Dienstag, 9. November 2021
Impfverweigerung und verantwortliches Handeln
MIT Technology Review
Von
 Jo Schilling

Die Menschen, die derzeit mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, sind in den
allermeisten Fällen ungeimpft. In den letzten drei Wochen waren laut RKI 88 Prozent der
erwachsenen Covid-Patienten unter 60 Jahren auf den Intensivstationen nicht geimpft. Auf
das gesamte Jahr 2021 bezogen sind es sogar stolze 96,5 Prozent. Dass die persönliche
Ablehnung einer Impfung das Klinikpersonal an und über seine Belastungsgrenzen treibt, ist
hinlänglich bekannt. Interessant wäre, wie viele dieser Impfverweigerer zu Beginn der
Pandemie Solidarität mit dem medizinischen Personal bekundet haben und abends fleißig am
Fenster applaudiert haben ? Sie erinnern sich? Aber dazu gibt es wohl keine Statistiken.
Sehr wohl gibt es aber Untersuchungen dazu, was für Folgen die vergangenen Covid-Wellen
? beziehungsweise die daraus resultierende Überlastung des Gesundheitssystems ? für kranke
Menschen hatten, die nicht an SARS-Cov-2 erkrankt sind. Weltweit konnte jeder siebte
Krebspatienten nicht operiert werden, obwohl die Operation potenziell sein oder ihr Leben
gerettet hätte. Während der Zeiten des vollständigen Lockdowns mussten Krebskranke im
Durchschnitt über fünf Monate auf ihre Operation warten, legt eine aktuelle Studie des
Fachmagazins The Lancet dar.
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Die Notaufnahmen in den Krankenhäusern sind zwar normal weiter betrieben worden, aber es
gab in deutschen Krankenhäusern weder reguläre Sprechstunden noch ein durchgeplantes OPProgramm. Die klinische Infrastruktur war so damit beschäftigt, Covid-Patienten am Leben
halten, dass es grade so gelang, Notfälle zu versorgen und die Krebspatienten weiter zu
betreuen. Daten des wissenschaftlichen Dienstes der AOK zeigen, dass die Lockdown-Zeiten
einen regelrechten Rattenschwanz hinter sich herziehen. Beispiel Darmkrebs: Durch die
Lockdown-Phasen wurden im Jahresdurchschnitt etwa 13 Prozent weniger Fälle von
Darmkrebs diagnostiziert. Diese Diagnosen werden vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt
gestellt werden ? mit dann fortgeschrittenem Darmkrebs und einer deutlich schlechteren
Prognose. Bereits jetzt operieren Ärztinnen und Ärzte weniger Betroffene mit Darmkrebs in
frühen Stadien. Ähnliches gilt für Brustkrebs.
Eine andere Situation
In den ersten drei Wellen war das der Preis für das Überleben vieler Menschen in der
Pandemie. Das war richtig und konsequent, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Jetzt
ist die Situation anders. Jetzt haben wir einen Impfstoff. Dennoch rollt die vierte Welle. Das
resultiert aus dem Unwillen eines Drittels der Bevölkerung sich impfen zu lassen und aus der
Gewöhnung an die Gefahr.
Die Delta-Variante ist so schnell und potent, dass Experten sicher sind, dass sich innerhalb
der nächsten Monate jeder, der nicht geimpft ist, mit dem Virus infizieren wird. Und ein nicht
unbeträchtlicher Teil dieser Menschen wird in den Krankenhäusern und auf den
Intensivstationen landen.
In den Krankenhäusern löst das zwei Effekte aus: Einerseits wird keine größere Krebs-OP
geplant, wenn für den operierten Menschen kein Intensivbett für den Notfall (oder sogar bei
schweren Fällen für die geplante Nachversorgung) zu Verfügung steht. Liegen in diesen
Betten ungeimpfte Covid-Patienten, kann also ein Krebspatient nicht operiert werden, weil ein
anderer die Impfung verweigert hat.
Kein OP-Personal: Keine OPs
Andererseits ist die Betreuungsintensität von Covid-Patienten auf den Intensivstationen
deutlich größer als bei anderen Fällen. Während sich eine Intensivpflegekraft um drei
Herzinfarkt-Patienten kümmern kann, ist der Betreuungsschlüssel bei Covid-Patienten fast
1:1. Wird die Situation auf den Intensivstationen kritisch, müssen Pflegekräfte aus den
Operationssälen und den Stationen abberufen werden, um auf den Intensivstationen
auszuhelfen. Kein OP-Personal: keine OPs.
Hinzu kommt, dass Ungeimpfte ungleich infektiöser sind als Geimpfte. Das Pflegepersonal ist
zu einem frühen Zeitpunkt der Pandemie geimpft worden. Das war gut so. Jetzt wird es zur
Falle, denn der Impfschutz der früh geimpften Menschen lässt nach. Sie treffen nun an ihrem
Arbeitsplatz gezwungenermaßen auf Delta-Infizierte, die hochansteckend sind. Und jede
Intensivpflegekraft, die krank wird, bedeutet ? leicht, aber wirklich nur leicht, überspitzt ?
wieder ein Intensivbett weniger.
Die Essenz: Wer sich nicht impfen lässt, spielt nicht nur mit seinem eigenen Leben (das kann
jeder halten wie der möchte, das hat selbst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte
2011 anerkannt), sondern mittelbar mit dem anderer Menschen.

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Montag, 8. November 2021
Ansteckungsgefahr von Geimpften ist auch zu Hause groß ? woran das liegt und warum Vakzine dennoch wichtig sind
Michael van den Heuvel, Medscape



Personen, die 2 Dosen von SARS-CoV-2-Vakzinen erhalten haben, geben bei Impfdurchbrüchen Infektionen teilweise an geimpfte und ungeimpfte Haushaltsmitglieder weiter. In beiden Fällen waren Spitzenwerte der Viruslast ähnlich hoch. Allerdings erholten sich geimpfte Personen schneller als ungeimpfte.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Impfung allein nicht ausreicht, um zu verhindern, dass sich Menschen mit der Delta-Variante infizieren und die Krankheit im häuslichen Umfeld verbreiten. Prof. Dr. Ajit Lalvani
Dies hat eine Studie mit 621 Patienten aus dem Vereinigten Königreich ergeben. Aus ihren Daten leiten Dr. Anika Singanayagam vom Imperial College London und ihre Kollegen die Forderung ab, sich impfen zu lassen bzw. ? soweit zutreffend ? einen Termin für Booster-Shots in Anspruch zu nehmen [1].

?Impfstoffe sind für die Kontrolle der Pandemie von entscheidender Bedeutung, denn wir wissen, dass sie sehr wirksam sind, um schwere Erkrankungen und Todesfälle durch COVID-19 zu verhindern?, sagt Prof. Dr. Ajit Lalvani vom Imperial College London, einer der Koautoren. ?Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Impfung allein nicht ausreicht, um zu verhindern, dass sich Menschen mit der Delta-Variante infizieren und die Krankheit im häuslichen Umfeld verbreiten.?

Die anhaltende Übertragung zwischen geimpften Personen mache es für ungeimpfte wichtiger denn je, sich impfen zu lassen, um sich vor einer Infektion und schweren COVID-19-Erkrankungen zu schützen, zumal sich in den Wintermonaten mehr Menschen in geschlossenen Räumen aufhalten würden, so Lalvani.

?Wir haben aber auch festgestellt, dass die Anfälligkeit für eine Infektion bereits innerhalb weniger Monate nach der 2. Impfdosis ansteigt ? Personen, die für eine COVID-19-Auffrischungsimpfung in Frage kommen, sollten diese also umgehend erhalten.?

Infektion in Haushalten durch die Delta-Variante
Zum Hintergrund: Impfstoffe sind nach wie vor hochwirksam, um schweres COVID-19 mit Hospitalisierungen und mit Todesfällen zu vermeiden. Einige Studien deuten aber darauf hin, dass sie gegen die aktuell vorherrschende Delta-Variante weniger effektiv sein könnten.


Übertragungen finden meist in geschlossenen Räumen statt; Haushalte sind neben Arbeitsplätzen von großer Bedeutung. Daten über das Risiko einer Übertragung der Delta-Variante durch geimpfte Personen mit asymptomatischen oder leichten Infektionen im Haushalt gab es bislang nicht.


Deshalb haben Singanayagam und ihre Kollegen 621 Teilnehmer in ihre Studie aufgenommen. Alle Probanden wurden zwischen September 2020 und September 2021 über das britische System zur Ermittlung von Kontaktpersonen rekrutiert. Sie hatten eine leichte COVID-19-Erkrankung oder waren asymptomatisch. Gleichzeitig wurden demografische Daten und der Impfstatus erhoben. Tägliche PCR-Tests kamen mit hinzu, unabhängig von den Symptomen.

Es handelt sich um eine der wenigen Studien, die bisher mit derart detaillierten Daten aus realen Haushalten durchgeführt wurden und wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wie geimpfte Personen dennoch mit der Delta-Variante infiziert werden und diese an andere weitergeben können?, schreiben die Autoren zum Design. Sie definierten 3 Kategorien beim Impfstatus:

Teilnehmer wurden als ungeimpft definiert, wenn sie mindestens 7 Tage vor der Rekrutierung keine einzige COVID-19-Impfdosis erhalten hatten.

Teilweise geimpft waren sie, wenn sie mehr als 7 Tage vor der Teilnahme 1 Dosis bekommen hatten.

Vollständig geimpfte Personen hatten mehr als 7 Tage vor der Einschreibung 2 Dosen erhalten.

Die Studie fand statt, bevor Auffrischungsimpfungen verfügbar waren.

Singanayagams Team erfasste Übertragungsrisiken in Haushalten mit Indexfällen der Delta-Variante. Die Wissenschaftler führten 14 bis 20 Tage lang täglich PCR-Tests durch, um die Virusmenge in Nase und Rachen abzuschätzen. Ziel der Strategie war, Vergleiche zwischen geimpften und ungeimpften Personen zu ermöglichen.

Infektionen werden im Haushalt auch zwischen Geimpften weitergegeben
Insgesamt wurden 205 Haushaltskontakte von Index-Patienten mit der Delta-Variante identifiziert. 126 (62%) hatten 2 Impfstoffdosen erhalten, 39 (19%) 1 Impfstoffdosis und 40 (19%) waren ungeimpft.


Von Haushaltskontakten, die 2 Impfdosen erhalten hatten, infizierten sich 25% (31/126 Kontakte) mit der Delta-Variante, verglichen mit 38% (15/40) der ungeimpften Haushaltskontakte. ?Dies deutet darauf hin, dass das Infektionsrisiko innerhalb von 3 Monaten nach Erhalt einer 2. Impfdosis anstieg, was wahrscheinlich auf eine nachlassende schützende Immunität zurückzuführen ist?, so die Autoren.

Sie weisen darauf hin, dass ihr Befund ein wichtiges Indiz dafür sei, dass alle infrage kommenden Personen Auffrischungsimpfungen erhalten sollten.

Wir haben festgestellt, dass sich geimpfte Personen anstecken und die Infektion innerhalb des Haushalts weitergeben können, auch an geimpfte Haushaltsmitglieder. Dr. Anika Singanayagam
Bei insgesamt 133 Teilnehmern wurden die täglichen Verläufe der Viruslast analysiert. 49 von ihnen hatten Prä-Alpha (Wildtyp-ähnlich) und waren ungeimpft, 39 hatten Alpha und waren ungeimpft, 29 hatten Delta und waren vollständig geimpft, und 16 hatten Delta und waren ungeimpft.

Die Viruslast ging bei geimpften Personen, welche mit der Delta-Variante infiziert waren, schneller zurück (um 0,95 Zehnerpotenzen an Viruskopien/ml/Tag) als bei ungeimpften Personen mit Delta (0,79), Alpha (0,82) oder Prä-Alpha (0,69). Die Autoren stellen jedoch fest, dass geimpfte Personen keine niedrigere Spitzenviruslast aufwiesen als ungeimpfte, was erklären könnte, warum sich die Delta-Variante trotz Impfung weiter ausbreitet.

?Durch wiederholte und häufige Probenahmen bei Kontaktpersonen von COVID-19-Fällen haben wir festgestellt, dass sich geimpfte Personen anstecken und die Infektion innerhalb des Haushalts weitergeben können, auch an geimpfte Haushaltsmitglieder?, fasst Singanayagam zusammen.

