzung ist jedoch überholt.? Mittlerweile konnte gezeigt werden, dass eine SARS-CoV-2 Infektion zur Bildung von Gedächtniszellen führt. Sie bilden bei erneutem Kontakt mit dem Virus rasch neutralisierende Antikörper ? auch mit Wirksamkeit gegen Varianten von SARS-CoV-2.
Das bestätigen Daten aus Beobachtungsstudien. ?In den ersten 6 Monaten nach durchgemachter Infektion ist der Schutz vor erneuter SARS-CoV-2 Infektion mindestens so gut ausgeprägt wie der Schutz von vollständig Geimpften?, so die GfV. ?Darüber hinaus zeigen die Untersuchungen, dass eine durchgemachte SARS-CoV-2 Infektion auch nach einem Jahr noch sehr gut vor Reinfektionen und schweren COVID-19 Krankheitsverläufen schützt.?
Daraus leitet die GfV 3 Ratschläge ab:
Eine SARS-CoV-2-Infektion schützt für mindestens 12 Monate, wahrscheinlich deutlich länger, vor weiteren Infektionen.
Genesene sollten ? etwa bei Testpflichten ? Geimpften gleichgestellt werden.
Es wird empfohlen, den Zeitpunkt einer Impfung zu überprüfen, etwa durch immunologische Untersuchungen.
Long-COVID: Patienten suchen zu selten Hilfe
Doch COVID-19 zeigt langfristig auch oft negative Folgen. Die IKK Südwest hat Versicherte mit COVID-19 in der Vorgeschichte zu ihren Erfahrungen mit Long-COVID angeschrieben. 1.469 Männer und Frauen haben an der Befragung teilgenommen. Bei 80% liegt die Erkrankung mehr als ein halbes Jahr zurück.
2 von 3 Interviewten gaben an, immer noch Beschwerden zu haben. Meist handelte es sich um Müdigkeit und Erschöpfung (80%), gefolgt von Konzentrations- und Gedächtnisproblemen (57%) und Kurzatmigkeit (41%).
Trotzdem waren 60% aller Studienteilnehmer mit Beschwerden nicht beim Arzt. Wer medizinische Hilfe in Anspruch genommen hat, war damit oft nicht zufrieden ? weil sich die Beschwerden nicht gebessert hätten oder weil der Arzt nicht richtig darauf eingegangen sei, gaben die Patienten an. Hier ist noch Luft nach oben.
... link (0 Kommentare) ... comment
"Nicht so sehr wie dieser kroatische Frisör Dragan Vokuhila mit seinen Frisuren."
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (3 Kommentare) ... comment
Nach Marcus Annaeus Lucanus´Schilderung des Hoflebens von Kleopatra VII Philopator
... link (2 Kommentare) ... comment
Die Frau ist 97.
Es handelt sich um eine Sterbegeldversicherung.
Der Betrag liegt unter dem Pfändungsfreibetrag.
Entsprechend war der Brief den ich denen geschrieben habe.
Wie viel moralische Verkommenheit gehört dazu, eine arme alte Frau so zu quälen?
Es wird Zeit, dass es wieder Demos gegen Sozialabbau und Behördenwillkür gibt, mit ein paar Hundert Leuten rein ins Sozialamt, Möbel geraderücken, Festplatten neu formatieren. Machen wir´s dem Franzmann nach, Ca ira, ca ira, ca ira.
Ach ja, cum ex, war da was?
... link (9 Kommentare) ... comment
Das Ausschreibungsverfahren für die Pandemie-Bereitschaftsverträge ist damit die letzte Arbeit, die die im Februar gegründete Taskforce Impfstoffproduktion noch zu Ende zu bringen hat. Ihre Aufgaben übernimmt jetzt das Zepai. Das soll künftig die Verträge managen sowie Strukturen aufbauen, um im Gesundheitskrisenfall Beschaffungen, Logistik- und Distributionsaufgaben schnell auszulösen.
Auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller berichtet der Leiter der Taskforce, Dr. Christoph Krupp, dass die Verträge möglichst bis Ende 2021 unter Dach und Fach sein sollen, ?da sind wir sehr ambitioniert?. 5 Unternehmen sollen sich in den Verträgen dazu verpflichten, bei künftigen Pandemien innerhalb von 3 Monaten Impfstoffe zu produzieren. Deutschland setzt dabei auf 3 mRNA- sowie 2 Vektor- beziehungsweise Protein-Vakzine. Als Volumen vorgesehen sind 400 bis 500 Millionen Impfdosen pro Jahr, so Krupp.
Das Besondere sei, dass die Kontrakte Bereitschafts-, Herstellungs- und Lieferverträge in einem umfassen. Das mache die Ausschreibung ein bisschen kompliziert, ?aber im Fall einer Pandemie ist dann alles geregelt, und wir müssen nicht alles neu verhandeln?, so Krupp. Wie hoch die Bereitschaftsgebühr, die an die Unternehmen gezahlt werden soll, ausfallen wird, ?da sind wir selbst gespannt auf die Angebote, die die Firmen machen werden. Wir haben ja noch keine Erfahrung damit.?
Die Laufzeit der Verträge ist zunächst für 5 Jahre vorgesehen, können aber auf 8 Jahre verlängert werden. Zunächst werden sie Krupp zufolge für COVID-19-Impfstoffe abgeschlossen. Sie sollen aber auch für andere Impfstoffe und Pandemien gelten.
Die Europäische Union sei an dem deutschen Konzept sehr interessiert, da sie ähnliche Verträge auch auf europäischer Ebene plane. Hier soll die Produktion von 700 Millionen Dosen pro Jahr abgesichert werden.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.
... link (0 Kommentare) ... comment
https://www.mwgfd.de/2021/10/solidaritaet-mit-prof-stefan-hockertz-ein-spendenaufruf-des-mwgfd-e-v/
... link (7 Kommentare) ... comment
... link (4 Kommentare) ... comment
Im Medscape-Corona-Newsblog finden Sie regelmäßig die aktuellen Trends zu Neuinfektionen und Belegung von Intensivstationen sowie eine Auswahl von klinisch relevanten Kurzmeldungen zur Pandemie.
Corona-Newsblog, Update vom 30. September 2021
Aktuell meldet das RKI eine 7-Tage-Inzidenz von 63,0 Fällen pro 100.000 Einwohner. Am Vortag hatte der Wert bei 61,0 gelegen, und vor 1 Woche bei 63,1. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden 12.150 weitere Infektionen mit SARS-CoV-2 gelmeldet ? vor 1 Woche waren es 10.696 neue Fälle. 67 Patienten sind innerhalb des letzten Tages an COVID-19 gestorben (Vorwoche: 115 Todesfälle).
Deutschlands Intensivstationen berichten laut DIVI-Register weiterhin von leicht sinkenden Fallzahlen. Am 29. September gegen Mittag meldeten Krankenhäuser 1.364 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, das sind 50 weniger als am Vortag. Von ihnen werden 787 (58%, minus 19 im Vergleich zum Vortag) beatmen. Im Low-Care-Bereich sind 802 Betten frei, und im High-Care-Bereich 2.335. Hinzu kommen 382 freie ECMO-Behandlungsplätze.
Impfzentren schließen ? Moderna auch für Hausärzte
Neue Daten zu AstraZeneca-Vakzin: Wirksamkeit von 74%
Pfizer beginnt mit Studie zur Postexpositionsprophylaxe
Schweres COVID-19: Raucher stärker gefährdet
Bilanz: Stärkster Rückgang an Lebenserwartung seit dem 2. Weltkrieg
Kontaktbeschränkungen retteten tausende Leben
?Zügel anziehen!? Kinderärzte fordern Impfpflicht für Fachkräfte
Neue Belege für Fledermäuse als Reservoir ? weitere riskante Varianten
Impfzentren schließen ? Hausärzte gut vorbereitet
Mittlerweile sind 64,3% aller Einwohner vollständig geimpft und 67,9 % haben wenigstens 1 Dosis erhalten. In vielen Bundesländern wurden ? und werden ? Impfzentren geschlossen. ?Die Praxen sind gut vorbereitet, auch vor dem Hintergrund, dass der Beratungsaufwand größer geworden ist?, sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen.
Ab sofort können Vertragsärzte alle EU-weit zugelassenen COVID-19-Vakzine ordern, auch Spikevax® von Moderna. Bisher wurden damit nur Impfzentren versorgt. Das Vakzin ist für Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen, kann aber auch zur Booster-Impfungen eingesetzt werden. Nach dem Antauen liegt das Zeitfenster zur Verimpfung bei 12 Stunden.
Eine weitere Änderung folgt dann ab 4. Oktober. Laut Bundesministerium für Gesundheit (BMG) müssen Spritzen, Kanülen und Kochsalzlösung dann separat bestellen. Der Bund übernimmt ? wie zuvor ? alle Kosten, wie Coliquio berichtet.
Neue Daten zu AstraZeneca-Vakzin: Wirksamkeit von 74%
Dass Impfungen wirksam sind, steht außer Zweifel. Jetzt hat AstraZeneca neue Daten zu AZD1222 (ChAdOx1 nCoV-19) veröffentlicht.
32.451 Probanden wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert. Sie erhielten AZD1222 (21.635 Teilnehmer) oder Placebo (10.816 Teilnehmer). Die geschätzte Gesamtwirksamkeit des Impfstoffs lag bei 74,0% (95 %-KI 65,3 bis 80,5%; P<0,001). Für Personen über 65 Jahren nennen die Autoren sogar 83,5% (95 %-KI, 54,2 bis 94,1%).
