Donnerstag, 28. Dezember 2017
Die Streifzüge des Bizarrologen, diesmal zur Weihnachtszeit
che2001, 20:02h
Gewisse Erlebnisse mit meinem Vater kenne ich ja schon, wo es immer wieder zu Missverständnissen kommt, die nur teilweise verbalen Charakter haben:
https://che2001.blogger.de/stories/2632587/
Mitunter eskaliert so etwas auch, etwa, als wir uns über das Führungspersonal der Grünen unterhielten, längere Zeit über Habeck sprachen und er dann meinte dass ich den wohl sympathisch fände. Ich erwiderte man müsse mit der trocken-friesischen Art umgehen können und er sagte dann: "Ein Bayer ist das!", es stellte sich raus dass er längst nicht mehr bei Habeck sondern bei Anton Hofreiter war. Da rastete er aus und fragte ob ich ihn für dement halte. Neulich hatten wir wieder so ein einzigartiges Gespräch. Wir hatten am Heiligmorgen das Familiengrab besucht und fuhren auf dem Rückweg an einem Haus vorbei das mein heimliches Traumhaus ist. Falls ich mal richtig zu Geld käme würde ich das gerne erwerben. Wir sahen dass ein uns bekannter Versicherungsagent dort seit Neuestem sein Büro hat. Ich erzählte Vater dass da früher ein Friseursalon drin war, und dieser entgegnete dass das aber lange her sei, in den Siebzigern. Daraufhin antwortete ich, nein, der hätte erst im September 2017 geschlossen. Vater sagte dass er sich das nicht denken könne, aber er werde danach meine große Schwester fragen, die wohnt ja in dem Dorf. Ich erzählte dass das Haus für einen hohen Preis von der Volksbank beworben worden sei als besondere Immobilie und er antwortete dass er sich das nicht vorstellen könnte da das ein uraltes Fachwerkhaus sei. Ich teilte ihm mit dass ich der Meinung wäre dass es sich um einen Neubau von 2012 handle und die total aufwändige Fassade aus weißem Emsländer sei ja absolut neuwertig. "Dann haben sie das Haus eben neu verkleidet" versetzte er und hielt einen etwa halbstündigen Monolog über seine Tante Marlies der das Haus früher gehört hatte und die Menschen die da sonst so gewohnt hatten und deren Lebensgeschichten. Ich sagte dazu gar nichts mehr da ich immer weniger dieses tolle neue Haus und die Geschichten die bis in die 1920er zurückgingen miteinander in Übereinstimmung bringen konnte. Viel später sprach er mich darauf an wieso ich denn nichts mehr gesagt hätte und ich entgegnete dass ich Schwierigkeiten hätte das Haus das meines Erachtens wirklich neu ist mit seiner Erzählung unter einen Hut zu bekommen. Da stellte sich nun heraus, dass er die ganze Zeit von einem völlig anderen Haus erzählt hatte, nämlich dem in dem der Versicherungsagent früher seine Agentur gehabt und das seiner Tante Marlies gehört hatte und er gar nicht auf die Idee gekommen war ich spräche von dem Haus an dem wir gerade vorbeigefahren waren. Ja, er hielt es für eine krankhafte Fehlleistung meinerseits, dass ich an dieses Haus und nicht an das von Tante Marlies gedacht hatte. Kenne keine Tante Marlies, weiß auch nichts von deren Haus. Ich hatte das Gespräch als ein Gespräch über eine interessante Immobilie begonnen, für ihn ging es um einen mir nicht bekannten Teil unserer Familiengeschichte.
