Montag, 3. Februar 2014
Ach nee, Alice Schwarzer!
che2001, 16:00h
Als eine Person, die zeitlebens mit dem moralisierenden Zeigefinger auf andere zeigt es sich zu verbitten, vom SPIEGEL wegen 200.000 Euro Steuerhinterziehung öffentlich kritisiert zu werden, das hat keinen Stil.
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genova68,
Montag, 3. Februar 2014, 16:18
Bedeutet das denn, dass Schwarzer für die Zinseinkünfte auf ein Sparguthaben von 200.000 Euro, also vielleicht 10.000 Euro, keine Steuern gezahlt hat? Oder bedeutet das, dass die Zinseinkünfte sich auf 200.000 Euro beziehen und sie darauf hätte Steuern zahlen müssen? Oder hätte sie 200.000 Euro Steuern auf ihre Zinseinkünfte zahlen müssen, die viel höher lagen?
Ich finde aber, dass man sich überzeugend gegen Zwangsprostitution engagieren und trotzdem gleichzeitig Steuern hinterziehen kann. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Ich finde aber, dass man sich überzeugend gegen Zwangsprostitution engagieren und trotzdem gleichzeitig Steuern hinterziehen kann. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
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che2001,
Montag, 3. Februar 2014, 17:36
200.000 Euro Steuern auf Zinseinkünfte ist richtig. @"Ich finde aber, dass man sich überzeugend gegen Zwangsprostitution engagieren und trotzdem gleichzeitig Steuern hinterziehen kann. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun." ---- Das ist formal zwar richtig, Steuern hinterziehen ist aber dennoch nichts Gutes. Insofern ist der Satz so richtig wie "Ich finde aber, dass man sich überzeugend gegen Zwangsprostition engagieren und trotzdem mit Koks dealen kann", letzterer Halbsatz auch ersetzbar durch "trotzdem illegales Glücksspiel betreiben kann" oder "sein Vermögen bei Hundekämpfen verwetten kann".
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first_dr.dean,
Montag, 3. Februar 2014, 23:15
Sie findet, dass auch bei ihr das Steuergeheimnis gewahrt werden sollte. Kann ich soweit nachvollziehen, obgleich ich den Vorgang natürlich spannend finde.
Interessant ist allerdings ihr hochgradig bigotter Umgang mit dieser Angelegenheit. Da steht sie für mich in etwa auf der Stufe von Kachelmann...
(aber sogar genau!)
Sie hätte diese Zinseinnahmen (immerhin etwas über 200.000,- Euro) auf ihrem schweizer Konto einfach in der Hektik (oder so) "vergessen". Die ganzen letzten 10 Jahre lang. Aha.
Ist sie so stinkreich, dass sie 200.000,- Euro Zinsen auf ihrem Schweizer Schwarzgeldkonto einfach mal so eben vergisst.
Ich glaube ihr das nicht. Sie muss diejenigen, denen sie solche Märchen erzählt, für ziemlich strunzdoof halten. Oder, und das wäre noch unangenehmer, sich selbst für überschlau.
Dass sie als Person des öffentlichen Interesses (mit dem sie übrigens auch den eine oder anderen Euro verdient, z.B. als Talkshow-Gast, Buchautorin etc.) einer besonderen Gefahr ausgesetzt ist, dahingehend, dass derartige Schwarzgeldpraktiken durchaus auffliegen können und entsprechend öffentliches Interesse auslösen: Das sollte ihr eigentlich völlig klar sein.
Der Sache der Frauen hat sie mit diesem (mindestens!) 10-jährigem Steuerbetrug einen schlechten Dienst erwiesen. Aber vielleicht ist ihr Zug ja ohnehin schon weitgehend abgefahren, in Richtung Islamphobie und Anbandelung an den Konservatismus.
Schade, trotzdem. Obwohl ich sie als Person bzw. politische Aktivistin seit einigen Jahren teils kritisch sehe. Trotzdem schade.
Interessant ist allerdings ihr hochgradig bigotter Umgang mit dieser Angelegenheit. Da steht sie für mich in etwa auf der Stufe von Kachelmann...
(aber sogar genau!)
Sie hätte diese Zinseinnahmen (immerhin etwas über 200.000,- Euro) auf ihrem schweizer Konto einfach in der Hektik (oder so) "vergessen". Die ganzen letzten 10 Jahre lang. Aha.
