Samstag, 9. November 2024
86 Jahre Reichspogromnacht
che2001, 19:16h
Oder auch Reichskristallnacht. Der Begriff Reichskristallnacht gilt heute allgemein als politisch unkorrekt, weil "Kristallnacht" ein SA-Begriff war, der sich auf das viele zersplitterte Glas der Schaufensterscheiben jüdischer Geschäfte und der Fenster der Synagogen bezieht. Ein Wort, mit dem die Opfer verhöhnt wurden. Aber "Kristallnacht" ist nicht "Reichskristallnacht". Die Nazis stellten den Pogrom als Ausdruck spontanen Volkszorns dar, aber der Volksmund prägte den Begriff "Reichskristallnacht", um zu zeigen, dass das Reich, das Regime, und nicht das Volk hinter den Untaten stand. Insofern beinhaltet der Begriff Reichskristallnacht ein Momentum von Aufklärung das heute vergessen ist.
Aber egal ob Reichspogromnacht oder Reichskristallnacht, wir gedenken alljährlich dieses düsteren Ereignisses, das das düsterste Kapitel der deutschen Geschichte, die Shoah einleitete, bisher mit dem selbstverständlichen Bekenntnis "Nie wieder"!
Die gestrigen Ereignisse von Amsterdam lassen allerdings ein banges "Vielleicht bald schon wieder" am Horizont erscheinen. Es waren allerdings keine Deutschen, keine Niederländer, keine europäischen Neonazis, die da Jagd auf Juden machten, sondern arabische Migranten.
Nach dem mir bekannten Ablauf der Ereignisse, so er denn richtig ist hatten zunächst israelische Fußballfans beim Marsch durch Amsterdam ein nationalistisches antiarabisches Lied gesungen, das bei den jüdischen Siedlern im Westjordanland eine Art Kampfhymne darstellt, an einzelnen Häusern palästinensische Fahnen abgerissen und einzelne Araber die dagegen protestierten angegriffen.
Was dann folgte war allerdings ein organisierter Pogrom: Systematisch und gut vorbereitet, von mehreren Seiten angreifend und über die Amsterdamer Innenstadt verteilt griffen meist jugendliche Araber die israelischen Fans, alle israelischen Fans, auch die die mit den Provokateuren nichts zu tun hatten an, jagten sie durch die Stadt, warfen sie in das kalte Wasser der Grachten, verprügelten sie, trachteten ihnen nach dem Leben. Wer so vorgeht hat das strategisch geplant und taktisch trainiert. War der Überfall aus Gaza am 07. Oktober 2023 das größte antisemitische Massaker seit 1945 so war der Pogrom von gestern der größte Pogrom in Westeuropa seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Leute islamistisch motiviert war.
Antifaschismus bedeutet nicht nur "Nie wieder Faschismus", sondern auch "Keinen Fußbreit den Faschisten" und "Schlagt die Faschisten wo Ihr sie trefft!".
In dieser Hinsicht versagt die westliche Linke bisher auf der ganzen Linie. Es handelt sich hier nicht nur um einen der widerlichsten Akte des Antisemitismus, durchaus mit dem Handeln der Nazis vergleichbar, sondern auch um eine Manifestation des Islamofaschismus.
Der Islamismus spielt auch in der arabischen und muslimischen Welt die gleiche Rolle wie der Faschismus in Europa.
Es gibt da unterschiedliche Richtungen, die untereinander zum Teil spinnefeind sind:
Bei den Sunniten der Integrismus, der Salafismus, der Wahabismus und der Djihadismus. Integristen wollen durch ein Leben nach den Regeln des Islam und ein Verbot westlicher Filme, Musik und Mode in ihren Heimatländern "kultureller Verwestlichung" entgegenwirken, Salafisten und Wahabiten hängen traditionellen islamischen Rechtsschulen an, wollen eine Justiz nach den Prinzipien der Scharia, teilweise eine mittelalterliche Auslegung der Scharia und vertreten eine wortwörtliche Lesart des Koran ähnlich wie es US-Evangelikale mit der Bibel halten, Djihadisten wollen den Heiligen Krieg gegen Israel und die USA. Al Kaida, IS und diverse Splittergruppen gehören zu dieser Richtung.
