Donnerstag, 5. Dezember 2024
Politische Einflussnahme auf das RKI?
Von Michael van den Heuvel, Medscape


„Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in der Bevölkerung ist in der 47. KW 2024 im Vergleich zur Vorwoche insbesondere in der Altersgruppe der Kinder bis 14 Jahre gestiegen“, heißt es im aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI). „Im ambulanten Bereich ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE … im Vergleich zur Vorwoche stabil geblieben.“

Im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren wurden in 77 aller 146 untersuchten Proben respiratorische Viren gefunden, darunter Rhinoviren (26%), Parainfluenzaviren (9%), SARS-CoV-2 und Adenoviren (jeweils 7%), humane saisonale Coronaviren (5%) und Influenza A- oder B-Viren (2%). Respiratorische Synzytialviren (RSV), humane Metapneumoviren (hMPV) und Influenza C-Viren wurden mit jeweils 1 % nachgewiesen.

SARS-CoV-2: Zu späte Absenkung der Risikostufe durch politische Einflussnahme?
Im Februar 2022 wollte das Robert-Koch-Institut die Coronarisikobewertung von „sehr hoch“ auf „hoch“ herabstufen, was wohl vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter Karl Lauterbach abgelehnt wurde. Drüber berichten die Süddeutsche Zeitung, WDR und NDR. Im Artikel heißt es, der Minister habe dem RKI mitgeteilt, eine Herabstufung der Risikobewertung sei „politisch nicht gewünscht“.

Lauterbach entgegnet, diese Entscheidung sei angesichts der weiterhin hohen COVID-19-Mortalität gerechtfertigt gewesen, um keinen falschen Eindruck von Sicherheit zu vermitteln. „Hätten wir im Februar 2022 die Risikostufe bereits herabgesetzt, als zum Teil noch hunderte Menschen am Tag an COVID-19 gestorben sind, wäre das ein Fehler gewesen. Daher haben RKI und das BMG die Herabstufung damals zu Recht verschoben“, schreibt der Gesundheitsminister auf X.

Kritiker, insbesondere aus den Reihen der FDP, werfen Lauterbach vor, das RKI politisch beeinflusst und die Öffentlichkeit über dessen Unabhängigkeit getäuscht zu haben. Sie fordern neben Lauterbachs Rücktritt auch einen Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der damaligen Corona-Politik.

SARS-CoV-2: Pharmakotherapien gegen Long-COVID
Bislang fehlen immer noch evidenzbasierte Long-COVID-Therapien. Wie ist der Stand der Forschung? Medscape.com fasst einige der wichtigsten Studien zusammen.

Naltrexon: Eine Studie hat ergeben, dass sich sowohl Müdigkeit als auch Schmerzen bei Patienten, die niedrig dosiertes Naltrexon bekamen, verbessert haben. In einer weiteren Studie konnten Forscher zeigen, dass niedrig dosiertes Naltrexon Müdigkeit, schlechte Schlafqualität, Gehirnnebel, Unwohlsein nach Anstrengung und Kopfschmerzen zu verbessern scheint.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Letztes Jahr fanden Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Long-COVID und einem niedrigeren Serotoninspiegel im Körper. Eine Studie ergab, dass SSRI zu einer „erheblichen Verringerung der Symptome“ führten, insbesondere von Gehirnnebel und Müdigkeit – bei insgesamt besserer körperlicher Funktionalität.

Modafinil: Einem Review zufolge scheint Modafinil ebenfalls typische Symptome abzumildern. Das Medikament wurde jedoch bei Patienten mit Long-COVID nicht umfassend untersucht und hat zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Metformin: Eine Studie hat ergeben, dass Metformin das Risiko von Long-COVID bei Patienten verringern kann, falls sie den Wirkstoff bereits zum Zeitpunkt der Infektion einnehmen. Bei Patienten, die an Long-COVID und erst dann Metformin bekommen, scheint der Arzneistoff aber kaum wirksam zu sein.

Antihistaminika: In der Literatur sind auch Hinweise zu finden, dass sich die Long- COVID-Symptome bei 29% der Patienten durch Antihistaminika bessern.

SARS-CoV-2: Psychotherapien und Reha-Sport gegen Long-COVID
Eine kognitive Verhaltenstherapie und ein Programm zur körperlichen und geistigen Rehabilitation lindern wahrscheinlich die Symptome von Long-COVID. Der Effekt fällt jedoch bescheiden aus, wie eine Review jetzt zeigt.

Die Autoren fanden bei ihrer Recherche 24 methodisch geeignete Studien mit insgesamt 3.695 Patienten, in denen Medikamente, körperliche Aktivität oder Rehabilitation, Verhaltensinterventionen, Ernährungsinterventionen, medizinische Geräte und Technologien sowie Kombinationen aus körperlicher Bewegung und psychischer Rehabilitation untersucht wurden.

