Montag, 22. November 2021
Hospitalisierungsrate " falscher Alarmfaktor"Nebenwirkungsvergleich der Impfstoffe; Immunsuppression kein Risikofaktor
Michael van den Heuvel, Medscape


Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, mit 30.643 weiteren Corona-Fällen einen neuerlichen Höchststand. Vor 1 Woche waren es 23.607 Infektionen. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt bei 386 Fällen pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu 372,7 am Vortag. Und innerhalb der letzten 24 Stunden sind 62 Patienten an COVID-19 gestorben (Vorwoche: 43). ?Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch?, sagte RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler bereits am Freitag.

Laut DIVI-Intensivregister waren am 21. November 3.675 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, also 110 mehr als am Vortag. Aktuell sind 1.010 Betten im Low-Care- und 1.782 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 335 freie ECMO-Behandlungsplätze. Besonders kritisch ist die Lage im Osten und im Süden Deutschlands. Regional haben manche Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze überschritten. Einzelne Patienten aus Bayern sind bereits zur Behandlung nach Südtirol transportiert worden.

?Schon nächste Woche werden zahlreiche Intensivstationen keine neuen Patienten mehr aufnehmen können?, warnt Janosch Dahmen (Grüne). Im Süden und Osten des Landes reichten die Versorgungskapazitäten absehbar nicht aus. Wichtig sei jetzt eine länderübergreifende Koordination und der logistischen Organisation der Patientenverteilung.

Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe

Weitere Debatten um eine Impfpflicht

Risiken nach COVID-19-Impfungen

Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?

COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva

Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe
Die Ministerpräsidentenkonferenz hat Ende letzter Woche beschlossen, anhand der Hospitalisierungsinzidenz zu entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind. Dieser Wert gibt an, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Stufe 1: Ab 3,0 gilt im Freizeitbereich flächendeckend 2G, etwa im Restaurant, beim Sport oder beim Friseur.

Stufe 2: Ab 6,0 greift im Freizeitbereich flächendeckend 2G-Plus, sprich Geimpfte oder Genesene müssen zusätzlich Tests vorweisen

Stufe 3: Ab 9,0 können Landtage Veranstaltungsverbote, Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen anordnen.


Laut Science Media Center Germany kann diese Herangehensweise zu Problemen führen. Während bei der Inzidenz nach 3-5 Tagen ein Großteil der Nachmeldungen eingetroffen ist, dauert das bei der Hospitalisierungsinzidenz 2 Wochen und mehr. Der Verzug ist regional äußerst unterschiedlich. Dahmen bestätigt: ?Dieser Indikator erlaubt kein frühzeitiges Agieren, nur spätes Reagieren.?

Es gibt statistische Verfahren wie das Nowcasting, die versuchen, den Meldeverzug auszugleichen und realistischere Werte zu schätzen ? sie werden aber bisher nicht genutzt.

Menschen am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen unabhängig vom Hospitalisierungsindex gegen SARS-CoV-2 geimpft, genesen oder negativ getestet sein, so will es das novellierte Infektionsschutzgesetz.

Weitere Debatten um eine Impfpflicht
Mittlerweile sind 67,9 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Um vulnerable Gruppen besonders zu schützen, hatten sich die Länder letzte Woche auf eine Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten verständigt. Pflegeratspräsidentin Christine Vogler erklärte dazu: ?Wer zum Einfallstor für Corona im Pflegeheim wird, kann dort einfach nicht arbeiten.? Sie hält es für denkbar, Ungeimpften zu kündigen.

Doch der Ruf nach einer generellen Impfpflicht wird lauter. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagt, er hoffe, dass es am Ende ohne allgemeine Impfpflicht gehe. ?Wenn nicht, bin ich allerdings auch bereit, diesen Schritt zu gehen.?

Und Florian Streibl, Fraktionschef der Freien Wähler im bayerischen Landtag, fordert eine neue, breit angelegte Debatte über die Impfpflicht. Doch es gibt durchaus kritische Stimmen. ?Die Impfpflicht ist nicht die Debatte, die wir jetzt brauchen?, gibt Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlands, zu bedenken. Man habe noch nicht genug getan, ?um wirklich zu überzeugen, dass die Impfung der richtige Weg ist?. Vor allem seien ?ganze Bevölkerungsschichten in prekären Lebenssituationen? bislang nicht erreicht worden.


Risiken nach COVID-19-Impfungen
Europaweit gehen Diskussionen über Impfrisiken weiter. Insbesondere geht es um das erhöhte Myokarditis-Risiko bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern. Wie die FR berichtet, komme mRNA-1273 von Moderna in Island gar nicht mehr zum Einsatz. In Schweden und Finnland soll das Vakzin nicht mehr an unter 30-jährige Männer verimpft werden. Norwegen und Dänemark unterbinden eine Verimpfung an unter 18-jährige männliche Jugendliche. Gesundheitsbehörden aus Großbritannien, Hongkong und Norwegen denken auch darüber nach, Biontech/Pfizer bei Kindern und Jugendlichen einzuschränken ? auf 1 Dosis.

In Deutschland gibt es aktuell keine weiteren Überlegungen, den Einsatz von mRNA-Vakzinen einzuschränken. Aktuell empfiehlt die STIKO, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit Comirnaty® von BioNTech/Pfizer zu impfen.

Bis zum 30. September haben Ärzte bundesweit 107.888.714 Impfungen durchgeführt, davon:

82.341.579 mit Comirnaty® (BioNtech/Pfizer)

9.668.138 mit Spikevax®(Moderna)

12.692.700 mit Vaxzevria® (AstraZeneca)

3.186.297 mit dem COVID-19 Vaccine Janssen®

Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?
Weltweit zirkulieren seit Jahren etliche Coronaviren. Manche von ihnen lösen nur banale Erkältungen aus. Als Frage steht im Raum, ob eine gewisse ?Kreuzimmunität? vor Infektionen mit SARS-CoV-2 schützen könnte. In Nature berichten Forscher jetzt von neuen Befunden.

Personen mit potenzieller Exposition gegenüber SARS-CoV-2 entwickeln nicht unbedingt eine PCR- oder Antikörper-Positivität, was darauf hindeutet, dass einige die subklinische Infektion vor der Serokonversion überwinden können. T-Zellen können zur schnellen Beseitigung von SARS-CoV-2 und anderen Coronavirus-Infektionen beitragen. Daraus leiten Wissenschaftler die Hypothese ab, es gebe eine T-Zell-Gedächtnisreaktionen mit Kreuzschutzpotenzial gegen SARS-CoV-2.

Die Autoren haben Blutproben von Mitarbeitern im Gesundheitswesen untersucht. Alle Personen wurden regelmäßig per PCR getestet, ohne positives Ergebnis. Sie hatten höhere Titer multispezifischer Gedächtnis-T-Zellen als eine nicht exponierte Kohorte vor der Pandemie. Aus immunologischen Markern folgern die Autoren, dass es bei den Health Professionals zu einer abgebrochenen Infektion mit SARS-CoV-2 gekommen sei. Und Analysen der RNA-Polymerasen lassen vermuten, dass die Personen Kontakt zu menschlichen saisonalen Coronaviren (HCoV) hatten.

Die genaue Bedeutung von Coronaviren bleibt dennoch unklar. Experten rätseln beispielsweise, warum in Afrika die Zahl an COVID-19-Patienten so niedrig ist ? bei regional hoher Durchseuchung. Aktuell werden 3 Hypothesen diskutiert:

In Afrika zirkulieren etliche Coronaviren. Sie haben zu einer Kreuzreaktivität gegen SARS-CoV-2 geführt.

Afrikas Bevölkerung ist jung. Viele Menschen haben sich, teils unbemerkt, mit SARS-CoV-2 infiziert. Sie sind keine vulnerable Gruppe und es kam nur selten zu symptomatischem COVID-19.

Aufgrund fehlender Meldedaten ist die Zahl an COVID-19-Patienten und -Toten bedeutend höher als angenommen.

COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva
Noch ein Blick auf potenzielle Risikofaktoren für COVID-19. Eine große, US-weite Studie hat ergeben, dass Patienten unter einer Immunsuppression insgesamt kein höheres Risiko haben, an COVID-19 zu sterben oder invasiv beatmet zu werden, als nicht-immunsupprimierte COVID-19-Patienten.

Die Forscher analysierten elektronische Krankenakten von Erwachsenen, die von Januar 2020 bis Juni 2021 mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie erfassten 222.575 Patienten mit Immunsuppression. Alle 303 Medikamente ließen sich 17 Klassen zuordnen. In keinem Fall gab es Assoziationen mit einem höheren Risiko, invasiv beatmet zu werden.

Doch es gab eine Besonderheit. Rituximab, ein monoklonaler Antikörper, der auf B-Zellen abzielt, war mit einem deutlich erhöhten Sterberisiko im Vergleich zu ähnlichen hospitalisierten COVID-19-Patienten verbunden. Rituximab wird bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder einer Autoimmunerkrankung eingesetzt, die auf andere Behandlungen nicht angesprochen haben.

Die Subgruppe umfasste 153 Krebspatienten, die Rituximab erhielten, und 100 Patienten, die Rituximab wegen einer rheumatologischen Erkrankung einnahmen. Nach Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und anderen Faktoren war das Sterberisiko für Krebspatienten, die Rituximab einnahmen, mehr als doppelt so hoch, und das Risiko für Patienten mit einer rheumatologischen Erkrankung war um fast 3 Viertel höher als bei vergleichbaren Studienteilnehmern.

Die Analyse brachte eine relativ neue Klasse von Immunsuppressiva, die JAK-Inhibitoren zur Behandlung von Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen und anderen entzündlichen Erkrankungen, mit einem deutlich geringeren Risiko (58%) für einen COVID-19-bedingten Tod im Krankenhaus in Verbindung. JAK-Inhibitoren wie Baricitinib werden seit kurzem zur Behandlung schwerer COVID-19 eingesetzt

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Des deutschen Spießers Wunderwelt im Hygienewahn
Da hörte ich eine Radiosendung in der sich die Moderatorin darüber ausließ, sie hätte ein junges Paar in der S-Bahn gesehen, die sich einen Kopfhörer teilten, ein IPod zu zweit. Das wäre ja sooooo eklig, zumal in der Coronakrise.

Unbekannte Moderatorin: Paare machen noch viel mehr, zum Beispiel ineinanderstecken stecken und Körperflüssigkeiten austauschen. Ungeheuerlich, was?

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Montag, 22. November 2021
Meine Schwester hat mir ein gutes Buch geschenkt
Annelie Naumann, Mattias Kamann

Corona-Krieger. Verschwörungsmythen und die Neuen Rechten.

Kommt hier, wenn ich fertig bin eine Rezension. Vielleicht mag ja jemand, wie seinerzeit Saltofthearth/Lemmy Caution es bei dem Cluster-Band von Hartmann und Geppert tat es korezensieren?

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Vakzinismus
Seit es rechtsautoritäre Regime gibt, die sich reaktionär gegen bürgerliche oder proletarische Emanzipationsprozesse richten gibt es Bestrebungen, diese zu begreifen, einzuordnen, zu charakterisieren und zu kategorisieren. Karl Marx machte den Anfang mit "Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon", worauf sich der Begriff Bonapartismus herleitet, der ein Regime bezeichnet, das aus unentschiedenen Klassenkämpfen hervorgeht: Aus einer Pattsituation zwischen Bourgeoisie und Proletariat entsteht ein autoritäres Regime, das die bürgerliche Macht teils gewaltsam, teils populistisch absichert und sich hierbei auf eine neu entstandene Führungsschicht aus Abenteurern und politischen Hasardeuren stützt. Georgi Dimitroff und Antonio Gramsci beschrieben dann später den Faschismus aus zwei sehr unterschiedlichen marxistischen Perspektiven.

Für Dimitroff war der Faschismus die unmittelbar terroristische Herrschaft der reaktionärsten und am meisten chauvinistischen Kräfte des Finanzkapitals, womit er zwar Recht hatte, aber eine sehr allgemeine Schablone lieferte, für Gramsci war entscheidend, dass die Bourgeoisie die Macht behalten, die kulturelle Hegemonie aber verloren hatte. Durch Herausbildung einer proletarischen Gegenkultur einerseits und die weitgehende Auflösung der traditionellen bürgerlichen Kultur durch die künstlerischen Avantgarden andererseits sowie die Infragestellung bürgerlicher Herrschaft durch eine freie Presse erschien die Kapitalherrschaft nicht mehr legitimierbar, weswegen eine die Ästhetik eines Teils der künstlerischen Avantgarden einbindende radikal-reaktionäre Massenbewegung die bürgerliche Demokratie wegfegte und durch eine Diktatur, die nicht nur repressiv herrschte, sondern frenetische Massenzustimmung verlangte und auch hatte ersetzte. Diese sehr richtige Beschreibung traf vor allem auf spezifisch italienische Verhältnisse zu.

