Dienstag, 10. Mai 2016
Autofrühling
Da schwärmen sie wieder aus, die flotten Oldtimer und Spaßmobile zu gutem Wetter.







Bei diesem Fahrzeug werden sich Manche fragen, wieso sich hinter der Kofferraumklappe noch ein Koffer befindet. Donaldisten wissen allerdings, dass die Klappe für die Neffen ist, während vorne Donald und Daisy sitzen.







In meinem linken Umfeld stehe ich ja mit meiner Begeisterung für solch formschöne Fahrzeuge eher alleine da, für die Meisten sind das schlicht Bonzen- und Zuhälterkarren, die man in die Luft jagen sollte. Wer so denkt hat allerdings kaum Kontakt zu Handwerksmeistern oder IT-Kaufleuten, für die derlei Schlitten nicht nur Spaßmobile, sondern auch Steuersparmodelle sind, oder zu Industriemalochern, die so etwas leasen. Die mir bekannte linke Szene besteht halt mehrheitlich aus Prekarisierten einerseits und Leutz aus dem Öffentlichen Dienst andererseits. Die erste Fraktion ist echt arm, die zweite, nun, wie soll ich es sagen, puritanisch orientiert. Als ich da mal eine Frau dieser Kreise - Lehrerin - darauf ansprach, gehört zu haben, dass es echte Nylons nicht mehr gäbe, woraus denn Damenstrümpfe heute seien fragte sie mich, ob ich Strumpfhosen meine. Nein, erwiderte ich, so Strapsteile. Sie wusste nicht, dass es so etwas überhaupt gibt.

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Antikriegstag
Fast verpennt, war am 08. Mai, Befreiung vom Faschismus. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Welt heute, also im Weltmaßstab, friedlicher ist als 1945. Wir haben eigentlich wieder einen Weltkrieg, nur wird der anders ausgetragen: Als bis zum Maximum eskalierter Guerrilla- oder Partisanenkrieg auf der einen und als Low Intensity Warfare auf der anderen Seite. Das eigentlich Erschreckende ist die öffentliche Wahrnehmung: Verharrte noch im Korea-Krieg die Weltöffentlichkeit in Schockstarre, löste der Vietnamkrieg weltweite massive Proteste aus, die mit Bürgerrechtsbewegung, Forderungen nach mehr Demokratie und dem Wiederaufflammen von Klassenkämpfen zu einer weltweiten linken sozialen Bewegung führten, so bedeutete der 1991er Golfkrieg, der Zweite Golfkrieg zumindest eine internationale Empathiewelle für die Opfer und eine letzte starke Mobilisierung der Friedens- bzw. Antikriegsbewegung. Verglichen damit sehen alle heutigen Reaktionen hilflos aus. Objektiv, d.h. an den Ereignissen orientiert, gerade auch in Koinzidenz mit Panama-Papers und gesamtwestlichem Rechtsruck müssten eigentlich ideale Bedingungen für ein linkes Levée en Masse herrschen. Ist aber nicht so.

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