Freitag, 2. Mai 2008
Monster der Tiefsee
Koloss-Kalmar blickte durch mehr als fußballgroße Augen
Wellington (dpa) - Das größte Auge, das Forscher bislang untersucht haben, gehört einem sogenannten Koloss-Kalmar aus der Tiefsee. Mit 27 Zentimetern Durchmesser ist es deutlich größer als ein Bundesliga-Fußball (etwa 22 Zentimeter).
Es ist ein wirklich phänomenales Auge", berichtete der neuseeländische Kalmar-Experte Steve O'Shea am Mittwoch in Wellington. Sein Team untersucht am Nationalmuseum Te Papa derzeit den Koloss-Kalmar (Mesonychoteuthis hamiltoni), der Fischern im Februar 2007 in der Antarktis ins Netz gegangen war.
Der 495 Kilogramm schwere und zehn Meter lange Kopffüßer ist einer der größten je gefangenen Kalmare.
Die Fischer auf der Jagd nach Seehechten hatten das Tier zufällig gefangen. Das zweite Auge wurde dabei zerstört. Bisher war das Tier eingefroren, seit Montag wird es in einem Chemikalienbad vorsichtig konserviert. Der überaus seltene Fang zieht gleichermaßen die Aufmerksamkeit zahlreicher Forscher und Kamerateams auf sich.
Mit seinem massiven Schnabel habe der Kalmar das Rückgrat von zwei Meter langen Fischen "ohne Schwierigkeiten" zerbeißen können, ergänzte O'Shea.

Der Schnabel des Tieres ist zweigeteilt. Die beiden Hälften - eine ist 42,5 Millimeter lang - sind einzeln im Gewebe "aufgehängt". Damit lässt sich der Schnabel viel weiter öffnen als etwa bei einem Papagei. Die Schnäbel gehören zu den besonders harten biologischen Materialien.
Im Magen von Walen wurden nach Angaben der Forscher aber schon 49 Millimeter lange Kalmar-Schnäbel gefunden - daher müsse es auch noch viel größere Koloss-Kalmare geben.
Um das Exemplar noch in diesem Jahr möglichst originalgetreu präsentieren zu können, untersuchen die Forscher den Mageninhalt nur mit einem Endoskop. Nach Auskunft von Forschungsassistentin Kat Bolstad fraß der Kalmar hauptsächlich Seehechte, die er mit seinen hakenbewehrten Tentakeln erbeutete.
Die Forscher gehen mit großer Vorsicht ans Werk, weil der sehr empfindliche Kadaver schnell einreißt. Inzwischen ist auch klar, dass es sich bei dem Tier um ein Weibchen handelt: Im Inneren fanden sich mehrere tausend Eier.

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Heraus zum 1. Mai oder Tek Yol Devrim!
Hach, war das schön! Gestern mit den Anarchopunks abends durch die Stadt gezogen in einer wunderbar bunten revolutionären Walpurgisnachtdemo, heute (seit ein paar Minuten gestern ) im Schwarzen Block auf der “regulären” Maidemo mit Parolen wie “Gegen die Konstrukte Volk, Nation und Rasse, Klasse gegen Klasse”, “Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer” und “Rassismus, Lager, Deportation, das ist deutsche Tradition, wehrt Euch, greift ein!”. Es war wie in den Achtzigern, und ich sehe es seit der ersten Mobilisierung zu Heiligendamm: Die Autonomen kommen wieder. Gründe für ein sozialrevolutionäres, internationalistisches und antikapitalistisches Engagement gibt es ja genug. Ob Sozialabbau, Downturn der Lohnkurve in Deutschland und gleichzeitig Anstieg der Spekulation, Einstellung der Hungerhilfe für Kinder in Kampuchea, versuchte Einschränkung des Streikrechts durch die rot(z)-rote Regierung in Berlin - eigentlich ist das alles Wasser auf sozialrevolutionäre Mühlen. Ein Großteil meiner Generation, also der 30-50jährigen nimmt das nicht wahr. Immerhin war Abgrenzung zu den 68ern, das Scheitern eigener Renitenz gegen den neoliberalen Durchmarsch und das Hippsein des Yuppietums für die Mehrzahl bewusstseinsbildend. Schnee von gestern, Proletarity rulez!

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