Samstag, 12. April 2008
We want much more, we want much more!
Das ist die Parole der im Augenblick streikenden ägytischen TextilarbeiterInnen. In den letzten Monaten haben sich in Ägypten die Preise für Nahrungsmittel und Rohstoffe teilweise verdoppelt. Daher fordern die TextilarbeiterInnen eine Lohnerhöhung mindestens um das doppelte. Während die Revolten gegen vom IWF diktierten Brotpreiserhöhungen 1983 und 1986 zusammengeschossen wurden, ist dieser Streik legal.

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Woran es liegt?
Daran, dass Ägypten vor einem Jahr dem Drängen der WTO (angesichts der Tatsache, dass daran die Neuvergabe von Entwicklungskrediten geknüpft ist könnte man auch von einem Diktat sprechen) die Subventionierung für Brot- und Getreidepreise aufgegeben und die Preise freigegeben hat, die jetzt ungebremst in die Höhe schießen. Same old story, war schon am Vorabend der Französischen Revolution nicht anders, und Spekulationen mit dem Getreidepreis waren einer der Auslöser der révolution militante. Getreidespekulanten waren dann auch die ersten, deren Köpfe die Spitzen der Piken zierten.


http://www.ksta.de/html/artikel/1207479011877.shtml

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Dass man mal so klar und einfach zwischen gut und böse, falsch und richtig oder politisch korrekt und unkorrekt unterscheiden könnte ist eh ein Mythos.

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Ich halte es ehrlichgesagt für wenig wahrscheinlich [klingt weniger pampig als Ich glaube nicht], dass die Weltbank Subventionen für Getreide verboten hat. Subventionen gelten nach meinem z.T. liberalen Verständnis als ok. Übel sind dagegen Preiskontrollen, d.h. wenn die Regierung festlegt, dass Mehl so-und-so-viel kosten soll. Falls die Regierung aber sagt, dass die Armen ein paar Zusatz-Bimbes bekommen, um die teuren Preise zu bezahlen, ist das ok. In der realen Welt ist es natürlich wie suboptimal organisierte Staaten schwierig, solche Geldverteilungen zu organisieren.
Steigt der Preis, ist das ein Anreiz für die Produzenten, mehr zu produzieren. Dieser verpufft mit Preiskontrollen. Für die nicht-so-armen bildet sich dann sowieso ein Schwarzmarkt. Dieser Effekt hat sich echt sehr oft in Entwicklungs- und Schwellenländern eingestellt. Vor allem linke Regierungen sind daran letztlich gescheitert.

Krugman nennt übrigens auch Mißernten in Australien als ein Grund für die Verknappung. Er bringt das mit global warming in Verbindung.
Im übrigen hat es glaub ich eine große Bedeutung wie darauf jetzt reagiert wird. Die Einbeziehung von Kleinbauern wird wohl jetzt auch in liberaleren Kreisen diskutiert, was ich für sehr sinnvoll halte. Hab mal gehört, das 20% der Gattung Mensch Kleinbauern sind.

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Während Weltbank und IWF in der Vergangenheit eine oftmals ziemlich üble Rolle gespielt haben, sind sie selber heute zugunsten der WTO relativ marginalisiert.Die Festsetzung des Brotpreises ist in diesem Land aber wirklich das Einzige, was die Armen vor dem Hunger geschützt hat. Zur aktuellen Lage
das hier: http://www.goettinger-tageblatt.de/newsroom/politik/zentral/politik/ausland/art666,567916



Klar, Mißernten in Australien und meines Wissens auch China und Vietnam spielen ebenfalls eine Rolle.

und das: http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/858088.html

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Festsetzen von Preisen funktioniert nicht. Da haben die Liberalen schon recht. Mit der Subvention geht schon, ist nur mühsamer. Z.B. mit Schulspeisungen oder Armenküchen. Nur darf das nicht in der Korruption versanden.
Für die Produzenten setzen die dann zu niedrigen Preise einfach die falschen Anreize. Im übrigen bildet sich dann praktisch immer ein Schwarzmarkt, wo dann völlig das Gesetz des Dschungels gilt. Das mit den Anreizen über relative Preise seh ich als kein Scherz an. Wenn man da in das System eingreift, kommt oft richtiges Chaos raus.
Aber die wichtigere Frage, die sich aus den Problemen des Welternährungssystems stellt, ist imho sowieso, ob man a) versucht kleine Produzenten effektiv zu unterstützen oder es b) über eine konzentriertere Landwirtschaft in wenigen Händen versucht.
Ich halte a) für nicht hoffnungslos. Die müssen aber die richtigen Anreize haben, d.h. die Preissteigerungen dürfen nicht rein bei den Zwischenhändlern hängenbleiben und die kleinen Landwirte müssen auch beratungsmässig und maschinell-mietmässig unterstützt werden.

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Voraussetzung 1 wäre Abschaffung der EU- Agrarsubventionen

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