Sonntag, 6. Februar 2011
Da hat Don mal wieder Recht
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1769621

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Samstag, 5. Februar 2011
Sprachregelungen
Interessant ist, wie die ägyptischen Oppositionsparteien wie Wafd und Tagammu bisher so umgangssprachlich bezeichnet wurden - nämlich nicht "Oppositionsparteien", sondern "die abgelehnten Parteien". Das sagt viel, oder?

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Samstag, 5. Februar 2011
Der Funke springt über- Intifada takka Tahrir!
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/wie-laeuse-unter-den-naegeln/

Und zum Hintergrund in Ägyptenland, den ich allerdings leicht anders sehe, aber immerhin, Tagammu und Wafd werden erwähnt:


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,742534,00.html

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Midan Tahrir, der elfte Tag
Betende Menschenmassen, Mubarak-Puppen am symbolischen Galgen, die Internationale auf Arabisch - und immer noch kein Abgang. Der ist aber nur noch eine Frage der Zeit. Und die Revolution wird weitere Länder erfassen - Jemen, Jordanien, Gaza, vielleicht Syrien und Algerien. Zeitenwende.

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Montag, 31. Januar 2011
An Alle - Avaaz-Netzwerk wirbt um Solidarität
"Liebe Freundinnen und Freunde,



Mutige ägyptische Demonstranten werden in den nächsten Stunden bestimmen, ob die Gewaltherrschaft oder die Demokratie in Ägypten und der ganzen Region siegen wird. Sie haben die internationale Gemeinschaft zur Solidarität aufgerufen – lassen Sie uns mit massiver Resonanz darauf antworten, und unsere Regierungen dazu auffordern, ebenfalls Solidarität mit den Ägyptern zu beweisen:




Millionen von mutigen Ägyptern stehen derzeit vor einer schicksalhaften Entscheidung. Tausende sind in den vergangenen Tagen inhaftiert, verletzt oder sogar getötet worden. Wenn sie allerdings mit friedlichen Protesten fortfahren, könnten sie der jahrzehntelangen Gewaltherrschaft ein Ende setzen.

Die Demonstranten haben um internationale Solidarität gebeten, doch die Diktatur ist sich der Macht der Einheit in Zeiten wie diesen bewusst – das Regime hat verzweifelt versucht, die Ägypter von einander und vom Rest der Welt abzuschneiden, indem es das Internet und die Mobilfunknetze vollständig gesperrt hat.

Satelliten und Rundfunknetzen gelingt es noch, die Sperre des Regimes zu durchbrechen -- lassen Sie uns diese Rundfunkwellen mit einem gewaltigen Aufruf zur Solidarität überfluten, um den Ägyptern zu zeigen, dass wir ihnen zur Seite stehen, und dass wir unsere Regierungen dazu drängen werden, sich ebenfalls unserer Solidarität anzuschließen. Wir befinden uns an einem Wendepunkt – jede Stunde zählt -- klicken Sie auf den untenstehenden Link, um unsere Solidaritätsbekundung zu unterzeichnen, und leiten Sie diese E-Mail weiter:

https://secure.avaaz.org/de/democracy_for_egypt/?vl

Die Macht des Volkes entfaltet sich derzeit im Nahen Osten. Binnen weniger Tage haben friedliche Demonstranten die dreißigjährige Diktatur in Tunesien zum Fall gebracht. Nun breiten sich die Protestbewegungen bis nach Ägypten, Jemen und Jordanien aus. Dies könnte der Mauerfall in der arabischen Welt sein. Wenn die Gewaltherrschaft in Ägypten ein Ende findet, könnte eine Flutwelle der Demokratie die gesamte Region mit sich reißen.

Der ägyptische Diktator Hosni Mubarak hat bereits versucht, die Demonstrationen niederzuschlagen. Doch die Demonstranten zeigen sich unerschrocken und entschlossen: Sie geben nicht auf.

Manchmal sind es nicht die Mächtigen, sondern die Menschen, die Geschichte schreiben. Dies ist derzeit der Fall. Die Handlungen des gemeinen Volkes in Ägypten werden in den nächsten Stunden gewaltige Auswirkungen auf das Land, die Region und unsere Welt haben. Lassen Sie uns ihnen Mut machen, mit unserem Versprechen, ihnen in ihrem Kampf zur Seite zu stehen:

https://secure.avaaz.org/de/democracy_for_egypt/?vl

Mubaraks Familie hat das Land verlassen, doch in der vergangenen Nacht hat er das Militär auf die Straßen befohlen. Er beschrieb die Situation als ein „Chaos“ und kündigte bedrohlicherweise Nulltoleranz an. Fest steht dennoch, dass in den nächsten Tagen Geschichte geschrieben wird. Lassen Sie uns dies zu einem Moment machen, in dem wir jedem Diktator auf unserem Planeten vor Augen halten, dass man dem Mut eines vereinten Volkes nicht auf lange Sicht Widerstand leisten kann.

