Freitag, 3. November 2023
Streifzüge des Bizarrologen, heute: Der fröhliche Mutantenstadl früher und heute
Was da im Zuge von Gendergerechtigkeitund Wokism alles an sprachlichen und geistigen Verrenkungen geleistet wird ist schon erstaunlich. Ich zweifle aber stark daran, dass vieles davon lange Bestand haben wird.

Angelegt ist das ja fast alles schon in Diskursen, die in die Achtziger Jahre zurückreichen und die die meisten, die damals daran teilnahmen erfolgreich vergessen haben. Bis auf ein paar Leute, die es um so wirkungsmächtiger in den Medien und bestimmten Berufsfeldern gepusht haben.

Ich denke zurück an Outings von Vergewaltigern die keine waren und absurde Antisemitismusdebatten, den Mißbrauch des sexuellen Mißbrauchs von Kindern und Ähnliches.

Auch im privaten Umfeld spielte sich so Einiges Bizarre ab, und man hatte mitunter den Eindruck, die Monty Pythons hätten gemeinsam mit Loriot Regie geführt.

Ein besonders köstliches Beispiel: Ich war vor langen Jahren in eine Kollegin verliebt, bei der es sich um eine ausgesprochene Schönheit handelte. Eine Langhaarblondine von einem äußeren Erscheinungsbild etwa in der Klasse von Britney Spears in ihren Zwanzigern. Als ich zwei Freunden einige Fotos von der zeigte wollten diese mir die Frau ausreden. Der Eine sagte, man sollte sich grundsätzlich nicht an so schöne Frauen ranmachen, sondern sich, wie er selbst, eher eine Unscheinbare suchen. Wenn ich bei der landen würde käme bald ein Typ der einen Kopf größer ist als ich und mehr Muckies hat und spanne sie mir aus. Der Andere argmentierte, eine Frau, die für US-Konzerne Werbung trägt - sie trug Klamotten von Nike, Converse und Asics - sei als Partnerin eines Linken unwürdig.

Beide meinten dies ohne jede Ironie mit vollem Ernst und als gut gemeinten freunfschaftlichen Rat.

Andere Beispiele für bizarren Antisexismus: Bei einer nächtlichen Krawallaktion verfolgten uns die Bullen und eine Genossin, die nicht so schnell lief wurde von ihnen eingeholt. Da drückte sie auf die Tränendrüse, erzählte was von schlimmen Chaoten die ihr total Angst gemacht hätten und spielte zugleich mit ihren weiblichen Reizen. Mit dem Resultat, dass die Cops sie gehen ließen, ohne ihre Personalien aufzunehmen. Das kommentierte dann ein Genosse dergestalt, dass sie hiermit ihre proletarische Solidarität gegenüber ihren Geschlechtsgenossinnen verraten hätte, da nicht jede Frau solche körperlichen Reize und schauspielerischen Fähigkeiten habe.

Oder die Vergewaltigung am Joghurtbecherregal:
Ein anderer Genosse erzählte, wenn er einer Frau im Supermarkt vor der Nase den letzten Joghurtbecher wegkaufe und diese sei ein Vergewaltigungsopfer, komme dies fast schon einer zweiten Vergewaltigung gleich. Daher seien alle Männer nicht nur potenzielle, sondern tatsächliche Vergewaltiger. Nun ja, der Typ bekam den Spitznamen SDL (Sonderbar durchgeknallter Linker).

Mit einem guten Freund hatte ich dunnemals ein Gespräch zum Thema Luxus, und als ich meinte, Luxus wäre für mich eine private Sauna erwiderte er, daran erkenne man den Klassenunterschied zwischen uns, er als Arbeiterkind würde an so etwas Feistes niemals denken. Luxuriös wohnen bedeute für ihn Parkettfußboden oder Marmorfliesen, farbige Textiltapete und indirekte Beleuchtung, und wer so wohne stünde ganz klar auf der anderen Seite, der sei ein Klassenfeind, weil er sich mit Insignien der Macht umgebe.

So vollkommen absurd, wie das aus heutiger Sicht anmutet wird hoffentlich in 30 Jahren der Wokismus erscheinen. Aber das ist halt nur eine Hoffnung.

