Sonntag, 22. Juni 2008
Die ausgleichende Gerechtigkeit
erwischt auch die lautstärksten Wolkenschieber, Hungerspekulanten, Anlagenberatungsquatschmichel und anderen Schmachgestalten.

http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1156114/

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Tradition oder die Gegenwart der Vergangenheit
Neben dem Feuer, dem Faustkeil, dem Speer und dem Rad hat wohl keine Erfindung die Welt so nachhaltig verändert wie die Dampfmaschine. Eigentlich kannten sie ja schon die alten Griechen, nutzten sie aber nur als Spielzeug, denn zum Arbeiten hatte man ja Sklaven. Es dampfmaschint, wenn das Zeitalter der Dampfmaschine gekommen ist, dieses eherne historische Gesetz hatte zur Folge, dass erst im Zeitalter des Bürgertums die Industrielle Revolution eine völlig neue Produktionsweise und Gesellschaftsordnung hervorbringen und diese von Europa aus den ganzen Planeten umpflügen sollte. Heute erscheint eine Dampfmaschine ja nur noch nostalgisch.



Die schäbigen Mietskasernen mit ihren zu kleinen Wohnungen mit Plumpsklo auf dem Treppenhaus, Gaslicht und Kanonenofen und Waschküche im Keller, in denen zu Zeiten der Dampmaschine die Arbeiter hausten sind heute teilweise zu schicken Lofts umgebaut. Die Leute, die hier heute wohnen, gehören zur kreativen oder akademischen Intelligenz und rümpfen tendenziell die Nase über die Spießer in ihren Einfamilienhäusern am Stadtrand.



Das Haus und die Dampfmaschine gehören zwar noch in den Horizont unserer Zeit, aber eben nur in dem Sinne wie die Türme aus weißen Kanvaswolken, Klipper genannt, als Transportmittel für Tee, Wolle, Opium und Sklaven. Um die Hälfte näher an uns dran ist dieses Stahlross hier, doch damit zu fahren hat die gleiche Art von Coolness wie das Wohnen im Loft - älter als sein Besitzer ist es allemal. Und wie Dampfmaschine und Haus ist seine heutige Nutzung sozusagen ein Transfer gegenüber dem Ursprung: Damals war ein Motorrad ein Fahrzeug für Leute, die sich kein Auto leisten können, heute ein Zweit- oder Drittfahrzeug mit Kultstatus.

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Basilikum mit Mutterwitz
Wochenenden mit meinen Eltern zusammen sind mitunter Klasse. Vater las meiner Mutter eine Speisekarte vor, und sie wusste nicht, was Basilikum ist. Als ich ihr sagte, dass das ein als Gewürz verwendetes Küchenkraut sei, erwiderte sie, bei ihr zuhause (d.h. in den 30er Jahren auf einem Hof) habe es zum Würzen nur Salz und Petersilie gegeben und nicht so ein neumodisches Zeug. Daraufhin sagte ich, dass Basilikum schon seit 3000 Jahren verwendet wird. Prompt kam: "Dann wird es höchste Zeit, dass man damit aufhört!".

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Samstag, 21. Juni 2008
Ein paar Anmerkungen zu einer absurden Debatte
Nachdem anderswo eigene Bemerkungen zu politischen Basics regelmäßig mißverstanden wurden und Links zur Erklärung als Angriffe oder Unterstellungen interpretiert wurden, gibt es hier nochmal Nachschlag. Wer das hier nicht begreift (im Sinne von begrifflich erfassen, nicht im Sinne von politisch zustimmen), dem ist nicht mehr zu helfen.

http://www.brainworker.ch/WAP/Liberalismus_3.htm

http://www.reitschule.ch/reitschule/anti-wto/texte/megafon_diedingebeimnamen.shtml