Trotzki analysierte den Faschismus als modernere Form des Bonapartismus.

Später verbanden Bauer und Thalheimer die Ansätze Marxens, Trotzkis und Dimitroffs und beschrieben den Faschismus insgesamt, also italienischen Faschismus, Nationalsozialismus, Austrofaschismus und Franquismus als Post-Bonapartismus.

Nicos Poulantzas schließlich war es, der unter Einbeziehung Gramscis und der Erfahrung der Obristen-Diktatur in Griechenland den Faschismus als bürgerlichen Ausnahmestaat begriff: Der bürgerliche Staat hat mehrere besondere autoritäre Herrschaftsformen für den besonderen Krisenfall zur Verfügung: Bonapartismus, Faschismus und Militärdiktatur.

Der Kollege (Kollege in dem Sinne, dass wir beide promovierte Hiostoriker sind) Artur Aschmoneit nun scheint davon auszugehen, dass die aktuelle weltweite Impfkampagne eine neue Form von autoritärem Staatswesen begründet, den Vakzinismus.

https://www.corodok.de/vakzinismus-gesellschaftsmodell-beliebigkeit/

So sehr ich selber den kapitalismusforcierenden Charakter der Covid-Politik kritisiere - an der Art und Weise der Sperrmaßnahmen wurde sehr deutlich, wer die herrschende Klasse ist, kleine und mittlere Unternehmen wurden in den Ruin getrieben, die Weltmarktfabriken aber nicht angetastet, im Windschatten der Krise werden Ausbau des Überwachungsstaats, Digitalisierung, Wegrationalisierung unrentabler Jobs, Bargeldabschaffung usw. dermaßen forciert, wie es ohne die Krise nicht möglich gewesen wäre - so zweifelhaft finde ich es doch, dass die Krise insgesamt heraufbeschworen oder herbeigeführt wurde, um diese Prozesse, die in der Kapitallogik liegen und aus historischer Notwendigkeit ohnehin, aber langsamer und später gekommen wären in Gang zu bringen. Das ist dann schon Verschwörungsmythologie. Dennoch finde ich die Gedanken Aschmoneits sehr lesenswert; mitdiskutieren lässt sich dort aber nicht.

Sehr umfänglich legt er dar, in welchem Umfang bei dem ganzen Diskussionsthema mißbräuchliche Faschismusvergleiche von mehreren Seiten gebraucht werden, nur um zu erleben, dass seine Kommentarkurve sich gerade diese Spielwiese nicht nehmen lassen will. Seine Mitdiskutanten sind nicht wie er vom Marxismus inspirierte Leute, sondern überwiegend Alubommel und Vollhörner.

Hier fühle ich mich an Statler und Waldorf erinnert, jene wirtschaftsliberalen Ökonomen, die einst ein Blog betrieben, auf dem sie anspruchsvolle politische Diskussionen führen wollten, als Diskutanten aber überwiegend Stammtisch-Neoliberale unterster Schublade vorfanden und Leute, die heute bei AfD oder Pegida wären. Entsprechend unerfreulich verliefen die Diskussionen.

Die ich rief, die Geister....

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Der Anfang ist am Ende
und Herr Junge sieht auch schon ziemlich alt aus

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Freitag, 19. November 2021
Was zu tun wäre
Alles, was Rotoren hat an die belarussische Grenze schicken, die Flüchtlinge nach Deutschland ausfliegen, sehr klar machen, dass das eine einmalige Aktion und keine neue Route ist und dann die diplomatischen Beziehungen zu Belarus abbrechen, belarussische Konten bei westeuropäischen Banken beschlagnahmen, einen Zustand im Umgang mit dem Land herstellen der dem Status "Krieg" entspricht, aber ohne militärische Handlungen.

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Mittwoch, 17. November 2021
Ich habe einen sehr treuen Fan
Das ist der Chronist. Kaum schreibe ich bei mir einen Beitrag, schon ist der bei ihm verlinkt und kommentiert, manchmal sogar drei Links auf ein Posting. Schade nur, dass mir das nichts bringt, weil sein Blog keiner liest. Andererseits gut so, dass das niemand tut.

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Pharma-Filz: Eine BMJ-Studie deckt auf, wie die Industrie Einfluss auf das Gesundheitswesen nimmt
Ute Eppinger, Medscape



Zwischen der Medizinprodukte-Industrie und dem Gesundheitswesen gibt es ein umfangreiches und enges Netzwerk. Eine jetzt im British Medical Journal erschienene Studie zeigt auf, über welche Wege Beeinflussung stattfindet.

Nach den Erkenntnissen von Susan Chimonas vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York und Kollegen scheint dieses Netzwerk finanzieller und nicht finanzieller Verbindungen größtenteils unreguliert und undurchsichtig zu sein. Die Forscher fordern eine verstärkte Aufsicht und Transparenz, ?um die Patientenversorgung vor kommerziellem Einfluss zu schützen und das öffentliche Vertrauen in die Gesundheitsversorgung zu erhalten?.

Obwohl die Medizinprodukteindustrie ein wichtiger Partner für die Gesundheitsversorgung ist, insbesondere bei der Entwicklung neuer Tests und Therapien, bestehe ihr Hauptziel darin, den Aktionären finanzielle Erträge zu sichern. In einem Bericht aus dem Jahr 2009 hatte das Institute of Medicine ein vielschichtiges System im Gesundheitswesen beschrieben, das von der Industrie beeinflusst wird.

Die meisten Studien über Interessenkonflikte haben sich bislang auf einzelne Aspekte konzentriert, z.B. auf Angehörige der Gesundheitsberufe, Krankenhäuser oder Zeitschriften oder auf eine einzelne Tätigkeit wie Forschung, Ausbildung oder klinische Versorgung. ?Das volle Ausmaß der Verflechtungen der Industrie im gesamten Gesundheitswesen ist daher noch unklar?, schreiben Chimonas und Kollegen.

Eine Karte der Vernetzungen
Um diese Lücke zu schließen, suchten die Forscher in der medizinischen Literatur nach Belegen für Verbindungen zwischen Pharma-, Medizintechnik- und Biotechnologieunternehmen und Parteien (einschließlich Krankenhäusern, verschreibenden Ärzten und Berufsverbänden) und Aktivitäten (einschließlich Forschung, Ausbildung von Gesundheitsfachkräften und Entwicklung von Leitlinien) in der Gesundheitsversorgung.

Anhand von Daten aus 538 Artikeln aus 37 Ländern und Beiträgen von Experten erstellten sie eine Karte, auf der diese Verbindungen verzeichnet sind. Die Ergebnisse zeigen ein umfangreiches Netz von Verbindungen und dass alle Arten von Parteien finanzielle Verbindungen zu Medizinproduktunternehmen haben.

Die am häufigsten ermittelten Beteiligten waren die Angehörigen der Gesundheitsberufe, wobei in 422 (78%) einbezogenen Studien einzelne Fachleute beschrieben wurden. In mehr als der Hälfte (303, 56%) der Veröffentlichungen wurden Verbindungen zwischen der Medizinprodukteindustrie und der Forschung dokumentiert, während die klinische Versorgung (156, 29%), die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften (145, 27%), die Entwicklung von Leitlinien (33,6%) und die Auswahl von Arzneimitteln (8,1%) seltener vorkamen.

Richtlinien für Interessenkonflikte fehlen
Die Ergebnisse zeigen auch, dass es für einige finanzielle und einige wenige nicht-finanzielle Verbindungen Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten gibt, aber öffentlich verfügbare Datenquellen beschreiben oder quantifizieren diese Verbindungen nur selten.

Die Forscher beschreiben beispielsweise, wie Opioidhersteller verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens Finanzmittel und andere Mittel zur Verfügung stellten, die wiederum Druck auf Aufsichtsbehörden und Gesundheitsbehörden ausübten, um Richtlinien zur Therapie mit Opioiden aufzuheben oder aufzuweichen. Chimonas und Kollegen warnen, dass viele andere Beispiele für Schäden durch von der Industrie geförderte Produkte noch unerforscht sind.

Sie räumen ein, dass sich ihre Ergebnisse auf bekannte oder dokumentierte Branchenverbindungen beschränken und dass einige Daten möglicherweise übersehen wurden. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass sie durch ihre Strategie der systematischen, doppelten Suche und des Feedbacks eines internationalen Expertengremiums gemeinsame oder wichtige Verbindungen übersehen hätten.

?Im Gesundheitswesens existiert ein umfangreiches Netz von Verbindungen der Medizinprodukteindustrie zu Aktivitäten und Parteien. Es fehlt an Richtlinien für Interessenkonflikte und öffentlich zugängliche Daten. Das deutet daraufhin, dass eine verstärkte Aufsicht und Transparenz erforderlich sind, um Patienten vor kommerziellem Einfluss zu schützen und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

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Heute vor 32 Jahren wurde meine Kommilitonin und Genossin Conny von den Bullen in den Tod gejagt
che2001, 11:52h
Am Abend des 17. November 1989 wurde meine Kommilitonin Conny Wessmann bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet. Und nachdem Conny auf dem Straßenpflaster aufgeschlagen war meinte ein Hundeführer der Bullei zu meinen GenossInnen, darunter dem hier kommentierenden tuc, der hinter Conny gestanden hatte, bevor sie getötet wurde "Ihr könnt euch gleich danebenlegen", während ich wenige Hundert Meter entfernt in einer Kneipe saß und nichts mitbekam. Am nächsten Tag waren Fadenkreuze auf Unigebäude gesprüht und der Spruch "Tote Conny=gute Conny, wir danken unserer Polizei!", einen weiteren Tag später sagte mir, als ich Flugblätter zu Connys Tod verteilte ein späterer NPD-Abgeordneter "Jetzt habt ihr euern Horst Wessel!", und noch einen Tag später wurde ein Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem GenossInnen von mir wohnten. Es verwundert da nicht, dass kurze Zeit später die Parole "Was wir brauchen, Genossen, sind Gewehre" auftauchte und bei einer späteren Nazi-Randale gegen Schwarze, bei der Bullen gemütlich kommentierend ohne einzugreifen danebensaßen ("Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er wieder rauskommt. ... Es wurde ein Notarztwagen verständigt") jemand einen Karabiner auf ein Nazischwein anlegte, glücklicherweise aber gestoppt wurde.

Fazit: Mich wundert an dem engen Verhältnis zwischen "Diensten" und Nazis gar nichts. Das ist Beides dasselbe Pack.


Schnell bildeten sich Mythen um die Person Conny, die zur heroischen Antifafighterin zurechtstilisiert wurde. Dabei war sie überhaupt keine Autonome. Geschichtsstudentin, Minicarfahrerin und Bewohnerin des HC. Das HC, Abkürzung steht für Historisches Colloqium, war im Ursprung ein von einem Verein getragenes Wohnheim für Studierende der Geschichtswissenschaften, gegründet unter anderem von Rudolph von Thadden, damals eine Koryphäe (Konifere, wie wir sagten) am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, ein linksliberales Gegenmodell zu den Verbindungshäusern.

Aufgrunddessen war das HC frühzeitig zum Angriffsziel von Neonaziattacken geworden, und es hatte sich, quasi als Selbstschutztruppe, eine Art Haus-Antifa des HC gebildet, die parallel zur Autonomen Antifa aktiv war. Vermummt und mit Schlagstöcken ausgerüstet zogen diese Leute los, wenn die Telefonkette mal wieder gegen Naziübergriffe und sonstige rechtsextreme Vorkomnisse mobilisierte, was damals mindestens einmal die Woche passierte. Sie war also eher aufgrund unmittelbarer persönlicher Betroffenheit ins antifaschistische Handlungsfeld getreten als eine typische Autonome.


Die Trauer- und Wut-Demo am 25. 11. selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.

Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole "Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!" einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten

https://www.bing.com/videos/search?q=Jupiter+Jones+Still+Official&&view=detail&mid=375D9C6F41FE45157EAF375D9C6F41FE45157EAF&&FORM=VRDGAR&ru=%2Fvideos%2Fsearch%3Fq%3DJupiter%2BJones%2BStill%2BOfficial%26FORM%3DVDMHRS

http://goest.de/conny.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Conny_Wessmann

https://www.youtube.com/watch?v=4fV_fRhHW60

Die in dem zuletzt verlinkten Film auftauchende Darstellung, die Polizei hätte das JUZI gestürmt stimmt allerdings nicht, stattdessen wurde die auf das JUZI zustürmende Braunschweiger Einsatzhundertschaft dermaßen mit Steinen, Kanonenschlägen und auch Mollies bepflastert dass sie in die Flucht geschlagen wurde. Später zogen Panzerwagen und Scharfschützen vor dem JUZI auf, trotzdem konnte - von autonomer Seite - die Situation deeskaliert werden.

https://www.youtube.com/watch?v=Wi9fwiGZr1Y

https://www.youtube.com/watch?v=L84in9gW-kg

http://netbitch1.twoday.net/stories/1575267/

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Zur Krankenhausversorgung in Deutschland
Ich weiß nicht so genau, was ich zu diesem Interview sagen soll, jedenfalls steht es quer zu allem was ich bisher gehört und gelesen habe:

https://www.gmx.net/magazine/politik/deutschland-krankenhaeuser-36335418

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Mittwoch, 17. November 2021
Unsere Freunde, die Spardenker
Gefunden bei Wuerg auf dem Zahlwort-Blog, richtig gut:

https://www.youtube.com/watch?v=iGTyy3CR4fA

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See the Fnords
Studie zur Corona-Strategie: Schweden war Exporteur des Virus
Schwedens zurückhaltende Corona-Strategie hat einer Studie zufolge dazu beigetragen, dass das Virus in andere Länder getragen werden konnte. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Uppsala in Schweden, des Norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit und der Universität Sydney in Australien. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Eurosurveillance" veröffentlicht.
"Schweden war im ersten Jahr der Pandemie ein Nettoexporteur des SARS-CoV-2-Virus in unsere nordischen Nachbarländer", sagte John Pettersson von der Universität in Uppsala am Dienstag dem schwedischen TV-Sender SVT. Das Land hatte zu Beginn im Gegensatz zu den anderen skandinavischen Ländern kaum Maßnahmen ergriffen, um eine Verbreitung des Virus zu stoppen. Die Folge waren hohe Ansteckungszahlen, die letztendlich auch die Mutation des Virus begünstigten.
Der Studie zugrunde liegt die Analyse von 71.000 Patientenproben, anhand derer eine Art genetischer Stammbaum für die Ausbreitung des Virus in den nordischen Ländern erstellt werden konnte. Es stellte sich heraus, dass Infektionsketten mit Ursprung in Schweden in mehreren hundert Fällen die Landesgrenzen überschritten.
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schwedens Eindämmungsstrategie einen Einfluss auf die epidemiologische Situation im Land und in der gesamten nordischen Region hatte", heißt es in der Studie. Man müsse allerdings berücksichtigen, dass Schweden - wie auch Dänemark - ein Transitland sei.


Dramatische Lage in Salzburg - Krankenhäuser bereiten Triage vor


Die Krankenhaus-Versorgung im österreichischen Bundesland Salzburg steht wegen der angespannten Corona-Lage auf der Kippe. Die Salzburger Landeskliniken gaben am Dienstag bekannt, dass ein Triage-Team zusammengestellt wird, weil die Behandlung aller Patienten nach geltenden Standards schon bald nicht mehr garantiert werden könne. Laut Sprecher der Kliniken soll das Team künftig darüber beraten, wer noch intensivmedizinisch behandelt werden kann und wer nicht.
Salzburg verzeichnet derzeit mit mehr als 1.500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern die höchste Sieben-Tage-Inzidenz unter den österreichischen Bundesländern. Als Reaktion auf den Hilferuf des Klinikbetreibers mit seinen vier Krankenhäusern kündigte Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer (ÖVP) Entlastungsmaßnahmen an. Unter anderem sollen manche Corona-Patienten in Zentren für medizinische Rehabilitation untergebracht werden.

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Once upon a time in the Bronx
https://www.youtube.com/watch?v=JyOjZyWA7-Y

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Dienstag, 16. November 2021
Begegnung mit meinem alten Blog
Fritz sei Dank, die Beiträge gibt es noch:

https://arboretum.blogger.de/stories/2824269/#2830399

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Erst Corona, bald auch noch Influenza: ECDC warnt vor einer starken Grippewelle ? das sind die Indizien
Dawn O'Shea



Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) warnt vor einer möglicherweise schweren Grippesaison.

Nach Angaben des Zentrums ist die Gesamtzahl der in den meisten Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums (EU/EWR) festgestellten Grippefälle zwar noch gering, doch gebe es Anzeichen dafür, dass die Zirkulation in Kroatien über dem saisonalen Schwellenwert liege, so das ECDC.

Früher Nachweis von Erregern
Im vergangenen Monat meldeten Labore in der EU bzw. im EWR am häufigsten den Subtyp ist A(H3N2). Von solchen Infektionen waren überproportional viele ältere Menschen betroffen. A(H3N2) wird mit einer geringeren Wirksamkeit des Impfstoffs in Verbindung gebracht. ?Die frühen Nachweise des A(H3N2)-Subtyps sind ein Hinweis darauf, dass die kommende Grippesaison schwerwiegend sein könnte, auch wenn wir nicht mit Sicherheit wissen können, wie die kommende Grippesaison aussehen wird?, sagte Pasi Penttinen, Leiter des Grippeprogramms des ECDC.

Die frühen Nachweise des A(H3N2)-Subtyps sind ein Hinweis darauf, dass die kommende Grippesaison schwerwiegend sein könnte (?). Pasi Penttinen
?Ein steiler Anstieg der Grippeinfektionen während der laufenden COVID-19-Pandemie könnte schwerwiegende Folgen für ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem haben und die durch COVID-19 bereits belasteten Gesundheitssysteme zusätzlich belasten?, so Penttinen. ?Daher ist es wichtig, dass wir die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und diejenigen schützen, die am meisten gefährdet sind?, sagte Penttinen.

Blick auf Deutschland

Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Rate) in der Bevölkerung ist in der 42. Kalenderwoche 2021 im Vergleich zur Vorwoche bundesweit gesunken. Im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren haben Ärzte in insgesamt 126 (63%) der 201 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 51 (25%) Proben mit Rhinoviren, 50 (25%) mit Respiratorischen Synzytialviren (RSV), 20 (10%) mit Parainfluenzaviren (PIV), 15 (7%) mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV) des Typs OC43 bzw. 229E, 4 (2%) mit SARS-CoV-2, 2 (1%) mit humanen Metapneumoviren (hMPV) sowie 1 (0,5%) Probe mit Influenza A-Viren.

Der Artikel ist im Original bei Univadis erschienen.

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Wie gut schützen MRNA-Impfstoffe vor Covid 19 und was für Alternativen gibt es?
So effektiv schützen die Impfstoffe vor Delta-Infektionen

Herdenimmunität unerreichbar?
Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurden mittlerweile 67,4 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Hinzu kommen etwa 5,3% Genesene. Zu Beginn der Pandemie spekulierten Epidemiologen, dass ab einem Gesamtschutz von 70%, vielleicht 80%, Herdenimmunität eintreten könnte. Diese Hoffnung scheint sich nicht zu bewahrheiten, wie eine neue Literaturübersicht zeigt. Sie wurde vom baden-württembergischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben.

Im 1. Schritt ging es um die Effektivität verschiedener Impfstoffe:

AstraZeneca: Die Wirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 51-79%, gegen die Delta-Variante sind es 67%.

BioNTech/Pfizer: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 77%-95%, gegen die Delta-Variante wurden 54-80% genannt.

Johnson: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei etwa 60%

Moderna: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 82-100%, gegen die Delta-Variante wurden 51-87% berichtet.

Prof. Dr. Martin Eichner vom Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie an der Universität Tübingen hat im 2. Schritt Berechnungen unter der Annahme verschiedener Szenarien durchgeführt: mit Wirksamkeitswerten von 60% (pessimistisch), 70% (mittlerer Wert) und 80% (optimistisch).


Wenn die optimistische Impfwirksamkeit zutrifft, müssten 86,9% der gesamten Bevölkerung geimpft sein, bei der mittleren Impfwirksamkeit 93,3% und bei der pessimistischen Impfwirksamkeit sogar 100%. Das gilt, wenn die Delta-Variante weiter wie bisher zirkuliert und alle Kontakteinschränkungen aufgehoben würden.

Indischer Totimpfstoff schützt zu rund 78% vor COVID-19
In The Lancet stellen Forscher neue Daten zur klinischen Wirksamkeit von BBV152 (Covaxin®) von Bharat Biotech, Indien, vor. Es handelt sich um einen Totimpfstoff, der mit einem an Alaun adsorbierten Toll-like-Rezeptor 7/8-Agonisten formuliert wird. Darüber hat Univadis.de berichtet.

An der Phase-3-Studie nahmen 25.798 Personen aus Indien teil. 24.419 erhielten bis zur Analyse 2 intramuskuläre Injektionen (n = 12.221 Verum, n = 12.198 Placebo). 0,3% aller Teilnehmer in der Verumgruppe bekamen eine symptomatische COVID-19-Infektion, unter Placebo waren es 1,2%. Dies entsprach einer Effektivität von 77,8% gegen alle Varianten von SARS-CoV-2. Gegen die Delta-Variante betrug die Schutzwirkung 65,2% und gegen die Kappa-Variante 90,1%. Vor schweren COVID-19-Infektionen schützte BBV152 zu 93,4 % und vor asymptomatischen Infektionen zu 63,6%.

Der Impfstoff wurde gut vertragen. In beiden Gruppen gab es bei 12,4 % der Probanden unerwünschte Effekte, vor allem lokale Schmerzreaktionen, aber keine anaphylaktischen Reaktionen oder impfassoziierte Todesfälle.

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Sonntag, 14. November 2021
Sorgen haben manche
Das war ein physical weekend. Gestern den Garten winterfest gemacht, heute wieder heftig trainiert, diesmal mit einem relativen Schwerpunkt auf Capoeira. Interessantes Gespräch mit einer Trainingskumpeline geführt die Professorin für Infektiologie ist. Heute war ich so durchgeschwitzt dass selbst die Boxhandschuhe auf den Trockner mussten.

Meine Lieblingsschwester kann ja nicht verstehen, dass ich überhaupt noch zu einem Gruppensport gehe. Letztes Jahr war unsere große Schwester die Panikperson, jetzt ist sie es. Sie stellt schon in Frage, ob sie zu meinem Geburtstag kommt - der schon unter G2+ Bedingungen abläuft, d.h. geimpft und getestet - weil sie es für intolerabel hält, dass sich 8 Personen in einem beheizten Raum aufhalten.

Unter Feiern versteht man im Fall meiner Familie gemeinsam essen bzw. Kaffee trinken und sich länger unterhalten, da wird nicht getanzt oder geschunkelt, es gibt gar keinen Körperkontakt. Das ist ihr, deren einzige Sozialkontakte außerhalb ihrer Partnerbeziehung im maskiert im Supermarkt einkaufen bestehen und die allein in einem Einfamilienhaus wohnt schon viel zu viel. Sie kann auch nicht verstehen dass ich meine Kunden zu Hause besuche und wir im Büro arbeiten und kein Homeoffice machen. Also schlug sie vor, wir könnten meinen Geburtstag doch im Garten feiern, oder sie übergibt mir die Geschenke an der Wohnungstür und wir gehen dann zusammen mit dem Hund Gassi und sie fährt wieder nach Hause. Sie kündigte schon an dass es mit Weihnachten wohl nichts werden wird, zumindest würde sie nicht bei uns übernachten.

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Freitag, 12. November 2021
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag dem Blauen Mond und Zitterwolf

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Die blödesten Fragen, die mir je gestellt wurden
hatte ich alle gestern:

Wieso benutzt Du keine Corona-Warn-App/Luca App?

Warum machst Du Deinen Job?

Wieso hast Du keine Kinder?

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Donnerstag, 11. November 2021
Corona-Eskalation: Ist ein neuer Lockdown unvermeidbar?
Michael van den Heuvel, Medscape

Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, erneut Höchstwerte bei wichtigen Kennzahlen. Innerhalb der letzten 24 Stunden haben sich weitere 50.196 Personen mit SARS-CoV-2 infiziert. Am Vortag waren es 39.676 Ansteckungen und vor 1 Woche 33.949 zusätzliche Fälle. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist auf 249,1 Infektionen pro 100.000 Einwohner angestiegen (Vortag 249,1, Vorwoche 154,5). Weitere 235 Patienten aufgrund von COVID-19 gestorben (Vorwoche 165 Todesfälle).