In der vollständig geimpften Subgruppe mit 17.662 Teilnehmern wurden keine schweren oder kritischen COVID-19-Fälle beobachtet; unter den 8.550 Teilnehmern der Placebogruppe waren es 8 Fälle. Die geschätzte Wirksamkeit des Impfstoffs zur Verhinderung einer SARS-CoV-2-Infektion (Nukleokapsid-Antikörper-Serokonversion) betrug 64,3% (95%-KI: 56,1 bis 71,0%; p < 0,001).
Pfizer beginnt mit Studie zur Postexpositionsprophylaxe
Der Druck auf Ungeimpfte steigt kontinuierlich an. Nach Risikokontakten bleibt nur die häusliche Isolation ? allerdings bald ohne Lohnfortzahlung. Deutlich einfacher wäre, eine Postexpositions-Prophylaxe (PEP) wie etwa bei HIV oder Influenza durchzuführen. Pfizer gab bekannt, diese Möglichkeit jetzt zu untersuchen.
In die Phase-2/3-Studie EPIC-PEP (Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in Post-Exposure Prophylaxis), eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie, sollen bis zu 2.660 gesunde Teilnehmer ab 18 Jahren aufgenommen werden sollen. Sie werden nach dem Zufallsprinzip (1:1:1) den 3 Studienarmen zugewiesen: PF-07321332/Ritonavir zweimal täglich über 5 oder 10 Tage oder Placebo.
Primäres Ziel ist die Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit zur Prävention einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion und ihrer Symptome bis zum 14. Tag nach einem Risikokontakt.
Bei PF-07321332 handelt es sich um einen oralen SARS-CoV-2-3CL-Proteaseinhibitor mit breiter Aktivität in vitro. ?Ergebnisse der klinischen Phase-1-Studie zeigten, dass PF-07321332 sicher und gut verträglich ist?, so der Hersteller.
Schweres COVID-19: Raucher stärker gefährdet
In gewissem Umfang können Bürger ihr Krankheitsrisiko aber auch selbst beeinflussen. Darauf weisen Ashley K. Clift von der University of Oxford und und Kollegen hin. Sie berichten, dass ?Rauchen höchstwahrscheinlich den Schweregrad von COVID-19 und das Risiko eines damit verbundenen Todes verschlimmert?.
Hintergrund zur besonderen Methodik: Die Forscher arbeiteten mit Beobachtungsdaten und mit Mendelschen Randomisierungsanalysen, um den Zusammenhang besser zu verstehen. Die Mendelsche Randomisierung ist eine Technik, bei der genetische Varianten als Stellvertreter für einen bestimmten Risikofaktor verwendet werden; in diesem Fall genetische Varianten, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass jemand raucht oder stärker rauch, um Beweise für einen kausalen Zusammenhang zu erhalten.
Clifts Team arbeitete mit Aufzeichnungen der Primärversorgung, mit COVID-19-Testergebnisse, mit Krankenhauseinweisungsdaten und mit Sterbeurkunden. Hinzu kamen 421.469 genetische Profile aus der UK Biobank. Die Studie umfasste Daten von Januar bis August 2020.
Während dieses Zeitraums unterzogen sich 13.446 (3,2) Personen einem COVID-19-Test per PCR; bei 1.649 (0,4%) war das Ergebnis positiv. 968 (0,2%) Patienten mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, und 444 (0,1%) starben an den Folgen ihrer Infektion.
Die meisten Teilnehmer (59%) hatten noch nie geraucht; mehr als ein Drittel (37%) waren ehemalige Raucher, und nur 4% waren aktive Raucher (71% mit 1-19 Zigaretten/Tag; 29% konsumierten mehr).
Im Vergleich zu Personen, die niemals geraucht hatten, war das Risiko für Krankenhausaufenthalte bei aktiven Rauchern (OR 1,80, 95%-KI 1,26 bis 2,29) deutlich erhöht.
Das galt auch für den Tod durch COVID-19. Das Risiko erhöht sich entsprechend der Zahl der gerauchten Zigaretten:
1-9 Zigaretten pro Tag: OR 2,14, 95%-KI 0,87 bis 5,24;
10-19 Zigaretten pro Tag: OR 5,91, 95%-KI 3,66 bis 9,54;
20 oder mehr Zigaretten pro Tag: OR 6,11, 95%-KI 3,59 bis 10,42.
Laut Mendelscher Randomisierung von 281.105 Teilnehmern war die genetisch vorhergesagte Neigung, mit dem Rauchen zu beginnen, mit einem höheren Risiko für Infektionen (OR 1,45, 95%-KI 1,10 bis 1,91) und für Krankenhausaufenthalte (OR 1,60, 95%-KI 1,13 bis 2,27) verbunden.
Bilanz: Stärkster Rückgang an Lebenserwartung seit dem 2. Weltkrieg
Mittlerweile ist die Mortalität zumindest in Europa auf einen niedrigen Wer gesunken ? aufgrund von Vakzinen, aufgrund neuer Therapien oder aufgrund von Schutzmaßnahmen. Für Epidemiologen ist es jetzt Zeit, Bilanz zu ziehen. Die Analyse umfasst 27 Staaten in Europa sowie Chile und die USA; Grundlage waren Sterberegister der einzelnen Nationen.
In allen untersuchten Ländern war vor COVID-19 ein Plus von 1 bis 3 Monaten an Lebenszeit pro Jahr zu verzeichnen. Dieser Benefit ist durch SARS-CoV-2 verloren gegangen. Wie José Manuel Aburto von der University of Oxford und seine Kollegen schreiben, hätten Frauen in 8 und Männer in 11 Ländern mehr als 1 Jahr an Lebenserwartung verloren. Einen solchen Rückgang habe es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben, betonen die Autoren.
Verglichen mit diesen Werten kam Deutschland recht glimpflich weg. Frauen hätten 0,23 Jahre und Männer 0,38 Jahre verloren, so die Autoren.
Kontaktbeschränkungen retteten tausende Leben
In Deutschland hätte es schlimmer kommen können ? dieser Gedanke drängt sich nach weiteren Analysen auf. Ulrich Glogowsky von der Johannes-Kepler-Universität Linz und Kollegen werteten RKI-Daten zu Infektionen und anonymisierte Bewegungsdaten auf Grundlage des Mobilfunks aus. Das geschah in mehr als 400 deutschen Kreisen. Unterschiedliche Szenarien wurden simuliert.
?Im Vergleich zu einem Benchmark ohne soziale Distanzierung wurden durch die Maßnahmen innerhalb von 3 Wochen 84% der potenziellen COVID-19-Fälle ? und 66% der potenziellen Todesfälle ? vermieden?, fanden die Wissenschaftler heraus. ?Die relativen Auswirkungen der Maßnahmen waren bei Personen über 60 Jahren und in ländlichen Gebieten geringer.?
Zwischen Februar und April 2020 seien bundesweit 500.000 Infektionen und 5.400 Todesfälle verhindert worden. Damit widersprechen sie oft geäußerten Zweifeln der Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungen.
?Zügel anziehen!? Kinderärzte fordern Impfpflicht für Fachkräfte
Doch viele Menschen sind noch nicht bereit, sich schützen zu lassen. ?Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken?, so Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Er sagt: ?Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet.? Mit seinen Forderungen geht Fischbach weit über die eigene Fachrichtung hinaus: ?Wenn es nach Monaten des Impfstoff-Überschusses noch Ausbrüche in Pflegeheimen gibt, muss man die Zügel anziehen, und da darf Fachkräftemangel kein Gegenargument sein.?
Neue Belege für Fledermäuse als Reservoir ? weitere riskante Varianten
Seit Beginn der Pandemie stellen sich Forscher auch die Frage, welchen Ursprung SARS-CoV-2 hat. Die Fledermaus-Hypothese gilt als recht wahrscheinlich ? und neue Daten bestätigen dies.
Wissenschaftler des Institute Pasteur du Laos und der Nationalen Universität von Laos haben sich vor kurzem auf den Weg gemacht, um die Evolution von SARS-CoV-2 zu beleuchten und das mögliche Vorhandensein von SARS-CoV-2-verwandten Coronaviren in der natürlichen Umgebung zu erforschen. Ihr Ziel waren Kalksteinhöhlen im Norden von Laos, die von verschiedenen Fledermausarten bewohnt werden.
Durch die Analyse von Proben konnten Wissenschaftler verschiedene SARS-CoV-2-ähnliche Viren in den Fledermäusen nachweisen. Diese Viren erkennen menschliche Zellen mit einer ähnlichen Wirksamkeit wie der ursprüngliche Stamm des SARS-CoV-2-Virus. Zuvor war es nicht gelungen, Coronaviren in Fledermäusen zu finden, die aufgrund ihrer rezeptorbindenden Domäne an menschlichen Zellen andocken.
In den jetzt untersuchten Proben waren vor allem 3 Viren nachweisbar, nämlich BANAL-103, BANAL-236 und BANAL-52. Ihr Genom hat eine gewisse Ähnlichkeit mit SARS-CoV-2, insbesondere bei einer Schlüsseldomäne des Spike-Proteins. Simulationen und Berechnungen zufolge ist die Affinität aller 3 Fledermaus-Coronaviren für den menschlichen ACE2-Rezeptor ähnlich wie bei SARS-CoV-2-Virus. Allerdings fehlt eine sogenannte Furin-Spaltstelle; Furin ist eine Protease, die das Spike-Protein spaltet, so dass die Virusmembran mit der menschlichen Zellmembran verschmelzen kann.