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Sonntag, 15. Juni 2008
Ein paar Überlegungen zur Formensprache der Jugendstil-Architektur
Im Augenblick ist in der Architektur ja Neohistorismus angesagt. Wie T.Albert in einem anderen Zusammenhang ausführte, können da wohlhabende Bauherren im Biedermeierzimmer ihren Bastiat lesen, während Andere sich real wieder dem Lebensstandard des 19. Jahrhunderts nähern, sie selbst aber keine Lust haben, in der Postkutsche durch unkanalisierte Straßen zu fahren und an der Cholera zu sterben. Nun, ich weiß den Wert alter Architekturstile ebenso zu schätzen wie den der Klassischen Moderne, die Postmoderne mag ich nicht, umso mehr die organische und die synthetische Architektur von Wright über Aalto bis Safdie (Le Corbusier hasse ich). Wenn ich mir allerdings das Dekor dieses Jugendstil-Hauses anschaue, finde ich fast genial, wie da historistisches mit neuem Ornament verbunden wurde.





Ein Rokoko-Atlant geht eine organische Verbindung ein mit einem geometrischen Muster, das spezifisch spätes 19. Jahrhundert ist.





Die Rosette zeigt besonders deutlich, dass hier ein Spiel gespielt wird: Die Stuck- und Steinfassaden des Barock und Rokoko, auch noch des Klassizismus verkleideten die dahinter befindlichen Ziegelmauern komplett, sie sollten über die wahre Bausubstanz hinwegtäuschen. Hier hingegen wird der Zierat von der tatsächlichen Struktur abgesetzt und als reine Dekoration präsentiert. Im Gegensatz zur Kopie antiker Baustile im Historismus erfolgt das Zitat vergangener Stile sozusagen auf aufgeklärte Weise.



Und ich überlege mir, ob sich eine solche Philosophie nicht auf modernes Bauen übertragen ließe - etwa Bauhausstil mit kubistischen Masken als Fassadenschmuck o.ä.. Zitieren ohne zu kopieren, das wäre wichtig.

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Freitag, 13. Juni 2008
Über den Aufbau von Vorurteilen
Manche Debatten sollte man sich doch wirklich nicht zumuten, wenn sie dazu führen, dass man einen Teil seiner Diskussionspartner nicht mehr ernst nehmen kann. Dies ist nun passiert. Ich hätte gewissen Diskutanten (jo@chim und Statler sind ganz ausdrücklich nicht gemeint) mehr zugetraut. Schade!

http://www.antibuerokratieteam.net/2008/06/03/der-abbau-von-vorurteilen/#comment-52822

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Urteilsverkündung im Triftstraßen-Prozess steht bevor
Am 25.1.2003 starb in der Erfurter Triftstraße ein Angehöriger der Punk-Szene, ein weiterer wurde schwer verletzt. Recht schnell kristallisierte sich heraus, daß es sich nicht wie kolportiert um eine Kneipenschlägerei hielt, sondern handfeste politische Motive im Spiel waren. Der Angeklagte im anhängigen Verfahren stand zum damaligen Zeitpunkt jedenfalls unter Bewährung, weil er rechtskräftig wegen des Zeigens des Hitlergruß verbunden mit einer Körperverletzung verurteilt worden war. Auch nach Erkenntnissen der damals noch in Thüringen aktiven Opferberatung ABAD gehörte der Mann zur rechten Szene.

Der Ablauf der Ereignisse ist Gegenstand eines kurz vor dem Abschluss stehenden Verfahrens vor dem Landgericht Erfurt. Anscheinend hatte der Angeklagte Dirk Q. zusammen mit einem anderen Rechtsradikalen bei einer bekannten Punker-Wohngemeinschaft im Ammertalweg geklingelt und gefragt, ob er sich auf ein Bier einladen darf. Allen Beteiligten muss klar gewesen sein, daß kein rechter Skinhead ernsthaft mit Punks Bier trinken will, sondern eine Provokation vorlag, die auch weiter geführt wurde. Nachdem der Einlass verwehrt wurde, haben die Rechten durch Gesten und Sprüche die Konfrontation mit den Punks gesucht, so Staatsanwalt Scholz am vorletzten Verhandlungstag. Ob es danach zu zwei- oder dreimaligem Schlagabtausch gekommen ist, lässt sich aus den Aussagen der mehr als 40 ZeugInnen nicht eindeutig rekonstruieren. Fest steht, daß mehrere Anwohner unabhängig voneinander gesehen haben, wie der Angeklagte die beiden Geschädigten mit der Faust zu Boden schlug – mit Faustschlägen, die die Gesichtsknochen des einen zertrümmerten und die in der Folge zum Tod des anderen Geschädigten geführt haben.