Im Schiismus gibt es einen schiitischen Integrismus, einen an Ali Schariati orientierten Linksislam und die mächtigste und destruktivste Richtung, den Khomeinismus - das Regime im Iran und die Hizbollah.
Die Unterschiede sind interessant und wert, festgehalten zu werden, aber letztendlich verhält es sich damit wie mit den Unterschieden zwischen Mussolini-Faschismus, Nationalsozialismus, Austrofaschismus, Franqismus, Falange, Peronismus und Nationalbolschewismus - der Eine taugt nichts und der Andere ist nichts wert.
Dass die westliche Linke auf dem islamistischen Auge teilweise blind ist hängt einerseits mit höchst kruden antirassistischen Theorien im akademischen Umfeld zusammen und dann mit einer traditionellen Palästina-Solidarität, die teils noch auf das Bündnis der Linken mit dem arabischen Nationalismus aus der Zeit der antikolonialen Befreiungskämpfe zurückgeht und teils mit dem Antiimperialismus der 1970er Jahre, als die damaligen Militärdiktaturen Südamerikas, Apartheid-Südafrika, Schah-Iran und Israel ein informelles Bündnis bildeten, das von der westlichen radikalen Linken als "Imperialistische Front" wahrgenommen wurde. Abgesehen davon, dass westliche Guerrilleros, wegen mir auch Terroristen sich schon damals von extremen Splittergruppen der palästinensischen PFLP instrumentalisieren ließen sind dies Konfliktlinien, die in einem Fall 60 und im anderen 45 Jahre alt sind - höchste Zeit, diesen Müll loszuwerden.
Wobei die arabische Linke, mit der man einst verbündet war, ja selbst zumindest teilweise zu den Opfern und Gegnern des Islamismus gehört.
Leider beherzigt die palästinensische Linke im Augenblick nicht eine zentrale Aussage eines ihrer früher mal einflussreichen Führer:
"Die Hamas macht keine Politik.
Sie führt auch keinen bewaffneten Kampf. Was sie macht, ist die sinnlose Aneinanderreihung irrationaler Racheakte."
Nayef Hawatmeh, Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP)
https://www.youtube.com/watch?v=owTXUKWok0w
https://www.youtube.com/watch?v=AlUWaW7KgYU
Aber egal ob Reichspogromnacht oder Reichskristallnacht, wir gedenken alljährlich dieses düsteren Ereignisses, das das düsterste Kapitel der deutschen Geschichte, die Shoah einleitete, bisher mit dem selbstverständlichen Bekenntnis "Nie wieder"!
Die gestrigen Ereignisse von Amsterdam lassen allerdings ein banges "Vielleicht bald schon wieder" am Horizont erscheinen. Es waren allerdings keine Deutschen, keine Niederländer, keine europäischen Neonazis, die da Jagd auf Juden machten, sondern arabische Migranten.
Nach dem mir bekannten Ablauf der Ereignisse, so er denn richtig ist hatten zunächst israelische Fußballfans beim Marsch durch Amsterdam ein nationalistisches antiarabisches Lied gesungen, das bei den jüdischen Siedlern im Westjordanland eine Art Kampfhymne darstellt, an einzelnen Häusern palästinensische Fahnen abgerissen und einzelne Araber die dagegen protestierten angegriffen.
Was dann folgte war allerdings ein organisierter Pogrom: Systematisch und gut vorbereitet, von mehreren Seiten angreifend und über die Amsterdamer Innenstadt verteilt griffen meist jugendliche Araber die israelischen Fans, alle israelischen Fans, auch die die mit den Provokateuren nichts zu tun hatten an, jagten sie durch die Stadt, warfen sie in das kalte Wasser der Grachten, verprügelten sie, trachteten ihnen nach dem Leben. Wer so vorgeht hat das strategisch geplant und taktisch trainiert. War der Überfall aus Gaza am 07. Oktober 2023 das größte antisemitische Massaker seit 1945 so war der Pogrom von gestern der größte Pogrom in Westeuropa seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Leute islamistisch motiviert war.