?Die Existenz dieser Viren, die im Fledermausreservoir entdeckt wurden, untermauert die Theorie, dass SARS-CoV-2 von Fledermäusen stammen könnte, die im riesigen Karsthochland der Halbinsel Indochina leben, die sich über Laos, Vietnam und China erstreckt?, so Marc Eloit vom Institute Pasteur. ?Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch andere verwandte Viren ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen könnten.
... link (0 Kommentare) ... comment
VW seinerseits hat sich, was mutiges Design angeht auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. In den Kreisen in denen ich mich bewegte wäre in den 80er und 90er Jahren ein VW Pogo von durchschlagendem Erfolg gewesen: Ein Polo mit Glasfiberiro auf dem Dach und gedengelten Sollbeulen in der Karosserie. Es hatte nicht sollen sein.
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
Wenn Diabetes-Patienten sich mit COVID-19 infizieren, haben sie oft schwere Verläufe mit Todesfolge. Gibt es unter ihnen eine bestimmte Gruppe, die besonders anfällig ist und daher eine besonders sorgfältige Betreuung benötigt? Ja, sagen britische Forscher: Das sind ältere Menschen, bei denen ein hoher Entzündungsgrad vorliegt.
Unsere Studie hilft also, jene Patienten früh zu identifizieren, die zur Verbesserung ihrer Prognose intensiv behandelt werden sollten. Dr. Daniel Kevin Llanera
?Diese beiden Variablen ? das Alter und der Wert des Entzündungsmarkers C-reaktives Protein ? sind bei der Klinikaufnahme leicht verfügbar. Unsere Studie hilft also, jene Patienten früh zu identifizieren, die zur Verbesserung ihrer Prognose intensiv behandelt werden sollten?, erläutert Dr. Daniel Kevin Llanera in einer Mitteilung zur Online-Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) [1]. Die Arbeit wurde auch bei Diabetologia eingereicht, aber noch nicht publiziert und ist erst teilweise online verfügbar.
Mit Alter und CRP sinken die Überlebenschancen
Die Wissenschaftler um Llanera, der mittlerweile ans Imperial College London gewechselt ist, führte die retrospektive Kohortenstudie ACCREDIT noch am The Countess of Chester NHS Foundation Trust durch. Den Krankenakten von 7 britischen Kliniken entnahmen sie klinische und biochemische Parameter von rund 1.000 COVID-19-Patienten mit Diabetes, und zwar aus dem ersten Halbjahr 2020.
Die Teilnehmer ? zu 2 Drittel Männer, 5% mit Typ-1-, alle übrigen mit Typ-2-Diabetes ? hatten median ein Alter von 77 Jahren und einen BMI von 28 kg/m2. Jeweils rund die Hälfte hatte bereits makrovaskuläre Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall und mikrovaskuläre Störungen wie Neuro- oder Retinopathie erlitten.
Ein Viertel der Teilnehmer starb schon in der ersten Krankenhaus-Woche, binnen eines Monats war es sogar ein Drittel. Die Analyse ergab: Mit der Mortalität war ausschließlich die Kombination von CRP-Wert und Alter assoziiert, nicht aber BMI, HbA1c oder die Therapie mit ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptorblockern. Mit anderen Worten: Je höher Alter und CRP, umso geringer die Überlebenschancen. Mit den Daten erstellten die Forscher ein Modell, das für einen Patienten mit bestimmten demografischen Merkmalen das Sterberisiko vorhersagt.
Nephropathie bedeutet eine große Gefahr
Ein weiteres Ergebnis: Patienten unter 70 Jahren mit chronischer Nierenerkrankung hatten ein fast 3-fach höheres Sterberisiko (Odds Ratio: 2,74) als Gleichaltrige ohne Nephropathie.
Llanera kommentiert in der Mitteilung: ?Eine diabetische Nierenerkrankung geht mit einer chronischen Entzündung und einer Dysregulation des Immunsystems einher. Das erschwert offenbar die Abwehr von SARS-COV-2.? Zudem seien die Eintrittspforten der Viren, die ACE2-Rezeptoren, in den Nierenzellen hochreguliert, so dass sie leichter angreifen könnten.
Wie die Autoren berichten, war die 7-Tage-Mortalität größer als in anderen Studien. Als Grund vermuten sie außer dem höheren Alter der Teilnehmer den schlechten sozioökonomischen Status. Denn nahezu die Hälfte lebte laut einem Index der Regierung in stark benachteiligten Gebieten.
Niedrige Glukosespiegel haben Schutzeffekt
Bemerkenswert auch: Bei jenen 10% der Patienten, die i.v.-Insulin nutzten, war die Wahrscheinlichkeit zu sterben nur halb so hoch wie bei jenen ohne Infusionen. Das unterstreicht nach Ansicht der Autoren die Bedeutung einer guten Blutzuckerkontrolle, die ein kompetentes Diabetes-Team auf der Station gewährleisten kann.
Ein weiteres Resultat: Patienten mit Typ-2-Diabetes hatten in den 7 Tagen nach der Klinikaufnahme ein 2,5-fach höheres Sterberisiko als COVID-19-Kranke mit Typ-1-Diabetes. Das liege wohl daran, dass Typ 2 in der Regel bei älteren Menschen auftritt, die oft zusätzlich seit langem bestehende Gesundheitsstörungen hätten, schreiben die Forscher.
... link (0 Kommentare) ... comment
Deutschlands Intensivstationen berichten laut DIVI-Register weiterhin von leicht sinkenden Fallzahlen. Am 29. September gegen Mittag meldeten Krankenhäuser 1.364 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, das sind 50 weniger als am Vortag. Von ihnen werden 787 (58%, minus 19 im Vergleich zum Vortag) beatmen. Im Low-Care-Bereich sind 802 Betten frei, und im High-Care-Bereich 2.335. Hinzu kommen 382 freie ECMO-Behandlungsplätze.
Impfzentren schließen ? Moderna auch für Hausärzte
Neue Daten zu AstraZeneca-Vakzin: Wirksamkeit von 74%
Pfizer beginnt mit Studie zur Postexpositionsprophylaxe
Schweres COVID-19: Raucher stärker gefährdet
Bilanz: Stärkster Rückgang an Lebenserwartung seit dem 2. Weltkrieg
Kontaktbeschränkungen retteten tausende Leben
?Zügel anziehen!? Kinderärzte fordern Impfpflicht für Fachkräfte
Neue Belege für Fledermäuse als Reservoir ? weitere riskante Varianten
Impfzentren schließen ? Hausärzte gut vorbereitet
Mittlerweile sind 64,3% aller Einwohner vollständig geimpft und 67,9 % haben wenigstens 1 Dosis erhalten. In vielen Bundesländern wurden ? und werden ? Impfzentren geschlossen. ?Die Praxen sind gut vorbereitet, auch vor dem Hintergrund, dass der Beratungsaufwand größer geworden ist?, sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen.
Ab sofort können Vertragsärzte alle EU-weit zugelassenen COVID-19-Vakzine ordern, auch Spikevax® von Moderna. Bisher wurden damit nur Impfzentren versorgt. Das Vakzin ist für Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen, kann aber auch zur Booster-Impfungen eingesetzt werden. Nach dem Antauen liegt das Zeitfenster zur Verimpfung bei 12 Stunden.
Eine weitere Änderung folgt dann ab 4. Oktober. Laut Bundesministerium für Gesundheit (BMG) müssen Spritzen, Kanülen und Kochsalzlösung dann separat bestellen. Der Bund übernimmt ? wie zuvor ? alle Kosten, wie Coliquio berichtet.
Neue Daten zu AstraZeneca-Vakzin: Wirksamkeit von 74%
Dass Impfungen wirksam sind, steht außer Zweifel. Jetzt hat AstraZeneca neue Daten zu AZD1222 (ChAdOx1 nCoV-19) veröffentlicht.
32.451 Probanden wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert. Sie erhielten AZD1222 (21.635 Teilnehmer) oder Placebo (10.816 Teilnehmer). Die geschätzte Gesamtwirksamkeit des Impfstoffs lag bei 74,0% (95 %-KI 65,3 bis 80,5%; P<0,001). Für Personen über 65 Jahren nennen die Autoren sogar 83,5% (95 %-KI, 54,2 bis 94,1%).
In der vollständig geimpften Subgruppe mit 17.662 Teilnehmern wurden keine schweren oder kritischen COVID-19-Fälle beobachtet; unter den 8.550 Teilnehmern der Placebogruppe waren es 8 Fälle. Die geschätzte Wirksamkeit des Impfstoffs zur Verhinderung einer SARS-CoV-2-Infektion (Nukleokapsid-Antikörper-Serokonversion) betrug 64,3% (95%-KI: 56,1 bis 71,0%; p < 0,001).
Pfizer beginnt mit Studie zur Postexpositionsprophylaxe
Der Druck auf Ungeimpfte steigt kontinuierlich an. Nach Risikokontakten bleibt nur die häusliche Isolation ? allerdings bald ohne Lohnfortzahlung. Deutlich einfacher wäre, eine Postexpositions-Prophylaxe (PEP) wie etwa bei HIV oder Influenza durchzuführen. Pfizer gab bekannt, diese Möglichkeit jetzt zu untersuchen.