Die polizeilichen Ermittlungen im Jahr 2003 beginnen damit, die Opfer und ZeugInnen der Gewalttat mit Blaulicht zuhause abzuholen, und unter Druck zu vernehmen. Auch werden andere Angehörige der Punk-Szene auf der Straße von der Polizei angehalten und durchsucht, vermeintlich gefährliche Gegenstände beschlagnahmt - bis nach einer Woche auffällt, daß es keine Rechtsgrundlage dafür gibt.

Am 9.11.2003 erhebt die Staatsanwaltschaft Erfurt Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Dann liegen die Akten auf einem Stapel. Und liegen, bis die erste Strafkammer des Gericht am 22.12.2006 beschließt, das Verfahren ans Amtsgericht zu geben. Dazu ein Betroffener: „Scheinbar ist der Tod eines Punks nicht wichtig genug für die Thüringer Justiz“. Gegen die Entscheidung geht eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft ein, der diese Bagatellisierung rechter Gewalt anscheinend doch zu weit geht. Auch danach passiert wieder lange nichts, bis das Oberlandesgericht am 5.3.2007 den Fall zurück an das Landgericht gibt, daß dann am 12.3.2008 — mehr als fünf Jahre nach der Tat — die Hauptverhandlung eröffnet.

In der Verhandlung wird die ganz besondere Thüringer Linie fortgesetzt. Einer der damals beteiligten Punks kann unter dem Druck der belastenden Situation nicht aussagen und wird vom Vorsitzenden Richter in Erzwingungsgewahrsam geschickt - er wird beim nächsten Verhandlungstag am 26.5. in Hand- und Fußfesseln vorgeführt und wird auch so bald nicht mehr die Justizvollzugsanstalt verlassen. Der junge Mann konnte einige Geldstrafen nicht aufbringen und verbüßt bis Mitte des nächsten Jahres eine Ersatzfreiheitsstrafe.

Der Angeklagte muss indessen wahrscheinlich weniger Repression fürchten. Durch die ewig lange Verschleppung des Verfahrens sind seine Bewährungsfristen aus früheren Delikten erlassen worden. Ebenso sind die Verjährungsfristen für etwaige zivilrechtliche Ansprüche der Opfer abgelaufen - so zumindest die Rechtsauffassung des Vorsitzenden der zweiten Strafkammer.

Positiv sind den Angeklagten — da sind sich die Prozessbeteiligten einig — zuzurechnen, daß er immer pünktlich und ordentlich zum Verfahren erschienen ist. Anders als der Nebenkläger, der vom Richter ermahnt wurde, doch nicht so oft den Gerichtssaal während der Verhandlung zu verlassen.

Die Staatsanwaltschaft beantragt also eine Bewährungsstrafe von 2 Jahren und 100 Arbeitsstunden für einen minderschweren Fall von Körperverletzung mit Todesfolge in Tatmehrheit mit Körperverletzung.

Die GewerkschafterInnen gegen Rechts erklären zu diesem Vorgang: „Es liegt uns fern, härtere Strafen zu fordern. Aber die Konsequenz, mit der in diesem Vorgang die Tat verharmlost, ihre Aufklärung verschleppt und die Opfer schikaniert wurden, ist ein Skandal. Der selbe Justizapparat, der in Thüringen alle Hebel in Bewegung setzt, um eine schnelle und harte Betrafung von AntifaschistInnen zu erreichen, lässt sich im vorliegenden Fall alle Zeit der Welt.“

Das Urteil wird aller Voraussicht nach am 19.6. um 9.45 vor dem Landgericht Erfurt verkündet.

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Samstag, 7. Juni 2008
Die schönen Seiten der 50 und 60er Architektur
Fast könnte man den Eindruck haben, dieses Haus sei nur gebaut worden, um eine Treppe zur Geltung zu bringen ;-)




Ansonsten können auch größere Blöcke durchaus Ästhetik, Funktionalität und Wohnkomfort in überzeugender Weise verbinden.







