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Sonntag, 30. März 2008
Die Architektur, die ich so liebe
che2001, 19:07h
In den 1920er Jahren wurde am Bauhaus in Dessau der Stil der Klassischen Moderne in der Architektur mit seinen geometrischen Formen begründet. Doch der Bauhaus-Stil ist nicht die typische Architektur der 20er. Charakteristischer für die Zeit selber ist die sogenannte Reform-Architektur, die Formensprache und Bauweise des Jugendstils aufgriff und weiterentwickelte und z.B. die für diesen charakteristischen Blumen- und Rankenmuster durch geometrische Dekors ersetzte. Hinzu kamen neuartige Formen von Balkons und Loggien, und allmählich wurden auch Elemente der Bauhausarchitektur aufgenommen. Reformerisch an dieser Architektur war nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern eher noch die Anwendung. War der Historismus vor allem ein Stil staatlicher, adeliger oder großbürgerlicher Repräsentationsbauten sowie für Bahnhöfe und Banken, waren Gründerzeitstil und Jugendstil vor allem präsent bei bürgerlichen Stadthäusern, so kam die Reformarchitektur erstmals für Arbeiterwohnungen zur Anwendung. Nicht mehr triste rote Mietskasernen, sondern schöne Häuser wurden von Eisenbahnervereinen, Wohnungsbaugenossenschaften und Raiffeisengenossenschaften errichtet. So entstanden der Karl-Marx-Hof in Wien, der Bebelhof in Braunschweig, der Mehringhof in Berlin, die Großsiedlung Siemensstadt in Berlin. Es wurden aber auch Villen im Reform-Stil errichtet.
Uns mag dieser Stil heute altbacken erscheinen, verglichen mit den großbürgerlichen Häusern, die in den Jahren unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg errichtet wurden war er fast revolutionär. Und wenn ich beides sehe, finde ich retro gar nicht schlecht.
Uns mag dieser Stil heute altbacken erscheinen, verglichen mit den großbürgerlichen Häusern, die in den Jahren unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg errichtet wurden war er fast revolutionär. Und wenn ich beides sehe, finde ich retro gar nicht schlecht.
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Das Haus vergisst nichts
che2001, 17:41h
Als ich kürzlich bei meinen Eltern war, fragte ich meine Mutter nach dem Namen eines Gastwirtes, bei dem wir in den 70er Jahren viel gegessen hatten und der mir entfallen war. Sie wusste ihn auch nicht mehr, sah dann aber in ihrer Zuckerwürfel-Dose nach, in der die in farbiges Papier mit Name und Adresse eingeschlagenen Würfelzucker der von unserer Familie besuchten Hotels, Kneipen, Gaststätten, Krankenhäuser und Airlines aufbewahrt werden. 40 Jahre, archiviert in Zuckerwürfeln.
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