Mittwoch, 30. März 2016
Was sind das für Welche?
che2001, 01:54h
Neuerdings fallen mir Männer auf, die öfters in meiner Hood durch die Gegend marschieren, normalerweise in Gruppen und die ich phänotypisch nicht einordnen kann. Vom Habitus gewaltbereit wirkend, kahlgeschoren, aber es sind keine Skins. Sie tragen Kapuzis oder Hoodies, Adidas-Trainingshosen und Adidas-Turnschuhe. Kann mir jemand sagen, was für Welche das sind?
... comment
mark793,
Mittwoch, 30. März 2016, 10:24
Die Beschreibung erinnert mich sehr an Zuwanderer aus Osteuropa, die in den späten 90ern in meinem damaligen Viertel aufschlugen, Russen, Russlanddeutsche, Ex-Jugos undsoweiter. Die pflegten sehr diesen sportlichen Look und den tendenziell gewaltbereiten Habitus.
... link
... comment
entdinglichung,
Donnerstag, 31. März 2016, 20:06
hier in England laufen viele aus Osteuropa stammende junge Maenner aehnlich rum, teilweise wohl schon rechts stehend, teilweise einfach wohl eher Fitness-Enthusiasten, immer schwer zu sagen
Faschos aus Polen - http://www.hopenothate.org.uk/features/nop/ - und Ungarn sind hier uebrigens ein wachsendes Problem, siehe http://www.vice.com/en_uk/read/fascists-attacked-a-music-festival-in-tottenham-on-saturday
weiss nicht ob es die in der BRD gibt, viele AnhaengerInnen des in Lettland entstandenen aber auch in der russischen Diaspora v.a. in den USA verbreiteten evangelikal-homophoben "Missionswerkes" "Watchmen on the Wall" laufen so rum
Faschos aus Polen - http://www.hopenothate.org.uk/features/nop/ - und Ungarn sind hier uebrigens ein wachsendes Problem, siehe http://www.vice.com/en_uk/read/fascists-attacked-a-music-festival-in-tottenham-on-saturday
weiss nicht ob es die in der BRD gibt, viele AnhaengerInnen des in Lettland entstandenen aber auch in der russischen Diaspora v.a. in den USA verbreiteten evangelikal-homophoben "Missionswerkes" "Watchmen on the Wall" laufen so rum
... link
netbitch,
Donnerstag, 31. März 2016, 20:49
Ich würde da eher an Hooligans oder die untere Gehilfenschar (Schläger und Türsteher) des Rotlichtmilieus denken. Imho, ebenso wenig sympathisch.
... link
ziggev logged in,
Donnerstag, 31. März 2016, 21:59
dem Finger auf seine obszöne Käsehaut
bei mir in wohlstandsgesättigenten Suburbs hab ich heute ebenfalls zwei solcher Kerls gesehen (ich wohne dann in ner verhältnismäßigen armen Genossenschaftssiedlung, mit Rentnern und Kleinverdienern, etc.).
Kamen aus dem Wald, aus der Richtung wo es diese 70er-Bungalow-Siedlung gibt, auch Reihenhäuser, aber eigentlich recht Charmant und nicht wirklich Arme-Leute-Gegend, aber auch nicht für´s prall gefüllte Geldsäckchen.
Mit Kampfhund (Maulkorb) dabei, der sich eigentlich ganz süß hündisch seines Lebens erfreute und in der U-Bahn die Leute beschnüffelte. Dann performte der eine Typ eine Art Rap, schaute sich auch um, ob jemand es bemerkte, habe aber nichts verstanden. Es stellte sich heraus, sie redeten Deutsch (dialektfrei).
Eigentlich dachte ich: halt eben n bischen Ghetto-Syle, kann ich ja verstehen. Eine U-Bahn-Station weiter, wo weitere öffentliche Verkehrsmittel zusammenlaufen, stiegen wir alle aus. Und während ich noch versuchte, mich habituell zu unterscheiden, trafen die dann auf zwei Freunde, mit Gruß, "guten Appetit!", da der eine gerade etwas aß, zwei Schwarze, Handschlag, herzliches Zusammentreffen.