Ein Blog weiter war gerade von Idyllen die Rede. Nun, da rangiert bei mir der eigene Garten ganz weit vorne.


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Sonntag, 25. Mai 2008
Ein kleiner Veranstaltungshinweis
Am Dienstag, den 10. Juni, kommt mit Klaus Werner, einem der beiden
Autoren des "Schwarzbuches Markenfirmen", ein prominenter Gast nach
Hildesheim (Ort und Zeit siehe unten). Das in
zehn Sprachen und gut 6-stelliger Auflage erschienene Buch hat viel Staub
aufgewirbelt. Auf die Frage, ob die Autoren von kritisierten
transnationalen Konzernen verklagt worden wären, antworten sie im Vorwort:

"Nein. Von keinem einzigen. Das liegt zum einen daran, dass wir uns bei
den Recherchen an belegbare Fakten gehalten haben. Gleichzeitig wissen die
großen Konzerne, dass jede Klage oder Bedrohung die geballte
Medienaufmerksamkeit auf das betreffende Unternehmen lenken würde."

Wer wissen möchte, welche Kritik Klaus Werner an Markenkonzerne wie
adidas, Puma oder Nike richtet, ist herzlich eingeladen, die
Veranstaltung am 10.6. in Hildesheim oder am 11.6. in Hannover zu
besuchen. Denn, wie Klaus Werner auf seine Homepage
(http://www.weltnachrichten.org/) zitiert:

"Ich würde nie ein Buch lesen, wenn ich die Gelegenheit hätte, mich eine
halbe Stunde mit dem Mann zu unterhalten, der es geschrieben hat."
(Woodrow Wilson)

Die Veranstaltung findet in einer Kooperation von EL PUENTE, dem Verband
Entwicklungspolitik Niedersachsen und der Volkshochschule Hildesheim
statt.

Zur Veranstaltung:

Dienstag, 10.6.2008
19 Uhr
Riedel-Saal
Volkshochschule Hildesheim
Pfaffenstieg 4-5
31134 Hildesheim

(und wer in HI nicht kann:)
Mittwoch, 11.6.2008
19 Uhr
Pavillon Hannover
Lister Meile 4
30161 Hannover

Macht und Machenschaften der Markenkonzerne
Am Beispiel Sportbekleidung - mit Klaus Werner ("Schwarzbuch Markenfirmen")

Mit den Olympischen Spielen in China sowie der Fußball-EM in Österreich
und der Schweiz stehen in diesem Jahr zwei sportliche Großereignisse an.
Die Fans freuen sich. Die Sportbekleidungsindustrie auch - über die zu
erwartenden Gewinne. Was steckt jedoch hinter den großen Playern wie
Adidas, Puma oder Nike? Worauf stößt man, wenn man nachforscht, welchen
Weg die beliebten Produkte hinter sich haben, bevor sie die Ladentheke
erreichen? Bestsellerautor Klaus Werner hat geforscht. Er berichtet von
seinen Recherche-Ergebnissen, die im „Schwarzbuch Markenfirmen“
veröffentlicht wurden. Er deckt Hintergründe auf und zeigt, wie sich
jede(r) einzelne für Arbeits- und Menschenrechte einsetzen kann.

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Gericht untersagt Abschiebung
Hamburg. Das Verwaltungsgericht Meiningen hat am Dienstag in einem
Eilentscheid den Antrag auf Aussetzung der Abschiebung von Mohammed Sbaih
positiv entschieden. Das teilte die Karawane für die Rechte der
Flüchtlinge und Migranten in Hamburg mit. Der
Palästinenser war einer der Sprecher der im Barackenlager Katzhütte
(Thüringen) untergebrachten Flüchtlinge, die dort wiederholt gegen
menschenunwürdige Zustände protestiert hatten. Die Karawane wies darauf
hin, daß die Aussetzung der Abschiebung nur aus formalen Gründen verfügt
wurde und daher mit weiteren Versuchen der Ausländerbehörden zu rechnen
sei.

Ist ja auch praktisch: Flüchtlinge, die sich für ihre Rechte engagieren sofort deportieren. Deutschland ist überhaupt ein sehr praktisches Land, in dem oft die Flüchtlingsunterkünfte direkt am Flughafen sind.