Mit Hoffnung und Bewunderung für die Menschen in Ägypten,
Ricken, Rewan, Ben, Pascal, Stephanie, Alice, Kien und der Rest des Avaaz-Teams

Weitere Informationen:

Ägypten zwischen Hoffnung und Chaos, Sueddeutsche
http://www.sueddeutsche.de/politik/krise-in-aegypten-mubarak-will-die-buerger-von-der-strasse-holen-1.1053185

Massenproteste und chaotische Zustände in Ägypten, AFP
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gNxSmM_U3edTHyqgaZ2ZBQGCgbmg?docId=CNG.b57214b00ded9deb4c133763987fa0a6.91

Ägypten blockiert Twitter, Facebook und Mobiltelefone, Die Zeit
http://www.zeit.de/digital/internet/2011-01/aegypten-internet-twitter

Interview mit Mohamed ElBaradei::"Ohne Demokratie werden wir nichts erreichen" http://www.stern.de/politik/ausland/stern-interview-mit-mohamed-elbaradei-ohne-demokratie-werden-wir-nichts-erreichen-1648230.html

Mubarak hat ausgedient, FTD
http://www.ftd.de/politik/international/:revolte-in-aegypten-mubarak-hat-ausgedient/60005284.html

Mubarak kontert die Facebook-Revolution, Stern.de
http://www.stern.de/politik/ausland/massenproteste-in-aegypten-mubarak-kontert-die-facebook-revolution-1648104.html

Unruhen in Ägypten, Der Spiegel
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,742101,00.html

Zuerst Tunis - jetzt Kairo, FAZ
http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E49F0F1A967C34CB88C6339F6F8D0B86B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Regelmäßige Updates von ägyptischen Aktivisten (Englisch)
http://www.elshaheeed.co.uk

ACCESS Kampagne für digitale Freiheit in Ägypten (Englisch)
https://www.accessnow.org/page/s/help-egypt


Unterstützen Sie das Avaaz Netzwerk! Wir finanzieren uns ausschließlich durch Spenden und akzeptieren kein Geld von Regierungen oder Konzernen. Unser engagiertes Online-Team sorgt dafür, dass selbst die kleinsten Beträge effizient eingesetzt werden -- Spenden Sie hier.

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Marsch der Millionen
Die ägyptische Opposition hat für morgen eine Demo mit mehreren Millionen Leuten angekündigt, außerdem einen Generalstreik, der bis zum Rücktritt Mubaraks fortgesetzt werden soll.

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Biji Kurdistan Azad!
Und zur Ergänzung dann noch das:


http://www.youtube.com/watch?v=XYqNY6c5pPM

http://www.youtube.com/watch?v=Q6dAV5kB9CY

http://www.youtube.com/watch?v=35UnkTdPhO0

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Tribute to Tunisia, Arabic Republic Misr und allen, die folgen werden, für soziale Revolution weltweit
http://www.youtube.com/watch?v=YhBWw7OvFg0

http://www.youtube.com/watch?v=DoMzzXMUof8

http://www.youtube.com/watch?v=SKYWOwWAguk

http://www.youtube.com/watch?v=ZI96F5avgdw

http://www.youtube.com/watch?v=gnwMwbJJFqA

http://www.youtube.com/watch?v=4a17pIaTTCo&feature=related

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Sonntag, 30. Januar 2011
Al Jazeera Lifestream zu den Unruhen in Ägypten
http://english. aljazeera.net/


indepth/spotlight/anger-in-egypt/

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Damals, auf dem Sinai .... und mit Sedum durch den Sudan
Aus gegebenem Anlass stecke ich gerade meinen Kopf in alte Bildsammlungen und fühle mich bestimmten Leute gerade sehr nahe. Hoffentlich geht das da mal alles gut. Ich weiß noch, wie wir durch Kairo fuhren, im Autoradio sang Tracy Chapman "Revolution", und bei dem Wort leuchteten die Augen unserer ägyptische Freunde auf und ihre Fäuste ballten sich. Bei einem kleinen konspirativen Treffen mit einem der bekanntesten marxistischen Philosophen Ägyptens diskutierten wir über Bruno Bauer. Ja, das waren Zeiten....


Die Nacht in der Wüste, als das Heulen eines Schakals die Hähne zum Krähen brachte, und das hallte stundenlang vieltausendfach in den verwinkelten Schluchten wieder. Ach, was hänge ich in Erinnerungen drin, und wir sehr wünsche ich mir, dass die Revolution, von der meine ägyptischen Freunde damals träumten nun gelingt. Selbst wenn ich einen Film wie Bertoluccis "Himmel über der Wüste" sehe wird das ja wachgerufen, rieche und schmecke ich das alles wieder, "was gewesen ist, greift mich und zieht mich in Bann." Sabah i Germail, Misr! Intifada hatta kitr Tahrir!




























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Das muss jetzt einfach sein
http://www.youtube.com/watch?v=WISX2oSExIA


http://www.youtube.com/watch?v=rvil2DPVcD8&feature=related

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Schadenfreude ist doch immer noch die schönste und die reinste Freude
Und so freut sich denn der Herr Assange. In diesem speziellen Fall freue ich mich ja mit.

http://www.boersennews.de/nachrichten/top-news/wikileaks-gruender-unruhe-bei-banken-grossartig/7408?source=g&utm_campaign=mailsolution&utm_medium=email&utm_source=newsletter&rd=1

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Zur aktuellen Lage in Ägypten
Allmählich scheinen sich die Dinge zu beruhigen, und JETZT erinnert mich das eher an den Brotpreisaufstand von 1986. Mal abwarten, wie sich das noch entwickelt...


http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/12065446-aegypten-jetzt-auch-militaer-in-touristengebieten.html?cc=000005480300034804821Zpsg6

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Wie Metalust&Subdiskurse es in die Titanic brachte
lest Ihr in der Printausgabe auf Seite 34/35. Es scheint so, dass Max Goldt unsere Diskussionen liest. Anders jedenfalls kann ich "Immer noch ganz der Alte: Unser Mark Knopfler" "Das ist keiner der Sorte, die sich jede Saison "neu erfindet" " nicht lesen.


http://www.katzundgoldt.de/witze.htm

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Informationsgehalt 1a
Gerade mal den Wikipedia-Eintrag zu Jordanien gelesen. Da erfahre ich, dass es dort 24 Fledermausarten gibt, aber wieviele Menschen in dem Land leben steht nicht drin, obwohl es einen eigenen Abschnitt "Bevölkerung" gibt.

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Don at his best
Toller, sehr empfehlenswerter Beitrag.