?Unsere Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die Wirkung der Impfung angesichts neuer Varianten und insbesondere darüber, warum die Delta-Variante weiterhin hohe COVID-19-Fallzahlen in der ganzen Welt verursacht, selbst in Ländern mit hohen Impfraten?, so Singanayagam weiter.

Was sich in den nächsten Monaten ändern könnte
Im Artikel weisen die Autoren auf mehrere Einschränkungen zur Aussagekraft ihrer Studie hin. Der 1. Schritt war immer, dass Personen ihrem Arzt oder Gesundheitsamt Beschwerden gemeldet haben. Mit einer hohen Ziffer an symptomlosen Infektionen sei auch in Haushalten zu rechnen, heißt es im Artikel.

Möglich sei, dass ein anderes Haushaltsmitglied bereits infiziert gewesen sei und das Virus auf den vermeintlichen Indexpatienten übertragen habe ? inklusive einer falschen Klassifizierung.

Auch das Alter könne laut Paper zu Verzerrungen führen. Senioren wurden früh geimpft, hatten zum Studienzeitpunkt aber noch keine Booster-Shots bekommen. Jugendliche rücken erst jetzt nach; manche hatten noch keine Dosis bekommen. Deshalb könne sich die Situation perspektivisch ändern, geben Singanayagam und ihre Kollegen zu bedenken.

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Inzidenz auf Höchstwert; Ruf nach Impfpflicht wird lauter; Medikament von Pfizer überzeugt in Studie
Michael van den Heuvel, Medscape



Im Medscape-Corona-Newsblog finden Sie regelmäßig die aktuellen Trends zu Neuinfektionen und Belegung von Intensivstationen sowie eine Auswahl von klinisch relevanten Kurzmeldungen zur Pandemie.

Corona-Newsblog, Update vom 8. November 2021
Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, eine 7-Tage-Inzidenz von 201,1 Fällen pro 100.000 Einwohner, der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 191,5 und vor 1 Woche bei 154,8 gelegen.

?Wir können so nicht weiter machen?, twitterte der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach. ?Jeden Tag 100 Tote oder mehr in den nächsten Wochen würde bedeuten, dass wir in der 4. Welle versagt hätten. Bei dieser Entwicklung sollten die Bundesländer alle konsequent auf 2G wechseln und mit Stichproben kontrollieren.?

Der Ruf nach einer Impfpflicht wird lauter
Delegierte des Marburger Bundes haben bei ihrer 138. Hauptversammlung gefordert, berufsbezogene COVID-219-Impfpflichten einzuführen. Rechtlich sei dies anhand von Paragraph 20 Absatz 8 Nr. 3 des Infektionsschutzgesetzes analog zur Masern-Impfpflicht möglich, schreibt der Verband. Konkret nennt er Personen, die in medizinischen Einrichtungen, Alten- und Pflegeheimen sowie Schulen und Kindertagesstätten arbeiten.

Das ist keine Einzelmeinung: Auch Wolfram Henn vom Ethikrat fordert eine Impfpflicht ? speziell für Pflegende. ?Es ist völlig inakzeptabel und unprofessionell, wenn Personen, die tagtäglich mit vulnerablen Gruppen arbeiten, nicht geimpft sind?, so Henn. Eine Impfpflicht werde durch eine ? jetzt beschlossene ? Testpflicht nicht ersetzt.

Ungeimpfte füllen Intensivstationen
Fall-Kontroll-Analysen in JAMA bestätigen, dass im stationären Bereich Corona zu einer Pandemie der Ungeimpften geworden ist.

Die Kohorte umfasste 4.513 Patienten (mittleres Alter 59 Jahre), die im Sommer vergangenen Jahres in amerikanischen Krankenhäusern lagen. 1.983 Patienten davon wurden mit COVID-19 und 2.530 Kontrollen ohne COVID-19 stationär behandelt. Auf ungeimpfte Patienten entfielen 84,2% (1669/1983) der COVID-19-Hospitalisierungen.


Die Forscher fanden heraus, dass unter den hospitalisierten COVID-19-Patienten 15,8% vollständig geimpft waren gegenüber 54,8% der Kontrollpatienten. Das entspricht einer Impfstoffwirksamkeit von 85%, um Hospitalisierungen durch COVID-19 zu verhindern. Der Schutz vor einer Krankenhauseinweisung war für die Alpha- und Delta-Varianten ähnlich hoch.

Für immunkompetente COVID-19-Krankenhaus-Patienten war die Assoziation stärker: 11,2% geimpft, verglichen mit 53,5% der Kontrollen. Bei immungeschwächten COVID-19-Patienten geben die Forscher als Impfrate 40,1% an; in der Kontrollgruppe waren es 58,8%.

In einem begleitenden Editorial heißt es: Zwar kenne man aus der Praxis schwere Durchbruchsinfektionen. Meist hätten Geimpfte aber einen milderen Verlauf und eine schneller absinkende Viruslast als Ungeimpfte, auch bei der Delta-Variante. Schweres COVID-19 mit Hospitalisierung oder gar mit intensivmedizinischer Therapie sei seltener. Das würden Daten aus Israel ? jetzt nach der Gabe von Booster Shots ? bestätigen.

Pfusch bei Zulassungsstudie: Das PEI gibt Entwarnung
Kürzlich hat eine Whistleblowerin in BMJ Investigation schwere Vorwürfe gegen einen Dienstleister von BioNTech/Pfizer erhoben; Medscape hatte darüber berichtet. Er soll mehrfach gegen die gute Praxis zur Durchführung klinischer Studien verstoßen haben.

Jetzt meldet sich das Paul-Ehrlich-Institut mit einer Stellungnahme zu Wort. ?Das Auftragsunternehmen (Ventavia), gegen das die Vorwürfe erhoben wurden, hat rund 1.000 Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer betreut?, schreibt das PEI. Insgesamt hätten an der Phase-3-Studie aber mehr als 40.000 Personen in etwa 150 Studienzentren teilgenommen.

?Die Wirksamkeit und Sicherheit des COVID-19-Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer sowie die entsprechenden Ergebnisse aus der klinischen Phase-3-Prüfung haben sich auch nach der Zulassung bei der inzwischen millionenfachen Anwendung des Impfstoffs bestätigt?, heißt es weiter. Für Überwachungen in den USA sei jedoch die FDA und nicht das PEI zuständig. Die Whistleblowerin hatte die FDA benachrichtigt, wohl ohne erkennbare Reaktion seitens der US-Behörde.

DGGG: Empfehlungen zur Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit
Aufgrund neuer Veröffentlichungen hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Empfehlungen zur Versorgung infizierter Schwangerer und deren Neugeborenen aktualisiert. Die wichtigsten Punkte:

Spontangeburten sind auch bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 oder beim Krankheitsbild COVID-19 möglich.

Eine Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt sollte nur durchgeführt werden, wenn dies anderweitig medizinisch begründet ist.

SARS-CoV-2 und COVID-19 sind keine Kontraindikationen zur Durchführung von Regionalanästhesien.

Eine Trennung von Mutter und Kind ist nach der Geburt nicht erforderlich, wenn Hygieneregeln und Maßnahmen zur Vermeidung einer Virusübertragung eingehalten werden.

Haut-zu-Haut Kontakt zwischen Mutter und Kind (Bonding) sind möglich bei Einhaltung von Hygieneregeln wie Händedesinfektion, Mund-Nasen-Schutz und Vermeidung von Schleimhautkontakt etwa durch Küssen.

Auch SARS-CoV-2-positive Mütter können stillen. Das Übertragungsrisiko sei bei Einhaltung der Hygieneempfehlungen als ?sehr gering? einzustufen, falls Mütter Hygienemaßnahmen beachten würden, schreibt die DGGG. Sie weist neben einem Mund-Nasen-Schutz vor allem auf die korrekte Reinigung von Händen, Brust und Milchpumpe.

COVID-19-Therapie: Pfizer stellt Phase-2/3-Daten zu Proteinasehemmer vor
Neuigkeiten gibt es auch zur Behandlung von COVID-19. In einer Pressemeldung berichtet Pfizer über Zwischenergebnisse der ?Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in High-Risk Patients?-Studie (EPIC-HR). Untersucht wurde der experimentelle Wirkstoff PF-07321332 (PAXLOVID?), ein Inhibitor der SARS-CoV-2-3CL-Protease. Ohne dieses Enzym ist die Replikation der Coronaviren nicht möglich. PAXLOVID? wird oral verabreicht.

Forscher werteten Daten von 1.219 Erwachsenen, die bis 29. September 2021 rekrutiert worden waren, aus. Sie hatten SARS-CoV-2-Infektion mit leichten bis mittelschweren Symptomen und mussten mindestens ein Merkmal oder eine Grunderkrankung aufweisen, die mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Erkrankung durch COVID-19 verbunden ist. Patienten wurden randomisiert (1:1). Sie erhielten 5 Tage lang alle 12 Stunden oral PAXLOVID? oder Placebo.

Die geplante Zwischenanalyse zeigte eine 89-prozentige Verringerung des Risikos einer COVID-19-bedingten Krankenhauseinweisung oder eines Todes aus jeglicher Ursache im Vergleich zu Placebo bei Patienten, die innerhalb von 3 Tagen nach Symptombeginn behandelt wurden. 0,8% der Patienten im Verum-Arm wurden bis zum Tag 28 nach der Randomisierung ins Krankenhaus eingewiesen (3/389 Krankenhaus-Einweisungen ohne Todesfälle), verglichen mit 7,0% der Patienten, die Placebo erhielten und ins Krankenhaus eingewiesen wurden oder starben (27/385 stationäre Aufnahmen, 7 Todesfälle). Die Unterschiede waren statistisch signifikant (p < 0,0001).

Ein ähnlicher Rückgang der COVID-19-bedingten Krankenhaus-Einweisungen bzw. der Todesfälle wurde bei Patienten beobachtet, die innerhalb von 5 Tagen nach Auftreten der Symptome behandelt worden waren.

1,0% der Patienten, die PAXLOVID? erhielten, wurden bis zum Tag 28 nach der Randomisierung ins Krankenhaus eingewiesen (6/607 Krankenhauseinweisungen, keine Todesfälle), verglichen mit 6,7% unter Placebo (41/612 Krankenhauseinweisungen mit 10 Todesfällen; p < 0,0001).

In der gesamten Studienpopulation wurden unter Verum bis zum 28. Tag keine Todesfälle gemeldet, verglichen mit 10 (1,6%) Todesfällen bei Patienten im Placebo-Arm.

Die Studie wurde nach einer geplanten Zwischenauswertung vorzeitig beendet. Eine Notfallzulassung bei der FDA soll jetzt beantragt werden.

Rückblick: 4% aller Todesfälle in 2020 durch COVID-19
Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) hat jetzt Details aus der Todesursachenstatistik 2020 veröffentlicht. Im Zeitraum sind 985.572 Menschen gestorben, darunter 492.797 Männer und 492.775 Frauen.

Herz-/Kreislauferkrankungen: 34,3%

Krebserkrankungen: 23,5%

Krankheiten des Atmungssystems: 6,2%

Psychische Erkrankungen: 6,0%

Krankheiten des Verdauungssystems: 4,3%

Verletzungen und Vergiftungen: 4,2%

COVID-19: 4,0%

An COVID-19 als Grundleiden starben 2020 in Deutschland insgesamt 39.758 Menschen. Damit war COVID-19 bei 4,0% aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache. Eine Dunkelziffer bleibt. ?In dieser Zahl sind diejenigen Fälle nicht enthalten, in denen COVID-19 von der leichenschauenden Ärztin beziehungsweise dem leichenschauenden Arzt auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde?, kommentiert DESTATIS.

Innerhalb der letzten 24 Stunden haben Gesundheitsämter dem RKI 15.513 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 gemeldet (Vorwoche 9.658 Fälle). Weitere 33 Patienten sind aufgrund von COVID-19 gestorben (Vorwoche 23 Todesfälle).

Ähnlich alarmierende Zahlen kommen aus Krankenhäusern. Laut DIVI-Intensivregister waren am 7. November 2.532 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, also 83 mehr als am Vortag. Aktuell sind 867 Betten im Low-Care- und 1.934 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 371 freie ECMO-Behandlungsplätze.