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Trainer für Trainer
Kürzlich führte ich im Bekanntenkreis ein Gespräch über Bewerbungen, und da berichtete ein alter Freund eine Story, die er vor Jahren erlebt hatte. Von Haus aus war er Sozialwissenschaftler und lebte als freier Dozent, der bei verschiedenen Bildungsträgern EDV-Seminare und Kurse zur politischen Bildung gab. An der Sozialwissenschaftlichen Fakultät und dem Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft fand er zwei identische Aushänge, denen zufolge ein Ökonom oder Sozialwissenschaftler mit Berufserfahrung aus der Erwachsenenbildung als Trainer für Trainer gesucht wurde. Er bewarb sich also, wurde auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen und erlebte sein blaues Wunder.

Es empfing ihn ein in eine Azzarro-Wolke gehüllter junger Mann von vielleicht 23 Jahren im Armani-Anzug, mit einem Pfund Pomade im Haar, fettem goldenen Siegelring und einer ebenso protzig wie billig aussehenden Uhr made in Singapore.

Sein Gegenüber erwiderte weder seinen Gruß, noch stellte er sich namentlich vor, sondern blätterte heftig schwitzend in der Bewerbungsmappe meines Freundes und fragte, ohne ihm ins Gesicht zu sehen: “Wieso haben Sie sich beworben, um bei uns als Trainer für Trainer zu arbeiten?”. Es klang wie “was willst Du Wichser hier?”. Um es kurz zu machen, unter Trainer für Trainer war nichts anderes zu verstehen als ein Coach für Motivationstrainer im Strukturvertrieb, eine Tätigkeit so halbwegs zwischen Drückerkolonne und Scientology. Und dafür werden Akademiker gesucht….

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Montag, 19. Mai 2008
Chemical maze as Uncle Sams little deportation helper
Ist schon in Deutschland die Verabreichung von Psychopharmaka ein gern eingesetztes Drangsalierungsmittel zur Unterstützung von Abschiebungen, so wird diese üble Praxis seitens der US and A nun perfektioniert (pervertiert passt nicht, weil das im Grundsatz schon pervers ist). Fucking bastards ist noch die zärtlichste Bezeichnung, die mir zu solchen Leuten einfällt:

http://www.washingtonpost.com/wp-srv/nation/specials/immigration/

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So schön!
Heute abend besuchte ich mit einer höchstgeschätzten Frau das Konzert von Klaus Hoffmann im Theater am Aegi. Richtig großartig war das, was er diesmal hinlegte, eine Mischung aus Altem und Neuem, Querschnitt einer über 35jährigen Geschichte als Chansonnier. Mit dem Hinweis, dass er Charles Aznavour als 80jährigen auf der Bühne erlebt hatte stimmte er das Publikum auf die nächsten 20 Jahre ein. Immer gerne - "Mein Weg ist mein Weg ist mein Weg ist mein ureigener Weg" sang ich lauthals mit, es passt gerade so gut.

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Donnerstag, 15. Mai 2008
Happy Birthday, Israel!
Und hoffentlich bald auch Happy 1, Palestine!

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Dienstag, 13. Mai 2008
Wenn der Sommer nicht mehr weit ist
Gehe ich in den eigenen Garten und die Parks der Umgebung und sehe solch schöne Dinge:












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Sonntag, 11. Mai 2008
Der Sieger steht fest
Hier mal eine von den wirklich wichtigen und auch guten Nachrichten: Massonero hat Platz 1 bei den Bioweinen bekommen. Dabei ist dieser Chianti schon ab 5,59 Euro zu haben.

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Sonntag, 4. Mai 2008
Der Weltbürgerkrieg als Betriebsbulle des Systems
Ab 1917 fürchteten alle Regierungen der kriegführenden Staaten des Ersten Weltkriegs, dass Millionen junger Soldaten die Quittung für das erlittene Grauen vorlegen würden, fürchteten soziale Ansprüche von Versehrten und Hinterbliebenen und soziale Revolution. In Russland, Deutschland, Österreich und Italien reagierten die Herrschenden darauf mit einem nach innen gerichteten sozialen Revanchismus.