Antifaschismus bedeutet nicht nur "Nie wieder Faschismus", sondern auch "Keinen Fußbreit den Faschisten" und "Schlagt die Faschisten wo Ihr sie trefft!".
In dieser Hinsicht versagt die westliche Linke bisher auf der ganzen Linie. Es handelt sich hier nicht nur um einen der widerlichsten Akte des Antisemitismus, durchaus mit dem Handeln der Nazis vergleichbar, sondern auch um eine Manifestation des Islamofaschismus.
Der Islamismus spielt auch in der arabischen und muslimischen Welt die gleiche Rolle wie der Faschismus in Europa.
Es gibt da unterschiedliche Richtungen, die untereinander zum Teil spinnefeind sind:
Bei den Sunniten der Integrismus, der Salafismus, der Wahabismus und der Djihadismus. Integristen wollen durch ein Leben nach den Regeln des Islam und ein Verbot westlicher Filme, Musik und Mode in ihren Heimatländern "kultureller Verwestlichung" entgegenwirken, Salafisten und Wahabiten hängen traditionellen islamischen Rechtsschulen an, wollen eine Justiz nach den Prinzipien der Scharia, teilweise eine mittelalterliche Auslegung der Scharia und vertreten eine wortwörtliche Lesart des Koran ähnlich wie es US-Evangelikale mit der Bibel halten, Djihadisten wollen den Heiligen Krieg gegen Israel und die USA. Al Kaida, IS und diverse Splittergruppen gehören zu dieser Richtung.
Im Schiismus gibt es einen schiitischen Integrismus, einen an Ali Schariati orientierten Linksislam und die mächtigste und destruktivste Richtung, den Khomeinismus - das Regime im Iran und die Hizbollah.
Die Unterschiede sind interessant und wert, festgehalten zu werden, aber letztendlich verhält es sich damit wie mit den Unterschieden zwischen Mussolini-Faschismus, Nationalsozialismus, Austrofaschismus, Franqismus, Falange, Peronismus und Nationalbolschewismus - der Eine taugt nichts und der Andere ist nichts wert.
Dass die westliche Linke auf dem islamistischen Auge teilweise blind ist hängt einerseits mit höchst kruden antirassistischen Theorien im akademischen Umfeld zusammen und dann mit einer traditionellen Palästina-Solidarität, die teils noch auf das Bündnis der Linken mit dem arabischen Nationalismus aus der Zeit der antikolonialen Befreiungskämpfe zurückgeht und teils mit dem Antiimperialismus der 1970er Jahre, als die damaligen Militärdiktaturen Südamerikas, Apartheid-Südafrika, Schah-Iran und Israel ein informelles Bündnis bildeten, das von der westlichen radikalen Linken als "Imperialistische Front" wahrgenommen wurde. Abgesehen davon, dass westliche Guerrilleros, wegen mir auch Terroristen sich schon damals von extremen Splittergruppen der palästinensischen PFLP instrumentalisieren ließen sind dies Konfliktlinien, die in einem Fall 60 und im anderen 45 Jahre alt sind - höchste Zeit, diesen Müll loszuwerden.
Wobei die arabische Linke, mit der man einst verbündet war, ja selbst zumindest teilweise zu den Opfern und Gegnern des Islamismus gehört.
Leider beherzigt die palästinensische Linke im Augenblick nicht eine zentrale Aussage eines ihrer früher mal einflussreichen Führer:
"Die Hamas macht keine Politik.
Sie führt auch keinen bewaffneten Kampf. Was sie macht, ist die sinnlose Aneinanderreihung irrationaler Racheakte."
Nayef Hawatmeh, Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP)
https://www.youtube.com/watch?v=owTXUKWok0w
https://www.youtube.com/watch?v=AlUWaW7KgYU
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Mittwoch, 8. Mai 2024
Angriffe auf Wahlkämpfende
che2001, 16:15h
Hier sehen wir nun das Ergebnis von Gaulands "Wir werden sie jagen." Und zugleich fällt mir dazu einiges ein, was man dieser Art Gewalt entgegensetzen kann.
Zu der Zeit, als staatsfeindliche Gewalt von links das Hauptthema in der öffentlichen Wahrnehmung war wäre man nicht so zimperlich vorgegangen wie jetzt. Zumindest nicht, wenn die Täter Linke und nicht Rechte gewesen wären.
