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Samstag, 1. Juli 2017
Willkommen unter Normalos
che2001, 21:24h
Ich habe zwar einen sehr großen Bekanntenkreis, aber von der Zusammensetzung her ist der schon speziell, sozusagen selektiert. Ich nenne mal die Kriterien, nach denen mensch die Leute sortieren kann, wobei die teilweise entweder-oder und teilweise sowohl-als-auch-Kriterien erfüllen.
1) Linke, teils mit Szenehintergrund, zumindest aber das was früher einmal alternatives Milieu genannt wurde
2) Akademisches Publikum, Studierte (durchaus nicht immer links)
3) Malocher, Industriearbeiter mit straightem gewerkschaftlichen Hintergrund, mensch könnte durchaus klassenbewusste Proleten dazu sagen
4) Kletterfexe und Abenteurer
All diese Leute zeichnet aus dass ihre Ansichten nicht allzu konventionell und stromlinienförmig sind, und vieles was wohl gesellschaftlicher Mainstream ist ging in meinem bisherigen Leben an mir vorbei. Das bekam ich nun bei etlichen Workshops mit jungen KollegInnen mit, die derartig krass Klischees leben wie ich es mir bisher nicht hatte vorstellen können. Männer, die damit prahlen wieviel Alkohol sie vertragen können und wieviele Frauen sie schon gepimpert haben, dasselbe aber Frauen nicht zugestehen - das sind dann Schlampen - und Frauen, die mit dem schlechten Gewissen gegenüber ihren Typen und ihren Familien kämpfen weil sie Karriere machen und die im Übrigen der Meinung sind jede Frau müsste totalkörperenthaart sein und deshalb qualvolles Epilieren über sich ergehen lassen (ohne begründen zu können warum eigentlich) und generell Leute, die absolut nicht nachvollziehen können wieso ich mich politisch engagiere oder warum ich bergsteige und die mir meine turbolente Szenebiografie nicht glauben wollen weil sie sich so etwas gar nicht vorstellen können. Auch nicht etwa Rucksackurlaub in fernen Ländern zu machen. Urlaub ist chillen oder Ballermann, etwas riskieren tut mensch nur im Bereich Drogen, aber doch nicht um politischer Ideale willen oder aus reinem Abenteuer heraus. Sportlich sein bedeutet pure Kraft und klassisches Pumpen in der Muckibude, Klettern oder Kampfsport sind da geradezu etwas Außerirdisches. Richtig religiös ist niemand von denen, aber so ein Quäntchen Aberglaube und Esoterik verbreitet.
Wenn so die anschlussfähige Mehrheit der Gesellschaft gestrickt ist bekommen im Nachhinein so einige der Äußerungen von Leuten wie Momo oder Loellie noch Sinn. Bisher hatte ich mir Menschen mit solchen Ansichten in der erlebten Reinkultur nicht vorstellen können.
1) Linke, teils mit Szenehintergrund, zumindest aber das was früher einmal alternatives Milieu genannt wurde
2) Akademisches Publikum, Studierte (durchaus nicht immer links)
3) Malocher, Industriearbeiter mit straightem gewerkschaftlichen Hintergrund, mensch könnte durchaus klassenbewusste Proleten dazu sagen
4) Kletterfexe und Abenteurer
All diese Leute zeichnet aus dass ihre Ansichten nicht allzu konventionell und stromlinienförmig sind, und vieles was wohl gesellschaftlicher Mainstream ist ging in meinem bisherigen Leben an mir vorbei. Das bekam ich nun bei etlichen Workshops mit jungen KollegInnen mit, die derartig krass Klischees leben wie ich es mir bisher nicht hatte vorstellen können. Männer, die damit prahlen wieviel Alkohol sie vertragen können und wieviele Frauen sie schon gepimpert haben, dasselbe aber Frauen nicht zugestehen - das sind dann Schlampen - und Frauen, die mit dem schlechten Gewissen gegenüber ihren Typen und ihren Familien kämpfen weil sie Karriere machen und die im Übrigen der Meinung sind jede Frau müsste totalkörperenthaart sein und deshalb qualvolles Epilieren über sich ergehen lassen (ohne begründen zu können warum eigentlich) und generell Leute, die absolut nicht nachvollziehen können wieso ich mich politisch engagiere oder warum ich bergsteige und die mir meine turbolente Szenebiografie nicht glauben wollen weil sie sich so etwas gar nicht vorstellen können. Auch nicht etwa Rucksackurlaub in fernen Ländern zu machen. Urlaub ist chillen oder Ballermann, etwas riskieren tut mensch nur im Bereich Drogen, aber doch nicht um politischer Ideale willen oder aus reinem Abenteuer heraus. Sportlich sein bedeutet pure Kraft und klassisches Pumpen in der Muckibude, Klettern oder Kampfsport sind da geradezu etwas Außerirdisches. Richtig religiös ist niemand von denen, aber so ein Quäntchen Aberglaube und Esoterik verbreitet.
Wenn so die anschlussfähige Mehrheit der Gesellschaft gestrickt ist bekommen im Nachhinein so einige der Äußerungen von Leuten wie Momo oder Loellie noch Sinn. Bisher hatte ich mir Menschen mit solchen Ansichten in der erlebten Reinkultur nicht vorstellen können.
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