Lenins “Umwandlung des Weltkriegs in einen Bürgerkrieg” war die kaltblütige und terroristische Beseitigung jener Massen, die die Revolution insgesamt gemacht hatten und für die die Bolschewiki die Oktoberrevolution gemacht zu haben behaupteten. Nach dem Ende des offenen Bürgerkriegs setzte dieser sich als sozialer Bürgerkrieg unter Stalin fort: Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, Säuberung des Militärs, Massenhinrichtung “unerwünschter” Bevölkerungsgruppen (”gewesene Menschen”, Vorbild für Orwells Begriff “Unpersonen”), Schauprozesse gegen die ganze bolschewistische Elite, schließlich sogar Massenhinrichtungen der Geheimdienstmörder selber.

Heiner Müllers Stück “Mauser” um den im Akkord hinrichtenden Genickschützen, der wegen Planübererfüllung am Ende selbst hingerichtet wird, beschreibt diese Zeit ganz gut. Aber auch das deutsche Programm sah ähnlich aus. So war 1920 mit “Die Freigabe der Tötung lebensunwerten Lebens, ihr Maß und ihre Form” von Binding und Hoche im demokratischen Staat bereits die Blaupause für das Massenmordprogramm der Nazis geliefert worden. Horrorszenarien von einer “Überschwemmung der Bevölkerung” mit erblich Geisteskranken und Behinderten beherrschten den gesundheitspolitischen Diskurs der Weimarer Republik.

Mit der Lenkung des Augenmerks auf die angeblich am “Volkskörper schmarotzenden” Anstaltsinsassen versuchte sich der Staat von seiner Verantwortung für die Kriegsversehrten loszusagen, und praktisch die gesamte Anthropologie und Humanbiologie arbeitete ihm hierbei begeistert zu. Ein anderer, nämlich der nationalsozialistische Staat sollte es diesen Wissenschaften danken, indem er ihnen massenweise “Menschenmaterial” für ihre Laboratorien zur Verfügung stellte. “Euthanasie”, Shoah und Vernichtungskrieg bedeuteten die Aufnahme der sowjetischen Sozialpolitik durch Vernichtung mit noch brutaleren Mitteln und einer beispiellos effizienteren Bürokratie.

Der italienische und österreichische Faschismus hatten vor den gleichen Konsequenzen zurückgeschreckt und lediglich Knast, Verbannung, Zensur und im Falle Italiens sozialimperialistische Feldzüge gegen Albanien und Abessinien als Mittel eingesetzt, das Grundprinzip war aber das Gleiche: Soziale Forderungen und Ansprüche der Massen gar nicht erst aufkommen zu lassen, indem die Dynamik des Terrors in Gang gesetzt wurde.

Diese Wirkungsgeschichte war mit dem Zweiten Weltkrieg keineswegs zu Ende, sondern setzt sich bis heute fort, ob chinesische Kulturrevolution oder südamerikanische Militärdiktaturen. Insbesondere die Bürgerkriege in Jugoslawien und Kongo machen m.E. in erster Linie “Sinn”, wenn sie unter diesem Aspekt analysiert werden.

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Freitag, 2. Mai 2008
Monster der Tiefsee
Koloss-Kalmar blickte durch mehr als fußballgroße Augen
Wellington (dpa) - Das größte Auge, das Forscher bislang untersucht haben, gehört einem sogenannten Koloss-Kalmar aus der Tiefsee. Mit 27 Zentimetern Durchmesser ist es deutlich größer als ein Bundesliga-Fußball (etwa 22 Zentimeter).
Es ist ein wirklich phänomenales Auge", berichtete der neuseeländische Kalmar-Experte Steve O'Shea am Mittwoch in Wellington. Sein Team untersucht am Nationalmuseum Te Papa derzeit den Koloss-Kalmar (Mesonychoteuthis hamiltoni), der Fischern im Februar 2007 in der Antarktis ins Netz gegangen war.
Der 495 Kilogramm schwere und zehn Meter lange Kopffüßer ist einer der größten je gefangenen Kalmare.
Die Fischer auf der Jagd nach Seehechten hatten das Tier zufällig gefangen. Das zweite Auge wurde dabei zerstört. Bisher war das Tier eingefroren, seit Montag wird es in einem Chemikalienbad vorsichtig konserviert. Der überaus seltene Fang zieht gleichermaßen die Aufmerksamkeit zahlreicher Forscher und Kamerateams auf sich.
Mit seinem massiven Schnabel habe der Kalmar das Rückgrat von zwei Meter langen Fischen "ohne Schwierigkeiten" zerbeißen können, ergänzte O'Shea.