In die Phase-2/3-Studie EPIC-PEP (Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in Post-Exposure Prophylaxis), eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie, sollen bis zu 2.660 gesunde Teilnehmer ab 18 Jahren aufgenommen werden sollen. Sie werden nach dem Zufallsprinzip (1:1:1) den 3 Studienarmen zugewiesen: PF-07321332/Ritonavir zweimal täglich über 5 oder 10 Tage oder Placebo.
Primäres Ziel ist die Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit zur Prävention einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion und ihrer Symptome bis zum 14. Tag nach einem Risikokontakt.
Bei PF-07321332 handelt es sich um einen oralen SARS-CoV-2-3CL-Proteaseinhibitor mit breiter Aktivität in vitro. ?Ergebnisse der klinischen Phase-1-Studie zeigten, dass PF-07321332 sicher und gut verträglich ist?, so der Hersteller.
Schweres COVID-19: Raucher stärker gefährdet
In gewissem Umfang können Bürger ihr Krankheitsrisiko aber auch selbst beeinflussen. Darauf weisen Ashley K. Clift von der University of Oxford und und Kollegen hin. Sie berichten, dass ?Rauchen höchstwahrscheinlich den Schweregrad von COVID-19 und das Risiko eines damit verbundenen Todes verschlimmert?.
Hintergrund zur besonderen Methodik: Die Forscher arbeiteten mit Beobachtungsdaten und mit Mendelschen Randomisierungsanalysen, um den Zusammenhang besser zu verstehen. Die Mendelsche Randomisierung ist eine Technik, bei der genetische Varianten als Stellvertreter für einen bestimmten Risikofaktor verwendet werden; in diesem Fall genetische Varianten, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass jemand raucht oder stärker rauch, um Beweise für einen kausalen Zusammenhang zu erhalten.
Clifts Team arbeitete mit Aufzeichnungen der Primärversorgung, mit COVID-19-Testergebnisse, mit Krankenhauseinweisungsdaten und mit Sterbeurkunden. Hinzu kamen 421.469 genetische Profile aus der UK Biobank. Die Studie umfasste Daten von Januar bis August 2020.
Während dieses Zeitraums unterzogen sich 13.446 (3,2) Personen einem COVID-19-Test per PCR; bei 1.649 (0,4%) war das Ergebnis positiv. 968 (0,2%) Patienten mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, und 444 (0,1%) starben an den Folgen ihrer Infektion.
Die meisten Teilnehmer (59%) hatten noch nie geraucht; mehr als ein Drittel (37%) waren ehemalige Raucher, und nur 4% waren aktive Raucher (71% mit 1-19 Zigaretten/Tag; 29% konsumierten mehr).
Im Vergleich zu Personen, die niemals geraucht hatten, war das Risiko für Krankenhausaufenthalte bei aktiven Rauchern (OR 1,80, 95%-KI 1,26 bis 2,29) deutlich erhöht.
Das galt auch für den Tod durch COVID-19. Das Risiko erhöht sich entsprechend der Zahl der gerauchten Zigaretten:
1-9 Zigaretten pro Tag: OR 2,14, 95%-KI 0,87 bis 5,24;
10-19 Zigaretten pro Tag: OR 5,91, 95%-KI 3,66 bis 9,54;
20 oder mehr Zigaretten pro Tag: OR 6,11, 95%-KI 3,59 bis 10,42.
Laut Mendelscher Randomisierung von 281.105 Teilnehmern war die genetisch vorhergesagte Neigung, mit dem Rauchen zu beginnen, mit einem höheren Risiko für Infektionen (OR 1,45, 95%-KI 1,10 bis 1,91) und für Krankenhausaufenthalte (OR 1,60, 95%-KI 1,13 bis 2,27) verbunden.
Bilanz: Stärkster Rückgang an Lebenserwartung seit dem 2. Weltkrieg
Mittlerweile ist die Mortalität zumindest in Europa auf einen niedrigen Wer gesunken ? aufgrund von Vakzinen, aufgrund neuer Therapien oder aufgrund von Schutzmaßnahmen. Für Epidemiologen ist es jetzt Zeit, Bilanz zu ziehen. Die Analyse umfasst 27 Staaten in Europa sowie Chile und die USA; Grundlage waren Sterberegister der einzelnen Nationen.
In allen untersuchten Ländern war vor COVID-19 ein Plus von 1 bis 3 Monaten an Lebenszeit pro Jahr zu verzeichnen. Dieser Benefit ist durch SARS-CoV-2 verloren gegangen. Wie José Manuel Aburto von der University of Oxford und seine Kollegen schreiben, hätten Frauen in 8 und Männer in 11 Ländern mehr als 1 Jahr an Lebenserwartung verloren. Einen solchen Rückgang habe es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben, betonen die Autoren.
Verglichen mit diesen Werten kam Deutschland recht glimpflich weg. Frauen hätten 0,23 Jahre und Männer 0,38 Jahre verloren, so die Autoren.
Kontaktbeschränkungen retteten tausende Leben
In Deutschland hätte es schlimmer kommen können ? dieser Gedanke drängt sich nach weiteren Analysen auf. Ulrich Glogowsky von der Johannes-Kepler-Universität Linz und Kollegen werteten RKI-Daten zu Infektionen und anonymisierte Bewegungsdaten auf Grundlage des Mobilfunks aus. Das geschah in mehr als 400 deutschen Kreisen. Unterschiedliche Szenarien wurden simuliert.
?Im Vergleich zu einem Benchmark ohne soziale Distanzierung wurden durch die Maßnahmen innerhalb von 3 Wochen 84% der potenziellen COVID-19-Fälle ? und 66% der potenziellen Todesfälle ? vermieden?, fanden die Wissenschaftler heraus. ?Die relativen Auswirkungen der Maßnahmen waren bei Personen über 60 Jahren und in ländlichen Gebieten geringer.?
Zwischen Februar und April 2020 seien bundesweit 500.000 Infektionen und 5.400 Todesfälle verhindert worden. Damit widersprechen sie oft geäußerten Zweifeln der Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungen.
?Zügel anziehen!? Kinderärzte fordern Impfpflicht für Fachkräfte
Doch viele Menschen sind noch nicht bereit, sich schützen zu lassen. ?Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken?, so Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Er sagt: ?Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet.? Mit seinen Forderungen geht Fischbach weit über die eigene Fachrichtung hinaus: ?Wenn es nach Monaten des Impfstoff-Überschusses noch Ausbrüche in Pflegeheimen gibt, muss man die Zügel anziehen, und da darf Fachkräftemangel kein Gegenargument sein.?
Neue Belege für Fledermäuse als Reservoir ? weitere riskante Varianten
Seit Beginn der Pandemie stellen sich Forscher auch die Frage, welchen Ursprung SARS-CoV-2 hat. Die Fledermaus-Hypothese gilt als recht wahrscheinlich ? und neue Daten bestätigen dies.
Wissenschaftler des Institute Pasteur du Laos und der Nationalen Universität von Laos haben sich vor kurzem auf den Weg gemacht, um die Evolution von SARS-CoV-2 zu beleuchten und das mögliche Vorhandensein von SARS-CoV-2-verwandten Coronaviren in der natürlichen Umgebung zu erforschen. Ihr Ziel waren Kalksteinhöhlen im Norden von Laos, die von verschiedenen Fledermausarten bewohnt werden.
Durch die Analyse von Proben konnten Wissenschaftler verschiedene SARS-CoV-2-ähnliche Viren in den Fledermäusen nachweisen. Diese Viren erkennen menschliche Zellen mit einer ähnlichen Wirksamkeit wie der ursprüngliche Stamm des SARS-CoV-2-Virus. Zuvor war es nicht gelungen, Coronaviren in Fledermäusen zu finden, die aufgrund ihrer rezeptorbindenden Domäne an menschlichen Zellen andocken.
In den jetzt untersuchten Proben waren vor allem 3 Viren nachweisbar, nämlich BANAL-103, BANAL-236 und BANAL-52. Ihr Genom hat eine gewisse Ähnlichkeit mit SARS-CoV-2, insbesondere bei einer Schlüsseldomäne des Spike-Proteins. Simulationen und Berechnungen zufolge ist die Affinität aller 3 Fledermaus-Coronaviren für den menschlichen ACE2-Rezeptor ähnlich wie bei SARS-CoV-2-Virus. Allerdings fehlt eine sogenannte Furin-Spaltstelle; Furin ist eine Protease, die das Spike-Protein spaltet, so dass die Virusmembran mit der menschlichen Zellmembran verschmelzen kann.
?Die Existenz dieser Viren, die im Fledermausreservoir entdeckt wurden, untermauert die Theorie, dass SARS-CoV-2 von Fledermäusen stammen könnte, die im riesigen Karsthochland der Halbinsel Indochina leben, die sich über Laos, Vietnam und China erstreckt?, so Marc Eloit vom Institute Pasteur. ?Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch andere verwandte Viren ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen könnten.?
... link (0 Kommentare) ... comment
Virchowbund
Alexa Frey, Anwältin für Medizinrecht
Das OLG Frankfurt hatte sich in einem Eilverfahren mit der Frage zu befassen, wie über die Durchführung einer COVID-19-Impfung bei einem 16-jährigen Kind entschieden wird, wenn sich die beiden Eltern zu der Frage der Impfung nicht einigen können [1]. Die Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht, Alexa Frey (Kontakt: frey@wws-ulm.de) von WWS Rechtsanwälte in Ulm, erklärt, warum das Kindeswohl entscheidend für die Richter war.