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Montag, 30. Oktober 2023
Die Features
Mein Vater spricht kein Wort Englisch. Und weil das so ist, nennt er die Leute von Fridays for future die "Features".

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Dienstag, 27. Juni 2023
Fröhliche Bemerkung zum möglichen Atomkrieg
We all scream together when we scream, we all get together the final beam, when the air becomes uranious, every hottontotton, every escimo, we all go together, when we go.

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Donnerstag, 1. Juni 2023
Fragen, die das Leben stellt
Der Prophet Moshe - im Deutschen Moses genannt - führte das Volk Israel aus Ägypten. Ist es eine Folgehandlung, dass 3000 Jahre später ein anderer Moshe, Moshe Dajan, das Volk Israel wieder nach Ägypten hinein führte?

Ist Bayern eigentlich ein tiefergelegtes Tirol?

Und ist eine Harley nicht ein Motorroller mit Übergewicht?

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Donnerstag, 11. Mai 2023
Die Streifzüge des Bizarrologen - heute: Kafka 2.0
Als Vorsorgespezialist und Finanzberater arbeite ich mit unterschiedlichen Banken, Versicherungen, Tradingplattformen usw. zusammen, ohne in deren Organisationsstrukturen eingebunden zu sein. Das führt dazu, dass ich hinsichtlich meiner Kunden nicht immer vollständigen Einblick in deren Akten bei Fremdfirmen habe. So rief ich kürzlich bei einer Versicherung an und forderte die Unterlagen zu den unterschiedlichen Lebensversicherungen eines Kunden an, was mir auch zugesagt wurde. Als die nach ein paar Wochen immer noch nicht da waren und der Beratungstermin mit dem Kunden nahte rief ich noch einmal an und fragte nach, wo die Unterlagen bleiben würden.

Man antwortete mir, dass mir die vor zwei Wochen schon zugesandt worden seien. Ich habe nichts bekommen antwortete ich und fragte, an welche Adresse sie verschickt worden waren.


An das Frankfurter Vorstandsbüro unserer Dachorganisation, wurde mir geantwortet. Als ich erwiderte, dann könnten sie die Unterlagen auch gleich an den Bundestag oder Wall Street schicken, wie sollten sie mich denn auf diesem Wege erreichen wurde mir entgegnet, sie hätten die Dienstvorschrift, so zu verfahren, einen anderen Weg gäbe es nicht. Darauf konterte ich, dann solle man Dienstvorschrift mal Dienstvorschrift sein lassen, hier sei meine Adresse, und bitte dahin schicken bekam ich dann die Antwort, dies sei nicht möglich, Briefe könnten nur durch eine Künstliche Unintelligenz verschickt werden, und da sei die Zieladresse einprogrammiert.

Man muss sich mit den Verhältnissen arrangieren, ich habe den Weg gefunden:

Ich fordere bei der Versicherung einen Brief an, der wird dann ohne meinen Namen in Adresse oder Bezug mit Porto nach Frankfurt geschickt, wo er geschreddert wird. Das Verschicken des Briefes erzeugt in meinem Beraterportal eine Kopie als PDF, die ich mir herunterladen kann.

Von hinten durch die Brust ins Auge, ein Lob der Digitalisierung.

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Sonntag, 16. April 2023
Streifzüge des Bizarrologen, heute: Polyglott, polyphon, polyphem
Sehr viele Redewendungen und Anspielungen, auch Symbole und Zeichen funktionieren nur in der Muttersprache ihrer Anwender oder einem bestimmten kulturellen Kontext. Das deutsche "seine sieben Sachen packen" oder gar das ostniedersächsische Äquivalent "Packe Bratschen" kann nicht ins Englische übersetzt werden, es gibt keine "seven things" und erst recht kein "viola package". Im Englischen lautet die Redewendung "kits and caboodle."