Ist sie so stinkreich, dass sie 200.000,- Euro Zinsen auf ihrem Schweizer Schwarzgeldkonto einfach mal so eben vergisst.
Ich glaube ihr das nicht. Sie muss diejenigen, denen sie solche Märchen erzählt, für ziemlich strunzdoof halten. Oder, und das wäre noch unangenehmer, sich selbst für überschlau.
Dass sie als Person des öffentlichen Interesses (mit dem sie übrigens auch den eine oder anderen Euro verdient, z.B. als Talkshow-Gast, Buchautorin etc.) einer besonderen Gefahr ausgesetzt ist, dahingehend, dass derartige Schwarzgeldpraktiken durchaus auffliegen können und entsprechend öffentliches Interesse auslösen: Das sollte ihr eigentlich völlig klar sein.
Der Sache der Frauen hat sie mit diesem (mindestens!) 10-jährigem Steuerbetrug einen schlechten Dienst erwiesen. Aber vielleicht ist ihr Zug ja ohnehin schon weitgehend abgefahren, in Richtung Islamphobie und Anbandelung an den Konservatismus.
Schade, trotzdem. Obwohl ich sie als Person bzw. politische Aktivistin seit einigen Jahren teils kritisch sehe. Trotzdem schade.
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first_dr.dean,
Dienstag, 4. Februar 2014, 19:44
Drei nachgereichte Details in Sachen Schwarzer
Kleiner Nachtrag, drei Details sind mir jetzt noch aufgefallen:
1. Der Zeitpunkt für die "steuerbefreiende Selbstanzeige" wurde von Frau Schwarzer sehr kompetent gewählt. Hätte sie diese auch nur ein halbes Jahr später vorgenommen, hätte sie die vollständigen unterschlagenen Steuern nachzahlen müssen, also aus knapp 30 Jahren. So aber wie sie es gemacht hat, konnte sie weit über zwei Drittel des Steuerbetrugs für sich behalten, und musste nur für deutlich weniger als ein Drittel des hinterzogenen Betrages die Steuern nachzahlen.
Clever!
2. Dieses sehr kundige Vorgehen spricht imho sehr gegen eine ihrer ersten Schutzbehauptungen, sie hätte dieses Konto irgendwie "vergessen". Im Widerspruch dazu steht auch die Selbsterklärung "in eigener Sache" im eigenen Blog.
Darin erklärt sie ganz unverblümt, dass sie Steuerbetrug, jedenfalls wenn sie davon profitiert, für moralisch völlig unverfänglich hält. Sie setzt noch (entwaffnend ehrlich? dreist?) dazu, dass diese Aussage jetzt mal besonders "ehrlich" sei.
Erst "in den letzten Jahren" sei es in dieser Haltung bei ihr zu einem gewissen Umdenken gekommen. Aha. Wenn irgendwelche Putzfrauen oder Hilfsarbeiter garnicht an der Steuerzahlung vorbei kommen, aber besser gestellte Menschen wie Frau Schwarzer halt doch, dann ist damit für sie die Welt in eigentlich bester Ordnung.
Das könnte man auch als eine klassizistische Haltung auffassen, bzw. als typisches Oberschichtendenken. Ich denke aber, ganz so "ehrlich" wird sich Frau Schwarzer dann doch nicht äußern wollen. Der durchaus einträgliche Thron, auf dem es sich Frau Schwarzer bequem gemacht hatte, dessen besonderer Glanz soll natürlich durch weitere Ehrlichkeiten keine weitere Kratzer bekommen. Nehme ich mal ganz stark an.
Jedoch: Gegen den Vorwurf einer undankbaren, klassizistischen Haltung könnte allerdings die Stiftung sprechen, welche Frau Schwarzer in den nächsten Monaten aus dem Boden stampfen möchte.
3. Das muss ein ganz nettes kleines Vermögen in der Schweiz gewesen sein. Wenn ich mal grob schätzend davon ausgehe, dass sie in den letzten 10 Jahren Zinseinnahmen in Höhe von ca. 400.000,- Euro realisiert hat (knapp die Hälfte davon wandert jetzt inkl. Strafzins zum Fiskus), und dies vermutlich zu dem Niedrigzins, den auch alle anderen bekommen haben (also rund 3 Prozent pro Jahr), dann handelt es sich hierbei um ein Vermögen in Höhe von rund einer Million Euro. Vielleicht sogar einen kleinen Klacks mehr.