Kindeswohl entscheidend für die Richter
Das OLG stütze die Entscheidung auf die Vorschrift des § 1628 S. 1 BGB. Hiernach kann das Gericht in Angelegenheiten der elterlichen Sorge die Entscheidungsgewalt auf einen Elternteil übertragen. Die Entscheidung über die COVID-19-Impfung stelle eine solche Angelegenheit dar. Maßstab ist dabei das sogenannte Kindeswohl.
Aufgrund des Alters des Jungen musste in dem vorliegenden Fall aber auch der Wille des Kindes nach § 1697 a BGB berücksichtigt werden. Eine eigenständige Einwilligung des 16-jährigen Kindes sei, so das OLG, bei dem ?nicht geringfügigen medizinischen Eingriff? nicht möglich; vielmehr sei hier die Einwilligung der sorgeberechtigten Eltern erforderlich. Der Junge wurde durch das Gericht aber nach seiner eigenständigen Meinung zur Impfung befragt. Da sich die Eltern nicht einig waren, musste die Entscheidungsbefugnis an einen Elternteil übertragen werden.
Maßgeblich für die Entscheidung war hier, dass der Vater die Impfung befürwortet hatte, wie sie auch die STIKO empfohlen hatte. Ihm sei daher der Vorzug zu geben, da bereits zum Zeitpunkt der erstinstanzlichen Entscheidung eine Impfung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf ? insbesondere wegen Vorerkrankungen ? empfohlen worden war. Für Adipositas als Vorerkrankung war die Impfempfehlung gemäß der STIKO gegeben, weshalb der Vater durch das Gericht als entscheidungsbefugt bestimmt wurde und somit in die Impfung einwilligen konnte.
Der Beschluss des OLG schließt sich an vorherige Entscheidungen an, bei der ebenfalls der STIKO-Empfehlung für eine Impfung gefolgt wurde [2]. Hier waren die betroffenen Kinder im Kleinkindalter, und es handelte sich um die Tetanus-/Diphterie-/Pertussis-Kombinationsimpfung bzw. die Masern-Impfung. Auch hier wurde dem Elternteil der Entscheidungsvorrang eingeräumt, der die Impfung im Einklang mit der STIKO-Empfehlung befürwortete.
Was Ärzte wissen müssen: Auf Familiengericht verweisen
Hat ein Arzt bei der Aufklärung über eine Impfung Kenntnis davon, dass sich die gemeinsam sorgeberechtigten Elternteile uneins sind, muss er diese an das Familiengericht verweisen, sofern die Eltern nicht selbst zu einer Einigung kommen. Der Arzt darf nicht die Einwilligung des Elternteils ?vorziehen?, der im Sinne der STIKO-Impfempfehlung handelt. Das Gericht muss dann entscheiden, welchem Elternteil in dem konkreten Fall die Entscheidungsgewalt zusteht.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Coliquio.de.
... link (0 Kommentare) ... comment
Medscape
Die ambulante Versorgung in Pandemie-Zeiten sei zu großen Teilen von Hausärztinnen und Hausärzten gestemmt worden, sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, auf dem 42. Deutschen Hausärztetag in Berlin.
Aber in einer Wertschätzung durch die Politik habe sich dies nicht widergespiegelt, so sein Kritikpunkt. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien habe sich die tragende Rolle der Hausärzteschaft kaum niedergeschlagen. Positiv zu vermerken sei jedoch die Resonanz des hausärztlichen Engagements in den Medien, berichtet Weigeldt.
Über die Wertschätzung in der Bevölkerung müssen wir uns wahrlich keine Sorgen machen. Ulrich Weigeldt
Trotz der enormen Belastungen im Praxisbetrieb standen viele Hausärzte den Medien Rede und Antwort und vertraten in der Krise eine klare, pragmatische Linie. ?Über die Wertschätzung in der Bevölkerung müssen wir uns wahrlich keine Sorgen machen?, bilanzierte Weigelt.
Hat die Politik in Corona-Zeiten versagt?
Ganz anders hingegen habe die Politik in der Krise agiert. Weigeldt sprach von ?erratischen Statements? aufgrund ideologischer Differenzen in der Regierung, von ?dräuendem Alarmismus? und ?Expertokratie?. Damit nicht genug. ?Die kurzatmige Abfolge von Gesetzgebung und Verordnungen hat zu einer hektischen Atmosphäre sicher beigetragen?, bedauerte der Bundesvorsitzende.
Unklare Begründungen für die Lockdown-Entscheidungen, ungenaue und unverständliche Zahlen, seitens der Politik ein ?Überbietungswettbewerb für härtere Maßnahmen und grausige Zukunftsaussichten? ? all das habe verhindert, was notwendig gewesen wäre, moniert Weigeldt. Er wolle nicht die Pandemie verharmlosen, ?aber sie muss auch nicht dramatisiert werden?.
Die kurzatmige Abfolge von Gesetzgebung und Verordnungen hat zu einer hektischen Atmosphäre sicher beigetragen. Ulrich Weigeldt
Schließlich seien es vor allem die Hausärzte, von denen in der Krise Lösungen und Hilfen erwartet würden. Es wäre dringend notwendig gewesen, die Hausärzteschaft rechtzeitiger über geplante Maßnahmen zu informieren, ?wenn wir schon nicht im Vorfeld solcher Entscheidungen gehört wurden?, ergänzt Weigeldt.
Reihenweise Fehler der Gesetzgebung
Das habe auch die Impfkampagne gezeigt. Obwohl erst durch die Hausarztpraxen ? trotz des viel zu knappen Honorars von 20 Euro pro Impfung ? der ?Impfturbo? gezündet worden sei, lag die Aufmerksamkeit der Politik vor allem auf den Impfzentren. Da sei viel Geld ausgegeben worden, zum Teil ohne Gegenleistung für die Bewältigung der Pandemie, so Weigeldt.
Wenn nun auch in Apotheken geimpft werden solle, sollten die Hausärzte Druck machen und die E-Rezepte künftig direkt an die Versandapotheken schicken, forderte Dr. Jakob Berger vom Bayerischen Hausärzteverband. Hausarztpraxen müssen die 1. Adresse für Impfungen bleiben. Für die Zukunft forderte er, die Corona-Impfung als Routine der hausärztlichen Praxen zu integrieren, ?am besten kombiniert mit der jährlichen Grippeimpfung.?
Besonderes enttäuscht äußerte sich Weigeldt zur Havarie einer novellierten Approbationsordnung, mit der eigentlich der Masterplan Medizinstudium 2020 umgesetzt werden sollte. Hier seien notwendige Maßnahmen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen ?aus egoistischen pekuniären Interessen verdaddelt? worden?, sagte er. Und zwar allein deshalb, weil die Länder die Novelle nicht mehr unterstützten, nachdem der medizinische Fakultäten-Tag enorme Kosten errechnet und ?mit einer irren Zahlenakrobatik den Untergang des Abendlandes? heraufbeschworen habe.
Nicht einmal die Inflation ausgeglichen
Die Erhöhung des Orientierungspunktwertes um nur 1,3% sei angesichts der Inflation ?unglaublich wenig und nicht akzeptabel", so Weigeldt weiter. Für viele Praxen sei das letzte Jahr wirtschaftlich schwierig gewesen.
Der beste Rettungsschirm sei die Hausarzt-zentrierte Versorgung (HzV), sagte Weigeldt. Tatsächlich seien die Teilnehmerzahlen auf bundesweit 8 Millionen gestiegen; 6 Millionen davon hätten sich über die hausärztliche Vertragsgemeinschaft (HÄVG) in Vollversorgungsverträge eingeschrieben. Doch es gebe immer wieder Stimmen, welche die hausarztzentrierte Versorgung in Frage stellten, mahnte der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Markus Beier, unter dem Applaus der Delegierten. ?Das wäre eine Kriegserklärung an die Hausärzteschaft in Deutschland!?
Digitalisierung um jeden Preis?
Kritik äußerte Weigeldt auch an der Digitalisierungsstrategie von Jens Spahn (CDU). Der Bundesgesundheitsminister habe sich mehr um die Datensammlung für die Krankenkassen gekümmert als um den Nutzen der Digitalisierung für die hausärztliche Versorgung. ?Was interessieren uns die Stammdaten? Wir müssen nur wissen, wo der Patient wohnt?, so Weigeldts zugespitzte Formulierung.
Dass die digitale Versorgung ein Schlüsselthema bleibt, stand außer Frage. 9 der 20 Anträge zum Tagesordnungspunkt befassten sich allein mit solchen Themen: vom Antrag, die Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und das elektronische Rezept (E-Rezept) vorübergehend nicht einzuführen bis hin zu einer digitalen Mitgliederplattform für den Hausärzteverband.
Dabei sind derzeit nur 7% der Krankenkassen überhaupt in der Lage, eine eAU anzunehmen! Dr. Carsten König
Harte Kritik äußerte Weigeldt an Sanktionen, falls Hausärzte die eAU oder das eRezept nicht fristgemäß zum Laufen bringen. ?Die Strafzahlungen müssen weg, das müssen wir der neuen Regierung deutlich sagen?, so Weigeldt.
