Sonntag, 25. Mai 2008
Ein kleiner Veranstaltungshinweis
Am Dienstag, den 10. Juni, kommt mit Klaus Werner, einem der beiden
Autoren des "Schwarzbuches Markenfirmen", ein prominenter Gast nach
Hildesheim (Ort und Zeit siehe unten). Das in
zehn Sprachen und gut 6-stelliger Auflage erschienene Buch hat viel Staub
aufgewirbelt. Auf die Frage, ob die Autoren von kritisierten
transnationalen Konzernen verklagt worden wären, antworten sie im Vorwort:

"Nein. Von keinem einzigen. Das liegt zum einen daran, dass wir uns bei
den Recherchen an belegbare Fakten gehalten haben. Gleichzeitig wissen die
großen Konzerne, dass jede Klage oder Bedrohung die geballte
Medienaufmerksamkeit auf das betreffende Unternehmen lenken würde."

Wer wissen möchte, welche Kritik Klaus Werner an Markenkonzerne wie
adidas, Puma oder Nike richtet, ist herzlich eingeladen, die
Veranstaltung am 10.6. in Hildesheim oder am 11.6. in Hannover zu
besuchen. Denn, wie Klaus Werner auf seine Homepage
(http://www.weltnachrichten.org/) zitiert:

"Ich würde nie ein Buch lesen, wenn ich die Gelegenheit hätte, mich eine
halbe Stunde mit dem Mann zu unterhalten, der es geschrieben hat."
(Woodrow Wilson)

Die Veranstaltung findet in einer Kooperation von EL PUENTE, dem Verband
Entwicklungspolitik Niedersachsen und der Volkshochschule Hildesheim
statt.

Zur Veranstaltung:

Dienstag, 10.6.2008
19 Uhr
Riedel-Saal
Volkshochschule Hildesheim
Pfaffenstieg 4-5
31134 Hildesheim

(und wer in HI nicht kann:)
Mittwoch, 11.6.2008
19 Uhr
Pavillon Hannover
Lister Meile 4
30161 Hannover

Macht und Machenschaften der Markenkonzerne
Am Beispiel Sportbekleidung - mit Klaus Werner ("Schwarzbuch Markenfirmen")

Mit den Olympischen Spielen in China sowie der Fußball-EM in Österreich
und der Schweiz stehen in diesem Jahr zwei sportliche Großereignisse an.
Die Fans freuen sich. Die Sportbekleidungsindustrie auch - über die zu
erwartenden Gewinne. Was steckt jedoch hinter den großen Playern wie
Adidas, Puma oder Nike? Worauf stößt man, wenn man nachforscht, welchen
Weg die beliebten Produkte hinter sich haben, bevor sie die Ladentheke
erreichen? Bestsellerautor Klaus Werner hat geforscht. Er berichtet von
seinen Recherche-Ergebnissen, die im „Schwarzbuch Markenfirmen“
veröffentlicht wurden. Er deckt Hintergründe auf und zeigt, wie sich
jede(r) einzelne für Arbeits- und Menschenrechte einsetzen kann.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Gericht untersagt Abschiebung
Hamburg. Das Verwaltungsgericht Meiningen hat am Dienstag in einem
Eilentscheid den Antrag auf Aussetzung der Abschiebung von Mohammed Sbaih
positiv entschieden. Das teilte die Karawane für die Rechte der
Flüchtlinge und Migranten in Hamburg mit. Der
Palästinenser war einer der Sprecher der im Barackenlager Katzhütte
(Thüringen) untergebrachten Flüchtlinge, die dort wiederholt gegen
menschenunwürdige Zustände protestiert hatten. Die Karawane wies darauf
hin, daß die Aussetzung der Abschiebung nur aus formalen Gründen verfügt
wurde und daher mit weiteren Versuchen der Ausländerbehörden zu rechnen
sei.

Ist ja auch praktisch: Flüchtlinge, die sich für ihre Rechte engagieren sofort deportieren. Deutschland ist überhaupt ein sehr praktisches Land, in dem oft die Flüchtlingsunterkünfte direkt am Flughafen sind.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Trainer für Trainer
Kürzlich führte ich im Bekanntenkreis ein Gespräch über Bewerbungen, und da berichtete ein alter Freund eine Story, die er vor Jahren erlebt hatte. Von Haus aus war er Sozialwissenschaftler und lebte als freier Dozent, der bei verschiedenen Bildungsträgern EDV-Seminare und Kurse zur politischen Bildung gab. An der Sozialwissenschaftlichen Fakultät und dem Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft fand er zwei identische Aushänge, denen zufolge ein Ökonom oder Sozialwissenschaftler mit Berufserfahrung aus der Erwachsenenbildung als Trainer für Trainer gesucht wurde. Er bewarb sich also, wurde auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen und erlebte sein blaues Wunder.

Es empfing ihn ein in eine Azzarro-Wolke gehüllter junger Mann von vielleicht 23 Jahren im Armani-Anzug, mit einem Pfund Pomade im Haar, fettem goldenen Siegelring und einer ebenso protzig wie billig aussehenden Uhr made in Singapore.

Sein Gegenüber erwiderte weder seinen Gruß, noch stellte er sich namentlich vor, sondern blätterte heftig schwitzend in der Bewerbungsmappe meines Freundes und fragte, ohne ihm ins Gesicht zu sehen: “Wieso haben Sie sich beworben, um bei uns als Trainer für Trainer zu arbeiten?”. Es klang wie “was willst Du Wichser hier?”. Um es kurz zu machen, unter Trainer für Trainer war nichts anderes zu verstehen als ein Coach für Motivationstrainer im Strukturvertrieb, eine Tätigkeit so halbwegs zwischen Drückerkolonne und Scientology. Und dafür werden Akademiker gesucht….

... link (2 Kommentare)   ... comment