Dienstag, 30. April 2019
Comedy, die niemand braucht
Zunehmend genervt höre ich morgens im NDR-Radio "Wir sind die Freeses". Gespräche, die in einer bildungsfernen, ach was, Hartprol-Familie ohne weiteres so ablaufen könnten, mit stark verzerrten Stimmen erzählt. Was soll das?

... comment

 
Hab da jetzt mal reingehört, das ist ja tatächlich hirnerweichend dumm. Da haben die Privaten vor Ewigkeiten schon besseres hingekriegt, ich sage nur Frühstyxradio (FFN) oder Metzgerei Boggnsagg auf Antenne Bayern.

... link  

 
Frühstyxradio ist die Messlatte schlechthin für Radiocomedy. Da war ich ja jahrelang begeisterter Stammhörer. Noch die Heute Show gehört zum Spinoff dieser Sendung.

... link  

 
Ich habe FFN & Co. leider nur hören können, wenn ich mal zu Besuch im Sendegebiet war. Ein reichhaltiges, wenn auch durchwachsenes Comedy-Angebot gab es bei SWF 3 und dem Nachfolger SWR 3.

Da gab es auch einen legendär witzigen Moderator namens Elmar Hörig, der mittlerweile zu einer traurigen Gestalt geworden ist, die auf Facebook gegen Ausländer und Flüchtlinge hetzt.

... link  

 
Ich dagegen lebte 4 Jahre in einer WG, in der nicht nur jede Sendung gehört wurde sondern in der man auch so miteinander redete wie Kurt mit Gürgen, Brunx und Co.

... link  

 
Ich habe das Entstehen des dualen Rundfunksystems ab Mitte der 80er publizistisch begleitet, und ein Radiomanager aus dem Norden sagte mir sinngemäß, gegen den bräsigen NDR Privatfunk anzubieten, das sei wie Cola in der Wüste zu verkaufen.

Im Süden, wo SWF 3 lange Zeit den Standard für eine junge und moderne Servicewelle setzte, hatten es die Privaten nicht annähend so leicht wie RSH, RHH und FFN. Mit RPR, FFH, Radio Regenbogen & Co. bin ich nie so recht warm geworden, auf der Fahrt zur Arbeit hörte ich irgendwann lieber DLF, nachdem SDR 3 und SWF 3 zu SWR 3 fusionierten.

... link  

 
Unter uns Nordlinken gab es den Streit ob man Privatsender überhaupt hören sollte, viele sahen das als Kapitulation gegenüber dem Neoliberalismus an. Anfangs brauchte man zum Empfang von ffn eine spezielle Antenne, wer die hatte galt manchen Dogmatikern als Verräter.

... link  

 
Kann ich mir denken. Habe noch im Ohr, dass Helmut Schmidt die Verkabelung der Städte mit Aussicht auf Privatprogramme für "gefährlicher als Gorleben" hielt. Es war dann Peter Glotz, der die medienpolitische Parole "Mitmachen statt mosern" ausgab. Und ich erinnere mich daran, dass mein Bürogenosse Peter Turi es als erster exklusiv hatte, dass das Medienimperium der SPD in den Privatfunk einsteigt.

Aber selbst ich als Nichtlinker habe meine Schwierigkeiten damit, die Einführung des privaten Rundfunks nur als Erfolgsgeschichte zu bilanzieren.

... link  

 
... zur gleichen Zeit in Fronkreisch, eigneten sich die regierenden Sozialisten unter Mitterand Sendelizenzen an.

Einer der Impressarios war der Parteintimus Max Guazzini (NRJ).

... link  

 
Die Titanic brachte als Rudolf Hess sich in der Zelle erhängt hatte als letzten Hess-Witz "Das letzte Missverständnis - mit Kabelanschluss vmehr erleben".


Frühere Hess-Witze beschäftigten sich immer damit dass der alte Mann mit der neuen Zeit nicht mehr zurechtkam, vgl. Barbie-Puppe;-)

... link  

 
Private Radiosender bei uns in der Region die ich sehr schätze sind Radio 21 und Radio 38, beide mit der Zielgruppe 30 bis 50 und musikalischem Schwerpunkt auf Rock, kritische Berichterstattung.

... link  

 
@bräsiger NDR: Der war mal sehr spritzig und sehr kritisch, von Konservativen "Rotfunk" genannt, bis die damaligen Ministerpräsidenten Albrecht und Stoltenberg aus politischen Gründen versuchten ihn zu zerschlagen, was zwar nicht gelang, aber zur Zähmung des Programms und Entlassung zahlreicher Redakteure führte, u.a. Henning Venske. Das muss so um 1980 gewesen sein.

... link  

 
Ich meinte das weniger politisch, mehr so die ganze Höreransprache und Formatierung, im Vergleich zu SWF3, BR 3 und SDR 3 war der ganze NDR-Hörfunk ziemlich betulich. Wenn wir Besuch aus dem Norden hatten, den Leuten fielen regelmäßig die Ohren ab, wenn sie das erste Mal SWF 3 oder SDR 3 hörten. Eine Zeitlang war BR 3 Vorreiter dieser Entwicklung, immerhin haben sich da Leute wie Thomas Gottschalk und Günther Jauch ihre ersten Sporen verdient.

Wobei die Süd-Anstalten nie so sehr als Rotfunk wahrgenommen wurden wie NDR und WDR, aber dafür waren die jungen Service-Wellen recht fetzig und sehr weit vornedran, was den Aufbau und die Pflege von Programm-Marken angeht. Als kürzlich die Moderatorin Stefanie Tücking starb, herrschte sowas wie Volkstrauer im Süden. Dass sie auch mal die Videoclip-Show Formel 1 in der ARD moderiert hatte, war vielen nur eine Fußnote wert, die meisten behalten sie vor allem als markante Stimme und Radiopersönlichkeit in Erinnerung.

Bei Radio 21 habe ich auf Fahrten nach Hamburg oder Berlin mal reingehört, das hat mir ganz gut gefallen. Sowas fehlt hier in NRW völlig.

... link  

 
#gezAbschaffen
Onkel Che entlarvt die Legende des unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Märchen:
Der war mal sehr spritzig und sehr kritisch, von Konservativen "Rotfunk" genannt, bis die damaligen Ministerpräsidenten Albrecht und Stoltenberg aus politischen Gründen versuchten ihn zu zerschlagen, was zwar nicht gelang, aber zur Zähmung des Programms und Entlassung zahlreicher Redakteure führte, u.a. Henning Venske.

... link  


... comment