Laut DIVI-Intensivregister waren am 10. November 2.739 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, also 52 mehr als am Vortag. Aktuell sind 763 Betten im Low-Care- und 1.654 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 364 freie ECMO-Behandlungsplätze. Einzelne Krankenhäuser haben aber ihr Limit bereits erreicht.

Angesichts der Entwicklung rechnet Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité-Universitätsmedizin in Berlin damit, dass es bald zum nächsten Lockdown kommen könnte. 3G- oder 2G-Regelungen reichten vermutlich nicht aus, um die Zahl der Infektionen angesichts der Delta-Variante ausreichend zu senken, so der Virologe. Einmal mehr appelliert er an alle Bürger, sich impfen zu lassen. Ohne zusätzlichen Schutz, so seine ?konservative Schätzung?, könnten weitere 100.000 Menschen bundesweit an COVID-19 sterben. Damit würde sich die derzeitige Zahl von rund 97.000 Toten mehr als verdoppeln, prognostiziert Drosten.

Ringen um eine Strategie ? mit Bürgertests für alle
Trotz der aktuellen Entwicklung spricht sich Jens Spahn (CDU), mittlerweile kommissarischer Bundesgesundheitsminister, weiter dafür aus, die epidemische Notlage in knapp 2 Wochen zu beenden. Ohne rechtliche Handhabe wird es jedoch schwer, bundeseinheitliche Maßnahmen umzusetzen. Ein Bund -Länder-Treffen soll für mehr Klarheit sorgen.

Zeitgleich arbeiten SPD, Grüne und FDP an einem Katalog mit Maßnahmen. Das Papier soll bis März 2022 gelten. Es setzt stark auf 3G, sowohl am Arbeitsplatz als auch bei der Freizeit. Mittlerweile zirkuliert ein Verordnungsentwurf, der einen kostenfreien Antigen-Schnelltest pro Woche vorsieht ? auch für Geimpfte oder Genesene. Seit 11. Oktober sind solche Untersuchungen kostenpflichtig. Der Marburger Bund fordert Tests als Teil einer 2G-Plus-Strategie, falls sich die Pandemie durch 2G allein nicht kontrollieren lässt. 2G-Plus bedeutet, dass Genesene und Geimpfte ebenfalls getestet werden.

Genau hier liegt ein weiteres Problem. Experten des Paul-Ehrlich-Instituts haben zusammen mit Kooperationspartnern 122 Antigen-Tests bewertet. 96 erfüllten die geforderten Kriterien, teilweise mit sehr guten Ergebnissen. 26 Tests erbrachten jedoch nicht die geforderte Sensitivität. Es gibt eklatante Unterschiede.

STIKO: Für Personen unter 30 nur noch Comirnaty®
Am 10. November hat die Ständige Impfkommission ihre COVID-19-Impfempfehlung aktualisiert. Vaxzevria® (AstraZeneca) und Janssen (Janssen-Cilag/Johnson & Johnson), 2 Vektorvirus-Impfstoffe, werden weiterhin erst ab 60 Jahren empfohlen. Ab sofort rät die STIKO aber, bei Personen unter 30 Jahren nur noch Comirnaty® von Biontech/Pfizer einzusetzen. Das gilt bei Erst- und bei Auffrischungsimpfungen ? unabhängig von der Erstimpfung.

Zur Begründung verweist die STIKO auf seltenen Fällen von Herzentzündungen in Zusammenhang mit Spikevax® von Moderna. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 30 ist das Risiko einer Myokarditis oder Perikarditis erhöht. Doch wie kommt es zu dieser Nebenwirkung?

Prof. Dr. Andreas Zeiher vom Universitätsklinikum Frankfurt hält 2 Mechanismen für denkbar: ?Zum einen könnte es eine Reaktion auf die aktive Komponente des Impfstoffs sein, etwa die mRNA-Sequenz, die für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 kodiert, oder die generelle Immunreaktion auf die Impfung.? Der Experte weiter: ?Die Tatsache, dass eine Myokarditis häufiger nach der 2. Impfung auftritt, zumindest beim BioNTech-Impfstoff, könnte eher für eine generelle Reaktion des Immunsystems auf die Impfung sprechen, das ist aber spekulativ.? Was dagegen eher für die RNA-Sequenz an sich spreche, sei, dass es nach Impfung mit dem Moderna-Impfstoff etwas häufiger zu Myokarditis-Fällen komme.

Die mRNAs der Impfstoffe codieren zwar beide für das Spike-Protein. Es handelt sich aber um unterschiedliche Ausschnitte (also Teilsequenzen). Die Sequenzunterschiede wären daher zumindest eine mögliche Erklärung.

?Als einzige Risikoparameter wurden bisher ein Alter zwischen 16 und 29 Jahren und dazu das männliche Geschlecht identifiziert?, sagt Zeiher. Die Gründe dafür seien unklar, die Daten lassen sich aber in allen Studien ?sehr einheitlich? bestätigen.


?Insgesamt bleibt festzuhalten: Peri- und Myokarditis sind seltene, aber nach mRNA-Impfung gegen SARS-CoV-2 vermehrt vorkommende Nebenwirkungen mit einer excess rate von etwa 2,7 auf 100.000 Geimpfte (überwiegend junger Männer), aber immer noch 4- bis 10-mal niedriger in der Häufigkeit als die Myokarditis, die im Zuge einer COVID-19-Erkrankung beobachtet wird?, lautet sein Resümee.

Neurologische Komplikationen nach COVID-19 häufiger als nach Impfungen
Sehr selten kann es nach Corona-Impfungen zu neurologischen Symptomen wie einem Guillain-Barré-Syndrom, einer Fazialisparese oder hämorrhagischen Schlaganfällen kommen. Das Risiko für solche Ereignisse ist aber nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 um ein Vielfaches höher, wie eine Analyse aus England und Schottland gezeigt hat, wie Univadis.de berichtete.

Um die Häufigkeit von Komplikationen nach den verschiedenen Impfungen zu ermitteln, arbeiteten britische Wissenschaftler mit der ?Self-Controlled-Cases Series?-Methode (SCCS): einem Verfahren zur Überprüfung der Sicherheit von Impfstoffen. Dabei werden die ersten Wochen nach der Impfung mit einem zufällig ausgewählten anderen Zeitraum im Leben derselben Personen verglichen.

Die Forschenden analysierten Daten von 32,5 Millionen Personen aus England, die ihre erste Dosis des AstraZeneca- oder BionNTech/Pfizer-Impfstoffes vor dem 21. Mai 2021 erhalten hatten.

Nach der Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff (AZD1222) fiel insbesondere im Zeitraum von 15 bis 21 Tagen nach der Impfung ein Anstieg von Guillain-Barré-Syndromen auf (Inzidenzrate [IRR] 2,90). Auch eine Fazialisparese trat nach dieser Impfung gehäuft auf (IRR 1,29).

Nach der Impfung mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff wurde kein Signal für diese Erkrankungen beobachtet ? dafür aber ein Anstieg von hämorrhagischen Schlaganfällen (IRR 1,38 für den Zeitraum von 15 bis 21 Tagen nach der Impfung). Vermehrte entzündliche Erkrankungen des Gehirns oder akute demyelinisierende Ereignisse wurde nach den Impfungen nicht beobachtet.

Alle neurologischen Komplikationen waren nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 wesentlich häufiger. Die Angaben selbst stammen vom Tag des positiven Tests:


IRR 19,34 für akute demyelinisierende Ereignisse (z.B. MS-Schub)

IRR 38,57 für entzündliche Erkrankungen des Gehirns (Enzephalitis, Meningitis und Myelitis)

IRR 24,22 für Subarachnoidalblutungen

IRR 33,7 für das Guillain-Barré-Syndrom

IRR 33,23 für eine Fazialisparese

In absoluten Zahlen sind neurologische Komplikationen nach Impfungen sehr selten. So rechnen Forscher nach 10 Millionen Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin mit 38 zusätzlichen Fälle eines Guillain-Barré-Syndroms gerechnet ? nach ebenso viel SARS-CoV-2-Infektionen wären es 145 zusätzliche Fälle.

BioNTech/Pfizer-Impfstoff: Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren
Im NEJM berichten BioNTech und Pfizer über eine Dosisfindungsstudie der Phase 1 und eine laufende randomisierte Studie der Phasen 2/3.

Während der Phase-1-Studie erhielten insgesamt 48 Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren 10 μg, 20 μg oder 30 μg des BNT162b2-Impfstoffs; 16 Kinder in jeder Dosisstufe. Auf Grundlage der Reaktogenität und Immunogenität wurde eine Dosis von 10 μg für die weitere Untersuchung ausgewählt.

In der Phase-2/3-Studie wurden bekamen 2.268 Probanden nach dem Zufallsprinzip dem BNT162b2-Impfstoff (1.517 Kinder) oder Placebo (751 Kinder). Zum Zeitpunkt der Datenerhebung lag die Nachbeobachtungszeit im Median bei 2,3 Monaten.

Bei den 5- bis 11-Jährigen wies der BNT162b2-Impfstoff wie auch in den anderen Altersgruppen ein günstiges Sicherheitsprofil auf. Es wurden keine impfstoffbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse festgestellt. 1 Monat nach der 2. Dosis betrug das mittlere Verhältnis neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2 bei 5- bis 11-Jährigen im Vergleich zu 16- bis 25-Jährigen 1,04 (95 % Konfidenzintervall [KI] 0,93 bis 1,18). Damit sei das vorgegebene Erfolgskriterium für die Immunogenität erfüllt worden, so die Autoren.


COVID-19 mit Beginn 7 Tage oder später nach der 2. Dosis wurde bei drei Empfängern des BNT162b2-Impfstoffs und bei 16 Placebo-Empfängern gemeldet. Die Wirksamkeit liegt bei 90,7% (95%-KI, 67,7% bis 98,3%).

?Ein Impfschema, bestehend aus zwei 10-μg-Dosen von BNT162b2, die im Abstand von 21 Tagen verabreicht wurden, erwies sich bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren als sicher, immunogen und wirksam?, so das Fazit der Autoren.

Die US Food and Drug Administration (FDA) hat auf Grundlage der Daten ihre Zulassung bereits auf 5- bis 11-Jährige ausgeweitet. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wertet entsprechende Studien derzeit aus.

Moderna will Zulassung auf 6- bis 11-Jährige ausdehnen
Von ähnlichen Plänen berichtet auch Moderna in einer Pressemeldung. Der Konzern hat bei der EMA eine Erweiterung der bedingten Marktzulassung auf Kinder zwischen 6 und 11 Jahren beantragt.

Grundlage ist die KidCOVE-Studie, eine randomisierte, placebokontrollierte Expansionsstudie zur Bewertung der Sicherheit, Verträglichkeit, Reaktogenität und Wirksamkeit von 2 Dosen mit je 50 µg mRNA-1273 im Abstand von 28 Tagen. Die Studienpopulation wird in 3 Altersgruppen unterteilt (6 bis < 12 Jahre, 2 bis < 6 Jahre und 6 Monate bis < 2 Jahre).

Jetzt wurden Daten zur Reaktigenität bei Kindern im Alter von 6 bis unter 12 Jahren veröffentlicht, und zwar im Vergleich zu jungen Erwachsenen aus der Phase-3-Studie COVE. Im Mittel lag das Verhältnis des Ansprechens bei 1,5 (95%-KI 1,3 bis 1,8), mit einer Seroresponse-Rate von 99,3%.

Zuvor hatte Moderna bereits Daten aus der KidCOVE-Studie publiziert. 2 Wochen nach der 1. Dosis wurde eine Impfwirksamkeit von 100% gemäß der Falldefinition für COVID-19 beobachtet. Für asymptotische SARS-CoV-2-Infektionen gibt der Hersteller 2 Wochen nach der 1. Dosis 65% (95%-KI 0,16 bis 0,85). an. Bei einer SARS-CoV-2-Infektion unabhängig von den Symptomen betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs 2 Wochen nach der ersten Dosis 80% (95%-KI 0,62 bis 0,90).

Kognitive Defizite nach COVID-19 häufig
Mittlerweile haben zahlreiche Arbeitsgruppen Daten über kognitive Defizite nach COVID-19 veröffentlicht. Ein Überblick ist kürzlich bei Univadis.de erschienen.