Noch lustiger wird es mit dem Französischen. Es gibt in Frankreich ein Verkehrszeichen, ein rundes Warnschild, das zeigt ein explodierendes Auto, und darunter ist der Text: "Sauf dessertes". Dessertes meint im Französischen Anrichten, Teewagen, Beistelltische oder auch Küchenregale. Nun, Frankreichs Uhren gehen anders, wie ein gleichnamiges Buch sagt, das die wichtigsten Mentalitätsunterschiede zwischen beiden Nachbarvölkern auf die große Französische Revolution zurückführt. Die Unbotmäßigkeit und den Antietatismus der Franzosen habe ich oft erlebt, etwa, wenn sich Falschparker der an ihrem Reifen anhaftenden Parkkralle einfach mittels eines Bolzenschneiders, entledigen, den man vorsorglich im Kofferraum mitführt. Auf den Bolzen hauen tun die Franzosen gewaltig bei Streiks und Demos, und es kommt öfter vor, dass bei solchen Gelegenheiten parkende Autos umgeworfen und, vekeilt mit Sperrmüllmöbeln, in Barrikaden verwandelt werden, die dann irgendwann auch brennen.

Nimmt das Schild vielleicht darauf Bezug? Es ist verboten, in dieser Straße Autos anzuzünden, Barrikaden aus Küchenmöbeln zu errichten aber erlaubt?

Stattdessen bedeutet das Schild: "Durchfahrt für Tanklastwagen mit explosiver Fracht verboten, außer für Lieferanten der Anwohner".

Ach ja, "Sauf desserte" an einer Seilbahn, Fahrstuhl oder Rolltreppe heißt "Außer Betrieb."

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Montag, 10. April 2023
Corona is almost done
Die Pandemie ist vorbei, die letzten Maßnahmen werden heruntergefahren. Das hält allerdings das Querdenkerspektrum nicht davon ab, weiterhin absurden Blödsinn zu verbreiten. Der Anstieg der Atemwegserkrankungen seit Februar 2023 sei eine direkte Folge der Impfungen heißt es da etwa, und Long Covid sei überhaupt nur auf das Impfen zurückzuführen.

Sicherlich ist eine kritische Revision und Überarbeitung der Anti-Corona-Maßnahmen überfällig, und es ist höchst bedauerlich, wenn auf die Desinformationen der Querdenker mit über PR-Agenturen verbreiteter Gegenpropaganda reagiert wird, wenn das denn in größerem Umfang der Fall ist. Das ist kein sauberer Diskurs.

Die Selbstvergewisserung des Leerdenkertums allerdings ist dann nochmal eine Nummer für sich.

In dem Lager wird ja neuerdings vielfach behauptet, dass die Wirkungslosigkeit oder gar Gefährlichkeit der Impfungen, die Wirkungslosigkeit des Maskentragens etc. ja mittlerweile eindeutig bewiesen sei und ähnlicher Schwachfug. Ein "wir haben uns geirrt" ist mit einer bestimmten pathischen Denkstruktur halt nicht möglich.

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Samstag, 18. März 2023
Probleme haben manche Leute
Ich war mit einer Sportsfreundin in der Sauna. Nach einer Weile beklagte sie sich darüber, dass ihr Nasenpiercing glühend heiss würde. Ich machte einen Spruch darüber, dass sie jetzt wohl nachvollziehen könnte, wie sich die Sklavinnen in er Antike gefühlt hätten, wenn sie gebrandmarkt wurden. Da versetzte sie, dass dieser Spruch bei ihr jetzt aber BDSM-Fantasien auslöse.

Unsere Sauna scheint doch ein echtes Sündenbabel zu sein;-)

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Samstag, 3. Dezember 2022
Streifzüge in der Großstadt - unterschiedliches Weibsvolk
Ich war bei Douglas, Herrendüfte einkaufen, exklusive Sachen, die ich vorbestellen musste. Ich wollte mich gerade an der Kasse anstellen, als sich zwei Frauen, die der Kasse bisher den Rücken zugewandt hatten und in einem gegenüberliegenden Regal gekramt hatten umdrehten und vor mir an der Kasse anstellten. Eine von ihnen sagte, ich sollte mich hinten anstellen, in der Schlange rechts von ihr. Da standen 4 Leute, die sich eben erst angestellt hatten und nochnicht dagewesen waren, als ich gekommen war. Das sagte ich auch. Da erwiderte sie, dass man sich in Deutschland rechts anstelle und dass mein Platz dahinten in der Schlange sei. Was mich aus dem Häuschen brachte war der Tonfall, in dem sie das sagte und der gesamte Habitus. Sie war nicht schön, nicht einmal gutaussehend, auch ihre Begleiterin nicht, aber sehr aufgemotzt und herausgeputzt, Perlenkette und Diamantohrringe, Wellensteyn-Jacken, und beide strahlten aus jeder Pore Upperclass aus. Dazu kam ein unsäglich arroganter und herablassender Tonfall, von einer Frau, die meine Tochter oder fast schon Enkelin sein könnte. Ich schlage niemanden, erst recht keine Frauen, aber in dem Augenblick verspürte ich den Impuls, ihr in die Fresse zu hauen.