Allerdings hatten die beiden zuerst recht aufmerksam u. etwas länger auf den Kampfhund geguckt...
Ich habe zuletzt in sonem Vorort-Unterklasse-Ghetto gearbeitet. Und der Jugendstyle dort gefiel mir eigentlich ganz gut. Wenigstens einen, irgendeinen "Style". Rote Turnschuhe. Eigene Mode, vor allem nicht so aussehen wie all die abgehalfterten Sozi-Empfänger oder jedenfalls nicht wie die Eltern: ohne jedes Stilbewusstsein !
Scheint ein Modephänomen zu sein. Aber wen, wenn denn überhaupt, die Jungs da nachamten, muss denen ja nicht bewusst sein (was allerdings, da immerhin Modeangelegenheit!, nicht sehr wahrscheinlich).
Auch arbeitete ich mit einem konvertierten "Salfisten" zusammen (alles noch vor "ISIS", etwas her), was er aber nicht auf sich sitzen lassen wollte. "Wir haben doch nur einen Übersetungsverein (Koran), ich mache, da die besten Deutschkenntnisse, die Web-Seite, und jetzt bin ich in den Medien "Drehscheibe des Norddeutschen Salafismus", klagte er, sich durchaus in der Opferrolle sehend.
Wir kamen an einer Art Museum für deutsche Auswanderer vorbei, in Wilhelmsburg, und irgendwie war er glücklich/erleichtert wegen der Abbildungen der Frauen, so 19. Jh.: "Siehst Du, früher haben die Deutschen auch Kopftücher getragen." (Subtext: und wir werden diskriminiert!) Wir kamen auf Kleidung zu sprechen, und er machte mich auf die Marke seines - kurzärmligen - Hemdes aufmerksam, die ich nicht kannte: irgendeine Neonazimarke und eher die Futurismus-Mod-Ecke, nicht die Neuheiden-Sache, er fand das ne coole Nummer.
Ich machte ihn auf meinen sonnenschützendesn Rain-Coat aufmerksam, der immerhin im Gegensatz zu seinen kurzen Ärmeln nicht sexistisch sei, während ich mit dem Finger auf seine obszöne Käsehaut zeigte.
Durch die Gespräche mit dem Typ bin ich inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass diese "Salafisten" im engeren Sinne einfach nur eine Sekte sind, oder eben, in unterschiedlicher Abstufung, Sekten: Abschottung gegen außen, immer weniger Infos, die nach drinnen gelangen.
Das kann also ganz "harmlos" losgehen. Wäre ich jedenfalls früher zu dieser Überzeugung gelangt, hätte ich mit Sicherheit besser auf diesen Burschen reagieren können, der meinte, sie wollten doch einfach nur "ihr Ding" machen. Ich hätte ihn auf diesen Sektenmechanismus aufmerksam gemacht, sodass er sich dazu hätte Postitionieren müssen.
Er hatte sich eher gekränkt gezeigt, als ich einmal, als dies implizit aber doch deutlich wurde, ausgerufen hatte: "So ein Quatssch, ich wähl doch nicht jemand, weil mir da jemand was in der Kirche erzählt!"
Natürlich hätte er mit leidtun sollen, aber deshalb glaube ich, dass da zuerst und anfänglich die klassischen Sektenmechanismen am Werke sind.
Kamen aus dem Wald, aus der Richtung wo es diese 70er-Bungalow-Siedlung gibt, auch Reihenhäuser, aber eigentlich recht Charmant und nicht wirklich Arme-Leute-Gegend, aber auch nicht für´s prall gefüllte Geldsäckchen.
Mit Kampfhund (Maulkorb) dabei, der sich eigentlich ganz süß hündisch seines Lebens erfreute und in der U-Bahn die Leute beschnüffelte. Dann performte der eine Typ eine Art Rap, schaute sich auch um, ob jemand es bemerkte, habe aber nichts verstanden. Es stellte sich heraus, sie redeten Deutsch (dialektfrei).