Wissenschaftler der Universität von Cambridge berichten in einem Preprint über Daten von 181 Personen nach COVID-19. Sie fanden ein ?konsistentes Muster von Gedächtnisstörungen? sowie von ?objektiven? Unterschieden zwischen Genesenen und Personen ohne COVID-19 in der Vorgeschichte. Die Schwere kognitiver Beeinträchtigungen gen korreliere mit der Schwere der Infektionskrankheit, heißt es weiter.

Laut Meldung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) haben 72% aller Genesenen kognitive Beeinträchtigungen. Die Zahlen beziehen sich auf eine Post-COVID-Ambulanz an der Charité-Universitätsmedizin, Berlin.

In JAMA Neurology berichten Wissenschaftler von Patienten, die COVID-19 mit unterschiedlichem Schweregrad überstanden hatten. Von ihnen litten 23% an Gedächtnisproblemen, bei 18% war die Verarbeitungsgeschwindigkeit vermindert, bei 16% die exekutive Funktion und bei 15% der Sprachfluss. Zwar traten die meisten kognitiven Probleme häufiger bei schweren Infektionserkrankungen auf ? aber selbst bei mildem Verlauf berichteten Patienten von solchen Einschränkungen.

Schwedische Forscher wollten wissen, ob sich kognitive Defizite auch anhand von Biomarkern im Plasma nachweisen lassen. In EBioMedicine berichten sie, nur während der Akutphase von COVID-19 seien die Werte verschiedener Proteine erhöht gewesen, hätten sich ? trotz andauernder kognitiver Beschwerden der Patienten ? dann aber normalisiert.

Selbst bei asymptomatischen SARS-CoV-2-Infektionen zeigte sich ein Verlust an IQ und Merkfähigkeit, wie britische Forscher in EBioMedicine schreiben.

Droht nach der SARS-CoV-2-Pandemie eine Post-COVID- oder Long-COVID-Pandemie? Das halten Experten für recht wahrscheinlich. ?Es ist damit zu rechnen, dass sich Hausärzte, Psychiater, Neurologen, Sozialpädagogen und andere in den nächsten Monaten und Jahren vermehrt der Aktivierung, Reintegration und Begutachtung betroffener Patienten widmen werden?, konstatieren Prof. Dr. Peter Berlit von der DGN und Kollegen jetzt in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift .

Mehr als das Spike-Protein: Was Delta so gefährlich macht
Seit Beginn der Pandemie untersuchen Wissenschaftler, wie sich Mutationen im Genom des neuartigen Coronavirus auf seine Eigenschaften auswirken. Sie haben sich vor allem auf Gene des Spike-Protein konzentriert. Neue Sequenzen werden in Lentiviren eingebracht und exprimiert. Diese ?Pseudoviren? lassen sich gut untersuchen. Bei 3 weiteren Strukturproteinen von SARS-CoV-2 versagt diese Technik allerdings.

Jetzt ist Forschenden ein Durchbruch gelungen. Sie stellten virusähnliche Partikel (VLP) her, die alle Strukturproteine von SARS-CoV-2, jedoch kein Genom enthalten. Äußerlich sieht ein SARS-CoV-2-VLP genauso aus wie ein vollwertiges Virus. Es kann sich im Labor mit Zellen verbinden und in sie eindringen, was sich anhand eines Markers nachweisen lässt. Da VLP das RNA-Genom fehlt, können sie nicht die Zellmaschinerie zur Replikation kapern und aus der Wirtszelle ausbrechen, um weitere Zellen zu infizieren. Das macht Experimente gefahrloser.

Als nächstes veränderten Forscher die Proteine ​​der VLP. Sie arbeiteten mit R203M, einer Mutation, die in Delta gefunden wurde und das Nukleokapsid (N) verändert. Das N-Protein gilt als ein zentraler Akteur bei der Virusreplikation. Es trägt zur Stabilisierung und zur Freisetzung des genetischen Materials des Virus bei. Und es enthält einen Mutations-Hotspot: einen Abschnitt aus 7 Aminosäuren, der in jeder besorgniserregenden SARS-CoV-2-Variante mutiert ist. R203M ist eine Mutation aus diesem Bereich. Im Experiment wurden Zellen tatsächlich stärker infiziert, verglichen mit dem Wildtyp des N-Proteins.

Anschließend testeten die Wissenschaftler ein echtes Coronavirus, das so konstruiert wurde, dass es die R203M-Mutation enthält, unter geeigneten Laborbedingungen für die biologische Sicherheit. Nach dem Eindringen in Lungenzellen im Labor produzierte das mutierte Virus 51-mal mehr infektiöse Viren als ein ursprünglicher SARS-CoV-2-Stamm.

Bei Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, infiziert ein sehr kleiner Teil der Viruspartikel, die von einer Zelle produziert werden, tatsächlich andere Zellen, weil vielen Viruspartikeln Teile oder das gesamte virale RNA-Genom fehlen. ?Mutationen, die das Virus beim Einbringen von RNA in die Wirtszellen effizienter machen, können also die Anzahl der produzierten infektiösen Partikel erhöhen?, erklären die Forscher.

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Mittwoch, 10. November 2021
Boostern was das Zeug hält: Wie die Länder Auffrischungsimpfungen umsetzen wollen.
Wer impft wo? Laut STIKO oder alle?
Ute Eppinger, Medscape



Kein Ende der Pandemie in Sicht: Die Inzidenz erreicht immer neue Rekorde. Erste Intensivstationen schlagen Alarm. Neben der Impfung für noch Ungeimpfte gilt eine Booster-Impfung als möglicher Weg aus der Krise. In den meisten Bundesländern werden seit Anfang September Auffrischimpfungen gegen COVID-19 angeboten.

Doch wie schnell sind Booster-Impfungen umsetzbar? Nur wenige Bundesländer ? darunter Berlin, Bayern und Thüringen bieten in ihren Impfzentren neben Erstimpfungen auch die Auffrischungsimpfung an. Bayern hat gestern angekündigt, alle seine Impfzentren wieder hochzufahren. Boostern sei der beste Schutz, so Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Die Impfzentren sollten alle Menschen über 60 Jahren direkt anschreiben, es gebe aber keine Reihenfolge. ?Wer kommt, wird geimpft ? niemand wird zurückgewiesen?, sagte Söder.

Booster-Strategien der Länder
Die meisten Bundesländer haben ihre Impfzentren geschlossen und setzen beim Boostern auf Hausarztpraxen, Betriebsärzte und mobile Impfteams. Um die Geschwindigkeit in der Durchführung zu erhöhen will Nordrhein-Westfalen in Landkreisen und kreisfreien Städten weitere mobile Impfungen anbieten und zusätzliche Impfstellen schaffen ? ergänzend zu den Impfungen der niedergelassenen Ärzteschaft, teilt Carsten Duif, Sprecher des Sozialministeriums in NRW mit.

?Für die kommenden Monate ist der Impffortschritt von zentraler Bedeutung. Hier müssen wir weiter an Geschwindigkeit zulegen. Die Voraussetzung dafür schaffen wir jetzt: Mit den ergänzenden Impfmöglichkeiten bringen wir weiteren Schwung in die Impfkampagne. Die niedergelassene Ärzteschaft macht einen guten Job. Gemeinsam schaffen wir aber mehr?, betont Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Geschlossen sind die Impfzentren auch in Baden-Württemberg. Das Land fährt zweigleisig: Ärzteschaft und mobile Impfteams, bestätigt Pascal Murmann, Sprecher des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Seit gut 4 Wochen liegen die Impfungen in den Händen der Ärzteschaft.

Um die mehr als 7.000 Hausärzte und fast 10.000 Fachärzte zu unterstützen und ?aufgrund des teilweise enormen Andrangs vor den Impfbussen und lokalen Impfstationen sowie der stark belasteten Arztpraxen haben wir letzte Woche bereits 50 zusätzliche mobile Impfteams an den Start gebracht?, berichtet Murmann.

Sozialminister Manne Lucha hat angekündigt, weitere 50 mobile Impfteams in die Fläche zu bringen ? dann wären es 130 Teams für ganz Baden-Württemberg. Auch viele Kommunen werden aktiv. In enger Zusammenarbeit mit Ärzteschaft und Klinik bietet etwa Stuttgart 2 kleine Impfzentren in Einkaufspassagen an.

Bislang ist die Quote der Booster-Impfungen überschaubar: Wie das RKI mit Stand 9. November berichtet, liegt die Rate der 3-fach Geimpften bundesweit bei 4,1%. Wobei es zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede gibt: Während Baden-Württemberg mit 3,7% (1,3% bei den 18-59-Jährigen und 8,4% bei den über 60-Jährigen) wie auch Bayern (3,7% bzw. 7,7%) unter dem Schnitt liegen, schneiden Berlin (5,7% bzw. 18,8%), Bremen (6,2% bzw. 12,8%) und Schleswig-Holstein (5,7% bzw.12,1%) überdurchschnittlich gut ab.

Booster ab 70, ab 60 oder doch für alle ab 12 Jahren?
In einem gemeinsamen Aufruf an die Vertragsärzte bitten KBV-Vorsitzender Dr. Andreas Gassen und Gesundheitsminister Spahn darum, ?die COVID-19-Impfkampagne weiterhin mit aller Kraft zu unterstützen?.

Eine Zulassung der EU-Kommission für die Auffrischimpfung mindestens 6 Monate nach der zweiten Impfung liegt für die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna für alle Personen ab 18 Jahren vor. Eine aktuelle Empfehlung der STIKO rät, für unter 30-Jährige vorzugsweise den BioNTech/Pfizer-Impfstoff zu verwenden ? nach der Auswertung von Daten zur Myokarditis-Nebenwirkung unter jungen Menschen.

Die STIKO empfiehlt allerdings nach wie vor eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (frühestens 6 Monate nach der zweiten Impfung) für Menschen, die besonders gefährdet sind. Das betrifft u.a. Menschen ab 70 Jahren, Menschen in Pflegeheimen und immundefiziente Personen.

Die Gesundheitsminister der Länder haben jedoch die Booster-Impfung für alle ab 60 beschlossen, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprach vom Booster für alle und inzwischen ? das teilt das Bundesgesundheitsministerium mit ? kann jeder ab 12 Jahre 6 Monate nach der 2. Impfung eine Booster-Impfung bekommen. Insbesondere sollten Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen und medizinisches Personal die Auffrischungsimpfungen erhalten.

Hausärzte überfordert?
Das Hin und Her um den Booster hat das die Arbeit der Hausärzte nicht leichter gemacht, bestätigt Manfred King, Sprecher des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg im Gespräch mit Medscape: ?Das hat schon zu deutlich mehr Diskussionen in den Praxen geführt und den Ärzten noch mehr Arbeit beschert.?


Der Fokus der Booster-Impfung in Baden-Württemberg liegt laut Sozialministerium bei den älteren und vulnerablen Personengruppen, grundsätzlich aber könnten sich in Baden-Württemberg alle Menschen einen Booster hoffen, wenn die Zeiträume (6 Monate) eingehalten werden.

Wer mit dem Vakzin von Johnson & Johnson geimpft wurde, kann sich seinen Booster mit einem mRNA-Impfstoff bereits nach 4 Wochen abholen. Geboostert wird nach Möglichkeit mit einem anderen Impfstoff als dem bei den vorangegangenen Impfungen verwendeten.

Der Hausärzteverband Baden-Württemberg führt die Booster-Impfungen entsprechend den STIKO-Empfehlungen durch, sagt King. ?Wir halten uns da an die STIKO. Wer darüber hinaus eine Booster-Impfung möchte, kann das mit dem Hausarzt individuell besprechen und wenn entsprechende Gründe vorliegen, kann sich derjenige boostern lassen.?

Der Aufwand, der für die Praxen durch die Auffrischimpfungen entsteht, ist ganz unterschiedlich: ?Wir haben große regionale Unterschiede bei der Impfquote ? insofern ist die Belastung der Praxen durch die Booster-Impfung auch sehr unterschiedlich?, berichtet King.

Ärzte haben keine Zeit für Impf-Bürokratie
Die KBV verweist darauf, dass sowohl das PEI als auch die STIKO klarstellen, dass die Vakzine zur Influenza- und COVID19-Impfung simultan verabreicht werden können. ?Die Möglichkeit einer gemeinsamen Durchführung dieser beiden wichtigen Impfungen sollte möglichst breit zur Anwendung kommen, um die Infektionswellen beider Krankheiten so niedrig wie möglich zu halten.?