Das tat ich nicht, sondern wartete bis sie durch war, ohne mich hinten anzustellen, was von den anderen auch akzeptiert wurde. Ich nahm meine Bestellung an - Azzaro, Sensai und Bad Boy - und wünschte mir insgeheim, dass Douglas auch Medikamente führe. Gerne hätte ich Tussoretard- Kapseln und Sedatussin-Tropfen gekauft.


Ich hatte dann noch einen Termin beim Rechtsanwalt und kam spät ins Parkhaus zurück. In dem standen an die Zehntausend Autos, und dummerweise hatte ich mir meine Platznummer nicht gemerkt. Nach längerer vergeblicher Suche nach meinem Fahrzeug rief ich die Serviceleitung des Parkhauses an und bat um Hilfe.

Die kam prompt. In Form von Frau Demirel, der Schichtleiterin der Parkhaus-Security. Eine große, ausgesprochen schöne Frau mit langem blauschwarzen Haar und der Körpersprache der erfahrenen Kampfsportlerin. Die nun ihrerseits strahlte ganz deutlich "Arbeiterklasse" aus. Sie zog noch zwei anatolische Jungmänner zu Hilfe die ihr unterstanden, und gemeinsam wurde das Parkhaus abgesucht und das Auto gefunden. Als ich Frau Demirels Gehilfen ein Trinkgeld anbieten wollte lehnten die entschieden ab und sagten: "Das ist unser Job, wir helfen jedem!".

Frau Demirel könnte ich mir gut in unserer Mixed Martial Arts Gruppe vorstellen.

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Freitag, 28. Oktober 2022
Streifzüge des Bizarrologen, heute: Neues von Reiner Füllmich
Erinnert Ihr Euch noch an Reiner Füllmich?

Genau, das ist jener Göttinger Rechtsanwalt - in Göttinger Justizkreisen "Der weiße Ritter" genannt - und Mitbegründer der "Stiftung Corona-Ausschuss" und der Partei "Die Basis", der Menschen, die durch staatliche Corona-Maßnahmen wie den Lockdown finanzielle Nachteile hatten Millionenentschädigungen versprochen hatte. Voraussetzung waren Vorauszahlungen an ihn. Eben Füllmich - nomen est omen.

Nun dürfte er selber vor heftigsten Problemen stehen.

Seltsam mutet in dem Zusammenhang die Stellungnahme der Berliner Staatsanwaltschaft an:

"In dem Vorgehen bei der Sammelklage hat die Staatsanwaltschaft Berlin bisher keinen Betrug gesehen. Nach vier Anzeigen gegen Fuellmich und Templin entschied sie im April 2022, dass von Ermittlungen abgesehen werde, sagte ein Sprecher t-online. Der erforderliche Anfangsverdacht eines Betruges bestehe nicht. "Dies wäre nämlich nur dann der Fall gewesen, wenn die Rechtsanwälte von vornherein nicht willens und/oder in der Lage gewesen wären, die von ihnen geschuldete Leistung zu erbringen". Die Leistung sei lediglich die Mandatsübernahme und ein entsprechendes Tätigwerden, nicht aber ein etwaiger Klageerfolg. Dagegen wurde Beschwerde eingelegt, aber die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte: keine Ermittlungen in Berlin."


Dessen ungeachtet kann er sich ja schon mal nach einem Land umsehen das nicht ausliefert. Mir fallen da ein: Kongo-Brazzaville, Äquatorial-Guinea, der Jemen und Nordkorea, Bangladesh, Iran, Kasachstan, Kuba und Phlippinen. Alles Länder, wo niemand leben will, Kuba vielleicht ausgenommen.



https://www.t-online.de/nachrichten/corona-krise/id_100054782/reiner-fuell-mich-der-billionen-euro-schwindel-um-corona.html

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