Freitag, 1. Dezember 2023
COVID-19 – die Lage in Deutschland
Umbau der STIKO; Post-COVID seltener bei Geimpften; Impfungen und Infektionen lösen unterschiedliche Immunantworten aus
Michael van den Heuvel, Medscape

Thomas Mertens nicht mehr Chef der STIKO – Umbau des Gremiums geplant

Nach vermehrten Atemwegsinfektionen: Kein Hinweis auf neue Viren in China

Neue Daten belegen: Impfungen scheinen vor Post-COVID zu schützen

Nach mildem COVID-19: Geruchs- und Geschmacksverlust bessern sich innerhalb von 3 Jahren

Impfungen und Infektionen lösen unterschiedliche Immunantworten aus

Brustschmerzen ein häufiges Symptom bei Long-COVID

Was hat die „COVID Moonshot“-Initiative erreicht?

COVID-19 – die Lage in Deutschland
Im Corona-Pandemieradar berichtet das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) über aktuelle Zahlen. Momentan liegt die Die 7-Tage-Inzidenz bei 28 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohner und ist damit um 5% höher als in der Vorwoche (27). Die Viruslast im Abwasser liegt bei 304.000 Genkopien pro Liter Abwasser; sie ist um 14 % niedriger als in der Vorwoche (352.000).

Als Hospitalisierungsinzidenz nennt das Portal 7,3 COVID⁠-⁠19-Fälle innerhalb von 7 Tagen und pro 100.000 Einwohner. Dieser Wert liegt um 7 % höher als in der Vorwoche (6,8). Aktuell befinden sich 949 Patienten mit COVID-19 in intensivmedizinischer Behandlung. Das sind 1 % mehr als in der Vorwoche (944).

Thomas Mertens nicht mehr Chef der STIKO – Umbau des Gremiums geplant
Er galt als eine der führenden Persönlichkeiten während der Pandemie: Prof. Dr. Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Jetzt endet seine Amtszeit – und Mertens steht für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung. Den Vorsitz hatte er seit 2017 inne.

Mertens sagt, er habe während der Pandemie mehrfach darüber nachgedacht, sein Amt niederzulegen. „Ich war schon erschüttert, wie viel Unwissenheit, Dummheit und Bösartigkeit in dieser Zeit auf mich eingeprasselt sind.“ Als problematisch bewertet er im Rückblick die Kontaktsperren für Kinder und Senioren, aber auch die Kommunikation während der Pandemie.


Doch wie geht es nun weiter? Ein Sprecher des Bundesministeriums für Gesundheit bestätigte der Augsburger Allgemeinen Zeitung , eine Neuberufung der STIKO werde aktuell vorbereitet. Bislang gab es keine zeitliche Obergrenze für die ehrenamtlichen STIKO-Mitglieder. Das BMG will die Tätigkeit auf 3 Amtsperioden begrenzen. Bleibt es bei den Plänen, würde die Tätigkeit für 11 aller 17 Mitglieder im Februar 2024 enden.

Nach vermehrten Atemwegsinfektionen: Kein Hinweis auf neue Viren in China
Seit Mitte Oktober häufen sich im Norden Chinas Berichte über die Zunahme grippeähnlicher Erkrankungen im Vergleich zum gleichen Zeitraum der letzten 3 Jahre. Daraufhin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) China um detaillierte Informationen gebeten.

Chinesische Behörden führten diesen Anstieg auf das Ende aller Null-COVID-Maßnahmen zurück. Daraufhin sei es zur Verbreitung bekannter Krankheitserreger wie Influenza, Mykoplasma pneumoniae, dem Respiratory Syncytial Virus (RSV) und SARS-CoV-2 gekommen, hieß es bei einer Pressekonferenz. Hinweise auf ein neues Virus gebe es nicht.

China verfügt über Systeme zur Erfassung von saisonalen Atemwegsinfektionen und beteiligt sich an Plattformen wie dem „Global Influenza Surveillance and Response System“.