" Es steht deshalb vielmehr zu befürchten, dass es sich bei den Erschütterungen in der arabischen Welt gar nicht um eher harmlose Islamisten handelt, die vielleicht eine schmutzige Bombe bauen wollen, oder um gefährliche "Kopftuchmädchen", vor denen sich deutsche Eugeniker fürchten, sondern um die schlimmste aller Gefahren: Ein Aufstand der Massen gegen die Eliten, die diese Länder bisher zu unser aller Wohl stabilisiert haben. Nachdem in Tunesien bislang auch keine Synagogen angezündet wurden, muss die reiche, von den bisherigen Regierungen bevorzugte Oberschicht nun einsehen: Noch nicht mal die üblichen Sündenböcke der Region, sondern sie selbst sind mit der Empörung von Leuten, die ihre Töchter nicht in Paris einkleiden lassen, wohl gemeint."


http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2011/01/29/was-europaeische-eliten-von-tunesischen-kleptokraten-lernen-koennen.aspx

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Samstag, 29. Januar 2011
Zweckfremde Kirchenbenutzung unerwünscht und Jugendliche sowieso
*kicher* Eine neue Variante des "Verachten wir doch nur einmal unsere Jugend. Wo reibt die sich denn rum? In Spülhöllen. In schlechter Geschnellschaft." (Otto Waalkes)

http://avi.antville.org/stories/2042025

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Einkauf mit Herz
Eigentlich war ich genervt. Einkaufen am Samstag Nachmittag, und lauter Leute, die mich dabei behindern. Die einfach blockierend in der Gegend rumstehen. In aller Körpergröße so dicht vor den Kühlregalen aufgebaut, dass ich nicht drankomme, und sich dann so unglaublich bräsig langsam bewegend, dass ich genervt warte, bis die endlich fertig sind. Keine Omsen und Opaxe, da würde ich es verstehen, sondern Frauen von 25, Männer um die 40. Oder mitten im Gang stehen, so mitten, dass ich nicht vorbeikomme, aber nichts kaufen und weitergehen, einfach nur dumm rumstehen. Ich denke schon "Das sind bestimmt Spam-Personen, die es nur gibt, um mich zu ärgern", da fällt mir an der Kasse eine Grapefruit runter und kullert weg. Ein winzig kleines Kind, vielleicht ein Jahr alt, vielleicht auch erst 8 Monate, gerade alt genug, um laufen zu können, fängt die Grapefruit mit beiden Händchen auf, kommt auch mich zu getappst und reicht sie mir mit den winzigen Ärmchen hoch, Schnuller im Mund und mich anstrahlend. Unglaublich süß, tief ans Herz gehend!


Der Tag ist gerettet. Ich kann wörtlich sagen: Baby, you have made my day.

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Was haben wir verloren?
Was haben wir verloren, was haben sie gewonnen? In Ägypten wird geschossen, und trotzdem demonstriert. Es lebe der basisdemokratische Aufstand!

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Freitag, 28. Januar 2011
Wir sind alle Khaled Said
Sein Schicksal soll nicht vergessen sein. Pis off, Mubarak!

Mohamed und Ashraf, ich bin bei Euch!

http://www.facebook.com/elshaheeed.co.uk

http://www.elshaheeed.co.uk/home-khaled-said-full-story-background-truth-what-happened-torture-in-egypt-by-egyptian-police/

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Schießbefehl in Kairo
Internet, Twitter und Mobilfunknetze gekappt, El Baradei in Moschee interniert, Demo vor dem Präsidentenpalast, und ein alter Freund von mir mittenmang. Es geht rund.


http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/12053934-gewalt-und-festnahmen-am-freitag-der-wut-in-aegypten.html#.A1000107

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Donnerstag, 27. Januar 2011
Statt "Nie wieder"-Gedenkreden
Das Grauen nachfühlbar machen, erinnern, Geschichte im Alltag fassen:

Petra Stengel vom Bayerischen Flüchtlingsrat schrieb diese Geschichte

Während Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo die Massenabschiebung aus Deutschland droht, möchte ich hier anhand eines prägnanten Beispiels einmal deutlich machen, was Deutsche Sinti, Roma und Manush angetan haben und wieso eine deutsche Regierung sich nicht einfach aus der historischen Verantwortung stehlen kann. An Westerwelle ist eine Petition gesandt worden, die Abschiebungen zu stoppen.


Als Nummer 29 ging er durch die Hölle

Neuburg (DK) Schlagartig hörte seine Kindheit auf zu sein. Wich der nackten Angst ums Überleben. Damals, als die Gestapo im Morgengrauen auf dem Hof
seines Vaters in München vorfuhr und ihn und seine Familie brutal in Lastwagen pferchte. Hugo Höllenreiner, Jahrgang 1933, war gerade neun Jahre
alt, als er deportiert wurde. Ins Konzentrationslager Auschwitz.

Beklommenheit, Agonie im Theaterfoyer, als der 76-jährige Höllenreiner im Rahmen der Ausstellung "Rechtsradikalismus in Bayern" die Zuhörer am
Jahrestag der Reichspogromnacht mit dem Unfassbaren konfrontiert: Wie die Nazis ihn, seine Familie und Tausende andere Sinti
und Roma mit barbarischen Methoden fast zu Tode quälten.

Sein Blick senkt sich oft resigniert zu Boden, seine Stimme stockt, wenn er über die Gräuel, die er als Bub erlebt hat, spricht. Dabei seien seine
Eltern, Sophie und Josef, die in der Landeshauptstadt eine Pferdezucht betrieben, Hitler anfänglich nicht feindselig gegenübergestanden. "Mein Vater ist sogar in den Krieg gezogen." Er selbst sei neben Hugo auch auf den Namen Adolf getauft worden, "weil der Führer so hieß". Bereits vor 800 Jahren seien seine Vorfahren, die Sinti - um der großen Hungersnot in
Indien zu entfliehen - nach Deutschland gekommen. Davon zeuge das Regensburger Familienwappen. "Mein Vater hatte die deutsche Staatsbürgerschaft."