Dr. Carsten König, hausärztlicher Vorstand der KV Nordrhein, wurde in seinem Grußwort noch deutlicher. Es sei unerträglich, dass den Praxen elektronische Anwendungen aufgedrückt würden und zugleich mit Sanktionen gedroht werde, sagte König. ?Dabei sind derzeit nur 7% der Krankenkassen überhaupt in der Lage, eine eAU anzunehmen!?
Auch die ausufernden Vorschriften zur Qualitätssicherung in den Praxen kritisierte König. Die Qualitätssicherung habe ich in den Praxen zu einem Kraken entwickelt. Sie sei zu großen Teilen "völlig nutzlos". Jetzt brauche es ein Moratorium, so König: "Es reicht!"
... link (0 Kommentare) ... comment
"Über 80 Prozent der Bevölkerung bekommen gar nicht mit, was täglich durch die hochempfindlichen Nervenbahnen der Twitter-Republik rauscht."
Na ja, meine eigene Schule war ja noch viel härter, als man zu Erläuterungen, wieso man erwachsene Frauen nicht als Mädchen und Schwarze nicht als Neger bezeichnet antwortete: "Deshalb sage ich immer Hühner und Bimbos."
Das FFN-Frühstyxradio mit Kurt und Gürgen würde heute wohl manchen Shitstorm auslösen.
https://www.youtube.com/watch?v=3MnZpPAGQPE
Ungetoppt allerdings der Cocktailabend mit Bildungsbürgerpublikum, als Freund Archie Stories aus dem Knast erzählte.
... link (2 Kommentare) ... comment
Melanie van Luijn
"Man sollte die Argumente der Impfgegner kennen und die entsprechenden Gegenargumente parat haben", sagt Melanie van Luijen ( https://www.van-luijn.de/ ). Sie ist Rechtanwältin und Mediatorin in Bielefeld. In ihrem Gast-Kommentar nimmt sie Stellung zu der Kritik an den Institutionen in der Pandemie, zu gefälschten Impfpässen und wirbt dafür, dass Überzeugungsarbeit zurück in die Freiheit führt. Lesen Sie auch ihren Kommentar zu: Verletzt die Corona-Impfflicht unsere Verfassung? Was Impfgegner gerne übersehen .
Das Paul-Ehrlich-Institut ging hervor aus dem Staatsinstitut für experimentelle Therapie, dessen Aufgabe es war, Impfstoffe und Sera zu überprüfen und Forschungen zu Krebserkrankungen und Syphilis durchzuführen. Am 7. Juli 1972 wurde es mit dem Gesetz zur Errichtung eines Bundesamtes für Sera und Impfstoffe zu einer selbständigen Bundesoberbehörde. Der neue Behördenname löste am 23. Juli 2009 die alte Bezeichnung Bundesamt für Sera und Impfstoffe ab. Am 1. Juni 2021 feierte das Institut sein 125-jähriges Bestehen.
Die Einnahmen und Ausgaben des PEI sind im Bundeshaushaltplan beschrieben, die ordnungsgemäße Haushaltsführung wird vom BMG und vom Bundesrechnungshof überprüft. Die Einnahmen bestehen im Wesentlichen aus Gebühren für Amtshandlungen (PEI-Kostenverordnung, Tierimpfstoff-Kostenverordnung). Zusätzliche Einnahmen entstehen aus Aufträgen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und anderer Einrichtungen auf dem Gebiet des Gesundheitswesens (z.B. anderer Zulassungsbehörden). Die Forschung des Paul-Ehrlich-Instituts wird finanziell von externen Institutionen wie u.a. der Europäischen Kommission oder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Die World Health Organisation (WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. Das Ziel der Organisation ist die Koordination des internationalen öffentlichen Gesundheitswesens. Sie wurde am 7. April 1948 gegründet und zählt heute 194 Mitgliedsstaaten.
Die WHO wird finanziert durch Beiträge der Mitgliedsstaaten, die nach einem Schlüssel bemessen werden, wobei sich die Höhe des Beitrags nach der Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Landes richtet. Die freiwilligen Beiträge werden zu 52 % von den WHO-Mitgliedstaaten, vor allem China, Japan, Deutschland und Großbritannien entrichtet. Der Rest der freiwilligen Beiträge stammte hauptsächlich von Stiftungen (21%), von internationalen Organisationen (17%) sowie zu je 5% von NGOs und dem privaten Sektor. Die restlichen Einnahmen stammten aus Dienstleistungen der WHO oder aus der Nachzahlung ausstehender Beiträge.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ist eine 1993 gegründete Agentur der Europäischen Union, die für die Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln sowie für die Erhaltung und Förderung der öffentlichen Gesundheit zuständig ist. Seit März 2019 hat die EMA ihren Sitz in Amsterdam. Sie koordiniert die Bewertung und Überwachung aller Human- und Tierarzneimittel und nutzt dazu die wissenschaftlichen Ressourcen aus den nationalen Arzneimittelbehörden der 30 Mitgliedstaaten der Europäischen Union und EWR-Staaten.
Die EMA spielt eine zentrale Rolle in der Arzneimittelzulassung. Auf der Basis ihrer wissenschaftlichen Beurteilung erteilt die Europäische Kommission einen zustimmenden oder abschlägigen Bescheid auf die von Arzneimittelherstellern im zentralisierten Verfahren gestellten Zulassungsanträge.
Die EMA wird von einem 36-köpfigen Verwaltungsrat geleitet. Die Mitglieder werden ernannt, um im öffentlichen Interesse zu handeln. Sie vertreten keinerlei Regierung, Organisation oder Branche. Die EMA hat 7 wissenschaftliche Ausschüsse und mehrere Arbeitsgruppen, an denen sich Tausende von Experten aus ganz Europa beteiligen.
Das Budget der EMA speist sich durchschnittlich zu 83% aus Gebühren, die die Pharmaunternehmen für die Bearbeitung der Zulassungsanträge entrichten müssen, zu 11% aus der EU und zu 6% aus sonstigen Quellen. 2012 verabschiedete der Verwaltungsrat der EMA Revisionen der Grundsätze und Richtlinien zur Vermeidung von Interessenskonflikten.
Wie man sieht, setzen sich alle diese nationalen wie internationalen Organisationen, die sich in den letzten 1,5 Jahren mit dem Covid-19-Virus beschäftigt haben, aus Wissenschaftlern der ganzen Welt zusammen und werden aus sehr unterschiedlichen Quellen finanziert.
Können also alle diese nationalen wie internationalen Einrichtungen korrupt, gekauft, manipuliert sein? Ja, auch ich zweifele im Ansehen manch einer neuen Skandalnachricht dann und wann daran, dass es überhaupt noch ehrliche Menschen in der großen Weltpolitik gibt, die nicht irgendwelche eigennützigen Interessen verfolgen.
Geschwindigkeit von Informationsverbreitung zu schnell?
Das kann durchaus den Glauben an die Wissenschaft erschüttern. Aber dann frage ich mich, was sich verändert hat. Und das kann man ganz klar sagen. Verändert hat sich nämlich die Geschwindigkeit der Informationsverbreitung durch die neuen Medien, welche uns stellenweise ein verändertes Weltbild suggeriert.
Fragt man Menschen, ob sie meinen, dass sich die Kriminalität in den letzten Jahrzenten verschlimmert hätte, so wird dies nahezu einhellig bejaht. Die jährliche Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die Auskunft über die verschiedenen Verbrechen in Deutschland gibt, spricht jedoch eine deutlich andere Sprache. Jährlich sinkt die Kriminalität und das Dunkelfeld verkleinert sich durch verbesserte Aufklärungsmethoden.
Aber durch unsere ? extrem schnell gewordenen ? Medien werden wir alle um ein Vielfaches mehr mit den tatsächlich immer noch stattfindenden Verbrechen konfrontiert. Das führt die meisten Menschen eben zu der Annahme, dass alles schlimmer geworden sei.
Ähnlich verhält sich das mit Vorwürfen von Korruption. Selbstverständlich gibt es diese Korruption in Politik und Wissenschaft, das werden auch die eingerichteten Ethikräte, Beiräte und andere Kontrollorgane nicht verhindern können. Aber auch hier gaukeln uns die modernen Medien eine deutliche Verschlimmerung vor, die sich aber in der Realität so nicht unbedingt widerspiegelt.
Soweit ein Impfgegner mit falschen Meldungen über das Virus selbst, die Sicherheit des Impfstoffes oder vermeintlich falschen Fallzahlen argumentiert, kann diesem entgegengehalten werden, dass in diesen Fällen die Staatsanwaltschaft zuständig wäre, gegen derartige Lügen und Korruption vorzugehen.
Und die Geschichte hat bis heute hinreichend deutlich gezeigt, dass früher oder später Falschmeldungen, Korruption oder andere Verbrechen ans Tageslicht kommen. Es ist also davon auszugehen, dass derartige Situationen mittlerweile bekannt geworden wären.
So ist es z.B. hinlänglich bekannt, dass tatsächlich sowohl die Pharmaindustrie als auch Bill Gates die WHO finanziell unterstützen und dabei immer auch ihre eigenen Aktienbestände im Blick haben. Aber eben dieser Zustand ist ein öffentlich bekannter Zustand, der zu Recht von Kritikern genauestens beobachtet wird. Auch wenn sich die WHO mit dieser Art der Finanzierung definitiv keinen Gefallen getan hat in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit, stellt dies noch keinen Grund dar, das große Ganze anzuzweifeln.