Eigentlich dachte ich: halt eben n bischen Ghetto-Syle, kann ich ja verstehen. Eine U-Bahn-Station weiter, wo weitere öffentliche Verkehrsmittel zusammenlaufen, stiegen wir alle aus. Und während ich noch versuchte, mich habituell zu unterscheiden, trafen die dann auf zwei Freunde, mit Gruß, "guten Appetit!", da der eine gerade etwas aß, zwei Schwarze, Handschlag, herzliches Zusammentreffen.
Allerdings hatten die beiden zuerst recht aufmerksam u. etwas länger auf den Kampfhund geguckt...
Ich habe zuletzt in sonem Vorort-Unterklasse-Ghetto gearbeitet. Und der Jugendstyle dort gefiel mir eigentlich ganz gut. Wenigstens einen, irgendeinen "Style". Rote Turnschuhe. Eigene Mode, vor allem nicht so aussehen wie all die abgehalfterten Sozi-Empfänger oder jedenfalls nicht wie die Eltern: ohne jedes Stilbewusstsein !
Scheint ein Modephänomen zu sein. Aber wen, wenn denn überhaupt, die Jungs da nachamten, muss denen ja nicht bewusst sein (was allerdings, da immerhin Modeangelegenheit!, nicht sehr wahrscheinlich).
Auch arbeitete ich mit einem konvertierten "Salfisten" zusammen (alles noch vor "ISIS", etwas her), was er aber nicht auf sich sitzen lassen wollte. "Wir haben doch nur einen Übersetungsverein (Koran), ich mache, da die besten Deutschkenntnisse, die Web-Seite, und jetzt bin ich in den Medien "Drehscheibe des Norddeutschen Salafismus", klagte er, sich durchaus in der Opferrolle sehend.
Wir kamen an einer Art Museum für deutsche Auswanderer vorbei, in Wilhelmsburg, und irgendwie war er glücklich/erleichtert wegen der Abbildungen der Frauen, so 19. Jh.: "Siehst Du, früher haben die Deutschen auch Kopftücher getragen." (Subtext: und wir werden diskriminiert!) Wir kamen auf Kleidung zu sprechen, und er machte mich auf die Marke seines - kurzärmligen - Hemdes aufmerksam, die ich nicht kannte: irgendeine Neonazimarke und eher die Futurismus-Mod-Ecke, nicht die Neuheiden-Sache, er fand das ne coole Nummer.
Ich machte ihn auf meinen sonnenschützendesn Rain-Coat aufmerksam, der immerhin im Gegensatz zu seinen kurzen Ärmeln nicht sexistisch sei, während ich mit dem Finger auf seine obszöne Käsehaut zeigte.
Durch die Gespräche mit dem Typ bin ich inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass diese "Salafisten" im engeren Sinne einfach nur eine Sekte sind, oder eben, in unterschiedlicher Abstufung, Sekten: Abschottung gegen außen, immer weniger Infos, die nach drinnen gelangen.
Das kann also ganz "harmlos" losgehen. Wäre ich jedenfalls früher zu dieser Überzeugung gelangt, hätte ich mit Sicherheit besser auf diesen Burschen reagieren können, der meinte, sie wollten doch einfach nur "ihr Ding" machen. Ich hätte ihn auf diesen Sektenmechanismus aufmerksam gemacht, sodass er sich dazu hätte Postitionieren müssen.
Er hatte sich eher gekränkt gezeigt, als ich einmal, als dies implizit aber doch deutlich wurde, ausgerufen hatte: "So ein Quatssch, ich wähl doch nicht jemand, weil mir da jemand was in der Kirche erzählt!"
Natürlich hätte er mit leidtun sollen, aber deshalb glaube ich, dass da zuerst und anfänglich die klassischen Sektenmechanismen am Werke sind.
... link
che2001,
Freitag, 1. April 2016, 02:14
Toller Kommentar, danke dafür! Sind übrigens ganz analoge Mechanismen, die Leute zu Nazi-Skins werden ließen, ist komplett übertragbar.
... link
... comment