In den kommenden Wochen werde sich die Zahl aus den Intensivstationen voraussichtlich fast verdoppeln, wenn die Neuinfektionen weiter so ansteige wie bisher, warnt Dr. Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des DIVI-Intensivregisters. ?Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4.500 COVID-Patienten ? mit großen regionalen Unterschieden.?

Gesundheitsministerkonferenz: Reichen die Maßnahmen aus?

Der Ruf nach einer Impfpflicht wird lauter

Ungeimpfte füllen Intensivstationen

Pfusch bei Zulassungsstudie: Das PEI gibt Entwarnung

DGGG: Empfehlungen zur Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit

COVID-19-Therapie: Pfizer stellt Phase-2/3-Daten zu Proteinase-Hemmer vor

Rückblick: 4% aller Todesfälle in 2020 durch COVID-19

Gesundheitsministerkonferenz: Reichen die Maßnahmen aus?
Ende letzter Woche traf sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit den Gesundheitsministern der Länder. Die brennende Frage war, was Deutschland angesichts steigender Inzidenzen und angesichts sinkender intensivmedizinischer Kapazitäten unternehmen sollte, um den 2. Corona-Winter zu überstehen.


Die Ergebnisse blieben hinter vielen Erwartungen zurück: Einen neuerlichen Lockdown wird es nicht geben. Verpflichtenden Impfungen kommen auch nicht infrage. Gesundheitspolitiker setzen wie erwartet stark auf die 2G-Regel. Hinzu kommen Booster Shots ? anfangs für Risikopatienten, später jedoch für alle Bürger. Bei Impfungen verständigte sich die Runde darauf, niedergelassene Ärzte ? wie gehabt ? einzubinden. Geschlossene Impfzentren werden kaum wieder geöffnet werden. Mit diesem Vorschlag hatte Spahn für Irritationen gesorgt. Zumindest soll die Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen ausgeweitet werden. Details werden erst noch ausgearbeitet.

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Sonntag, 7. November 2021
Die Zeichen der Zeit und ihre Interpretation
In letzter Zeit sind die Inzidenzen massiv am Ansteigen. Auch bei uns wurde jetzt die 100-Marke geknackt, vor 10 Tagen waren wir noch bei 46. Vor einem Jahr, als noch nicht geimpft wurde, war 35 Anlass für den Wellenbrecher-Lockdown.

Ein Kollege von mir hat Krebs und kriegt Chemo. Das ist eine adjuvante Chemo, d.h. sie soll den Tumor drastisch verkleinern, damit der dann in einer minimalinvasiven OP entfernt werden kann. Ich will nur hoffen, dass bei uns keine OPs wegen Corona verschoben werden müssen. Falls mein Kollege deswegen sterben sollte, was zum Glück bislang sehr unwahrscheinlich ist hätte ich aber einen ganz konkreten Grund zur Wut auf die Impfverweigerer.

Dazu gehört auch die Zugehfrau, die bei uns zweimal die Woche die Wohnung feudelt. Ungeimpft, ungetestet und ohne Mundschutz. Wir sollten es nicht mehr akzeptieren dass die es so macht.

<edit: Was natürlich nicht bedeuten soll, dass die Ungeimpften die Schuld an der Misere tragen oder irgendetwas in der Richtung. Es wird ja gerade viel repressiver Mist dieser Art verzapft, der durchaus Züge von strukturellem Antisemitismus annimmt.>


Unabhängig von solchen Tagesaktualitäten treiben mich Überlegungen politisch-historischer und medizinhistorischer Art um.

Die Entwicklung der Impfstoffe wurde von privaten Pharmaunternehmen durchgeführt, die dafür mit Milliardenbeträgen von Regierungen subventioniert wurden, wobei sie für etwaige Risiken nicht haften.

Das ist einer der Höhepunkte des Spätkapitalismus. "Neoliberal" kann man das schon gar nicht mehr nennen. Denn Neoliberalismus, das war die Welt der Eisernen Lady und der Reaganomics. Angebotsökonomie im Geiste Milton Friedmans, durchgeführt in Form von Reprivatisierung von Konzernen mit einer damals hohen Staatsquote bei gleichzeitiger Streichung staatlicher sozialer Leistungen und Konjunkturankurbelung durch Investitionen in den Rüstungssektor und Hochzinspolitik, verbunden mit einem Krieg gegen die Klasse, etwa in Form massiver Aufrüstung der Polizei und Zerschlagung von Streiks durch deren Einsatz. Im innenpolitischen und staatsrechtlichen Sinne war der Neoliberalismus überhaupt nicht liberal. Zu dessen Ideologie gehörte der "Nachtwächterstaat", in dem die Regierung sich aus dem Wirtschaftsleben zurückzieht.

Heute hat der auf diese Weise deregulierte Staat es nötig, staatliche Gelder an die private Wirtschaft zu vergeben, weil, anders als im vergangenen Halbjahrhundert, die staatlichen Forschungseinrichtungen dafür nicht mehr ausreichen.Gleichzeitig verschmelzen durch Private Public Partnership staatliche und private Organisationen bis hin zur Untrennbarkeit. Und das unter den Bedingungen von Null- und Minuszinsen. Neoliberalismus ist das schon lange nicht mehr, sondern ein neues Stadium des Kapitalismus, das Detlef Hartmann und Karl Heinz Roth als Postfordismus bezeichnen, ein Terminus der sich bisher nicht durchgesetzt hat.



Mein eigenes Verständnis von Sozioökonomie ist geprägt von Marx und Engels, Max Weber, Schumpeter und Norbert Elias. Vor diesem Hintergrund stellt für mich das aktuelle Modell so eine Art Mischung aus Neoliberalismus und einem "entarteten" Keynesianismus dar, ich bin mir allerdings unsicher, wie weit dieser Ansatz trägt. Hartmann und Geppert hatten in ihrem hier rezensierten Cluster-Buch das Modell u.a. am Beispiel von VW durchanalysiert. Da beschäftigt ein Weltkonzern einerseits seine Kernbelegschaft zu den Bedingungen eines weltweit als vorbildlich angesehenen Tarifvertrags und lagert andererseits Produktionsprozesse innerhalb des eigenen Werkverbundes unter Beschäftigung von Billigarbeitskräften zu entgarantierten Beschäftigungsbedingungen aus.

https://che2001.blogger.de/stories/1285136/

https://che2001.blogger.de/stories/1295889/#1296588


Mit den Hartz-Gesetzen und der Einführung eines Billiglohnsektors ist in den Grundzügen dieses Modell auf weite Bereiche der deutschen Volkswirtschaft und Großindustrie übertragen worden. Damit fiel zugleich die Zulieferproduktion im benachbarten europäischen Ausland, die vom Lohngefälle zwischen diesen Ländern und Deutschland lebte weg. Während in Deutschland durch Lohndumping und Intensivierung der unmittelbaren Ausbeutung nahezu Vollbeschäftigung in der Großindustrie erreicht wurde gingen die entsprechenden Arbeitsplätze in den Ländern der "verlängerten Werkbank", Polen, Italien, Slowenien, Kroatien zum Teufel.

Deutschland hat seine Arbeitslosigkeit gekillt und zugleich exportiert, andere Länder zu Bettlern gemacht. Empörung darüber bleibt hierzulande aus, ebenso wie Solidarität mit den in schikanösen Verhältnissen prekär Beschäftigten.

Auf der anderen Seite beobachte ich mit Faszination die Fortschritte in der Medizin. Einen Impfstoff entwickeln, das dauerte mal Jahre bis Jahrzehnte, nicht Monate. Zudem versprechen die MRNA-Therapien auch Durchbrüche in ganz anderen Bereichen: Die erfolgreiche Therapie von Herzinfarkten ganz ohne OP, nur durch Spritzen, Impfungen gegen Malaria und Aids, prophylaktische Behandlung von MS, Parkinson und Altersheimer. Und natürlich Krebs. Eine umfassende medizinische Revolution könnte uns bevorstehen.

Aus der Retrospektive betrachte ich, was in den letzten Jahrzehnten schon erreicht wurde, ich mache es an zwei Beispielen fest:

Chemotherapie und Vollnarkose.

Mein krebskranker Kollege bekommt eine Chemotherapie in vier Zyklen von jeweils zwei Wochen Abstand. Diese erfolgt ambulant. Für einige Stunden bekommt er eine Infusion mit Fluoruracil, Folinsäure, Cisplatin und Prednison, dazu oral Diclofenac in magensaftresistenten Kapseln. Er hat kaum Nebenwirkungen und geht ganz normal seiner Arbeit nach.

Ich erinnere mich an meinen Zivildienst in den Achtzigern im Göttinger Uniklinikum. Die ChemopatientInnen damals waren stationär untergebracht, weil die Nebenwirkungen viel zu schwer waren, um sie alleine zu lassen. Denen fielen büschelweise die Haare aus, sie hatten Brechdurchfall und Schmerzen. Sie bekamen Zytostatika auf Basis des Gelbkreuzkampfstoffes Lost. Damals ging es darum, das Leben um einige Jahre zu verlängern, heute darum, Krebs zu heilen.

Als meine Mutter in den Fünfziger Jahren eine OP mit Vollnarkose hatte bekam sie diese durch eine Äthermaske, ein Jahrzehnt später mit Lachgas. In beiden Fällen hatte sie hinterher tagelange Katerzustände und war bettlägerig, bei Äthernarkose bestand das Risiko des unverhofften Aufwachens mitten in der OP, weswegen zur Sicherheit eine Morphiumspritze bereit lag.

Ich hatte 2005 eine schwere OP mit Vollnarkose, da bekam ich eine Spritze Ketanest und ein paar Minuten hinterher eine Spritze Rohypnol. Das habe ich gut überstanden, hatte allerdings eine Amnesie. Der Zeitraum einige Minuten vor der Injektion bis zwei Stunden nach dem Aufwachen auf der Intensivstation war dauerhaft gelöscht. Ich war den ganzen Folgetag noch ziemlich apathisch.

Diesen Februar hatte ich wieder eine schwere OP, die viereinhalb Stunden dauerte. Ich bekam in 5 Minuten-Intervallen Injektionen mit Fentanyl, Propofol und Diazepam, nach der OP wurde ich mit Ephedrin geweckt. Ich war sehr schnell wieder fit, habe mich nach zwei Stunden selbst extubiert und konnte dann ohne fremde Hilfe aufstehen. Sogar die Schläuche und Drähte an denen ich hing, bis auf die Reddos, konnte ich mir selber noch am gleichen Tag entfernen. Ich verbrachte einen Tag auf der Intensiv, war dort aber munter wie ein Gesunder.

Wenn ich diese beiden Beispiele analog auf die zu erwartende Entwicklung in the long run übertrage, besteht in medizinischer Hinsicht viel Grund für Optimismus.

In gesellschaftspolitischer Hinsicht nicht so sehr. Aber es liegt in unserer Hand, was wir uns gefallen lassen wollen und wofür wir zu kämpfen bereit sind.

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Action bringt Satisfaction
Heute haben wir Taekwondo im Rhythmus aktueller koreanischer Musik trainiert, ansonsten klassisches Boxen. Aber mit viel mehr Beinarbeit als die Jungs und Mädels im Ring. Eine dreiviertel Stunde unablässig tänzeln wie ein Retiarius schult die Psychomotorik und verbrennt Kalorien. 1000 davon gehen in einer Trainingsstunde weg, ich habe mir mein Gulasch also wohl verdient. Heute war eine Sportpädagogin dabei, die war hin und weg von unserer Performance. Eine Sportkameradin die selber Trainerin ist hat mich in ihren Kurs eingeladen, und mit dem Trainer habe ich mich über seine Dissertation unterhalten. Ist ja doch ein Kampfsportkurs mit Niveau;-)

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Sonntag, 7. November 2021
Heute im Real Markt
Hat mir doch tatsächlich eine hinter mir in der Kassenschlange stehende Frau in den Arsch gekniffen. Das ist mir aber sehr lange nicht passiert.