Gemessen daran finde ich es groß (sogar sehr groß) von Frau Schwarzer, dass sie mehr oder weniger den ganzen Betrag (eine Million Euro) für eine Stiftung mit sozialen Zwecken hergeben möchte.
Weniger groß finde ich allerdings die Stories über ihre angebliche finanzielle Bedürftigkeit, die sie bevorzugt feministischen Frauen aufgetischt hat, um - hinter der Hand und unter dem Siegel der Verschwiegenheit - ihr Engagement als Werbeikone von BILD zu erklären, bzw. sich selbst in feministischen Kreisen ein Stück weit aus der Schusslinie zu nehmen.
Andererseits finde ich, trotz dieses - so sieht es für mich recht klar aus - deutlichen Lügencharakters - empfinde ich menschlich einiges Verständnis dafür. Sowohl für die Entscheidung, das Geld des Springerverlags in Empfang zu nehmen (und damit sich selbst als auch dem Feminismus zugleich einen Weg in den Mainstream zu bahnen), als eben auch dafür, diese Entscheidung mittels Notlügen im feministischen Umfeldern zu verteidigen.
Nunja. Etwas Falschheit bleibt vielleicht dennoch übrig, wobei ich in der Summe finde, dass sie mit der Stiftung (sofern diese kommt...) dann alles gut gemacht hat.
Sie macht es uns nicht einfach. Aber sich selbst offenkundig auch nicht. Mein anfänglich gröberes Urteil (in Sachen Bigotterie stände sie auf der "Stufe Kachelmann") nehme ich wieder zurück.
1. Der Zeitpunkt für die "steuerbefreiende Selbstanzeige" wurde von Frau Schwarzer sehr kompetent gewählt. Hätte sie diese auch nur ein halbes Jahr später vorgenommen, hätte sie die vollständigen unterschlagenen Steuern nachzahlen müssen, also aus knapp 30 Jahren. So aber wie sie es gemacht hat, konnte sie weit über zwei Drittel des Steuerbetrugs für sich behalten, und musste nur für deutlich weniger als ein Drittel des hinterzogenen Betrages die Steuern nachzahlen.
Clever!
2. Dieses sehr kundige Vorgehen spricht imho sehr gegen eine ihrer ersten Schutzbehauptungen, sie hätte dieses Konto irgendwie "vergessen". Im Widerspruch dazu steht auch die Selbsterklärung "in eigener Sache" im eigenen Blog.
Darin erklärt sie ganz unverblümt, dass sie Steuerbetrug, jedenfalls wenn sie davon profitiert, für moralisch völlig unverfänglich hält. Sie setzt noch (entwaffnend ehrlich? dreist?) dazu, dass diese Aussage jetzt mal besonders "ehrlich" sei.
Erst "in den letzten Jahren" sei es in dieser Haltung bei ihr zu einem gewissen Umdenken gekommen. Aha. Wenn irgendwelche Putzfrauen oder Hilfsarbeiter garnicht an der Steuerzahlung vorbei kommen, aber besser gestellte Menschen wie Frau Schwarzer halt doch, dann ist damit für sie die Welt in eigentlich bester Ordnung.
Das könnte man auch als eine klassizistische Haltung auffassen, bzw. als typisches Oberschichtendenken. Ich denke aber, ganz so "ehrlich" wird sich Frau Schwarzer dann doch nicht äußern wollen. Der durchaus einträgliche Thron, auf dem es sich Frau Schwarzer bequem gemacht hatte, dessen besonderer Glanz soll natürlich durch weitere Ehrlichkeiten keine weitere Kratzer bekommen. Nehme ich mal ganz stark an.
Jedoch: Gegen den Vorwurf einer undankbaren, klassizistischen Haltung könnte allerdings die Stiftung sprechen, welche Frau Schwarzer in den nächsten Monaten aus dem Boden stampfen möchte.