"Ständig liefen die Öfen"

Und trotzdem beraubten ihn die Nazis in den über zwei Jahren, die er in Konzentrationslagern interniert war, seiner Menschenwürde, seiner behüteten
Kindertage, seines Schulabschlusses und beinahe auch seines Lebens. Doch Auschwitz war nur die erste Station eines unbegreiflichen Leidensweges.
"Die Öfen des Krematoriums liefen Tag und Nacht. Gelber, süßlicher Rauch drang aus den Schornsteinen", erinnert er sich. Der Vater, ein kluger Kopf und ein begnadeter Diplomat, der bald im Sonderkommando und später Blockältester
der Baracke war, in der über 800 Menschen unter fatalen hygienischen Bedingungen und bei klirrender Kälte hausten, "war unser Überleben".

Doch Hugo existierte hinter den Stacheldrahtzäunen nicht mehr. "Ich war
Nummer 29", sagt Höllenreiner und krempelt langsam seinen linken Hemdsärmel
hoch. "Z 3529" haben ihm die Nazis in den Unterarm tätowiert.
Menschenverachtung und Morden bestimmten den Alltag in Auschwitz - "man hat
kein Zeitgefühl mehr" - bis er und sein Bruder Manfred eines Tages
selbst in
die Fänge des gefürchteten KZ-Arztes Josef Mengele gerieten. "Alle, die er
mitgenommen hat, kamen nie wieder", erinnert sich der 76-Jährige. Man
wusste - wenn auch wohl nicht in seiner ganzen albtraumhaften Dimension
- um
die medizinischen Experimente, die der Schlächter im weißen Kittel
vorwiegend an Kindern durchführte. Höllenreiners angespannter Blick lässt
seine Todesängste von damals erahnen: "Ich dachte, die können alles mit mir machen. Aber ich will kein Mädchen werden", stößt er hervor. Was der
KZ-Arzt ihm angetan hat, kann er heute nicht genau sagen. "Er bohrte mir irgendetwas in die Leiste. Dann wurde ich ohnmächtig. Als ich aufwachte, lag ich in
meinem Blut."

Zwischen Leichen

1944 wird ein Teil der Familie dann über die Lager Ravensbrück und Mauthausen nach Bergen-Belsen verlegt. Auch Hugo Höllenreiner muss im Steinbruch schuften. Muss die völlig verkrampften Leichen der zu Skeletten abgemagerten Mordopfer der NS voneinander trennen und bestatten und war
dabei selbst am Verhungern. "Ich spürte, dass es bald zu Ende geht." Als die Engländer das Lager befreien, ihm immer wieder sagen "You are free", habe er
geglaubt, im Himmel zu sein. Seine Familie, die Eltern, drei Brüder und zwei Schwestern, hätten den Terror jener Zeit, die tausend Jahre dauern sollte, überlebt. Aber lange nicht überwunden. Zurück in München, habe er die Schule nach kurzer Zeit wieder geschmissen, um die Mutter zu unterstützen, die
Betteln ging. Dass er bei den Gleichaltrigen noch immer "der Zigeuner" war, habe so weh getan. Doch zumindest der Verkauf von Bürsten florierte und
bildete die Grundlage für sein späteres Geschäft: Höllenreiner baute einen Haushaltswarenhandel auf, heiratete nach Ingolstadt und ist Vater einer
Tochter (51) und eines Sohnes (46).

Fast ein halbes Jahrhundert nach seiner Befreiung aus dem KZ hat er geschwiegen über seine Schreckensjahre. Seine Mutter begleitete er vor fast
30 Jahren zu einem Kriegsverbrecherprozess nach Karlsruhe, wo sie als Zeugin
aussagte. 1993 dann brach er sein Schweigen und sprach auf Anregung des damaligen Münchener Oberbürgermeisters Georg Kronawitter öffentlich über
das schwärzeste Kapitel seines Lebens. "Das hat mir geholfen." Wie auch die Briefe, die ihm junge Menschen schreiben und ihn in dem, was er tut,
bestätigen und bestärken.

"Bitte gebt meine Geschichte weiter, damit so etwas nie wieder kommt", appelliert er an die ergriffenen Zuhörer. Deutschland den Rücken zu kehren,
sei für ihn aber nie ein Thema gewesen. Jahre später habe er seinen Vater, der 68-jährig starb, gefragt, was gewesen wäre, wenn die Familie fort, ins
Ausland, gegangen wäre. "Er sagte: Keiner von Euch hat die Schule besucht, kann eine andere Sprache als Deutsch. Was denkst Du, was passiert wäre?
Mein Sohn, wir sind Deutsche."

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In tiefster Liebe
Ich war kürzlich bei meinen Eltern und bekam ein Gespräch mit, bei dem sie nicht merkten, dass ich in Hörweite war. So hörte ich, wie die sich unterhalten, wenn sie unter sich sind, und ich wurde richtig gerührt, so sehr war das voller gegenseitiger Liebe. Zwei Menschen, die einander seit mehr als 60 Jahren lieben und sich immer noch sehr viel zu sagen haben. Das ist wunderbar. Schade, dass so etwas mir bislang nicht vergönnt war.