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Freitag, 5. November 2021
Zur Abwechslung mal etwas andere Musik
https://www.youtube.com/watch?v=tLzBENQ3Ii8

https://www.youtube.com/watch?v=YPKhOyM1gZ8

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Der Standard zu den Hintergründen einiger Spardenker aus Österreich
https://www.derstandard.de/story/2000129237378/clemens-arvay-co-die-impfangstmacher

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Tor des Monats? Nein, Torin der Woche
findet sich bei Avantgarde. Soviel zum Zahlen- Mathematik- und Statistikverständnis bei Maskenleugnerinnen und Pandemieverweigerinnen.

https://avantgarde.blogger.de/stories/2829005/#2829008

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Donnerstag, 4. November 2021
Whistleblowerin berichtet über Schlamperei bei Zulassungsstudie von BioNTech/Pfizer-Vakzin
In BMJ Investigation äußert der Journalist Paul D. Thacker harsche Kritik an einer Studie zum mRNA-Vakzin. Als Quelle nennt er Brook Jackson, eine ehemalige Mitarbeiterin des Forschungsdienstleisters Ventavia. Sie wirft ihrem ehemaligen Arbeitgeber ? und damit indirekt auch BioNTech/Pfizer ? Schlamperei bei der Durchführung der Studie vor. Die Kritikpunkte:

Teilnehmer wurden nach der Injektion in einem Flur untergebracht und nicht, wie vorgesehen, von medizinischen Fachkräften überwacht.

Bei unerwünschten Ereignissen gab es nur mangelhafte Betreuung.

Protokollabweichungen wurden nicht gemeldet.

Impfstoffe wurden nicht bei den richtigen Temperaturen gelagert.

Laborproben wurden falsch etikettiert

Ventavia hat nicht auf Meldungen zu den Kritikpunkten reagiert.

Jackson hat Vorfälle der FDA gemeldet; sie wurde von Ventavia entlassen. Die FDA selbst schickte keine Inspektoren zu Ventavia. 2 weitere Mitarbeiter bestätigten die Beobachtungen gegenüber dem BMJ, wenn auch nur anonym, aus Angst vor Repressalien ihres Arbeitgebers.

?Das, was die Whistleblowerin aufgedeckt hat, ist ohne Frage unschön, wenngleich ich betonen möchte, dass dies meines Erachtens nicht ausreicht, um an der Qualität der klinischen Studie von BioNTech/Pfizer zu zweifeln?, kommentiert Prof. Dr. Peter Kremsner von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. ?Die Impfdaten wurden schon in zahlreichen Studien bestätigt. Von daher sehe ich keinen Grund, sie deswegen jetzt infrage zu stellen.?

Auch Prof. Dr. Oliver A. Cornely von der Uniklinik Köln bestätigt dies: ?Die im The BMJ-Artikel geschilderten Fehler schränken die Aussagekraft der Zulassungsstudie des Impfstoffs nicht ein. Man sollte die Daten der Probanden dieser Zentren aus der Analyse nehmen und so prüfen, ob sich die Studienaussage ändert.? Auf das Zentrum seien nur Daten von 2,3% aller 44.000 Teilnehmer entfallen. ?Zudem ist die Wirksamkeit inzwischen aus Daten aus Israel und anderen Ländern belegt?, sagt Cornely.

Keine baldigen Auffrischungsimpfungen für alle
Aktuell sind 66,8 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Insgesamt haben mindestens 69,5 % eine oder mehrere Impfdosen erhalten.

Im Rahmen einer Pressekonferenz zur Corona-Lage kommentierte der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Prof. Dr. Thomas Mertens, die Lage. Die Grundimmunisierung sei derzeit wichtiger als Nachimpfungen, so Mertens. In 30% aller Regionen Deutschlands sei die Quote bei den Erstimpfungen viel zu niedrig. Dazu zählen Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

Außerdem, so der Experte, gebe es Impflücken bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 59 Jahren. Mertens bestätigte aber, die STIKO wolle sich in ?wenigen Wochen? mit der Frage befassen, ob eine Auffrischungsimpfung generell empfehlenswert sei. Momentan empfiehlt die STIKO allen Menschen über 70 sowie Personen bestimmter Risikogruppen Auffrischungen, falls deren Grundimmunisierung mehr als 6 Monate zurückliegt.

Neue Daten zu Comirnaty®-Auffrischungsimpfungen
Mittlerweile setzen viele Länder auf Booster-Shots. Neue Erfahrungswerte kommen aus Israel. Anhand von Daten der Clalit Health Services wurden Personen, die zwischen dem 30. Juli 2020 und dem 23. September 2021 ihre 3. Impfdosis erhalten hatten, mit demografisch und klinisch ähnlichen Kontrollpersonen ohne Booster-Impfung verglichen.

Teilnehmer hatten die 2. Impfdosis mindestens 5 Monate vor dem Rekrutierungsdatum erhalten, hatten keine frühere dokumentierte SARS-CoV-2-Infektion und hatten in den 3 Tagen vor der Rekrutierung keinen Kontakt mit dem Gesundheitssystem. Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind, in Langzeitpflegeeinrichtungen leben oder aus medizinischen Gründen zu Hause bleiben müssen, wurden ausgeschlossen.

1.158.269 Personen kamen für die Aufnahme in die Gruppe mit 3. Dosis in Frage. Nach dem Matching umfassten die Interventions- und die Kontrollgruppe jeweils 728.321 Personen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 52 Jahren, und 51% waren weiblich. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug in beiden Gruppen 13 Tage.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde mindestens 7 Tage nach Erhalt der 3. Dosis im Vergleich zu einer mindestens 5 Monate zurückliegenden Verabreichung von nur 2 Dosen bewertet. Sie lag bei 93% (231 Ereignisse bei 2 Dosen gegenüber 29 Ereignissen bei 3 Dosen; 95-KI: 88-97%) für die Einweisung ins Krankenhaus,

92% (157 gegenüber 17 Ereignissen; 95%-KI: 82-97%) für schwere Erkrankungen,

81% (44 gegenüber 7 Ereignissen; 95%-KI: 59-97%) für COVID-19-bedingte Todesfälle.

?Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine 3. Dosis des BNT162b2-mRNA-Impfstoffs wirksam vor schweren COVID-19-bedingten Folgen schützt, verglichen mit nur 2 Dosen, die mindestens 5 Monate zurücklagen?, so das Resümee der Autoren.

Booster sind für Patienten mit hämatologischen Malignomen besonders wichtig
Krebspatienten wird in vielen Ländern zu einem Booster geraten. Doch es gibt wichtige Unterschiede: Bei malignen Bluterkrankungen sind die Immunantworten auf die Impfstoffe noch einmal schwächer als bei soliden Tumoren. Patienten mit hämatologischen Malignomen sollten daher höchste Priorität beim Boostern haben, damit sie vor Durchbruchinfektionen geschützt sind, wie Univadis berichtet.

Grundlage der Arbeit war eine prospektive Kohortenstudie aus Großbritannien. Die Forscher haben 626 Malingom-Patienten im durchschnittlichen Alter von 60 Jahren eingeschlossen, darunter waren 60% Männer. Die Patienten hatten 2 Dosen des BioNTech/Pfizer-mRNA- oder des AstraZeneca-Impfstoffs AZD1222 erhalten.

Vollständige Daten lagen von 585 Patienten vor; 74% (430/585) hatten AZD1222 erhalten und 26% (153/585) BNT162b2. In der Kohorte litten 76% an solide Tumoren und 24% an hämatologischen Krebserkrankungen.

Die Serokonversionsraten (2-4 Wochen nach der 2. Impfung) betrugen 85% bei Patienten mit soliden Tumoren und 59% bei Patienten mit Blutkrebs-Erkrankungen.

Funktionell relevante neutralisierende Antikörper (NAbT) gegen die Deltavariante, die in Deutschland und vielen anderen Ländern vorherrscht, fanden sich nach Impfungen nur bei 54% der Krebspatienten ohne frühere spontane Infektion (bei 62% unter den Impflingen mit soliden Tumoren und bei 31% unter den Impflingen mit hämatologischen Tumoren).

Die AstraZeneca-Vakzine schnitt dabei mit einem Anteil von 50% der Impflinge mit NAbT etwas schlechter ab als die BioNTEch-Vakzine mit 68% und bei beiden Vakzinen waren die Immunantworten gegen die Deltavariante schwächer als bei jüngeren Patienten ohne Malignom (85%).

Die Daten bestätigen die Empfehlungen von Fachgesellschaften, legen aber nach Meinung der Autoren zugleich nahe, dass Patienten mit hämatologischen Malignomen die höchste Priorität für Auffrischungsimpfungen haben sollten, da bei ihnen das höchste Risiko für Durchbruchinfektionen besteht.

CDC: Immungeschwächte profitieren möglicherweise von 4 Impfdosen
Einige Menschen mit mäßig oder stark geschwächtem Immunsystem benötigen möglicherweise 6 Monate nach der 3. Impfung eine 4. Dosis eines mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19, schreiben die Centers of Disease Control and Prevention (CDC), USA, wie auch Medscape berichtete.

Erst im August letzten Jahres hatte die Behörde eine 3. Impfdosis für mäßig und stark immungeschwächte Menschen genehmigt, da sie mit nur 2 Dosen möglicherweise keine vollständige Immunantwort entwickeln. Laut CDC machen immungeschwächte Menschen, die vollständig geimpft sind, einen ?großen Anteil? der Durchbruchsfälle aus, die eine Krankenhauseinweisung erfordern.

Experten sprechen keine generelle Empfehlung für eine 4. Dosis aus, empfehlen aber dringend, diese Möglichkeit mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Ihre Empfehlung gilt nicht für immungeschwächte Personen, die den Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten haben. Diese Gruppe sollte mindestens 2 Monate nach der ersten Impfung eine 2. Impfung mit einem zugelassenen Impfstoff erhalten, so die CDC.

Nach Angaben der CDC machen schwer oder mäßig immungeschwächte Menschen etwa 3% der US-Bevölkerung aus. Unter diese Definition fallen Menschen, die eine aktive Krebsbehandlung gegen Tumore oder Blutkrebs erhalten, bei denen eine fortgeschrittene oder unbehandelte HIV-Infektion diagnostiziert wurde, die sich einer aktiven Behandlung mit hochdosierten Kortikosteroiden oder anderen Medikamenten unterziehen sowie Empfänger von Organtransplantaten oder Stammzellen.

COVID-19-Impfstoffe bieten 5-mal so viel Schutz wie eine natürliche Immunität
Ungeimpfte Personen, die erst kürzlich eine Infektion durchgemacht hatten, haben ein 5-mal höheres Risiko, sich erneut mit SARS-CoV-2 zu infizieren als Personen, die vollständig geimpft waren und keine frühere Infektion hatten. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die im Morbidity and Mortality Weekly Report der CDC veröffentlicht worden ist, wie auch Medscape berichtete.

Das Forschungsteam kam zu dem Schluss, dass eine Impfung mindestens 6 Monate lang eine höhere, stärkere und beständigere Immunität gegen die Hospitalisierung mit COVID-19 bietet als eine Infektion allein.

Die Wissenschaftler untersuchten Daten des VISION-Netzwerks, das zwischen 1. Januar und dem 2. September 2021 mehr als 201.000 Krankenhausaufenthalte wegen COVID-19 in 187 Krankenhäusern umfasste. 94.000 der Patienten wurden einem Schnelltest auf das Coronavirus unterzogen, und bei 7.300 konnte das Virus nachgewiesen werden.

Das Forschungsteam stellte fest, dass ungeimpfte Personen mit einer früheren Infektion innerhalb von 3 bis 6 Monaten eine etwa 5,5-mal höhere Wahrscheinlichkeit hatten, im Labor positiv auf COVID-19 getestet zu werden, als Personen, die innerhalb von 3 bis 6 Monaten mit den Impfungen von Pfizer oder Moderna vollständig geimpft worden waren. Ähnliche Ergebnisse ergaben sich, wenn man die Monate betrachtete, in denen die Delta-Variante der dominierende Stamm des Coronavirus war.

Der Schutz durch den Moderna-Impfstoff schien höher zu sein als der durch den Pfizer-Impfstoff, schreiben die Studienautoren. Außerdem war der Schutz bei älteren Erwachsenen tendenziell höher als bei Personen unter 65 Jahren. Für den Impfstoff von Johnson & Johnson seien weitere Untersuchungen erforderlich, so die Forscher.

Impfschutz für Genesene: Wann ist der beste Zeitpunkt?
In JAMA gingen US-amerikanische Ärzte der Frage nach, wann Genesene idealerweise eine Booster-Impfung bekommen sollten.

In ihre neueste Studie schlossen Forscher 1.960 Mitarbeitern des Gesundheitswesens von Johns Hopkins Medicine, die beide Dosen des Pfizer/BioNTech- oder Moderna-Impfstoffs erhalten hatten, ein. Darunter waren 73 genesene Personen mit positivem PCR-Test auf SARS-CoV-2 vor der 1. Impfdosis.

