Montag, 22. April 2024
Streifzüge des Bizarrologen, heute: Wokeness 2024
Sonntag morgens hörte ich im Deutschlandradio eine Sendung zum Thema "Grenzen des Gegenübers akzeptieren". Da erzählte ein Mann um die 30, , er hätte gemerkt dass eine Kollegin sich für ihn interessiere und fälschlicherweise gedacht, sie sei scharf auf ihn. In einem 4-Augen-Gespräch hatte er sie umarmt, worauf sie überhaupt nicht reagiert hätte, also weder gesagt dass sie das nicht wolle oder Abwehrbewegungen gemacht noch ihrerseits körperliche Annäherung gezeigt. Nach dem Gespräch hatte er ihr eine Whatsapp geschickt in der er geschrieben hatte, dass er jetzt nicht wisse, woran er mit ihr sei und sie bäte, ihr Verhalten zu erklären. Sie hatte geantwortet, dass sie nichts von ihm wolle und nur kollegiales und kumpelhaftes Interesse an ihm hätte.

Der ganze Vorgang machte sofort die Runde im Freundes- und engeren Kollegenkreis, und er bekam, wie er sich ausdrückte, von einem Kollegen sein Verhalten "gespiegelt" mit der Bemerkung, dass er sich jetzt damit auseinandersetzen müsse, dass er ein Täter sei. Und er war auch ganz geknickt und sah sein Fehlverhalten ein. Oh weh, Täter einer Umarmung. Was sind das für Schneeflocken? Bin ich jetzt des Mißbrauchs von Untergebenen schúldig, weil ich mit der
Zugehfrau meines Vaters knuddele, was übrigens von ihr ausgeht?

Meine erste Studentenliebschaft hatte in den seligen Achtzigern damit begonnen, dass eine Genossin mir auf einem Plenum ungefragt an die Eier fasste, um mir klarzumachen, was sie von mir wollte. Da würden die Woken von heute wohl Schnappatmung kriegen.

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Mit der Aufregung um den angeblichen Rassismus der Winnetou-Romane hingegen setzte sich Urban Priol auseinander, der im gleichen Zusammenhang davon berichtete, dass er in einer kanadischen Kneipe mit drei Indigenen am Tisch saß, während an der Theke ein Inder bediente. Einer der drei sagte zu ihm: "Bestell bei dem Hindu doch noch drei Bier!", und als er zurückfragte, ober denn wisse, ob das ein Hindu sei erwiderte dieser, na, Indian würde er den jedenfalls nicht nennen, er und seine Leute seien die Indians, worauf Priol mit ihm anstieß und "Cheers, alte Rothaut!" sagte.

So gehts im richtigen Leben.

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Na, der Begriff der "Spiegelung" wurde in dem Beispiel aber wohl grob missverständlich gebraucht. Mal wieder Küchenpsychologen unterwegs, Hmm?

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In der Tat ein unsäglicher Unsinn, aus einer Petitesse einen solchen Wirbel zu machen. Man sagt dann halt: "Hey, das geht mir zu weit, mach das nicht nochmal!" Und damit ist die Sache gut, wenn danach das Verhalten des Mannes sich ändert.

Und leider gibt es für solchen woken Blödsinn noch zahlreiche Beispiele, zu: Während für viele intersektionale Feministinnen es kein Wort wert ist, wenn eine junge jüdische Frau auf einem Pick Up halb nackt und mißbraucht von Gaza-Arabern öffentlichin den Medien zur Schau gestellt wird, sieht diese Art von Feminismus bereits im Gebrauch von falscher Pronomen und beim Misgendern eine Form von struktureller Gewalt und startet mal eben einen Twitterscheißesturm.

Fragen nach der Herkunft, bei jemandem, der eher dunkel aussieht, werden gerne als Rassismus gelabelt und nicht etwa als Interesse am Gegenüber.

Und ewiger Running Gag werden wohl Mohrenlampen und Murmeltiere bleiben - man könnte derart auch einen Buchtitel mit einer Anekdotensammlung über solche irren Auswüchse machen.

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Und ewig grüßt die Mohrenlampe
oder auch Das schwarze Murmel Wumbaba.

Oder auch feministische Inquisition und Bizarrologenkreuzzüge seit dem 16. Jahrhundert.