Dem Ecke das Jochbein gebrochen? Das ist nicht mehr Körperverletzung, sondern Tötungsabsicht. Also Strafverfahren wg. versuchtem Mord. Dazu schwerer Landfriedensbruch, geschah ja im politischen Raum. 4 Leute hatten sich zusammengerottet, also Bildung einer terroristischen Vereinigung. Ab zum Haftrichter, Untersuchungshaft mindestens bis Verhandlungsbeginn, Isolationshaft mit Einzelhofgang und Glasbaustein statt Zellenfenster, Besuchssperre. Ob ein Täter 17 war spielt keine Rolle.
1993, als Rechte jüdische Menschen bedrohten schrieb der bürgerliche Liberale Ralph Giordano, Leute wie er würden sich jetzt bewaffnen. Gute Option. Freue mich schon auf die Reaktion von Schlägern, die beim Angriff auf WahlkämpferInnen in die Läufe einer abgesägten Schrotflinte schauen.
Ganz ohne Schusswaffen: In den 1990ern hörten wir nachts den Polizeifunk ab, und bei jedem rechtsradikalen Vorfall, es reichte aus, wenn 3 Skins "Sieg Heil!" brüllten wurden über eine Telefonlawine zu jeder Tages- und Nachtzeit 400 Menschen an den Ort des Geschehens mobilisiert.
Schöner Fake: Zwei Leute klingeln bei Rechten an der Wohnungstür: "Ich bin der Shlomo, und das ist der Moshe. Wir sind vom Mossad und haben ein Auge auf Dich. Also sei brav!".
Mein ganzer Kampfsporthintergrund hängt damit zusammen, dass wir zweimal die Woche mit Stöcken und Tonfas Straßenschlacht trainierten. Ich war damals nachts mit 70 cm solidem Teak mit abgewinkeltem Griff und der Gaspistolenversion einer 44er Colt Government unterwegs.
Es wird wieder Zeit.
Zu der Zeit, als staatsfeindliche Gewalt von links das Hauptthema in der öffentlichen Wahrnehmung war wäre man nicht so zimperlich vorgegangen wie jetzt. Zumindest nicht, wenn die Täter Linke und nicht Rechte gewesen wären.
Dem Ecke das Jochbein gebrochen? Das ist nicht mehr Körperverletzung, sondern Tötungsabsicht. Also Strafverfahren wg. versuchtem Mord. Dazu schwerer Landfriedensbruch, geschah ja im politischen Raum. 4 Leute hatten sich zusammengerottet, also Bildung einer terroristischen Vereinigung. Ab zum Haftrichter, Untersuchungshaft mindestens bis Verhandlungsbeginn, Isolationshaft mit Einzelhofgang und Glasbaustein statt Zellenfenster, Besuchssperre. Ob ein Täter 17 war spielt keine Rolle.
1993, als Rechte jüdische Menschen bedrohten schrieb der bürgerliche Liberale Ralph Giordano, Leute wie er würden sich jetzt bewaffnen. Gute Option. Freue mich schon auf die Reaktion von Schlägern, die beim Angriff auf WahlkämpferInnen in die Läufe einer abgesägten Schrotflinte schauen.
Ganz ohne Schusswaffen: In den 1990ern hörten wir nachts den Polizeifunk ab, und bei jedem rechtsradikalen Vorfall, es reichte aus, wenn 3 Skins "Sieg Heil!" brüllten wurden über eine Telefonlawine zu jeder Tages- und Nachtzeit 400 Menschen an den Ort des Geschehens mobilisiert.
Schöner Fake: Zwei Leute klingeln bei Rechten an der Wohnungstür: "Ich bin der Shlomo, und das ist der Moshe. Wir sind vom Mossad und haben ein Auge auf Dich. Also sei brav!".
Mein ganzer Kampfsporthintergrund hängt damit zusammen, dass wir zweimal die Woche mit Stöcken und Tonfas Straßenschlacht trainierten. Ich war damals nachts mit 70 cm solidem Teak mit abgewinkeltem Griff und der Gaspistolenversion einer 44er Colt Government unterwegs.