https://che2001.blogger.de/stories/2632587/
Mitunter eskaliert so etwas auch, etwa, als wir uns über das Führungspersonal der Grünen unterhielten, längere Zeit über Habeck sprachen und er dann meinte dass ich den wohl sympathisch fände. Ich erwiderte man müsse mit der trocken-friesischen Art umgehen können und er sagte dann: "Ein Bayer ist das!", es stellte sich raus dass er längst nicht mehr bei Habeck sondern bei Anton Hofreiter war. Da rastete er aus und fragte ob ich ihn für dement halte. Neulich hatten wir wieder so ein einzigartiges Gespräch. Wir hatten am Heiligmorgen das Familiengrab besucht und fuhren auf dem Rückweg an einem Haus vorbei das mein heimliches Traumhaus ist. Falls ich mal richtig zu Geld käme würde ich das gerne erwerben. Wir sahen dass ein uns bekannter Versicherungsagent dort seit Neuestem sein Büro hat. Ich erzählte Vater dass da früher ein Friseursalon drin war, und dieser entgegnete dass das aber lange her sei, in den Siebzigern. Daraufhin antwortete ich, nein, der hätte erst im September 2017 geschlossen. Vater sagte dass er sich das nicht denken könne, aber er werde danach meine große Schwester fragen, die wohnt ja in dem Dorf. Ich erzählte dass das Haus für einen hohen Preis von der Volksbank beworben worden sei als besondere Immobilie und er antwortete dass er sich das nicht vorstellen könnte da das ein uraltes Fachwerkhaus sei. Ich teilte ihm mit dass ich der Meinung wäre dass es sich um einen Neubau von 2012 handle und die total aufwändige Fassade aus weißem Emsländer sei ja absolut neuwertig. "Dann haben sie das Haus eben neu verkleidet" versetzte er und hielt einen etwa halbstündigen Monolog über seine Tante Marlies der das Haus früher gehört hatte und die Menschen die da sonst so gewohnt hatten und deren Lebensgeschichten. Ich sagte dazu gar nichts mehr da ich immer weniger dieses tolle neue Haus und die Geschichten die bis in die 1920er zurückgingen miteinander in Übereinstimmung bringen konnte. Viel später sprach er mich darauf an wieso ich denn nichts mehr gesagt hätte und ich entgegnete dass ich Schwierigkeiten hätte das Haus das meines Erachtens wirklich neu ist mit seiner Erzählung unter einen Hut zu bekommen. Da stellte sich nun heraus, dass er die ganze Zeit von einem völlig anderen Haus erzählt hatte, nämlich dem in dem der Versicherungsagent früher seine Agentur gehabt und das seiner Tante Marlies gehört hatte und er gar nicht auf die Idee gekommen war ich spräche von dem Haus an dem wir gerade vorbeigefahren waren. Ja, er hielt es für eine krankhafte Fehlleistung meinerseits, dass ich an dieses Haus und nicht an das von Tante Marlies gedacht hatte. Kenne keine Tante Marlies, weiß auch nichts von deren Haus. Ich hatte das Gespräch als ein Gespräch über eine interessante Immobilie begonnen, für ihn ging es um einen mir nicht bekannten Teil unserer Familiengeschichte.
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arboretum,
Samstag, 30. Dezember 2017, 23:49
Wie alt ist Ihr Vater?
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arboretum,
Mittwoch, 3. Januar 2018, 11:33
Was es erklärt. Es kommt einfach zu solchen Missverständnissen, weil sie manchmal gar nicht so schnell mitbekommen, wovon man gerade redet. Zudem sind Menschen in dem Alter auch ohne dement zu sein mitunter gedanklich in anderen Zeiten unterwegs. Da braucht man Geduld - auch wenn die Betagten die häufig nicht haben.
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che2001,
Mittwoch, 3. Januar 2018, 11:56
Ja, ganz offensichtlich. Und man braucht nur in seinem Geburtsdorf zu sein und für ihn beginnt eine Reise in die Vergangenheit. Eigentlich sehr interessant seinen Erzählungen zuzuhören, allerdings mit deutlichen Kommunikationsknoten verbunden.
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arboretum,
Mittwoch, 3. Januar 2018, 13:20
Mein Vater ist zwar fünf Jahre jünger, aber ich kenne das auch. Wenn es um Familien- und Zeitgeschichte geht, ist das sehr interessant, aber mitunter bekommen wir auch erklärt, wo damals welche Buslinie hinfuhr. Die Erinnerungen an Familien- und Zeitgeschichte möchte ich eigentlich mal aufschreiben, aber oft kommen solche Schilderungen, wenn wir unterwegs sind und/oder ich gerade nix mitschreiben kann. Im Grunde müssten wir uns mal in Ruhe zusammen hinsetzen und uns auch nochmals die alten Familienfotos erläutern lassen. Eine Freundin von mir hat das gemacht, hat die Fotos nummeriert und die Erzählungen ihrer Mutter gerade noch rechtzeitig aufgenommen, bevor ihre Mutter dement wurde.
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che2001,
Mittwoch, 3. Januar 2018, 14:13
@"aber mitunter bekommen wir auch erklärt, wo damals welche Buslinie hinfuhr" ------- Na klar, anders kenne ich das gar nicht. Das geht dann bis zu Details wer wann was gegessen hat. Und das sind immer Monologe, zwischendurch irgendwelche Fragen zu stellen oder Bemerkungen zu machen wird als unerwünschte Unterbrechung betrachtet.
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arboretum,
Mittwoch, 3. Januar 2018, 20:19
Fragen sind hier durchaus erwünscht, wenn keine kommen, wird das eher als Ihr interessiert Euch nicht gewertet. Beim Thema Buslinien ist aber Vorsicht geboten, sonst nimmt das gar kein Ende (ist nicht so, als hätte er das Monologisieren nicht auch bestens drauf). Mit Fragen kann man aber auch zu einem anderen Thema überleiten.
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