Dienstag, 26. Februar 2013
Unbedingt gucken -heute bei Maischberger
Der Roma-Aktivist Hamze Bytyci verteidigt das Recht auf Armutsmigration:


http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/menschen-bei-maischberger/sendung/26022013-armutseinwanderer100.html

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Twitter ist wie die DDR
Katrin Rönicke mit einem Beitrag, der sehr schön auf den Punkt bringt, wie ein moralisierend aufgeladener, verschlagworteter Diskussionsstil Debatten zum Abstürzen bringt und Kommunikation tötet - auf diesem Blog und in der Nicht-Mehr-Nachbarschaft ja über Jahre immer wieder erlebt, dazu braucht es also gar nicht Twitter. Aber in der dort üblichen Kurzprosa ist das sicher noch viel krasser.


http://blogs.faz.net/wost/2013/02/21/twitter-ist-wie-die-ddr-21/


Hervorgehoben und voll zugestimmt:


"Was nämlich dabei verloren geht ist das Politische an sich: Pluralismus der Meinungen in einem öffentlichen Raum, natürlich auch Streit um Hegemonie, aber mit Respekt für die Andersdenkenden im Sinne Rosa Luxemburgs: Denn die Freiheit ist immer auch die Freiheit derer, denen ich widerspreche. Dazu gehören auch Kritikfähigkeit, Skepsis und Selbsthinterfragung – auch sie sind Kennzeichen des Politischen, wie wir es bei Hannah Arendt, Chantal Mouffe und auch Linda Zerilli finden. Das politische Streiten ist nicht selten ein kleiner Kampf um das bessere Argument. Und das sollte uns etwas wert sein! Umso schmerzlicher wird es, wenn Menschen, die dieses politische Streiten lieben und debattieren, an den Kopf geworfen wird, sie seien „zu dominant“. Wenn man ihnen den Mund verbietet mit der Begründung, sie sollten erst einmal ihre „Privilegien checken“ gehen. Für mich ist das Politische auch immer konfliktuell."


Und in diesem Sinne ist der Debattierstil, der bei der aktuellen Mädchenmannschaft und der Cloud an Blogs drumherum, zwischen St. Pauli und Wolkenkuckucksheim, bei RS usw. gepflegt wird entpolitisierend. Politische Debatten als eine Mischung aus moralischer Besserungsanstalt, Selbsthilfegruppe und Selbstdarstellung in Form des sich Überbietens in Distinktionsgewinnen, deren Inhalt ein moralisches Bessersein ist. Alles ja auch aus linken Zusammenhängen altbekannt, wo solche Leute, die zeitweise szeneprägend wirkten, "Die Dominikaner" genannt wurden. Wie in einem Orden strikter Observanz geht es auf manchen Sprachumschreibungs-Blogs auch zu.

BTW ausdrücklich nicht damit gemeint sind damit Versuche, Sprache tatsächlich ernsthaft neu zu erfinden wie z.B. durch die Einführung geschlechtsneutraler Personalpronomina, was mir Respekt abnötigt.

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