Sie fanden Hinweise, dass ein Online-Programm zur kognitiven Verhaltenstherapie im Vergleich zur Standard-Versorgung wahrscheinlich die Müdigkeit verringert und die Konzentration verbessert. Und ein ärztlich geleitetes Online-Rehabilitationsprogramm schien die Gesundheit bzw. die Lebensqualität zu verbessern und Symptome einer Depression zu lindern.

Auch fanden die Autoren Hinweise, dass intermittierendes aerobes Training 3- bis 5-mal pro Woche über 4-6 Wochen hinweg die körperliche Funktion im Vergleich zu kontinuierlichem aerobem Training verbessert.

Ihre Recherche förderte keine stichhaltigen Belege für die Wirksamkeit von Probiotika und Präbiotika, Coenzym Q10, Gehirntraining, transkranieller Gleichstromstimulation, Atemmuskeltraining (IMT, Inspriationsmuskeltraining), hyperbare Sauerstofftherapie und einer Aufklärungs-App zu Tage.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass sich die Symptome wahrscheinlich verbessern, wenn Patienten mit Long-COVID ein kognitives Verhaltenstherapieprogramm oder ein Programm zur körperlichen und geistigen Rehabilitation angeboten wird“, so das Fazit der Wissenschaftler.

SARS-CoV-2: Pilotstudie zu TENS gegen Long-COVID
Auf der Suche nach weiteren Interventionen haben Forscher die Wirkung der transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) bei Fibromyalgie-ähnlichen Symptomen untersucht. Eingeschlossen wurden 25 Personen mit Long-COVID, die vor allem Muskel-Skelett-Schmerzen, Müdigkeit und/oder Gangstörungen als vorherrschende Beschwerden hatten.

Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einem TENS-Gerät mit hoher (Interventionsgruppe, IG) oder niedriger (Placebogruppe, PG) Impulsstärke zugewiesen. Beide Gruppen erhielten 4 Wochen lang täglich 3-5 Stunden TENS-Therapie.

Das Brief Pain Inventory zur funktionellen Beeinträchtigung durch Schmerzen (BPI-I) und zur Schmerzstärke (BPI-S) wurden herangezogen, um Veränderungen zu quantifizieren. Der Global Fatigue Index (GFI) bewertete die funktionelle Beeinträchtigung durch Müdigkeit. Auch wurden Gangparameter bei 3 Gehaufgaben bewertet.

Nach 4 Wochen zeigten Teilnehmer der IG einen stärkeren Rückgang des BPI-I im Vergleich zur PG (mittlere Differenz 2,61, p=0,008). Bei ihnen verbesserten sich verschiedene Gangparameter um 4% bis 10%.

Bei Teilnehmern, welche Diagnosekriterien für Fibromyalgie des American College of Rheumatology aus dem Jahr 2010 erfüllten und sich der intensiven TENS-Behandlung unterzogen hatten, besserten sich nach 4 Wochen die Beschwerden; ihr GFI veränderte sich im Mittel um 6,08 Punkte (p=0,005).

„Die tägliche TENS-Therapie hat Potenzial zur Verringerung funktioneller Störungen durch Schmerzen, Müdigkeit und Gangveränderungen bei Personen mit Long-COVID“, resümieren die Autoren. Sie weisen aber darauf hin, es sei wichtig, in künftige Studien mehr Probanden einzuschließen und den Interventionszeitraum zu verlänge

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914470#vp_2

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1-1-1 statt 2-3-2
"Drei Tage kommt er, drei Tage steht er, drei Tage vergeht er." Was Oma noch wusste vom Schnupfen, der in Bayern vornehm Katarrh genannt wird. Bei mir galt eher die Regel: Mit Medikamenten 7 Tage, ohne eine Woche. Und das sehr vorhersehbar Anfang Dezember und nochmal Ende Februar Anfang März. Immer drei heftige Tage.

Aber seit Corona ist fast alles anders. 2020, 2021 und 2022 fiel die gemeine Erkältung schlichtweg aus, ab 2023 war sie wieder da, aber seltsamerweise fällt sie jetzt kürzer aus. Die letzten beiden Dezemberschnupfen dauerten nur noch drei Tage, davon nur einer heftig. Im März 2024 war es ebenso. Jetzt gerade wieder: Nur ein heftiger Tag, am nächsten schon fast wieder vorbei. Ob es an der tödlichen Impfung liegt?

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🍄
https://x.com/dr_fmh/status/1865763937884438929

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Hast Du eigentlich damals etwas davon mitbekommen?
https://x.com/SHomburg/status/1866165816439308485

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