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Absurde Onlinewelten
Die Erfahrung mache ich ja nun wiederholt: Kontaktanzeigenforen sind z.T. bizarr. Ich war einige Male im Internet auf Partnersuche gegangen, wie ich auch wiederholt auf Print-Kontaktanzeigen geantwortet habe. In der Vergangenheit waren die Reaktionen ganz OK, zweimal kamen Techtel, einmal eine Freundschaft dabei heraus, und der Weg der Kontaktanbahnung war recht schnell: Nach dem ersten Brief bzw. der ersten PM ein Telefonat, dann eine Verabredung, in einem Fall ging es nach dem zweiten Treffen ins Bett.


Was ich in letzter Zeit in der Hinsicht so erleben konnte steht dazu in krassestem Kontrast. Wiederholt wurde es als geradezu übergriffig betrachtet, wenn ich nach dem ersten PM-Austausch vorschlug, auch nur auf persönliche emails zu wechseln. Zuletzt bekam ich es mit einer Frau zu tun, die monatelang (!) immer wieder auf mein Profil klickte, mit der ich auch PMs getauscht hatte, die auf meinen Vorschlag, sich jetzt im Real Life zu treffen aber negativ reagierte, weil es so ernst dann doch nicht wäre und sie schon fast eine Beziehung mit einem Online-Partner gehabt hätte, die dann aber doch nicht zustandegekommen wäre. "Fast eine Beziehung " hieß, regelmäßig miteinander telefoniert zu haben, ohne Treffen.


Was für Kontaktgestörte sind in diesen Foren unterwegs?

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Mittwoch, 26. Januar 2011
Polizei schießt auf dem Midan Tahrir
Was sinnigerweise "Platz der Befreiung" heißt. Jetzt geht es also auch in Ägypten rund. Steht die arabische Welt vor der Revolution?


http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/12040542-tote-bei-massenprotesten-in-aegypten.html#.A1000107

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Sonntag, 23. Januar 2011
Wie heißt die Gorch Fock umgangssprachlich in Marinekreisen?

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Zur Kulturgeschichte der Dhau
Die klassischen arabischen Segelschiffe, wie sie heute, wenn auch zumeist entmastet und motorisiert noch immer zum Einsatz kommen haben eine lange und traditionsreiche Geschichte. Bevor die Portugiesen den Indischen Ozean eroberten waren es arabische Dhauen, die den Fernhandel zwischen China, den Insulinde, Ostafrika und dem Nahen Osten sicherstellten. Zwar weiß man noch etwas von Sindbad dem Seefahrer, aber ansonsten ist im Westen die große nautische Tradition der arabischen Schifffahrt weitgehend vergessen. Fast scheint es so, als könne man Dhau mit arabisches Schiff übersetzen, denn die Formenvielfalt der Dhautypen ist trotz immer gleicher Besegelung (große Lateinsegel) verwirrend. Es gibt Dhauen, die wie Karavellen der Kolumbuszeit anmuten und solche mit geradem, schräg überhängendem Vorsteven, Nuri, Mtepe, Sambuke, Zaruke, Boom und viele andere. Wirklich interessant ist die Vorgeschichte dieser Schiffstypen.


Zur Zeit Trajans erreichte das Imperium Romanum seine größte territoriale Ausdehnung, unter seinem Nachfolger Hadrian seine größte wirtschaftliche Blüte. Zu dieser Zeit fuhren schon römische Handelsschiffe regelmäßig nach Indien und Sri Lanka, damals Taprobane genannt, um Pfeffer, Madrascurry, Perlen, Kaurischnecken, Edelsteine und Sandelholz zu erwerben. Die römischen Indienfahrer entsprachen dem Corbita genannten Standardtyp des römischen Handelschiffes, waren aber deren größte Ausführungen. Sie hatten eine Länge von etwa 30 Metern, waren füllig und rundlich und hatten im Gegensatz zu den griechischen Handelsschiffen schon ein durchlaufendes Deck. Insgesamt fuhren sie 4 Segel: Ein großes Rahsegel, zwei dreieckige Toppsegel beiderseits des Mastes über der Rah und ein kleines Rahsegel am Artemon, einem auch als Ladekran genutzten Bugspriet, um den Bug vor dem Wind zu halten. Wirklich hochseetüchtig waren die leicht gebauten Schiffe, deren Planken mit Stricken zusammengeschnürt und durch Überpinseln mit Fischöl "seewasserdicht" gemacht wurden nicht, aber der Indische Ozean ist in seinem nördlichsten Abschnitt eher ein Schönwetterozean. Die Römer segelten auch nicht über die offene See, sondern immer in Sichtweise der Küste, nachts wurde geankert und zur Bereitung des Abendessens am Lagerfeuer sogar an Land gegangen. Auf diese Weise dauerten Indienfahrten natürlich unglaublich lange, aber es scheint dennoch schon son etwas wie einen Liniendienst gegeben zu haben.

Mitte des 2. Jahrhunderts gaben die Römer die Indienfahrt auf und überließen sie den arabischen Nabatäern (das waren die, die Petra erbaut haben), den Spediteuren des Alten Orients. Diese übernahmen die römischen Handelschiffe, segelten im Gegensatz zu den Römern aber über den offenen Ozean, den Monsun nutzend und brauchten somit für die Reise nach Indien nicht nur viel weniger Zeit, sondern gelangten auch schnell bis nach Malakka und Sansibar. Nach dem Untergang des Imperium Romanum scheinen die Indienfahrten nachgelassen zu haben, aber zumindest gab es noch Handelsverkehr vom Roten Meer in den Persischen Golf und umgekehrt sowie zum Horn von Afrika. Aus der Zeit Mohameds wissen wir nichts über Schiffahrt, die ersten Propheten, als Beduinen echte Landratten, verboten diese sogar, aber mit dem Aufschwung der islamischen Welt unter den Umaiaden und Abbasiden nahm auch der Seehandel zu. Kontakte der Araber zu den Chinesen, die ihrerseits mit ihren Dschunken bis in den Jemen kamen sind bezeugt. Das Kaffeetrinken ist Resultat dieser Begegnung: Während die Jemeniten bis dahin Betel, Qath und Kaffeebohnen kauten, inspirierte sie das Teetrinken der Chinesen, daraus ein Heißgetränk zu machen. Aber auch auf den Schiffbau scheinen die Chinesen Einfluß gehabt zu haben: Eine Illustration aus den Makamen des Al Hariri (11. Jahrhundert) zeigt ein Schiff, das wie eine römische Corbita aussieht, aber ein achtern angebrachtes Dschunkenruder führt und dessen Rahsegel durch hölzerne Querlatten ausgesteift ist. Mit solchen Schiffen dürften die arabischen Fernhändler schon bis Ostbengalen und Burma, Java und Madagaskar vorgedrungen sein. Verglichen mit der Mittlerfunktion seefahrender arabischer Kaufleute war die Hanse eine bescheidene Angelegenheit.