Die WHO rät Menschen in China, Maßnahmen zur Verringerung des Risikos von Atemwegserkrankungen zu ergreifen, wie z. B. die empfohlenen Impfungen, Abstand zu kranken Menschen zu halten, bei Krankheit zu Hause zu bleiben, sich bei Bedarf untersuchen und medizinisch versorgen zu lassen, gegebenenfalls Masken zu tragen, für gute Belüftung zu sorgen und sich regelmäßig die Hände zu waschen.

Impfungen und Infektionen lösen unterschiedliche Immunantworten aus
Wie reagiert das Immunsystem auf Infektionen mit SARS-CoV-2 nach einer Drittimpfung? Diese Fragestellung haben Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) in Zusammenarbeit mit der Universität Münster mit der CoV-ADAPT-Studie untersucht, wie Univadis.de berichtet. Die Ergebnisse sind im Journal of Medical Virology erschienen.

Untersuchungen an 213 Studienteilnehmern, allesamt Mitarbeiter der UMG, belegen, dass eine Drittimpfung zu einer erneuten Verbesserung der Immunabwehr führt. Die Impfung erhöht sowohl die Antikörpermenge und -qualität als auch die zellvermittelte Immunantwort. Bei Letzterer geht es um die Aktivität von T-Zellen, die bei der Abwehr von Virusinfektionen besonders relevant sind.

Bei Studienteilnehmern, die trotz Drittimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, konnte eine stärkere Erhöhung der Antikörpermenge und -qualität festgestellt werden, aber kein weiterer Anstieg der zellvermittelten Immunantwort.

Von der Studie ausgenommen waren Personen, die immunsupprimierende Medikamente einnahmen.

Neue Daten belegen: Impfungen scheinen vor Post-COVID zu schützen
Ergebnisse einer schwedische Registerstudie deuten auf einen starken Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfungen vor der Infektion und einer Verringerung des Risikos, Post-COVID zu erkranken, hin. Das berichten Forscher im BMJ .

In ihre Studie haben sie alle Erwachsenen mit COVID-19, die zwischen 27. Dezember 2020 und 9. Februar 2022 in den beiden größten Regionen Schwedens erstmals erfasst worden waren, eingeschlossen (n=589.722). Die Patienten wurden ab der Erstinfektion bis zum Tod, zur Auswanderung, zur Impfung, zur Reinfektion, zur Diagnose von Post-COVID (ICD-10-Diagnosecode U09.9) oder zum Ende der Nachbeobachtung (30. November 2022) verfolgt. Personen, die vor ihrer Infektion mindestens 1 Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten hatten, galten als geimpft.

Von 299.692 geimpften Personen mit COVID-19 erhielten 1.201 (0,4%) während der Nachbeobachtung Post-COVID als Diagnose, verglichen mit 4.118 (1,4%) von 290.030 ungeimpften Personen. Die Impfung mit einer beliebigen Anzahl von Dosen vor der Infektion war mit einem verringerten Risiko für Post-COVID verbunden. Als bereinigte Hazard Ratio geben die Autoren 0,42 an (95%-Konfidenzintervall 0,38 bis 0,46).

Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Post-COVID betrug 21% (1 Dosis), 59% (2 Dosen) bzw. 73% (3 Dosen).


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4913166?ecd=WNL_mdplsfeat_231130_mscpedit_de_etid6109533&uac=389796AZ&impID=6109533

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Beim MDR wird gefachsimpelt.
https://www.ardmediathek.de/video/umschau/corona-impfstoff-in-der-kritik-was-ist-dran/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy81NDRjN2EyYi1iNGZjLTRkNzMtYWU5Ny1lZWQzNDIwYWZlZjc

Allerorten herumdilettierende Biologen.
https://radio-berliner-morgenroete.de/wissenschaftlerin-ugur-sahin-weiss-nicht-was-er-nicht-weiss/

Und erst die Volkswirtschaftler.
https://norberthaering.de/news/bakterien-dna-mdr/

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