Die 73 Teilnehmer wurden in 2 Gruppen eingeteilt: Probanden, die 90 Tage oder näher an der 1. Impfdosis infiziert waren, und diejenigen, deren Exposition gegenüber dem Virus mehr als 90 Tage vor der 1. Impfung stattfand.

Antikörperspiegel von Studienteilnehmern mit SARS-CoV-2-Infektion und mit Infektion mehr als 90 Tage vor ihrer Erstimpfung waren um 9% (1 Monat nach der 2. Impfdosis) und 13% (3 Monate nach der 2. Impfung) höher als Titer der Vergleichsgruppe mit 1. Impfung weniger als 90 Tagen nach der Infektion. ?Dies deutet darauf hin, dass ein längeres Intervall zwischen Infektion und 1. Impfdosis die Antikörperantwort verstärken kann?, so die Autoren.

Quellen: Medscape, Univadis

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Mittwoch, 3. November 2021
Schweineniere versorgt klinisch tote Frau: US-Forscher testen erfolgreich gentechnisch verändertes Organ ? ohne Immunattacke
Ute Eppinger, Medscape



Dem US-Transplantationschirurgen Prof. Dr. Robert Montgomery, Leiter des Transplant Institute an der New York University Langone Health, ist es laut einer Pressemitteilung gelungen, eine gentechnisch veränderte Schweineniere für 54 Stunden mit dem Kreislauf einer Hirntoten zu verbinden ? ohne dass es zu einer Immunattacke kam. Noch gibt es keine wissenschaftliche Publikation dazu, USA Today und die New York Times berichten über die Operation.

Das gibt uns die Gewissheit, dass in den ersten Tagen immunologisch nichts schiefgehen kann. Prof. Dr. Robert Montgomery
Ziel des Experiments sei es gewesen zu beweisen, dass die außerhalb des Körpers über die Beinvenen mit der Hirntoten angeschlossene Schweineniere keine unmittelbare Immunattacke auslöse.

Die Niere war über 54 Stunden voll funktionsfähig. ?Das gibt uns die Gewissheit, dass in den ersten Tagen immunologisch nichts schiefgehen kann?, so Montgomery gegenüber USA Today. ?Das wird uns zum nächsten Schritt führen. Der besteht darin, dass Organe für jeden, der sie benötigt, jederzeit verfügbar sind?, so der Transplantationschirurg weiter.

Einen medizinischen Wendepunkt stellt die Operation aber nicht dar, dafür dauerte das Experiment nicht lange genug. Zudem ist das gentechnisch veränderte Schwein ? GALSafe der Firma Revivicor ? in der Xenotransplantation nicht mehr State of the Art. Und die akute Abstoßungsreaktion ist längst nicht mehr die entscheidende Barriere für die Transplantation von Schweineorganen in den Menschen.

Die Berichte aus den USA dürften deshalb darauf hindeuten, dass sich der weltweite Wettlauf um erste ethische vertretbare klinische Xenotransplantationsversuche verschärft. Derzeit publizieren mehrere seriöse Forscherteams zu möglichen regulatorischen Wegen, ersten Indikationen und klinischen Studien für eine Xenotransplantation von soliden Organen.

Schritt auf dem Weg zur Einführung der Xenotransplantation
Dr. Joachim Denner, Leiter der Arbeitsgruppe Virussicherheit der Xenotransplantation am Institut für Virologie der Freien Universität Berlin, wertet den Eingriff als ?weiteren Schritt auf dem Weg der Einführung der Xenotransplantation unter Verwendung von Schweineorganen in die Klinik? ? wenngleich 54 Stunden viel zu kurz seien, um Aussagen zur immunologischen Abstoßung oder zur möglichen Übertragung von Schweineviren zu treffen.


Die Xenotransplantation wurde aufgrund des Mangels menschlicher Spenderorgane entwickelt. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 1.909 Nieren transplantiert, auf der Warteliste für eine Nierentransplantation stehen aber 7.338 Patienten. ?In den USA stehen 90.240 Patienten auf der Warteliste für eine Spenderniere ? 12 sterben jeden Tag, ohne ein Organ erhalten zu haben?, erklärt Denner.

Generell sind wir in der Xenotransplantationsforschung sehr darüber erfreut, dass dieser Versuch beim Menschen durchgeführt wurde und offenbar erfolgreich verlaufen ist. Dr. Konrad Fischer
?Generell sind wir in der Xenotransplantationsforschung sehr darüber erfreut, dass dieser Versuch beim Menschen durchgeführt wurde und offenbar erfolgreich verlaufen ist?, kommentiert Dr. Konrad Fischer, Leiter der Sektion Xenotransplantation an der TU München, die Ergebnisse. Aus wissenschaftlicher Sicht falle es aber sehr schwer, eine klare Stellungnahme abzugeben, da die klare Versuchsbeschreibung, Durchführung und Auswertung fehlten, ebenso fehle eine pathologische Untersuchung der Niere.

Die Schweineniere war gentechnisch verändert, durch das Ausschalten bestimmter Gene wurde sie dem menschlichen Organ ähnlicher gemacht, um so eine Abstoßungsreaktion durch das menschliche Immunsystem zu verhindern.

Ohne klare Nennung kann man hier keine verlässliche Auskunft geben. Dr. Konrad Fischer
Wie Denner berichtet, wurden derart modifizierte Organe bereits mit großem Erfolg in präklinischen Studien mit nichthumanen Primaten eingesetzt. ?In diesen Studien konnte gezeigt werden, dass Schweinnieren fast 500 Tage funktionieren können, Schweineherzen bis zu 195 Tage ? ein Rekord, der einem Team in München im Rahmen eines DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs gelungen ist. Wichtig für das lange Überleben war unter anderem, dass die Donorschweine frei von bestimmten Schweineviren waren, sogenannten PERVs.?

Zum Vergleich: Der Patient mit der weltweit ersten Herztransplantation eines menschlichen Herzens überlebte 18 Tage, der erste Patient in Deutschland 27 Stunden.

Schweinemodell nicht klar beschrieben
Fischer kritisiert, dass das Schweinemodell nicht klar beschrieben sei. ?Es handelt sich um ein Tier von Revivicor. Diese [Schweine] haben als genetische Modifikation meist eine Inaktivierung des Gens GGTA1 (alpha 1,3 Gal) und Expression von Thrombomodulin (hTM), das die Blutgerinnung verhindert. Sowie CD46, einen humanen Komplementregulator, der die Lyse und Abstoßung des Transplantats verhindert.?

Revivicor habe aber auch andere transgene Schweinelinien: ?Ohne klare Nennung kann man hier keine verlässliche Auskunft geben.? Sollte es sich um das GGTA1-hTM-CD46-Tiermodell handeln, sei das ?schon ein sehr alter Genotyp. Wesentlich bessere und modernere Genotypen sind bereits verfügbar ? auch von der TU München.?

Für uns handelt es sich momentan nicht um einen wirklichen Durchbruch. Dr. Konrad Fischer

Auch weitere Punkte, so Fischer, blieben unklar. Dass die hyperakute Abstoßungsreaktion überwunden werden konnte, sei zu erwarten gewesen, so Fischer, da ?notwendige Modifikationen in den vergangenen Jahrzehnten schon sehr ausführlich beschrieben wurden. Diese Modifikationen sind in den heutigen transgenen Schweinelinien bereits alle enthalten.?

Es träten aber anschließend noch zahlreiche weitere Abstoßungsreaktionen auf ? u.a. akut vaskuläre Abstoßungsreaktionen und zelluläre Abstoßungsreaktionen. ?Diese treten nach einigen Tagen bis einigen Wochen auf. Leider wurde der Versuch zu früh beendet, um Aussagen hierüber treffen zu können.?

Die Herausforderung liege gerade darin, auch diese Abstoßungsreaktionen zu überwinden und ein langzeitiges Überleben der Transplantate im Körper der Empfänger zu gewährleisten. Deshalb, so Fischer, würden die Schweinelinien ständig weiterentwickelt, was zusätzliche Geninaktivierungen sowie Expression weiterer Transgene beinhalte.

?Für uns handelt es sich momentan nicht um einen wirklichen Durchbruch. Dies kann sich jedoch schnell ändern, falls ein völlig neuer Genotyp, Immunsuppression etc. eingesetzt wurden. Dazu fehlen aber momentan die Daten?, sagt Fischer.

Er verweist auf die großen Erfolge im Bereich der Xenotransplantation: ?Gerade in den vergangenen Jahren waren die Entwicklungen atemberaubend, und wir stehen kurz vor einer klinischen Anwendung beim Menschen. Im Bereich der Inselzelltransplantation (Diabetes) ist dies schon Realität.?

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World Health Summit: Zu größten Bedrohungen für Kinder zählen Klimawandel, COVID und Marketing - was sich ändern muss
Von Dr. Klaus Fleck


Zu den klassischen Gesundheitsrisiken im Kindes- und Jugendalter, etwa Infektionskrankheiten, sind weitere Risiken hinzugekommen. Als neue Bedrohungen gelten der Klimawandel, COVID-19 und kommerzielle Werbung für gesundheitsschädliche Produkte. Im Englischen hat sich dafür die Abkürzung ?3C? (climate change, COVID-19, commercial marketing) eingebürgert.

Obwohl neue Gefahren für Kinder auf den 1. Blick sehr verschieden zu sein scheinen, sind diese Bedrohungen miteinander verbunden und sollten gleichzeitig in Angriff genommen werden. Darüber diskutierten Experten auf dem diesjährigen World Health Summit, der als Hybrid-Veranstaltung über 3 Tage in Berlin und digital stattfand ? mit weltweit rund 6.000 Teilnehmern aus 120 Nationen, davon 1.100 vor Ort [1].

Expertenbericht kurz vor Beginn der COVID-19-Pandemie
Wenige Wochen bevor die WHO im März 2020 COVID-19 als Pandemie deklariert hat, stellte eine internationale WHO-UNICEF-Lancet-Kommission für Kindergesundheit die wichtigsten Herausforderungen zusammen: den Klimawandel und das Marketing für gesundheitsgefährdende Produkte wie gezuckerte oder hochgradig industriell verarbeitete Lebensmittel, Alkohol und Tabak.

?Als wir unseren Bericht schrieben, ahnten wir damals jedoch noch nicht, in welchem enormen Ausmaß dann auch die COVID-19-Pandemie die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen sollte?, sagte Helen Clark, Co-Chair der Kommission und ehemalige Premierministerin von Neuseeland, beim World Health Summit.

Keine adäquate Berücksichtigung von Kindern
Scharf kritisierte Clark die Politik: ?Wir leben in einer Welt, in der die Bedürfnisse, Stimmen und Meinungen von Kindern von ganz vielen politisch Verantwortlichen einfach nicht adäquat berücksichtigt werden. Kinder zahlen einen hohen, vielleicht sogar den höchsten Preis für Versagen bei Herausforderungen wie Luft- und Wasserverschmutzung, fortbestehender Armut, schlechter Ernährung und schlechten Wohnverhältnissen.?

Wir leben in einer Welt, in der die Bedürfnisse, Stimmen und Meinungen von Kindern von ganz vielen politisch Verantwortlichen einfach nicht adäquat berücksichtigt werden. Helen Clark
Dabei sei es die Politik mit ihren Bestimmungen, die etwa Werbung für ungesunde Nahrungsmittel erlaube und eine Städteplanung ermögliche, bei der Kinder keine sicheren Orte zum Spielen hätten. Eine zentrale Forderung des Kommissionsberichts sei deshalb, Kinder bei allen sie tangierenden politischen Entscheidungen in den Vordergrund zu stellen.

Ein generationsbezogenes Ungleichgewicht beim Umgang mit der Coronakrise sprach die südafrikanische Gymnasiastin und Klimaaktivistin Almaaz Mudaly an: ?Vor dem Beginn der Impfkampagne in Südafrika mussten sich Kinder streng an alle COVID-Regeln halten, um die Erwachsenen zu schützen, weil die Infektion für diese riskanter ist. Jetzt, wo die Mehrheit der erwachsenen Bevölkerung geimpft ist, sehen wir allerdings nicht die gleiche Verantwortung der Erwachsenen gegenüber den Kindern.?