Der Schnabel des Tieres ist zweigeteilt. Die beiden Hälften - eine ist 42,5 Millimeter lang - sind einzeln im Gewebe "aufgehängt". Damit lässt sich der Schnabel viel weiter öffnen als etwa bei einem Papagei. Die Schnäbel gehören zu den besonders harten biologischen Materialien.
Im Magen von Walen wurden nach Angaben der Forscher aber schon 49 Millimeter lange Kalmar-Schnäbel gefunden - daher müsse es auch noch viel größere Koloss-Kalmare geben.
Um das Exemplar noch in diesem Jahr möglichst originalgetreu präsentieren zu können, untersuchen die Forscher den Mageninhalt nur mit einem Endoskop. Nach Auskunft von Forschungsassistentin Kat Bolstad fraß der Kalmar hauptsächlich Seehechte, die er mit seinen hakenbewehrten Tentakeln erbeutete.
Die Forscher gehen mit großer Vorsicht ans Werk, weil der sehr empfindliche Kadaver schnell einreißt. Inzwischen ist auch klar, dass es sich bei dem Tier um ein Weibchen handelt: Im Inneren fanden sich mehrere tausend Eier.

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Heraus zum 1. Mai oder Tek Yol Devrim!
Hach, war das schön! Gestern mit den Anarchopunks abends durch die Stadt gezogen in einer wunderbar bunten revolutionären Walpurgisnachtdemo, heute (seit ein paar Minuten gestern ) im Schwarzen Block auf der “regulären” Maidemo mit Parolen wie “Gegen die Konstrukte Volk, Nation und Rasse, Klasse gegen Klasse”, “Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer” und “Rassismus, Lager, Deportation, das ist deutsche Tradition, wehrt Euch, greift ein!”. Es war wie in den Achtzigern, und ich sehe es seit der ersten Mobilisierung zu Heiligendamm: Die Autonomen kommen wieder. Gründe für ein sozialrevolutionäres, internationalistisches und antikapitalistisches Engagement gibt es ja genug. Ob Sozialabbau, Downturn der Lohnkurve in Deutschland und gleichzeitig Anstieg der Spekulation, Einstellung der Hungerhilfe für Kinder in Kampuchea, versuchte Einschränkung des Streikrechts durch die rot(z)-rote Regierung in Berlin - eigentlich ist das alles Wasser auf sozialrevolutionäre Mühlen. Ein Großteil meiner Generation, also der 30-50jährigen nimmt das nicht wahr. Immerhin war Abgrenzung zu den 68ern, das Scheitern eigener Renitenz gegen den neoliberalen Durchmarsch und das Hippsein des Yuppietums für die Mehrzahl bewusstseinsbildend. Schnee von gestern, Proletarity rulez!

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Donnerstag, 24. April 2008
Deutsche Polizei mißhandelt Türken in Neuwied
Es wurde der Vorwurf erhoben, dass die Polizei im Bundesland Rheinland-Pfalz einen jungen Türken unter Beleidigungen und Schimpfwörtern in den Arrest gesperrt und mit dem Schlagstock geprügelt habe. Mehmet Akin, der angibt, dass ihn die Polizisten als "dreckigen, stinkenden Türken" beleidigt und geschlagen hätten, hat bei seinen deutschen Freunden am meisten Unterstützung für sein Gesuch an das Gericht gefunden. Der aus Eskisehir stammende, in Neuwied Rhein lebende Akin hat unserer Zeitung gegenüber erklärt, was ihm widerfahren ist. Akin: Am Abend des 6. Februar (2008) ging ich zu einer Unterhaltungsveranstaltung im Dorf Heimbach-Weis. Um 02:30 Uhr sah ich, wie ein türkischer Freund von mir sich mit Deutschen stritt.