Wer verlangt, Ärzte sollen die Patienten einladen, lebt fern der Realität. Das ist Unsinn, und ist schlicht und ergreifend nicht machbar. Vorstände der KBV und der KVen
Die KBV und die KVen stellen aber auch klar, dass es den Ärzten nicht möglich ist, Patienten zum Boostern einzuladen. Die Praxen hätten bereits bewiesen, dass sie das Impfen stemmen können und 3,4 Millionen Impfungen pro Woche oder 13,5 Millionen Impfungen pro Monat schaffen.

?Das geht aber nur, wenn sie impfen, impfen und impfen ? und sich nicht auch noch mit überbordender Bürokratie beschäftigen müssen. Wer verlangt, Ärzte sollen die Patienten einladen, lebt fern der Realität. Das ist Unsinn, und ist schlicht und ergreifend nicht machbar?, betonten die Vorstände in einer Stellungnahme.

Sinnvoll sei ein gestuftes Vorgehen, Gesundheitsbehörden der Bundesländer oder die Krankenkassen sollten gezielt zum Impfen einladen. Auch sollte die bisherige Bestellsystematik beibehalten werden.

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Heute ist ein besonderer Gedenktag
Vor 130 Jahren starb Arthur Rimbaud

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Dienstag, 9. November 2021
Impfverweigerung und verantwortliches Handeln
MIT Technology Review
Von
 Jo Schilling

Die Menschen, die derzeit mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, sind in den
allermeisten Fällen ungeimpft. In den letzten drei Wochen waren laut RKI 88 Prozent der
erwachsenen Covid-Patienten unter 60 Jahren auf den Intensivstationen nicht geimpft. Auf
das gesamte Jahr 2021 bezogen sind es sogar stolze 96,5 Prozent. Dass die persönliche
Ablehnung einer Impfung das Klinikpersonal an und über seine Belastungsgrenzen treibt, ist
hinlänglich bekannt. Interessant wäre, wie viele dieser Impfverweigerer zu Beginn der
Pandemie Solidarität mit dem medizinischen Personal bekundet haben und abends fleißig am
Fenster applaudiert haben ? Sie erinnern sich? Aber dazu gibt es wohl keine Statistiken.
Sehr wohl gibt es aber Untersuchungen dazu, was für Folgen die vergangenen Covid-Wellen
? beziehungsweise die daraus resultierende Überlastung des Gesundheitssystems ? für kranke
Menschen hatten, die nicht an SARS-Cov-2 erkrankt sind. Weltweit konnte jeder siebte
Krebspatienten nicht operiert werden, obwohl die Operation potenziell sein oder ihr Leben
gerettet hätte. Während der Zeiten des vollständigen Lockdowns mussten Krebskranke im
Durchschnitt über fünf Monate auf ihre Operation warten, legt eine aktuelle Studie des
Fachmagazins The Lancet dar.
Anzeige
Die Notaufnahmen in den Krankenhäusern sind zwar normal weiter betrieben worden, aber es
gab in deutschen Krankenhäusern weder reguläre Sprechstunden noch ein durchgeplantes OPProgramm. Die klinische Infrastruktur war so damit beschäftigt, Covid-Patienten am Leben
halten, dass es grade so gelang, Notfälle zu versorgen und die Krebspatienten weiter zu
betreuen. Daten des wissenschaftlichen Dienstes der AOK zeigen, dass die Lockdown-Zeiten
einen regelrechten Rattenschwanz hinter sich herziehen. Beispiel Darmkrebs: Durch die
Lockdown-Phasen wurden im Jahresdurchschnitt etwa 13 Prozent weniger Fälle von
Darmkrebs diagnostiziert. Diese Diagnosen werden vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt
gestellt werden ? mit dann fortgeschrittenem Darmkrebs und einer deutlich schlechteren
Prognose. Bereits jetzt operieren Ärztinnen und Ärzte weniger Betroffene mit Darmkrebs in
frühen Stadien. Ähnliches gilt für Brustkrebs.
Eine andere Situation
In den ersten drei Wellen war das der Preis für das Überleben vieler Menschen in der
Pandemie. Das war richtig und konsequent, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Jetzt
ist die Situation anders. Jetzt haben wir einen Impfstoff. Dennoch rollt die vierte Welle. Das
resultiert aus dem Unwillen eines Drittels der Bevölkerung sich impfen zu lassen und aus der
Gewöhnung an die Gefahr.
Die Delta-Variante ist so schnell und potent, dass Experten sicher sind, dass sich innerhalb
der nächsten Monate jeder, der nicht geimpft ist, mit dem Virus infizieren wird. Und ein nicht
unbeträchtlicher Teil dieser Menschen wird in den Krankenhäusern und auf den
Intensivstationen landen.
In den Krankenhäusern löst das zwei Effekte aus: Einerseits wird keine größere Krebs-OP
geplant, wenn für den operierten Menschen kein Intensivbett für den Notfall (oder sogar bei
schweren Fällen für die geplante Nachversorgung) zu Verfügung steht. Liegen in diesen
Betten ungeimpfte Covid-Patienten, kann also ein Krebspatient nicht operiert werden, weil ein
anderer die Impfung verweigert hat.
Kein OP-Personal: Keine OPs
Andererseits ist die Betreuungsintensität von Covid-Patienten auf den Intensivstationen
deutlich größer als bei anderen Fällen. Während sich eine Intensivpflegekraft um drei
Herzinfarkt-Patienten kümmern kann, ist der Betreuungsschlüssel bei Covid-Patienten fast
1:1. Wird die Situation auf den Intensivstationen kritisch, müssen Pflegekräfte aus den
Operationssälen und den Stationen abberufen werden, um auf den Intensivstationen
auszuhelfen. Kein OP-Personal: keine OPs.
Hinzu kommt, dass Ungeimpfte ungleich infektiöser sind als Geimpfte. Das Pflegepersonal ist
zu einem frühen Zeitpunkt der Pandemie geimpft worden. Das war gut so. Jetzt wird es zur
Falle, denn der Impfschutz der früh geimpften Menschen lässt nach. Sie treffen nun an ihrem
Arbeitsplatz gezwungenermaßen auf Delta-Infizierte, die hochansteckend sind. Und jede
Intensivpflegekraft, die krank wird, bedeutet ? leicht, aber wirklich nur leicht, überspitzt ?
wieder ein Intensivbett weniger.
Die Essenz: Wer sich nicht impfen lässt, spielt nicht nur mit seinem eigenen Leben (das kann
jeder halten wie der möchte, das hat selbst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte
2011 anerkannt), sondern mittelbar mit dem anderer Menschen.

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Montag, 8. November 2021
Ansteckungsgefahr von Geimpften ist auch zu Hause groß ? woran das liegt und warum Vakzine dennoch wichtig sind
Michael van den Heuvel, Medscape



Personen, die 2 Dosen von SARS-CoV-2-Vakzinen erhalten haben, geben bei Impfdurchbrüchen Infektionen teilweise an geimpfte und ungeimpfte Haushaltsmitglieder weiter. In beiden Fällen waren Spitzenwerte der Viruslast ähnlich hoch. Allerdings erholten sich geimpfte Personen schneller als ungeimpfte.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Impfung allein nicht ausreicht, um zu verhindern, dass sich Menschen mit der Delta-Variante infizieren und die Krankheit im häuslichen Umfeld verbreiten. Prof. Dr. Ajit Lalvani
Dies hat eine Studie mit 621 Patienten aus dem Vereinigten Königreich ergeben. Aus ihren Daten leiten Dr. Anika Singanayagam vom Imperial College London und ihre Kollegen die Forderung ab, sich impfen zu lassen bzw. ? soweit zutreffend ? einen Termin für Booster-Shots in Anspruch zu nehmen [1].

?Impfstoffe sind für die Kontrolle der Pandemie von entscheidender Bedeutung, denn wir wissen, dass sie sehr wirksam sind, um schwere Erkrankungen und Todesfälle durch COVID-19 zu verhindern?, sagt Prof. Dr. Ajit Lalvani vom Imperial College London, einer der Koautoren. ?Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Impfung allein nicht ausreicht, um zu verhindern, dass sich Menschen mit der Delta-Variante infizieren und die Krankheit im häuslichen Umfeld verbreiten.?

Die anhaltende Übertragung zwischen geimpften Personen mache es für ungeimpfte wichtiger denn je, sich impfen zu lassen, um sich vor einer Infektion und schweren COVID-19-Erkrankungen zu schützen, zumal sich in den Wintermonaten mehr Menschen in geschlossenen Räumen aufhalten würden, so Lalvani.

?Wir haben aber auch festgestellt, dass die Anfälligkeit für eine Infektion bereits innerhalb weniger Monate nach der 2. Impfdosis ansteigt ? Personen, die für eine COVID-19-Auffrischungsimpfung in Frage kommen, sollten diese also umgehend erhalten.?

Infektion in Haushalten durch die Delta-Variante
Zum Hintergrund: Impfstoffe sind nach wie vor hochwirksam, um schweres COVID-19 mit Hospitalisierungen und mit Todesfällen zu vermeiden. Einige Studien deuten aber darauf hin, dass sie gegen die aktuell vorherrschende Delta-Variante weniger effektiv sein könnten.


Übertragungen finden meist in geschlossenen Räumen statt; Haushalte sind neben Arbeitsplätzen von großer Bedeutung. Daten über das Risiko einer Übertragung der Delta-Variante durch geimpfte Personen mit asymptomatischen oder leichten Infektionen im Haushalt gab es bislang nicht.


Deshalb haben Singanayagam und ihre Kollegen 621 Teilnehmer in ihre Studie aufgenommen. Alle Probanden wurden zwischen September 2020 und September 2021 über das britische System zur Ermittlung von Kontaktpersonen rekrutiert. Sie hatten eine leichte COVID-19-Erkrankung oder waren asymptomatisch. Gleichzeitig wurden demografische Daten und der Impfstatus erhoben. Tägliche PCR-Tests kamen mit hinzu, unabhängig von den Symptomen.

Es handelt sich um eine der wenigen Studien, die bisher mit derart detaillierten Daten aus realen Haushalten durchgeführt wurden und wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wie geimpfte Personen dennoch mit der Delta-Variante infiziert werden und diese an andere weitergeben können?, schreiben die Autoren zum Design. Sie definierten 3 Kategorien beim Impfstatus:

Teilnehmer wurden als ungeimpft definiert, wenn sie mindestens 7 Tage vor der Rekrutierung keine einzige COVID-19-Impfdosis erhalten hatten.

Teilweise geimpft waren sie, wenn sie mehr als 7 Tage vor der Teilnahme 1 Dosis bekommen hatten.

Vollständig geimpfte Personen hatten mehr als 7 Tage vor der Einschreibung 2 Dosen erhalten.

Die Studie fand statt, bevor Auffrischungsimpfungen verfügbar waren.

Singanayagams Team erfasste Übertragungsrisiken in Haushalten mit Indexfällen der Delta-Variante. Die Wissenschaftler führten 14 bis 20 Tage lang täglich PCR-Tests durch, um die Virusmenge in Nase und Rachen abzuschätzen. Ziel der Strategie war, Vergleiche zwischen geimpften und ungeimpften Personen zu ermöglichen.

Infektionen werden im Haushalt auch zwischen Geimpften weitergegeben
Insgesamt wurden 205 Haushaltskontakte von Index-Patienten mit der Delta-Variante identifiziert. 126 (62%) hatten 2 Impfstoffdosen erhalten, 39 (19%) 1 Impfstoffdosis und 40 (19%) waren ungeimpft.


Von Haushaltskontakten, die 2 Impfdosen erhalten hatten, infizierten sich 25% (31/126 Kontakte) mit der Delta-Variante, verglichen mit 38% (15/40) der ungeimpften Haushaltskontakte. ?Dies deutet darauf hin, dass das Infektionsrisiko innerhalb von 3 Monaten nach Erhalt einer 2. Impfdosis anstieg, was wahrscheinlich auf eine nachlassende schützende Immunität zurückzuführen ist?, so die Autoren.

Sie weisen darauf hin, dass ihr Befund ein wichtiges Indiz dafür sei, dass alle infrage kommenden Personen Auffrischungsimpfungen erhalten sollten.

Wir haben festgestellt, dass sich geimpfte Personen anstecken und die Infektion innerhalb des Haushalts weitergeben können, auch an geimpfte Haushaltsmitglieder. Dr. Anika Singanayagam
Bei insgesamt 133 Teilnehmern wurden die täglichen Verläufe der Viruslast analysiert. 49 von ihnen hatten Prä-Alpha (Wildtyp-ähnlich) und waren ungeimpft, 39 hatten Alpha und waren ungeimpft, 29 hatten Delta und waren vollständig geimpft, und 16 hatten Delta und waren ungeimpft.

