Sonntag, 6. Januar 2019
Dark Side of the Moon
https://www.youtube.com/watch?v=P7YMI39sObY

http://netbitch1.twoday.net/stories/1022662654/#comments

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Die Kolonisierung und wirtschaftliche Erschließung des Mondes, anderer Planeten oder Asteroiden wird sehr teuer werden. Es stellt sich also die Frage nach der Finanzierung - staatlich über Anleihen oder durch Risikokapital, sprich Aktien? Derartige Projekte werden sich erst nach sehr langer Zeit amortisieren, wenn überhaupt. Einstweilen würde man sich mit rein fiktivem oder ideellem Nutzen begnügen müssen: Dem Gefühl, in die Zukunft der Menschheit zu investieren (ein Back-Up gegen planetare Katastrophen zu schaffen) zum Beispiel, oder der Hoffnung, technologische und wissenschaftliche Fortschritte zu erzielen, die ohne solche Projekte nicht oder erst viel später eintreten würden.

Es drängt sich eine Analogie zum atomaren Wettrüsten der USA auf! Die US-Wirtschaft ist seit WK2 nie wieder auf das Niveau der Vorkriegs- (Friedens-) produktion zurückgekehrt. Die weiterhin ständig steigenden Rüstungsproduktionen wurden, obwohl sie selbst völlig unproduktiv waren, immer als Teil des Bruttosozialprodukts anerkannt. Panzer, Flugzeugträger und Atombomben schaffen nur ein Gefühl der Sicherheit, aber eben keine neuen Güter. Worin bestand und besteht bis heute also das Gefühl der Sicherheit bei amerikanischen Staatsanleihen und dem Wert des Dollars? Rohstofflager und Produktionsanlagen sind es nicht, genauso wenig lukrative Investionen, die sich ordentlich amortisieren. Es ist einfach der Glaube, dass der Kreditnehmer USA immer so weiter macht, dass das Fass (die Rüstung) wirklich keinen Boden hat.

Die Finanzierung der Kolonisierung fremder Himmelskörper durch Anleihen wäre für lange Zeit ein vergleichbares Fass ohne Boden. Wenn Staaten wie die USA, Russland und China sich dazu bereit finden, könnte dies sogar einmal zu Lasten der Rüstungsausgaben gehen und dann zur Kooperation dieser Staaten führen.

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It´s everytimes the economy
@"Die US-Wirtschaft ist seit WK2 nie wieder auf das Niveau der Vorkriegs- (Friedens-) produktion zurückgekehrt." ---- Hast Du da belastbare Zahlen? Um es vorauszuschicken, ich habe keine, aber meine Sicht der Dinge, die auch im Wesentlichen die der Hamburger Stiftung für Sozialforschung und Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts und der Materialien für einen Neuen Antiimperialismus ist geht so:

Die größte Blüte die die US-Ökonomie jemals erreichte erreichte sie während das Koreakriegs und in den unmittelbar folgenden Jahren. Ausgelöst durch die angeheizte Rüstungsproduktion kam es zu einem Wirtschaftsboom im Westen, ohne den Wiederaufbau und Wirtschaftswunder nicht vorstellbar gewesen wären. Die Rüstungsgüter selber schaffen zwar keinen Konsum, dafür besitzen sie für die Produzenten aber traumhafte und an den normalen Gesetzen kapitalistischer Wertschöpfung und Warenwirtschaft vorbeilaufende Eigenschaften: Garantierte Abnahme, höchste Qualität und modernster technischer Standard weit über jedem unter normalen marktwirtschaftlichen Standards vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis, garantierter vorzeitiger Verschleiß und daher turbo-beschleunigte Nachfrage. Am Rüstungssektor hingen noch andere Branchen: Luft- und Raumfahrt, Bergbau, Stahlproduktion, Elektronik, Energieerzeugung, Forschung, der erweiterte Militärisch-Industrielle Komplex, Zugpferd der westlichen Industriegesellschaften insgesamt. Mit dem Wegbrechen des Wettrüstens nach 1989 war ein Einbruch der Konjunktur unabwendbar, und die Austeriätspolitik=Abbau der Sozialsysteme ist damit direkt verbunden. Auf die Faustformel gebracht war der keynesianische Wohlfahrtsstaat das politische System des Kalten Krieges und der Neoliberalismus ist das der Ära danach.

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