Es wird wieder Zeit.
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Samstag, 20. Januar 2024
20 000 in Braunschweig auf der Straße gegen rechts
che2001, 18:09h
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Freitag, 19. Januar 2024
Damals, in Lübeck
che2001, 17:42h
Als ich sehr jung war fand in einem Hotel in Lübeck ein Treffen von NPD-Nazis mit Republikanern und Burschenschaftern statt, auf dem über mögliche Zusammenarbeit gesprochen werden sollte. Vier Genossen von mir hatten sich Eintrittskarten besorgt, und als sie erstmal drin waren brachen sie die Stuhlbeine ihrer Stühle an einer Tischkante ab. Mit "So, ihr Nazischweine, jetzt gibt´s Senge!" eröffneten sie die Saalschlacht, hauten mehrere der Rechten nieder und konnten dann unbeschadet über die Feuerleiter entkommen. An eine geordnete Veranstaltung war dann nicht mehr zu denken.
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Dienstag, 16. Januar 2024
In Göttingen wurde mal wieder gehönkelt - Demo gegen Querdenker
che2001, 13:09h
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Tausende-Menschen-stellen-sich-Querdenker-Demo-in-Goettingen-entgegen,goettingen2074.html
https://www.hna.de/lokales/goettingen/goettingen-ort28741/polizeibilanz-nach-protest-wochenende-21-polizisten-verletzt-92776695.html
https://www.hna.de/lokales/goettingen/goettingen-ort28741/polizeibilanz-nach-protest-wochenende-21-polizisten-verletzt-92776695.html
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Demos gegen Rechts - Termine
che2001, 12:55h
16. Januar
Hannover, 17:30 Uhr, Ecke Limmerstr./Körnerholzweg
Peine, 17:30 Uhr, Staderdorfer Ortsplatz (gegenüber Edemissener Str.)
Köln, Heumarkt, 19. 30
19. Januar
Hamburg, 15 Uhr Rathausmarkt
20. Januar
Braunschweig, 14:00 Uhr, Schlossplatz vor Bibliothek
21. Januar
München, Route wird noch bekanntgegeben
Bremen, ab 12, Marktplatz
Oldenburg, 16:00 Uhr, Schlossplatz
27. Januar
Osnabrück, 11 Uhr, Theaterplatz
************
Hannover, 17:30 Uhr, Ecke Limmerstr./Körnerholzweg
Peine, 17:30 Uhr, Staderdorfer Ortsplatz (gegenüber Edemissener Str.)
Köln, Heumarkt, 19. 30
19. Januar
Hamburg, 15 Uhr Rathausmarkt
20. Januar
Braunschweig, 14:00 Uhr, Schlossplatz vor Bibliothek
21. Januar
München, Route wird noch bekanntgegeben
Bremen, ab 12, Marktplatz
Oldenburg, 16:00 Uhr, Schlossplatz
27. Januar
Osnabrück, 11 Uhr, Theaterplatz
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Mittwoch, 10. Januar 2024
Geheimes Vernetzungstreffen Rechtsradikale und Politik
che2001, 18:17h
Nicht ominöse Reichsbürger haben sich hier getroffen, sondern eher so etwas wie Dunkelmänner der Macht. Und natürlich soll es in erster Linie gegen MigrantInnen gehen. Ziel: Massendeportationen.
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/
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Montag, 20. November 2023
Am Tag, als Conny Wessmann starb
che2001, 10:34h
Am Abend des 17. November 1989 wurde meine Kommilitonin Conny Wessmann bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet. Und nachdem Conny auf dem Straßenpflaster aufgeschlagen war meinte ein Hundeführer der Bullei zu meinen GenossInnen, darunter dem hier kommentierenden tuc, der hinter Conny gestanden hatte, bevor sie getötet wurde "Ihr könnt euch gleich danebenlegen", während ich wenige Hundert Meter entfernt in einer Kneipe saß und nichts mitbekam.