Glaube an Verschwörer
Es sei denn, man glaubt an die ganz große Weltverschwörung. Aber wer ernsthaft glaubt, die Regierungen der ganzen Welt ? nebst ihrer Organisationen wie die WHO, die EMA und ähnliche ? hätten sich zu einem gemeinsamen Plan zusammengeschlossen, der kann eigentlich nicht ernsthaft davon ausgehen, dass er diesem großen Plan mit einer Demo gegen Corona-Maßnahmen oder einer Impfverweigerung entgehen kann, oder? Wenn die Reichsten und Mächtigsten unserer Welt einen großen Plan hätten, dann hätten sie auch einen Plan B, falls es einzelne gibt, die sich nicht impfen lassen.
Falschgeld und falsche Impfpässe
Ein weiteres Argument der Impfgegner sind die vielfältigen Fälschungsmöglichkeiten. Es sind nachweislich gefälschte Impfpässe oder Impfbescheinigungen, ebenso wie gefälschte Testbescheinigungen im Umlauf. Ebenso gab es von Beginn der Maskenpflicht falsche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht, ebenso wie es heute falsche Atteste zur Befreiung von der Impfung aus vermeintlich gesundheitlichen Gründen gibt.
Aber deswegen kann natürlich nicht das gesamte System als gescheitert angesehen werden. Es würde auch niemand auf die Idee kommen, unser Geldsystem als gescheitert anzusehen, nur weil es Falschgeld gibt. Ebenso wie wir die Geldfälscher jagen und der Justiz zuführen, sollten wir auch die Fälscher von Testergebnissen, Impfbescheinigungen oder Attesten der Justiz zuführen. Denn das sind Verbrechen, die bestraft gehören, aber nicht Gründe, das komplette System anzuzweifeln.
Ebenso greift meiner Meinung nach auch das Argument mit der fehlenden Kontrolle der Impfbescheinigungen nicht. Immer wieder gehört, das Argument ?Impfen ergibt keinen Sinn, wenn dann die Impfung nicht überall auch konsequent kontrolliert wird.? Ja, die Kontrolle könnte besser sein. Ich bin schon lange geimpft, habe meinen Impfpass aber noch nicht oft irgendwo vorzeigen müssen und wenn, dann wurde dabei auch nicht zusätzlich mein Personalausweis kontrolliert.
Aber ?Fahren ohne Fahrschein? bleibt ?Fahren ohne Fahrschein?, auch wenn ich dabei nicht kontrolliert und folglich nicht erwischt werde. Das Gesetz kennt keine Gleichbehandlung im Unrecht. Nur weil ein anderer damit durchgekommen ist, ist das noch lange kein Freibrief für mich. Da muss man sich doch ernsthaft die Frage stellen, wenn sich einer nicht an die Spielregeln hält, sind deswegen die Spielregeln doof oder ist vielleicht doch nur derjenige doof, der sich nicht daranhält?
Fazit: Für den Weg in die Freiheit braucht es Wissenschaft kontra Stammtischparolen
Als Fazit bleibt damit nur festzuhalten, dass es in den meisten Fällen ohnehin sinnentleert sein dürfte, mit einem Impfgegner überhaupt eine ernsthafte Diskussion führen zu wollen. Sollten Sie aber einem Impfgegner begegnen, der tatsächlich offen für Gegenargumente ist, dann kann es sicherlich nicht schaden, sich bei der Argumentation auf rechtliche und wissenschaftliche Argumente zu stützen statt auf emotionale Stammtischparolen. Und jeder einzelne Impfgegner, der seine Meinung ändert, ist ein kleiner Schritt zurück in die Freiheit, um auch dieses grundrechtlich gewährte Recht wieder voller Freude und fern von Angst leben zu können.
So einfach im Grunde die rechtliche Einordnung der Impffrage ist, umso schwieriger ist in der Regel der Umgang mit hartnäckigen Impfgegnern. Manchmal scheint es schier aussichtslos mit diesen Menschen überhaupt zu diskutieren. Aber manchmal hat man einfach keine Wahl. Dann sollte man die Argumente der Impfgegner kennen und die entsprechenden Gegenargumente parat haben.
Melanie van Luijen
Spätestens seit der Amtszeit Donald Trumps ist der Begriff der Fakenews auch aus dem deutschen Sprachgebrauch kaum mehr wegzudenken. Mit einer reflexartigen Vehemenz bezichtigen Impfgegner die verschiedenen nationalen wie internationalen Institutionen der Falschmeldungen rund um das Coronavirus. Aber wer sind eigentlich diese vermeintlich falschmeldenden Institutionen und wer befindet dort über das Richtig oder Falsch der Pandemiebekämpfung?
Hier noch mal eine kurze Übersicht der wichtigsten Institutionen in der Pandemie und deren Finanzierung:
Als erstes zu nennen sei an dieser Stelle das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin mit seiner Ständigen Impfkommission. Das RKI ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit, welches zum einen durch Haushaltsmittel und zum anderen durch Drittmittel von nationalen und internationalen Fördermittelgebern finanziert wird. Das RKI, welches bereits 1891 gegründet wurde, ist eine der ältesten biomedizinischen Forschungseinrichtungen der Welt und arbeitet weltweit vernetzt und wissenschaftlich unabhängig, insbesondere völlig unabhängig von der Pharmaindustrie. Es arbeiten und forschen dort rund 1.100 Menschen aus 90 verschiedenen Berufen. Das RKI verfügt über einen wissenschaftlichen Beirat als Kontrollorgan und eine interne Ansprechperson zur Korruptionsvorsorge.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist eine ehrenamtliche, politisch und weltanschaulich unabhängige, derzeit 18-köpfige Expertengruppe in Deutschland, die am RKI angesiedelt ist. Die STIKO beschäftigt sich ausschließlich mit den gesundheitspolitisch wichtigen Fragen zu Schutzimpfungen und Infektionskrankheiten in Forschung und Praxis und gibt entsprechende Empfehlungen dazu heraus, die den Ländern als Vorlage für ihre Impfempfehlungen dienen.
Auch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Das Institut mit Sitz in Langen bei Frankfurt am Main erforscht und bewertet biomedizinische Humanarzneimittel und immunologische Tierarzneimittel und lässt diese Arzneimittel zu. Es ist für die Genehmigung klinischer Prüfungen sowie die Pharmakovigilanz (Erfassung und Bewertung möglicher Nebenwirkungen) zuständig.
... link (6 Kommentare) ... comment
COVID-19-Impfungen bei Schwangeren scheinen auch Babys zu schützen
CDC ignorieren Berater und empfehlen großzügigere Auffrischungsimpfungen
Neuer Impfstoff aus China ? 414 Millionen Dosen für Afrika
Moderna-Studie: Weniger Immunität nach 6 Monaten
Neue Therapie-Empfehlungen der WHO
Anstieg von Autoantikörpern ? Ursache von Long-COVID-Symptomen?
COVID-19-Impfungen bei Schwangeren scheinen auch Babys zu schützen
Frauen, die während ihrer Schwangerschaft gegen SARS-CoV-2 geimpft wurden, geben Antikörper an ihre Babys weiter, wie kürzlich veröffentlichte Daten zeigen. Eingeschlossen wurden 36 Schwangere, die bis zum 4. Juni 2021 mindestens 1 Dosis eines mRNA-COVID-19-Impfstoffs (Pfizer/BioNTech oder Moderna) erhalten hatten. Zwischen dem Abschluss der Impfstoffserie und der Entbindung vergingen durchschnittlich 13 Wochen.
Im Nabelschnurblut aller Neugeborenen fanden die Wissenschaftler hohe Titer von Antikörpern gegen das Spike-Protein. Antikörper gegen das Nukleokapsidprotein ließen sich nicht nachweisen, was darauf hindeutet, dass Antikörper gegen das Spike-Protein durch die Impfung und nicht durch eine frühere Infektion entstanden sind.
?Das Vorhandensein dieser Anti-Spike-Antikörper im Nabelschnurblut sollte den Neugeborenen zumindest theoretisch einen gewissen Schutz bieten?, sagte Studienleiterin Dr. Ashley S. Roman von NYU Langone Health. ?Während der primäre Grund für die Impfung während der Schwangerschaft darin besteht, die Gesundheit der Mütter zu erhalten und Hospitalisierungen zu vermeiden, war die offene Frage für uns, ob die Impfung während der Schwangerschaft einen Nutzen für den Fötus oder das Neugeborene hat.?
Wie lange und wie stark Neugeborene dadurch geschützt werden, bleibt auch nach der Veröffentlichung unklar. Eine laufende Studie, MOMI-VAX, zielt darauf ab, die Antikörperspiegel bei Müttern, die während der Schwangerschaft mit COVID-19 geimpft wurden, und bei ihren Säuglingen im Laufe der Zeit systematisch zu messen. Davon erhoffen sich Gynäkologen detailliertere Einblicke.
CDC ignorieren Berater und empfehlen großzügigere Auffrischungsimpfungen
Auch die Frage, wer von Auffrischungsimpfungen profitiert, sorgt weltweit für Gesprächsstoff. Die STIKO rät laut Medienberichten nur Patienten mit bekannten Risikofaktoren dazu, etwa Patienten mit Autoimmunerkrankungen oder mit supprimiertem Immunsystem. Eine generelle Empfehlung nach Altersgruppen gibt es derzeit nicht.