Gefahren für die mentale Gesundheit nicht außer Acht lassen
Obwohl die Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern mit deutlich weniger Risiken für ihre körperliche Gesundheit verbunden ist als bei Erwachsenen, gilt dies nicht für Corona-Regeln wie Lockdowns.

Lockdowns, Schulschließungen und eine Zunahme von Armut in der Pandemie haben die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt ? Dr. Aboubacar Kampo
?Diese sozialen Konsequenzen können schädlich oder sogar katastrophal für Kinder sein?, sagte Dr. Aboubacar Kampo, Direktor für UNICEF-Gesundheitsprogramme. So seien aktuell weltweit 168 Millionen Kinder immer noch nicht in regulären Schulunterricht zurückgekehrt. Das sei auch für die Mütter dieser Kinder ein sehr großes Problem, wenn sie ihre Arbeit aussetzten oder aufgeben müssten, um bei ihren Kindern zu Hause zu bleiben.

?Lockdowns, Schulschließungen und eine Zunahme von Armut in der Pandemie?, so Kampo mit Verweis auf den im Oktober erschienenen UNICEF-Bericht The State of the World's Children 2021, ?haben die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt und zu mentalen Instabilitäten sowie einer Zunahme von Gewalt beigetragen?. Dabei könnte die Pandemie dem Bericht zufolge sogar nur die Spitze eines ?Mental-Health-Eisbergs? repräsentieren, der bereits zuvor zu lange ignoriert wurde.

Junge Menschen in den Fokus nehmen
Die Zunahme von Armut und Ungerechtigkeit bezeichnete die Kinderärztin Dr. Soumya Swaminathan, Chief Scientist der WHO, als eine der ?verheerendsten Konsequenzen der Pandemie?, die viele Millionen von Kindern betreffe, weil ihre Eltern z.B. ihren Lebensunterhalt verloren hätten. Sie verwies dabei u.a. auf den UN-Bericht The State of Food Security and Nutrition in the World 2021, wonach im Pandemiejahr 2020 rund ein Drittel der Weltbevölkerung (2,37 Milliarden Menschen) keinen Zugang zu adäquater Ernährung hatte ? eine Situation, die sich im Vergleich zu früheren zeiträumen verschlimmert hat.

?Egal, ob es sich um die Ernährung, die Umwelt, die Ausbildung oder andere soziale Determinanten wie die Wohnsituation handelt?, so die WHO-Wissenschaftlerin, ?sollten Regierungen und Behörden Kinder ins Zentrum von allem platzieren, das sie für eine Erholung der allgemeinen Situation planen?.

Digitalisierung als Risiko ?
Weltweit haben Corona-bedingte Lockdowns und soziale Distanzierung auch bei Kindern und Jugendlichen dazu geführt, dass sie noch deutlich mehr Zeit online mit Handys, Tablets und Computern verbringen. ?Das macht sich kommerzielles Marketing zunutze, um unter Zuhilfenahme von Big Data im Internet und über soziale Medien gezielt bei jungen Menschen für gesundheitsgefährdende Produkte zu werben?, sagte Margianta Surahman, Vertreter einer indonesischen Nicht-Regierungsorganisation, welche sich für die Gesundheit und Rechte junger Menschen engagiert.

? oder als Chance
Beim Meeting kamen aber auch positive Aspekte zur Sprache. Was die zunehmende Digitalisierung für das Gesundheitswesen bedeutet und welche Chancen sie für dieses bietet, hat die Lancet and Financial Times Commission on governing health futures 2030: growing up in a digital world untersucht. Ihr aktueller Bericht wurde während des World Health Summits veröffentlicht.

?Tatsache ist, dass digitale Transformationen bereits in vollem Gange sind?, sagte Naomi Lee von The Lancet. Dem Bericht zufolge entwickelt sich der Gesundheitsbereich im Rahmen umfassenderer digitaler Transformationen rasch zu einer hochrelevanten Branche ? etwa durch die wachsende wirtschaftliche Bedeutung von Gesundheitsdaten und die zunehmende Nachfrage nach digitalen Lösungen im Gesundheitswesen: Prozesse, welche durch COVID-19 stark beschleunigt worden sind.

Kinder und Jugendliche, so der Bericht weiter, sollten dabei in den Mittelpunkt gerückt werden. So müssten Prioritäten im Bereich der digitalen Gesundheit dringend bereits in jungen Jahren auf die Schaffung einer soliden Grundlage für Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden ausgerichtet werden, damit alle Menschen von den digitalen Transformationen in Gesundheit und Gesundheitsversorgung profitieren können.

?Für die Zukunft unserer Kinder brauchen wir große Investitionen in die Gesundheit, große Investitionen in den Ausbildungssektor und große Investitionen, um dem Klimawandel zu begegnen ? und all das sollte gemeinsam mit jungen Menschen auch ständig überprüft werden?, sagte Kampo.

Und die senegalesische Infektiologin Dr. Awa Marie Coll-Seck resümierte: ?Notwendig ist eine verbesserte Planung, bei der Verteilungsgerechtigkeit im Fokus steht. Das gilt für Investitionen, für politische Entscheidungen und alles, was wir tun, sei es im Hinblick auf COVID-19, den Klimawandel oder kommerzielles Marketing.?

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Dienstag, 2. November 2021
Verdrehte Welt
In der breiten Medienöffentlichkeit heißt es, jeder Mensch der wolle könne sich boostern lassen. Niemand müsse das tun.

Die Details sehen anders aus.



Wenn ein Joshua Kimmich, jung und hochvital, sagt, er möchte sich einstweilen nicht impfen lassen wird er wie ein Volksverräter gebasht. So richtig und wichtig ich die Impfkampagne finde - jemanden, der weit von jeder Risikogruppenzugehörigkeit entfernt ist sollte man doch vielleicht in Ruhe lassen, jedenfalls nicht öffentlich zur Sau machen.

Zum Anderen:
In meiner realen Welt sieht es so aus, dass bereits mein 93 jähriger Vater äußerste Schwierigkeiten hat, einen Boostertermin zu bekommen.

Meine Ärztin schloss den für mich aus. Mitte 50 und vor 10 Monaten Krebs gehabt zähle ich als jung und vital und nicht mehr zur Risikogruppe.

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Montag, 1. November 2021
Herrlich schräger Kommentar zu Vorgängen auf anderen Blogs
https://netbitch1.twoday.net/stories/1022686708

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Wenn die Faust nach Friedhof riecht
Heute haben wir Speedboxing im Angriffmodus trainiert, aus der gelaufenen Kata heraus. Ich glaube, wenn wir reale Gegner angreifen würden, zumindest wir erste Reihe, würden wir jeden Gegner weghauen der keine Schusswaffen hat.

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Donnerstag, 28. Oktober 2021
COVID-19: 180 Millionen Euro pro Woche für Ungeimpfte ? Ausgaben für stationäre Behandlung "größtenteils vermeidbar"
Redaktion Coliquio


Deutschlands niedrige Corona-Impfquote könnte für das Gesundheitssystem teuer werden. Im Winter drohen dadurch Ausgaben für die stationäre Behandlung von rund 180 Millionen Euro pro Woche, wie aus Berechnungen von Forschenden des Instituts für Weltwirtschaft IfW Kiel hervorgeht. Die hohen Ausgaben wären in großen Teilen bei höheren Impfquoten vermeidbar.

85% ungeimpfte COVID-19-Patienten im Krankenhaus
Seit August liegt der Anteil ungeimpfter COVID-19-Patienten in stationären Behandlungen bei durchschnittlich fast 85 Prozent. Bei durchschnittlichen Behandlungsausgaben von 10.200 Euro laut AOK ergeben sich für die Monate August und September 2021 Kosten von mehr als 160 Millionen Euro für die stationäre Behandlung von an Corona erkrankten, aber ungeimpften Erwachsenen. Bezieht man die zu erwartenden Nachmeldungen durch das Robert-Koch-Institut (RKI) mit ein, steigt die Summe auf rund 180 Millionen Euro.

Dies zeigen aktuelle Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft aus dem Forschungsfeld Globale Gesundheitsökonomie. ?Da allen Erwachsenen bis Ende Juli ein Impfangebot gemacht wurde, ist davon auszugehen, dass ein überwiegender Teil der Ausgaben für die stationären Behandlungen vermeidbar gewesen wäre?, sagt Lena Merkel, Erstautorin der Studie.

Da allen Erwachsenen bis Ende Juli ein Impfangebot gemacht wurde, ist davon auszugehen, dass ein überwiegender Teil der Ausgaben für die stationären Behandlungen vermeidbar gewesen wäre. Lena Merkel
Mehr Infektionen im Winter vervielfachen Ausgaben für stationäre Behandlungen
Im Winter drohen sich die Ausgaben für Ungeimpfte zu vervielfachen und auf 180 Millionen Euro pro Woche zu steigen. Denn sollte die Impfquote auf ihrem aktuellen Stand verharren und sich die Prognose des RKI von einer 7-Tage-Inzidenz von 400 Fällen pro 100.000 Einwohnern bewahrheiten, dürften auch die Krankenhauseinweisungen drastisch zunehmen.

?Wir stehen vor dem ersten Winter, in dem das Infektionsgeschehen von der viel ansteckenderen Delta-Variante getrieben wird. Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch COVID-19 gerechnet werden?, so Merkel.

Auch rechnen die Autoren mit einer Steigerung der durchschnittlichen Behandlungskosten, da die Intensivbetten zunehmend mit Jüngeren belegt werden. Deren Überlebenschancen stehen besser als die von älteren Patienten, was die Behandlungszeit verlängert. Daher dürften künftig öfter als bislang Behandlungsausgaben in der Spitzenkategorie von mehr als 77.700 Euro erreicht werden, derzeit ist dies laut AOK nur bei 10% der Intensivbehandlungen der Fall.

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Länger leben mit Alpha-Linolensäure: Metastudie zeigt, wer viel Nüsse, Samen und Öle isst, senkt deutlich sein Sterberisiko
Ute Eppinger, Medscape



Der regelmäßige Konsum von Nüssen, Samen und Pflanzenölen kann das Leben verlängern ? darauf deuten die Ergebnisse einer im British Medical Journal erschienenen Metaanalyse hin [1]. Eine hohe Aufnahme von Alpha-Linolensäure (ALA) aus der Gruppe der Omega-3-Fettsäuren ist mit einem um 10% verringerten Risiko für frühzeitigen Tod verbunden.

Frühere epidemiologische Studien hatten teilweise gezeigt, dass eine hohe ALA-Aufnahme mit einem geringeren Risiko einer tödlichen koronaren Herzkrankheit verbunden ist, doch die Ergebnisse waren nicht eindeutig. Die Studienautoren ? ein internationales Forscherteam um Prof. Dr. Omid Sadeghi von der School of Nutrition and Food Science der Universität Isfahan, Iran ? werten ihre Ergebnisse als weiteren Beleg für den potenziellen gesundheitlichen Nutzen von mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Metaanalyse mit 41 Studien
Sadeghi und seine Kollegen hatten 41 Studien analysiert, die zwischen 1991 und 2021 zu diesem Thema publiziert worden sind. Die berücksichtigten Studien schlossen 1.197.564 Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 98 Jahren ein. Während der Nachbeobachtungszeit von 2 bis 32 Jahren wurden registriert:

198.113 Todesfälle durch alle Ursachen,

62.773 Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und

65.954 Todesfälle durch Krebserkrankungen.

Die Forscher fanden heraus, dass eine hohe ALA-Zufuhr im Vergleich zu einer niedrigen Zufuhr mit einem um 10% geringeren Sterberisiko für alle Ursachen verbunden war. Bei hoher ALA-Aufnahme war das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 8% geringer und das Sterberisiko durch koronare Herzkrankheiten um 11% geringer.

Das entspricht:

113 weniger Todesfällen pro 10.000 Personenjahre für alle Ursachen,

33 weniger Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und

23 weniger Todesfällen durch koronare Herzkrankheiten.

Die Forscher stellten für die ALA-Aufnahme und die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen Dosis-Wirkungs-Effekt fest: eine Erhöhung der ALA-Aufnahme um 1 g pro Tag (entspricht einem Esslöffel Rapsöl oder 0,5 Unzen Walnussöl) war mit einem um 5% geringeren Sterblichkeitsrisiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Auch höhere Blutspiegel von Alpha-Linolensäure wurden mit einem geringeren Sterberisiko in Verbindung gebracht.