Das I-Tüpfelchen war dann die Einführung von Lateinsegeln, die ein Kreuzen und über Stag gehen ermöglichten und damit die Navigation revolutionierten: Man war nicht mehr darauf angewiesen, mit bestimmten periodischen Winden zu segeln, sondern konnte mit dem Wind souverän arbeiten.

In Indien lernten die Araber einen neuen Schiffstyp kennen, die schlank gebaute, elegant geschnittene Pattamar, die sie übernahmen und sogleich mit Lateinsegel und Hecksteuerruder ausrüsteten. Auf dieser Basis entstand die Ghanja, eine noch schnittigere Weiterentwicklung, die bald als Piratenschiff gefürchtet sein sollte und aus Rekombinationen der verschiedenen inzwischen vorhandenen Dhautypen sozusagen synkretistisch die heutige Typenvielfalt. Als Vasco da Gamas Kanonen ein neues Kapitel in der Seefahrt im Indischen Ozean aufschlugen umfasste der von den Arabern erschlossene Seeraum ein Gebiet, das von den Komoren und Mauritius bis zu den Molukken, den Philippinen und Kanton reichte. Vom Auftauchen der Europäer im Indischen Ozean sollte sich der arabische Seehandel nie wieder erholen.

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Skandinavischer Buddenbrook
Es gab in meiner Jugendzeit, so in den ausgehenden Siebzigern oder frühen Achtzigern mal eine Fernsehserie, die eine ähnliche Story erzählte wie die Buddenbrooks, aber in Skandinavien, ich glaube Schweden spielte, ich glaube, es war eine Verfilmung eines Romans von entweder Strindberg oder Ibsen oder Hamsun. Im Mittelpunkt stand ein Großkaufmann und Reeder namens Mack, der mehrere Handelsschiffe, Galeassen, auf der Ostsee segeln hatte. Sein patriarchaler Machtanspruch wurde dadurch sichtbar, dass alle weiblichen Bediensteten in seinem Haushalt irgendwann zu ihm, dem Fettwanst in die Badewanne mussten. Buch und Film hätte ich gerne, weiß aber weder Autor noch Titel. Kann mir da jemand weiterhelfen?

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Nachgehakt
Georg Klauda sagt: " Der Anteil von Jungen mit gleichgeschlechtlichen Sexualerfahrungen ist nach 1970 übrigens eingebrochen. Laut dem Hamburger Sexualforscher Gunter Schmidt von etwa 18 auf zwei Prozent." ---- Hmm, ich kann da ja nur zu meiner eigenen Jugend sagen, das ist sicherlich unrepräsentativ, aber da war es eigentlich so, dass wir unsere allerersten sexuellen Erfahrungen zunächst mal mit unseren Kumpels hatten, bevor wir uns für Mädchen interessierten. Statistiken habe ich nicht, aber ich würde sagen "gefühlt mehrheitlich". Und selbst das erzheteronormative Phasenmodell in der Psychoanalyse geht meines Wissens von einer homoerotischen Phase in der Pubertät aus.

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Samstag, 22. Januar 2011
Linke Spießer
Dem, was Momorulez da drüben schreibt ist nur zuzustimmen

http://metalust.wordpress.com/2011/01/21/querfront-gegen-queerfront-die-nach-rechts-kippenden-linkskritiker/#comment-11367

- jetzt sind also schon Schwule und Dauersingles Bohemegestalten, die ihren Lebensstil auf Kosten der "normalen" Mehrheit führen - geradeso, als ob man sich das gerade immer so aussuchen könnte. Bin ja z.B. kein Dauersingle, weil ich mir das so ausgesucht hätte. Und ahne, dass der allerste Schritt, bei Bedarf den Begriff der "Ballastexistenzen" wieder einzuführen schon getan wurde. Dazu bedarf es keines Sarrazins, das schafft auch die taz.


Also, GALer und taz-Schreiber, jedenfalls solche wie oben verlinkt, das hier mit spezieller Widmung:

http://www.youtube.com/watch?v=Ce8Qc9aC-uc




http://www.magistrix.de/lyrics/Slime/Linke-Spiesser-21768.html

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Falsche Antworten auf falsch gestellte Fragen
„Die Frage, warum der Weg von Freiheit des Individuums und Ende der religiösen Bindung ohne größere Hindernisse von Nietzsche zu Hitler führte, müsste seit spätestens 65 Jahren auf der Tagesordnung stehen. Steht sie aber nicht.“


„Die Frage, warum der Weg von Solidarität und kommunistischer Revolution ohne größere Hindernisse von Luxemburg zu Pol Pot führte, müsste seit spätestens 20 Jahren auf der Tagesordnung stehen. Steht sie aber nicht.“


„Die Frage, warum der Weg von Freiheit und Demokratie ohne größere Hindernisse von Washington zu Khomenei führte, müsste seit spätestens 30 Jahren auf der Tagesordnung stehen. Steht sie aber nicht.“

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Kampf dem europäischen Grenzregime! Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer! Verhindert Abschiebungen, zeigt Zivilcourage!
Liberté, liberté: riefen die Fluggäste als sie den gefesselten Afrikaner auf dem Air-France-Flug entdeckten.