"Dreckiger Türke"

Akin, der seinem Freund zur Hilfe kommen wollte, sagte, dass ihn einige festgehalten hätten, um ihn daran zu hindern. "Ein paar Minuten später sah ich, dass die Polizei meinem Freund Handschellen angelegt hatte. Ich ging zu ihnen hin. stellte mich vor und fragte nach dem Grund. Die Polizisten sagten: "Das geht dich nichts an, du behinderst unsere Arbeit." Kurz danach kamen andere Polizisten hinter mir her, stießen mich gegen die Wand, legten mich auf den Boden und legten mir Handschellen an. Ich hatte große Angst," sagte er. "Ich sagte den Polizisten: Das können Sie doch nicht machen, ich habe doch nur gefragt." Mehmet erklärte, als er gesagt habe, er würde sich über sie beschweren, hätten ihm die Polizisten gesagt: "Halt deine Klappe, du dreckiger Türke!" Akin gab an, er habe sich im Polizeiauto auf dem Weg zur Wache unglaubliche Beleidigungen anhören müssen.



Lektion im Gewahrsam

Als ein auf dem Rücksitz sitzender Polizist zu seinem am Steuer sitzenden Kollegen sagte: Fahr langsam!, entgegnete der Fahrer laut Akin: "Dieser dreckige Türke stinkt sehr, ich will den Gestank loswerden. Am liebsten würde ich ihm aus dem Auto werfen." Akin, der dann in den Polizeigewahrsam genommen wurde, berichtete: Ich habe in dem Moment gesagt "Ich werde dich vor Gericht bringen". Darauf richtete sich der Polizist vor mir auf und sagte zu mir: "Du hast mir schon draußen gedroht, jetzt wiederhole deine Drohung." Ich blieb still. Darauf begann er, mich mit Faustschlägen zu traktieren und schlug mich übel mit dem Schlagstock. Beim Schlagen benutzte er Ausdrücke wie "dreckiger Ausländer", "dreckiger Türke". Akin erklärte, dass er eine halbe Stunde später aus dem Gewahrsam entlassen worden sei und in das 500 m weiter gelegene Krankenhaus gegangen sei, wo man ihn (stationär) aufnahm.



Der Staatsanwaltschaft ließ ihn ebenfalls warten

Mehmet gab an, dass der Arzt ihn für zwei Wochen krank geschrieben habe und sein Anwalt die Akte an den Staatsanwalt geschickt habe. Der Staatsanwalt habe ihn ganze fünf Wochen warten lassen und noch immer keine Bestätigung geschickt, dass er den Brief erhalten habe. Ein deutsches Ehepaar namens Sascha und Vicky Gavrilovic, das sich auch sonst um Akin kümmert und ihn vom Krankenhaus abholte, erklärte: "Auch wir waren schockiert. Wir können uns dieses Verhalten der Polizei nicht erklären. Ilhan Sandayuk, der 2. Vorsitzende des Ausländerrats von Neuwied Rhein, erklärte, dass dieser Vorfall in der Gemeinde der in der Region lebenden Emigranten Empörung ausgelöst habe und dass sie jede Unterstützung leisten würden, um das Unrecht zu beseitigen, das Mehmet Akin widerfahren sei.

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Mittwoch, 23. April 2008
Radio Africa
In Addis Abeba kostet der Weizen im März 2008 42 % mehr als im Vorjahr. Regelmäßig werden Marktstände und Lebensmittellager geplündert.

In Mosambiks Hauptstadt Maputo liegt der Weizenpreis am 1. April 2008 43% höher als am 1. April 2007. Getreidesilos werden von der Armee bewacht.

Nigerias Landwirtschaftsminister Al Haji Sayyadi Ruma erklärt, dass 70% der Bevölkerung unterernährt seien.

In Somalia hat sich der Weizenpreis verdreifacht, wobei eine ständige Versorgung ohnehin nicht möglich ist. Bandentum und Piraterie grassieren.

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