Sonntag, 22. Dezember 2013
Ein letztes Wort zu den Momologen aus Wolkenkuckucksheim
Normalerweise lese ich bei Momorulez kaum noch und will zu dem Thema auch nichts mehr sagen. Wenn jetzt allerdings das, was er mit mir und Umfeld erlebt hat oder erlebt zu haben meint nun schon zum Anlass genommen wird, eine gesamte Szene zu diskreditieren und sich von "Flora bleibt" zu entsoldarisieren so kommen hier dann doch nochmal ein paar Worte.


Da ist drüben zu lesen: "Das Umkippen geht wahnsinnig schnell. Hatte hier ja früher mit einem ganzen Klüngel aus dem Umfeld eines Ex-Autonomen zu tun, der auch noch ständig hierher linkt, da klicke ich schon gar nicht mehr drauf. Sobald es nicht komplett nach deren Nase geht und sie sich in der Platzhirsch-Rolle bedroht fühlen, geht es sofort Richtung Fleischhauer. Flüchtlingsarbeit kriegen die gut hin; Schwule, Lesben, PoC auf Augenhöhe, also nicht völlig entrechtet und so gemeinerweise angewiesen, geht gar nicht, sobald eine eigenständige, kritische Perspektive eingenommen wird." -------- Tatsache war, dass es in der Bloggerkommunikation permanent zu Missverständnissen gekommen war, die aus meiner Sicht wirklich Missverständnisse im Wortsinn waren: Es verstand jemand etwas anders, als es gemeint war. Und da ich ein rechthaberischer Faktenhuber bin, der alles bis zuletzt überprüft und geradestellt - als Historiker wird man so, Inhalte sind für unsereins so etwas wie belegbare Quellen, was nicht belegbar ist zählt nicht - und Momorulez auf Dramaqueen im dauermodus fährt kam es permanent zu unvermeidbaren Zusammenstößen. Dass unsereins Flüchtlingsarbeit gut hinbekommt, aber keine PoC auf Augenhöhe akzeptiert ist so eine von Momos herbeifantasierten Lebenslügen. Tatsache ist, dass ich mich, als Noah Sow durch eine, sagen wir mal Verkettung von Alltagsrassismus, Dumpfbackentum und Instinktlosigkeit sich getriggert fühlte und um Unterstützung gebeten hatte nur relativ spärlich engagierte, weil ich gleichzeitig mich für eine Roma-Familie einsetzte die von Abschiebung bedroht war. Vor die Wahl gestellt, ob es Priorität habe, Solidarität mit einer Künstlerin und Aktivistin zu zeigen, die schon ein aktives BloggerInnenumfeld auf ihrer Seite hatte oder Menschen zu helfen denen absolutes Elend und Entrechtung drohte war für mich die Prioritentätensetzung klar. Zum Anderen hatte ich, als Momorulez geradezu mit Missionseifer mich dazu bewegen wollte mich mit Critical Whiteness zu beschäftigen geantwortet, dass ich das Antira-Konzept des Umfelds der Materialien für eine Neuen Antiimperialismus materialreicher, tiefschürfender und politisch aussagekräftiger finden würde. Aus diesen Dingen scheint der wohl abzuleiten, es handle sich da um "Antirassismus ohne PoC". Stimmt bloß nicht. Die Personen, von denen ich antirassistische Theorie und Praxis gelernt habe, auf Augenhöhe und teils auch aufschauend, tragen Namen wie Metin Aslan, Gadi Algazi, Ali Akbar Rostam, Djalal Ali, Dana Mahmood, Semira Kücükaplan, Nulifer Koc, Gananath Obeyesekere, Ambivalaner Sivanandan, Jean René Kwaka Mbangu und Mbolo Yufanyi. Der Typ hat einfach keine Ahnung, was er da schreibt, und in der Vergangenheit hat er Richtigstellungen in der Sache stets als Mansplaining, Paternalismus, ja Umerziehungsversuche aufgefasst. Dabei ging es da schlicht um Tatsachen, die er nicht sah. Wenn er immer und immer davon sprach, hier würden "schwule Perspektiven" negiert handelte es sich dabei ja auch weniger um queer theory oder gay pride, sondern eher um so Aussagen wie "wenn sich Hetenpärchen öffentlich küssen ist das so wie mir ins Gesicht zu zeigen und du bist falsch, du bist falsch, du bist falsch zu rufen" oder "Grillen von Familien in öffentlichen Parks ist eine homophobe Performance" oder "jedesmal, wenn ich das Wort Fruchtbarkeit höre frage ich mich wann kommen sie und holen mich ab ins KZ". Das kann ich erschüttert als Zeugnisse einer tiefen Marginalisierung und seelischen Kränkung hinnehmen, aber es sind keine Perspektiven oder Positionen aus denen sich irgendein Diskurs ableiten ließe. Bei einer der Auseinandersetzungen die zum Bruch führten unterstellte er einer früheren Kommentatorin auf diesem Blog sie sympathisiere mit Leuten die ihn totschlagen wollten und sie wende die homophobe Hetze des evangelikalen Machwerks Pink Swastika auf ihn an. Stimmt halt beides rein faktisch nicht, lässt sich auch beweisen dass es nicht stimmt -aber genau das ließ ihn völlig ausrasten. Bis zum Bruch hatte ich den als Freund betrachtet und sehr geschätzt. Mittlerweile fällt mir dazu nichts mehr ein als "der braucht eigentlich Hilfe".

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Yinluk, halt durch!

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