14 deutsche Aktivisten sind am Donnerstag auf dem Pariser Flughafen festgenommen worden. Kurz vor dem Start eines Air-France-Flugs in die malische Hauptstadt Bamako hatten sie festgestellt, dass in der letzten Reihe ein von Polizisten umringter, gefesselter Afrikaner saß, der abgeschoben werden sollte. Darauf erhoben sie sich von ihren Plätzen und zwangen den Piloten so, den Start abzubrechen. Der alarmierte die Polizei. Die Protestierer und sieben Passagiere, die sich der Aktion angeschlossen hatten, wurden in das Flughafengefängnis gebracht.

Die Festgenommenen waren die Vorhut einer Reisegruppe des antirassistischen Netzwerks Afrique-Europe-Interact. In Mali wollten sie sich der "Karawane für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung" von Bamako in die senegalesische Hauptstadt Dakar anschließen. Mit der Aktion protestieren europäische und afrikanische Organisationen dagegen, dass die EU zur Abwehr von Flüchtlingen ihre Grenzsicherung immer weiter nach Süden treibt und Fluchtrouten bis tief nach Afrika hinein zu blockieren versucht.



"Wir haben Schreie aus der letzten Reihe gehört und dann gesehen, wie zwei Polizisten das Gesicht des Gefesselten auf seine Knie gedrückt haben", sagt Michel Hackert aus Berlin, einer der Reisenden. "Als immer mehr Leute aufgestanden sind, brach das Flugzeug seinen Weg zur Startbahn ab." Polizisten in Kampfmontur seien dann in die Kabine gekommen und hätten die Protestierenden abgeführt, darunter auch drei Kleinkinder. Ein Vater, der mit seinem Handy die Polizisten filmte, sei von diesen attackiert worden, so Hackert. Der Flug startete verspätet, ohne dass die Polizei die Abschiebung ein zweites Mal versuchte.

Die Festgenommenen wurden bis Mitternacht aus dem Flughafengefängnis entlassen. "Wir rechnen mit Strafverfahren wegen Eingriffs in den Flugverkehr", sagt Hackert. In den letzten Tagen hatten auch bei Flügen nach Douala und Casablanca Passagiere aus Protest gegen die Abschiebung Gefesselter jeweils einen Start verhindert.


Am Freitag wollten die Aktivisten ihren Weg nach Bamako fortsetzen. An der am Dienstag beginnenden Karawane wollen auch hunderte Aktivisten des "Zusammenschlusses der Abgeschobenen Malis" (AME) teilnehmen. Gemeinsam wollen sie zum Weltsozialforum in Dakar ziehen und unterwegs auf die Aktivitäten der europäischen Grenzschutzagentur Frontex in Westafrika aufmerksam machen.

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Donnerstag, 20. Januar 2011
Aua!
Hagenbuch hat nunmehr zugegeben, nein, Sarrazin hat gesagt:


http://www.gmx.net/themen/nachrichten/deutschland/76755xg-peinlicher-auftritt-von-sarrazin

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Richy Rich
Ich habe Leute kennengelernt, die wirklich arm oder wirklich reich sind, solche, die in Hütten, Bauwagen, Booten wohnen oder Platte machen, Leute mit eigenem Haus, eigener Villa, selbst eigenem Palais oder Schlößchen. Der größte Teil meines Bekanntenkreises wohnt zur Miete oder in einem eher bescheidenen Eigenheim. Das hier aber sprengt alles, und es ist nicht in irgend einer exotischen Kleptokratur, sondern mitten in Deutschland. So wohnen die Bei Kasse und jene von Zins und Zinseszins.

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Wer nichts hat kann auch mehr bezahlen. Ganz normaler Behördenrassismus in Deutschland
Für die Flüchtlinge im baden-württembergischen Kreis Biberach an der Riß
hat sich nichts geändert. Immer noch müssen sie morgens in aller Frühe um
sieben Uhr Lebensmittel und Kleidung von zweifelhafter Qualität abholen,
die ihnen ein Laster der Firma Dreikönig aus Schwäbisch-Gemünd zweimal
wöchentlich vor der Gemeinschaftsunterkunft in der Bleicherstraße
anliefert. Darüber hatten sich die Bewohner der Unterkunft bereits im
August vergangenen Jahres beschwert, und einen von 130 Flüchtlingen
unterschriebenen offenen Brief an das Landratsamt geschickt. »Wir nehmen
die Vorwürfe sehr ernst«, hatte daraufhin der im Landratsamt zuständige
Abteilungsleiter für Soziales, Arnfried Stoffner, damals gegenüber junge
Welt gesagt.

»Es wurde viel geredet, besser geworden ist nach fünf Monaten rein gar
nichts«, berichtete der Sprecher der Flüchtlingsinitiative Biberach Rex
Osa in der vergangenen Woche am Telefon. Besonders erniedrigend sei für
die Flüchtlinge, daß ihnen in diesem harten Winter keine Winterschuhe zur
Verfügung gestellt worden seien. Viele Flüchtlinge hatten die Annahme von
Schuhen minderer Qualität, die den Temperaturen und Schneeverhältnissen
nicht entsprachen, boykottiert. Daraufhin habe das Landratsamt, so Osa,
eine weitere Demütigung parat gehabt: Wer die Schuhe nicht annehmen
wollte, erhielt Gutscheine für einen Diakonie-Laden, der
Second-Hand-Schuhe verkauft. Der Sozialamtsleiter Hermann Kienle fand
diese Sanktionierung nicht anstößig. Er bestätigte gegenüber jW: »Sie
wollten ja keine neuen Schuhe haben, also müssen sie eben die alten
nehmen«.