Höhere ALA-Aufnahme mit höherer Krebssterblichkeit assoziiert
Eine höhere ALA-Aufnahme war aber auch mit einem etwas höheren Risiko assoziiert, an Krebs zu sterben (relatives Risiko [RR] 1,06). So kam es unter der höchsten ALA-Aufnahme zu 63 zusätzlichen Todesfällen durch Krebs (verglichen mit der niedrigsten ALA-Aufnahme). Die Forscher schreiben dazu, dass weitere Studien erforderlich seien, um dies zu bestätigen.

Die Autoren schränken ein, dass es sich bei den eingeschlossenen Studien um prospektive Kohortenstudien handele und deshalb keine Kausalität abgeleitet werden könne.

Nicht ausgeschlossen werden könne auch, dass andere unbekannte Faktoren oder Messfehler bei der Aufnahme von Lebensmitteln und Nährstoffen ihre Ergebnisse beeinflusst haben könnten.

Die Anwendung strenger Einschlusskriterien für die Studien sowie die strenge und systematische Bewertung der Studienqualität lassen jedoch darauf schließen, dass die Schlussfolgerungen der Studie solide sind.

Weitere Studien, so die Autoren, sollten ?den Zusammenhang zwischen ALA und einer breiteren Palette von Todesursachen untersuchen, um eine umfassendere Bewertung der potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen von ALA zu ermöglichen ? und um zu prüfen, ob bestimmte Lebensmittel, die reich an Alpha-Linolensäure sind, mit der Sterblichkeit durch Krebs in Verbindung stehen.?

Trotz der positiven Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren ?sollten Empfehlungen für die Zufuhr von Alpha-Linolensäure mit Vorsicht ausgesprochen werden, da die Aufnahme von ALA das Risiko, an Krebs zu sterben, leicht erhöhen könnte?, so die Autoren.

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Hilft Antidepressivum gegen Covid 19?
Michael van den Heuvel, Medscape


Fluvoxamin bei COVID-19 ? Daten geben Anlass zur Hoffnung
Eine jetzt in The Lancet Global Health veröffentlichte Studie ging der Frage nach, ob ambulante Hochrisikopatienten mit früh diagnostiziertem COVID-19 von Fluvoxamin profitieren.

Fluvoxamin ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), der derzeit zur Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen und Zwangsstörungen eingesetzt wird. Er wurde aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften als potenzielle Behandlung für COVID-19 ausgewählt. Doch klinische Evidenz gab es bislang nicht.

Deshalb haben Forscher die randomisierte TOGETHER-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von 8 neuartigen Behandlungen für COVID-19 bei ambulanten erwachsenen Hochrisikopatienten initiiert. Rekrutiert wurde eine Kohorte brasilianischer Erwachsener, die symptomatisch waren, positiv auf COVID-19 getestet wurden, nicht geimpft waren und mindestens 1 zusätzliches Kriterium für riskante Verläufe aufwiesen.

741 Teilnehmer erhielten 10 Tage lang 2-Mal täglich 100 mg Fluvoxamin, und 756 Teilnehmer bekamen ein Placebo. Alle Patienten wurden nach der Behandlung 28 Tage lang beobachtet, wobei ein zentraler Endpunkt war, ob sie mehr als 6 Stunden in ärztlicher Behandlung in einer spezialisierten COVID-19-Notaufnahmeeinrichtung verbrachten oder ins Krankenhaus eingewiesen wurden.

Von den 741 Teilnehmern, die Fluvoxamin erhielten, benötigten 79 (10,6 %) einen längeren Aufenthalt von mehr als 6 Stunden in einer Notaufnahme oder im Krankenhaus, verglichen mit 119 Teilnehmern (15,7%) unter Placebo. ?Diese Ergebnisse zeigten eine absolute Verringerung des Risikos einer verlängerten Krankenhauseinweisung/eines verlängerten Notarzteinsatzes um 5% und eine relative Risikoreduzierung um 32%?, fassen die Autoren zusammen.


Obwohl die Mortalität kein primärer Endpunkt der Studie war, berichten die Autoren von Ergebnissen. Im Studienarm mit Patienten, die mindestens 80 % der empfohlenen Medikamentendosen einnahmen, gab es 1 Todesfall gegenüber 12 in der Placebo-Gruppe.

?Angesichts der Sicherheit, der Verträglichkeit, der einfachen Anwendung, der geringen Kosten und der weiten Verfügbarkeit von Fluvoxamin könnten diese Ergebnisse einen wichtigen Einfluss auf nationale und internationale Leitlinien für die klinische Behandlung von COVID-19 haben?, kommentiert Dr. Gilmar Reis von der Pontifícia Universidade Católica de Minas Gerai, Brasilien.

EMA empfiehlt Booster Shots bei Spikevax® und Comirnaty®
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ist zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Auffrischungsdosis des COVID-19-Impfstoffs Spikevax® (Moderna) bei Menschen ab 18 Jahren in Betracht gezogen werden kann.

Daten zeigen, dass eine 3. Dosis Spikevax®, die 6 bis 8 Monate nach der 2. Dosis verabreicht wird, zu einem Anstieg der Antikörperspiegel bei Erwachsenen führt, deren Titer abgenommen haben. Die Auffrischungsdosis besteht aus einer halben Dosis, verglichen mit dem 1. Impfzyklus.

Die Daten deuten darauf hin, dass Nebenwirkungen nach der Auffrischungsimpfung ähnlich sind wie nach der 2. Dosis. Das Risiko von entzündlichen Herzerkrankungen oder anderen sehr seltenen Nebenwirkungen wird weiterhin überwacht.

Anfang dieses Monats kam der CHMP zu dem Schluss, dass eine Auffrischungsdosis Comirnaty® (von BioNTech/Pfizer) mindestens 6 Monate nach der 2. Dosis für Personen ab 18 Jahren sinnvoll sein könnte. Darüber hinaus empfahl er, dass Personen mit stark geschwächtem Immunsystem mindestens 28 Tage nach der 2. Dosis eine zusätzliche Dosis Comirnaty® bzw. Spikevax® verabreicht werden sollte.

?Auf nationaler Ebene können die Gesundheitsbehörden offizielle Empfehlungen zur Verwendung von Auffrischungsdosen aussprechen, wobei sie die lokale epidemiologische Situation sowie neue Wirksamkeitsdaten und die begrenzten Sicherheitsdaten für die Auffrischungsdosis berücksichtigen?, schreibt die EMA.

EMA: Rolling Review von Molnupiravir
Derzeit gilt Molnupiravir als großer Hoffnungsträger zur Therapie von COVID-19; Medscape hat darüber berichtet. Molnupiravir verringerte laut Pressemeldung das Risiko einer Krankenhauseinweisung und/oder eines Todesfalls.

Jetzt hat der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA eine fortlaufende Überprüfung (rolling review) eingeleitet. Die Entscheidung basiert auf vorläufigen Ergebnissen aus Laborstudien und aus klinischen Studien. ?Diese Studien deuten darauf hin, dass das Arzneimittel die Fähigkeit von SARS-CoV-2 ?, sich im Körper auszubreiten, verringern und dadurch Krankenhausaufenthalte oder den Tod von Patienten mit COVID-19 verhindern kann?, heißt es in der Meldung.

Die EMA wird jetzt regelmäßig Daten über die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels auswerten. Ihre fortlaufende Prüfung läuft so lange, bis ausreichende Daten vorliegen, damit der Hersteller einen formellen Zulassungsantrag stellen kann.

GKV-Daten: Mehr kinder- und Jugendpsychiatrische Leistungen im 1. Halbjahr 2021
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI) hat Daten von 16 aller 17 Kassenärztlichen Vereinigungen für das 1. und 2. Quartal 2021 analysiert. Hier zeigte sich eine überraschend starke Inanspruchnahme von Leistungen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie. Diese lag 8% über dem Wert von Januar bis Juni 2019, also vor Beginn der Pandemie. Speziell im Juni 2021 waren es sogar 37% mehr als im Vergleichszeitraum 2019.

Die starke Zunahme bei der kinder- und jugendpsychotherapeutischen Versorgung gibt Anlass zur Besorgnis und muss eng monitoriert werden Dr. Dominik von Stillfried
?Die starke Zunahme bei der kinder- und jugendpsychotherapeutischen Versorgung gibt Anlass zur Besorgnis und muss eng monitoriert werden?, kommentiert der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. ?Weil es bei Kindern und Jugendlichen kaum schwere Verläufe [von COVID-19] gab, befanden sie sich lange unterhalb des politischen und gesellschaftlichen Radars. Die offenbar pandemiebedingten massiven psychischen Belastungen der unter 18-Jährigen machen sich jetzt zunehmend in der ambulanten Versorgung bemerkbar.

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Organverschiebung
Wenn man zu viel säuft ist die Leber bald im Arsch.

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Mittwoch, 27. Oktober 2021
"Letzte Chance", 1,5-Grad-Ziele zu erreichen ? was Experten jetzt zur Klimakonferenz als drängendste Sofortmaßnahmen fordern
Michael van den Heuvel , Medscape

Im letzten Jahr musste die Konferenz wegen COVID-19 abgesagt werden. Jetzt treffen sich die Experten zwischen dem 31. Oktober und 12. November 2021 in Glasgow ? in einer Zeit mit weiter steigenden Emissionen von Treibhausgasen, aber auch mitten in einer Energiekrise. Bei der 26. UN-Klimakonferenz (26th UN Climate Change Conference, COP26) geht es mehr denn je ums Ganze in den drängenden Fragen der Klimapolitik.

Ist COP26 die letzte Chance, bevor Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens unerreichbar werden? Darüber sprachen Experten bei einem Press Briefing des Science Media Center Germany (SMC) [1].

Trotz der klaren wissenschaftlichen Belege für die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung sind die Kontroversen der Entscheidungsträger groß. Viele G20-Staaten setzen weiterhin auf fossile Energieträger. In etlichen Nationen werden Klimaklagen gegen Regierungen eingereicht. Und viele Regierungen, bestes Beispiel ist Deutschland mit den Koalitionsverhandlungen, arbeiten an Strategien für die Zukunft.

Länder bekennen sich nur zu langfristigen Zielen
Nationale Klimaziel-Selbstverpflichtungen sollten bis 2020 eigentlich das 1. Mal nachgeschärft werden, sprich 5 Jahre nach ihrem Inkrafttreten. ?Es geht alles viel zu langsam voran?, kritisiert Prof. Dr. Niklas Höhne vom New Climate Institute, Köln, und von der Wageningen Universität, Niederlande.

Es geht alles viel zu langsam voran. Prof. Dr. Niklas Höhne
In COP26 sieht er ?die letzte Chance, das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten?. Positiv sei die Welle an Bekundungen zur Klimaneutralität zu vermerken. Der Experte nennt hier Europa, die USA, aber auch China. ?Damit haben wir drei Viertel der globalen Treibhausgas-Emission abgedeckt.? Er habe eine ?Sogwirkung? bemerkt: Nach Bekenntnissen der großen Nationen seien weitere Länder gefolgt, etwa Japan oder Nordkorea. Russland, die Türkei oder Saudi-Arabien würden Schritte in Richtung Nullemission gehen.

?Langfristige Bekundungen bis 2050 sind zwar gut?, fasst Höhne zusammen. Sollten sich alle Länder daran halten, komme man bis Ende des Jahrhunderts sogar auf 2 Grad. ?Aber kein einziges dieser Länder hat kurzfristige Maßnahmen realisiert, um sich auf den Pfad in Richtung netto-Null zu bewegen?, relativiert er.

Die riesige Lücke gemäß Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens werde nicht geschlossen. Vorschläge der Länder würden nur dazu führen, Emissionen bis 2030 zu stabilisieren. ?Für 1,5 Grad müssten sie aber halbiert werden?, so Höhnes Einschätzung.

?Es gibt Länder, die haben mehr eingereicht als im Pariser Klimaschutzabkommen vorgesehen; sie haben die Lücke tatsächlich verringert?, so die Einschätzung von Höhne. Konkret nennt er die USA, China, aber auch Kanada, Großbritannien, Argentinien, Chile. Japan, Neuseeland oder Südkorea hätten nachgebessert.

Höhne nennt aber eine Gruppe von Ländern, die internationalem Druck standhalten, etwa Russland, Australien, Indonesien, Brasilien, die Schweiz. ?Solche Prozesse sind nicht im Sinne des Pariser Klimaschutzabkommens?, kommentiert der Experte. Indien, einer der größten Verursacher, haben noch nichts eingereicht. ?Wir sind so spät dran, dass jetzt alle Länder ihre Emissionen verringern müssen?, lautet sein Fazit.

