Samstag, 30. Oktober 2010
Vom Scheitern linker Bewegungen
Gerade ein paar Blogs nebenan etwas darüber gelesen, dass der Grund für das Scheitern linker Strömungen in der furchtbaren Zerstrittenheit der Linken untereinander und in unfairen, dehumanisierenden Diskussions- und Diskursmustern zu finden sei. Abgesehen davon, dass zwischen den Kämpfen von Leninisten gegen Anarchisten und Stalinisten und Trotzkisten zwischen Kronstadt und Zaragoza, dem Diskussionsgebaren der 67er, den Antisexismusdiskursen der 80er und 90er und der Streitkultur auf Blogs dochmal deutlichst unterschieden werden muss (bis hin zu der Binse, dass ein zorniges Angeranze noch kein Massaker und eine Saalschlacht kein Bürgerkrieg ist) und der Tatsache, dass 68er-Gebashe längst ein Selbstläufer ist (und der Begriff Gebashe wiederum ein neudeutsches Modewort, das eigentlich Gedisse heißen muss, denn "Bashing" meint im Englischen jemanden brutal zusammenschlagen, so etwa das, was Alex und seine Jungs in Clockwork Orange tun), der seinen eigenen Regeln unterliegt und Mythen erzeugt, die mit dem Betrachtungsgegenstand nichts zu tun haben, abgesehen von solchen Dingen also würde ich ja mal sagen, dass der Hauptgrund für das Scheitern linker Bewegungen zumindest in Mitteleuropa nicht in den mit Sicherheit unerfreulichen Aspekten mitunter brianesker Diskussionsstile, unfruchtbarer Streitigkeiten und sinnloser Konkurrenzkämpfe zwischen Politgruppen liegt, sondern zunächst einmal die Tatsache, dass die gesellschaftlich Mächtigen nicht links sind, kein Interesse an einem Erfolg linker Bewegungen haben und die Integrationskraft des Systems eine Große ist.


BtW, und ich habe die großen Debatten der 80er und 90er, wo ich ja mittendrin gestanden habe, die Militanz- oder Gewaltfragendebatte, die Vergewaltigungs- und Sexismusdebatte, die Antisemitismus- und Rassismusdebatte und die Organisationsdebatte, schließlich die Mißbrauch-mit-dem-Mißbrauch-Debatte sicherlich gänzlich anders erlebt, als das, was darüber heute so kolportiert wird. Aber bitteschön - wir waren das Original.

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Think diffferent!
Egal, ob mit oder ohne Mac:


http://www.bdp.org/think_different!/ahmed.html

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Solidarität mit dem Hungerstreik in Athen!
In Athen sind iranische Asylsuchende in Hungerstreik getreten, um ihre Anerkennung als politische Flüchtlinge durchzusetzen. Für sie heißt es "Anerkennung der Asylanträge oder Tod". Solidarität mit den Hungerstreikenden und den Kämpfenden im Iran! Nieder mit der islamischen Republik! Es lebe die Sozialistische Republik Iran!


http://iranenlutte.wordpress.com/2010/10/27/des-iraniens-refugies-a-athenes-se-cousent-la-bouche-pour-obtenir-l%E2%80%99asile/#more-9771

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