BtW wäre die Inquisition von Frauen gemacht worden hätte es keine Reformation gegeben, die hätten niemanden entkommen lassen. Und es hätte nicht so ein Geschmadder auf den Folterbänken gegeben, die hätten jedesmal hinterher geschrubbt.

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Es war 1988
Da stritten sich in Göttingen zwei linke ASTA-Fraktionen anhand rund um den gesamten Mensa-Aufgang aufgespannten Transparenten um die Frage, ob der Spruch "Fuck the LBerInnen" (LB für Linkes Bündnis) ein sexistischer Affront sei. An diesem Tag hatte Saddam Hussein in der "Großen heroischen Anfal-Operation" 5000 KurdInnen vergasen lassen.

Da sagte niemand was darüber.

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Das ist eine spannende Frage: "Wie geht´s im richtigen Leben?"

Menschen fragen sich bei vielen Gelegenheiten: "Was soll ich tun?" Sie brauchen Zeit, um die beste aller möglichen Antworten zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Pontius Pilatus wußte es auch nicht, fand keine Schuld am Tun des Jesus Christus und ließ ihn dennoch ans Kreuz nageln, weil er es konnte, weil er die Macht dazu hatte.

Heute fällen Richter ihre Urteile "im Namen des Volkes". Über Leben und Tod dürfen sie nicht mehr entscheiden. Manchmal erkennen sie jedoch die "besondere Schwere der Schuld". Dazu brauchen sie ein Gutachten, oder mehrere, damit sie ihr Bild des Angeklagten verfestigen können.

Im "richtigen Leben" orientieren wir uns - zumindest wenn verurteilt oder geimpft werden soll - an der Wissenschaft. Sollte ich allerdings spontan eine Frau umarmen, die mir vorher nicht an die Eier fasste, wird es "gefährlich". Womöglich lande ich vor Gericht und muß erklären, warum ich die Frau nicht vorher fragte, ob ich sie umarmen darf. In diesem Fall stecke ich bedenklich in der Klemme, denn ich kann mein spontanes Reagieren, meinen "Übergriff", nur als menschlichen Gefühlsausbruch darstellen.

Es wird mir nicht verziehen, mir wird Sexismus unterstellt und ich werde, psychisch labil, nie mehr in meinem Leben irgendjemanden umarmen wollen. Sollte es einem verurteilten Frauenfeind wie mir doch noch einmal widerfahren, eine nackte Frau vor sich im Bett liegend zu sehen, die Arme ausgebreitet, werde ich mich umdrehend vergewissern, ob nicht ein Anderer hinter mir steht und zum Bocksprung ansetzt.

Die Unsicherheit im Umgang miteinander trägt zur Spaltung der Gesellschaft bei. Männer und Frauen werden bei jeder Gelegenheit auseinander dividiert, aber schließlich sollen zwei von ihnen doch eine enge Gemeinschaft bilden, damit das deutsche Volk nicht ausstirbt.

Was ist da zu tun? Im "richtigen Leben" funktioniert es nicht mehr! Sex ist zwar schön, aber drohender Sexismusvorwurf tötet den entspannten Umgang miteinander ab. Wir machen zu wenig Kinder, weil mit den lieben Kleinen die Armut droht! Außerdem brauchen wir die wenigen Mütter schnell wieder am Arbeitsplatz, solange das mit den arbeitenden Ausländern im richtigen Leben nicht klappt! Und sollten wir doch steuerzahlende Ausländer finden, nehmen uns die sonnengebräunten, lebenslustigen Gigolos sicher ganz ungeniert die Frauen weg.

Schon haben wir einen wunderbaren Rassismus. Die jungen deutschen Männer laufen ins Lager der AfD und frönen dort dem Frauenhaß im Internet. Sie sehen nur noch "Schlampen" im Volk, die sich von kulturlosen Ausländern begrapschen lassen! Der Kreis schließt sich. Solches finden wir nur noch selten im richtigen Leben!😉

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Ich wüsste nicht, dass wegen einer ungewollten Umarmung jemand wegen sexueller Belästigung oder gar Vergewaltigung verurteilt worden wäre. Der Straftatsbestand der Vergewaltigung umfasst immer noch den erzwungenen Geschlechtsverkehr mit Penetration, nachdem ein "Nein" ignoriert wurde.


Obwohl in bestimmten Szenezusammenhängen schon Vergewaltigeroutings erfolgten, in denen dies nicht erfüllt war. Davon hätte aber nichts vor Gericht Bestand.

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