Am nächsten Tag waren Fadenkreuze auf Unigebäude gesprüht und der Spruch "Tote Conny=gute Conny, wir danken unserer Polizei!", einen weiteren Tag später sagte mir, als ich Flugblätter zu Connys Tod verteilte ein späterer NPD-Abgeordneter "Jetzt habt ihr euern Horst Wessel!", und noch einen Tag später wurde ein Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem GenossInnen von mir wohnten. Es verwundert da nicht, dass kurze Zeit später die Parole "Was wir brauchen, Genossen, sind Gewehre" auftauchte und bei einer späteren Nazi-Randale gegen Schwarze, bei der Bullen gemütlich kommentierend ohne einzugreifen danebensaßen ("Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er wieder rauskommt. ... Es wurde ein Notarztwagen verständigt") .
Fazit: Mich wundert an dem engen Verhältnis zwischen "Diensten" und Nazis gar nichts. Das ist Beides dasselbe Pack.
Der Öffentlichkeit gänzlich unbekannt ist die Tatsache, dass bei der letztgenannten Aktion jemand einen Karabiner auf einen Nazi anlegte, glücklicherweise aber gestoppt wurde.
Sic! Dies war kein Autonomer, sondern ein Leutnant der Bundeswehr und Einzelkampfausbilder. Das hätte ein Gemetzel gegeben, wenn der in Gegenwart der ZSK-Beamten losgeballert hätte.
Schnell bildeten sich Mythen um die Person Conny, die zur heroischen Antifafighterin zurechtstilisiert wurde. Dabei war sie überhaupt keine Autonome. Geschichtsstudentin, Minicarfahrerin und Bewohnerin des HC. Das HC, Abkürzung steht für Historisches Colloqium, war im Ursprung ein von einem Verein getragenes Wohnheim für Studierende der Geschichtswissenschaften, gegründet unter anderem von Rudolph von Thadden, damals eine Koryphäe (Konifere, wie wir sagten) am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, ein linksliberales Gegenmodell zu den Verbindungshäusern.
Aufgrunddessen war das HC frühzeitig zum Angriffsziel von Neonaziattacken geworden, und es hatte sich, quasi als Selbstschutztruppe, eine Art Haus-Antifa des HC gebildet, die parallel zur Autonomen Antifa aktiv war. Vermummt und mit Schlagstöcken ausgerüstet zogen diese Leute los, wenn die Telefonkette mal wieder gegen Naziübergriffe und sonstige rechtsextreme Vorkomnisse mobilisierte, was damals mindestens einmal die Woche passierte. Sie war also eher aufgrund unmittelbarer persönlicher Betroffenheit ins antifaschistische Handlungsfeld getreten als eine typische Autonome.
Die Trauer- und Wut-Demo am 25. 11. selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI (Jugendzentrum Innenstadt) zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.
Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole "Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!" einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten.
http://goest.de/conny.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Conny_Wessmann
Am nächsten Tag waren Fadenkreuze auf Unigebäude gesprüht und der Spruch "Tote Conny=gute Conny, wir danken unserer Polizei!", einen weiteren Tag später sagte mir, als ich Flugblätter zu Connys Tod verteilte ein späterer NPD-Abgeordneter "Jetzt habt ihr euern Horst Wessel!", und noch einen Tag später wurde ein Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem GenossInnen von mir wohnten. Es verwundert da nicht, dass kurze Zeit später die Parole "Was wir brauchen, Genossen, sind Gewehre" auftauchte und bei einer späteren Nazi-Randale gegen Schwarze, bei der Bullen gemütlich kommentierend ohne einzugreifen danebensaßen ("Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er wieder rauskommt. ... Es wurde ein Notarztwagen verständigt") .
Fazit: Mich wundert an dem engen Verhältnis zwischen "Diensten" und Nazis gar nichts. Das ist Beides dasselbe Pack.
Der Öffentlichkeit gänzlich unbekannt ist die Tatsache, dass bei der letztgenannten Aktion jemand einen Karabiner auf einen Nazi anlegte, glücklicherweise aber gestoppt wurde.
Sic! Dies war kein Autonomer, sondern ein Leutnant der Bundeswehr und Einzelkampfausbilder. Das hätte ein Gemetzel gegeben, wenn der in Gegenwart der ZSK-Beamten losgeballert hätte.