Die Viruslast ging bei geimpften Personen, welche mit der Delta-Variante infiziert waren, schneller zurück (um 0,95 Zehnerpotenzen an Viruskopien/ml/Tag) als bei ungeimpften Personen mit Delta (0,79), Alpha (0,82) oder Prä-Alpha (0,69). Die Autoren stellen jedoch fest, dass geimpfte Personen keine niedrigere Spitzenviruslast aufwiesen als ungeimpfte, was erklären könnte, warum sich die Delta-Variante trotz Impfung weiter ausbreitet.

?Durch wiederholte und häufige Probenahmen bei Kontaktpersonen von COVID-19-Fällen haben wir festgestellt, dass sich geimpfte Personen anstecken und die Infektion innerhalb des Haushalts weitergeben können, auch an geimpfte Haushaltsmitglieder?, fasst Singanayagam zusammen.

?Unsere Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die Wirkung der Impfung angesichts neuer Varianten und insbesondere darüber, warum die Delta-Variante weiterhin hohe COVID-19-Fallzahlen in der ganzen Welt verursacht, selbst in Ländern mit hohen Impfraten?, so Singanayagam weiter.

Was sich in den nächsten Monaten ändern könnte
Im Artikel weisen die Autoren auf mehrere Einschränkungen zur Aussagekraft ihrer Studie hin. Der 1. Schritt war immer, dass Personen ihrem Arzt oder Gesundheitsamt Beschwerden gemeldet haben. Mit einer hohen Ziffer an symptomlosen Infektionen sei auch in Haushalten zu rechnen, heißt es im Artikel.

Möglich sei, dass ein anderes Haushaltsmitglied bereits infiziert gewesen sei und das Virus auf den vermeintlichen Indexpatienten übertragen habe ? inklusive einer falschen Klassifizierung.

Auch das Alter könne laut Paper zu Verzerrungen führen. Senioren wurden früh geimpft, hatten zum Studienzeitpunkt aber noch keine Booster-Shots bekommen. Jugendliche rücken erst jetzt nach; manche hatten noch keine Dosis bekommen. Deshalb könne sich die Situation perspektivisch ändern, geben Singanayagam und ihre Kollegen zu bedenken.

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Inzidenz auf Höchstwert; Ruf nach Impfpflicht wird lauter; Medikament von Pfizer überzeugt in Studie
Michael van den Heuvel, Medscape



Im Medscape-Corona-Newsblog finden Sie regelmäßig die aktuellen Trends zu Neuinfektionen und Belegung von Intensivstationen sowie eine Auswahl von klinisch relevanten Kurzmeldungen zur Pandemie.

Corona-Newsblog, Update vom 8. November 2021
Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, eine 7-Tage-Inzidenz von 201,1 Fällen pro 100.000 Einwohner, der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 191,5 und vor 1 Woche bei 154,8 gelegen.

?Wir können so nicht weiter machen?, twitterte der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach. ?Jeden Tag 100 Tote oder mehr in den nächsten Wochen würde bedeuten, dass wir in der 4. Welle versagt hätten. Bei dieser Entwicklung sollten die Bundesländer alle konsequent auf 2G wechseln und mit Stichproben kontrollieren.?

Der Ruf nach einer Impfpflicht wird lauter
Delegierte des Marburger Bundes haben bei ihrer 138. Hauptversammlung gefordert, berufsbezogene COVID-219-Impfpflichten einzuführen. Rechtlich sei dies anhand von Paragraph 20 Absatz 8 Nr. 3 des Infektionsschutzgesetzes analog zur Masern-Impfpflicht möglich, schreibt der Verband. Konkret nennt er Personen, die in medizinischen Einrichtungen, Alten- und Pflegeheimen sowie Schulen und Kindertagesstätten arbeiten.

Das ist keine Einzelmeinung: Auch Wolfram Henn vom Ethikrat fordert eine Impfpflicht ? speziell für Pflegende. ?Es ist völlig inakzeptabel und unprofessionell, wenn Personen, die tagtäglich mit vulnerablen Gruppen arbeiten, nicht geimpft sind?, so Henn. Eine Impfpflicht werde durch eine ? jetzt beschlossene ? Testpflicht nicht ersetzt.

Ungeimpfte füllen Intensivstationen
Fall-Kontroll-Analysen in JAMA bestätigen, dass im stationären Bereich Corona zu einer Pandemie der Ungeimpften geworden ist.

Die Kohorte umfasste 4.513 Patienten (mittleres Alter 59 Jahre), die im Sommer vergangenen Jahres in amerikanischen Krankenhäusern lagen. 1.983 Patienten davon wurden mit COVID-19 und 2.530 Kontrollen ohne COVID-19 stationär behandelt. Auf ungeimpfte Patienten entfielen 84,2% (1669/1983) der COVID-19-Hospitalisierungen.


Die Forscher fanden heraus, dass unter den hospitalisierten COVID-19-Patienten 15,8% vollständig geimpft waren gegenüber 54,8% der Kontrollpatienten. Das entspricht einer Impfstoffwirksamkeit von 85%, um Hospitalisierungen durch COVID-19 zu verhindern. Der Schutz vor einer Krankenhauseinweisung war für die Alpha- und Delta-Varianten ähnlich hoch.

Für immunkompetente COVID-19-Krankenhaus-Patienten war die Assoziation stärker: 11,2% geimpft, verglichen mit 53,5% der Kontrollen. Bei immungeschwächten COVID-19-Patienten geben die Forscher als Impfrate 40,1% an; in der Kontrollgruppe waren es 58,8%.

In einem begleitenden Editorial heißt es: Zwar kenne man aus der Praxis schwere Durchbruchsinfektionen. Meist hätten Geimpfte aber einen milderen Verlauf und eine schneller absinkende Viruslast als Ungeimpfte, auch bei der Delta-Variante. Schweres COVID-19 mit Hospitalisierung oder gar mit intensivmedizinischer Therapie sei seltener. Das würden Daten aus Israel ? jetzt nach der Gabe von Booster Shots ? bestätigen.

Pfusch bei Zulassungsstudie: Das PEI gibt Entwarnung
Kürzlich hat eine Whistleblowerin in BMJ Investigation schwere Vorwürfe gegen einen Dienstleister von BioNTech/Pfizer erhoben; Medscape hatte darüber berichtet. Er soll mehrfach gegen die gute Praxis zur Durchführung klinischer Studien verstoßen haben.

Jetzt meldet sich das Paul-Ehrlich-Institut mit einer Stellungnahme zu Wort. ?Das Auftragsunternehmen (Ventavia), gegen das die Vorwürfe erhoben wurden, hat rund 1.000 Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer betreut?, schreibt das PEI. Insgesamt hätten an der Phase-3-Studie aber mehr als 40.000 Personen in etwa 150 Studienzentren teilgenommen.

?Die Wirksamkeit und Sicherheit des COVID-19-Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer sowie die entsprechenden Ergebnisse aus der klinischen Phase-3-Prüfung haben sich auch nach der Zulassung bei der inzwischen millionenfachen Anwendung des Impfstoffs bestätigt?, heißt es weiter. Für Überwachungen in den USA sei jedoch die FDA und nicht das PEI zuständig. Die Whistleblowerin hatte die FDA benachrichtigt, wohl ohne erkennbare Reaktion seitens der US-Behörde.

DGGG: Empfehlungen zur Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit
Aufgrund neuer Veröffentlichungen hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Empfehlungen zur Versorgung infizierter Schwangerer und deren Neugeborenen aktualisiert. Die wichtigsten Punkte:

Spontangeburten sind auch bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 oder beim Krankheitsbild COVID-19 möglich.

Eine Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt sollte nur durchgeführt werden, wenn dies anderweitig medizinisch begründet ist.

SARS-CoV-2 und COVID-19 sind keine Kontraindikationen zur Durchführung von Regionalanästhesien.

Eine Trennung von Mutter und Kind ist nach der Geburt nicht erforderlich, wenn Hygieneregeln und Maßnahmen zur Vermeidung einer Virusübertragung eingehalten werden.

Haut-zu-Haut Kontakt zwischen Mutter und Kind (Bonding) sind möglich bei Einhaltung von Hygieneregeln wie Händedesinfektion, Mund-Nasen-Schutz und Vermeidung von Schleimhautkontakt etwa durch Küssen.

Auch SARS-CoV-2-positive Mütter können stillen. Das Übertragungsrisiko sei bei Einhaltung der Hygieneempfehlungen als ?sehr gering? einzustufen, falls Mütter Hygienemaßnahmen beachten würden, schreibt die DGGG. Sie weist neben einem Mund-Nasen-Schutz vor allem auf die korrekte Reinigung von Händen, Brust und Milchpumpe.

COVID-19-Therapie: Pfizer stellt Phase-2/3-Daten zu Proteinasehemmer vor
Neuigkeiten gibt es auch zur Behandlung von COVID-19. In einer Pressemeldung berichtet Pfizer über Zwischenergebnisse der ?Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in High-Risk Patients?-Studie (EPIC-HR). Untersucht wurde der experimentelle Wirkstoff PF-07321332 (PAXLOVID?), ein Inhibitor der SARS-CoV-2-3CL-Protease. Ohne dieses Enzym ist die Replikation der Coronaviren nicht möglich. PAXLOVID? wird oral verabreicht.

Forscher werteten Daten von 1.219 Erwachsenen, die bis 29. September 2021 rekrutiert worden waren, aus. Sie hatten SARS-CoV-2-Infektion mit leichten bis mittelschweren Symptomen und mussten mindestens ein Merkmal oder eine Grunderkrankung aufweisen, die mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Erkrankung durch COVID-19 verbunden ist. Patienten wurden randomisiert (1:1). Sie erhielten 5 Tage lang alle 12 Stunden oral PAXLOVID? oder Placebo.

Die geplante Zwischenanalyse zeigte eine 89-prozentige Verringerung des Risikos einer COVID-19-bedingten Krankenhauseinweisung oder eines Todes aus jeglicher Ursache im Vergleich zu Placebo bei Patienten, die innerhalb von 3 Tagen nach Symptombeginn behandelt wurden. 0,8% der Patienten im Verum-Arm wurden bis zum Tag 28 nach der Randomisierung ins Krankenhaus eingewiesen (3/389 Krankenhaus-Einweisungen ohne Todesfälle), verglichen mit 7,0% der Patienten, die Placebo erhielten und ins Krankenhaus eingewiesen wurden oder starben (27/385 stationäre Aufnahmen, 7 Todesfälle). Die Unterschiede waren statistisch signifikant (p < 0,0001).

Ein ähnlicher Rückgang der COVID-19-bedingten Krankenhaus-Einweisungen bzw. der Todesfälle wurde bei Patienten beobachtet, die innerhalb von 5 Tagen nach Auftreten der Symptome behandelt worden waren.

1,0% der Patienten, die PAXLOVID? erhielten, wurden bis zum Tag 28 nach der Randomisierung ins Krankenhaus eingewiesen (6/607 Krankenhauseinweisungen, keine Todesfälle), verglichen mit 6,7% unter Placebo (41/612 Krankenhauseinweisungen mit 10 Todesfällen; p < 0,0001).

In der gesamten Studienpopulation wurden unter Verum bis zum 28. Tag keine Todesfälle gemeldet, verglichen mit 10 (1,6%) Todesfällen bei Patienten im Placebo-Arm.

Die Studie wurde nach einer geplanten Zwischenauswertung vorzeitig beendet. Eine Notfallzulassung bei der FDA soll jetzt beantragt werden.

Rückblick: 4% aller Todesfälle in 2020 durch COVID-19
Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) hat jetzt Details aus der Todesursachenstatistik 2020 veröffentlicht. Im Zeitraum sind 985.572 Menschen gestorben, darunter 492.797 Männer und 492.775 Frauen.

Herz-/Kreislauferkrankungen: 34,3%

Krebserkrankungen: 23,5%

Krankheiten des Atmungssystems: 6,2%

Psychische Erkrankungen: 6,0%

Krankheiten des Verdauungssystems: 4,3%

Verletzungen und Vergiftungen: 4,2%

COVID-19: 4,0%

An COVID-19 als Grundleiden starben 2020 in Deutschland insgesamt 39.758 Menschen. Damit war COVID-19 bei 4,0% aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache. Eine Dunkelziffer bleibt. ?In dieser Zahl sind diejenigen Fälle nicht enthalten, in denen COVID-19 von der leichenschauenden Ärztin beziehungsweise dem leichenschauenden Arzt auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde?, kommentiert DESTATIS.