Für Kienle bleibt es dabei: Das Amt verhalte sich gesetzeskonform. »Aus
unserer Sicht ist die Versorgung in Ordnung«. Seltsam nur, daß es dann
soviele Einwände gibt. »Wir sind ständig dabei, Beschwerden nachzugehen«,
versicherte der Behördenleiter. Mittlerweile kommen die Beschwerden auch
nicht mehr nur von den Flüchtlingen selber. So beschreibt beispielsweise
Dierk Andresen, der für seine lokale Webseite www.weberberg.de 2003 den
Ehrenamtspreis des Landkreises Biberach erhalten hat, in Teil neun seiner
Reportage-Serie über Flüchtlinge: Die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft
würden genötigt, vom kümmerlichen Betrag von 170 Euro, den sie monatlich
für Lebensmittel erhielten, überteuerte Produkte einkaufen zu müssen. Für
einen Liter Milch, der im Discounter 69 Cent kostet, müssten die
Asylbewerber in Biberach beispielsweise 2,12 Euro an die Zulieferfirma
zahlen; für drei Tomaten, für die nach dem Marktwert höchstens mit 85 Cent
bezahlt werden dürften, 1,36 Euro. Kienle nennt das »alles bloß
Behauptungen« – bestreiten will er die allerdings auch nicht. Er wisse es
einfach nicht. Auch das erstaunt. Schließlich sind die geschilderten
Mißstände schon seit langem bekannt – und das Amt hatte laut Kienle wegen
der anhaltenden Proteste »die Kontrolldichte erhöht«.

Informiert ist auch seit langem bereits die Sozialdezernentin Petra Alger,
die bei einem Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft im September
vergangenen Jahres mit Verweis auf das Asylbewerberleistungsgesetz des
Bundes, auf dem Prinzip der Sachleistung beharrte. Die Möglichkeit von
Wertgutscheinen oder Bargeld gebe es nur, »wenn Sachleistungen nicht
umsetzbar sind«, behauptete Alger. Im Landkreis Biberach sind sie offenbar
»nicht umsetzbar«, denn die Flüchtlinge seien schon lange nicht mehr
bereit, permanent Einschränkungen ihrer Freiheit hinzunehmen, so deren
Sprecher Rex Osa. »Wir sind ungeduldig, und wollen uns nicht mehr als
Menschen zweiter Klasse behandeln lassen«


JW, 16.01.2011

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Abschied von einem Wegbereiter und Vorreiter
Persönlich kannte ich ihn nicht, aber Peter O. Chotjewitz, der durch seine Texte durchaus prägend auf mich wirkte. Ohne dass ich das zunächst erfuhr, ist er vor einem guten Monat gestorben.

Gefunden hier:


http://www.info.libertad.de/blogs/7/535

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Warum wundert es mich gerade gar nicht
dass in der liberalen Blogosphäre Tunesien überhaupt nicht stattfindet und man sich teils mit den Interna einer sich selbst desavouierenden Partei und teils mit forcierter Privilegiensicherung beschäftigt?

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Einmal luftgeholt - keine Atempause - Geschichte wird gemacht
Als ich im Herbst 2008 angesichts der ersten Riots in Griechenland prognostizierte, in Folge der Weltwirtschaftskrise würde es überall in Schwellen- und schwachen Industrieländern zu einer Welle von Aufständen in der Art der Brotpreisrevolten der 80er Jahre kommen und es sei jetzt einer der wichtigsten Aufgaben der hiesigen Linken, sich darauf einzurichten und dazu in irgendeiner Weise zu verhalten schallte mir unisono in der Blogwelt wie im real life entgegen das sei Quatsch und eine Mischung aus altlinker Revolutionsromantik und autonomer Krawallust, aber nichts politisch Fundiertes. Meine Antwort, die Fundierung seien die Mechanismen, nach denen kapitalistische Krisen nun einmal sich entwickeln plus die historische Erfahrung überzeugte so gut wie Niemanden.


Bislang scheint es aber so zu sein, dass ich in Allem Recht behalten habe, und in was für einem Gesamtszenario die Möglichkeiten linker Bewegungen hier verortet sind (oder sein können) skizziert Monoma.

"In der Gesellschaft des Spektakels sehen die Revolutionäre ihre Züge nicht einmal mehr davonfahren" (Guy Debord)

http://autismuskritik.twoday.net/stories/assoziation-2011-das-jahr-das-keine-gnade-kennt/

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Die Titanic haut auf den Bolzen
Einfach geil: "Keinesfalls, Timothy Garton Ash" (Anm.d. Verf., das war der, der im SPIEGEL-Interview 1998 forderte, in Deutschland und Frankreich müssten Verhältnisse geschaffen werden, dass 30% der Bevölkerung in dauerhafter Armut lebten, um Anspruchshaltungen herunterzufahren und die Konjunktur zu beleben) "wollen sie etwas unterstellen: <<Keinesfalls will ich unterstellen, dass Sarrazin heimlich ein Nazi ist.>> Und keinesfalls hätte es zu dieser Erkenntnis eines Gastbeitrags eines Professors für Europäische Studien an der Universität Oxford etc. larifari blahfasel gebraucht. Genügt doch ein Blick auf die Millionenauflage von <<Deutschland schafft sich ab>> des meistverkauften Sachbuchs nach 1945 - was wohl das meistverkaufte Sachbuch vor 1945 gewesen sein mag? - um zu erkennen, dass da von <<heimlich>> nicht die Rede sein kann. Unterstellen nur bei Regen.

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