Schnell bildeten sich Mythen um die Person Conny, die zur heroischen Antifafighterin zurechtstilisiert wurde. Dabei war sie überhaupt keine Autonome. Geschichtsstudentin, Minicarfahrerin und Bewohnerin des HC. Das HC, Abkürzung steht für Historisches Colloqium, war im Ursprung ein von einem Verein getragenes Wohnheim für Studierende der Geschichtswissenschaften, gegründet unter anderem von Rudolph von Thadden, damals eine Koryphäe (Konifere, wie wir sagten) am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, ein linksliberales Gegenmodell zu den Verbindungshäusern.
Aufgrunddessen war das HC frühzeitig zum Angriffsziel von Neonaziattacken geworden, und es hatte sich, quasi als Selbstschutztruppe, eine Art Haus-Antifa des HC gebildet, die parallel zur Autonomen Antifa aktiv war. Vermummt und mit Schlagstöcken ausgerüstet zogen diese Leute los, wenn die Telefonkette mal wieder gegen Naziübergriffe und sonstige rechtsextreme Vorkomnisse mobilisierte, was damals mindestens einmal die Woche passierte. Sie war also eher aufgrund unmittelbarer persönlicher Betroffenheit ins antifaschistische Handlungsfeld getreten als eine typische Autonome.
Die Trauer- und Wut-Demo am 25. 11. selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI (Jugendzentrum Innenstadt) zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.
Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole "Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!" einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten.
http://goest.de/conny.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Conny_Wessmann
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Dienstag, 17. Oktober 2023
Antifaschistische Basisbanalität
che2001, 15:16h
Alerta Atifaschista heißt Nothilfe gegenüber jeder faschistischen Bedrohung, und das bedeutet dann auch, gegen Pro-Hamas-Demos zu mobilisieren. Und im Zweifelsfall auch, den Hamas-Leuten mit dem Knüppel entgegenzutreten, wie das bei Naziskins ja auch geschieht. Und Antifa-Gruppen, die das nicht tun, versagen systemisch.
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Donnerstag, 25. Mai 2023
PM: Lagebild extrem rechter Aktivitäten in Hannover 2022 veröffentlicht
che2001, 11:29h
Recherchenetzwerk Hannover
25.05.2023
Wir veröffentlichen Heute unser Lagebild extrem rechter Aktivitäten in Hannover und der Region für das Jahr 2022. Neben einer Chronik und Übersicht der über 500 Meldungen extrem rechter Vorfälle wird unser Lagebild von verschiedenen Recherchen und Analysen begleitet, die Schlaglichter auf einzelne aktuelle Themen werfen. Es geht dabei u.a. um Corona-Leugner*innen, Reichsbürger, Burschenschaften und über rechten Umweltschutz.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und das Ende der pandemischen Lage haben im Jahr 2022 auch die extreme Rechte in Hannover beeinflusst. „Die extreme Rechte ist im ständigen Wandel, passt sich gesellschaftliche Entwicklungen und Spannungsfelder an und versucht hier zu agieren um ihre Positionen einer möglichst breiten Masse zugänglich zu machen.“ So Anne Herbst vom Recherchenetzwerk Hannover.
Die Chronologie extrem rechter Aktivitäten in Hannover 2022 setzt sich aus der Auswertung von mehr als 500 Meldungen zusammen. Die gestiegene Anzahl ist dabei ein erfreuliches Ergebnis der zahlreichen Meldungen aus der Zivilgesellschaft. So konnte im Vergleich zum Vorjahr ein größerer Teil des Dunkelfelds erhellt werden. Dazu betont Anne Herbst: „Wir können mit unserem Monitoring nur einen geringen Teil der tatsächlichen Vorfälle registrieren. Umso erschreckender ist die hohe Zahl von über 500 Vorfällen, die wir im vergangenen Jahr zusammengetragen haben.“
Die Chronologie zeigt, dass sich die Aktivitäten extrem rechter Personen nicht auf einzelne Stadtteile oder Gemeinden beschränken, obwohl regionale Schwerpunkte wahrnehmbar sind. Die körperlichen Angriffe durch extreme Rechte trafen in diesem Jahr erneut Personen die von ihnen als Feinde wahrgenommen werden. Darunter Person of Color, queere Menschen und Antifaschist*innen. Auch Journalist*innen und Polizist*innen wurden im Jahr 2022 erneut Ziel von extrem rechter Gewalt in Hannover.