3. Das muss ein ganz nettes kleines Vermögen in der Schweiz gewesen sein. Wenn ich mal grob schätzend davon ausgehe, dass sie in den letzten 10 Jahren Zinseinnahmen in Höhe von ca. 400.000,- Euro realisiert hat (knapp die Hälfte davon wandert jetzt inkl. Strafzins zum Fiskus), und dies vermutlich zu dem Niedrigzins, den auch alle anderen bekommen haben (also rund 3 Prozent pro Jahr), dann handelt es sich hierbei um ein Vermögen in Höhe von rund einer Million Euro. Vielleicht sogar einen kleinen Klacks mehr.
Gemessen daran finde ich es groß (sogar sehr groß) von Frau Schwarzer, dass sie mehr oder weniger den ganzen Betrag (eine Million Euro) für eine Stiftung mit sozialen Zwecken hergeben möchte.
Weniger groß finde ich allerdings die Stories über ihre angebliche finanzielle Bedürftigkeit, die sie bevorzugt feministischen Frauen aufgetischt hat, um - hinter der Hand und unter dem Siegel der Verschwiegenheit - ihr Engagement als Werbeikone von BILD zu erklären, bzw. sich selbst in feministischen Kreisen ein Stück weit aus der Schusslinie zu nehmen.
Andererseits finde ich, trotz dieses - so sieht es für mich recht klar aus - deutlichen Lügencharakters - empfinde ich menschlich einiges Verständnis dafür. Sowohl für die Entscheidung, das Geld des Springerverlags in Empfang zu nehmen (und damit sich selbst als auch dem Feminismus zugleich einen Weg in den Mainstream zu bahnen), als eben auch dafür, diese Entscheidung mittels Notlügen im feministischen Umfeldern zu verteidigen.
Nunja. Etwas Falschheit bleibt vielleicht dennoch übrig, wobei ich in der Summe finde, dass sie mit der Stiftung (sofern diese kommt...) dann alles gut gemacht hat.
Sie macht es uns nicht einfach. Aber sich selbst offenkundig auch nicht. Mein anfänglich gröberes Urteil (in Sachen Bigotterie stände sie auf der "Stufe Kachelmann") nehme ich wieder zurück.
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lemmy caution,
Dienstag, 4. Februar 2014, 23:32
Die hat aber recht damit, dass vor 10 oder 20 Jahren die Einstellungen gegenüber kleinere Steuervergehen grundsätzlich "toleranter" war.
Ich selbst befürchte übrigens grad wg. allgemeiner Baseligkeit und Schlamperei Verlust von 1 bis 3.000 Euro für 2012 ;-( (Stichwort: Tankquittungen und zu spät "Freischaltung" bei meinem Steuerberater). Denen fehlt Humor und das ist auch gut so. Steuerberater hätte mich aber auch aufmerksam machen können. Drecks-Mitmach-Ökonomie. Das Paradies paranoider Erbsenzähler. Ich kann gut sein als Erbsenzähler, aber auch in schlafen.
Ich selbst befürchte übrigens grad wg. allgemeiner Baseligkeit und Schlamperei Verlust von 1 bis 3.000 Euro für 2012 ;-( (Stichwort: Tankquittungen und zu spät "Freischaltung" bei meinem Steuerberater). Denen fehlt Humor und das ist auch gut so. Steuerberater hätte mich aber auch aufmerksam machen können. Drecks-Mitmach-Ökonomie. Das Paradies paranoider Erbsenzähler. Ich kann gut sein als Erbsenzähler, aber auch in schlafen.
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ilnonno,
Mittwoch, 5. Februar 2014, 01:11
Mich erinnert das an Al Capone. Mit der Steuer kriegt man sie.
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sozi ohne partei,
Samstag, 8. Februar 2014, 12:04
Um ins Kraut schießende Verschwörungstheorien schon im Anflug zu zerschlagen, ...
erklärt doch bitte, wie man mit Hilfe einer defizitären Zeitschrift, der EMMA, zu dermaßen großem Wohlstand gelangen kann! Das ist doch das Geheimnis; nicht, wie und warum Alice Geld vor dem Finanzamt versteckte. Das machen nämlich alle so.
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tuc,
Samstag, 8. Februar 2014, 12:38
@sozi: Schwarzer war in den 70ern und 80ern Bestsellerautorin mit Millionenauflagen, zig Talkshowauftritten und Präsenz in allen Massenmedien.
Das erklärt es im Grunde schon.
Das erklärt es im Grunde schon.
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