Anders sieht die Lage in den USA aus. Ein beratender Ausschuss für Impfungen an den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) geht sehr viel weiter und befürwortet Booster bei:
Erwachsenen ab 65 Jahren,
Bewohnern von Langzeitpflegeeinrichtungen,
Erwachsenen im Alter von 50 bis 64 Jahren, die eine Grunderkrankung haben, die das Risiko einer COVID-Infektion erhöhen kann,
Erwachsenen im Alter von 18 bis 49 Jahren, die aufgrund einer Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko für eine COVID-19-Infektion haben ? unter Abwägung des individuellen Nutzens und Risikos einer Impfung.
Allerdings sprach das Gremium keine Empfehlung für Erwachsene zwischen 18 bis 64 Jahren aus, die an einem Ort leben oder arbeiten, an dem das Risiko für COVID-19 hoch ist. Dazu gehören Mitarbeiter im Gesundheitswesen oder andere Berufsgruppen mit möglicher Exposition sowie Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften wie Obdachlosenheimen und Gefängnissen leben. Nicht alle Mitglieder des Ausschusses unterstützen das Votum.
Doch CDC-Direktorin Dr. Rochelle Walensky beschloss, diese Gruppe mit einzubeziehen. Den übrigen Vorschlägen stimmte sie zu.
Bei etwa 26 Millionen Amerikanern liegt die letzte Dosis mindestens 6 Monate zurück, so dass sie Anspruch auf eine 3. Dosis haben. Etwa 13,6 Millionen von ihnen sind über 65 Jahre alt. Weitere 5,3 Millionen sind zwischen 50 und 64 Jahre alt.
Neuer Impfstoff aus China ? 414 Millionen Dosen für Afrika
Für die USA ? und für andere westliche Länder ? sind solche Überlegungen unproblematisch; Vakzine gibt es zur Genüge. Doch in vielen Schwellenländern oder Entwicklungsländern fehlen selbst für die 1. Dosis ausreichende Mengen. Hier setzt die internationale Initiative COVAX (Covid-19 Vaccines Global Access) an ? und hofft auf weitere Zulassungen.
Ein neuer Kandidat könnte der Impfstoff des chinesischen Herstellers Clover Biopharmaceuticals sein. Das Vakzin war in einer groß angelegten Studie zu 67% gegen COVID-19 jeglichen Schweregrades und zu 79% gegen die hochinfektiöse Delta-Variante wirksam, teilte das Unternehmen laut Reuters mit.
Der Impfstoff war in der Studie auch zu 81,7% wirksam gegen mittelschwere bis schwere Fälle, die durch Delta verursacht wurden. Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Fälle jeglichen Schweregrads betrug 91,8% bei der durch Gamma ausgelösten Krankheit und 58,6 % bei der Variante Mu.
Die berichteten Wirksamkeitsraten des Impfstoffkandidaten, der auf einer Spike-Protein-Untereinheit basiert und ein von Dynavax bereitgestelltes CpG-Adjuvans enthält, beruhen auf Studien mit mehr als 30.000 Teilnehmern auf den Philippinen, in Kolumbien, Brasilien, Südafrika und Belgien.
In der Impfstoffstudie nahmen allerdings wenige ältere Teilnehmer teil, die in der Realität tendenziell höhere Raten von schweren Fällen und Todesfällen aufweisen als jüngere Gruppen. Der Grund: Länder, in denen Clover die Studie durchführte, hatten bereits Programme aufgelegt, in denen Menschen über 65 Jahren geimpft wurden. Weniger als 1,5% aller Teilnehmer in der Verum- oder Placebo-Gruppe waren in dem Altersbereich.
Reuters zufolge beabsichtigt der Hersteller, im 4. Quartal Studiendaten für eine bedingte Zulassung einzureichen: in China, aber auch in Europa. Er hat bereits einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 414 Millionen Dosen seines COVID-19-Impfstoffs im Rahmen von COVAX abgeschlossen.
Moderna-Studie: Weniger Immunität nach 6 Monaten
Generell bleibt bei Impfstoffen aller Art die Frage, ob sie eine ausreichende Immunität gegen zirkulierende Varianten aufbaut.
Wissenschaftler untersuchten jetzt, wie virale Varianten, einschließlich B.1.351 (Beta) und B.1.617.2 (Delta), die Immunantwort bei einer kleinen Anzahl von Personen beeinflussten, die den Moderna mRNA-1273-Impfstoff erhalten hatten.
Bei der Analyse von Seren, die 6 Monate nach der 2. Impfung in der primären Impfserie gewonnen worden waren, stellten die Forscher fest, dass neutralisierende Antikörpertiter gegen alle getesteten Varianten nachweisbar waren.
Allerdings waren Titer gegen B1.351 (Beta) nach 6 Monaten erheblich gesunken, und mehrere Personen wiesen eine schwache, in einigen Fällen sogar keine neutralisierende Aktivität auf. ?Diese Daten können dazu beitragen, die öffentliche Gesundheitspolitik hinsichtlich zusätzlicher Auffrischungsimpfungen zu lenken?, so die Autoren.
Neue Therapie-Empfehlungen der WHO
Von der Prävention zur Therapie. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Empfehlungen zur Therapie von COVID-19 aktualisiert. Sie rät bei bestimmten Patientengruppe zur kombinierten Gabe von Casirivimab und Imdevimab, zweier therapeutischer Antikörper. Sie binden an das SARS-CoV-2-Spike-Protein und verhindern, dass das Virus Zellen infiziert.
Als Zielgruppe für die Therapie nennt die WHO Patienten mit leichtem COVID-19, bei denen aber das Risiko einer Krankenhauseinweisung erhöht ist. Hinzu kommen Patienten mit schwerem oder kritischem Covid-19, die seronegativ sind, d. h., sie haben keine eigene Antikörperreaktion gegen SARS-CoV-2 entwickelt haben.
Die 1. Empfehlung stützt sich auf neue Erkenntnisse aus 3 Studien. Dabei fanden Wissenschaftler Hinweise, dass Casirivimab und Imdevimab das Risiko einer Krankenhauseinweisung und die Dauer der Symptome bei Risikopatienten ? etwa ungeimpften, älteren oder immunsupprimierten Patienten ? verringern.
Diese 2. Empfehlung stützt sich auf Daten aus der bekannten RECOVERY-Studie, die zeigen, dass Casirivimab und Imdevimab bei seronegativen Patienten wahrscheinlich die Zahl der Todesfälle (von 49 weniger pro 1.000 bei Schwerstkranken bis zu 87 weniger bei Schwerstkranken) und die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung verringern.
?Bei allen anderen Covid-19-Patienten sind die Vorteile dieser Antikörperbehandlung wahrscheinlich nicht von Bedeutung?, schreiben die Autoren. Sie räumen jedoch ein, dass die Anwendung auch unter ökonomischen Aspekten und unter Fragen der Verfügbarkeit berücksichtigt werden sollte.
Anstieg von Autoantikörpern ? Ursache von Long-COVID-Symptomen?
Bislang kennen Wissenschaftler zwar Risikofaktoren für schweres COVID-19 identifiziert. Was genau im Körper abläuft, ist Thema vieler Forschungsprojekte. Jetzt liegen neue Daten von 147 Patienten vor, die aufgrund von COVID-19 in verschiedenen Kliniken Deutschlands stationär behandelt worden sind.
Circa 50% der Patienten mit COVID-19, die wegen der Infektionskrankheit stationär behandelt werden, entwickeln Autoantikörper gegen bekannte Autoantigene auf biologische Strukture ? verglichen mit 15% bei gesunden Kontrollpersonen.
Die Autoantikörper hatten viele verschiedene Spezifitäten: Es waren antinukleäre Antikörper (ANA), Anti-Zytokin-Antikörper, Antikörper gegen Myeloperoxidase und gegen Proteinase 3.
Ein Teil dieser Autoantikörper hatte sich de novo parallel zu den SARS-CoV-2-Infektionen und zu Antikörpern gegen virale Antigene entwickelt. Die Autoren vermuten, dies könne neben anderen Faktoren eine Erklärung für Long-COVID sein.
... link (0 Kommentare) ... comment
Das machen wir Freeclimber natürlich nicht. Alles Sicherungsgerät wird wieder mitgenommen. Hier verwendet man Klemmkeile - Stahlstücke, die in natürlich vorhandene Spalten gesetzt werden - und Friends, aufklappbare Klammern, die sich vielfach im Fels verkanten und einen sicheren Halt bieten sowie Standplatzschlingen, die um eine Felsnase herumgeschlungen werden.
Aber die jungen Sportkletterasse machen das wieder anders, nur mit Schlingen, ohne Metall. Oder halt reine Partnersicherung durch den Nachsteigenden, Vorstieg ohne Hilfsmittel, aber mit kurzer Rücksicherung.
Free Solo macht kaum jemand.
Freilich sind die Ähnlichkeiten zwischen urbanen norddeutschen Sportkletterern und uns Alpinisten nicht überwältigend groß. Und Freeclimber verachten zum Teil Klettersteiggeher, während Free Solo in der öffentlichen Wahrnehmung das Nonplusultra darstellt, aber extrem lebensgefährlich ist. Mich kümmern die ideologischen Unterschiede nicht, ich gehe Klettersteige ebenso gerne wie Bohrhaken-gesicherte Routen, auch Rotpunkt, einmal hatte ich auch schon eine Direttissima. Und auch wenn ich auf die 60 zugehe will ich mich weiter steigern. Nur als Kraxler darf mich niemand bezeichnen.
Lisi, die Meisterin, von der ich die wichtigsten Dinge gelernt habe.
... link (18 Kommentare) ... comment