Die Mehrzahl der Meldungen stammt, neben unseren eigenen Beobachtungen und dem Monitoring von Social-Media, aus der Berichterstattung von Fachjournalist*innen, freien Journalist*innen und Meldungen aus der Zivilgesellschaft.
Wir sind für die Dokumentation auf Berichte oder Hinweise angewiesen. Nur ein Bruchteil der realen Vorfälle wird in unserer Chronik erfasst. Die Dunkelziffer an nicht aufgeführten und ausgewerteten Aktivitäten ist um ein Vielfaches größer. Wir hoffen, diese Dunkelziffer in den nächsten Jahren kontinuierlich senken zu können und sind dankbar über jeden gemeldeten Vorfall, den wir gerne in unsere Dokumentation aufnehmen
https://recherchenetzwerkhannover.org/wp-content/uploads/2023/05/Lagebild-2022_fin.pdf
25.05.2023
Wir veröffentlichen Heute unser Lagebild extrem rechter Aktivitäten in Hannover und der Region für das Jahr 2022. Neben einer Chronik und Übersicht der über 500 Meldungen extrem rechter Vorfälle wird unser Lagebild von verschiedenen Recherchen und Analysen begleitet, die Schlaglichter auf einzelne aktuelle Themen werfen. Es geht dabei u.a. um Corona-Leugner*innen, Reichsbürger, Burschenschaften und über rechten Umweltschutz.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und das Ende der pandemischen Lage haben im Jahr 2022 auch die extreme Rechte in Hannover beeinflusst. „Die extreme Rechte ist im ständigen Wandel, passt sich gesellschaftliche Entwicklungen und Spannungsfelder an und versucht hier zu agieren um ihre Positionen einer möglichst breiten Masse zugänglich zu machen.“ So Anne Herbst vom Recherchenetzwerk Hannover.
Die Chronologie extrem rechter Aktivitäten in Hannover 2022 setzt sich aus der Auswertung von mehr als 500 Meldungen zusammen. Die gestiegene Anzahl ist dabei ein erfreuliches Ergebnis der zahlreichen Meldungen aus der Zivilgesellschaft. So konnte im Vergleich zum Vorjahr ein größerer Teil des Dunkelfelds erhellt werden. Dazu betont Anne Herbst: „Wir können mit unserem Monitoring nur einen geringen Teil der tatsächlichen Vorfälle registrieren. Umso erschreckender ist die hohe Zahl von über 500 Vorfällen, die wir im vergangenen Jahr zusammengetragen haben.“
Die Chronologie zeigt, dass sich die Aktivitäten extrem rechter Personen nicht auf einzelne Stadtteile oder Gemeinden beschränken, obwohl regionale Schwerpunkte wahrnehmbar sind. Die körperlichen Angriffe durch extreme Rechte trafen in diesem Jahr erneut Personen die von ihnen als Feinde wahrgenommen werden. Darunter Person of Color, queere Menschen und Antifaschist*innen. Auch Journalist*innen und Polizist*innen wurden im Jahr 2022 erneut Ziel von extrem rechter Gewalt in Hannover.
Die Mehrzahl der Meldungen stammt, neben unseren eigenen Beobachtungen und dem Monitoring von Social-Media, aus der Berichterstattung von Fachjournalist*innen, freien Journalist*innen und Meldungen aus der Zivilgesellschaft.
Wir sind für die Dokumentation auf Berichte oder Hinweise angewiesen. Nur ein Bruchteil der realen Vorfälle wird in unserer Chronik erfasst. Die Dunkelziffer an nicht aufgeführten und ausgewerteten Aktivitäten ist um ein Vielfaches größer. Wir hoffen, diese Dunkelziffer in den nächsten Jahren kontinuierlich senken zu können und sind dankbar über jeden gemeldeten Vorfall, den wir gerne in unsere Dokumentation aufnehmen
https://recherchenetzwerkhannover.org/wp-content/uploads/2023/05/Lagebild-2022_fin.pdf
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