Wertvolle Zeit verschwendet
Prof. Dr. Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) hatte die Absage der letzten Klimakonferenz im letzten Jahr als ?schmerzhaft, fast einen GAU? bezeichnet. ?Es ist wertvolle Zeit verlorengegangen?, bestätigt er auch jetzt. ?Die CO2-Emissionen steigen wie zuvor.? Und im Nachgang der Pandemie beobachte er ein ?Business as usal?, nämlich ?gute Langfrist-Perspektiven?, aber ?kurzfristig ist nichts zu erwarten?. Und weiter: ?Die Probleme sind genau wie vor 3 Jahren.?

?Langfristige Versprechen werden den Prozess nicht stabilisieren?, sagt Schwarze. Implementationsdefizite würden die Lage immer kritischer machen. ?Eine weitere Vertagung wäre für mich ein Misserfolg.? Als großen Erfolg sieht er ein mögliches Methanabkommen.

Oft zählt, was nicht auf der Agenda steht
Noch ein Blick auf die eigentliche Tagesordnung. ?Natürlich wird es erst einmal um die Architektur, also um fehlende Elemente des Regelwerks gehen?, sagt Dr. Carl-Friedrich Schleussner von der Humboldt-Universität zu Berlin.

Über allem schwebten jedoch Fragen der Finanzierung, inklusive Klimaschäden und wirtschaftlichen Verlusten ? bei einem Volumen von 100 Milliarden US-Dollar. In der nächsten Dekade sei es eine wichtige Frage, wie sich weitere Mittel mobilisieren ließen.

Wichtig ist zu zeigen, dass sich 192 Staaten einigen können. Prof. Dr. Niklas Höhne
?Es gibt Themen, die stehen nicht offiziell auf der Agenda, sind aber trotzdem wichtig?, ergänzt Höhne. Als Beispiele nennt er Zusagen für Kohle, für Methan oder für Verbrennungsmotoren ? sowie Zusagen für mehr Finanzierung. ?Wichtig ist zu zeigen, dass sich 192 Staaten einigen können.?

Hürden der Teilnahme in Corona-Zeiten
Kritik kommt nicht nur bei Sachthemen zum Tragen. NGOs hatten im Vorfeld Hürden für ärmere Länder bei der Teilnahme am Gipfel zur Sprache gebracht, weil viele Delegationsmitglieder noch keine Impfung gegen SARS-CoV-2 hätten.

Schleussner bewertet dies als ?Hintergrund-Dissonanz?. Befürchtungen, Vertreter aus den Ländern des globalen Südens müssten mehrere Wochen in Quarantäne, hätten sich nicht ganz bestätigt. ?Ich weiß allerdings von einigen Inselstaaten, die nicht oder kaum partizipieren können, weil der globale Flugverkehr immer noch eingeschränkt ist?, so der Experte. Doch gerade sie seien vom Klimawandel besonders betroffen.

Organisatoren würden die Konferenz deshalb aber nicht infrage stellen. Denn ?Glasgow ist für den Klimaschutz eben von weltweiter Bedeutung?.

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Corona-Masken, die Viren töten: Wie soll das funktionieren?
Als Livinguard-Maskenträger der ersten Stunde fühle ich mich nach Veröffentlichung dieser Untersuchung ja bestätigt:


"Es klingt unglaublich gut: Masken die Viren unschädlich machen. Sie tragen Namen wie ?LivingGuard?, ?Wingguard? oder ?TrioMed Active Mask?. Doch hält die Technologie, was sie verspricht?

So funktioniert die Maskentechnologie
Das Wirkprinzip der Masken erläutern Forscher der Freien Universität Berlin und der RWTH Aachen University, die die Masken-Textilien von LivingGuard gemeinsam untersucht hatten. Die Textiloberfläche werde dafür mit einer starken positiven Ladung versehen. Wenn Bakterien und Viren damit in Kontakt kommen, würde so die negativ geladene mikrobielle Zelle zerstört. Das führe dazu, dass der Krankheitserreger dauerhaft unschädlich gemacht würde.

Das Ergebnis der Forscher war deutlich: Binnen weniger Stunden könne die Technologie die darauf aufgebrachten SARS-CoV-2-Viruspartikel um bis zu 99,9% reduzieren.

Forscher aus Kanada kamen für die Masken des Anbieters i3 BioMedical zu einem ähnlichen Ergebnis. Binnen weniger Minuten deaktiviere dessen TrioMed Active Mask mehr als 99% der aufgebrachten Coronaviren an der Oberfläche.

?Die Textilien in diesen Masken können die ausgeatmeten und an der Gesichtsmaske anhaftenden Viren kontinuierlich inaktivieren und den Umgang mit diesen Masken insgesamt sicherer machen?, erläuterte Prof. Dr. Uwe Rösler vom Institut für Tier- und Umwelthygiene der Freien Universität Berlin. Die Filtrationsleistung der Masken, genauer der Masken-Textilien, gegenüber virushaltigen Aerosolen war jedoch nicht Teil der Untersuchung der Forscher an den deutschen Universitäten.

Die Textilien in diesen Masken können die ausgeatmeten und an der Gesichtsmaske anhaftenden Viren kontinuierlich inaktivieren und den Umgang mit diesen Masken insgesamt sicherer machen. Prof. Dr. Uwe Rösler
Risiko für Ansteckungen hängt von vielen Faktoren ab
Der Bayerische Rundfunk (BR) fragte bei Jörg Feldmann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin nach. Der Experte hält die Technologie zwar für plausibel, sieht aber auch bei den neuartig beschichteten Masken ?keinen hundertprozentigen Schutz? für die Träger.


Außerdem könne man sich auch durch einen Tropfen, den man ins Auge bekomme, anstecken, so Feldmann gegenüber dem BR. Virenfrei bleibe allein die Oberfläche der Maske ? andere Gesichtspartien oder Oberflächen, die man berühre, könnten jedoch weiter kontaminiert sein.

Für den Experten bleiben Hygiene, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und gründliches Händewaschen sowie genügend Abstand weiter zentral für den Schutz gegenüber Virus-Infektionen.

Pandemie als Innovationstreiber für Hygiene und Medizin
Verbesserungen können die Neuentwicklungen für die Anwendung in der Medizin jedoch allemal bedeuten. Denn die Forscher der FU Berlin und der RWTH Aachen verglichen sie mit bereits bekannten Technologien und sehen einige Vorteile für die Träger. So hätte sich das Textil als sicher für Haut und Lunge erwiesen und lasse sich ohne Auswirkungen auf Sicherheit oder Wirksamkeit bis zu 200-mal wiederverwenden.


Laut LivingGuard gibt es noch einen Vorteil gegenüber herkömmlichen, auf chemischen Lösungen basierenden Desinfektionsmethoden: Die Technologie basiert auf einem mechanischen Wirkprinzip ? die Bildung von Resistenzen sei also äußerst unwahrscheinlich.

Und Rösler fügt hinzu: ?Darüber hinaus könnten solche Textilien auch dazu beitragen, Hygieneprobleme in anderen allgemeinen und medizinischen Bereichen, auch über COVID-19 hinaus, zu reduzieren.?

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Coliquio.de.

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Montag, 25. Oktober 2021
Monate nach mRNA- oder Vektorvirus-Impfstoffen: 1. Zulassung eines COVID-19-Totimpfstoffs in Sicht?
Michael van den Heuvel, Medscape


In Europa zugelassene Impfstoffe basieren auf gentechnologischen Methoden. Totimpfstoffe, die geläufigste Strategie, hat bei COVID-19 bislang keine Rolle gespielt. Das könnte sich jetzt ändern, nachdem der französische Hersteller Valneva Phase-3-Studiendaten mit seinem Impfstoffkandidaten VLA2001 veröffentlicht hat.

Ergebnisse der Studie
Die Forscher haben 4.012 Teilnehmer ab 18 Jahren in Großbritannien rekrutiert. Sie erhielten randomisiert VLA2001 oder AZD1222 (ChAdOx1-S; AstraZeneca)

Die Studie hat ihre co-primären Endpunkte erreicht: VLA2001 war AZD1222 bezüglich des mittleren Titers neutralisierender Antikörper überlegen: 803,5 (95%-KI 748,48- 862,59) versus 576,6 (95%-KI 543,6-611,7) Einheiten wurden gemessen. Gleichzeitig konnte eine Nicht-Unterlegenheit in Bezug auf die Serokonversionsraten 2 Wochen nach der 2. Impfung bei Erwachsenen im Alter von 30 Jahren und darüber nachgewiesen werden.

Die Analyse von T-Zell-Antworten zeigte, dass VLA2001 breite antigenspezifische IFN-gamma-produzierende T-Zellen induzierte, die gegen das S- (74,3%), N- (45,9%) und M- Protein (20,3%) reaktiv waren.

?Das Verträglichkeitsprofil von VLA2001 war deutlich günstiger als das des Vergleichsimpfstoffs?, schreibt der Hersteller. Teilnehmer ab 30 Jahren meldeten signifikant weniger unerwünschte Ereignisse bis zu 7 Tage nach der Impfung, sowohl in Bezug auf Reaktionen an der Injektionsstelle (73,2% vs. 91,1%) als auch in Bezug auf systemische Reaktionen (70,2% vs. 91,1%).

Das Auftreten von COVID-19-Fällen als explorativer Endpunkt war in beiden Behandlungsgruppen ähnlich. ?Das völlige Ausbleiben schwerer COVID-19-Fälle könnte darauf hindeuten, dass beide in der Studie verwendeten Impfstoffe schwere COVID-19-Fälle verhinderten, die durch die zirkulierende(n) Variante(n) (vorwiegend Delta) verursacht wurden?, so der Hersteller.

EMA- und MHRA-Zulassung geplant
VLA2001 ist derzeit der einzige inaktivierte, adjuvantierte Ganzvirus-Impfstoffkandidat gegen COVID-19, der sich in Europa in klinischen Studien befindet. Er besteht aus Viruspartikeln von SARS-CoV-2 mit hoher S-Protein-Dichte in Kombination mit 2 Adjuvantien, Alaun und CpG 1018. Diese Adjuvans-Kombination hatte zuvor in präklinischen Experimenten durchweg höhere Antikörperspiegel induziert als reine Alaunformulierungen

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Freitag, 22. Oktober 2021
Neulich, beim Verschwörologen Ihres Vertrauens
Ein paar Fundsachen zum Wochenende:

https://www.rnd.de/politik/wo-ist-der-resetknopf-fur-querdenker-SKEXG32VTJDHFCBAMPFJ6TR4L4.html


https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-die-verschwoerungstheorie-the-great-reset,SY2OK1r

https://www.nordbayern.de/politik/corona-verschworungsmythen-was-ist-der-great-reset-1.10849982

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Und weil Solidarität noch immer eine Waffe ist
Unterstützt das Protestcamp der Geflüchteten aus Sierra Leone in München!


Seit Montag protstieren sierra leonische Geflüchtete aus ganz Bayern vor der Zentralen Ausländerbehörde, in der Hofmanstr. 51 in München, gegen die dort stattfindenden Botschaftsanhörungen. Diese Botschaftsanhörungen werden als eine weitere repressive Maßnahme seitens der Deutschen Behörden wahrgenommen - diesmal in fragwürdiger Kollaboration mit Behördenvertreter:innen aus Sierra Leone. Wer nicht hingeht riskiert Strafen, Leistungskürzungen und den Verlust der Arbeitserlaubnis. Die Betroffenen fordern die sofortige Beendigung der Anhörungen. Gebraucht wird solidarischer Protest und tatkräftige Unterstützung ebenso wie eure Euros für Essen, Schlafsäcke, Fahrtkosten, Toiltte usw.


Bitte gerne mit dem Verwendungszweck "Sierra Leone" an:

Förderverein Bayerischer Flüchtlingsrat e.V.
IBAN: DE89 7002 0500 0008 8326 02
BIC: BFSWDE33MUE
Bank für Sozialwirtschaft

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Mittwoch, 20. Oktober 2021
In Vino Veritas
Aus gegebenem Anlass trinke ich einen Wein aus einer meiner Lieblingsweltgegenden, dem Trentino. Einen Mezzocorona.

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