Innerhalb der letzten 24 Stunden haben Gesundheitsämter dem RKI 15.513 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 gemeldet (Vorwoche 9.658 Fälle). Weitere 33 Patienten sind aufgrund von COVID-19 gestorben (Vorwoche 23 Todesfälle).

Ähnlich alarmierende Zahlen kommen aus Krankenhäusern. Laut DIVI-Intensivregister waren am 7. November 2.532 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, also 83 mehr als am Vortag. Aktuell sind 867 Betten im Low-Care- und 1.934 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 371 freie ECMO-Behandlungsplätze.

In den kommenden Wochen werde sich die Zahl aus den Intensivstationen voraussichtlich fast verdoppeln, wenn die Neuinfektionen weiter so ansteige wie bisher, warnt Dr. Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des DIVI-Intensivregisters. ?Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4.500 COVID-Patienten ? mit großen regionalen Unterschieden.?

Gesundheitsministerkonferenz: Reichen die Maßnahmen aus?

Der Ruf nach einer Impfpflicht wird lauter

Ungeimpfte füllen Intensivstationen

Pfusch bei Zulassungsstudie: Das PEI gibt Entwarnung

DGGG: Empfehlungen zur Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit

COVID-19-Therapie: Pfizer stellt Phase-2/3-Daten zu Proteinase-Hemmer vor

Rückblick: 4% aller Todesfälle in 2020 durch COVID-19

Gesundheitsministerkonferenz: Reichen die Maßnahmen aus?
Ende letzter Woche traf sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit den Gesundheitsministern der Länder. Die brennende Frage war, was Deutschland angesichts steigender Inzidenzen und angesichts sinkender intensivmedizinischer Kapazitäten unternehmen sollte, um den 2. Corona-Winter zu überstehen.


Die Ergebnisse blieben hinter vielen Erwartungen zurück: Einen neuerlichen Lockdown wird es nicht geben. Verpflichtenden Impfungen kommen auch nicht infrage. Gesundheitspolitiker setzen wie erwartet stark auf die 2G-Regel. Hinzu kommen Booster Shots ? anfangs für Risikopatienten, später jedoch für alle Bürger. Bei Impfungen verständigte sich die Runde darauf, niedergelassene Ärzte ? wie gehabt ? einzubinden. Geschlossene Impfzentren werden kaum wieder geöffnet werden. Mit diesem Vorschlag hatte Spahn für Irritationen gesorgt. Zumindest soll die Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen ausgeweitet werden. Details werden erst noch ausgearbeitet.

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Sonntag, 7. November 2021
Die Zeichen der Zeit und ihre Interpretation
In letzter Zeit sind die Inzidenzen massiv am Ansteigen. Auch bei uns wurde jetzt die 100-Marke geknackt, vor 10 Tagen waren wir noch bei 46. Vor einem Jahr, als noch nicht geimpft wurde, war 35 Anlass für den Wellenbrecher-Lockdown.

Ein Kollege von mir hat Krebs und kriegt Chemo. Das ist eine adjuvante Chemo, d.h. sie soll den Tumor drastisch verkleinern, damit der dann in einer minimalinvasiven OP entfernt werden kann. Ich will nur hoffen, dass bei uns keine OPs wegen Corona verschoben werden müssen. Falls mein Kollege deswegen sterben sollte, was zum Glück bislang sehr unwahrscheinlich ist hätte ich aber einen ganz konkreten Grund zur Wut auf die Impfverweigerer.

Dazu gehört auch die Zugehfrau, die bei uns zweimal die Woche die Wohnung feudelt. Ungeimpft, ungetestet und ohne Mundschutz. Wir sollten es nicht mehr akzeptieren dass die es so macht.

<edit: Was natürlich nicht bedeuten soll, dass die Ungeimpften die Schuld an der Misere tragen oder irgendetwas in der Richtung. Es wird ja gerade viel repressiver Mist dieser Art verzapft, der durchaus Züge von strukturellem Antisemitismus annimmt.>


Unabhängig von solchen Tagesaktualitäten treiben mich Überlegungen politisch-historischer und medizinhistorischer Art um.

Die Entwicklung der Impfstoffe wurde von privaten Pharmaunternehmen durchgeführt, die dafür mit Milliardenbeträgen von Regierungen subventioniert wurden, wobei sie für etwaige Risiken nicht haften.

Das ist einer der Höhepunkte des Spätkapitalismus. "Neoliberal" kann man das schon gar nicht mehr nennen. Denn Neoliberalismus, das war die Welt der Eisernen Lady und der Reaganomics. Angebotsökonomie im Geiste Milton Friedmans, durchgeführt in Form von Reprivatisierung von Konzernen mit einer damals hohen Staatsquote bei gleichzeitiger Streichung staatlicher sozialer Leistungen und Konjunkturankurbelung durch Investitionen in den Rüstungssektor und Hochzinspolitik, verbunden mit einem Krieg gegen die Klasse, etwa in Form massiver Aufrüstung der Polizei und Zerschlagung von Streiks durch deren Einsatz. Im innenpolitischen und staatsrechtlichen Sinne war der Neoliberalismus überhaupt nicht liberal. Zu dessen Ideologie gehörte der "Nachtwächterstaat", in dem die Regierung sich aus dem Wirtschaftsleben zurückzieht.

Heute hat der auf diese Weise deregulierte Staat es nötig, staatliche Gelder an die private Wirtschaft zu vergeben, weil, anders als im vergangenen Halbjahrhundert, die staatlichen Forschungseinrichtungen dafür nicht mehr ausreichen.Gleichzeitig verschmelzen durch Private Public Partnership staatliche und private Organisationen bis hin zur Untrennbarkeit. Und das unter den Bedingungen von Null- und Minuszinsen. Neoliberalismus ist das schon lange nicht mehr, sondern ein neues Stadium des Kapitalismus, das Detlef Hartmann und Karl Heinz Roth als Postfordismus bezeichnen, ein Terminus der sich bisher nicht durchgesetzt hat.



Mein eigenes Verständnis von Sozioökonomie ist geprägt von Marx und Engels, Max Weber, Schumpeter und Norbert Elias. Vor diesem Hintergrund stellt für mich das aktuelle Modell so eine Art Mischung aus Neoliberalismus und einem "entarteten" Keynesianismus dar, ich bin mir allerdings unsicher, wie weit dieser Ansatz trägt. Hartmann und Geppert hatten in ihrem hier rezensierten Cluster-Buch das Modell u.a. am Beispiel von VW durchanalysiert. Da beschäftigt ein Weltkonzern einerseits seine Kernbelegschaft zu den Bedingungen eines weltweit als vorbildlich angesehenen Tarifvertrags und lagert andererseits Produktionsprozesse innerhalb des eigenen Werkverbundes unter Beschäftigung von Billigarbeitskräften zu entgarantierten Beschäftigungsbedingungen aus.

https://che2001.blogger.de/stories/1285136/

https://che2001.blogger.de/stories/1295889/#1296588


Mit den Hartz-Gesetzen und der Einführung eines Billiglohnsektors ist in den Grundzügen dieses Modell auf weite Bereiche der deutschen Volkswirtschaft und Großindustrie übertragen worden. Damit fiel zugleich die Zulieferproduktion im benachbarten europäischen Ausland, die vom Lohngefälle zwischen diesen Ländern und Deutschland lebte weg. Während in Deutschland durch Lohndumping und Intensivierung der unmittelbaren Ausbeutung nahezu Vollbeschäftigung in der Großindustrie erreicht wurde gingen die entsprechenden Arbeitsplätze in den Ländern der "verlängerten Werkbank", Polen, Italien, Slowenien, Kroatien zum Teufel.

Deutschland hat seine Arbeitslosigkeit gekillt und zugleich exportiert, andere Länder zu Bettlern gemacht. Empörung darüber bleibt hierzulande aus, ebenso wie Solidarität mit den in schikanösen Verhältnissen prekär Beschäftigten.

Auf der anderen Seite beobachte ich mit Faszination die Fortschritte in der Medizin. Einen Impfstoff entwickeln, das dauerte mal Jahre bis Jahrzehnte, nicht Monate. Zudem versprechen die MRNA-Therapien auch Durchbrüche in ganz anderen Bereichen: Die erfolgreiche Therapie von Herzinfarkten ganz ohne OP, nur durch Spritzen, Impfungen gegen Malaria und Aids, prophylaktische Behandlung von MS, Parkinson und Altersheimer. Und natürlich Krebs. Eine umfassende medizinische Revolution könnte uns bevorstehen.

Aus der Retrospektive betrachte ich, was in den letzten Jahrzehnten schon erreicht wurde, ich mache es an zwei Beispielen fest:

Chemotherapie und Vollnarkose.

Mein krebskranker Kollege bekommt eine Chemotherapie in vier Zyklen von jeweils zwei Wochen Abstand. Diese erfolgt ambulant. Für einige Stunden bekommt er eine Infusion mit Fluoruracil, Folinsäure, Cisplatin und Prednison, dazu oral Diclofenac in magensaftresistenten Kapseln. Er hat kaum Nebenwirkungen und geht ganz normal seiner Arbeit nach.

Ich erinnere mich an meinen Zivildienst in den Achtzigern im Göttinger Uniklinikum. Die ChemopatientInnen damals waren stationär untergebracht, weil die Nebenwirkungen viel zu schwer waren, um sie alleine zu lassen. Denen fielen büschelweise die Haare aus, sie hatten Brechdurchfall und Schmerzen. Sie bekamen Zytostatika auf Basis des Gelbkreuzkampfstoffes Lost. Damals ging es darum, das Leben um einige Jahre zu verlängern, heute darum, Krebs zu heilen.

Als meine Mutter in den Fünfziger Jahren eine OP mit Vollnarkose hatte bekam sie diese durch eine Äthermaske, ein Jahrzehnt später mit Lachgas. In beiden Fällen hatte sie hinterher tagelange Katerzustände und war bettlägerig, bei Äthernarkose bestand das Risiko des unverhofften Aufwachens mitten in der OP, weswegen zur Sicherheit eine Morphiumspritze bereit lag.

Ich hatte 2005 eine schwere OP mit Vollnarkose, da bekam ich eine Spritze Ketanest und ein paar Minuten hinterher eine Spritze Rohypnol. Das habe ich gut überstanden, hatte allerdings eine Amnesie. Der Zeitraum einige Minuten vor der Injektion bis zwei Stunden nach dem Aufwachen auf der Intensivstation war dauerhaft gelöscht. Ich war den ganzen Folgetag noch ziemlich apathisch.

Diesen Februar hatte ich wieder eine schwere OP, die viereinhalb Stunden dauerte. Ich bekam in 5 Minuten-Intervallen Injektionen mit Fentanyl, Propofol und Diazepam, nach der OP wurde ich mit Ephedrin geweckt. Ich war sehr schnell wieder fit, habe mich nach zwei Stunden selbst extubiert und konnte dann ohne fremde Hilfe aufstehen. Sogar die Schläuche und Drähte an denen ich hing, bis auf die Reddos, konnte ich mir selber noch am gleichen Tag entfernen. Ich verbrachte einen Tag auf der Intensiv, war dort aber munter wie ein Gesunder.

Wenn ich diese beiden Beispiele analog auf die zu erwartende Entwicklung in the long run übertrage, besteht in medizinischer Hinsicht viel Grund für Optimismus.

In gesellschaftspolitischer Hinsicht nicht so sehr. Aber es liegt in unserer Hand, was wir uns gefallen lassen wollen und wofür wir zu kämpfen bereit sind.

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Action bringt Satisfaction
Heute haben wir Taekwondo im Rhythmus aktueller koreanischer Musik trainiert, ansonsten klassisches Boxen. Aber mit viel mehr Beinarbeit als die Jungs und Mädels im Ring. Eine dreiviertel Stunde unablässig tänzeln wie ein Retiarius schult die Psychomotorik und verbrennt Kalorien. 1000 davon gehen in einer Trainingsstunde weg, ich habe mir mein Gulasch also wohl verdient. Heute war eine Sportpädagogin dabei, die war hin und weg von unserer Performance. Eine Sportkameradin die selber Trainerin ist hat mich in ihren Kurs eingeladen, und mit dem Trainer habe ich mich über seine Dissertation unterhalten. Ist ja doch ein Kampfsportkurs mit Niveau;-)

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Sonntag, 7. November 2021
Heute im Real Markt
Hat mir doch tatsächlich eine hinter mir in der Kassenschlange stehende Frau in den Arsch gekniffen. Das ist mir aber sehr lange nicht passiert.

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